Meine Ausbildung half mir bei der richtigen Ernährung

[SteffiStAk]

Hallo,
ich schreibe heute, weil ich vielleicht anderen mit meinen Erfahrungen helfen kann. Früher habe ich einfach alles durcheinander gegessen, immer genau das wonach mir war und konnte nichts bei mir behalten. Mit 17 machte ich eine Therapie. Danach (allein) war es für mich sehr schwierig nicht wieder in die alten Muster zu verfallen.

Zu dieser Zeit musste ich mich auch für einen Beruf entscheiden. Ich entdeckte die Ausbildung zur Diätassistentin. Damals gab es in der Nähe meines Elternhauses noch keine Schule dafür. Jetzt bin ich im zweiten Jahr der Ausbildung und in der Nähe meiner Heimatstadt gibt es bald die Diätassistentin an der Steigenberger Akademie in Bad Reichenhall. Überhaupt gibt es in Deutschland wenige Schulen, die diese Ausbildung anbieten. In der Akademie in Bad Reichenhall kann man sogar im Wohnheim mit seinen Mitschülern wohnen, was ich gut finde. So hätte ich sicher leichter Freunde gefunden und müsste nicht immer so weit mit dem Zug nach Hause fahren.

Ich bin glücklich in der Ausbildung, da ich so für mich selbst mehr über Ernährung lerne und auch anderen Menschen helfen kann sich Gutes zu tun. Ich habe heute ein besseres Verständnis was Lebensmittel angeht und freue mich schon darauf meinen Beruf auszuüben. Im Praktikum komme ich auch gut mit den Patienten zurecht. Früher fiel mir der Umgang mit Fremden nicht so leicht. Mein Gewicht habe ich auch unter Kontrolle. Vielleicht ist es ja auch für euch interessant beruflich in diese Richtung zu gehen. Ich lerne viel über die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, wie sie bei welchen Krankheiten auf den Körper wirken und auch viel über die Anatomie des Menschen. Ich hoffe später einmal ganz vielen Leuten wie mir helfen zu können. Mein Traum wäre es später als Ernährungsberaterin zu arbeiten.

Vielleicht ist ja die Ausbildung zur staatlich geprüften Diätassistentin auch etwas für jemanden in diesem Forum!

Steffi

[Noreia]

Hi Steffi,

zunächst einmal toll, dass du das überwunden hast, habe wirklich Respekt davor.
Ich selbst habe schon seit meiner Kindheit ein gestörtes Essverhalten, allerdings sind es bei mir nicht die typischen Formen wie Anorexie, Bulimie oder Esssucht. Es gibt Phasen, in denen ich hungere und manchmal tagelang nicht esse, dann gibt es wieder Tage an denen mir alles egal ist und ich esse was ich will. Das hauptsächliche Problem bei mir ist aber, dass ich nicht in der Lage bin, vor anderen Menschen zu essen, was ich seit ca. acht oder neun Jahren nicht mehr getan habe oder übers Essen zu reden (wenn es mich betrifft).

Ich habe aber auch vor vier Jahren eine Ausbildung zur Diätassistentin gemacht, die mir auch Spaß gemacht hat. Ich kann allerdings nicht behaupten, dass das mein Problem beeinflusst oder verändert hat oder dass ich etwas gelernt habe, dass mir persönlich geholfen hätte.
Ich musste die Ausbildung trotz sehr guter Noten leider nach dem zweiten Lehrjahr abbrechen, da ich seit ca. vier Jahren amphetaminabhängig bin und ich die Berufsschule psychisch und auch körperlich nicht mehr gepackt habe.

Aber es ist schön, dass es dir geholfen hat, sich mit deinen Problemen auseinanderzusetzen und ich hoffe dass du dir diese Einstellung bewahrst.

Lg Noreia