Lebensmüde

[weiss es rausch en]

Wenn ich schreiben würde, dass ich verzweifelt bin würde ich lügen. Das Stadium der Verzweiflung habe ich schon hinter mir, jetzt ist mir alles einfach egal.
Ich bin bald 32 Jahre alt und habe früher einmal davon geträumt von meiner Kunst leben zu können. Habe 12 Jahre in Wien gelebt (dort habe ich freie Malerei an der Aka studiert) und bin seit ein paar Monaten wieder in Stuttgart da ich dort einen Entzug machen wollte und ich dachte, dass es mir in einer kleineren, weniger "gefährlichen" Stadt leichter fallen würde clean zu sein...aber Pustekuchen..nix wars.
In Wien war ich auf Substitol substituiert - das ist Morphium und man kann es sich auch aufkochen und ballern ( ist aber scheiss gefährlich da man sich immer ein Tei des enthaltenen Wachses mit rein schiesst). Das habe ich also 8 Jahre gemacht.
Jetzt bin ich das Morph los und auf Polamidon substituiert. Aber ich habe mit dem Koka ballern angefangen.
Aber das schlimmste ist, dass mir mein Leben immer egaler wird. Habe mir, weil ich es beenden wollte, vor zwei Wochen auf einer öffentlichen Toilette knappe 3g Koka auf einmal geschossen und jetzt glaube ich dass ich Supermann bin weil ich zwar nen bomben Flash hatte aber immer noch da bin. Und das Koka ist nicht schlecht!
Jedenfalls bin ich erschrocken darüber wie lebensmüde ich geworden bin.

[veilchenfee]

Hallo mal wieder,

zunächst mal Eines: Wenn Du Dir 3 Gramm Koka auf ein Mal geschossen hast und noch lebst, war es nur zu einem kleinen Teil Kokain . Klingt komisch, ist aber so. Zu den Nachwirkungen des Kokaballerns gehört leider eine handfeste Depression. So fertig wie du im Moment bist, würde ich es für klug halten, wenn Du Dich schnellstens in stationäre Behandlung begben würdest. Es kann Jahre dauern, bis diese tiefe Verzweiflung bzw. Gleichgültigkeit dem Leben gegenüber überwunden ist. Ich hatte auch ziemlich zu kämpfen und ich hatte im Gegensatz zu Dir nur diese eine Baustelle. Was Erbaulicheres kann ich Dir im Moment leider nicht schreiben. Wenn Du noch einen guten Freund hast, vertrau Dich ihm an und bitte ihn, das Nötige für Dich zu regeln bzw. Dir zur Seite zu stehen.

Denke an die Träume, die Du früher hattest, es ist noch nicht zu spät! Letztendlich kann und wird Deine Kunst sogar von Deinen Erfahrungen profitieren, doch erst einmal musst Du aus diesem Tief heraus ... ! Es ist schwer, aber nicht unmöglich. Halte durch, mach weiter, hole Dir Hilfe!

[nimm2]

Wieso kannst du nicht von deiner Kunst leben wenn du dir 3g Koka leisten kannst? Ich bekomme als Azubi lediglich 8g Koka umgerechnet pro Monat. Dafür dass du dir das so nebenbei Leisten kannst lebst du doch ganz gut?!

[Raver]

Zwischen "mit dem Beruf verdientem Geld" und "Geld haben/organisieren für Drogen" liegen Welten, wenn nicht sogar ganze Universen...hab die Tage hier erst (sinngemäß) gelesen, dass man für sein Zeug (ich glaube, es ging "nur" um Räuchermischungen, passt aber trotzdem) immer Geld hat, selbst wenn man bei`nem Dispo von 200 "nur" 196 Euro ausgereizt hat...da wird vom Essen und vom Mund abgespart, auf Lifestyle verzichtet, geliehen, persönliches Zeug verkauft...im schlimmen Fall geklaut, gedealt, betrogen, abgerippt, abgezogen, gelogen...und im Extremfall geraubt, gemordet und prostituiert. Man verzichtet eher aus Essen als auf den Kick. Hab gestern erst`n Clip von`nem Crack- oder Methsüchtigen (?) gesehen aus Amerika, der -arbeitslos- auf die Frage, was er so in der Woche für Drogen ausgibt, echt überlegen musste und dann "etwa tausend Dollar" geantwortet hat...das geht immer, wenn man drogensüchtig ist...irgendwie gehts immer

[rudi]

@raver
Was du geschrieben hast kann ich nur bestätigen. Jemand der am Tag Drogen im Wert von 300 Euro braucht der weiß auch wie er daran kommt.

[CFZ]

@weiss es rausch en
Leben nehmen finde ich albern. Wenn Du mit Deinem Leben nichts mehr anzufangen weißt, dann schenk' es doch jemandem. Ich meine, sich einfach so auf dem Klo wegzuballern ist doch wirklich Verschwendung. Es gibt viele Menschen, die könnten mit Deinem Leben bzw. mit Deinem Tod noch etwas anfangen, islamistische Terroristen z.B. oder unterdrückte Prostituierte, die von ihren Zuhältern gequält werden, da könntest Du Dein Leben sinnvoll opfern. Wenn Du Deinen Tod für so etwas einsetzt, dann hat selbst das Sterben noch etwas gebracht, und wenn Du dem Tod ins Auge siehst, dann brauchst Du auch die Risiken nicht scheuen. Wenn Du die Risiken nicht scheuen brauchst, dann kannst Du Deine letzte Tat auch für Dich verwenden und ein Fanal setzen. Vielleicht verbrennst Du Dich für eine politische Botschaft einfach vor irgendeinem Rathaus? Oder Du haust einfach noch mal so richtig auf die Kacke und läßt die Sau 'raus, rauben, morden, ficken, betrügen, egal, tu', was Dir in den Sinn kommt, spielt alles keine Rolle, bist eh' bald tot. Hab' Spaß, Mann! Das Leben ist kurz genug, da brauchst nicht nachzuhelfen.

Gruß
CFZ

[bewa]

jede schöne nacht mit einer schönen frau (mann, schaf, je nach vorliebe) ist es wert am leben zu bleiben!
nach der devise lebe ich nach 25 jahren konsum immer noch gut.
wenn du 3 g brauchst, dann ist das doch die motivation ERSTMAL aufzuhören, damit du vom koks wieder was merkst ...

[Frau.LORKE]

[weiss es rausch en]

[weiss es rausch en]

[CFZ]

[weiss es rausch en]

[Raver]