Umgang mit Benzos

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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2012 19:41    Titel: Umgang mit Benzos Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

bin ja hier schon ein Weilchen aufm Board unterwegs und habe mal eine generelle Frage zu Benzos. Die Suchtgefahr ist ja sehr groß und stehe ja auch auf die Dinger und muss mich da manchmal ganz schön zusammenreißen.

Jetzt gibt es aber viele Leute, die über Jahrzehnte hinweg aufgrund irgendwelcher psychischen Erkrankungen/Ängste etc. auf Benzos angewiesen sind und die eben auch nehmen. Die sind auch abhängig, keine Frage, aber sie missbrauchen sie nicht. Andererseits ist es aber gerade bei Benzos auch der Fall, dass die Toleranz extrem schnell zunimmt und die Dinger einfach Lust auf mehr machen.

Wie lässt es sich erklären, dass viele Konsumenten trotzdem über die Jahre nie mehr als ihre übliche Benzodosis nehmen und das nicht steigern und so ne richtig fette Sucht entwickeln?
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XotoX
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2012
Beiträge: 101

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2012 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke mal, dass das primär daran liegt, dass sie die Benzos von verantwortungsvollen Ärzten nach Risikoabwägung verschrieben kriegen - in Mengen, in denen man keine große Dosissteigerung hinlegen kann und einfach stumpf das nehmen, was ihnen verordnet wurde...

Natürlich kann man auch 3 Ärzte und 2 Fachärzte haben, die brav verordnen... Aber manche machen sich den Stress nicht...

Zumal bei den langjährigen Konsumenten wenn kein Spaß-Konsum gegeben ist wohl eher eine Bedarfsmedikation herrscht...

Aber interessante Frage...

Für mich gesprochen: Ich hab sie nun seit nem halben Jahr... Ohne ist Schlag undenkbar, schiebe ich tagsüber Panik, etc. - zusätzlich eben noch Akutsituationen...

Aber bei mir liegts wohl eher daran, dass ich die meisten anderen Psychopharmaka nicht vertrage...

Dosissteigerung habe ich an sich nur am Anfang gehabt, als ich merkte, dass nix passierte... Seit dem recht konstant - außer eben, es ist akuter Stress im argen...
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 16. Aug 2012 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

ja, mir gehts einfach um die Toleranz. Weil die müssten ja auch Nicht-Missbräuchler aufweisen und das eine Benzo hat dann keine Wirkung mehr.

Meine Oma z.B. nahm über Jahrzehnte Adumbran zum Schlafen, aber nie mehr wie zwei. Die zwei tun ihr gut und dann war halt auch gut. Irgendwann haben die dann aber doch Null-Wirkung. Ich verstehs halt nicht.
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XotoX
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 13.04.2012
Beiträge: 101

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja - ich sags mal so...

Am Anfang hatte ich das auch, dass ich dann mal mehr brauchte... Aber nur in der Anfangszeit... Seit dem bin ich was das anbelangt recht konstant...

Zumal Adumbran ja keine Schlafbenzos sind... Die sind ja primär angstlösend...

Ich hab 3 zur Auswahl... Adumbran halt um langfristig ruhig zu bleiben und so... Tavor für Akutsituationen und Ergocalm als reines Hypnotikum... Also ich nehm schon für den passenden Zweck das passende Benzo... Ich denke mal, das wird auch ein ausschalggebender Punkt sein...

Ich könnt auf Adumbran z. B. keinesfalls einschlafen - egal, wie viel... Die sind wenn denn bei stressigen Tagen, um den Tag zu managen...

Bei vielen, die sich ihre Benzos unter der Hand besorgen oder so, wird denke ich mal auch nicht so drauf geachtet, welchen Sinn es primär hat, weil da einfach nur auf Teufel komm raus der GABA-Rezeptor befriedigt werden soll...

Man möge mich korrigieren, wenn ich das falsch sehe...
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RainerSkeptiker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 19.04.2011
Beiträge: 73

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich habe zehn Jahre eine konstante Menge Alprazolam genommen. Grund waren extreme Panikattacken.
Diese traten nie mehr auf. Gewisse Ängste und Vermeidungen blieben. Leider war ich auch im Netz und las viele Horror Geschichten über diese segensreiche Gruppe von Medikamenten.
Seit ich also, wegen einer aus heutiger Sicht, minimalen Unzufriedenheit und der gesellschaftlichen Stigmatisierung, abdosierte, ging es nur noch abwärts!
Zwischendurch war ich mal bei Null, aber innerhalb der 6 Wochen danach wurde es jeden Tag schlechter! Reichlich vegetativ neue und sehr unangenehme Beschwerden.
SSRI und SNRI haben mir nichts positives gebracht. Rate jedem, der unter einer Angststörung leidet, aber dem die üblichen Sprüche und sogenannten Therapien nicht helfen, bleibt bei den Benzos! Meine Blutwerte sind OK! Aber ob ich den Status von früher wieder erreiche, den ich vor diesem falschen Versuch hatte, ist fraglich! Da nützen alle Phrasen nichts. Es gibt keine reale Alternative bei chronifiziertem Verlauf von Angstneurosen!
Gruß
Rainer
www.Angsthilfeforum.de
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

ja super. Danke für die Infos.

Der GABA-Rezeptor... der isses halt. Ich hab aufgrund meiner Alkoholabhängigkeit ja auch ne Angststörung entwickelt bedingt durch viele kalte Entzüge zuhause. Und dann kamen halt die Tavor. Ja was geileres gibts ja nicht dachte ich. Ich hatte keine Ängste, musste nicht trinken und hatte auch keinen Entzug. Jetzt hatte ich natürlich keine zuhause und die Wirkung geht und der Entzug kommt wieder. Was soll ich sagen, ich hab mich halt in Grund und Boden gesoffen, obwohl ich ja nicht trinken wollte.

Ich hab halt die geile Wirkung von den Tavor kennengelernt und seitdem fahr ich da halt drauf ab. Die Ängste bin ich nach Therapie soweit losgeworden, habe auch nicht mehr getrunken, aber die Sucht ist eben trotzdem da. Ist bei mir natürlich ein anderer Beweggrund die Dinger zu nehmen, aber ich steh halt aufgrund meiner Persönlichkeit und Entwicklung auch auf Lorazepam. Adumbran kenne ich selbst nicht. Damit war halt meine Oma sehr glücklich.
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Jelly
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

es kommt drauf an, wie der Körper reagiert, manche können über viele Jahre diesselbe Dosis nehmen und andere steigern innerhalb weniger Monate auf ein Vielfaches der ursprünglichen Dosis. Das geht bei Mitteln wie Tavor, deren Wirkung schnell nachläßt, teils recht schnell.
Bei einer Bekannten ging es innerhalb weniger Monate von 1 mg bei Bedarf auf 3mg Tavor/täglich ...
Wenn man Benzos wegen Ängsten nimmt, verwechselt man evtl. auch die ersten Entzugserscheinungen mit Angst und erkennt die Toleranzentwicklung erst mal gar nicht.

Das böse Erwachen kommt bei vielen, die Benzos auf Rezept bekommen, wenn der alte Arzt in Rente geht...
Jüngere Ärzte verschreiben Benzos oft ungern, manche sind strikt dagegen oder es werden wesentlich geringere Mengen verschrieben.
Vielen dämmert erst dann, daß sie in einer handfesten Abhängigkeit stecken, wenn sie plötzlich das unschöne Wort "Entgiftung" zu hören bekommen.
Dann ist man damit konfrontiert, daß das, was man als Heilmittel bekommen hat, auch Suchtstoff und Droge ist und man nicht so scharf trenne kann, nur weil man die Benzos in einer Praxis bekommen hat und nicht hinter´m Bahnhof...

@ Rainer

Du schreibst von Unzufriedenheit, wenn ich das richtig verfolgt habe, war es bei Dir ebenfalls so, daß Dein Verschreiber in Rente gegangen ist und Du Probleme mit dem Nachschub hattest.
Darauf hast du dann flott runterdosiert, daß da nach jahrelanger Einnahme nach 6 Wochen der Entzug noch nicht vorbei ist, ist doch eigentlich normal.

Ich hab Benzos nie lange Jahre ununterbrochen genommen, hatte aber auch schon mal Gewöhnung.
Wenn Du zu schnell absetzen mußtest, hätte ich an Deiner Stelle ein paar Monate Doxepin o.ä. genommen. Ich hatte mal mit Amitriptylin überbrückt. Gut, man ist die erste Zeit etwas eingeschränkt, aber man ist runter vom Benzo, also warum nicht im Notfall?

Deinen Rat "bleibt bei den Benzos" kann ich nicht nachvollziehen. Du hast doch selber die übelsten Konsequenzen einer Abhängigkeit kennengelernt, nämlich üblen Entzug und Abhängigkeit vom Goodwill verschreibender Ärzte.
Das wünsche ich keinem Menschen!

Alles was über Bedarfsmediaktion hinaus geht, führt zu zusätzlichen Problemen. Für gelegentliche Notsituationen können Benzos vielleicht die Lebensqualität erhöhen, wenn man davon abhängig ist, egal in welcher Dosis, dreht sich der Spieß um und man steckt in einer Suchtproblematik, egal ob auf Rezept oder illegal.

Ich hab auch stark den Verdacht, daß nach jahrelanger Hochdosisabhängigkeit einiges, was du als deine Ängste einschätzt, NW und Entzugserscheinungen von den Benzos sind.

Du redest immer von Angst und lehnst wirklich jede Alternative ab, Therpie ist für dich leeres Geschwätz, AD und NL willst du nicht.

Du willst deine Droge und nur ja nichts anderes.
Wach auf, das ist eindeutig Suchtverhalten, wenn man 1000 Ausreden findet, nur ja nicht aufhören zu müssen.

LG Jelly
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Jelly
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Newlife,

wie oft nimmst du wieviel?

Wenn du gelegentlich Tavor nimmst, weil du die Wirkung so toll findest, bist du meiner Meinung nach um einiges besser dran, als jemand, der regelmäßig Benzos nimmt.
Du mußt eben sehr aufpassen, daß du dich auch weiterhin zusammenreißen kannst und nicht immer öfters zugreifst.

Das "gute" am Mißbrauch ist, daß man sich bewußt ist, daß es kritisch werden kann, besser als sich hinter seinem Arzt zu verstecken und zu hoffen, daß der schon das richtige tut...

LG Jelly
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Jelly,

im Grunde genommen nehme ich ja gar keine Benzos, aber dann nehme ich halt doch wieder welche. Eben sowas was in Richtung Tavor geht. Ja klar, ich brauche die nicht mehr für meine Ängste. Ich find sie halt einfach geil und hau mir da schonmal 2 von rein. Ich bin dann einfach so super gelöst und gut drauf. Ist schon ein gefährliches Spiel, weil ich könnte davon auch viel mehr nehmen, weil sie so gut sind. Ich muss es mir echt verkneifen. Ich nehme ja noch Phenibut, das wirkt ein wenig in Richtung Diazepam und hat auch ne lange HWZ. Dann gehts auch wieder ohne richtige Benzos. Wenn ich das nicht hätte, würde ich wahrscheinlich immer Benzos nehmen. Ist für Alkis auch nichts untypisches.
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Jelly
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

naja, wenn du ab und zu 2 nimmst, dürfte eigentlich nichts schief gehen, kommt auf die Häufigkeit an.
Benzos an ehemalige Alkoholiker zu verschreiben, finde ich vom Arzt ganz schön gewagt... Es gibt einige, die zwar trocken sind, dafür aber benzosüchtig...
Welch Tausch...

LG Jelly
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es gibt einige, die zwar trocken sind, dafür aber benzosüchtig...


was glaubst du, wie oft mir das manchmal auch durch den Kopf schießt. Benzos sind halt für Alkoholiker das perfekte "Substitut". Du bist halt nur noch inner schlimmeren Abhängigkeit. Es lässt sich aber alles leichter vertuscheln, Benzos stinken ja nicht. Du kannst die nehmen und dich auch vollkommen damit abschießen. Ist mir zum Glück noch nie passiert, aber ich muss verdammt aufpassen. An nem schlechten Tag, wenns mir vielleicht mal egal ist. Na ja, bislang konnte ich schon noch die Notbremse ziehen, aber dann kiff ich halt was, um mich abzulenken, sonst wäre da bestimmt schon ein Unglück passiert.

Was auch geht, ist ne Ladung Phenibut nehmen, dann hast du so gut wie keinen Suchtdruck, weder nach Alk noch nach Benzos. Das Zeug macht allerdings auch abhängig bei Dauerkonsum, aber nicht so übel. Toleranzentwicklung ist da, deshalb immer mal aussetzen. Dann nimmst du halt eine oder zwei Tavor und kannst die wirklich genießen. Es kann auch sein, dass du einfach mal wegpennst, aber aus Müdigkeit. Abgedichtet bist du nicht, aber halt richtig geil drauf.

Ich lass mir keine Benzos mehr verschreiben, weil ich dann richtig abhängig werde. Das kann ich nicht verhindern, wenn der Arzt noch meint die tun mir gut, dann belüge ich mich selbst und nehme die dann auch täglich. Ich hab aber trotzdem immer welche da.
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Jelly
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Anmeldungsdatum: 06.10.2011
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
Zitat:
Ich lass mir keine Benzos mehr verschreiben, weil ich dann richtig abhängig werde.


Das finde ich gut. Smile

Ich weiß schon, daß man damit Alk ersetzen kann...
Über manche Ärzte kann man sich bloß wundern...
Die einen verschreiben nichts, die anderen verschreiben Benzos wie Bonbons... Rolling Eyes


LG Jelly
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CFZ
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2012 12:09    Titel: Re: Umgang mit Benzos Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,

bin ja hier schon ein Weilchen aufm Board unterwegs und habe mal eine generelle Frage zu Benzos. Die Suchtgefahr ist ja sehr groß und stehe ja auch auf die Dinger und muss mich da manchmal ganz schön zusammenreißen.

Jetzt gibt es aber viele Leute, die über Jahrzehnte hinweg aufgrund irgendwelcher psychischen Erkrankungen/Ängste etc. auf Benzos angewiesen sind und die eben auch nehmen. Die sind auch abhängig, keine Frage, aber sie missbrauchen sie nicht. Andererseits ist es aber gerade bei Benzos auch der Fall, dass die Toleranz extrem schnell zunimmt und die Dinger einfach Lust auf mehr machen.

Wie lässt es sich erklären, dass viele Konsumenten trotzdem über die Jahre nie mehr als ihre übliche Benzodosis nehmen und das nicht steigern und so ne richtig fette Sucht entwickeln?


Das ist eigentlich eine Frage aus dem Fachbereich "Psychiatrie". In der Regel werden Benzodiazepine nicht dauerhaft zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt. Dafür stehen der Psychiatrie heutzutage andere Mittel zu Verfügung, also Antidepressiva und Neuroleptika.

Bis zur Entdeckung der Benzdiazepine galten die Barbiturate als das Mittel der Wahl. Diese wurden häufig als Schlafmittel und Beruhigungsmittel verschrieben. Barbiturate wirken jedoch tödlich, weshalb sie weitgehen aus dem Verkehr gezogen und durch die Benzodiazepine ersetzt wurden. Das Abhängigkeitspotential der Benzos wurde lange Zeit unterschätzt.

Kein fortschrittlich orientierter Arzt wird heutzutage noch guten Gewissens Benzodiazepine über einen längeren Zeitraum hinweg verordnen, sondern immer nach Alternativen suchen. In einigen Fällen kann auch ein dauerhafter Einsatz von Benzodiazepinen sinnvoll und wirksam sein. Die rein subjektiven und als angenehm empfundenen Wirkungen verschwinden dabei. Auf solche Wirkungen kommt es dabei dem Arzt auch gar nicht an. Ganz im Gegenteil sind diese Wirkungen eher unerwünscht, denn der Patient soll schließlich aktiv am Leben teilhaben können. Deshalb werden Benzodiazepine nur nach ganz besonderen Indikationsmustern verschrieben, die der Arzt genau beachten sollte.

Ein dauerhafter Einsatz von Benzdiazepinen sollte immer unter ärtzlicher Aufsicht erfolgen. Für einen zielgerichteten Einsatz von Benzodiazepinen ist es wichtig, regelmäßig Blutuntersuchungen vorzunehmen, um den Wirkspiegel des Mittels zu messen. Letztendlich kann auch ein Arzt niemals eine genaue Prognose treffen, sondern muß den Wirkspiegel durch Erhöhung der Dosis gegebenenfalls angleichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "Einstellen", der Patient wird also auf das Mittel eingestellt. Solange der Patient stabil ist und keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten, die nicht vertretbar wären, kann von einer erfolgreichen Therapie gesprochen werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Benzodiazepine
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirkspiegel

Gruß
CFZ
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2012 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

so, hab meine Benzogier gestern gestillt. Es ist so, als wenn ein Alkoholiker sich ne Flasche Schnaps kauft nur ohne psychischen Abfuck im Nachgang.
Hab halt mittags ein Benzo genommen, es flutete auch schick an. Schön warm und ein leichtes Körpergefühl, aber einfach noch zu subtil, ich wollte halt mehr. Nahm dann noch ein Benzo und ich dachte halt dann, dass ist alles nicht schlecht, schönes Wohlfühlen und total locker. Mir wurde dann aber klar, dass ich jetzt einfach noch ein paar Dinger schmeisse. Ich wollte halt das Optimum rausholen, so wie ein Süchtiger das immer will. Hatte dann etwas gegessen, nahm dann noch 3 Stück. Kann mich noch erinnern, wie ich ein paar Mal durch die Wohnung stolperte, Pink Floyd hörte und das wars dann. Der Abend war komplett weg. Bin um 23:30 auf der Couch wachgeworden, Musik lief in Dauerschleife und glaube schon zimelich lang geschlafen zu haben. War bestimmt so gegen 20:00 Uhr rum abgestürzt.
Bin wieder fit, fühle mich ausgeruht. Nehme kein Benzo, bin aber noch ordentlich drauf.
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2012 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
Der Abend war komplett weg.


Das ist das Gemeine an manchen Benzos, daß sie nämlich eigentlich doch nicht so richtig wirken. Was hast Du von einem Blackout? Eben, nix. Eine Gedächtnislücke, und vielleicht noch das schleichende Gefühl, irgendetwas gemacht zu haben, das Dir vielleicht peinlich sein könnte oder für das Du zur Rechenschaft gezogen werden könntest. Ich weiß nicht - Barbiturate waren da wesentlich besser.

Gruß
CFZ
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