Macht das Leben mit H glücklich?

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Harmoni
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.08.2011
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2012 22:56    Titel: Macht das Leben mit H glücklich? Antworten mit Zitat

Hallo alle zusammen.

Ich fass mich mal ganz kurz. Habe mich von dem Vater meines Sohnes (6 Monate) getrennt, da er seit ca. 2 Jahren H abhängig ist (nasal). Er hatte aufgehört gehabt kurz vor der Geburt, hatte aber nicht lange angehalten.

Zur zeit besucht er ihn nicht, obwohl ich ihn darum bittte und ihm den Kontakt nicht verbiete. Hockt lieber bei der scene in der Innenstadt und behauptet er hätte keine Zeit wäre so beschäftigt. Seine Familie und ich bekommen als anrufe und Fotos via Smartphone geschickt wie er abgenatet in der City, in der Bahn oder an anderen Orten rum liegt.

Ich kann nicht verstehen wie das einen glücklicher macht als das leben mit seinem Kind. Das man lieber zugeballert irgendwo rumliegt als sein Kind aufwachsen zu sehen. Das man auf seine Eltern und Geschwister scheißt obwohl das bei den Jugos heilig ist (zumindestens war es mal das wichtigste für ihn).

Macht das Leben als Junky einen wirklich glücklich? Wird er irgendwann aufwachen oder ist das mit 35 Jahren eher unwahrescheinlich das noch eine einsicht kommt?

Ich wäre sehr dankbar über eure erfahrungen und meinungen.

Glg
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 4. Sep 2012 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Ich war auch von starken drogen abhaengig und mir waren auch alle und alles egal, ich selbst hab zwar keine kinder, aber nichten und neffen. Und bei uns tuerken ist es ja auch so wie du es beschreibst.

Also es klingt verrueckt, aber im moment gibt es nix wichtigeres fuer ihn. Er stellt alles hinten dran und das schlimmste ist, dass jeder tag ihn weiter runterzieht. Er weiß genau was eigentlich seine aufgabe ist als vater und da er dem nicht nachgehen kann, zieht ihn das automatisch zu den drogen und dann ist erstmal wieder gut.

Er hat einen weiten weg vor sich und das geht wirklich nur stueck fuer stueck daraus.

Du kannst ihn zwischendurch mal fragen, ob das so sein ziel war wie es denn jetzt so ist ?

aber draeng ihn nicht, druck hat er schon genug, versuche ihn irgendwie
zu verstehen und versuche mit ihm zu sprechen.

Ich bin jetzt auch 35 und etwas uebern jahr clean, ich war insgesamt 8 monate in behandlung.

Gott sei dank, mir gehts jetzt viel besser und es gibt da ein weg raus. Man muss sich nur klar werden, das man drogen nicht braucht um den alltag zu meistern.

Ich bin erst in die entgiftung und dann 6 monate therapie.

Ich wuensche dir viel kraft und geduld, alles gute
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 05:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Ich war auch von starken drogen abhaengig und mir waren auch alle und alles egal, ich selbst hab zwar keine kinder, aber nichten und neffen. Und bei uns tuerken ist es ja auch so wie du es beschreibst.

Also es klingt verrueckt, aber im moment gibt es nix wichtigeres fuer ihn. Er stellt alles hinten dran und das schlimmste ist, dass jeder tag ihn weiter runterzieht. Er weiß genau was eigentlich seine aufgabe ist als vater und da er dem nicht nachgehen kann, zieht ihn das automatisch zu den drogen und dann ist erstmal wieder gut.

Er hat einen weiten weg vor sich und das geht wirklich nur stueck fuer stueck daraus.

Du kannst ihn zwischendurch mal fragen, ob das so sein ziel war wie es denn jetzt so ist ?

aber draeng ihn nicht, druck hat er schon genug, versuche ihn irgendwie
zu verstehen und versuche mit ihm zu sprechen.

Ich bin jetzt auch 35 und etwas uebern jahr clean, ich war insgesamt 8 monate in behandlung.

Gott sei dank, mir gehts jetzt viel besser und es gibt da ein weg raus. Man muss sich nur klar werden, das man drogen nicht braucht um den alltag zu meistern.

Ich bin erst in die entgiftung und dann 6 monate therapie.

Ich wuensche dir viel kraft und geduld, alles gute
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gast01
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 14.04.2011
Beiträge: 231

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

ja macht es,aber auch nur reines h nicht der dreck von der strasse,






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CFZ
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Heroin ruft starke Glücksgefühle hervor. Ein guter Schuß ist wie der Abflug in den Himmel. Aber es hinterläßt auch immer ein tiefes Loch. Was die Droge Dir gibt, das nimmt sie Dir auch.

Ein glückliches Leben macht Heroin nicht. Das muß man sich selbst machen, durch Gesundheit, durch Arbeit, durch gute Beziehungen, durch Erfolge und - wenn man wirklich glücklich werden will - durch SINN.

Deine Frage ist die klassische Beziehungsfrage. So wie Du den Fall schilderst, hat das Ganze wenig mit Heroin zu tun, der Vater Deines Kindes scheint massive Probleme zu haben. Bei so etwas ist normalerweise ein Psychologe gefragt. Der Vater Deines Kindes scheint ein Junky zu sein. Sich aus so etwas herauszulavieren kann lange dauern, kann auch sein, daß es gar nicht klappt. Darüber Voraussagen anzustellen kommt einem Ratespiel gleich. Aber es ist möglich, bei dem einen kommt es früher, bei dem anderen kommt es später.

Geduld, Kraft, Ausdauer, Mut, Beharrlichkeit, Verständnis...die Liste ist lang. Du mußt groß sein, wenn Du damit fertig werden willst.

Gruß
CFZ
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ulla79
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 908

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo harmoni,

glücklicher macht es mit Sicherheit nicht!
Es ist wohl DIE Frage die uns nicht abhängige Menschen immer vor einem Rätsel stehen lässt.

Als ich meinen damaligen Freund kennenlernte, war er auch auf H (was ich aber nicht wusste). Er glaubte nach einer Haftstrafe am Gipfel des Leidens gewesen zu sein und die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Er sagte immer, jetzt kann er endlich ein neues Leben anfangen, eine Familie gründen. Er hat in mir endlich eine Frau gefunden, die nichts mit Drogen zu tun hat und die auch eine Familie will.
Er hat sich damals alles in den schönsten Farben ausgemalt, wie es sein wird mit uns… Er hatte wirklich unglaubliches Glück (auch wenn ich jetzt sozusagen mich selber loben muss).
Aber anstatt seine Träume und Wünschen und Hoffnungen in die Tat umzusetzen, war der erste Griff in Freiheit der zur Spritze…

Aber man kann Heroin nicht mit einer Beziehung vergleichen! Es ist nicht so, wie „was hat die Frau, was ich nicht haben“.

Man kann es nicht in wenigen Worten erklären. Wenn es so leicht wäre damit aufzuhören, dann würde es wahrscheinlich auch dieses Forum gar nicht geben. Sucht ist eine Krankheit, wobei nicht die Krankheit ist, sich z. B. die Nadel in die Venen zu drücken, sondern die Krankheit ist das, was sie damit verdrängen wollen. Heroin löst Glücksgefühle aus. Gefühle, die viele Menschen zuvor in ihrem Leben nie erlebt hatten. Es werden negative Gedanken und Gefühle ausgeschalten, für einen Moment. Diesen Moment wollen sie aber dann immer und immer wieder spüren und irgendwann wird man abhängig und es gibt keinen Weg mehr zurück. Man braucht es. Ein Heroinabhängiger versucht sich sozusagen selbst zu therapieren, was natürlich der falsche Weg ist. Klar kann man es schaffen, mit eisernem Willen für den Moment aufzuhören. Aber um den Weg aus der Sucht heraus zu schaffen, braucht man Hilfe. Man muss die Ursachen der Sucht behandeln. Oftmals traumatische Ereignisse in der Kindheit. Solche Ursachen kann man nicht wegzaubern, aber mit professioneller Hilfe kann man lernen damit umzugehen, damit zu leben und nicht zu H greifen zu müssen. Das ist ein schwerer Weg. Den leider viele nicht schaffen.

Anfangs musste ich mir auch oft anhören, er habe keine Probleme, ist einfach so hineingerutscht. Aber irgendwann, Jahre später hat er mir die Wahrheit, die wirklichen sehr traurigen Umstände von damals erzählt. Aber bis heute ist er nicht bereit, sich professionelle Hilfe zu holen.

Es ist ein sehr harter Weg und ich weiß, wie du dich fühlst. Und noch besonders, wenn ein kleines Baby da ist.
So wie wir uns nicht wirklich in die Lage eines Abhängigen versetzen können, können sie es wahrscheinlich auch nicht in uns. Diese dauernde quälende Frage WARUM und die dauernden Angst..
Es ist kein Trost, aber du bist nicht alleine in deiner Situation.

LG Ulla
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PurpleLight
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 22.09.2011
Beiträge: 92

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2012 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Harmoni,
Du musst Dir immer vor Augen halten; die Droge ist stärker als alles. Stärker
als Familie, stärker als Liebe, und darum häng Dich da nicht zu sehr rein und
es ist vileicht im Augenblick besser wenn Dein Freund oder Ex- Freund nicht
den Kontakt sucht. Kleine Kinder und Junkies sind keine gute Kombination.

Erstmal muss er etwas für sich tun, Entgiftung, Therapie oder zumindest Substitution ohne Beikonsum.
Wie gesagt, die Droge bestimmt sein Leben und sein Denken. Da ist für
anderes nicht viel Platz.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

LG.PL.
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nathilein
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.09.2012
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2012 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Harmoni,

was du schreibst finde ich, als ehemalige Drogen (H, Codein und Benzodiazepine) Abhängige schlimm!
Ok, viell. liegt es daran, dass ich eine Frau bin und wir zu Kindern meist einen engeren Bezug haben (vor allem, weil wir sie 9 Monate unter dem Herzen tragen).
Ich weiß wovon ich rede. Ich war selbst schwanger. Als ich das erfuhr habe ich alleSuchtstoffe sofort weggeschmissen und mir Hilfe gesucht.
Denn ein Kind kann nichts für Suchtprobleme der Mama oder des Papas. Man muss sich entscheiden, was einem wichtiger ist. Ich weiß genau, wie stark der Druck nach der Sucht ist, aber mein ungeborenes Baby war mir wichtiger. Genauso wie meinem Mann, der allerdings nur kiffte.
Er hörte ebenfalls sofort damit auf um mich zu unterstützen. Leider verlor ich im 7. Monat mein Baby, was mich dann auch leider wieder zum Heroin hinzog. Ich konnte das nicht ertragen und musste mich betäuben. Zum Glück lag die Fehlgeburt nicht an den Drogen (ich war zu dem Zeitpunkt 4 Monate clean. Bei mir lag es an einem Antibiotikum, was ich wegen einer Nierenbeckenentzündung nehmen musste Sad.
Ich kann nachvollziehen, wie schwer es für deinen Freund ist auf zu hören. Aber du musst dich um dein Kind und dich selbst kümmern. Nicht um ihn! Denn einsehen muss er alles selbst! Er braucht professionelle Hilfe! Ich bin dank einer Therapie auch schon lange wieder clean. Keiner nimmt Drogen, wenn er keine Probleme hat! Bzw. das Leben ohne bestreiten hat und glücklich ist! Wie wäre es, wenn du ihm mal einen Brief schreibst? Ichwünsche dir alle Kraft der Welt!


Crying or Very sad
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2110

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

Spürbare Euphorie löst Heroin nur aus, wenn keine nennenswerte körperliche Abhängigkeit besteht. Schon bei Konsum nur an Wochenenden nimmt der Flash ab, die spürbare Ansiedlung von Heroin im Gehirn, Euphorie und Wärmegefühl, dass sich im gesamten Körper ausbreitet. Der Konsum dient irgendwann nur noch dazu, einen Entzug mit all seinen Auswirkungen zu vermeiden, darunter starke Unruhe, heftige Depressionen, im Extremfall bis hin zu Muskelkrämpfen.

Wird Heroin nur sporadisch eingenommen, wirkt es aufpuschend, man wird aktiver, sogar kreativer. Bei Dauerkonsum aber wird die Person träge, einstige Hobbys werden kaum mehr bis überhaupt nicht mehr ausgeübt. Auch das Verlangen nach Sex sinkt auf Null. Vieles wird mit Heroin ausgeblendet und unterdrückt, das tägliche Leben dringt gefiltert zum Bewusstsein des Abhängigen. Ob das Leben ohne H nicht vielseitiger und damit glücklicher ist?
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