Der Führerschein für Drogen

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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

@cfz vielleicht habe ich dein anliegen falsch verstanden aber wenn du alles regulieren willst, sogar alk, halte ich deinen weg für falsch (und nicht durchsetzbar, denk mal an die macht der BILD)
bei alkohol ist es doch geregelt, dass z.b. 15- jährige keinen alk trinken dürfen, hält sie das ab?
hat es dich damals abgehalten drogen zu nehmen, weil sie verboten waren?
ich habe welche genommen, WEIL sie verboten waren.
wusste ich, wie man enden kann? klar!
hat es mich vor dem knast geschützt? nöö

wenn es leute gibt, die für drogen bezahlen, wird es immer jemanden geben, der sie verkauft.
lieber würde ich heroin kaufen, das dem lebensmittelgesetz unterliegt, als von ali, der nicht weiss, was genau er verkauft.
ich habe nochmal nachgedacht, ja, ich würde auch kokain freigeben.
wer sich fertigmachen will, also süchtige mit hang zur selbstzerstörung, nützt keine regel kein gesetz, sondern hilfsbereitschaft und respekt, egal welche substanz er gebraucht.
und das iran ein solches drogenproblem hat liegt nicht nur an der verfügbarkeit, sondern meiner meinung nach auch am krieg, der millionen tramatisierte menschen ohne hoffnung hinterliess!
trotzdem harte bilder! aber dort ist es ja sowas von verboten, die sind ja richtig krass mit strafen, trotzdem 5 mill süchtige, 1,2 mill heroinabhängige
die brauchen keine regelungen, die brauchen ein lebenswertes leben!

sorry, je mehr ich einsteige und mich informiere, desto mehr verfestigt sich meine meinung:
ersatzlose streichung des BtmG!
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

@bewa
Nein, ich denke, ohne eine Vereinheitlichung der Drogengesetze wird es nicht gehen. Der Staat erfüllt eine wichtige Funktion in unserem Land, denn er paßt auf die Bürger auf. Der Staat ist dabei so etwas wie ein Übervater, der überall dort regulierend eingreift, wo etwas schieflaufen könnte. Das ist gut so und das ist seine Aufgabe. Der Staat trägt damit eine hohe Verantwortung. Die Bürger vertrauen auf den Staat, und - viel wichtiger in diesem Zusammenhang - sie vertrauen darauf, daß die Regelungen, die der Staat für sie getroffen hat, die richtigen sind. Nicht alle Menschen stehen dem Leben und dem Staat so kritisch gegenüber wie Du oder ich zum Beispiel. Viele Menschen glauben einfach dem Staat, sie vertrauen darauf, daß das, was der Staat an Gesetzen erläßt auch irgendwie seine Richtigkeit hat, in der Regel ist dieses Vertrauen berechtigt, teilweise ist das aber auch ein sehr gefährliches blindes Vertrauen.

Der Staat gibt durch seine Gesetze die Richtung vor. Der Bürger orientiert sich an diesen Gesetzen. Wenn der Staat also für Alkohol keine Regelungen erläßt, dann denken viele Bürger, es sei auch gar nicht notwendig. Wenn der Staat hingegen für Cannabis beispielsweise ein striktes Verbot erläßt, dann denken die Bürger, es sei notwendig und halten Cannabis für ein sehr gefährliches Rauschgift. Das führt dann dazu, daß die Bürger mit Alkohol vollkommen sorglos umgehen, Cannabis aber fürchten und - etwas drastisch formuliert - jeden bei der Polizei anzeigen, der damit zu tun hat. Letztendlich haben wir es also der Drogengesetzgebung zu verdanken, daß wir (nicht nur) in Deutschland ein Drogenproblem haben.

Es hat nicht viel Wert, die Abgabe von Alkohol vom Alter abhängig zu machen. Selbstverständlich gehört zu einem gesitteten und schadlosen Alkoholkonsum auch einer gewisse persönliche Reife dazu, die erst ab einem bestimmten Alter gegeben ist, aber dies allein führt noch zu keinem Bewußtsein, wie Alkohol auf den Organismus und hier insbesondere auf das Nervensystem wirkt. Anhand des Alters lassen sich auch keine sozialen oder psychosozialen Merkmale ausmachen, die für eine potentielle Abhängigkeit von ausschlaggebender Bedeutung sind. Auf solche Merkmale sollte, nein, muß geradezu ganz besonders hingewiesen werden, damit der Konsument später im Leben ganz von allein in der Lage ist, auf solche Merkmale zu achten. Der Konsument muß also lernen, eine Sucht zu verhindern, alle Konsumenten müssen das lernen. Das ist es, wobei es bei dem Drogenführerschein ankommt: Ein Bewußtsein zu erzeugen.

Ich gebe Dir Recht: So etwas zu forden wird nicht leicht, und so etwas in die Praxis umzusetzen wird auf großen Widerstand in der Bevölkerung stoßen, einfach, weil viele Menschen ihre Gewohnheiten nicht aufgeben wollen und zudem die Befürchtung bestehen könnte, der Staat wolle die Bürger nur bevormunden. Deshalb rechne ich auch nicht damit, daß sich das Konzept von heute auf morgen umsetzen lassen wird. Ich denke, zunächst einmal sollte eine öffentliche Diskussion stattfinden. Die Einführung des Konzeptes sollte schrittweise erfolgen und sie sollte zunächst auf freiwilliger Basis erfolgen. Ich denke, wenn man Leuten, die bereit sind, einen Drogenführerschein zu machen, gewisse Vorteile verschafft, z.B. steuerliche Vergünstigungen beim Alkohol-Kauf, niedrigere Beiträge zur Krankenversicherung oder dergleichen, dann werden sich auch nach und nach mehr Menschen bereit finden, einen Drogenführerschein zu machen. Dabei werden sie feststellen, daß das Wissen und die Erfahrungen der Drogenschule sehr vorteilhaft sein werden, und sie werden anderen Menschen von ihren positiven Erfahrungen erzählen. Das wird andere Menschen dazu veranlassen, ebenfalls einen Drogenführerschein zu machen und so wird - meine Hoffnung und Vermutung - sich der Drogenführerschein in der Gesellschaft durchsetzen und zur Selbstverständlichkeit für alle Bürger werden.

Gruß
CFZ
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

wow, du antwortest schnell, du schreibst viel. hast du dir schon mal gedanken um dein suchtverhalten gemacht? nein spass, aber du verbringst ja wirklich viel zeit hier...
im prinzip gebe ich dir recht, es geht darum, die leute zu informieren. aber das hält leute ja trotzdem nicht davon ab, über alkohol weiss jedes kind bescheid.
ich denke, leute schädigen sich mit drogen/sonstige suchtmittel und das kann man nicht verhindern.
man kann nur versuchen, die schlimmsten folgen zu reduzieren

akzeptierende drogenarbeit z.b. finde ich wichtig (spritzentausch, essen billig, waschen und duschen, sowas.)

ich bin halt ein anarchist, sowenig regelung wie möglich, so viel wie nötig.
dein beispiel mit dem kiffen hinkt, bzw ist veraltet, sogar mein 70 jähriger vater weiss inzwischen, dass hasch keine schlimme droge ist, und das weiss er nicht von mir!
diese erkenntnis ist, denke ich, in der gesellschaft angekommen
freigabeversuche gab es immer mal wieder, holland, tschechien, schweiz, spanien portugal, alle haben sie andere wege probiert.
deutschland tut sich da sehr schwer, wie lange schon dieses hickhack wegen der heroinabgabe ab schwerstabhängige, und es ist immer noch nicht entschieden
trotzdem fände ich es gut, wenn du mal was in der richtung machen würdest, die piraten haben doch einen grossen bedarf an fachleuten, dort wärst du vielleicht gut aufgehoben - und in 10 jahren bist du bundesgesundheitsminister.
ich werde dann dein berater und passe auf, dass dich nicht die überregulierungswut packt.
viel glück auf deinem weg, weisst ja: nicht jammern und picheln, sondern hammern und sicheln!
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 5. Sep 2012 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

ok, auch wenn hier schon eigentlich alles geschrieben wurde möchte ich auch noch meinen senf dazu geben...probiere das mal chronologisch auf die reihe zu kriegen.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Glaubt ihr, man könnte Drogen 'führerscheinpflichtig' machen, so wie Verkehrsmittel auch?


sehe das ziemlich zwiespältig, hatte da ja auch schon was zu geschrieben
(glaube in quintis thread...will das jetzt nicht noch mal ausbuddeln).
der ansatz ist auf jeden fall ok.
(keine sorge...das aber kommt noch^^) Wink

cfz hat Folgendes geschrieben:
Wer prüft?
Ausgebildete Fachkräfte in staatlich/behördlich kontrollierten Einrichtungen. Im Prinzip das Gleiche wie heute die Fahrschulen im ganzen Land, ausgebildete Fahrlehrer = Drogenlehre


in was müssten diese fachkräfte denn ausgebildet sein um jemandem den "führerschein" auszustellen bzw den verantwortungsvollen konsum zu lehren? quasi die ausbildung der ausbilder...theoriewissen über drogen...über die folgen von übermäßigem konsum...sozialpädagogik...
es gibt so viele unterschiedliche facetten, grade im psychosozialen bereich, das das gremium zur entscheidung bzw die fachkräfte so umfassend ausgebildet werden müssten und ein solch psychologisches feingefühl entwickel müssten, welches ich vom heutigen standpunkt her gesehen keiner behörde zutraue.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Wer wird geprüft?
Jeder, der eine Drogenfahrschule besucht, absolviert einen Unterricht und eine theoretische und praktische Prüfung durch einen "Drogenlehrer", in der Prüfung wird ein unabhängiger "Drogenfahrprüfer" hinzugezogen. Der Unterricht erfolgt - wie bei Fahrzeugen - nur für die Art und Klasse von Drogen, die auch verwendet werden sollen. Fortbewegungsmittel sind zahlreich (Boote, Flugzeuge, Kraftfahrzeuge), Drogen sind analog dazu genauso zahlreich und unterschiedlich. Der "Führerschein" wird also nur für eine bestimmte Art von Drogen gemacht und auch nur für eine bestimmte Art von Drogen vergeben.


was würde in der praktischen prüfung, was in der theoretischen prüfung abverlangt?
praktische prüfung bei heroin- fixen unter aufsicht?
praktische prüfung bei alk- ne halbe flasche vodka unter aufsicht?

wie würde eine theoretische prüfung aussehen?
hintergrundwissen über die herstellung, geschichte, gefahren, lethal dosis, "gesunde dosis", biochemische vorgänge im körper...alles sachen die ich nach bestem wissen und gewissen auf einem ankreuzbogen ausfüllen würde...das wäre einfach nur auswendig lernen und würde wahrscheinlich kaum zum verantwortungsvollen konsum anregen.


cfz hat Folgendes geschrieben:
Was wird geprüft?
Jeder Fahrschüler macht heute vor der Führerscheinprüfung einen Eignungstest. Er muß sich also seine Eignung zum Führen eines bestimmten Fortbewegungsmittels ärztlich attestieren lassen. Bei Kraftfahrzeugen ist da mindestens ein Sehtest erforderlich, bei Düsenjets ist es da schon ein bischen mehr.


um mal bei dem vergleich zu bleiben...statistisch sterben mehr menschen auf der straße bei verkehrsunfällen und nicht bei flugunglücken...der pilotenschein ist dennoch aufwändiger...stimmt da etwas nicht im staate denver?^^
außerdem hat ein bestandener führerschein noch keinen menschen vor einem unfall bewahrt. wie gesagt, auswendig lernen von gefahren, regeln usw ist kein garant dafür das das gros der bevölkerung die regeln auch einhält oder sich selber nicht überschätzt.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Drogeneignungstest sollten meiner Ansicht nach eine Art Sozialanamnese enthalten, es sollten also bereits vor dem ersten Konsum die sozialen Bedingungen ermittelt und mit dem "Drogenschüler" gemeinsam besprochen werden. Die Maßstäbe an solche Sozialanamnesen fallen dabei unterschiedlich aus, je höher die Klasse der Drogen, die "geführt" werden soll, umso strenger die Kriterien an die Eignung. Grundsätzlich sollten aber auch bei den mittel stark wirksamen Drogen wie z.B. Wein oder Bier gewisse Anforderungen gestellt werden.


wie sehen denn die sozialen bedingungen aus...der hartz4 empfänger darf pro woche wenn es hochkommt mal ein bis zwei bier trinken...der unzufriedene arbeiter darf sich zur beruhigung mal 5g shit im monat geben...der zufriedene großverdiener darf auch opiate oder koks konsumieren...soziale randgruppen bekommen nix...jener, der die prüfung im gefestigten zustand bestanden hat...dann aber durch äußere umstände irgendwelche schiksalsschläge erleiden muss wird vom kontrollgremium aufgesucht und bekommt einen einschränkungsvermerk? wie soll das laufen?
es würde quasi eine staatlich geförderte 2klassengesellschaft der user entstehen...die besten voraussetzungen für den schwarzmarkt.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Wie wird geprüft?
Natürlich zum Einen unmittelbar in der theoretischen und praktischen Prüfung, aber auch in gewissen zeitlichen Abständen über ärztliche Kontrollen. Drogenkonsumenten müssen also in regelmäßigen Abständen ihren Gesundheitszustand checken lassen und ihre "soziale Integrität" nachweisen, also z.B. duch Nachweis einer geregelten Arbeit u.ä.. Wer die Auflagen nicht einhält oder die Kriterien nicht erfüllt, dem wird die Erlaubnis zum eigenverantwortlichen Konsum entzogen.


cfz hat Folgendes geschrieben:
Das Konzept ist nicht dazu gedacht, das Konsumverhalten der Bürger zu kontrollieren und zu überwachen.


diese beiden sätze hintereinander haben schon irgendwie ein gewisses maß an komik

cfz hat Folgendes geschrieben:
Wer zu einem eigenverantwortlichen Drogenkonsum aus welchen Gründen auch immer NICHT in der Lage ist, erhält seine Drogen von staatlichen Stellen oder anerkannten Einrichtungen unter Aufsicht in Form einer kontrollierten Abgabe. Wer also keinen Führerschein hat, darf trotzdem mit dem Bus fahren


hä? also wenn ich den führerschein habe gibbet take home und wenn nicht dann geh ich zur staatlichen abgabestelle muss meinen vodka ( nur als bsp...könnte auch heroin usw sein) unter aufsicht trinken...bekomme dann auch nur ein glas und darf dann leicht angesäuselt nach hause stolpern? seltsame vorstellung Rolling Eyes

cfz hat Folgendes geschrieben:
Die Medizin und die Pharmakologie verfügt bereits heute über ein fundiertes und ausgefeiltes Wissen zu Drogen. Dieses Wissen wird von der Medizin aus ethischen Gründen oder "Gewissensgründen" zurückgehalten


welches wissen wird denn zurückgehalten? wenn es zurückgehalten wird, woher weißt du, das es zurückgehalten wird?

cfz hat Folgendes geschrieben:
Größter Kritikpunkt vorneweg: Nein, absolute Sicherheit kann es im Drogenverkehr genausowenig geben wie im Straßenverkehr. Es läßt sich also nie ganz ausschließen, daß ein Mensch trotz sorgfältigster Kontrollen und Einweisungen das Maß überschreitet und süchtig wird. Dies allein schon deshalb nicht, weil sich ein menschliches Leben nicht von der Geburt bis zum Tod planen läßt. Es können also immer Schicksalschläge auftreten, die einen Konsumenten aus der Bahn werfen. Aber in solchen Fällen ist ein generell anderer Umgang mit Drogen sicher besser, als das Dreckszeug von der Straße mit all seinen Begleitumständen.


ok, damit hast du ja zu einem teil meiner fragen auch schon selber stellung bezogen.
wg dem aspekt das es besser ist saubere drogen als den dreck von der straße zu konsumieren geb ich dir vollkommen recht.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Ich denke auch, daß es für einen kontrollierten Konsum Höchstmengen der Abgabe geben sollte


werden diese individuell berechnet oder einheitlich eingeführt...wie viel g sauberes heroin bekommt man denn am anfang, ohne das gefahren bestehen?

cfz hat Folgendes geschrieben:
Das Konsumverhalten soll in der Drogenschule erlernt werden. In der Drogenschule werden also die Maßstäbe unterrichtet, an denen sich das Konsumverhalten ausrichten lassen kann. Ich denke, allein durch eine schonungslos offene Aufklärung kann es dem Konsumenten gelingen, sein eigenes Verbrauchsverhalten zu beurteilen


also soll auch erlernt werden ob und wie ich in problemsituationen überhaupt konsumiere? wird mir erklärt das drogen keine probleme lösen...?
und wie sieht eine schonungslose aber offene aufklärung aus...?

elke hat Folgendes geschrieben:
Also ich sehe ihn sogar schon in einer Sucht, weil er trotz bester Vorsätze, Alpträume von Drogen, Abstürzen, "Drogenkater", Ärger usw. die Hände nicht von diesem Zeug lassen kann. Und ja, er hat letztes WE in der Nacht zum Sonntag wieder konsumiert und das, obwohl er weiß, dass er unbedingt arbeiten muss.


gebe ich elke konsequent recht...auch konsum, der sich auf das wochenende beschränkt hat schon suchtcharakter, sobald es am wochenende nicht mehr ohne geht bzw dem konsumenten kaum noch gelingt diese regelmäßigkeit zu durchbrechen.

elke hat Folgendes geschrieben:
Und z. B. in eine Medikamentenabhängigkeit kann sogar medizinisches Personal rutschen. Also besser als die kann man eigentlich nicht aufgeklärt sein.


auch ein wichtiger punkt...warum gibt es so viele abhängige ärzte...könnte man ja raus schließen das aufklärung nicht vor fehlern bzw sucht schützt...auch nicht bei augenscheinlich stabilen personengruppen.
das soll nicht bedeuten, das es keine aufklärung geben sollte...sie ist sogar sehr wichtig. aber ein allheilmittel ist aufklärung garantiert nicht.



bewa hat Folgendes geschrieben:
und zu dem vorurteil das man bei einer freigabe immer mehr, mehr mehr konsumiert...


na ja, das vorurteil besteht zwar, ist aber eigentlich blödsinn. es ist wie so vieles im leben eine individuelle geschichte, was das beispiel alkohol ja gut zeigt...oder dein bsp. mit den größeren mengen heroin ja auch.
freigabe schützt aber genau so wenig vor dem absturz. sonst hätten wir keine alkis, kettenraucher, medikamentensucht ( trotz verschreibungspflicht, was dann ja auch wieder zeigt, das kontrollierte abgabe auch nur bedingt funktioniert).
der einzige vorteil einer freigabe von drogen aller art und vor allem einer freigabe des handels mit eben jenen drogen bleibt die reinheit und die austrocknung der illegalen kanäle des drogenhandels...was für uns user ein großer vorteil wäre, sich unter diesen aspekten aber kaum durchführen lassen wird.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Jetzt sagt man, daß die Beschränkung auf Zwecke in erster Linie dazu dient, nur bestimmten Personengruppen wie Ärzten, Pharmakologen oder Apothekern den Umgang mit solchen Mitteln zu erlauben, und daß diese Beschränkung gerechtfertigt ist, weil solche Personengruppen die Verantwortung für solche Mittel tragen können. Nun, hier muß gefragt werden, was denn die besondere Verantwortung dieser Personengruppen überhaupt ausmacht? Sind Ärzte und Apotheker etwa ganz besondere Menschen, die sozusagen schon von Geburt an über besondere Gaben verfügten, die sie für den Umgang mit Suchtmitteln prädestinieren? Sind diese Personengruppen also die göttlich Auserwählten? Wohl kaum. Ärzte und Apotheker sind zu einem verantwortungsvollem Umgang mit Suchtmitteln deshalb in der Lage, weil sie eine Ausbildung genossen haben, eine Ausbildung übrigens, die in den meisten Fällen der Staat finanziert hat. Abgesehen davon sind Ärzte und Apotheker ganz normale Menschen, eben Menschen wie Du und ich.


also wenn man zwei und zwei zusammen zählt^^ dürfte es nach deiner aussage keine abhängigen ärzte und apotheker geben...wenn du dich so mit der thematik des lernens beschäftigst, solltest du wissen, das es grade in diesem bereich der gesellschaft weit verbreitet ist medikamente zum pushen und dann wieder zum schlafen usw zu konsumieren, um dem psychischen druck grade in großen kliniken stand zu halten. auch alkoholabhängigkeit ist bei ärzten weit verbreitet.
es sind ja ärzte, die wissen um die folgen, kennen die chemischen vorgänge und haben alles im griff...denken sie^^
ich will hier nicht alle mediziner unter den generalverdacht/sucht stellen...es gibt auch genug die nicht süchtig sind...das ist ja wohl klar...nur nochmal...es sind individuelle situationen, die jemanden in eine sucht treiben...da nützt kein fachwissen.

bewa hat Folgendes geschrieben:
mit alkohol funktioniert es ja auch halbwegs. wenn jamand zu viel trinkt, dann reagiert das umfeld im idealfall, freunde, kollegen. ein süchtiger trinkt trotzdem weiter, bis er probleme bekommt. dann muss er in ein krankenhaus zum entgiften.


leider gibt es den idealfall viel zu selten. woher kommen denn gesellschaftliche abstürze, warum reagiert das umfeld eher selten, und wenn es reagiert, dann doch wohl meistens zu spät wenn eine alkoholsucht vorliegt und der süchtige kaum noch relativ einfach zu retten ist...es ist ein schwieriger prozess, jemanden auf seine sucht aufmerksam zu machen, ihn zu begleiten, bis bei dem süchtigen die einsicht kommt das er ein problem hat, und dann auch noch die zeit der entgiftung und der thera mit ihm durchzustehen.
und arbeitgeber und oder kollegen reagieren grade beim thema sucht auf der arbeit eher allergisch, weil die meistens die folgen der sinkenden leistungsfähigkeit des süchtigen oder einfach alkoholisierten ausbügeln müssen.


@cfz nochmal...neue konzepte sind verdammt wichtig, weil so wie im moment mit der thematik sucht und oder drogen umgegangen wird kann es nicht weitergehen.
wenn ich mir dann aber überlege, das vor ca einem jahr der bundesärztekongress einen antrag auf freigabe von retardiertem morphin zur substi gestellt hat und die politik hat meines wissens noch nicht einmal darauf reagiert (verbessert mich bitte wenn sich da doch schon was getan hat) habe ich wenig hoffnung das sich da etwas tut.
nein...subu, metha/pola, diamorph und ganz ganz ganz selten noch dhc muss reichen.
obwohl grade morphin oder dhc von den nebenwirkungen nicht so verballert wie die ersten drei meds...die diamorphinvergabe ist stark verbesserungswürdig...tut sich aber auch nix...und da sehe ich wie gesagt schwarz, das hier neue, liberalere konzepte auf offene ohren in bevölkerung und politik stoßen. leider


so, langer text...sorry


lg

flippy
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 01:20    Titel: Antworten mit Zitat

ja, der flippy, jetzt isses 5vor12 und ich muß antworten... Rolling Eyes

Fachkräfte:
Hatte ich auch schon irgendwo erwähnt: Neuer interdisziplinärer Fachbereich an der UNI, neue Abteilung im Gesundheitsministerium oder eigenes Ministerium.

Was kommt in der Prüfung vor?
Praxis ist ein bischen diffizil. Man muß sich da schon ein wenig durchringen, denn klar, Praxis bedeutet eben Praxis. Es bedeutet vor allem gesunde Konsumformen. Es bedeutet, die Droge auszuprobieren und die Wirkung zunächst unter Aufsicht einschätzen zu lernen, das eigene Maß zu bestimmen, Verhaltensänderungen zu beobachten, wahrzunehmen, zu besprechen und zu verarbeiten. Es soll schließlich ein bewußter Konsum stattfinden, kein beliebiger, unkontrollierter und mit Risiken behafteter. Leistungstest zur Selbstkontrolle vor und nach dem Konsum könnten solche Selbsteinschätzungen objektivieren helfen. Aber, wie gesagt, dazu muß man sich erstmal durchringen. Aus heutiger Sicht erscheint das sicherlich noch abwegig.

Theorie ist eben Theorie. Wie funktioniert der menschliche Organismus? Wie funktioniert das Nervensystem? Was sind Rezeptoren? Wie lange braucht eine Droge, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet? Was ist Kreuztoleranz? Wie lang ist die Halbwertszeit einer bestimmten Droge? Welche Mengen einer Drogen führen über welchen Zeitraum zu Entzugsymptomen? Ich meine, die Liste ist lang. Theorie bringt etwas. Es ist sinnvoll Verkehrszeichen auswendig zu lernen, denn nur so kann man die Gefahrenhinweise der Zeichen verstehen, es ist sinnvoll körperliche Anzeichen auswendig zu lernen, denn nur so kann man die Gefahrenhinweise des Organismus verstehen. Der Konsument muß lernen, auf die Zeichen des Körpers zu achten.

Unfallstatistik:
Ich vergleiche Heroin gern mit einem Düsenjet und Alkohol eher mit einem VW-Käfer. Verkehrsunfallstatistik ist ein gutes Argument, Heroin freizugeben und das Saufen zu verbieten. Wink Sicherheit kann es nicht geben. Selbst Atomkraftwerke haben immer ein Restrisko. Das Konzept ist auch nicht das "Messias-Projekt", aber es sollte Vieles verbessern helfen.

Das Gros der Bevölkerung
hat heute überhaupt keine Regeln und keinen Unterricht zu Alkohol und Tabak, trotzdem ist Deutschland in der "Gruppe der Acht" (stärksten Industrienationen). Ein Führerschein für Drogen kann da nur Verbessern, was mit Alkohol und Tabak funktioniert, das funktioniert auch mit allen anderen Drogen. Sooo gefährlich ist Heroin und Koka dann auch wieder nicht. Es wäre nur gefährlich, von heute auf morgen Heroin einfach so wie Drops zu verteilen. Das würde auf eine unvorbereitete Bevölkerung treffen und wäre etwa so, als würde man heute plötzlich alle Flughäfen öffnen und gleichzeitig sämtliche Verkehrsregeln abschaffen und jedem das Autofahren erlauben, der von allein ans Gaspedal kommt.

Hartz IV Empfänger:
Also ein Konzept zur Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten ist der Drogenführerschein nicht. Aber auch Hartz IV Empfänger werden einen Drogenführerschein machen dürfen, sie werden ihn sogar bevorzugt machen dürfen, denn soziale Minderheiten gehören schließlich zu den Riskogruppen. Sind dann eben Hasch IV Empfänger.

Freiwilligkeit und Kontrolle:
Nochmal: Das Konzept setzt vollständig auf Freiheit und Verantwortung. Ziel des staatlichen Handelns muß es immer sein, das Verantwortungsgefühl des Konsumenten zu wecken und ihn in eine Lage zu versetzen, diese Verantwortung tragen zu können. Dies kann nicht immer allein durch einen Drogenführerschein gelingen. Einige Fälle bedürfen staatlicher Intervention. Das ist von vornherein klar. Der Staat hat auch die Pflicht, das Verhalten der Bürger in gewissem Maße zu überwachen. Es gibt auch im Straßenverkehr regelmäßig Verkehrskontrollen, sie sind zwar unbeliebt, aber gleichsam von allen Bürgern akzeptiert. So etwas auf den Drogensektor zu übertragen ist im Augenblick nur ungewohnt, aber es ist nicht abwegig oder gar unmöglich. Es ist gewöhnungsbedürftig. Es werden sich sicherlich Mittel und Wege finden lassen, das Konsumverhalten der Bürger in einem gewissen Rahmen zu überwachen (nein, kein George Orwell). Wo sich ein Konsument nicht als tauglich erweist, da ist dann eben staatliche Intervention gefragt. Da wird vor allem einmal die Erlaubnis zum eigenverantwortlichen Umgang mit Drogen entzogen und der Konsument muß "mit dem Bus" fahren, er bekommt sein Stöffchen also auf "Drogenfarmen", von Abgabestellen eingeteilt oder vom Arzt. Da muß er dann eben durch, und der Staat muß ihm dabei helfen. Immer wieder die Frage, wie sieht es jetzt aus? Was tut jetzt der Staat, wie ist die jetzige Situation und was wären die Alternativen? Also, schlimmer geht's nimmer.

Drogenwissen:
Na, flippy, das war jetzt etwas nachlässig. Geh' halt mal in die Apotheke, und frage dort: Wie wirkt Heroin? Wie kann ich es am Besten einsetzen? Was muß ich beim Konsum beachten? Nee, brauchst nicht gehen, die Antwort kennen wir beide.

Höchtsmengen:
Ich denke, daß man das gesamte Konzept sehr behutsam einführen sollte. Deshalb denke ich, daß zu Beginn die Abgabe auch nur in geringen Mengen erfolgen sollte. Ich bin aber überzeugt, daß sich bei einer konsequenten Umsetzung auf lange Sicht auch Heroin in Deutschland etablieren wird, und die Bürger ganz von selbst zu einem verantwortlichen Umgang damit finden werden. Ich hoffe sehr, daß Beschränkungen in der Zukunft nicht mehr notwendig sein werden.

Elke und Suchtcharakter:
Hier sollten dann wieder die sozialen und psychosozialen Inhalte der Drogenlehre selbsttätig greifen. Es wird dem Konsumenten im Drogenunterricht schließlich beigebracht, wie er sich selbst und sein Verhalten beurteilen und ganz konkret steuern kann. Heroin kann einmal im Monat ein Leben lang konsumiert werden, davon bin ich überzeugt. Einmal die Woche halte ich zwar für kritisch, sehe es aber auch noch als machbar an, solange die Dosis nicht erhöht wird. Wird die Dosis erhöht oder findet der Konsum öfter statt, dann weiß der Konsument selbst durch den Drogenunterricht, daß er sich in eine Abhängigkeit begibt. Um aus dieser Abhängigkeit herauszukommen, müssen natürlich auch entsprechende Hilfen angeboten werden. Glecihzeitig meine ich aber auch, daß Elke den Fehler begeht, und die Störungen ihres Sohnes auf das Modell überträgt. Es ist im Grunde immer wieder das Gleiche: Man darf die derzeitige Situation nicht zum Ausgangspunkt der Überlegungen machen und darf den Zustand der derzeitgen Heroinkonsumenten nicht auf den Zustand der Gesellschaft hochrechnen. Jede Sucht ist im Grunde nur ein Indikator für eine ganz individuelle Störung. Solche Störungen müssen auch individuell behandelt werden und haben mit Drogen im Grunde gar nichts zu tun. Der Drogenkonsum ist hier schließlich nur der Versuch einer Art Selbstmedikation. Ich denke, damit beantwortet sich dann auch der Rest, denn natürlich gibt es auch Ärzte und Pfleger mit sozialen Störungen. Und warum reagiert man so spät darauf? Weil man nicht gelernt hat auf die Zeichen zu achten und weil sich viele Menschen für ihre Anghängigkeit schämen und sie zu verbergen versuchen.

Ich denke, mein Konzept hält Stand.

Gruß
CFZ

...und nun ist es zwanzig nach eins..
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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

@cfz

Ich glaube ich habe dich einfach viel zu ernst genommen und ehrlich gesagt, enttaeuscht mich das ein bischen.

Ich wuensche dir noch viel erfolg auf deinem weg und deinen visionen mein unternehmer, du hast so viele faehigkeiten und bist auch noch unternehmer dazu, ich hoffe du nennst dich nicht deshalb unternehmer, weil du so ein gewerbe hast, den jeder in 5 min fuer 20 Euro bekommt.

Ich war auch mal unternehmer und haette noch nicht mal zeit gehabt hier 3 Beitraege zu schreiben. Na ja mach was du willst, denk was du willst ,,pass auf dich auf und ruehr das zeug nicht mehr

Und ich glaube du koenntest gar nix nettes schreiben, was mich annaehernd beruehrt, dazu braucht man ein bischen mehr als nen lexikon im kopf und das talent alles tot reden zu muessen.

Machs gut ... anwalt, richter, therapeut, oberkommissar, vekehrsrechtler, unternehmer, der alles wisser wann einer rueckfaellig wird, unternehmer und zusaetzlich 15 beitraege schreiber, fuehrerschein fuer drogenerfinder,
und wer weiss was ich alles vergessen habe Wink

Ich weiss gar womit ich das verdient habe mit dir kommuniziert zu haben.
Du solltest dich erstmal um dich selber kuemmern und mit deiner jetzigen situation zufrieden sein, glaub mir es haette noch schlimmer kommen koennen.

Ich bin raus, alles gute
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 08:16    Titel: Antworten mit Zitat

@cfz

Ich glaube ich habe dich einfach viel zu ernst genommen und ehrlich gesagt, enttaeuscht mich das ein bischen.

Ich wuensche dir noch viel erfolg auf deinem weg und deinen visionen mein unternehmer, du hast so viele faehigkeiten und bist auch noch unternehmer dazu, ich hoffe du nennst dich nicht deshalb unternehmer, weil du so ein gewerbe hast, den jeder in 5 min fuer 20 Euro bekommt.

Ich war auch mal unternehmer und haette noch nicht mal zeit gehabt hier 3 Beitraege zu schreiben. Na ja mach was du willst, denk was du willst ,,pass auf dich auf und ruehr das zeug nicht mehr

Und ich glaube du koenntest gar nix nettes schreiben, was mich annaehernd beruehrt, dazu braucht man ein bischen mehr als nen lexikon im kopf und das talent alles tot reden zu muessen.

Machs gut ... anwalt, richter, therapeut, oberkommissar, vekehrsrechtler, unternehmer, der alles wisser wann einer rueckfaellig wird, unternehmer und zusaetzlich 15 beitraege schreiber, fuehrerschein fuer drogenerfinder,
und wer weiss was ich alles vergessen habe Wink

Ich weiss gar womit ich das verdient habe mit dir kommuniziert zu haben.
Du solltest dich erstmal um dich selber kuemmern und mit deiner jetzigen situation zufrieden sein, glaub mir es haette noch schlimmer kommen koennen.

Ich bin raus, alles gute
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Na, komm schon, mesut, wer austeilt muß auch mal was wegstecken können Wink Also, Schwamm d'rüber. Vertragen?

Gruß
CFZ

P.s.: Das war jetzt Off-Topic, klar, nä?
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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 12:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann schon bissel einstecken, nur find ich es scheiße wenn ich von meinen erlebnissen hier berichte und du kommst mit hollywood und mitleid um die ecke.

Das ist genau das gleiche als wenn ich ueber deine jugendzeit ablaestern wuerde, ansonsten ist alles gut soweit.
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Arrow Arrow Arrow http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?p=92460#92460


Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink Wink
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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 6. Sep 2012 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann schon bissel einstecken, nur find ich es scheiße wenn ich von meinen erlebnissen hier berichte und du kommst mit hollywood und mitleid um die ecke.

Das ist genau das gleiche als wenn ich ueber deine jugendzeit ablaestern wuerde, ansonsten ist alles gut soweit.
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Elke
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2012 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
ich schreibe es gerne nochmal, viele deutsche, die im II. welkrieg gekämpft haben, nahmen pervitin - ohne über nebenwirkungen und schaden durch dauerkonsum aufgeklärt zu werden, zum svhluss haben sie es 16-jährigen flakhelfern gegeben
hast du den eindruck, diese generation hätte ein drogenproblem?


Die haben es bestimmt nach Beendigung des Krieges nicht mehr bekommen. Und Dealer dürfte es in den 40-er, 50-er Jahren noch nicht gegeben haben. Klar hätte mein Sohn dann auch kein Drogenproblem mehr, wenn es das Zeug einfach nicht mehr geben würde und er sich um für die Existenz wichtigere Dinge - wie nach dem 2. Weltkrieg - kümmern müsste.

Zitat:
ch will nix gegen die substitution sagen, nur soviel:
man geht zum arzt, und er verschreibt dir unter auflagen ein wesentlich härteres opiat als du aktuell nimmst, welches aber nicht die selbe wirkung hat, d.h. alle, die ich kenne sagen, ich kann mit metha/pola leben, aber ES FEHLT WAS!
viele haben mit alkohol angefangen, weil metha + alk ein wenig mehr wie heroin wirkt,
dafür ist der entzug der hammer! (von metha, von alk muss auch heftig sein wenn man hoch dosiert ist)


Die Abstinenz sollte natürlich immer oberstes Ziel sein. Aber ich verstehe schon, dass das bei einigen jahrzehntelang Schwerstabhängigen nicht so einfach machbar ist. Für die Menschen würde ich auch einen Drogen-Führerschein sinnvoll finden. Ich meine, schwere Alkoholiker bekommen im Krankenhaus ja auch ihren Schnaps, wenn die Pillen nicht ausreichen und sich ein Entzug wegen der Behandlung nicht lohnt bzw. der Patient nicht bereit zum Entzug ist.

Zitat:
weg mit dem scheiss btmg,
ich war über ein jahr im knast wegen besitz und konsum! ich habe niemandem was getan, ich war im besitz meiner droge!


Hm, ich habe mal eine Reportage gesehen, wo die Eltern eines Crystal-Süchtigen froh waren, wenn die Polizei vor der Haustür stand und ihnen sagte, dass ihr Sohn im Gefängnis ist. Der Sohn hat auf der Straße gelebt und im Gefängnis war er für die Eltern viel sicherer aufgehoben.
In anderen Fällen, wo das soziale Umfeld stimmt, wo der Süchtige seinen Alltag im Griff hat, ist so eine Gefängnisstrafe wegen Eigenbedarf aber sicher überzogen.

Zitat:
Gibt es irgendeinen triftigen Grund dafür, bestimmte Verbrauchsmittel von der Verwendung zu Vergnügungszwecken auszuschließen? Ist es die Gefährlichkeit? Wenn die Gefährlichkeit von bestimmten Verbrauchsmitteln der Grund ist, sie nicht zu Genußzwecken zu verwenden, werden diese Mittel dann dadurch ungefährlicher, indem man sie nur zu anderen Zwecken verwendet? Wohl kaum. Also kann die Gefährlichkeit solcher Mittel auch kaum als Argument dafür herhalten, daß ihre Verwendung auf bestimmte Zwecke beschränkt ist.


Ja, es gibt einen ganz triftigen Grund - nämlich, dass die meisten Menschen die Angst vor Drogen in den Köpfen behalten sollen. Mit einer Legalisierung und selbst mit den besten Aufklärungen würde diese Angst weniger werden. "Wenn mir ein Arzt das Zeug verschreiben kann, kann es ja nicht so schlimm sein".

Ich meine, die meisten Menschen würden sich bestimmt nicht freiwillig sehr regelmäßig aus dieser Welt ballern. Ich zumindest möchte schon genau mitbekommen, was real um mich herum geschieht. Für mich wären daher schon starke Schmerzmittel ein Horror.

Aber es gibt bestimmt einige, die es dann wenigstens mal versuchen würden. Irgendwelche Probleme hat ja jeder Mensch - egal, ob er nun Zahnschmerzen und Angst vorm Zahnarzt hat, Depris, Schmerzen, Stress, Probleme - die Gefahr, dann kleben zu bleiben, ist ja doch nicht gerade gering, wenn es ein Mittel gibt, womit es einem auf Knopfdruck sofort viel besser geht. Die genannten Probleme kann man in der realen Welt ohne Drogen aber auf Dauer viel besser bekämpfen.

Für mich gibt es auch keinen Grund, warum sich ein gesunder Mensch mit einem Rezept vom Arzt vergiften soll. Ein Schwerstabhängiger dagegen ist krank und ihm soll nach seinen Wünschen und besten Möglichkeiten geholfen werden.

Zitat:
Wenn nämlich die Zwecke nicht der Grund für die Gefährlichkeit sein können, und es auch andere ganz normale Menschen tagtäglich schaffen, mit Drogen umzugehen, ohne davon süchtig zu werden, wieso soll es dann nicht jeder schaffen können? Antwort: Weil kein Mensch bereit ist, daran zu glauben. Weil nämlich alle Menschen diesem ganzen Unsinn glauben, der da täglich durch die Medien latschert, daß Drogen so gefährlich sind und daß man genau aus diesem Grund nur der gesellschaftlichen Elite den Umgang erlauben darf.


Das bezweifle ich mal, dass es Menschen gibt, die mit Drogen umgehen können, ohne davon süchtig zu werden. Und an der gesellschaftlichen Elite sieht man ja auch, dass Drogen kaputt machen. Einige Künstler (beste Beispiele) sind an Drogen gestorben, andere haben den Absprung gerade so geschafft.

Zitat:
Außerdem wäre es mit Legalisierung möglich, die Konsumenten eher zu Drogen zu navigieren, die weniger Nebenwirkungen und ein für die Stoffklasse geringes Suchtpotential haben (lieber MDMA zum feiern, als Methamphetamin, solche Sachen).


Das würde Sinn machen, aber wie gesagt, ich glaube nicht daran, dass sich experimentierfreudige junge Leute irgendwie belehren lassen. So lange es irgendwo Meth zu kaufen gibt, wird das auch ausprobiert. Und jemanden, der 2,3 Mal Meth konsumiert hat, mit MDMA zufrieden stellen zu wollen, das dürfte genauso wenig funktionieren, wie einen seit kurzer Zeit auf Heroin-Konsumenten mit Cannabis zufrieden stellen zu wollen.

Gar keine Drogen! Wer braucht Drogen, um Spaß haben zu können? Dazu benutzt man ja die Partydrogen. Ich denke mal, dass jeder auch ohne Drogen lachen und tanzen könnte. Bestimmt sogar besser als mit.

Zitat:
Aber Elke z.B. hält Legalisierung für ein schlimmes Schreckgespenst, weil sie glaubt es würden dann noch viel mehr Leute abstürzen, sie realisiert aber nicht, dass ihr Sohn in dem System zu Crystal gegriffen hat, in dem Drogen illegal sind.


Also dafür, dass man das Zeug hier schon an jeder Ecke bekommen kann, ist es fast schon irgendwie legal. Zumindest unternimmt die Polizei für meine Verhältnisse zu wenig. Als mein Sohn noch zur Schule ging, wurde dort illegal Cannabis verkauft. Heute ist es Crystal bzw. mit Crystal gestreckte Peppen, um Kinder anzufixen. Und das ist einfach nicht mehr vertretbar.

Zitat:
Dass es bei legalen Drogen einfacher ist Konsum bei Minderjährigen zu unterbinden kommt auch hinzu, aber ich rege mich ja nur unnötig auf


Das wäre schön, aber das wird genau wie bei Zigaretten und Alkohol auch nicht funktionieren. Ich glaube auch nicht, dass man mit einer Legalisierung den Schwarzmarkt beseitigen könnte. Wenn das machbar wär, würde es ihn wohl heute schon nicht mehr geben. Oder vielleicht würde es doch gelingen und zwar, wenn man für die legalen Drogen Steuern bezahlen müsste. Das Geschäft mit den Steuern lässt sich der Staat bestimmt nicht vermiesen. Wink

Zitat:
Bei einigen anderen Drogen sehe ich es auch etwas einfacher, da die Sucht vielleicht offensichtlicher ist. Beim Alk trinkst du schon längst abhängig und bemerkst es nicht, weil andere ja auch trinken und dann weht dir das Zeug ja ständig um die Birne. Heute morgen stank schon unser Fahrstuhl im Haus nach Stoff.


Mit solchen Problemen hat mein Sohn aber auch zu kämpfen. Auch ihn kann ein ganz normaler Alltag an Drogen erinnern. So z. B. kam er vor ein paar Tagen an und sagte, dass es hier nach frisch gemähtem Rasen riecht. Für mich ist das nichts besonders, aber Amphetamine oder Meth? müssen einen Geruch haben wie frisch gemähter Rasen. Damit muss man dann umgehen lernen, denn dass man auf normale Alltagsgerüche reagiert, hat man sich selber eingebrockt.

Zitat:
Wird das Konzept umgesetzt, dann wird es in Deutschland Alkohol nicht mehr so ohne Weiteres zu kaufen geben. Alkohol wird dann gut verschlossen, er wird in besonderen Geschäften oder besonderen Abteilungen von Geschäften nur noch gegen Vorlage des Drogenführerscheins erhältlich sein.


Dann brennen die Leute sich eben wieder selber ihren Alkohol. Viele ältere Leute, die ich kenne, haben bis vor ein paar Jahren noch ihren Alkohol/Wein selber hergestellt.

Zitat:
Das führt dann dazu, daß die Bürger mit Alkohol vollkommen sorglos umgehen, Cannabis aber fürchten und - etwas drastisch formuliert - jeden bei der Polizei anzeigen, der damit zu tun hat.


Nein CFZ, die meisten Menschen gehen ordentlich mit dem Genussmittel Alkohol um. Jeder kennt starke Alkoholiker, also kennt jeder die Auswirkungen von einem sorglosen Umgang. Und wenn dann trotzdem jemand in die Sucht rutscht, dann hat das meistens Gründe. Nur so kontrollieren wie der Alkohol, lassen sich bestimmt Drogen für die Bevölkerung nicht so. Dafür schlagen Drogen eben scheinbar noch viel stärker ein als Alkohol.

Zitat:
ich will hier nicht alle mediziner unter den generalverdacht/sucht stellen...es gibt auch genug die nicht süchtig sind...das ist ja wohl klar...nur nochmal...es sind individuelle situationen, die jemanden in eine sucht treiben...da nützt kein fachwissen.


Das ist wahr, Flippy. Und genau in solchen Anfängen der Sucht, müsste es möglich sein, den Betroffenen zu helfen. Damit sie nicht noch abhängiger werden. Gerade für die Anfänge gibt es meiner Meinung nach viel zu wenig Hilfen. Selbst in den Suchtberatungen bekommt man als Angehöriger nicht selten zu hören, dass man den Betroffenen dann rausschmeißen soll. Was soll das helfen - zumindest am Anfang?

Zitat:
leider gibt es den idealfall viel zu selten. woher kommen denn gesellschaftliche abstürze, warum reagiert das umfeld eher selten, und wenn es reagiert, dann doch wohl meistens zu spät wenn eine alkoholsucht vorliegt und der süchtige kaum noch relativ einfach zu retten ist...es ist ein schwieriger prozess, jemanden auf seine sucht aufmerksam zu machen, ihn zu begleiten, bis bei dem süchtigen die einsicht kommt das er ein problem hat, und dann auch noch die zeit der entgiftung und der thera mit ihm durchzustehen.


Das ist wirklich ein schwieriger Prozess. Am Mittwoch Abend z. B. sind mir die großen Pupillen bei meinem Sohn aufgefallen. Er hat alles abgestritten und gut, es hätte auch am fehlenden Licht liegen können. Also haben wir uns gemeinsam vor den Spiegel gestellt. Mein Sohn ist gut einen halben Kopf größer als ich, also er stand näher an der Lichtquelle - seine Pupillen waren riesig und meine dagegen viel kleiner. Dann habe ich mich auf die Zehenspitzen gestellt, um ungefähr auf seine Größe zu kommen, da hatte ich winzige Pupillen und er ganz große. Meine Pupillen haben reagiert, seine gar nicht, aber er hat fleißig weiter abgestritten.

Es ist richtig schwierig, einen Süchtigen in der Sucht zu begleiten, zum Irre werden. Manch Angehörige haben ihren Süchtigen schon im Keller festgekettet, damit er nirgendwo hin kann.

Deswegen sollte man den Drogenführerschein auch nicht nur aus Sicht der Betroffenen sehen, sondern auch aus Sicht der Angehörigen, die nicht selten genauso mit zugrunde gehen. Bis jetzt ist er mir viel zu einseitig für die Konsumenten ausgerichtet. Das mag bei schwerstabhängigen Heroin-Konsumenten Sinn machen, sie mit reinem Heroin in einer angemessenen Dosierung zu versorgen, aber den Hauptteil machen ja die jungen Partygänger/Konsumenten aus. Und denen muss im Anfangsstadium geholfen werden. Und wenn sie 10 x im Jahr für einen Monat in die Wildnis auf einen Bauernhof zum arbeiten müssen. Das hätte den Vorteil, dass wir mehr Öko-Nahrung bekommen würden und die Rentenkassen wegen den hohen Therapie-Kosten entlastet wären.

Liebe Grüße
Elke
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2012 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

@Elke

Oh, Elke...

Wenn ich mir Deinen Beitrag so durchlese, dann bringt mich das erst Recht zu der Überzeugung, daß ein Führerschein für Drogen nicht nur eine sinnvolle Maßnahme, sondern geradezu ein dringende Notwendigkeit ist. Aber Schritt für Schritt.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Die Abstinenz sollte natürlich immer oberstes Ziel sein.


Irrtum Elke. Vollständiger Irrtum auf ganzer Linie. Warum? Weil: Was soll Abstinenz sein? Wie stellst Du Dir Abstinenz vor? Abstinenz ist etwas, das man gar nicht erreichen kann. Um vollständige Abstinenz zu erreichen, müßte man auf alles verzichten, also auch auf Essen und Trinken, man müßte auf das Leben selbst verzichten, und das wollen wir doch nicht, oder?


Elke hat Folgendes geschrieben:
Ja, es gibt einen ganz triftigen Grund - nämlich, dass die meisten Menschen die Angst vor Drogen in den Köpfen behalten sollen. Mit einer Legalisierung und selbst mit den besten Aufklärungen würde diese Angst weniger werden. "Wenn mir ein Arzt das Zeug verschreiben kann, kann es ja nicht so schlimm sein".


Elke, allein mit Bangemachen ist niemandem gedient. Es hat einfach keinen Sinn, etwas, das ohnehin schon gefährlich ist, durch Strafandrohung noch gefährlicher zu machen. Warum nicht? Weil es dadurch eben nur noch gefährlicher wird, im Übrigen aber niemand etwas dabei lernt. Das ist besonders für solche Menschen sinnlos, die ohnehin den Kick der Gefahr suchen, also ganz besonders Jugendliche. Stell Dir einfach vor, die einzige Verkehrsregel würde darin bestehen, die Autoindustrie dazu zu verpflichten, alle Fahrzeuge mit einem Aufdruck zu versehen, daß Fahren zu Unfällen führen oder tödlich sein kann, so etwa "VW Polo fahren kann zu Bein- und Genickbruch führen! Fahren sie nicht!" Dann hast Du im übertragenen Sinne etwa genau das, was wir heute noch mit der Drogenpolitik haben. Nämlich einen riesengroßen Nonsens. Der Straßenverkehr läuft tagtäglich deshalb so ruhig und sicher, weil jeder Verkehrsteilnehmer eine detailierte Ausbildung in Theorie und Praxis genossen hat, und allein auf Grund dieser Ausbildung sein Fahrzeug zu beherrschen weiß. Natürlich schützt ein Führerschein nicht vor Unfällen, aber würde man sämtliche Ampeln abschalten, alle Verkehrsschilder abmontieren und jedem Hans und Franz erlauben ohne Ausbildung ein Auto zu fahren, dann hätten wir in Deutschland innerhalb von wenigen Minuten ein katastophales Verkehrschaos. Verkehrsregeln und Fahrschule sind also sinnvoll und das kann man auch mit Drogen so machen. Man muß es nur wollen.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Für mich gibt es auch keinen Grund, warum sich ein gesunder Mensch mit einem Rezept vom Arzt vergiften soll. Ein Schwerstabhängiger dagegen ist krank und ihm soll nach seinen Wünschen und besten Möglichkeiten geholfen werden.


Ein jedes Ding ist ein Gift, solange es zu viel ist. Das wußte schon Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus. Das Maß ist die Tugend, das Maß und nur das Maß allein, das wußte schon Aristoteles. Und ich gebe Dir Recht: Ein gesunder Mensch wird sich nicht vergiften wollen, aber er wird vielleicht unter den Genußmitteln und Vergrnügungsmitteln eine größere Auswahl haben wollen, und - viel wichtiger - er wird selbst entscheiden können wollen, mit welchen Mitteln er sich vergnügt. Einem kranken Menschen muß geholfen werden, zweifellos, aber mit einem anderen Bewußtsein zu Drogen in der Bevölkerung wird diese Hilfe sehr viel leichter fallen.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Das bezweifle ich mal, dass es Menschen gibt, die mit Drogen umgehen können, ohne davon süchtig zu werden.


Elke, diese Zweifel kannst Du Dir mit einem einzigen Gedanken selbst beseitigen. Etwa die Hälfte der Deutschen trinkt Aklohol, aber nur ein Bruchteil davon ist abhängig und wieder nur ein Bruchteil davon kann als Alkoholiker gelten. Wenn es wahr wäre, was Du da behauptest, dann müßte jeder Mensch, der je eine Weinbrandbohne gegessen hätte, zum Alkoholiker geworden sein.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Das würde Sinn machen, aber wie gesagt, ich glaube nicht daran, dass sich experimentierfreudige junge Leute irgendwie belehren lassen


Widerspruch! Jeder Mensch ist lernfähig. Die Experimentierfreude läßt sich allerdings tatsächlich kaum "weglehren", soll man auch gar nicht, will man auch gar nicht, denn wo bliebe da der Forschergeist? Ich sehe da schon das Ende vom Innovationsland Deutschland vor meinem geistigen Auge heraufziehen...

Elke hat Folgendes geschrieben:

Gar keine Drogen! Wer braucht Drogen, um Spaß haben zu können? Dazu benutzt man ja die Partydrogen. Ich denke mal, dass jeder auch ohne Drogen lachen und tanzen könnte. Bestimmt sogar besser als mit.


Gute Frage. Wer braucht Drogen? Antwort: Alle brauchen Drogen, das ganze Leben ist eine Droge! Da kann man sich drehen und winden wie man will, das ist einfach so. Nur zwischen der Arten der Drogen bestehen einige Unterschiede und damit auch zwischen ihrem Gefahrenpotential. Aber zu den Gefahren hatte ich ja oben schon etwas gesagt.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Also dafür, dass man das Zeug hier schon an jeder Ecke bekommen kann, ist es fast schon irgendwie legal. Zumindest unternimmt die Polizei für meine Verhältnisse zu wenig. Als mein Sohn noch zur Schule ging, wurde dort illegal Cannabis verkauft. Heute ist es Crystal bzw. mit Crystal gestreckte Peppen, um Kinder anzufixen. Und das ist einfach nicht mehr vertretbar.


Richtig, Elke, und damit sich daran etwas ändert, brauchen wir eine andere Drogenpolitik.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Das wäre schön, aber das wird genau wie bei Zigaretten und Alkohol auch nicht funktionieren. Ich glaube auch nicht, dass man mit einer Legalisierung den Schwarzmarkt beseitigen könnte. Wenn das machbar wär, würde es ihn wohl heute schon nicht mehr geben. Oder vielleicht würde es doch gelingen und zwar, wenn man für die legalen Drogen Steuern bezahlen müsste. Das Geschäft mit den Steuern lässt sich der Staat bestimmt nicht vermiesen.


Das Konzept "Führerschein für Drogen" verbietet den Freiverkauf von Alkohol und Tabak und regelt die Abgabe gegen Vorlage des Drogenführerscheins. "Legalisierung" von bisher illegalen Drogen bedeutet hier, Drogen entsprechend ihrem Gefahrenpotential zu handhaben. Dies bedeutet, im Grundsatz sind alle Drogen legal, im Detail wird an ihren Gebrauch ein besonderer Maßstab angelegt, der von Droge zu Droge unterschiedlich ist, genauso wie bei den Fortbewegungsmitteln, ein Mopedführerschein erfordert nur ein bischen Theorie, ein Pilotenschein erfordert eine lange und intensive Ausbildung. Busfahren darf jeder und jeder darf auch im Passagierflugzeug in den Uralub fliegen, nur selber fliegen darf nicht jeder.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Dann brennen die Leute sich eben wieder selber ihren Alkohol. Viele ältere Leute, die ich kenne, haben bis vor ein paar Jahren noch ihren Alkohol/Wein selber hergestellt.


Nein, das werden sie nicht tun, es sei denn, sie haben eine Genehmigung dazu. Schwarzbrennerei war in Zeiten der Prohibition weit verbreitet. Das Drogenführerscheinkonzept ist kein Prohibitionskonzept, denn es erlaubt den Konsum von Alkohol. Wer für wenig Geld qualitativ hochwertigen Alkohol von anerkannten Stellen beziehen kann, der wird kein Risko eingehen wollen, und sich den Schnaps selbst brennen, zumal die Gesetzeslage so etwas unter schwerere Strafen stellen würde, als den legalen Bezug.

Elke hat Folgendes geschrieben:

Nein CFZ, die meisten Menschen gehen ordentlich mit dem Genussmittel Alkohol um. Jeder kennt starke Alkoholiker, also kennt jeder die Auswirkungen von einem sorglosen Umgang. Und wenn dann trotzdem jemand in die Sucht rutscht, dann hat das meistens Gründe. Nur so kontrollieren wie der Alkohol, lassen sich bestimmt Drogen für die Bevölkerung nicht so. Dafür schlagen Drogen eben scheinbar noch viel stärker ein als Alkohol.


Hast Dich gerade selbst widerlegt. Siehe oben. Und - klar, sagte es schon - Drogen sind sehr unterschiedlich, deshalb muß man sie auch unterschiedlich handhaben. Aber allein zwischen legal, ein bischen legal und illegal zu unterscheiden ist etwas zu platt und zu einfach. Mit so einer Einteilung kann kein Mensch etwas anfangen. Drogen spielen in unser aller Leben eine wichtige Rolle. Ich denke, wir sollten endlich anfangen, uns zu unserer Abhängikeit vom Leben zu bekennen, und uns entsprechend mit Drogen auseinandersetzen, also auch mit Nahrungsdrogen. Diese Mühe sollten wir uns einfach machen.

Und zu guter Letzt:
Das Konzept "Führerschein für Drogen" ist zwar ein Konzept, das in erster Linie vordringlich auf die hochwirksamen Drogen wie Alkohol, Tabak, Arzneimittel und (noch) illegale Drogen gerichtet ist, es ist aber als umfassendes Erziehungskonzept geadcht, das bereits ím Kindesalter, also in Kindergarten und Schule mit der Schaffung eine Bewußtsein zum richtigen Umgang mit Drogen beginnt. Ein Grundwissen zu Drogen wird dem Konzept nach also jeder Mensch unterrichtet bekommen, also auch diejenigen, die selbst keine "Drogen" nehmen. Auch Du, Elke.

Gruß
CFZ
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TomasG
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 7. Sep 2012 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Elke du darfst das verhalten von deinem sohn nicht auf alle anderen übertagen.

mag sein das dein sohn ein problem hat mit methamphetamin, und wie su siehst hat das verbot ihn auch nicht davor geschützt.

also ich glaube kaum das es deinem sohn schlehter gergangen wäre wenn methamphetamin legal wäre.

es ist ja auch so, das man zum teil eben den konsum von drogen erlernen kann.

so ist es doch bei den meisten üblich das man alkohol z.b. eben zu besonderen anlässen trinkt (geburtstage, feste, usw.) genauso ist es unüblich schon morgens oder gar vor der arbeit alkohol zu trinken.

das sind regeln an die sich die meisten halten!
natürlich gibt es alkis, die schon morgens trinken, die auf der arbeit trinken, und die alleine trinken..
aber die meisten halten sich mit dem konsum doch soweit zurück, das es ihr leben nicht negativ beeinflusst.

den konsum von illegalen drogen erlernt man von anderen konsumenten, und viele der konsumenten sind leider zu jung, teilweise auch dumm, und legen ein schlechtes konsumverhalten an den tag.


es ist bei vielen auch so, das sie anfangs etwas über die stränge schlagen mit dem konsum, es übertreiben, aber dann kapiert man es, und ändert sein verhalten.

wie gesagt ich habe auch methamphetamin genommen, xtc, ketamin, opioide alkohol, dxm, lachgas und noch einiges mehr, aber deswegen bin ich nicht krank, ich habe auch nie eine therapie gemacht oder so.

ich habe in dieser zeit meine ausbildung durchgezogen, habe meine gesellenprüfng gemacht und alles was man in dem alter so eben macht.

elke ich habe ja die vermutung das dein sohn auch viel zu hoch dosiert, was daran ligen könnte, das es wirkstoffschwankungen gibt, und andererseits daran das er gar nicht weis wie viel mg für eine konsumeinheit benötigt wird, eine mg wage hat er vermutlich auch keine.

gäbe es methahmphetamin in der apotheke, wäre es in tbl gepresst oder in kapseln gefüllt, wobei eine tbl/kapsel eben z.b. 10,20,30,40mg enhalten würde.

so wäre es viel leichter es zu dosieren.

pervitin gab es nach dem krieg übrigens auch noch, und man bekam es in der apotheke ohne große probleme...

es tut mir leid das dein sohn solche probleme hat, aber die probleme einfach auf die droge zu schieben ist viel zu einfach.

nicht die droge ist das problem, sondern der konsument.

genauso wie ein messer eben eine waffe sein kann, wenn ein mörder es in die hand bekommt, aber deswegen veruteilen wir doch nicht das messer!

nein der mörder ist das problem!
deswegen alle messer zu verbieten wäre doch absoluter blödsinn.
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Elke
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 8. Sep 2012 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

CFZ hat Folgendes geschrieben:

Irrtum Elke. Vollständiger Irrtum auf ganzer Linie. Warum? Weil: Was soll Abstinenz sein? Wie stellst Du Dir Abstinenz vor? Abstinenz ist etwas, das man gar nicht erreichen kann. Um vollständige Abstinenz zu erreichen, müßte man auf alles verzichten, also auch auf Essen und Trinken, man müßte auf das Leben selbst verzichten, und das wollen wir doch nicht, oder?


Das verstehe ich gerade gar nicht. Was hat denn das Leben, die Luft, die Liebe, Essen und Trinken mit einer Abstinenz von Suchtmitteln zu tun? Essen und Trinken sind lebensnotwendig. Suchtmittel nicht.

Man kann das gut mit der Tierwelt vergleichen. So unähnlich sind wir uns gar nicht. Wink Tiere brauchen in freier Wildbahn Nahrung und Wasser. Suchtmittel gibt es in freier Natur ja nicht, die werden ja erst vom Mensch hergestellt, oder irre ich da? Jedenfalls könnte sich kein Tier in freier Wildbahn eine Sucht erlauben, es wäre sein Untergang. Anders sieht es bei Tieren in Menschenobhut aus. Z. B. habe ich mal einen Bericht über einen Nikotinsüchtigen Schimpansen gesehen. Die Menschen haben so ein Zeug, also ist es verleitend, es auch mal auszuprobieren. Aber der Körper braucht es normal nicht zum Überleben und ich glaube auch nicht, dass Babys schon mit einer Suchtveranlagung geboren werden.

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Ein gesunder Mensch wird sich nicht vergiften wollen, aber er wird vielleicht unter den Genußmitteln und Vergrnügungsmitteln eine größere Auswahl haben wollen, und - viel wichtiger - er wird selbst entscheiden können wollen, mit welchen Mitteln er sich vergnügt.


Ich bin doch bestimmt nicht im Unrecht, wenn ich jetzt behaupte, dass Drogen ein viel größeres Abhängigkeitspotential als der legale Alkohol haben. Wenn Alkohol missbraucht wird, gibt es meistens Ursachen dafür - z. B. Trennungen, Perspektivlosigkeit, Pleite usw. Ansonsten haben die meisten Menschen den Alkoholkonsum im Griff. Mein Uropa hat jeden Tag konsequent sein Gläschen Rotwein getrunken und ist 99 Jahre alt geworden. Nie mehr, nie weniger.

Aber in eine Drogensucht rutschen doch viele junge Leute, obwohl sie mit dem Grundgedanken an die Sache gegangen sind, dass sie nicht suchtgefährdet sind, solange sie die Drogen mal aus Spaß konsumieren und nie, wenn sie irgendwelche Probleme haben.

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Drogen sind sehr unterschiedlich, deshalb muß man sie auch unterschiedlich handhaben. Aber allein zwischen legal, ein bischen legal und illegal zu unterscheiden ist etwas zu platt und zu einfach. Mit so einer Einteilung kann kein Mensch etwas anfangen. Drogen spielen in unser aller Leben eine wichtige Rolle. Ich denke, wir sollten endlich anfangen, uns zu unserer Abhängikeit vom Leben zu bekennen, und uns entsprechend mit Drogen auseinandersetzen, also auch mit Nahrungsdrogen. Diese Mühe sollten wir uns einfach machen.


Für mich gibt es nur legale und illegale Drogen. Kein Dazwischen, auch diese Badesalze nicht. Kaum ein junger Mensch könnte sich mit den legalen Drogen genauso schnell fertig machen wie mit den illegalen Drogen.
Eben z. B. habe ich auf einem Profil eines Crystal-Abhängigen aus meiner Gegend gelesen, dass er das Wort "Schlafen" nur noch aus der Erinnerung kennt. Hm, Schlaf ist mit das lebensnotwendigste, was wir brauchen. Alkohol verhindert den jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil - die werden schneller müde. Wobei ich Alkohol natürlich nicht schönreden möchte, auch er birgt Suchtgefahren. Aber ich sehe nun mal die Menge der jungen Leute, die wenn es nur Alkohol geben würde, größtenteils weniger Probleme hätten.

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Das Konzept "Führerschein für Drogen" ist zwar ein Konzept, das in erster Linie vordringlich auf die hochwirksamen Drogen wie Alkohol, Tabak, Arzneimittel und (noch) illegale Drogen gerichtet ist, es ist aber als umfassendes Erziehungskonzept geadcht, das bereits ím Kindesalter, also in Kindergarten und Schule mit der Schaffung eine Bewußtsein zum richtigen Umgang mit Drogen beginnt. Ein Grundwissen zu Drogen wird dem Konzept nach also jeder Mensch unterrichtet bekommen, also auch diejenigen, die selbst keine "Drogen" nehmen. Auch Du, Elke.


Ich bin der Meinung, dass man Drogen niemals diesen hohen Stellenwert einräumen sollte. Man sieht es doch z. B. an den Medien. Wenn die über eine neue, gefährliche Droge berichten und mit den allerschlimmsten Bildern die Auswirkungen zeigen, dann wird das Interesse der jungen Leute geweckt. Die Bilder und Videos über Crystal-Opfer kennt jeder Peppenkonsument und trotzdem hält es einige nicht davon ab, Crystal zu probieren.

ThomasG hat Folgendes geschrieben:
wie gesagt ich habe auch methamphetamin genommen, xtc, ketamin, opioide alkohol, dxm, lachgas und noch einiges mehr, aber deswegen bin ich nicht krank, ich habe auch nie eine therapie gemacht oder so.


Wie lange und wie häufig hast du denn Crystal konsumiert? Und bist du jetzt vollständig davon weg?

ThomasG hat Folgendes geschrieben:
ich habe in dieser zeit meine ausbildung durchgezogen, habe meine gesellenprüfng gemacht und alles was man in dem alter so eben macht.


Das sehe ich hier leider bei den wenigsten. Die meisten haben entweder noch nie gearbeitet, nichts gelernt oder sie haben ihren Job/Ausbildung verloren bzw. sind dabei.

ThomasG hat Folgendes geschrieben:
elke ich habe ja die vermutung das dein sohn auch viel zu hoch dosiert, was daran ligen könnte, das es wirkstoffschwankungen gibt, und andererseits daran das er gar nicht weis wie viel mg für eine konsumeinheit benötigt wird, eine mg wage hat er vermutlich auch keine.


Eine mg-Waage hatte er, die habe ich aber weggeworfen. Ebenso eine Bong, Aufbewahrungsbehälter - alles weg.
Ich vermute auch, dass mein Sohn viel zu hoch dosiert, da könntest du Recht haben. Er will doch vor den Anderen zeigen, was er kann und wie cool er ist. Rolling Eyes

Naja, gestern haben wir ihm jedenfalls sein Auto "entführt". Mein Vater hat es stehen sehen und wir haben es abgeholt und versteckt. Die Nacht vorher hat mein Vater meinen Sohn mit seinem Freund fahren gesehen. Der Freund ist nun schon ohne Unterbrechung seit 3 Wochen auf Crystal. Und mein Sohn ganz sicher seit Donnerstag auch.

Entweder Auto fahren oder Drogen nehmen. Wenn man jedes WE konsumiert, darf man eben jede Woche kein Auto mehr fahren. Ist das ein erstrebenswertes Leben? Man hat den Drogenführerschein in der Tasche, aber den Autoführerschein muss man abgeben oder zur Seite legen.

Liebe Grüße
Elke
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