Innere Unruhe normal?

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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2013 21:31    Titel: Innere Unruhe normal? Antworten mit Zitat

Hi!

Wer meine Geschichte ein bisschen kennt...

Nach mehreren anläufen versucht keine Drogen mehr zu nehmen und immer wieder gescheitert nach spätestens 4 Monaten. Ausser jetzt zum Schluss waren es 9 Monate.
Meine Drogen waren meist 3-4 Joints täglich, jede Woche so 2-3mal Koks oder Speed, Mdma oder sonstiger Müll, auf jeden fall kein H.

Egal...hat eigentlich nichts zur Sache meine Geschichte...
Es geht nur um das...bin jetzt 3 Monate frei von jeglicher Substanz, auch keine Ziggaretten mehr. Schaue auf meine Gesundheit jetzt und betreibe Sport.

Das Problem ich habe mich in den ganzen 16 Jahren ( Heute bin ich 31) nie wirklich von den Drogen psychisch erholen können. Habe bestimmt viele Defizite die mir jetzt immer mehr bewusst werde.
Ich habe Kontaktstörungen, bzw. meist interessieren mich die Gesellschaftlichen Normen meist weniger. Ich bin manchmal depressiv, aggressiv, Stimmungsschwankungen etc.
Habe auch keinen Freundeskreis mehr, hocke meist alleine da und beschäftige mich mit mir selbst, das ist kein Problem im Moment.( ich geniesse es sogar die Ruhe)
Nur jedesmal wenn ich eine Frau kennenlerne gehts schief...spielt jetzt keine Rolle...
Meine psychischen Tiefs sind jetzt nach 3 Monaten sauber nicht mehr so stark ausgeprägt. Aber trotzdem könnte ich vor innerer Unruhe teilweise platzen und halte in dem Moment Gesellschaft um mich nicht aus.
Leide unter Schlafstörungen, Stress...was auch mit meinen Job zusammenhängen könnte?

Auf jeden Fall...kann es sein das der Stress was mit psychischer Abhängigkeit zu tun hat? Die kann ja angeblich Jahre andauern, je nachdem wie du zu deiner Abstinenz stehst denk ich mir mal so.
Mein Denken ist auch teilweise blockiert, ich kann schwer weit Denken auf manchen Gebieten, auf andere Art und weise kann ich mir aber extrem viel merken und aufsaugen bzw. konzentrieren. Es sind nur verschieden Bereiche was soziales und so betrifft...Hm...ja so is es im Moment...

Vielleicht kann mir wer was dazu sagen in dieser Hinsicht oder hat ähnliches erlebt.

Ich weiss nur das ich auf den ganzen Mist scheissen werde...Drogen machen einfach nur kaputt, körperlich wie seelisch-psychisch.
Ich möchte "normal" werden bzw mich normal fühlen...

Danke!

midnight...
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2013 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Innere Unruhe normal?


Tja, zu welchem Bezug denn?
Zu einem Buddha?

Ich denke, nur weil wir unsere Hirnchemie im Gegensatz zu Nicht-Konsumenten, überzüchtet haben und im späteren Alter Probleme von unserm betriebenen Tunnig Geschäft bekommen, heisst das nicht das wir irgendwie gestört wären.

Es gibt auch NIE DROGEN USER, die sind teilweise Gestörter als unsereins.
Nur mal als Bsp.

Wir haben über Jahre gelernt unser Hirn, per LaunchStart, in ein zufriedenes, ruihges Stück Scheisse zu verwandeln.
Die Hirnchemie wurde ausgestrickst, da wir ständig mit künstliche Gefühlen umgegangen sind.
Jetzt fehlt es allerdings seit der Abstinenz an der richtigen Zündung, die das Hirn wieder mit der natürlichen Bewegung zum Laufen zu bringt.
Es muss erst mal wieder lernen, die ganzen Körpereigenen Drogen auszukotzen, und selbst wenn es das geschafft hat, reicht die normale Menge NOCH nicht aus, um die gewohnte Ausschütung - in der Rauschphase gelernt - zu überbieten. Mit der Betonung auf NOCH.
Daher auch lange Zeit solche Stuimmungstiefs.
Das kommt aber alles wieder.

Das Hirn stotterst noch wie ein alter Garagenwagen, aber nach genug Pflege läuft es wieder besser.
Fast 15 Jahre Rausch lassen sich nicht in enigen Monaten einfach so rauskillern.
Oh...wie schön das wäre mit einem Killerstift im Ohr poppeln und schwupps, habe ich den ganzen Mist gelöscht.


Zitat:
nie wirklich von den Drogen psychisch erholen können.

Meditation, Joga und so eine, jaaa, Scheisse hilft wirklich ungemein.
Sport ist auch immer sehr gut!

Zitat:
Ich bin manchmal depressiv, aggressiv, Stimmungsschwankungen etc.

Wenn Du es nicht erkannt hättest, hättest Du jetzt keine Mglichkeit dagegen zu arbeiten.
Der Mensch kann sich auch positive Gefühle erarbeiten.
Ich meine wenn Du eine typisch deutsche Zeitung liesst, fällt es Dir auch leichter zu meckern, wie wenn Du mit nem Teletubbie in schoenster Natur deinem Liebligssport nachgehst.
(Klar, wer kann einem Teletubbie schon böse sein..)


Zitat:
Mein Denken ist auch teilweise blockiert, ich kann schwer weit Denken auf manchen Gebieten, auf andere Art und weise kann ich mir aber extrem viel merken und aufsaugen bzw. konzentrieren. Es sind nur verschieden Bereiche was soziales und so betrifft


Mensch Kerl, Du bist ein Mensch. Ein Mensch. Keiner hier auf dieser Fucking Erde ist perfekt.
Ausser der Teletubbie natürlich.

Zitat:
trotzdem könnte ich vor innerer Unruhe teilweise platzen und halte in dem Moment Gesellschaft um mich nicht aus.


Klar dein Hirn war lange betäubt und muss erst mal wieder lernen mit den Reizen umzugehen.
Das ist natürlich eine Überflutung.
In so einem Fall, mache ich es auch wie Du, und ziehe mich zurück.
Was glaube ich nicht immer das Beste ist. Aber gut.



Du bist an eine weitere Hürde angelangt, die Dir dein cleanes Leben stellt.
Das haben auch Menschen die noch nie Drogen genommen haben!

Achso: Dummer Spruch noch.
Es heisst nicht Problem, sondern ContraBlem
Rolling Eyes

En Schönen erstma
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Kda
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2013 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

hey du,

großen respekt für´s nüchtern-sein!
das mit der konzentration kenne ich sehr gut - unter der woche hab´ ich eine aufmerksamkeitspanne wie ein goldfisch und kann nach ein paar minuten nicht mehr folgen... einer der gründe, warum ich´s jetzt angehen will...

stress entsteht fast immer, wenn sich etwas großes ändert im leben, davor habe ich ein bisschen angst jetzt, ich fange erst an Smile

wenn ich am wochenende nüchtern bin (also frei von jeglichen uppern) bin ich meistens stumm wie ein goldfisch (schon wieder der fisch!) und würde mich am liebsten irgendwo verkriechen. die meisten anwesenden finde ich dann auch total blöd, außerdem kann mich eh keiner leiden und ich passe dann auch eigentlich gar nicht so recht auf diese party... es ist ohne mdmc/mdma nicht halb so verlockend, fremde menschen vollzutexten weil man ja sowas von auf einer ebene ist Very Happy ich hoffe einfach mal, dass sich da dann langsam ein mittelding einstellen wird zwischen "alles super" und "ich will mich vergraben".

in letzter zeit bin ich auch riesig schreckhaft unter der woche und nehme häufig bewegungen wahr, wo keine sind - weitere gründe, warum ich jetzt anfange, nüchtern zu bleiben...

theoretisch können sich unsere hirne von ganz vielem was wir ihnen angetan haben wieder erholen, die zeit wird´s (hoffentlich) so weit wie möglich richten mit unserer aktiven unterstützung - aber da können durchaus auch psychosen o.ä. übrigbleiben, die alleine so nicht mehr in den griff zu bekommen sind; falls du das gefühl hast, dass dir das helfen könnte oder dass es dir zu viel wird, kannst du vielleicht mit nem professionellen reden?

viel kraft und hut ab!
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bustamante007
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2013
Beiträge: 72

BeitragVerfasst am: 6. Dez 2013 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hey

Diese Unruhe wird immer wieder mal vorkommen, deine Aufgabe ist zu erkennen wo diese herkommt d h du musst ganz sorgsam mit die umgehen.

Ich gehe jetzt langsam ins 3te cleanjahr zu und in Zeiten wo mich alles nervt nehme johanniskraut 500 mg morgens und 500 abends Smile

Das bringt mir Ruhe und Gelassenheit, ich nehme sie meistens nicht länger als 14 Tage und setze sie dann wieder ab.

Das Problem bei mir war, das ich viele Jahre alle Gefühle und Wahrnehmungen benebelt habe. Und nüchtern ist das alles ganz anders, erstmal fühlt man sich selber anders als wenn man breit durch Gegend marschiert. Dann kommt noch hinzu das man das Leben anfängt zu spüren.

Am Anfang sind's leider oft die negativen Sachen, weil man sieht was man alles verpasst und verkorkst hat. Die positiven Dinge kommen erst später mit der Zeit.

Mir war die Drogenberatung eine große Hilfe und Unterstützung.
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midnightexpress
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 8. Dez 2013 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ja danke für die guten Anworten!

Hat mich wieder mal zum nachdenken gebracht.
Gewisse Leute von euch können sich vorstellen wie es mir geht. Es ist echt schlimm teilweise.
Ich habe mich zu einem Menschen entwickelt der mit seinem Potential nichts anzufangen weiss.
Gesellschaftlich sehe ich mich mehr als Aussenseiter.
Fühle mich nicht mehr geliebt...es ist krass!


Ja...die Zeiten werden sich ändern, ich bin zuversichtlich!

Danke!
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Kda
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 46

BeitragVerfasst am: 8. Jan 2014 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

hey du,

wie geht´s dir denn mittlerweile? wie hast du das restliche jahr rumbekommen?

einhundertundvierzigzeichen und wehe es sind weniger - jetze!
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midnightexpress
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 9. Jan 2014 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Danke für die Antwort...


Ja es geht...hatte mal jetzt kurz Zeit eine Frau kennengelernt, tat mir gut, hat mich abgelenkt.
Aber war nicht das richtige für mich.
Wie es mir geht naja...schon bisschen besser, aber manchmal trotzdem stressig.

Mir wird halt immer klarer das ich nicht mehr zurück will zu den Drogen, es gibt mir nichts mehr. Jetzt sinds 4 Monate schonwieder!
Ich möchte es auch nicht mehr probieren.

Ich bin gerade dabei mich neu zu orientieren, also ohne den Mist.
Wieder mehr Selbstwert zu haben und stabiler zu werden.

Mich machen mehr die Umstände in meinem Leben fertig, keine Freunde mehr usw...
Es ist schwer wieder wo hineinzukommen für mich halt...

Aber ich werde berichten...ich bin positiv eingestellt eigentlich..., also bis bald!


midnight
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adini100
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.05.2014
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2014 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

hey,

Das Gefühl mit der inneren Unruhe kenne ich nur zu gut, auch wenn ich mittlerweile seit knapp zwei Jahren clean bin überfällt es mich immer wieder! Teilweise fühle ich mich schlapp und "aufgebraucht", als wäre ich ein elektrisches Gerät ohne Stromzufuhr und das Gefühl der Antriebslosigkeit gibt mir gleichzeitig das Gefühl zu versagen und macht mich traurig...ist irgendwie schwer zu erklären.
Nachdem ich von den Drogen losgekommen bin hab ich erstmal gebraucht um mich selbst wieder zu spüren, also nur mich, nicht den Rausch. Und das war wirklich hart, plötzlich von einer für mich damals bunten, schnellen, gefühlsberauschenden Welt in den Alltag zurückzukommen der für mich einfach nur noch ungewohnt war, ich selber war für mich nüchtern ungewohnt.
Aber es ist auch wichtig zu sagen dass es mit der Zeit immer besser wird, also zumindest meiner Beobachtung nach habe ich das Gefühl der inneren Unruhe inzwischen wesentlich kürzer und auch nicht mehr ganz so intensiv wie am Anfang...ich merke auch wie sich meine Konzentrationsfähigkeit langsam aber sicher wieder aufbaut und für andere mag es vielleicht lächerlich klingen aber für mich ist das etwas was mich wirklich stolz macht, ich mache gerade meinen Führerschein und fange an für die theoretische Prüfung zu lernen und ich merke wirklich dass ich es schaffe mich zu konzentrieren. Sicher nicht so gut wie vor meiner Sucht aber trotzdem...kleine Fortschritte zeigen ja auch immer dass der Weg den man gewählt hat der richtige war.
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faun
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 08.01.2014
Beiträge: 683

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2014 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Das tat mir jetzt gut zu lesen. Alles hier.

Meine Unruhe geht grad. Die letzten Wochen waren halt schlimm. Und trotzdem:

Auch wen ich schon gut daran bin, mit meiner Einstellung: Manchmal ist das Gefühl da, flammt es auf: So eine Sehnsucht drauf zu sein.

Mist ist das.
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