Meine Erfahrung mit Heroin

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rarifi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2012 16:03    Titel: Meine Erfahrung mit Heroin Antworten mit Zitat

Hallo,
habe mich ja vorher schon vorgestellt, aber jetzt nochmal. Bin fast 43 J. alt, wohne 75 km von FFM entfernt, habe eine 8jährige Tochter und einen ganz lieben Partner.

Bis vor ca. 6 Monaten hatte ich nix, aber auch gar nix mit Drogen zu tun. Hab mal einen Joint geraucht, davon wurde mir total schlecht. Very Happy

Mein Partner wohnt seit 8 Monaten bei mir, ich wusste, dass er drogenabhängig war (Heroin u. Kokain), aber durch Therapie u. Haft clean war. Das war auch die Voraussetzung, dass er bei mir einziehen durfte. Als er im Februar eingezogen ist, wollte er nach 10 Tagen wissen, wo man hier H bekommt. Grins, ich hatte überhaupt keine Ahnung und war stinksauer. Er wollte nur eine (!) Nase nehmen, nur mal spüren, wie es so ist. Großer Streit, ich stinksauer, aber trotzdem bin ich mit ihm nach Frankfurt gefahren (hier gibt es nix), damit er sich was besorgen kann.

So, ich hab ja gesagt, dass ich bislang überhaupt nix mit harten Drogen zu tun hatte. Aber ich war neugierig, sehr sogar. Hab meinen Partner lange, sehr lange belabert, dass ich auch mal eine Nase nehmen darf. Er wollte erst nicht, aber ich hab mich durchgesetzt.

Das war schon ein komisches Gefühl, die erste Nase H, whow, war geil (anders kann ich es nicht sagen, sorry). Wir haben dann ab und an konsumiert, weil wir ja immer nach FFM fahren mussten. Einmal im Monat oder so.
Ich hab es als Spaß angesehen, was ein großer Fehler war. Sad

Mein Freund hat dann hier im Ort Arbeit bekommen und gleich jemanden kennengelernt, der auch H konsumiert und auch verkauft. Zufall? Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall wurde bei ihm der Konsum mehr, auch bei mir, habe dann alle 2 Tage genommen (durch die Nase, nie gespritzt), hatte Entzug und ich wusste nicht mal, dass ich Entzug hatte. Schön blöd, oder? Dachte, ich wär halt etwas unruhig, Erkältung, Fieber usw. Ich weiß, dass ich dämlich bin, jetzt weiß ich es.

Na ja, End vom Lied, wir haben dann oft konsumiert, er öfters als ich, war es ja auch gewohnt und das war hochwertiges Zeug (mittlerweile kenne ich den Unterschied). Rolling Eyes Ich habe dann 5 Wochen am Stück jeden Tag 2-3 kleine Nasen genommen, es ging mir dann gut, musste dann halt nur manchmal kotzen (sorry), weil mein Magen nicht mitgemacht hat.

Zwischendurch, wenn nix da war und sich auch nix besorgen ließ, heftigen Affen gehabt. Ich dachte, ich sterbe. Hab alles vernachlässigt, meine Tochter (oh mein Gott), mich, die Wohnung und wenn was da war, war wieder alles gut.

Vor 2 Wochen, ja, heute ist es 2 Wochen her, ging es mir total beschissen (sorry). Affe gehabt, in die nächste Stadt gefahren, gewartet, bis unser Bekannter was bringt. Eine Nase genommen, dann ging es wieder. Hatten für 3 Tage was (ich kann nicht sagen, wieviel Gramm es waren, keine Ahnung).

Freitags wollten wir wieder holen, ging nix, weil unser Bekannter mit hochwertigem H von der Polizei verhaftet worden ist.

Ich hatte solche Angst vorm Entzug, vorm Affen, der aber über Nacht komischerweise ausblieb. Samstags nach FFM gefahren, viel Geld investiert für irgendwelches komisches gestrecktes Zeug. Ja, auch ich kenn mich mittlerweile damit aus, und ich wollte nie in diese Situation kommen. Das gestreckte Zeug war Kacke, hat mir aber dennoch geholfen. Hatte keinen Entzug, keinen Suchtdruck, gar nix. Und ich kam runter vom H.
Ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen kann, aber bei mir war das so.

Sonntags nochmal nach FFM, weil mein lieber Freund hier fast durchgedreht ist. OK, ich ins Auto, 45 Min gefahren, er hat sich Subutex geholt, was ihm doch geholfen hat. Auch ich habe eine (wie immer) kleine Nase bekommen.
Auch das hat mir irgendwie geholfen, wie gesagt, ich hab doch keine Ahnung von diesem ganzen Zeugs.

Seit 2 Wochen kein H mehr genommen, es geht mir gut, ich will auch NICHT MEHR!

Mein Fazit:
Aus Neugierde wurde großer Ernst, viel Geld verballert für so nen Dreckszeug. So viel kaputtgemacht, weil ich es als Spiel gesehen habe.

Aber trotzdem bin ich um eine Erfahrung reicher geworden. Ich hoffe, dass ich es durchstehe und nix mehr nehme (war ja doch irgendwie schön? Embarassed)
Ich bin stark, bleibe stark und will nie mehr so sehr affig sein, das war so heftig.

Habe geheult, unruhig, konnte nicht schlafen, Magen u. Darm verrückt gespielt, kalt, gehustet wie blöd. Nie mehr, nie nie nie mehr, möchte ich das nochmal erleben.

Hab mir jetzt ein großes Herz gefasst und das alles hier aufgeschrieben. Von meiner Family darf es keiner wissen, die würden mir den Kopf abreißen.
Es tut gut, sich das alles von der Seele zu schreiben, es belastet mich sehr.

Trotz allem, auch wenn es mir gutgeht, weiß ich nicht, wie ich meinem Schatz helfen kann. Denn er ist gestern wieder nach FFM gefahren, um sich was zu holen. Was soll ich nur machen? Denke, da wird mir auch noch was einfallen...

Habe lange gezögert, alles aufzuschreiben. Alles nicht, wäre auch zuviel. Aber falls Ihr noch Fragen habt, was wissen wollt, Tipps geben: Jetzt schon danke.

Viele Grüße aus dem sonnigen Hessen!

U.

P.S: Und jetzt stell ich auch noch meinen ganzen Seelenmüll ins Netz. Danke, dass es dieses Forum gibt!
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2012 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

tja, mit feuer gespielt, und sich die finger verbrannt,
soweit aber alles im rahmen,
hört sich jedenfalls so an, als wäre für dich die sache glimpflich abgelaufen,
wenn du jetzt stark bleibst!
BITTE!
bei deinem partner sieht es anders aus,
du kannst ihm erstmal nicht helfen,
du musst erstmal selber aus der schusslinie,
mein tip:
trenne dich von ihm, erstmal,
sage, dass du zeit für dich brauchst,
und dass du nicht mit ihm leben kannst (im moment?)
solange er konsumiert.
wenn du das ding für dich klargekriegt hast,
kein verlangen nach heroin,
DANN kannst du überlegen, ob du stark genug bist,
es mit ihm auszuhalten, es ist nicht einfach mit einem süchtigen partner,
selbst, wenn du nicht gefährdet wärst.
tut mir leid, dass ich dir das so krass sagen muss,
aber du musst dich jetzt erstmal nur um dich kümmern,
alles andere wäre vermutlich fatal,
solange er konsumieren will,
und es hört sich verdammt so an!
wenn du ihm sagst, es geht so nicht weiter,
er müsse was tun, kannst du auch gleich feststellen,
ob du ihm wichtiger bist als die droge,
und ob es sich lohnt...
sorry für harte worte,
aber jeder drogenberater würde dir dasselbe sagen.
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Drachenläufer
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2012 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Du dickes Ei! Das ist ja mal eine Geschichte. Fast 43 Jahre alt und fängst sowas an.

Ich hab' allerdings auch gleich an Deine Tochter gedacht während des Lesens. Ich bin ja nun gar nicht der H-Experte hier, da werden sich wohl andere melden. Positiv finde ich, dass Du überhaupt mal hier Deine Situation schilderst und dabei hoffentlich noch vertiefter reflektierst, in welcher verdammt instabilen Situation Du Dich da befindest.

Sehr auffällig auch, wie häufig Du betonst, wie lieb Dein Partner ist. Ich vermute fast, dass Du aufgrund einer ziemlich bedingungslosen "Liebe" aif die Idee kamst, auch mal H zu probieren. Du hattest ursprünglich ein Prinzip aufgestellt: KEIN KONSUM. Das hat er - mit Deiner Hilfe - gebrochen. Was hast Du konsequenterweise gemacht für weitestmögliche Gleichschwingung zwischen Euch? Dir auch H reingezogen. Irgendwie clever, wenn's nicht gleichzeitig total bescheuert wäre Wink Das,w as Du da lebst, fällt auch unter "Ko-Abhängigkeit", und das ist eine verzwickte Sache. Denn zwar hättest Du mitterweile anscheinend Deinen Ausflug in die Welt der Opiate und des Beschaffungselends abgeschlossen, aber

1.) hörst Du Dich dabei gar nicht so nachhaltig entschlossen an ("Es war doch so schön")

2.) ist da noch die "Liebe" zu Deinem Partner, und der wird Dich, sorry dafür, auf die eine oder andere Weise noch ganz schön Kraft kosten, enttäuschen, ausnutzen (das werden Dir hier die H-Spezialisten genauer schildern können). Und er wird Dich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch wieder zum H-Konsum verleiten (dazu muss er Dich nicht mal auffordern, Du wirst es von alleine tun).

Wenn ich nicht recht behalte, um so besser. Ich wünsche es Dir. Aber was Du Dir mit dieser Beziehung in Dein Leben geholt hast, ist keine leichte Übung!

Ach manno, was Deine Tochter wohl von der ganzen Scheisse hält ?! (auch wenn sie nicht weiß, warum ihr dauernd nach FFM fahrt, total hektisch Beschaffung betreibt und oft total scheisse drauf seid. Boah ey... nee, nee, nee...
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rarifi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2012 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

So, es ist zwar schon später, aber ich will doch noch antworten auf die 2 Beiträge. Habe heute viel nachgedacht, auch geweint und auch geredet.
Aber es geht mir gut, dass ich hier meinen ganzen Seelenmüll loswerden konnte. DANKE!

@bewa:
ja, ich hab mir sehr die Finger verbrannt, aber auch daraus gelernt und meine Erfahrung gezogen. Hab kein Verlangen, keinen Suchtdruck nach H, von daher ist alles glimpflich abgelaufen. Ich bleib dabei, ich will das Zeug auch nicht mehr, hab ja gesehen und selber mitgemacht, was dabei passieren kann.

Und jetzt wird es schwierig. Ich kann, will und werde mich nicht ! vor allem will ich nicht ! mich von meinem Partner trennen. Hätte ich ihn nicht so bequatscht, dass ich mal probieren will, wäre nix passiert!

Also ist das alles meine Schuld! Klar, durch ihn wusste ich dann auch, wo ich an das Zeug rankomme, aber ganz so naiv bin ich auch nicht.
Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich (das war letztes Jahr so, da war ich mit ihm noch nicht zusammen) Koka probieren wollte. Da wär ich eher dran gekommen, auch ohne meinen jetzigen Partner. Komisch, oder?

Ich werde bei ihm bleiben, hab ich mir gesagt, egal, was ist. Bedingungslose Liebe... das ist so. Bei mir gibt es nur ganz oder gar nicht, schwarz oder weiß.
Auch wenn man es nicht versteht, so bin ich gestrickt.

Trotzdem danke ich Dir, dass Du so offen und ehrlich mir das gesagt hast. Sicherlich habe ich auch schon über eine Trennung nachgedacht, aber das packe ich nicht. Will ich auch nicht. Habe nach langer, langer Zeit (ob man es jetzt glaubt oder nicht), mein Glück gefunden. Werde ja bald 43 Jahre alt, so lange musste ich warten, bis ich den für mich perfekten Partner habe. Hört sich komisch an, ich weiß, aber ist so...

Bewa, danke Dir für Deine Antwort, hat gut getan!


@Drachenläufer
So, nun auch ein paar Zeilen zu Deiner Antwort.
Ja, fast 43 Jahre alt und dann fang ich mit so nem Scheiß an. Aber Du weißt ja auch, Alter schützt vor Torheit nicht!
Und genau so ist es bei mir. Bin ein sehr neugieriger Mensch, manchmal viel zu neugierig, was man ja jetzt hier gesehen hat.

Aber das heißt nicht, dass ich nix daraus gelernt habe.
Ich kann Dich beruhigen, wenn wir was besorgt oder nach FFM gefahren sind, war meine Tochter nie dabei. Sie hat ja auch einen Papa, bei dem sie zu 50 % ist. So viel Verantwortungsgefühl habe / hatte ich schon noch, aber ich weiß schon, dass es Scheiße (sorry) war, was ich gemacht habe.

Ich versuche Dir mal zu beschreiben, warum ich so sehr von meinem Partner schreibe bzw. wie hast Du geschrieben? Von einer bedingungslosen Liebe ich dazu kam. Ja, es ist schon eine bedingungslose Liebe. Und eine sehr schöne.

Habe seit meiner Teenagerzeit von solch einem Mann geträumt. Musste lange warten und nun ist er da. Aber auch er hat Macken, wer hat das nicht? Er hat mich nicht zum Konsum gebracht, das war ich schon selber!
Kann sehr stur sein, setze mich durch. Er wollte das nicht, aber ICH"!
Kannst Du das verstehen? Ich war die treibende Kraft, wollte es partout. Erst dann hab ich was bekommen.

Ja, und es war auch schön. Am Anfang, wenn ich nicht kotzen musste. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich mehr brauchte, mehr wollte!
Er hat mich dann zurückgehalten, weil ich schon auch wissen wollte, wie es ist, wenn man sich das Zeugs spritzt. Das durfte ich nicht, aber ich wusste ja nicht, welche Dosierung und wie das geht. Hätt ich mal hier lesen sollen, die Anleitung gibt es ja hier! Evil or Very Mad Das war jetzt sehr sarkastisch gemeint, sorry.

Ich für mich, werde die Finger davon weglassen, aber verurteile bitte nicht meinen Partner. Du kennst ihn nicht, wenn Du mit ihm reden würdest, würdest Du sicherlich merken, wer bei der ganzen Geschichte die treibende Kraft, was mich angeht, war.

Nämlich ICH! Und sonst niemand!

So, bin fix und alle, Seelenmüll schreiben strengt ganz schön an und mein Kopf raucht.

Mein Geschreibsel ist ganz schön viel geworden, kann mich halt auch schlecht kurzfassen.
Trotzdem hoffe ich, dass ich die eine oder andere offene Phrase beantworten konnte.

Liebe Grüße von einer total müden und erschöpften

U.
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,

das ist ja wirklich hart. Ich dachte früher immer, dass man, wenn man doch "erwachsen" ist, niemals so etwas tun würde. Mittlerweile habe ich auch dazu gelernt Rolling Eyes

Im Grunde bin ich der Meinung, dass jeder das Recht auf Rausch hat und wenn jemand meint, mit 60 Junkie werden zu müssen, why not?
Schwierig finde ich es allerdings, wenn man Mutter ist und so eine große Verantwortung trägt. Ich mein, du schreibst ja selber, dass du deine Tochter vernachlässigt hast. Und das nach so einer kurzen Zeit schon. Daher ist es echt super, dass du die Notbremse gezogen hast!
Habe da auch großen Respekt vor, ich bezweifel aber irgendwie, dass das schon das Ende der Heroinstory für dich ist. Wegen solchen Sätzen hier

Zitat:
Ich hoffe, dass ich es durchstehe und nix mehr nehme (war ja doch irgendwie schön? Embarassed)


Ich hoffe echt für dich und deine Tochter, dass du das schöne Gefühl vergessen kannst und dich bloß an das Negative erinnerst.
Noch etwas, so einsichtig du auch bist (zum Glück), so naiv bist du anscheinend aber auch. Du holst dir einen Typen in deine Wohnung, der dort Heroin konsumiert, dort, wo deine Tochter sich aufhält. HEROIN! Was ist, wenn sie etwas mitbekommt davon? Du machst dir kein Bild, was du deinem Kind damit antust. Und zu glauben, du hälst durch, während er munter neben dir weiter konsumiert- sorry, entweder du willst dich selber auf den Arm nehmen oder du hast wirklich so wenig Ahnung von Drogen.

Es wäre wohl besser, wenn du dich fragst, wieso du ausgerechnet jetzt, mit 42/43 Jahren Heroin oder Kokain probieren musst? Dafür muss es doch einen Grund geben (außer Neugierde). Hast du ne Vermutung?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft bei dem Umsetzen deines Vorhabens!
Es steht nämlich nicht nur dein Wohlbefinden damit auf dem Spiel, sondern primär das deiner Tochter.

Alles Gute!
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bewa
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 07:06    Titel: Antworten mit Zitat

respekt, dass du so über eure beziehung denkst,
ich hoffe, es geht gut, und du kannst die finger vom h lassen.
ehrlich, ich freue mich für dich, dass du DEN partner gefunden hast,
und wenn sein konsum für dich akzeptabel ist,
und du stark bleiben kannst,
spricht ja auch nichts dagegen.
aber an seinen konsum wirst du dich gewöhnen müssen,
das thema ist durch, die grenze überschritten,

er hat es sich in seinem leben so hingebastelt,
das er konsumieren kann, langsam aber zielgerichtet,
typisch für uns junks,
und bis er einsieht, das es nicht geht
und ernsthaft wieder aufhören will,
das kann dauern.

ich sage das jetzt nicht, um deine entscheidung zu verurteilen,
bin selber drauf,
lebe mit meiner freundin zusammen, die auch drauf ist,
und meine letzte freundin hatte nix mit heroin zu tun, jetzt schon,
ich gebe mir nicht die schuld, sie wollte es,
aber gut geht es mir auch nicht damit...

ich hoffe wirklich, dass du ab jetzt die finger davon lassen kannst,
ich selber kenne drei menschen, die heroin genommen haben,
mehrmals und bewusst,
und die damit keine probleme haben, nehmen schon lange nicht mehr,
und ich denke, es liegt daran, dass sie keine süchtige persönlichkeitsstruktur haben,
und das wünsche ich dir auch,
weil du kämpfst unter erschwerten bedingungen!
allet jute!
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

hi rarifi,
Therapie & Knast sind ein Grund , aber kein Hinderniss um Drogen nicht zu nehmen..
Er nistet sich bei dir ein und fragt dich, die mit Drogen nix am Hut hat , nach 10 TAGEN ! wo man Heroin herbekommt.
Wie hohl und armselig ist das denn?
Entweder ist dein Freund total unterbelichtet oder du bist total naiv.
Wahrscheinlich trifft beides zu.
Ich weiss ja nicht wielange ihr euch schon kennt, aber wenn ich clean bin , würde ich einen Teufel tun, eine 43 jährige Mutter zu fragen wo es Heroin gibt, zumal du beteuerst von drugs keinen blassen schimmer zu haben, da kann er ja auch die nächstbeste Omi beim Bäcker fragen.
Falls das wirklich so stimmt, dann schmeiss den Macker raus, er wird dich mit in die Tiefe reissen oder willst du mit 43 noch auf H draufkommen?
Wer am meisten leiden wird, das sind wie immer die unschuldigen kids.
sorry , aber ich habe dafür kein Verständnis.
Und: Zufälle gibts nicht.
lg
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rarifi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 24.10.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

BlancheNeige hat Folgendes geschrieben:
Hey,

das ist ja wirklich hart. Ich dachte früher immer, dass man, wenn man doch "erwachsen" ist, niemals so etwas tun würde. Mittlerweile habe ich auch dazu gelernt Rolling Eyes

Im Grunde bin ich der Meinung, dass jeder das Recht auf Rausch hat und wenn jemand meint, mit 60 Junkie werden zu müssen, why not?
Schwierig finde ich es allerdings, wenn man Mutter ist und so eine große Verantwortung trägt. Ich mein, du schreibst ja selber, dass du deine Tochter vernachlässigt hast. Und das nach so einer kurzen Zeit schon. Daher ist es echt super, dass du die Notbremse gezogen hast!
Habe da auch großen Respekt vor, ich bezweifel aber irgendwie, dass das schon das Ende der Heroinstory für dich ist. Wegen solchen Sätzen hier

Zitat:
Ich hoffe, dass ich es durchstehe und nix mehr nehme (war ja doch irgendwie schön? Embarassed)


Ich hoffe echt für dich und deine Tochter, dass du das schöne Gefühl vergessen kannst und dich bloß an das Negative erinnerst.
Noch etwas, so einsichtig du auch bist (zum Glück), so naiv bist du anscheinend aber auch. Du holst dir einen Typen in deine Wohnung, der dort Heroin konsumiert, dort, wo deine Tochter sich aufhält. HEROIN! Was ist, wenn sie etwas mitbekommt davon? Du machst dir kein Bild, was du deinem Kind damit antust. Und zu glauben, du hälst durch, während er munter neben dir weiter konsumiert- sorry, entweder du willst dich selber auf den Arm nehmen oder du hast wirklich so wenig Ahnung von Drogen.

Es wäre wohl besser, wenn du dich fragst, wieso du ausgerechnet jetzt, mit 42/43 Jahren Heroin oder Kokain probieren musst? Dafür muss es doch einen Grund geben (außer Neugierde). Hast du ne Vermutung?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft bei dem Umsetzen deines Vorhabens!
Es steht nämlich nicht nur dein Wohlbefinden damit auf dem Spiel, sondern primär das deiner Tochter.

Alles Gute!


Guten Morgen blancheNeige,
tja, das mit dem Alter ist so eine Sache. Die Neugier war bei was das Zeugs angeht schon länger da und wie gesagt, es liegt nicht an meinem Partner, dass ich das ausprobiert habe!

Die Notbremse habe ich gezogen und dabei bleibe ich. Auch wenn es so aussieht, dass ich ein schwacher Mensch bin, so kann ich doch auch, wenn ich will stark sein. Und das bin ich jetzt.

Meine Tochter hat nichts, aber auch gar nix davon mitbekommen, dass wir konsumiert haben, so schlau war ich schon. Aber ich weiß trotzdem, dass es nicht gut war, was ich getan habe. Und ich werde jetzt auch die Finger davon lassen, ob mein Partner konsumiert oder nicht, das ist eine andere Geschichte.

Warum ich gerade jetzt das ausprobiert habe? Klar, ich hab da schon ne Vermutung. Habe eine ziemlich schwierige Zeit hinter mir (Trennung vom gewalttätigen Noch-Ehemann, eigene Wohnung usw.). Meine Psyche ist da wohl etwas in Mitleidenschaft geraten, und dann war es halt so. Wie schon gesagt, Neugier spielt auch eine große Rolle, ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Was aber durch meine Neugier passiert ist, habe ich ja nun selber gesehen.

Für mich steht es fest, ich lass die Finger von dem Zeugs und dabei bleibe ich! Vor allem für meine Tochter, wenn es nur um mich gehen würde, würde es anders aussehen. Trotz allem, ich hab draus gelernt, und mein Vorhaben steht fest.

Danke für Deine netten Worte, es tut wirklich gut, hier zu schreiben.

LG
U.
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Dödel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 11.03.2012
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich ist es nichts ungewöhnliches, mit 42/43 J. auf H zu kommen. Das ungewöhnliche daran ist für mich, das Du vorher noch nichts mit irgendwelchen Drogen zu tun hattest und gleich mit H angefangen hast.

Ich habe seit meinem 12. Lebensjahr mit Drogen zu tun. Aber Anfangs nur mit Bubbel ab und zu Koks, Psylos oder Pep. Als ich Mutter wurde habe ich mit allem aufgehört, kein Bock auf ne breite Mutter, das hasse ich. Durch den Vater meiner Kinder wieder an Koks gekommen als die kleinen 3 & 5 Jahre waren, ab und zu, leider war das aus heutiger Sicht viel zu viel, gar nicht wäre besser gewesen. Gearbeitet habe ich immer, also das bekannte Doppelleben geführt, bis heute gelingt mir das ganz gut. Nachdem die Beziehung zum Vater der Kinder zerbrach habe ich an den Wochenenden Party gemacht, Kiddys waren bein meiner Mum. Viel Alk, Koks & E´s. Dann meinen Ex-Mann kennengelernt und 5 Jahre clean, bzw. "normal" gelebt. War eine schöne Zeit. Nach der Trennung in schlechte Gesellschaft geraten und wieder Kontakt mit Koks, aber diesmal im verticken. Hier habe ich meinen heutigen Mann kennen gelernt. Er war damals fast 50 J. und völlig konservativ, nach außen. Ab und zu gekifft, das wars. Leider sind wir nach einiger Zeit auf H hängengeblieben. Erst nur ab und zu geraucht ( mein Mann raucht das Zeug mit seiner Peep und Bubbel), dann hat Er angfangen zu sniefen und ich mit Folie. Es war die schlimmste Zeit. Immer das hinterhergerenne nach dem Zeug, wo bekommen wir heute was her, woher bekommen wir genug Kohle ect. Trotz unserer Job´s war das Geld immer knapp, obwohl keiner etwas merkte (auch nicht die beiden Kiddy´s) war es schon ziemlich anstrengend. Wir waren 2 Jahre drauf, mit den üblichen Affen, als mein Mann endgültig die Schnauze voll hatte und mit unserem Hausarzt sprach der auch Substituiert. Mittlerweile waren wir verheiratt und selbst auf unserer Hochzeit waren wir voll drauf. Er war mittlerweile 50 J. und keinen Bock mehr auf H, bei mir war es noch nicht so weit.

Mittlerweile wird Er seit 3 J. mit Pola substituiert und ist jetzt bei 3 ml. Ich rauche nur noch 1x im Monat, aber hinterher ärgere ich mich da es nichts mehr bringt. Kein Kick nichts. Das Verlangen ist nicht mehr da, nur noch Gewohnheit und bei meinem Mann ganz weg. Heute ärgern wir uns wegen der verschenkten Zeit, dem Geld und dem ganzen Ärger. Denn irgendwann bekommen es auch die Kinder/ Familie mit, und das ist ein Scheiss Gefühl. Wir sind "back to the roots" also rauchen ab und zu Gras. Alk gibt es gar nicht bei uns nicht mal ne Kopfschmerztablette.

Ich hoffe, Du bist wirklich stark genug, nicht wieder anzufangen. Aus Erfahrung weiss ich, ist man noch nicht so weit zieht der eine den anderen runter, wie im Kreislauf. Ich hatte Glück, das mein Mann einen starken Willen hatte und mich vom H runtergeholt hat, sonst wäre ich heute da wo viele andere sind. Wir haben noch einen langen Weg vor uns um ganz von Drogen los zukommen, obwohl ich Gras nicht unbedingt als Droge ansehe.

Aber ich hoffe mit Dir, das Du die Kraft irgendwann findest von Deinem Partner loszukommen, denn Er ist noch lange nicht so weit, mit H aufzuhören und wird Dich immer wieder in Versuchung führen, denn so lange Du an das schöne Gefühl denkst, bist Du gefärdet wieder mal zu rauchen. Denk bitte an Dein Kind, es wird es mitbekommen, alleine an den Stimmungen.

Alles Gute wünsche ich Dir und in Gedanken gebe ich Dir viel Kraft.

LG
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Drachenläufer
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss mal eben ein bisschen OFF TOPIC sagen: Wow, was ich hier lernen kann über Lebensläufe im Zusammenhang mit Drogen, ist einfach fantastisch. Ich ergötze mich bestimmt nicht an dem Leid anderer. Aber es ist einfach so wichtig und erkenntnisreich, von Euren Erfahrungen zu lesen, das Resumé - jetzt auch speziell von Dir, Dödel - bezüglich des Ärgerns über verschwendete Zeit/Geld.

An dieser Stelle von meiner Seite mal wieder vielen, vielen Dank dafür!
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Drachenläufer
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 20.09.2012
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2012 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

...Dödel, noch zwei Sachen:

- Du (also jetzt die Schreiberin hier im Thread) und Dein Mann, Ihr benutzt den "Dödel"-Account beide, oder wie soll ich das mit den anderen Beiträgen übereinbekommen?

- Und dann eine ganz wichtige Frage: Was zum Henker sind diese Peeps oder Pieps und Bubbels ? Peep/Piep = Purpfeife zum Haschrauchen? Bubbel = Bong?

Eieiei Rolling Eyes
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2012 02:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo rarifi,
rarifi hat Folgendes geschrieben:
es liegt nicht an meinem Partner, dass ich das ausprobiert habe!

Vielleicht war es deine Entscheidung, Schore zu nehmen, und dein Partner hat dich zu nichts gezwungen, ja. Aber hättest du ihn nicht kennengelernt, so wärst du mit Sicherheit nie an Heroin gekommen. Als 43-jährige Mutter ohne Drogenkenntnisse und ohne jegliche Kontakte in einem Dorf in Hessen Heroin zu kriegen, halte ich jetzt mal für äußerst unwahrscheinlich.
Egal wie sehr du deinen Partner liebst, vergiss nicht seine Heroinabhängigkeit! Scheinbar hat er nur zwangsweise einen Entzug gemacht und hat keinerlei Absicht, langfristig clean zu bleiben. Wie stellst du dir denn eine Beziehung zu einem Heroinabhängigen vor? Das ist alles andere als Zuckerschlecken und eine Zerreißprobe für eure Beziehung.
Also entweder wirst du auch wieder draufkommen und ihr beide könnt munter zusammen konsumieren, oder dein Partner muss alleine konsumieren. Die Sucht wird einen großen Teil seines Lebens einnehmen, wenn nicht den größten, und du wirst nicht das wichtigste für ihn sein. Sorry Schatz, muss jetzt das Zeug holen, hab dafür den Fernseher verkauft, geh mich mal eben im Bad zudröhnen.
Klingt vielleicht klischeehaft, ist aber leider Realität. So eine Beziehung ist für jemanden, der keine Drogen nimmt, schon schwer zu ertragen, aber wie wird das erst für dich sein, wo du doch jetzt auch die schöne Welt der Opiate kennst?
Wirst du keinen Suchtdruck haben, wenn du deinen Partner siehst wie er konsumiert? Oder wie er breit in der Ecke liegt? Du wirst dir denken, wie schön das Zeug doch ist, wie geil es wär eine kleine Nase zu ziehen, nur eine einzige und dann nicht mehr. Ich kenne das alles. Du glaubst gar nicht, wie wunderbar man sich selbst belügen kann. Ich könnte nicht clean bleiben, wenn mein Partner in meiner Anwesenheit drauf wäre. Und ich bezweifle, dass du das kannst. Auch wenn du jetzt noch fest davon überzeugt bist. Das redet man sich gerne ein. Ich bin gespannt, wie lange du das noch durchhältst.

Zum Thema Verantwortung:
Wir alle waren am Anfang neugierig, sonst hätte keiner Heroin ausprobiert. Ich habe damit in meiner Jugend angefangen, aber ich hatte keine Kinder, für die ich da sein musste. Ich will jetzt nicht mit dem erhobenen Finger ankommen, doch ich finde sowas unverantwortlich deiner Tochter gegenüber. Du hast aktiv die Entscheidung getroffen, Heroin auszuprobieren. Hast du in keiner Sekunde an die Konsequenzen gedacht? Irgendwie traurig, dass man von 43-jährigen Menschen nicht ein bisschen mehr Verstand und Weitsicht erwarten kann. Es geht hier nicht nur um dich. Du hast es riskiert, drogenabhängig zu werden, wenn du es nicht schon bist. Was du schreibst deutet schon auf eine psychische Abhängigkeit hin. Was hat das für deine Tochter zu bedeuten? Es ist scheiße für Kinder, mit drogenabhängigen Eltern aufzuwachsen. Kinder bekommen viel mehr mit, als man denkt. Deine Kleine hat bestimmt schon gemerkt, dass mit dem Freund von Mama etwas nicht stimmt...
ich will dich wirklich nicht entmutigen, aber wenn du 24/7 jemanden um dich herum hast, der konsumiert, und Schore ständig verfügbar ist, wirst du 100%ig früher oder später wieder etwas nehmen! Was ist denn, wenn es dir mal scheiße geht, und du dich an das gute Gefühl vom Heroin erinnerst? Es ist verdammt schwer, dem zu widerstehen...
ich wünsche dir viel Kraft und Alles Gute,
halt uns auf dem Laufenden.
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