Der Führerschein für Drogen

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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2012 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

@ Thomas G und Elke

Zitat von ThomasG:
Zitat:
ich denke da an hanf, schlafmohn, kokapflanze und noch andere.

schau mal bei den naturfölkern werden schon seit vielen jahrhunderten psyschoaktive kakteen konsumiert, und dort hat auch keiner ein drogenproblem.

dort wird aber auch eher weniger alleine konsumiert, sondern man konsumiert gemeinsam, mit einem erfahrenen schamanen oder so.. man wird also angeleitet.


Soll wohl bedeuten, wenn es hier Anleitung gäbe (also einer der's vormacht und alles machen mit), gäbe es hier kein Drogenproblem? Merkwürdige Erkenntnis. Und das deshalb, weil diese obige Aussage wieder nur eine Glorifizierung von hier illegalen Drogen darstellt m.E. und Naturvölker anzuführen, bei denen es kein Drogenproblem gibt, ist natürlich optimal geeignet. Nur, so wie oben dargestellt, ist es ja nicht. Die Naturvölker haben deshalb kein Drogenproblem/Suchtproblem, weil es dort ganz strenge Regeln gibt für Konsum bzw. Drogeneinnahme an Rituale geknüpft ist. Dort käme niemand auf die Idee einfach zum Spaß Substanzen zu nehmen, das ist dort gar nicht vorgesehen. Es gibt Naturvölker, in denen der Schamane/Medizinmann der einzige des Stammes konsumiert bei konkreten Zeremonien, wahrscheinlich nie der gesamte Stamm (mir nicht bekannt, deshalb weiß ich es nicht sicher), eher alle erwachsenen Männer. Aber wie gesagt, damit sind immer Feste, vorgegebene Rituale verbunden. Konsum findet somit also nicht wahllos statt sondern ist eingebunden ins Leben mit der Natur und gehört nicht zum Alltag. Und deshalb gibt es dort auch kein Problem und nicht, weil jemand anleitet (das versteht sich von selbst dabei).
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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2012 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,
der Führerschein für Drogen scheint mir – leider – nicht der Weg zu einer veränderten Drogenpolitik zu sein. Die Idee, dass bereits in den Kindergärten der richtige Drogenkonsum gelehrt werden soll, bereitet mir schaudern. Warum? Weil den Drogen damit eine Wichtigkeit gegeben wird, die sie eigentlich nicht verdienen, Elke hatte auch schon in diese Richtung argumentiert. Kinder sind in diesem Alter besonders empfänglich und glauben, dann, es sei völlig legitim, Drogen zu konsumieren.

Diese Meinung vertrete ich zumindest nicht und ich würde diese Führerscheindiskussion gerne von einer besseren Drogenpolitik entkoppeln, denn es scheint mir nicht zielführend. CFZ, wir beide haben in einem anderen Thread schon einmal eine Diskussion gehabt und ich fragte dich u.a. nach dem Zweck für die Gesellschaft. Du antwortest mir, dass es eben nicht um den Zweck gehe, sondern um die individuelle Freiheit. Die Freiheit zu konsumieren, ohne staatliche Kontrolle oder Legitimierung hast du doch aber jetzt auch schon.

Die Frage nach der Finanzierbarkeit hast du nicht beantwortet, auch nicht, warum stattdessen nicht ein besserer Umgang mit z.B. Ernährung Vorrang haben soll. (Oder vielleicht könnte man die Kinder auch einen besseren Umgang mit Geld lehren, denn nur die einfache Regel, gib nicht mehr aus als du hast, ist für viele Menschen schwer umzusetzen, wenn sie auch in der Minderheit sind. ot Wenn Peter Zwegat den total überschuldeten Familien mitteilt, das Pferd muss weg, sind die oft noch erschüttert Shocked)


Der Umgang mit Drogen (damit meine ich alle Substanzen, die dem Körper zugeführt werden, um einen Bewusstseinszustand zu erreichen, der eine temporäre Flucht von der Wirklichkeit erlaubt – ein Glas Wein zu einem guten Essen wäre danach keine, eine Flasche Wein, weil ich sonst ausraste, wäre dann ein Droge. Muskantnuss, um den Kartoffelbrei zu würzen und besser verdaulich zu machen wäre keine Droge, Muskatnuss in einer Menge genossen, der einen euphorisierenden Zustand hervorruft, wäre eine – das mag als sehr unwissenschaftliche [@prawda Laughing] Definition für den Moment und als Grundlage für die Diskussion genügen), also den verantwortungsvollen Umgang mit Drogen wie Alkohol, meinetwegen auch Cannabis zu lehren, liegt meiner Meinung nach in den Händen der Eltern und in vielen Fällen gelingt das auch. Wenn ich mir vorstelle, der Staat würde in meine Erziehungsrechte derart eingreifen und meinem Kind beibringen, wie man mit Nikotin umgeht, während es mir lieber wäre, den Umgang als Teil meiner Lebenskultur abzulehnen, dann wäre mir das nicht recht.



Heroin als Mittel, um es an Süchtige abzugeben oder als Medikament, begrüße ich.

Heroin abzugeben an Leute, die damit in die Gefahr einer Sucht kämen und abrutschen könnten, lehne ich ab, auch nach einer Ausbildung. Warum? Weil ich es nicht für möglich halte, so stark euphorisierende Mittel wie Heroin unter Kontrolle halten zu können.

CFZ, du hasst ja bereits gesagt, dass es in der Gesellschaft einen Aufschrei gäbe, würde man diesen Führerschein einführen und ich bin eine, die schreit. Du rückst diesen Aufschrei ja in die Ecke der Innovationsverweigerer, zu Unrecht, wie ich finde. Du bist 47 Jahre, du hast genügend Geld und Zeit. Besorg dir den Stoff, den du konsumieren möchtest, gerne gutes Zeug und nimm dir die Freiheit auf den Rausch und kontrollier es, wenn du kannst.

Und wenn du östliche auch Philosophien mit einfließen lassen möchtest, dann bitte auch die, dass was für den einen gesund, für den anderen Gift ist. Das kann neben Drogen auch die Bereiche Lebensführung und Ernährung betreffen. Der eine fühlt sich wohl, wenn er ein ruhiges beschauliches Leben ohne große Aufregungen genießt und fährt zum Urlaub an die Ostsee, ein anderer wird wahnsinnig in seinem Bürojob und braucht sehr viel Abwechslung, um glücklich zu sein. Einer braucht den Rausch, eine neptunische Qualität, einem anderen ist es zuwider.

Wenn wir der Vorstellung eines senkrechten Weltbildes folgen, dann ist zum Beispiel auch Meditation ein Weg zum Abschalten, zur „Flucht“ vor dem Alltag und meist viel gesünder und weniger suchtgefährdend als Heroin und dennoch übertreiben es manche, sogar mit der Meditation. Drogen sind nur ein Mittel, um in andere Bewusstseinszustände zu kommen. Wenn schon eine Erziehung zu besserem Verhalten, warum dann nicht eine Unterrichtsstunde, um Glück zu lernen? Was hältst du davon, oder die anderen?

Liebe Grüße
Sabiote
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Pimpinelle
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2012 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte davon sehr viel und danke dir für deinen Beitrag, Sabiote, denn ich seh das genauso. Auch ich würde den "Drogen-Führerschein" nicht befürworten. Yoga, Meditation, Umgang mit Geld, Erlernen einer gesunden Lebensführung oder Problembewältigung ... was auch immer in der Richtung gelehrt werden könnte, würde ich auf jeden Fall begrüßen.

In unserer heutigen Zeit und unserem Kulturkreis haben materielle Werte eine solche Gewichtung, dass man dem eigentlich was entgegensetzen müsste. Wenn Familien mit geringem Einkommen sich die Markenklamotten ihrer Kinder vom Munde absparen müssen - behaupte ich mal - dass die Kinder gar kein gesundes Verhältnis zum Geld entwickeln können und gute Chancen haben, als Erwachsene ein Problem mit Schulden zu bekommen. Nur ein Aspekt dabei.

Elke führt immer wieder die Musik an... Die Musik ansich mag ja nicht Schuld sein am Drogenkonsum. Ich denke aber trotzdem, dass eine solche Veranstaltung gar nicht ohne Drogen "interessant" wäre. Niemand schafft drei Tage durchzufeiern, wahrscheinlich kämen ohnehin nur die wenigsten auf die Idee mehrere Stunden an einem Stück zu tanzen. Drei Tage ist ohne Drogen m. E. nicht machbar. Könnte auch viel mit Gruppendruck zu tun haben, ob direkt oder indirekt. Jeder will ja so cool sein wie die anderen und mithalten können. Gut, ich kann der Musik nun so gar nichts abgewinnen und könnte sie nichtmal im Suff ertragen, kann mir aber durchaus vorstellen, dass entsprechende Drogen die Wahrnehmung der Musik beeinflussen. Wäre nichts Neues, denn es gab ja auch schon Musik, die unter LSD-Einfluss zum tollsten Erlebnis wurde/wird und dich ich (nüchtern) überwiegend als völlig langweilig empfinde...

Naja, egal wie jetzt. Nochmals danke Sabiote!
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2012 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist jetzt schon spät am Abend, und ich schaffe es heute nicht mehr, auf alle Fragen zu antworten oder auf alle Einwände einzugehen. Mal sehen, was ich innerhalb einer Stunde noch schaffen kann.

@Stehaufmännchen
Ich habe nie von "vielen" Heroin-Gelegenheitskonsumenten gesprochen, sondern nur von einigen. Aber ich fest davon überzeugt, daß die Zahl der Gelegenheitskonsumenten im Falle einer Umsetzung des Konzeptes wesentlich höher sein würde. Diese höhere Zahl würde das öffentliche Bewußtsein zu Heroin deutlich positiv beeinflussen. Im Falle einer Umsetzung wäre Heroin innerhalb von 10-20 Jahren in Deutschland ein alltägliches Verbrauchsgut, vor dem sich niemand mehr fürchten würde. Das negative Image und die Furcht vor Heroin beruhen allein auf der konsequent eingehaltenen Fehlpolitik der letzten 100 Jahre. Daran besteht für mich nicht der geringste Zweifel. Wer sich die gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse verdeutlichen möchte, halte sich nur mal die Mobilfunk-Technologie vor Augen. Über ein eigenes Mobiltelefon zu verfügen galt bis vor 30 Jahren für die meisten Menschen noch als undenkbar. Heutzutage haben selbst Kleinkinder ein Handy. (Nein, damit soll nicht gesagt sein, daß man Kleinkindern Heroin geben soll!). Aber an der Einführung von technologischen Neuerungen lassen sich gesellschaftliche Entwicklungsprozesse sehr gut ablesen - wenn sie konsequent betrieben wird.

Damit gleich die Überleitung zu Sabiote555
Du hast das Konzept nicht verstanden. Bei dem Konzept handelt es sich um ein Erziehungskonzept für eine Verbrauchsmittel-Ethik. Im Kindergarten wird nicht der Umgang mit Hasch oder Heroin gelehrt, aber der Umgang mit Zucker, Süßigkeiten, Nahrungsmitteln im Allgemeinen, Gewürzen, Tee, Kakao, ein bischen heimische Kräuterkunde, gesunder Umgang mit dem Körper, darauf achten was man ißt, wann man ißt, wie man ißt und - viel wichtiger - wozu man ißt. Das mit den Hardcore-Drogen kommt dann erst im Erwachsenenalter, drogenspezifisch, auf Wunsch, für jede Droge ganz speziell.

Hier ganz allgemein mal die Frage eingeschoben:
Angenommen, man würde nur theoretisches Wissen zu Drogen vermitteln, ich meine für Erwachsene, wäret Ihr dann auch dagegen?

Ich habe übrigens auch nie gesagt, daß ein Drogenführerschein zu einem "Aufschrei" in der Bevölkerung führen würde, sondern allein, daß die Maßnahmen tiefgreifend und umfassend sein werden, und deshalb mit Widerständen zu rechnen wäre. Gleichzeitig hatte ich aber auch schon Ideen präsentiert, wie man solchen Widerständen begegnen könnte, nämlich, indem man das Konzept zunächst auf freiwilliger Basis und mit finanziellen Erleichterungen einführt. Widerstände erwarte ich übrigens nicht deshalb, weil sich die Bevölkerung dagegen wehren würde, Hasch oder Heroin als Konsumgüter zu akzeptieren, das ist den meisten Menschen ohnehin egal, solange bei ihnen nicht gerade mal wieder ein Junky vor der Haustür herumliegt, Widerstände erwarte ich vor allem von den Alkohol- und Tabakkonsumenten, die diese Drogen bei einer Umsetzung eben nicht mehr ohne Weiteres in jedem Supermarkt kaufen können würden, sondern vorher einen Drogenführerschein machen müßten. Da liegen meine größten Befürchtungen, man denke allein an die große Lobby!

Man muß das Konzept eben im Kontext sehen, also im großen Zusammenhang. Man darf Drogengebrauch nicht mehr von Zwecken abhängig machen. Durch die Gesetzeslage entsteht in der Bevölkerung der Eindruck, daß sich bestimmte Drogen nicht zu Konsumzwecken eignen, weil sie so gefährlich sind, daß sie nicht kontrolliert werden können. Dieser These widerspreche ich vehement. Ich stimme zu, daß bestimmte Drogen über ein gewisses Gefahrenpotential verfügen, aber diesen Gefahren läßt sich gezielt begegnen. Die Drogen, die hier hauptsächlich diskutiert werden, sind entweder Import-Drogen und waren über die Jahrhunderte in unserem Kulturkreis nie beheimatet, oder sie sind erst im Zuge der Industrialisierung entwickelt worden. In beiden Fällen besteht ein klarer zeitlicher Zusammenhang zur Industrialisierung, das Auftauchen dieser Drogen in Europa ist also direkt oder indirekt eine Folge der Industrialisierung. Während sich die europäischen Länder stets beeilten, Neuerungen der Industrie in den Alltag einzuführen und entsprechende Regelungen schufen, versäumten es alle Industrienationen auch Drogen in den Alltag zu integrieren. Man hat sich bis heute also noch nie die Mühe gemacht, solche Drogen einzuführen, man hat es nicht einmal versucht. Das ist der Grund, weshalb es in den Industrienationen an positiven Erfahrungen zum Umgang mit Drogen fehlt und dies ist auch der Grund, warum die meisten Menschen glauben, es sei nicht möglich, solche Drogen wie ganz normale Verbrauchsgüter in den Alltag einzubinden. Wieder einmal: Man darf sich die Gegenwart nicht zum Ausgangspunkt der Überlegungen machen. Wer das Konzept verstehen will, der muß lernen in Hypothesen zu denken. Die Gegenwart ist ein Sonderfall, der nicht verallgemeinert werden darf.

So, genug für heute.

Gruß
CFZ
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 07:59    Titel: Antworten mit Zitat

CFZ hat Folgendes geschrieben:
prawda sagt sinngemäß das selbe, das ich Dir auch bereits sagte, als ich Dich aufforderte, mit Deinem Sohn "mitzugehen". Ich sagte Dir auch bereits, daß ich ebenfalls eine Mutter hatte, die es wichtiger fand, sich in irgendwelchen Suchtgruppen herumzudrücken, als sich für mich zu interessieren, und ich das als Jugendlicher ziemlich bescheuert fand. Für meine Mutter war Drogenkonsum damals etwas wie "so gut wie tot". Demenstprechend hatte sie sich auch verhalten. Für mich war Drogenkonsum einfach nur Spaß.


Verstehe bitte, dass ich im Punkt Drogen nie im Leben mit meinem Sohn mitgehen kann. Da habe ich meine klare Linie und die kann mir auch keiner nehmen. Ich glaube, die könnte man keiner Mutter nehmen.

Vor 10 oder 20 Jahren wär ich vielleicht genau wie deine Mutter auch in Suchtgruppen gegangen. Nicht, weil mir mein Sohn egal ist - dann würde ich in der Zeit lieber tanzen gehen und in Urlaub fahren - nein, weil man als Angehöriger irgendwo auch die Dinge begreifen und verarbeiten muss. Gleichzeitig hätte ich mich auch mit meinem Sohn und seinen Freundeskreis auseinander gesetzt.

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Der vorzeitige Tod vieler Menschen durch Fehlkonsum ist auf die schlechte Drogenpolitik zurückzuführen. Elkes Einstellung steht da nur exemplarisch für diese Politik. Schließlich führen soziale Benachteiligungen, Diskriminierungen, strafrechtliche Verfolgung usw. zu einem großen sozialen und psychischen Druck, unter dem und an dem die Betroffenen zu leiden haben. Dieser Leidensdruck verstärkt die Abhängigkeit und führt in vielen Fällen zu einem vorzeitigen Tod.


Der vorzeitige Tod dieser Menschen ist immer auf die Droge und den Konsumenten zurückzuführen, nie auf die Drogenpolitik. Benachteiligungen, Diskriminierungen usw. würden stark Abhängige auf jedem Fleck dieser Erde erfahren. Nicht nur in den hoch entwickelten Ländern, auch im tiefsten Urwald wo das Überleben noch viel härter ist. Auf keinem Fleck der Erde kann man es sich leisten, nur noch für seine Droge zu leben.

Stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:
Cool sein und das Leben geniessen kann man auch ohne Drogen. Subkultur, Knast und Familienvernachlässigung sind keine Tugenden, aber für Süchtige fast unabdingbar. Es war oft ein großes, gefährliches Abenteuer, aber auch da merke ich das es nüchtern viel abenteuerlicher sein kann.
Und "die schönste Sache der Welt"? Wer will mir ernsthaft erzählen auf H oder in Sub ein normales Sexualleben zu geniessen?


Dein ganzer Beitrag bekommt meine volle Zustimmung, Stehaufmännchen. Gut geschrieben.

Deine Freundesliste hat mir jetzt eine ganz schöne Gänsehaut beschert. Alles ganz tragische und traurige Schicksale. Und alle haben sie Angehörige, Freunde hinterlassen, die diesen sinnlosen Tod wohl nie ganz verarbeiten können. Eine Legalisierung von Drogen wär für sie wohl ein Schlag ins Herz.

prawda hat Folgendes geschrieben:
Warum war denn schonmal eine Hausdurchsuchung da?


Das war vor 3 Jahren. Mein Sohn hat gerade eine Maßnahme vom Arbeitsamt aus gemacht und dort einer Mitschülerin ein paar Ecstasy-Tabletten gegeben. Zu der Zeit hat er noch nicht konsumiert. Er hatte sich diese Tabletten gekauft, probiert und wollte sie dann wieder loswerden. Das Mädchen ist daraufhin ins Krankenhaus gekommen.

Die Polizei hat meinen Sohn gleich an der Schule abgefangen und er wurde mit ins Revier genommen. Dort musste er bis Nachmittag bleiben, durfte nicht telefonieren usw. Ich war gerade in einer 20 -30 km entfernten Stadt, als von meinem Vater der Anruf kam, dass hier eine Hausdurchsuchung ist. 2 Mannschaftswagen standen vor der Tür und mindestens noch 1 oder 2 Polizeiautos.

Auf dem Revier wurde damals ein Drogentest gemacht, der negativ ausgefallen ist. Auch im Zimmer haben sie nichts gefunden. Der Drogensuchhund hat aber aufs Kopfkissen und den Sessel angeschlagen. Der Hundeführer meinte zu uns, dass das ein Hinweis darauf ist, dass hier schon mal ein Drogenkonsument war. Die Hunde reagieren auch auf den Schweiß.
Im Zimmer meines Sohnes waren damals täglich viele Freunde. U. a. auch ein Drogenkonsument, dem man das auch schon angesehen hat. Ich hatte nie was dagegen, weil ich meinen Sohn echt nie gefährdet gesehen habe. Außerdem war der Junge recht nett.

Naja, wenn jetzt so ein Einsatzkommando kommen würde, würde der Hund wohl schon an der Türklinke anschlagen. Sad
Ich habe das Zimmer früher nie durchsucht, habe nie seine Briefe geöffnet. Wenn er eine Lodderei drin hatte, dann war es seine, hat mich auch nicht interessiert. Aber heute durchsuche ich doch schon regelmäßig. Und wenn ich irgendwas finden sollte, wird das weggeschmissen. Hier hat nichts zu suchen, was mit Drogen zu tun hat.

prawda hat Folgendes geschrieben:
Damit dein Sohn ticken kann, muss er ja schon einige Leute in der Szene kennen, vor allem wenn du das Zeug regelmäßig ins Klo wirfst, wird sich das kaum lohnen für ihn.


Er hat während seinen 2 Wochen Ende Mai gedealt bzw. hat einen Dealer gefahren. Vorher hatte er wirklich keine Kontakte zur Szene. Das hat sich so aufgebaut. Fast jedes Wochenende haben sie Partys auf unserem Betriebsgrundstück gemacht. Anfangs waren es nur seine langjährigen Freunde. Dann haben die auch ihre Freunde mitgebracht. So dass es Ende voriges Jahr mit Peppen los ging. Es wurden jedenfalls immer mehr Leute auf den Partys. Bis dann eine Freundin den Typen mitgebracht hat, mit dem er 2 Wochen unterwegs gewesen ist. Vorher hat sie übrigens den Typen immer gefahren, um Stoff aus einer anderen Stadt abzuholen. Ihre Eltern haben das mitbekommen und ihr erst mal das Auto weggenommen. Daraufhin musste dann mein Sohn einspringen. Das waren dann die 2 Wochen und der Beginn von diesem Mist.

prawda hat Folgendes geschrieben:
Mit einer mg-Waage vertickt man normalerweise auch keine Drogen. Die können 1mg-10g anzeigen, dann ist auch schon Ende. Oder hat er so eine, die nur in 0,1g Schritten anzeigt?


Keine Ahnung, da müsste ich meinen Sohn fragen. Ich habe sie mir zuerst gar nicht richtig angesehen und die Waage für einen Reisewecker gehalten. Mein Sohn hat mir dann erzählt, was es ist und wofür er die Waage benutzt hat.

prawda hat Folgendes geschrieben:
Schreib ne E-Mail an suchtmittelforum ät trash-mail.com mit irgendwelchen Kontaktdaten wie Facebook, Skype, ICQ. Die E-Mail Adresse ist eine Trashadresse, damit wir hier Kontaktdaten tauschen können, ohne dass wir unsere Adressen öffentlich machen müssen. Die E-Mails werden dort nach 6 Stunden gelöscht, deswegen bitte bescheid geben, wenn du eine geschrieben hast.


Danke für das Angebot. Sobald sich hier einigermaßen die Wogen geglättet haben, werde ich mit meinem Sohn darüber sprechen. Gestern gab es nur ein "Gute Nacht".

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
kann mir aber durchaus vorstellen, dass entsprechende Drogen die Wahrnehmung der Musik beeinflussen. Wäre nichts Neues, denn es gab ja auch schon Musik, die unter LSD-Einfluss zum tollsten Erlebnis wurde/wird und dich ich (nüchtern) überwiegend als völlig langweilig empfinde...


Ja, auf jeden Fall hängen Drogen mit dieser Musik zusammen. Mein Sohn ist normal ein Rammstein-Fan. Oft genug schon haben sie in seinem Zimmer die Rammstein-Songs laut mitgegröhlt und das ging auch ohne Drogen oder Alk. Einfach nur mal so zum Spaß.

Wenn ich seinen Freund mit bumbumbum-Musik ankommen höre, dann weiß ich genau, dass er drauf ist. Der hört normal nämlich sonst Rap.

Mein Sohn hat mir mal erzählt, dass Rockmusik, Rap usw. unter Aufputschmitteln total langweilig ist. Klar, der Körper arbeitet auf Hochtouren, die Welt bewegt sich x-Mal schneller, da kommt dann Rammsteins "Asche zu Asche" rüber wie ein Schlaflied.

Vorige Woche hat er die ganzen Lieder gelöscht. Und dieses WE habe ich schon an seinem FB-Profil und am Profil seines Freundes gesehen, dass sie drauf sind, einfach, weil sie die Musik gehört haben. U. a. hat mein Sohn ein Hardtechno-Stück gehört mit dem Namen "Methkralle (für die ganz Kaputten)".

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Widerstände erwarte ich übrigens nicht deshalb, weil sich die Bevölkerung dagegen wehren würde, Hasch oder Heroin als Konsumgüter zu akzeptieren, das ist den meisten Menschen ohnehin egal, solange bei ihnen nicht gerade mal wieder ein Junky vor der Haustür herumliegt, Widerstände erwarte ich vor allem von den Alkohol- und Tabakkonsumenten, die diese Drogen bei einer Umsetzung eben nicht mehr ohne Weiteres in jedem Supermarkt kaufen können würden, sondern vorher einen Drogenführerschein machen müßten.


Doch, Widerstände gegen die Legalisierung von Heroin und Co werden auf jeden Fall von den Angehörigen kommen. Und von den meisten Menschen, die wissen, was Drogen bedeuten.

Tabak mit Drogen gleichzusetzen finde ich auch immer derb daneben. Ich denke, alle Angehörigen und auch irgendwann die Konsumenten, wären froh, wenn sie "nur" rauchen würden. Rauchen verändert das Bewusstsein nicht, es macht nicht kriminell, es zerstört keine Familien und Freundschaften und letztendlich macht es bei weitem nicht so schnell kaputt wie Drogen, die zu Rauschzwecken eingesetzt werden.

Wenn nur noch Apotheken gegen Vorlage eines Ausweises Tabake verkaufen dürften, dann würde das ganz besonders die Genussraucher unsinniger Weise treffen. Die Zigarren- oder Pfeifenraucher. Ich habe viele Pfeifenraucherfreunde und habe auch schon mal ab und zu Pfeife geraucht. Daher weiß ich, dass es in Deutschland bestimmt tausend verschiedene Tabake gibt. Jedes Tabakhaus stellt seine eigenen Hausmarken her. Sie lassen sich die Tabake aber auch aus der ganzen Welt schicken. Und diese Tabake sind naturbelassen. D. h., sie sind nicht in Brandbeschleuniger getränkt wie Zigaretten, was die giftigsten Stoffe einer Zigarette sind. Eine Zigarette brennt durch den Brandbeschleuniger allein im Aschenbecher aus. Eine Pfeife geht aus. Nikotin selber macht zwar süchtig, aber schädigt den Körper überhaupt nicht. Was schädigend ist, ist der Teer. Und der ist durch den Verbrennungsvorgang in der Pfeife viel geringer als bei der Zigarette.

Aber auch auf Pfeifentabaken stehen die Warnungen "Rauchen kann tödlich sein" usw. Wenn Apotheken Rauschmittel, Alkohol und Tabake führen sollen, dann muss in Zukunft eine Apotheke größer sein als ein Supermarkt. Alkohol dürfte aber sehr gern stark verteuert werden, damit das Preisverhältnis Alkohol Arrow Kino-, Schwimmbad-Eintrittskarte usw. wieder einigermaßen stimmt und die Kinder es besser finden, für 10,00 Euro ins Kino zu gehen, statt sich für 30,00 Euro mit einem Kasten Bier oder einer Flasche Wodka zu besaufen.

Allerdings bräuchten die derzeitigen Alkoholiker dann auch Hilfe, genau wie langjährige Drogenabhängige. Nur für diese Schwerstabhängigen würde ein Drogenführerschein für mich Sinn machen.

CFZ hat Folgendes geschrieben:
Man hat sich bis heute also noch nie die Mühe gemacht, solche Drogen einzuführen, man hat es nicht einmal versucht. Das ist der Grund, weshalb es in den Industrienationen an positiven Erfahrungen zum Umgang mit Drogen fehlt und dies ist auch der Grund, warum die meisten Menschen glauben, es sei nicht möglich, solche Drogen wie ganz normale Verbrauchsgüter in den Alltag einzubinden.


Drogen sind und werden nie Verbrauchsgüter sein. Es ist weder normal, nächtelang durchzutanzen, noch täglich abzuchillen. Wenn sich nun alle diesen Drogenführerschein holen würden und alle nur noch Party machen würden, dann würde hier wohl irgendwann das größte Chaos ausbrechen. Wer soll uns dann im Krankenhaus behandeln, wer die Waren ranfahren, wer Lebensmittel anbauen und herstellen, wer verkaufen usw.? Wir würden im Dunkeln sitzen, die Heizungen würden nicht mehr funktionieren. Und die Gelder für unseren Drogenkonsum sollen uns dann andere Länder spenden?

Nee, Drogenkonsum kann man nie gesellschaftlich attraktiv machen, ebenso wie Alkoholismus nicht. Dafür sind die Menschen nicht geschaffen - sie müssen arbeiten, um sich ihre Feierabendfreuden zu verdienen. Sie müssen größtenteils bei klarem Kopf bleiben, um ihre Kinder aufziehen und alles bewältigen zu können.

Ich glaube, dass einige trotz Drogenkonsum arbeiten gehen. Aber das dürfte die Minderheit sein.

Liebe Grüße
Elke
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, war am Wochenende ein bischen im Streß. deshalb will ich versuchen, jetzt noch einmal auf alle Antworten einzeln einzugehen. Elke, Dein Beitrag von gestern kam etwas früher als meiner, deshalb hatte ich keine Zeit mehr zu antworten.

@Elke

Elke hat Folgendes geschrieben:
Ja, die Natur ist schon sinnvoll eingerichtet. Ich glaube nicht, dass jemand z. B. Chilischoten essen kann, aber meine Papageien können sie massenweise futtern. Die Pflanze wehrt sich mit ihrer Schärfe einfach gegen Säugetiere, weil wir ein Verdauungssystem haben, womit die Fortpflanzung dieser Pflanze nicht gegeben wär.


Was Mensch und Tier als "scharf" empfinden ist sehr unterschiedlich. Denk' mal an die Menschen in südlichen Ländern, die sich an Scharfes sehr gewöhnt haben. "Scharf" kann für Tiere auch bedeuten: besonders nahrhaft.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Aber fürs Paarungsverhalten brauchen weder Mensch, noch Tier spezielle Drogen oder Nahrung.


http://de.wikipedia.org/wiki/Pheromon

Elke hat Folgendes geschrieben:
Aber ob LSD sich dafür eignet, es zu Hause allein zu genießen?


Siehe prawda. LSD fällt zwar unter das BtMG, aber es hat "nur" eine hallizogene Wirkung und keine berauschende wie andere Drogen, deshalb würde ich LSD fast nicht einmal als "Droge" bezeichen wollen.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Absolute Zustimmung, Stehaufmännchen.


Hätte Stehaufmännchen von "Drogen" gesprochen, dann wäre vielleicht selbst ich zähneknirschend zur Zustimmung bereit gewesen. Er hat aber von "Suchtmitteln" gesprochen, und für viele Menschen sind Nahrungsmittel auch Suchtmittel, deshalb Widerspruch: Auch Suchtmittel, die dem Körper zugeführt werden, sind nötig. Die Welt ist eben nicht so gerade und glatt, wie man es sich manchmal wünscht. Es gibt keine Grenze zwischen "Droge" und "Nichtdroge", alles kann "Droge" sein, meinetwegen auch "Suchtmittel". Der Konsument macht sich süchtig, nicht das Mittel.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Alles, was instinktive Handlungen sind, also Handlungen, über die man vorher nicht nachdenkt, sind nötig im Leben. Bzw. dafür hat die Natur uns eingerichtet. Das wäre der Überlebensinstinkt, also z. B. eine Flucht bei Gefahr oder Nahrung/Essen und der Fortpflanzungsinstinkt. Deswegen haben Frauen recht schnell einen Kinderwunsch und deswegen funktioniert es auch oft mit der Treue nicht so.


Siehe oben: Pheromone und
h-ttp://de.wikipedia.org/wiki/Instinkt

Interessant auch die philosophische Diskussion zur Willensfreiheit. Ich denke, Elke, hier hast Du eindeutig einen Bildungsrückstand.
http://de.wikipedia.org/wiki/Willensfreiheit

Elke hat Folgendes geschrieben:
Reale Emotionen sind wichtig im Leben. Die Liebe zu den Eltern, zu den Kindern usw. Hoffnung ist wichtig. Ja, alle Emotionen real zu spüren und sie auszuleben bzw. zu bewältigen.


Alle Emotionen sind subjektiv. Was ein Mensch empfindet, das weiß nur der Mensch selbst und sonst niemand außer ihm. Alles was ein Mensch empfindet, das ist für diesen Menschen auch real, es ist nur subjektiv. Hier von "realen" Emotionen zu sprechen ist schlicht Nonsens. Wie fein können Empfindungen sein, und wie unterschiedlich und vielfältig! Lies die Dichter, Elke!

Elke hat Folgendes geschrieben:
Arbeit ist wichtig und nötig, um uns ab und zu Vergnügungen leisten zu können. Ein Leben im Dauerrausch kann es nun mal nicht geben, weder vom gesundheitlichen oder vom sozialen Standpunkt aus gesehen.


Auch auf die Gefahr hin, hier wieder auf Widerspruch zu stoßen, aber, das Leben ist ein Dauerrausch. Dieser Rausch hat nur nicht immer die selbe Qualität. Übrigens, auch Arbeit kann eine "Droge" sein, denk' mal an die "Workaholics".

Elke hat Folgendes geschrieben:
Danke Thomas, damit machst du mir Hoffnung.


Ja, Mensch Elke, das versuchen viele hier Dir ja zu sagen, daß nämlich Phasen intensiven Drogenkonsums einfach nur Phasen sind, eben Abschnitte im Leben. Du hast einen Grund zu hoffen, und meiner Ansicht kannst Du bei Deinem Sohn auch ganz gelassen bleiben. Nur eben nicht nachlässig und verantwortungslos, aber auch nicht dramatisch und hysterisch. Auch in der Erziehung gilt: Das Maß ist die Tugend.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Das ist wahr. Es gibt genug Arbeitslose, die gar keine Suchtmittel zu sich nehmen oder höchstens rauchen. Aber rauchen zählt für mich nicht so stark als Suchtmittel, weil es den Kopf nicht vernebelt und den Mensch nicht verändert.


Und hier haben wir wieder eines der stärksten Argumente für den Drogenführerschein. Daß sich solch ein Glauben entwickeln konnte, haben wir der verfehlten Drogenpolitik zu verdanken.

1.) Nikotin ist ein 10x tödlicheres Nerven-Gift als Heroin. Daß Raucher nicht sofort tot umfallen, liegt allein daran, daß Nikotin sehr schnell aus dem Blutkreislauf abgebaut wird, nämlich innerhalb von Sekunden.

2.) Nikotin hat wegen seiner 10fachen Wirkung auf das Zentralnervensystem auch ein 10x höheres Suchtpotential als Heroin. Deshalb ist es für Junkies leichter, mit dem Heroin aufzuhören als mit dem Rauchen.

3.) An den Folgen des Rauchens sterben jedes Jahr mehr Menschen vorzeitig, als an den Folgen des Heroinkonsums.

Elke, das sind Fakten.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Naja, solange es im Urin nachweisbar ist, darf man kein Auto fahren. Ich habe es noch nicht genau nachprüfen können, aber bei Amphe und Meth dürften das 2-3 Tage sein. Ich würde aber schon mit einer Woche rechnen. Und weil man ja noch Cannabis zum Runterrauchen braucht, darf man das Auto schon mal 2 Wochen stehen lassen.


Hier verweise ich wieder auf prawda.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht, weil man sie natürlich konsumiert? Ich meine, Kokosnuss macht ja noch lange keinen zuckerhaltigen Bounty. Ebenso macht Schlafmohn noch kein Heroin oder die Coca-Pflanze Kokain. Übrigens gab es in der DDR noch Schlafmohnfelder. Auch der Klatschmohn wurde nach der Wende kaum noch angebaut. Die Überbleibsel hat man jahrelang noch an den Straßenrändern gesehen. Die Erwachsenen haben uns Kindern regelrecht Angst vor Schlafmohn- und Klatschmohnfeldern gemacht. Wir durften diese Pflanzen nicht pflücken, weil sie angeblich giftig sind und wenn man sich in so ein Feld hinein legt, schläft man ein und wacht nicht wieder auf.

Irgendwie hat es gewirkt. Die Kinder haben sich nicht an die Felder getraut und die Erwachsenen haben ja auch nur das weitergeben, was sie mal gelernt haben, also haben sie auch daran geglaubt.


Elke, hier lieferst Du selbst ein schönes Beispiel und gleichzeitig ein gutes Argument für den Drogenführerschein. Auch was ThomasG vorher sagte, paßt gut hinein. Alle Völker hatten und haben zu bestimmten Drogen Brauchtümer, die sie vor dem falschen Umgang mit Drogen schützen. Die Drogen, die wir hier gerade diskutieren sind überwiegend nie in Europa integriert gewesen, deshalb haben wir zu ihnen auch kein Brauchtum entwickeln können. Wir haben sie von Beginn an aus dem Alltag ausgeschlossen. Ein Drogenführerschein würde helfen, solche Drogen in die Gesellschaft zu intergrieren und nach und nach ein Brauchtum zu entwickeln.


Elke hat Folgendes geschrieben:
Das sehe ich anders. Ich vergleiche es mal mit dem Rauchen. So lange man jemand verbietet, im Haus zu rauchen, wird er aus Bequemlichkeit viel weniger rauchen, weil man ja ständig raus gehen müsste


Oder er wird sich generell weniger zu Hause aufhalten und am Ende ganz ausziehen...

Elke hat Folgendes geschrieben:
Antibiotika nehme ich aber auch wirklich nur in Ausnahmefällen, wenn nichts anderes geht.


Das finde ich gut. Der Körper wird schnell resistent gegen Antibiotika. Aber viele Menschen wissen das nicht, und auch hier könnte ein Drogenführerschein helfen. Mehr Bewußtsein eben.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Das ist wahr. Mein Sohn hatte wirklich nur seine 2 Wochen Crystal hinter sich, da meinte der Berater schon, dass 4 Wochen Entzug und 6 Monate Therapie sinnvoll wären. Klar, dass mein Sohn dafür keine Einsicht hatte und ich ehrlich gesagt nach 2 Wochen auch nicht.


Ja, das ist wahr. Auch hier hätte ein Drogenführerschein sicher zu mehr Einsicht verholfen. Wie beurteilt sich der Konsument im Kontext seiner Umwelt selbst?

Elke hat Folgendes geschrieben:
Nein, nicht weil es Pulver ist, sondern weil gesunde Menschen sich damit schädigen. Und das nicht über Jahrzehnte wie beim Rauchen, sondern möglicherweise schon nach Erstgebrauch oder nach einem Jahr.


Drogenführerschein. Eine klare Lehre kann hier ein klares Bewußtsein schaffen.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Sagen wir mal so, ich habe noch von keinem Paracetamol-Süchtigen gehört.


Sagen wir mal so, Paracetamol wird gelegentlich als Mittel zum Suizid verwendet. Allgemein ist der Verbrauch von Schmerzmitteln in Deutschland viel zu hoch. Die regelmäßige Einnahme von auch nur schwach wirksamen Schmerzmitteln bei jedem Wehwehchen führt zu einer Senkung der Toleranz gegenüber Schmerz. Anstelle vom kühlenden Lappen auf der Stirn bei Kopfschmerz greift man da lieber mal zum Aspirin. Die Deutschen sind ein Volk von Weicheiern, die bei jedem Kratzer zum Arzt rennen und nach der Krankenkasse rufen. O, freie Natur, wie misse ich Dein wildes Leben!
...oder wie misse ich den Drogenführerschein...

Elke hat Folgendes geschrieben:
Heroin dagegen nur bei Bedarf zu nehmen - wie gesagt, ich bezweifle, dass das funktionieren kann.


Damit befindest Du Dich in guter, süchtiger Gesellschaft.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Aber ich bezweifle ganz stark, dass mein Sohn so vernünftig an die Drogen geht. Irgendwie scheint der Coolste zu sein, der am meisten mit einmal weghauen kann.


Typisches Verhalten von Jugendlichen, würde ich sagen, eine Mutprobe nach der anderen hier.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Dann muss er es wirklich energischer wollen.


Hat meine Mutter auch immer gesagt. "Das Eine was man will, das Andere, was man muß." und "Du mußt nur wollen, Junge!" Laughing

Ich gaube, Ihr müßt beide.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es ihm ein ungeheures Selbstbewusstsein.


Ich glaube, es gibt ihm genau das, was ihm in unserer geordneten und stark reglementierten Gesellschaft am meisten fehlt: Abenteuer, Risiken, Spaß, unbekanntes Neues, Herausforderungen, Individualität und Identität, Grenzen erfahren.

x-x-x-x-x-x hier war Elke wieder schneller-x-x-x-x-x-x-x

Elke hat Folgendes geschrieben:
Der vorzeitige Tod dieser Menschen ist immer auf die Droge und den Konsumenten zurückzuführen, nie auf die Drogenpolitik. Benachteiligungen, Diskriminierungen usw. würden stark Abhängige auf jedem Fleck dieser Erde erfahren. Nicht nur in den hoch entwickelten Ländern, auch im tiefsten Urwald wo das Überleben noch viel härter ist. Auf keinem Fleck der Erde kann man es sich leisten, nur noch für seine Droge zu leben.


Na ja, war wieder mal etwas drastisch formuliert von mir. Aber eine Legalisierung würde einen erheblichen Teil des Leidensdrucks nehmen.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Dein ganzer Beitrag bekommt meine volle Zustimmung, Stehaufmännchen. Gut geschrieben.

Deine Freundesliste hat mir jetzt eine ganz schöne Gänsehaut beschert. Alles ganz tragische und traurige Schicksale. Und alle haben sie Angehörige, Freunde hinterlassen, die diesen sinnlosen Tod wohl nie ganz verarbeiten können. Eine Legalisierung von Drogen wär für sie wohl ein Schlag ins Herz.


Ihr begeht hier beide immer wieder den selben Denkfehler, indem ihr die sozialen Störungen der derzeitigen Konsumenten mit Drogenkonsum in Verbindung bringt. Das ist falsch. Aber ich habe mich dazu jetzt wirklich hinreichend geäußert.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Tabak mit Drogen gleichzusetzen finde ich auch immer derb daneben. Ich denke, alle Angehörigen und auch irgendwann die Konsumenten, wären froh, wenn sie "nur" rauchen würden. Rauchen verändert das Bewusstsein nicht, es macht nicht kriminell, es zerstört keine Familien und Freundschaften und letztendlich macht es bei weitem nicht so schnell kaputt wie Drogen, die zu Rauschzwecken eingesetzt werden.


Juhuu, ich habe meinen ersten Kandidaten! Elke, bitte, Tabak ist eine Droge, die wird nicht nicht gleichgesetzt, die fällt einfach in die selbe Kategorie.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Drogen sind und werden nie Verbrauchsgüter sein.


Ich hoffe sehr, daß Du Unrecht hast. Denn solange Menschen wie Du mit einem derartigen, teilweise hanebüchen Unsinn hausieren gehen, wird es dieser Gesellschaft nie gelingen, zu einem sinnvollem Umgang mit Drogen zu gelangen.

Elke hat Folgendes geschrieben:
Nee, Drogenkonsum kann man nie gesellschaftlich attraktiv machen, ebenso wie Alkoholismus nicht.


Ich will nichts attraktiv machen. Das will nur die Werbung. Ich möchte ein Bewußtsein schaffen, that's all.

Gruß
CFZ
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CFZ
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BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

@Stehaufmännchen
Stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:
Ich habe lange genug am Abgrund gelebt um zu wissen wie schnell die Sucht einen packt und was sie aus einem macht. Übers pauschlieren muß ich noch nachdenken, bisher dachte ich nur meine Erfahrungen widerzugeben, und da ists nun mal so das in der Scene Lug, Betrug, Mißgunst und Tod eine große Rolle spielen. Und es ist leider auch so das die Masse der H Süchtigen nicht zum "produktiven Teil der Gesellschaft" gehört, da braucht man nicht pauschalisieren. Ist halt so.


Du beurteilst hier die Sub-Kultur. Diese Sub-Kultur konnte in dieser Form nur entstehen, weil Drogen illegal sind. Was Du beschreibst, sind also Auswüchse einer kriminellen Szene. In der Illegalität geht es immer rauh zu, ob mit oder ohne Drogen, da regiert einfach das Gesetz der Wildnis: Der Stärkere hat Recht. Der Drogenführerschein würde die offene, illegale Drogenszene beseitigen, weil er die Märkte austrocknen würde. Damit wären Drogenkonsumenten eben keine kriminellen mehr, sondern eben "nur" noch Bürger oder kranke Bürger. Sie wären ganz anders in die Gesellschaft integriert. Keine Beschaffungskriminalität mehr, keine Abzockerei auf der Szene, keine verlendeten Junkies vor der Drogenberatungsstelle, einige würden sogar arbeiten gehen, glaube ich. Wink

Stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte Dich auch fragen warum Du clean lebst, wenn Du doch lieber mit "H Führerschein" leben würdest. So toll kann H dann für Dich doch nicht sein?


Na ja, ich brauche solche Drogen einfach nicht mehr. Ich habe in meinem Leben einfach genug Drogen genommen, bei mir ist die Party einfach vorbei. Ich lege jetzt mehr Wert auf andere Dinge, ich möchte aus meinem Leben noch irgendetwas machen, schöpferisch sein, etwas hervorbringen, vielleicht etwas Bleibendes schaffen. Ich setze jetzt einfach die Prioritäten etwas anders als früher. Das ist im Grunde alles. Dazu habe ich im Grunde nicht einmal viel getan. Ich hatte mein Leben immer so gelebt, wie ich es gerade für richtig gehalten hatte, dabei bin ich oft Risiken eingegangen und bin auch in Gefahr geraten. Letztendlich hat mich immer mein Instinkt beschützt und meine Intuition hat mich dabei geleitet. So habe ich mein Leben laufen lassen, so halte ich es auch heute noch, und so bin ich hier. Den Drogenführerschein fordere ich, weil ich etwas Sinnvolles tun möchte. Ich fordere den Drogenführerschein weniger für mich, als für diese Gesellschaft, und vor allem für die Süchtigen, die unter der aktuellen Politik zu leiden haben. Übrigens: Das Konzept "Drogeführerschein" ist nur ein Schritt 'en passant' auf dem Weg, den ich für meine eigene Zukunft plane. Ich träume von einer Karriere als Schriftsteller und Philosoph. Dabei habe ich eigentlich vielmehr die Belletristik im Auge, denn diese macht mir viel mehr Spaß. Aber ich möchte nicht nur ein Romancier sein, deshalb fange ich mit diesem Konzept an, um auch als Gesellschaftskritiker in Zukunft ernst genommen zu werden.

Stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:

Die ganze Diskussion finde ich hochinteressant, aber sind wir doch mal ehrlich zueinander. Wer hier liest, in diesem Forum, von all den vorwiegend unerfreulichen Erfahrungen mit der Droge, oder Erfahrungen cleaner Menschen mir drogensüchtigen Partnern / Kindern, und dann noch ernsthaft positives am Opiatkonsum findet, Ihn gar schönschreibt und propagiert, kann nicht wirklich von dieser Welt sein.


Na ja, ich schreibe den Heroinkonsum nicht "schön", ich vertrete lediglich den Standpunkt, daß ein kontrollierter Konsum möglich ist, und daß sich auch Heroin in die Gesellschaft integrieren läßt. Schönheit entsteht ja ohnehin bekanntlich im Auge des Betrachters. Wink

"Was haben Dir die Drogen eigentlich gebracht, ...?"
Stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:

möchte ich noch antworten: Nix.


Schade. Mir haben Drogen sehr viel gebracht. Sie waren zeitlebens für mich ein freundlicher Begleiter und ein Rettungsboot in einer unfreundlichen Welt. Sie waren meine Herausforderung und mein Lustspender. Sie gaben mir Sicherheit. Drogen haben mein Bewußtsein stark verändert. Sie haben mir letztendlich zu einem klaren Bewutsein verholfen, denn sie veränderten meine Sicht auf die Welt. Drogen haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin, und dafür bin ich dankbar.

Gruß
CFZ
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Sabiote555
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BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 10:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo CFZ,

danke für den Einwurf mit dem Zucker. Auch hier würde ich mir verbitten, dass meinem Kind im Kindergarten die Ernährungsrichtlinien der DGE näher bringt, denn die halte ich für falsch und würde meinem Kind das alles viel lieber selbst beibringen. Ein Seminar über gesunde Ernährung, gerne (aber was genau ist gesund?). Über den Umgang mit Zucker: nein danke, denn auch hier gilt mein Argument, dass der Zucker damit eine Wichtigkeit bekommt, die er in meiner Erziehung nicht bekäme. Das gilt auch für Süßigkeiten und Tee. Das mach ich lieber selbst.
Die kleine Kunde über Heilkräuter usw. würde ich begrüßen. Trotzdem sage ich noch einmal, dass es wichtigere Dinge gibt als zu wissen, wofür man Petersilie benutzen kann. Von einem Konzept, in dem du den Kindern sinnvolles Essen beibringen willst, lese ich auch zum ersten Mal von dir. Insofern ist dein Einwurf, ich hätte das Konzept nicht richtig verstanden, etwas überspitzt formuliert, denn bisher war immer nur von Drogen (im Unterschied zu Gewürzdrogen) die Rede.

Und ich habe immer noch nicht verstanden, warum der Staat, dessen Aufgabe der Schutz seiner Bürger ist, nun zum Dealer werden soll? Und ich verstehe nicht, wieso du nicht einfach ohne den Staat konsumierst.

Die Mehrheit der Bevölkerung hätte wahrscheinlich eh keinen Bock auf einen Drogenführerschein, denn Drogenmissbrauch, und darum geht es dir ja, kommt für mich nicht in Frage. Wenn der Staat für diejenigen, die konsumieren, Kurse ausrichtet, die sie vor falschem Gebrauch oder Ansteckung mit anderen Krankheiten aufklären, dann würde ich das begrüßen.

Das mit dem "auf freiwilliger Basis" ist auch neu, vor ein paar Wochen sollte es noch jeden betreffen, oder irre ich mich? Und wenn es so bleibt, ein Führerschein auf freiwilliger Basis, dann wird es den Drogengebrauch nicht revolutionieren, denn das Klientel bleibt dasselbe.
Die Gefahr sehe ich eben darin, dass mehr Leute in den Dunstkreis harter Drogen kommen und darauf hängen bleiben. Schon deswegen sehe ich nicht, wieso der Staat da helfen sollte. Ich erinnere mich auch, dass du geschrieben hast, dass Entzüge aus eigener Tasche vom Patienten getragen werden sollten.
Dieses Konzept bedarf einiger Erläuterung. Woher kommt das Geld, wenn es der Süchtige gerade nicht parat hat. Selbt ein arbeitnehmender Süchtiger, der nicht in der Verelendung gelandet ist, schüttelt Geld für eine 4-wöchige Entgiftung nicht so aus dem Ärmel. Und wenn der Staat in Vorlage geht, erdrückt ihn irgendwann der Schuldenberg und er greift zu Drogen, weil es eh aussichtslos ist?

Naturvölker: Warum sind das wohl immer noch Naturvölker? Von einer Entwicklungshelferin weiß ich, dass sie sagte, der Missbrauch der dort natürlich wachsenden Drogen (Details liefere ich nach, wo und was) führe dazu, dass die Menschen ab mittags im Drogenrausch vor sich hin dämmerten oder schliefen und dass sie deshalb auch "nichts auf die Reihe" bekämen.

Lieben Gruß an alle,
Sabiote
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CFZ
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BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

@Pimpinelle

Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
Aber wie gesagt, damit sind immer Feste, vorgegebene Rituale verbunden. Konsum findet somit also nicht wahllos statt sondern ist eingebunden ins Leben mit der Natur und gehört nicht zum Alltag. Und deshalb gibt es dort auch kein Problem und nicht, weil jemand anleitet (das versteht sich von selbst dabei).


Eben dies ist es, was der Drogenführerschein erzeugen, schaffen, herbeiführen und anregen soll: Nämlich, daß sich die Menschen der Gesellschaft zu einem Brauchtum bekennen. Nur können wir dabei nicht auf die Rituale der Naturvölker verweisen oder auf die kulturelle Verankerung bestimmter Drogen in solchen Ländern, wo dieses Drogen bereits eine lange Tradition haben. Wir leben in Deutschland. Deutschland ist ein dicht bevölkertes Land mit einer eigenen kulturellen Tradition. Deutschland ist ein modernes Land, technologisch weit fortgeschritten, es ist eine Industrienation. Naturvölker leben in Stämmen in der Natur, das deutsche Volk lebt in Städten und Gemeinden. Wenn man Drogen in der deutschen Kultur verankern will, dann muß man sich auch den Gegebenheiten anpassen und es auf eine angemessene Weise tun. Rituale sind kein Fortschritt, sondern ein Rückschritt. Kulturellen Gebrauch bestimmter Drogen wie in den Traditionsländern wird es in Deutschland nie geben, weil diese Drogen hier nicht beheimatet sind, es sind überwiegend Import-Drogen oder (in deutschen Landen erfundene) synthetische Drogen. Für die Integration muß da schon etwas Spezielles her.

Im Übrigen: Ich glorifiziere nicht, das hatten schon die Hippies versucht. Wink

Gruß
CFZ
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CFZ
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Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

@Sabiote

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Auch hier würde ich mir verbitten, dass meinem Kind im Kindergarten die Ernährungsrichtlinien der DGE näher bringt, denn die halte ich für falsch und würde meinem Kind das alles viel lieber selbst beibringen


Offen gestanden, kenne ich diese Richtlinien gar nicht. Ich würde für den Drogenführerschein eigene Richtlinien entwicklen wollen. Werde ich auch tun, allerdings nur in groben Zügen, sonst wird's mir zu viel. Den Rest müssen die Gremien machen.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Das mach ich lieber selbst.


Das wird Dir immer freistehen. Aber es gibt schließlich auch viele Leute, die sich überhaupt nicht um solche Sachen kümmern. Ob Zucker durch die Drogenlehre einen höheren Stellenwert erhalten wird, weiß ich nicht, es wird zumindest zu einem besseren Bewußtsein führen. Ich sehe keinen Schaden darin, Wissen zu verbreiten (wir sind ja schließlich nicht beim Geheimdienst hier).

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Insofern ist dein Einwurf, ich hätte das Konzept nicht richtig verstanden, etwas überspitzt formuliert, denn bisher war immer nur von Drogen (im Unterschied zu Gewürzdrogen) die Rede.


Macht nichts. Dies ist ein Forum hier, da wird viel geschrieben und gelesen und nicht geschrieben und nicht gelesen. Da geht schon mal was unter.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Und ich habe immer noch nicht verstanden, warum der Staat, dessen Aufgabe der Schutz seiner Bürger ist, nun zum Dealer werden soll? Und ich verstehe nicht, wieso du nicht einfach ohne den Staat konsumierst.


Na, ich denke, das ist doch klar. Staat muß zum "Dealer" werden, weil es nur so gelingen kann, die illegalen Märkte auszutrocknen. Das kann der Staat aber nur dann verantworten, wenn er gleichzeitig den Umgang mit diesen Substanzen lehrt. Drogen einfach freizugeben wäre unverantwortlich, Drogen zurückzuhalten genauso. Also bleibt nur der Weg dazwischen und Drogen kontrolliert abzugeben. Das Konzept baut schließlich auf den erfolgreichen Erfahrungen der akzeptierenden Drogenarbeit auf und geht den eingeschlagenen Weg nur konsequent weiter.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Die Mehrheit der Bevölkerung hätte wahrscheinlich eh keinen Bock auf einen Drogenführerschein, denn Drogenmissbrauch, und darum geht es dir ja, kommt für mich nicht in Frage. Wenn der Staat für diejenigen, die konsumieren, Kurse ausrichtet, die sie vor falschem Gebrauch oder Ansteckung mit anderen Krankheiten aufklären, dann würde ich das begrüßen. .


Die "Mehrheit" lassen wir hier einfach mal beiseite. Was in diesem Land gemacht wird bestimmt ohnehin der Staat. Wenn der Staat der Mehrheit erzählt, daß Heroin ein tolle Sache ist, dann glaubt innerhalb von 5 Jahren auch die Mehrheit daran.

Das Problem an Deinem obigen Satz ist der "Mißbrauch". Dieses Wort beinhaltet (impliziert), daß es so etwas wie einen regulären Gebrauch gibt. Den gibt es aber nicht, denn von Natur aus sind Drogen für gar keinen Gebrauch vorgesehen. "Mißbrauch" ist ein Terminus der Medien und der restriktiven Hardliner. Wer bestimmt also, welcher Gebrauch in Ordnung ist und welcher nicht? Im Augenblick bestimmen das die Gesetze, aber das Wort "Mißbrauch" kommt in den Gesetzen nicht vor (wäre mir zumindest neu). Von der Pharmakologie werden Drogen bzw. Arzneimittel zu bestimmten Zwecken hergestellt. In diesem Fall ist es richtig, von einem zweckbestimmten Gebrauch bzw. von Zweckentfremdung zu sprechen, weil sich ein Mensch bei der Herstellung etwas gedacht hat und das Mittel für einen betimmten Zweck entworfen hat. Das kann aber nicht für die Naturdrogen gelten. Hier von Mißbrauch zu sprechen ist einfach nur dumm, überheblich und anmaßend. Ich unterstelle Dir damit nicht, überheblich zu sein, aber ich werfe Dir vor, Deine Terminologie nicht richtig bedacht zu haben.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Das mit dem "auf freiwilliger Basis" ist auch neu, vor ein paar Wochen sollte es noch jeden betreffen, oder irre ich mich? Und wenn es so bleibt, ein Führerschein auf freiwilliger Basis, dann wird es den Drogengebrauch nicht revolutionieren, denn das Klientel bleibt dasselbe..


Konzept "Führerschein für Drogen" ist der Entwurf zu einer allgemeinen Verbrauchsmittel-Ethik. Alle Menschen verbrauchen Mittel, also ist das Konzept für alle Menschen gedacht. Spezielle, hochwirksame Drogen werden nur von bestimmten Menschen konsumiert, und nur für solche Menschen wird es zur Pflicht, einen konkreten Drogenführerschein zu machen. Alle Menschen in Deutschland nutzen Fortbewegungsmittel, aber nicht alle fahren Motorrad. Alle Menschen genießen Verkehrserziehung, aber nicht alle machen einen Führerschein. So muß man sich das vorstellen.

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:
Dieses Konzept bedarf einiger Erläuterung.


Ich weiß, und darum schreibe ich ein Buch darüber.

Gruß
CFZ
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prawda
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Anmeldungsdatum: 22.07.2011
Beiträge: 361

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Elke hat Folgendes geschrieben:
CFZ hat Folgendes geschrieben:
prawda sagt sinngemäß das selbe, das ich Dir auch bereits sagte, als ich Dich aufforderte, mit Deinem Sohn "mitzugehen". Ich sagte Dir auch bereits, daß ich ebenfalls eine Mutter hatte, die es wichtiger fand, sich in irgendwelchen Suchtgruppen herumzudrücken, als sich für mich zu interessieren, und ich das als Jugendlicher ziemlich bescheuert fand. Für meine Mutter war Drogenkonsum damals etwas wie "so gut wie tot". Demenstprechend hatte sie sich auch verhalten. Für mich war Drogenkonsum einfach nur Spaß.


Verstehe bitte, dass ich im Punkt Drogen nie im Leben mit meinem Sohn mitgehen kann. Da habe ich meine klare Linie und die kann mir auch keiner nehmen. Ich glaube, die könnte man keiner Mutter nehmen.


Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Elke bei ihrem Sohn mitgehen soll. Das ist totaler Quatsch. Soll sie dann auch Meth nehmen? Sonst kann sie es sowieso nicht nachempfinden, wenn sie nüchtern mitgehen würde. Das ist totaler Unsinn.

Elke hat Folgendes geschrieben:
CFZ hat Folgendes geschrieben:
Der vorzeitige Tod vieler Menschen durch Fehlkonsum ist auf die schlechte Drogenpolitik zurückzuführen. Elkes Einstellung steht da nur exemplarisch für diese Politik. Schließlich führen soziale Benachteiligungen, Diskriminierungen, strafrechtliche Verfolgung usw. zu einem großen sozialen und psychischen Druck, unter dem und an dem die Betroffenen zu leiden haben. Dieser Leidensdruck verstärkt die Abhängigkeit und führt in vielen Fällen zu einem vorzeitigen Tod.


Der vorzeitige Tod dieser Menschen ist immer auf die Droge und den Konsumenten zurückzuführen, nie auf die Drogenpolitik. Benachteiligungen, Diskriminierungen usw. würden stark Abhängige auf jedem Fleck dieser Erde erfahren. Nicht nur in den hoch entwickelten Ländern, auch im tiefsten Urwald wo das Überleben noch viel härter ist. Auf keinem Fleck der Erde kann man es sich leisten, nur noch für seine Droge zu leben.


Ich glaube er meint so Sachen wie stark schwankende Wirkstoffgehalte, die tödlich enden, weil man von geringerer Konzentration ausgeht. Solche Sachen sind klares Resultat der Prohibition. Da ist es auch völlig Wurst was im Urwald los ist.

Elke hat Folgendes geschrieben:
prawda hat Folgendes geschrieben:
Warum war denn schonmal eine Hausdurchsuchung da?


Das war vor 3 Jahren. Mein Sohn hat gerade eine Maßnahme vom Arbeitsamt aus gemacht und dort einer Mitschülerin ein paar Ecstasy-Tabletten gegeben. Zu der Zeit hat er noch nicht konsumiert. Er hatte sich diese Tabletten gekauft, probiert und wollte sie dann wieder loswerden. Das Mädchen ist daraufhin ins Krankenhaus gekommen.


Hmm also ich glaube Sohn hat schon viel länger mit der Szene zu tun, als du denkst. Oder als er dir erzählt. Kann natürlich sein, dass sie erst seit diesem Jahr mit Crystal umgehen, aber Pepp ist fast dasselbe nur nicht so krass.

Zitat:
Danke für das Angebot. Sobald sich hier einigermaßen die Wogen geglättet haben, werde ich mit meinem Sohn darüber sprechen. Gestern gab es nur ein "Gute Nacht".


Mir gings erstma darum, dass du meine richtige E-Mail Adresse kriegst (trash-mail ist nicht meine richtige) und ich deine. Dann kannst du mir ja immer noch Kontaktdaten von deinem Sohn geben, wenn es soweit ist.

Zitat:
Pimpinelle hat Folgendes geschrieben:
kann mir aber durchaus vorstellen, dass entsprechende Drogen die Wahrnehmung der Musik beeinflussen. Wäre nichts Neues, denn es gab ja auch schon Musik, die unter LSD-Einfluss zum tollsten Erlebnis wurde/wird und dich ich (nüchtern) überwiegend als völlig langweilig empfinde...


Ja, auf jeden Fall hängen Drogen mit dieser Musik zusammen. Mein Sohn ist normal ein Rammstein-Fan. Oft genug schon haben sie in seinem Zimmer die Rammstein-Songs laut mitgegröhlt und das ging auch ohne Drogen oder Alk. Einfach nur mal so zum Spaß.


Natürlich hängen Drogen und Musik zusammen. Es gibt ja auch unzählige Lieder, die unter Drogeneinfluss entstanden sind oder maßgeblich durch den Drogenkonsum der Interpreten geprägt wurde. Die Heroinkonsumenten, die Elke gerne hört, wurden ja im anderen Thread schon genannt. Das gibt es genauso auch mit LSD (Beatles, Pink Floyd, Jimi Hendrix...) oder Gras usw. usf.

Zitat:
Doch, Widerstände gegen die Legalisierung von Heroin und Co werden auf jeden Fall von den Angehörigen kommen. Und von den meisten Menschen, die wissen, was Drogen bedeuten.


Ich denke der meiste Widerstand wird von Angehörigen kommen, da diese bei diesem Thema einfach verletzt sind und nicht rational urteilen wollen/können. Der breiteste Widerstand in der Bevölkerung wird von den Leuten kommen, die keinerlei Ahnung von Drogen haben. Die denken Nikotin und Alkohol sind keine Drogen, LSD, Heroin und Kokain wirken gleich. Und diese Wirkung stellen sie sich ähnlich wie Alkohol vor, nur krasser und wachhaltend Very Happy
Es gibt für diese Leute auch keinen Anlass Drogen zu legalisieren, da man erstmal differenzieren müsste. Genauso sind für Elke erstmal alle illegalen Drogen im Kopf mit Crystal assoziiert. Ich glaube aber, dass Crystal eine der letzten Substanzen wäre, die im Zuge einer Drogenlegalisierung legal werden würde.

Zitat:
Tabak mit Drogen gleichzusetzen finde ich auch immer derb daneben.


Kommt halt drauf an, was man als Droge definiert. Wenn ich eine Kippe auf Lunge rauche, werde ich für 3 Minuten benommen. Wenn man das Suchtpotential als Kriterium für Drogen nimmt, dann ist Tabak eine der am stärksten süchtig machenden Drogen.

Zitat:
Drogen sind und werden nie Verbrauchsgüter sein.


Nikotin und Coffein sind doch schon längst Verbrauchsgüter (und Drogen waren sie schon immer).
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

prawda hat Folgendes geschrieben:
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass Elke bei ihrem Sohn mitgehen soll. Das ist totaler Quatsch. Soll sie dann auch Meth nehmen? Sonst kann sie es sowieso nicht nachempfinden, wenn sie nüchtern mitgehen würde. Das ist totaler Unsinn.


Nein, prawda, da halte ich voll dagegen. "Mitgehen" ist hier natürlich in erster Linie bildlich zu verstehen. Bei Elke und ihrem Sohn dreht es sich auch viel um Musik. Diese Musik erst mal an sich heranzulassen ist schon ein großes Stück der Annäherung. Einfach mittanzen, mitfühlen. Es geht bei der ganzen Geschichte in erster Linie darum, daß sich Elke erst mal in ihren Sohn hineinversetzt und versucht, selbst nachzuvollziehen, was ihren Sohn eigentlich bewegt. Das ist von großer Bedeutung für die Beziehung zu ihrem Sohn. Mitgehen kann natürlich viel bedeuten, und wie weit Elke dabei gehen will, das muß sie selbst entscheiden. Würde ich mit dieser Situation konfrontiert sein, dann würde ich zumindest einmal mit meinem Sohn seine Drogen nehmen und mindestens einmal mit auf seine Parties gehen. Ich würde ihn fragen, ob er mir mal etwas abgibt und ihn fragen, ob er mich mal einlädt. Ich würde seinen Standpunkt zumindest ein einziges Mal geteilt haben wollen. Nur so könnte ich gegenüber meinem Sohn glaubwürdig erscheinen, denn nur so könnte ich aus Erfahrung heraus mein Urteil fällen. Aber das gilt für mich, weil ich keine Angst vor Drogen habe und weil ich weiß, daß mich ein einzelner Konsum weder umbringt noch süchtig macht. Für Elke kann dies nur sinnbildlich gelten.

Gruß
CFZ
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realflippy
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

omg...der thread schafft mich Rolling Eyes Rolling Eyes

ok

elke hat Folgendes geschrieben:
Aber fürs Paarungsverhalten brauchen weder Mensch, noch Tier spezielle Drogen oder Nahrung.


nicht wirklich...jedenfalls keine zufuhr von außen Laughing

elke hat Folgendes geschrieben:
Aber ob LSD sich dafür eignet, es zu Hause allein zu genießen? Es mag vielleicht kein Suchtpotential haben, aber auf einem Psycho-Trip möchte bestimmt auch keiner hängen bleiben.


ja, lsd eignet sich unter gewissen voraussetzungen auch dafür, es alleine zu genießen...ob es sich dafür eignet, alkoholiker zu "heilen" halte ich hingegen für ziemlich bedeknlich. und ja cfz..ich kenne diese studien aus den 70er jahren auch...trotzdem ist nicht immer alles, was irgendwo bei einem gewissen prozentsatz von probanten funktioniert hat gleich das mittel für jedermann.


elke hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht kann man mit reinem Heroin in einer medizinischen Dosierung 100 Jahre alt werden, aber beim Gebrauch zur Berauschung bezweifle ich das. Mittel, die wirken, haben nun mal auch Nebenwirkungen. Und umso mehr man nimmt, umso krasser werden irgendwann die Folgeerscheinungen sein.


und wenn wir bei der medizin bleiben ist es ja schon merkwürdig, das das frei verkäufliche allheilmittel paracetamol ( sorry prawda..paracetamol hattest du schon ...gillt aber auch für diclofenac, ibuprofen, acetylcestin usw) toxischer für den körper ist als morphin...
nebenwirkungen haben fast alle medikamente...und da besteht wirklich ein bedarf an aufklärung für einen sorgfältigeren umgang...heroin wurde übr. von bayer erfunden um morphium zu ersetzen...was sich der pharmariese wohl dabei gedacht hat Question Question Idea

stehaufmännchen hat Folgendes geschrieben:
Natürlich hast Du Recht. Suchtmittel die dem Körper zugeführt werden sind unnötig. Der Körper produziert alles was er braucht selbst.
Alles was von ausserhalb "eingeführt" wird, dient entweder zur Schmerzreduzierung oder zum Spaß bis hin zur Bewußtseinserweiterung. Meist bleibts halt nich dabei und der "Konsument" wird süchtig.


elke hat Folgendes geschrieben:
Absolute Zustimmung, Stehaufmännchen.


von mir übr. auch absolute zustimmung...drogen sind...mal abgesehen von der schmerzreduzierung im medizinischen bereich...wirklich unnötig und überflüssig.

elke hat Folgendes geschrieben:
Der Freund meines Sohnes hat den Zustand nach den 2 Wochen damals gesehen. Er hat selber gesagt, dass er normal an den Tropf gehört hätte. Na und - die Horrormeldung kam nicht aus dem Fernsehen, trotzdem hat es ihn nicht davon abgehalten, jetzt genau den gleichen Mist durchzuziehen bzw. er ist sogar noch dabei.


und was zeigt uns das? das horrormeldungen nicht dazu geeignet sind drogensucht zu verhindern.
ob objektive aufklärung da hilft wage ich zwar auch zu bezweifeln...aber nur auf abschreckung zu setzen hat noch keinem geholfen...

elke hat Folgendes geschrieben:
Ebenso macht Schlafmohn noch kein Heroin oder die Coca-Pflanze Kokain.


nein...aber der wirkstoff ist definitiv in der pflanze enthalten...dswg kochen sich menschen besagte mohnkapseln aus oder kauen die blätter der koka-pflanze.

elke hat Folgendes geschrieben:
Irgendwie hat es gewirkt. Die Kinder haben sich nicht an die Felder getraut und die Erwachsenen haben ja auch nur das weitergeben, was sie mal gelernt haben, also haben sie auch daran geglaubt.


und was essen wir in unserem mohnkuchen...mohnbröthen usw...die samen dieser sooo gefährlichen pflanze...die durch verunreinigungen bei der ernte teilweise sogar noch toxine enthalten können...also objektive aufklärung sieht anders aus als einfach nur angstmachen..das kann man meistens mit 1-2 sätzen widerlegen.

elke hat Folgendes geschrieben:
Ich kann mir vorstellen, dass es verdammt schwer sein muss, eine 10 oder 20-jährige Heroin-Karriere zu beenden. Diesen Menschen muss natürlich so geholfen werden, dass sie sich gut fühlen und was ärztlich auch vertretbar ist.


oh ja, es ist schwer^^ aber nicht unmöglich. nur leider wird diesen menschen noch nicht auf dem besten weg geholfen...sondern meist nach irgendwelchen abstrusen psychologiekonstrukten, die mehr verschlimmbessern als sonstwas...

elke hat Folgendes geschrieben:
Man sieht es doch z. B. an Krebspatienten, die Morphium nehmen müssen. Viele sind gerade deswegen todunglücklich, weil sie ihre Umgebung nicht mehr klar wahrnehmen können. Gut, in einem gewissen Stadium ist dann sicher jeder froh, wenn er nichts mehr merkt.


warum schlittern dann doch so viele schmerzpatienten in eine sucht oder steigern ihre dosis eigenmächtig...weil viele auf einmal merken das hydromorphon oder oxycodon usw auch ganz andere, angenehme seiten hat...oder haben die alle kein verantwortungsgefühl mehr...auf ein mal...wg nem rückenleiden Question

elke hat Folgendes geschrieben:
Du kennst mich als Patient nicht. Wenn ich irgendwas verschrieben bekomme, dann informiere ich mich vor Einnahme wirklich ganz genau. Und wenn ich dann einigermaßen Vertrauen habe, nehme ich grundsätzlich nur die Hälfte der verschriebenen Dosis


das ist dann sozusagen der idealfall von patientenverantwortung. das es in der mehrzahl anders aussieht sollte aber bekannt sein.
ich habe mich in meiner letzten entgifte mit einem arzt und einem pfleger lange über die vergabepraxis der ärzte unterhalten...was glaubst du wie viele omas und opas mit 70 auf einmal auf der entgiftungsstation landen weil sie nur jeden tag zwei - drei tablettchen vom doc genommen haben...morgens und abends ne palladon und zum pennen adumbran...und 2 jahre später sagt der doc es gibt nix mehr und dann geht der tanz los...autsch^^

elke hat Folgendes geschrieben:
Nur Alkohol lässt sich in den meisten Fällen doch leichter kontrollieren. Die Party hat dann auch mal ein Ende, zumindest für die Feier-Jugend.


lässt er das, der alkohol^^..ich rede hier von alkoholabhängigkeit und nicht von partysaufen. von vergleichsweise 2pullen whiskey oder whatever am tag...2-3flaschen wein würden übr. auch schon reichen...nur nit lange^^.
das problem beim alk ist...man kommt nicht an ihm vorbei...egal wo man hingeht..überall gibt es alkohol...dem suchtgedächtniss ist es übr. egal ob ich nach alk, heroin oder tomatensuppe ( Wink cfz) süchtig bin...will den zustand..sonst nix...daher ist alk vom potential her nicht minder gefährlich wie heroin.

elke hat Folgendes geschrieben:
Nein, nicht weil es Pulver ist, sondern weil gesunde Menschen sich damit schädigen. Und das nicht über Jahrzehnte wie beim Rauchen, sondern möglicherweise schon nach Erstgebrauch oder nach einem Jahr
im bezug auf badesalze...

und das nikotin und alk erst nach jahrzehntelangem konsum schädigen rechtfertigt die legalität? btw...ich halte echt nix von den ganzen rc´s...also nur als bsp sehen...ok

elke hat Folgendes geschrieben:
ch kann mit Kritik umgehen. Oftmals hilft uns ja auch nur Kritik im Leben weiter bzw. sie öffnet einem Augen. Außerdem leben Diskussionen von unterschiedlichen Meinungen und ich denke, dass jede Meinung irgendwo ihre Berechtigung hat, weil sie aus unterschiedlichen Sichtweisen kommen.


hatte auch schon..wie prawda...die leichte befürchtung das ich teilw. zu energisch dagegenhalte...wenn ja...schreib das ruhig...ok Embarassed Wink

lg

flippy
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

realflippy hat Folgendes geschrieben:
omg...der thread schafft mich Rolling Eyes Rolling Eyes


Ja, komplexes Thema.
Ich bin Euch allen auch sehr dankbar, daß Ihr das Thema hier mit mir durchzieht, auch wenn - oder vielleicht gerade weil die Standpunkte sehr unterschiedlich sind. Wollte das nur mal einschieben. Wink

Gruß
CFZ
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realflippy
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 1167

BeitragVerfasst am: 10. Sep 2012 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

@cfz...das ist schon ok...dafür simma doch da Laughing Laughing

ist n interessantes thema und grade die vielschichtigkeit reizt mich...


aso...weider im techst Cool Confused

cfz hat Folgendes geschrieben:
Flippy, ich schreibe hier im Forum keine Bücher (auch wenn ich mit meinen Beiträgen allein vom Umfang her bereits eines füllen könnte). Ich antworte nur auf Beiträge, dabei stehe ich oft auch unter Zeitdruck (isch aaabeite ja), und manchmal bin ich auch einfach launisch und dann argumentiere ich mit der Steinschleuder. Rolling Eyes


ok...hamma dat geklärt Rolling Eyes

cfz hat Folgendes geschrieben:
Na ja, als Argument würde für das Konzept würde ich es auch nicht verwenden wollen. Aber solche Gedankengänge sollten zumindest in die Lehre mit einfließen. Ich denke, daß es von großer Wichtigkeit ist, sich beim Umgang mit Drogen über die eigenen, naturgegebenen Abhängigkeiten gründlich im Klaren zu sein. Man sollte sich also zunächst einmal vor Augen führen und deutlich bewußt machen, daß man als Individuum in der Welt einfach abhängig ist, um davon ausgehend im Einzelnen aufzuschlüsseln, wovon konkret. Und da gehören Sachen wie Licht, Luft und Wasser einfach dazu, es sind die fundamentalen Abhängigkeiten und alle anderen Abhängigkeiten kommen erst danach. Die Lehre soll schließlich ein Bewußtsein schaffen. Bewußtsein ist Voraussetzung für Freiheit, und Freiheit ist das Ziel aller gebotenen Handlungen im Konzept.


gut das es nicht direkt ins konzept fließen soll... denn die fundamentalen abhängigkeiten der beständigkeit des lebens mit abhängigkeit nach gewissen befindlichkeiten bzw gewollten zuständen zu vergleichen könnte der ernsthaftigkeit der thematik doch eher schaden als nutzen, weil du dich damit selber auf eine ebene begibst die zum teil auf ziemlich heftige kritik stoßen könnte und wahrscheinlich auch wird.


cfz hat Folgendes geschrieben:
Schwere Frage. Leider habe ich darauf keine Antwort. Ich glaube auch nicht, daß ich darauf eine Antwort haben muß, denn solche Fragen lassen sich sicherlich nur von Fall zu Fall beantworten. Ich würde als Regelfall davon ausgehen, daß jeder Konsument genug Drogen erhält, um seinen Bedarf decken zu können. Was tut man mit einem Lebensmüden, der immer wieder versucht, sich umzubringen? Wie geht man mit kriminellen Wiederholungstätern um? Noch mal: Das Konzept löst nicht die Probleme der Welt, das Weltproblemlösungskonzept habe ich erst am übernächsten Freitag fertig


das das konzept natürlich nicht alle probs löst ist klar...
nur ist das nicht grade der punkt bei der "drogenproblematik"...der eine kommt damit klar am wochenende zu trinken...der andere stürzt ab...einer nimmt morphium gegen schmerzen..der nächste schraubt sich auf wasweißichwas für dosen zum törnen..
und eines der mankos der derzeitigen drogen- und suchtpolitik ist meiner ansicht nach verallgemeinerung.
also..( nur als beispiel) der alk von der parkbank und der alk aus dem steuerbüro treffen sich beide in der entgiftung (ok) und bekommen danach beide das gleiche therapiekonzept aufs auge ( z.b. ergotherapie (malen nach zahlen, oder wie schnitze ich einen elefanten aus speckstein) oder gartenarbeit oder whatever.
bei drogensüchtigen sieht das konzept ähnlich aus.

fazit... unterschiedliche ausgangspositionen werden reduziert auf ein konzept.
das das einheitskonzept nicht funzt ist also klar.
da grade süchtige aber zu extremen neigen muss ein konzept das funktionieren soll auch die extremfälle mit einbeziehen.
btw..auf übernächsten freitag bin ich dann ja echt mal gespannt...alles bleibt besser..hoffe ikke mal Laughing Laughing Laughing

cfz hat Folgendes geschrieben:
Na, ich denke, ich setze dies mir gutem Grund voraus. Stell' Dir einfach vor, man würde von heute auf morgen alle Gesetze abschaffen und Anarchie bräche aus. Oder Stell' Dir vor, man würde sämtliche Verkehrsregeln abschaffen, dann hätten wir ein mittelschweres Chaos auf den Straßen. Ich bin fest davon überzeugt, daß sich auch hochgradig Süchtige von Gesetzen beeinflussen lassen, nur die ideale Welt, die schafft man mit Gesetzen nicht.


irgendwie hab ich mit so ner antwort gerechnet Wink
natürlich sind gesetze und regeln wichtig...brauchen wir gar nicht weiter zu erörtern...
nur wer unbedingt mit 200km/h über die landstraße fahren will macht das auch trotz stvo...(auch wieder bsp)...ahh..da kam mal ne doku über neuseeland...da wurde über ne modeerscheinung berichtet, das die jüngeren autofahrer dort teilw. für rasen in der stadt ( ich glaube christchurch) bis zu 30000$ strafe angehäuft haben und ihr hobby trotzdem nicht lassen können. also bringen auch hohe strafen nicht immer etwas...dswg sollte man sie natürlich nicht abschaffen...aber abschrecken tut es den der will auch nicht.
wenn ich nur den führerschein für wein habe...aber mal bock auf vodka...was dann...dann bleibt mir nix anderes übrig als die illegalität.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte ja bereits in Antwort auf Stehaufmännchen gesagt, daß die Prämisse nicht in der Frage liegen darf, was zum Leben notwendig ist, sondern, ob das Leben selbst überhaupt notwendig ist, zumindest wenn man die Sache durchweg philosophisch angehen will.


natürlich ist das leben...egal welches...philosophisch betrachtet komplett sinnlos. dummerweise hat die fehlkonstruktion mensch ein bewusstsein entwickelt und dieses bewusstsein hat uns auf die suche nach dem sinn geschickt usw usw...
das wir ( um jetzt nicht alles zitieren zu müssen) unser heil im absolut nutzlosen konsum suchen haben schon einige erkannt...und sind an der egoistischen einstellung der gesellschaft gescheitert. ein umdenken...auch in den nächsten 10 jahren...ist, ausgehend von der heutigen ignoranz der herrschenden klasse, kaum realisierbar. traurig..aber doch ziemlich wahrscheinlich.
trotzdem ist es gut an neue wege zu denken und sie auch der breiten öffentlichkeit zugänglich zu machen.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Wer will sich denn bitteschön das Leben nehmen?
Ich denke schon, daß sich Drogenkonsum in zwei Arten einteilen läßt. Der eine Konsum ist ein reiner Konsum zu Genußzwecken, er wird von gesunden Menschen praktiziert, die aktiv am Leben teilhaben wollen, die sozial stabil sind und sich sellbst nicht schaden wollen. Die andere Art des Konsums ist die der Süchtigen, es ist eine Art Flucht- oder Verdrängungsverhalten, bei dem die Droge dazu eingesetzt wird, Unlustgefühle zu beseitigen oder Problemen aus dem Weg zu gehen. Natürlich sind diese Einteilungen nicht eindeutig und die Grenzen sind manchmal fließend und im Laufe des Lebens auch Änderungen unterworfen. Aber vom Prinzip her, ja, läßt sich das sicher so sehen. Die eine Form führt zu mehr Lebensqualität, die andere mindert die Lebensqualität. Wo da Grenzen liegen ist sehr individuell und muß von Fall zu Fall anders beurteilt werden.


und wie willst du das mit einer prüfung auseinanderklamüsern?
ich kann auch mit beiden beinen im leben stehen...und will mal einfach mit einem bein raus aus dem leben...also der eintönigkeit mittels morphium oder heroin entfliehen...und das gefällt mir auf einmal so gut...zack^^ was dann?

cfz hat Folgendes geschrieben:

Doch, das kann ich, denn es ist so. Der vorzeitige Tod vieler Menschen durch Fehlkonsum ist auf die schlechte Drogenpolitik zurückzuführen. Elkes Einstellung steht da nur exemplarisch für diese Politik. Schließlich führen soziale Benachteiligungen, Diskriminierungen, strafrechtliche Verfolgung usw. zu einem großen sozialen und psychischen Druck, unter dem und an dem die Betroffenen zu leiden haben. Dieser Leidensdruck verstärkt die Abhängigkeit und führt in vielen Fällen zu einem vorzeitigen Tod. Natürlich wird es immer Menschen geben, die sich aus irgendwelchen Gründen das Leben nehmen oder sich selbst schaden werden wollen. Aber solche Menschen beziehe ich hier nicht mit ein. Nur die paar tausend, die jedes Jahr unnötigerweise sterben.


mhhh...also...dann ist die autoindustrie ( um mal bei der stvo zu bleiben) auch für die ganzen verkehrstoten durch überhöhte geschwindigkeit verantwortlich weil autos mit 200ps und mehr gebaut werden...könnte man jetzt endlos weiterführen...
wie prawda es beschreibt trifft es da schon eher zu...der schwankende wirkstoffgehalt oder auch gewisse streckstoffe usw sind erscheinungen der drogenpolitik und könnten durch kontrollierte abgabe gut unterbunden werden...dadurch könnte man besser dosieren und weniger würden sterben. dumm nur das junks keine lobby haben^^

cfz hat Folgendes geschrieben:
Egal ob man über eine Sache positiv oder negativ berichtet - wenn man sie erwähnt, dann macht man dafür Werbung. Kritiker sagen, vom Gebrauch von Mandeltüchern sei dringend abzuraten . Was bitte sind "Mandeltücher"? Schwupps, schon hab' ich Dich. Jetzt weißt Du, daß es Mandeltücher gibt (gibt's natürlich nicht, denn ich hab' sie grad' erfunden).


Laughing Laughing Laughing und wo krieg ich jetzt diese verdammten mandeltücher her? jetzt hasse aber mein suchtgehirn angestupst Wink Wink
mal im ernst...doku tanja hülsen-abschreckungsdoku über heroin...christiane f würde ich da schon eher als werbung bezeichnen...und trainspotting läuft in der pause vom superbowl um mehr heroin zu verkaufen...hallo...klar gibt es negativwerbung...wenn ich absichtlich nen skandal lostrete um mich damit zu vermarkten ist das negativwerbung...ok...einverstanden...
wenn ich schreibe das in fleischerei m aus p. salmonellen aufgetaucht sind ist das definitiv keine werbung sondern das todesurteil für fleischerei m aus p.
da sollte man schon abstriche machen.

cfz hat Folgendes geschrieben:
Und Stehaufmännchens Ansichten hatte ich selbst mal vertreten, als ich noch in Therapie war und glaubte, nun ein cleaner Junky zu sein und alles begriffen zu haben, glaubte, flippy, glaubte. Denn danach fing ich wieder an mit den Drogen.


zeigt ein weiteres mal das sich die thematik nicht auf einen nenner bringen lässt.

aso...
@stehaufi...ich hab auch nicht´s von verurteilung von fixern usw geschrieben sonder über deine radikale abgrenzung zum konsum harter drogen...nicht zu den konsumenten selbst. und das drogen...eingesetzt zum berauschen...zumindest wie wir das so kennen hier^^ meistens einige etagen weiter nach unten führen auf der leiter des lebens bis six feet under usw...ist unbestritten.
mit dem pauschalisieren meinte ich auch nicht den zustand der junks oder die drogen sondern den umgang mit den eigenen erfahrungen. das ist auch der grund warum ich gewisse standard-therapieverfahren anzweifele...weil z.b. ich ganz andere erlebnisse hatte wie quinti...oder wie du oder cfz oder sonstwer.
und da sich alle therapien auf den extremstfall ausrichtet...den kaputten typen vom döppersberg...oder sonstwoher ( daraus hab ich mich übr. selber befreit...nen job selber gesucht usw...also..ich habe z.b. 17 jahre meiner 20 jährigen polytoxi zeit gearbeitet...komischerweise ging das auf heroin...auf metha aber nicht...) scheitern diese modelle meistens.
ich habe auch einige "bekannte" durch drogen verloren...tut mir leid um die...aber mir hätte es ähnlich ergehen können...und mehr als ein "tja...schade" hätten die meisten (NICHT ALLE) wahrscheinlich och nicht übrig gehabt.

na ja

so long erstmal

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