Die Amphetamine machen mich kaputt

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Noreia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.07.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 23. Jul 2012 19:36    Titel: Die Amphetamine machen mich kaputt Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen,

ich bin 23 Jahre alt und nehme seit ca. vier Jahren regelmäßig Speed, das heißt fast täglich. Davor war mein Leben eigentlich ganz normal, ich hatte mein Abi gemacht, war in meine erste eigene Wohnung gezogen und gerade eine Ausbildung zur Diätassistentin angefangen, ich hatte Freunde und guten Kontakt zu meiner Familie.

Zuerst habe ich es nur am Wochenende genommen, wenn ich mit einem Freund zusammen war, der immer etwas mitgebracht hat. Irgendwann habe ich mir dann selber was gekauft und nach der Zeit habe ich es dann auch tagsüber genommen wenn ich allein war, dann auch in der Berufsschule.
Nach einigen Monaten habe ich ohne was eigentlich nichts mehr auf die Reihe gekriegt. Die Erschöpfungszustände, wenn man 30 - 40 Stunden nicht geschlafen hat wurden immer heftiger. Eine Zeit lang war es so, dass ich zwei Nächte durchgemacht habe und in der Dritten ungefähr 5 Stunden geschlafen habe, dann ging es wieder von vorne los. Ich habe seitdem ca. 15 Kilo abgenommen, wiege jetzt noch 42 kg bei einer Größe von 1,65 m und ich bin schon vor zwei Jahren an meine körperlichen Grenzen gestoßen, habe Haarausfall und immer wieder brechen mir Zähne ab.

Meine Ausbildung habe ich nach eineinhalb Jahren abgebrochen, obwohl sie mir eigentlich leicht fiel, ich hatte einen Notendurchschnitt von 1, aber ich habe es körperlich und auch psychisch nicht mehr geschafft. Seitdem habe ich nichts mehr gemacht, bekomme HartzIV. Freunde habe ich überhaupt keine mehr, mit der Zeit habe ich alle Kontakte abgebrochen. Auch meine Familie sehe ich nur noch an Weihnachten, obwohl meine Mutter bloß 15 km entfernt wohnt und meine Schwester sogar in der selben Stadt wie ich.
Ich habe Schulden, über die ich keinen Überblick mehr habe, hätte drei mal fast meine Wohnung verloren.

Lange Zeit wollte ich mit dem Pep gar nicht aufhören, auch wenn die Probleme und Sorgen immer mehr wurden. Aber jetzt will ich davon loskommen, ich kann einfach nicht mehr. Ich weiß, dass ich daran kaputt gehe, wenn sich nicht bald etwas ändert, weil jetzt die Depressionen auch immer schlimmer werden.

Ging es jemandem ähnlich wie mir? Ich weiß nicht wie ich das schaffen soll.

Vlg
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 23. Jul 2012 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Noreia,
kannst Du Deine Familien einweihen und um Hilfe bitten? Alleine wirst Du es vermutlich kaum schaffen, nach dem, was ich hier lese. Da Du im Moment sowieso nicht arbeitest, würde ich den offiziellen Weg gehen und in einer Klinik entgiften. Normalerweise würde ich sagen: "Lass das Speed halt weg und steh das durch", aber offenbar hat Dich die Droge fest im Griff. Körperliche Entzugserscheinungen dürfte es bei Amphetaminen ja nicht geben, aber ich glaube Dir gerne, dass die Depressionen schrecklich sind. Ein Antidepressivum könnte da helfen. Mir hat Fluctin geholfen, meine Depressionen zu überwinden, nachdem ich mit dem Kokain aufgehört hatte.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Noreia,

also ich war genauso im Arsch wie du ehrlich gesagt und bei mir ging auch einfach gar nix mehr, ich saß Jahrelang nach der Arbeit und in meiner Freizeit nur noch allein daheim und hab Kokain genommen und wirklich alles andere war mir Scheißegal.

Insgesamt habe ich über 5 Jahre Kokain genommen, also noch ein bißchen mehr wie du, ich hab echt mit 34 Jahren alles stehen und liegen gelassen und bin in die Entgiftung.

Ich hatte sogar noch ein paar tausend euro zuhause liegen, aber ich hatte einfach die schnauze voll und ich konnte nicht mehr.

In der Entgiftung wollte ich erst nur 14 Tage bleiben, dann sind es 7 Wochen geworden und anschliessend sogar 6 Monate Therapie in Hennef inne Männerklinik. Und nun bin ich über ein Jahr Clean und Alkohol gibt es seitdem auch nicht mehr.


Ich bin aber ein Extremfall, andere schaffen das auch allein, überleg mal du bist 12 Jahre jünger wie ich und im schlimmsten Fall muss du das auch so ähnlich wie ich machen.

Das wichtigste für dich ist erstmal von den Drogen wegzukommen, das ist dein Ziel und dafür musst du erstmal zu Suchtberatung und evtl ins Krankenhaus und dann auf Therapie. Alles andere kommt wieder von allein, Job Familie Freund Wohnung usw, ich hab mir alles langsam Stück für Stück wieder erarbeitet und arbeite heute noch daran, das ein odeer andere gutzumachen.

Ich habe gegen diese Depressionen und Stimmungsschwankungen ca 4 Monate Tabletten bekommen und das hat gut funktioniert.

Ich kann dir nur ans Herz legen, fange an dein Leben in die Hand zu nehmen und akzeptiere Dinge die du nicht mehr Rückgängig machen kannst. Passiert ist passiert, wenn ein Glas Kaputt ist, das ist es numal Kaputt.

Es geht nur noch Vorwärts und es gibt einen Weg daraus, du bist keine 65 Jahre alt und du kannst noch sehr viel erreichen. Glaub an dich, eine Therapie kann ich echt nur empfehlen, du lernst da unheimlich viel und wenn alles gut läuft, kommst du da als jemand ganz anders wieder raus. Das ist so !

Wie lange willst du dir das noch antun, war das dein Traum als du 15 Jahre alt warst, zuhause so bescheuert abzuhängen, tue was leider kannst du nicht alles in den nächsten 14 Tagen in Ordnung bringen, aber du kannst es bei dem einen dauert es vielleicht ein Jahr und bei dem anderen 3 Monate
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Noreia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.07.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, es ist schön so etwas zu lesen, ich habe größten Respekt vor dir.

Ich war vor zwei Jahren bei der Suchtberatung, wo man mich gleich nach der ersten Sitzung in eine Klinik geschickt hat, wo ich erst mal zwei Wochen bleiben sollte. Allerdings habe ich das Ganze nach zwei Tagen abgebrochen, weil es in meinen Augen absolut keine Chance gab, dass sich nach diesen zwei Wochen irgendetwas ändert. Und ich denke wenn ich selber nicht zuversichtlich bin, hat das auch keinen Sinn.

Außerdem habe ich Angst, dass wenn ich von dem Speed losgekommen bin, es wieder irgendetwas anderes ist, dass mich kaputt macht. Ich habe schon immer diese selbstzerstörerischen Tendenzen glaube ich. Und ich denke Psychologen hätten echt Freude an mir, weil ich diese ganzen Klischees erfülle: Scheidungskind, drei Geschwister, die irgendwie immer mehr beachtet wurden, schon immer sehr ruhig und zurückhaltend, gute Noten in der Schule und nie großartig Probleme gemacht, weil ich eben schon als Kind sehr unauffällig war.
Seit ich 12 oder 13 war kam dann eine manchmal mehr, manchmal weniger stark ausgeprägte Essstörung dazu, die mich sicher auch noch den Rest meines Lebens beherrschen wird. Mit 14 wurde mir dann eine Angststörung diagnostiziert, was ja nicht wirklich überraschend war.
Mit 16 habe ich eine Zeit lang Tabletten genommen (Valoron/Tilidin), ich würde zwar nicht sagen ich war richtig abhängig, aber sie haben mich schon beeinflusst und verändert.

Ich brauche keinen Psychater, um mir klar zu machen, dass ich das alles tue um beachtet zu werden, dass das so eine Art "Hilfeschrei" war und ich eigentlich wollte, dass sich die Menschen um mich herum Sorgen machen und mir mehr Beachtung schenken. Das weiß ich alles selbst und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was etwas daran ändern könnte.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi also meine erste entgiftung habe ich auch nach 5 tagen abgebrochen, das ist nix unnormales.

Aber nun zu deiner frage wie man was verändern könnte, ich hab auch immer gedacht was soll das denn bringen ein halbes jahr jeden mit anderen süchtigen dazusitzen und zu sprechen, aber genau das stärkt dein selbstwertgefühl und du bist mal lange zeit auch von den drogen weg.

Und wer hatte denn eine schöne kindheit bitte? Wenn ich dif erzähle wie ich groß geworden bin...oh man...aber das alles war mal, du musst die dinge so akzeptieren wie sie nunmal gelaufen, das ist schon passiert und du kannst das nicht mehr verändern.

Du schreibst das du 23 bist, also bist du auch schon erwachsen und dumm bist du ja auch nicht wie du sagst.

Vergeude nicht deine zeit, du kannst noch was reißen, also tue auch was, das geht alles stück für stück, du wirst keinen zauberer finden der dich gesund zaubert.
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Noreia
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.07.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Um eines klar zu stellen - ich behaupte nicht, eine schlimme Kindheit gehabt zu haben. Ich hatte eine tolle Kindheit, ich hatte alles was ich brauchte und immer ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern und meinen Geschwistern. Das Problem lag nicht in der Art, wie ich aufgewachsen bin oder an der Scheidung meiner Eltern (wie man mir in einer Therapie sicher einreden würde) sondern an mir selbst.

Und du sagst ich soll akzeptieren was passiert ist und dass man es halt nicht ändern kann? Sei mir nicht böse, aber suchtkranken Menschen den Tipp zu geben, ihre Lage einfach zu akzeptieren ist wirklich alles andere als hilfreich...
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Oh gott du sollst nicht deine verwahrlosung akzeptieren und das du ne schlechte kindheit hatttst habe ich auch gar nicht geschrieben, sondern hast du selbst doch geschrieben dass die anderen mehr anerkennung bekommen haben, als du sie bekommen hast.

Und du solltest sehr wohl deine jetzige situation akzeptieren, damit du anfängst was dagegen zu tun, sonst versinkst du immer weiter in deiner situation und deinem selbtmitleid.
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 24. Jul 2012 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Noreia,

erst einmal denke ich, dass du Mesut falsch verstanden hast. Er meinte nicht, dass du resignieren sollst und dich deinem Schicksal hingeben sollst, sondern dass du es für dich als einen Teil deines Lebens akzeptieren sollst und daraufhin das Problem angehen sollst.
Du nimmst Speed, bist dir bewusst, dass es schadet und willst aufhören.
Besser geht es kaum. Ich denke auch, dass das Speed ansich nicht dein wirkliches Probem ist sondern eben deine selbstzerstörerische Ader.

Also, warum machst du nicht das, was Veilchenfee dir empfohlen hat?
Das ist das Beste. Entguften und danach eine Therapie, die auf deine Störungen eingeht. Evt. ne psychosomatische Klinik.
Depressionen kommen vom Speed.
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 25. Jul 2012 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

ich schreibe ja auch was Positives, aber die Leute ziehen sich dann nur das negative da raus. Und dem entsprechend ist dann auch die Antwort, viele fühlen sich dann auch in die Ecke gedrängt und sind beleidigt, was ich sehr schade finde, ich glaube in 98 % meiner Beiträge gehts diszipliniert zu und die Wortwahl gefällt mir auch ganz gut.

Ich glaube aber wirklich, das von einigen Leuten das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein so kaputt ist, dass die Leute das Gefühl bekommen, nieder gemacht zu werden und alles persönlich negative auffassen.

Na ja ...vielleicht werd ich ja noch sensibler und bekomme ein besseres Gefühl dafür.
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