Der Führerschein für Drogen

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Sabiote555
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Anmeldungsdatum: 14.08.2011
Beiträge: 1568

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo realflippy,

das Konzept wird nicht nur beim nichtdenkenwollenden Ottonormalspringerpressekonsument auf Widerstand stoßen. Bei mir zum Beispiel auch. Ich möchte nicht, dass jemand meinem Kind den Umgang mit Zucker beibringt, das möchte ich selber machen. Da kann man jetzt drüber lachen, weil ich mich da immer wieder dran aufhänge. Es ist mir aber sehr wichtig, dass ich meine Vorstellungen von gesunder Ernährung selber weitergebe und nicht jemand, der sich an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert. Da würde ich durchdrehen.

(Ihr könnt jetzt alle mal lachen und denken, dass Sabiote wegen dieser Süßigkeitensache hysterische Züge annimmt und es stimmt ja auch).

Wenn jemand, ein Erwachsener, der gerne Drogen konsumiert, sich gerne eine Ausbildung in Drogenkonsum angedeihen lassen will, dann hab ich nichts dagegen bei Drogen wie LSD, Cannabis, Alkohol, Nikotin.

Bei C, Heroin, Crack und Kokain hört der Spaß auf. Abgabe von Opiaten an Schwerstabhängige, gerne. "Neue" mit Heroin konfrontieren, auf keinen Fall.

@CFZ: zunächst danke für deinen gestrigen Beitrag. ich hatte da einfach einen falschen Begriff verwandt, sorry.

Zitat:
Ich habe von Wirtschaft einfach zu wenige Ahnung und ich kenne keine genauen Zahlen, aber ich denke, daß sich für etwaige Verluste seitens der Witschaft auch Ausgleiche schaffen ließen, z.B. durch Steuererleichterungen. Gleichzeitig dürften über das Konzept auch neue Witschaftszweige entstehen, man denke allein an die "Drogenfahrschulen" oder den Cannabisverkauf.


Wenn ich dich richtig verstehe, willst du den Firmen, die wegen des Drogenkonsum ihrer Mitarbeiter hohe Ausfallzeiten haben, durch Steuererleichterungen entgegenkommen und das Loch im Bruttosozialprodukt durch die Drogenfahrschule bzw. Cannabisumsatz stopfen?

Question Question Question Question Question Question Question Question Question Question Question Rolling Eyes Shocked Arrow Idea Cool Sad Shocked

Grüßle
Sabiote
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Frau.LORKE
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 21:34    Titel: Antworten mit Zitat

CFZ hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Das Konzept ist / wird die Grundlegung zu einer VERbrauchsmittelethik, nicht zu einer GEbrauchsmittelethik. Der Unterschied zwischen Gebrauchsmitteln und Verbrauchsmitteln besteht hier in der Unwiederbringlichkeit. Gebrauchsmittel sind hier alle Mittel, die sich gebrauchen lassen, ohne daß sie dabei verloren gehen, die sich also nach einem einmaligen Gebrauch wiederverwenden lassen bzw. beliebig oft wiederverwenden lassen. Verbrauchsmittel sind weitgehend alle Mittel, die dem Körper unmittelbar zugeführt werden, die also verbraucht werden. Solche Mittel werden fast immer beim Verbrauch vernichtet, sie lassen sich also nicht wiederverwenden und gehen mit dem Verbrauch unwiederbringlich verloren.


Haarspalterei
Führt mich auch nicht echt zum Kern deiner Phielozuphiel.
Aber gut,muß ja auch nicht jeder geduldig sein.. oder zur Sache kommen.
Wink
Net persönlich nehmen,find einige Aspekte deiner Weltanschauung,bzw.Ausrichtung deiner Aufmerksamkeit,sehr interessant und überlegenswert. Smile

lG
der LORKEnJäger

Cool
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Frau.LORKE
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Sabiote555 hat Folgendes geschrieben:


Zitat:
Wenn jemand, ein Erwachsener, der gerne Drogen konsumiert, sich gerne eine Ausbildung in Drogenkonsum angedeihen lassen will, dann hab ich nichts dagegen bei Drogen wie LSD, Cannabis, Alkohol, Nikotin.

Bei C, Heroin, Crack und Kokain hört der Spaß auf. Abgabe von Opiaten an Schwerstabhängige, gerne. "Neue" mit Heroin konfrontieren, auf keinen Fall.


LSD- und /oder Cannabiskkonsum führt ´relativ gelegentlich´ zu Psychosen und ist daher nicht zu unterschätzen!
Heroin kann idF in kürzester Zeit neue Wege aufzeigen.Also auch nicht zu unterschätzen.
Die Antwort/Frage >Medizin oder Gift.. hängt v.d.Dosis ab. Wink


Zitat:
Wenn ich dich richtig verstehe, willst du den Firmen, die wegen des Drogenkonsum ihrer Mitarbeiter hohe Ausfallzeiten haben, durch Steuererleichterungen entgegenkommen und das Loch im Bruttosozialprodukt durch die Drogenfahrschule bzw. Cannabisumsatz stopfen?


hahaha krass ... Laughing Laughing

Confused

Idea
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

@realflippy
Na ja, das wäre dann jetzt die Frage, wie überzeugt man die Bevölkerung und wie führt man das Konzept ein? Ich hatte wohl schon an anderer Stelle gesagt, daß mindesten 10-20 Jahre rechne, bis das Konzept voll greift. Wenn es konsequent umgesetzt wird, dann könnte in 30 Jahren alles, was das Konzept beinhaltet für jeden Bürger eine Selbsverständlichkeit sein. Die Einführung stelle ich mir zunächst auf freiwilliger Basis vor. Die Regierung verabschiedet also ein Gesetz für eine Drogenlehre und den Drogenführerschein. Anschließend wird die Drogenlehre von besonderen Institutionen angeboten. Anfangs werden die Kurse kostenlos sein. Wer einen Drogenführerschein macht, bekommt auf Alkohol und Tabak Ermäßigung beim Kauf. Vielleicht schafft man auch (zusätzlich) andere Anreize. Nach und nach werden mehr Menschen einen Drogenführerschein machen. Für Jugendliche wird der Führerschein zur Pflicht. Dann werden zuerst die Sprituosen aus den Regalen entfernt, dann der Tabak, schließlich auch der Wein und das Bier. Am Ende wird es nur noch gegen Vorlage eines Führerscheins Alkohol und Tabak zu kaufen geben. Gleichzeitig beginnt man Schritt für Schritt illegale Drogen zu legalisieren, zunächst Cannabis, dann - sehr viel später - auch andere Drogen. Die Legalsierung erfolgt also nicht über Nacht sondern sukzessive. Mit der entsprechenden Behutsamkeit im Schritt wird es also keinen Aufschrei geben, sondern allenfalls ein Murren.

@Sabiote
Ja, man kann es nicht jedem Recht machen und irgendwo muß man Abstriche machen. Wenn ich an all die fettleibigen Kinder denke, die von ihren Eltern gedankenlos mit Haribo-Konfekt zugestopft werden, dann nehme ich persönlich es gern in Kauf, daß andere Eltern nicht ihre eigenen Ernährungsvorstellungen umgesetzt sehen. Ohnehin habe ich noch gar keine genauen Vorstellungen, was die Verbrauchsmittel-Erziehung im Kindesalter überhaupt enthalten soll. Insofern wehrst Du Dich im Augenblick gegen etwas, das noch gar nicht existiert. Ungelegte Eier also.

@Frau.LORKE
Haarspalterei? Verstehe ich jetzt nicht, wie das gemeint ist.

Gruß
CFZ
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Frau.LORKE
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Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 646

BeitragVerfasst am: 17. Sep 2012 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ CFZ

Naja,was ist der im täglichen Leben anwendbare Fortschritt aus der Erkenntnis daß GEbrauch nicht gleich VERbrauch ist?

Einfach gefragt,ich weiß - einfacher denken gefällt mir Wink
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 18. Sep 2012 06:10    Titel: Antworten mit Zitat

@Frau.LORKE
Hier geht es einfach nur darum, einen Begriff zu finden, unter dem sich alle Mittel des Konzeptes klassifizieren lassen, der gleichzeitig ausdrucksstark und wertneutral ist. 'Verbrauchsmittel' scheint da am Besten geeignet zu sein. Gebrauchsmittel sind z.B. Werkzeuge, Waffen, Küchengerät, Gartengerät, Verkehrsmittel, Maschinen allgemein etc.. Solche Mittel fallen nicht unter das Konzept.

Gruß
CFZ
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 24. Sep 2012 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

...dieser Beitrag ist eine Fortsetzung von hier:
http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?p=93940#93940

realflippy hat Folgendes geschrieben:

flippy...der sich grade versucht mit townes van zandt zu sedieren^^


...oha...jetze habbich abba was gesagt... Rolling Eyes

realflippy hat Folgendes geschrieben:

bei so einem verankerten gedankengut in der bevölkerung, politik, wirtschaft und medienlandschaft glaubst du das du ein buch rausbringst und damit den stein ins rollen bringst um das "verbrauchsmitteldenken" in der westlichen zu ändern?


Glauben? Nee, glauben gehört bei mir in die Kirche, aber nicht in die Politik. Ich hoffe zumindest, daß das Buch etwas auslöst, was, das kann ich nicht absehen, den Stein ins Rollen zu bringen wäre der Optimalfall, darauf bin ich natürlich aus, ob er eintritt - ?

Ich engagiere mich quasi seit meinem ersten Joint für eine Legalisierung von Cannabis. Vor zwanzig Jahren war ich in den ersten Junky-Bünden aktiv, ich habe in Hamburg St. Georg vom ersten Tag an die offene Drogenszene entstehen sehen, noch bevor das Drob Inn an der Kirchenalle war. Ich habe die Entwicklung dort quasi vom ersten Tag an miterlebt, ich war an ihr beteiligt. Ich kenne mein Hamburg und ich kenne meine Hamburger. Alles, was in Hamburg passiert ist in den letzten zwanzig Jahren, durfte ich unmittelbar miterleben. Ich war auf Diskussionsveranstaltungen, Demos, Symposien, im Rathaus, im Senat, bei der Presse und immer unmittelbar vor Ort. Ich habe sogar mal den Hamburger Sozialsenator interviewt, als die SPD mit ihrem Gesetzesvorschlag zum Heroinprogramm kam. Was wir heute mit der Substitution, den Versuchen zu Heroin auf Rezept, Konsumräumen, Spritzenvergabe und dergleichen haben, das ist vielleicht nicht alles unmittelbar in Hamburg entstanden, aber Hamburg hat diesen Weg als eines der ersten Bundesländer beschritten, und ich selbst habe einen zwar verschwindend geringen, aber dennoch einen Anteil daran gehabt. Ja, ich bin optimistisch, daß meine Arbeit und mein Einsatz zu positiven Ergebnissen führen werden.

Zu Ehren Ullrich Winternitz, Gründer und Herausgeber der Junkfurter Ballergazette.

Gruß
CFZ
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