Betreutes Wohnen und Substitutiion

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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 10:53    Titel: Betreutes Wohnen und Substitutiion Antworten mit Zitat

moin, ich muss heute eine entscheidung treffen, deshalb schreib' ich's mal auf, vielleicht habt ihr ja ideen.
vor einem jahr war ich drauf, 40 - 50 euro pro tag für heroin. ich spiele gitarre in der s-bahn, also muss ich nicht kriminell werden für die kohle. ich wohnte mit einem substituierten alkoholiker zusammen, er hat sich nicht gekümmert, also gab es drei winter keinen strom und keine heizung, langer rede kurzer sinn: ich wollte raus, und das schnell.

also bin ich in's betreute wohnen für substituierte - und damit natürlich auch in substitution. anfängliche rückfälle wurden als eingewöhnungsschwierigkeiten eingeordnet.

ich habe einen jetzt 13-jährigen sohn, und der kinderschutzbeauftragte sagte zu mir, er müsse meldung machen an's jugendamt, aber vorher wolle er mit mir reden.
dieses gespräch -mein gott, war ich dumm. ich gehe da mit grosser offenheit ran, ich bin immer ehrlich, also erzählte ich frisch und frei, was so sache ist, mit dem ergebnis, dass er einen brief ans amt schickt mit der empfehlung die sollten doch mal bei der mutter und ihm in die wohnung gucken. mein sohn ist auf dem gymnasium und auch sonst wohlgeraten, in meinen augen...

dann habe ich wieder konsumiert, drei UKs waren opiatpositiv, also sagte meine betreuerin, wir müssen was machen, und ich ging in's krankenhaus, um von drei (!) bier zu entziehen und auf subutex umzustellen.
dort waren auch viele alkoholiker, die abstinenz als ziel hatten, und auch ein paar junkies, die ebenfalls clean werden wollten, und ich fing an, mir gedanken zu machen,

-will ich wirklich clean leben? nein
-will ich, wenn ich konsumiere, ein substitut oder das original (bitte keine hinweise auf die derzeitige qualität!)? ich will das original
will ich lügen, bescheissen, rumeiern, vertuschen? NEIN!

so, jetzt kommt das problem: wenn ich ehrlich wäre, müsste ich die substitution abbrechen - und sofort ausziehen, was beim derzeitigen wohnungsmarkt in berlin nicht einfach ist.
das team ist informiert, der arzt auch, ich habe die wahl:
füsse stillhalten, die nächsten uks sind sauber -(und in 4 wochen stellt sich das problem erneut), dann helfen sie mir bei der wohnungssuche, und ich kann bleiben.
ins krankenhaus - völlig inakzeptabel, 10 tage à 200 euro für nix, und hinterher würde ich wieder konsumieren
ins wohnheim ziehen - auch nicht so toll

für das betreute wohnen spricht

-eine relative sicherheit vor einem krassen absturz, geordnete verhältnisse, bei stress mit amt ist es eine hife...

dagegen spricht:

-die situation mit meinem kind - sie haben gestern eine meldung ans jugendamt geschrieben, dass ich rückfällig bin, er kommt nicht in meine wohnung, einfach, um stress zu vermeiden
-ich fühle mich überbetreut, ich nehme kaum mal hilfe an, habe aber jede woche einzel und gruppe
-ich schlafe eh nur bei meiner freundin, das betreute zimmer ist faktisch nicht bewohnt

also, ich muss da heute, spätestens montag ansagen, wie ich mich entschieden habe, hätte ich eine eigene wohnung, würde ich die substitution abbrechen.
das ist mein dilemma,
ich danke schon mal für antworten!
ach so, seit ich kein metha mehr nehme, trinke ich nicht mehr, kein saufdruck, ich bin echt happy...
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, das mit der eigenen Wohnung dürfte ja wohl kaum das Problem sein. Da wird sich schon was finden.

Wenn du weiter konsumieren willst, dann tu es!

Du schreibst hier ziemlich detailliert deine Gründe auf, die dich abwägen lassen, aber mal ganz ehrlich, dein Verstand lässt dich im Betreuten Wohnen, dein Bauch will weiter suchten und dabei ist dir dein Sohn herzlich egal. Im Grunde ist dir doch nur peinlich, dass jetzt alle Ämter um dein Problem wissen. Was dein Sohn von einem suchtkranken Vater wirklich hält, dass interessiert dich vermutlich nicht. Nicht, ob er auf dich wartet, nicht ob er sich schämt für dich und deine Drogen. Mensch Männer, echt mal, Kinder machen das kriegt ihr wunderbar hin, ob druffen oder nicht, aber echt mal die Eier in der Hose haben und diese wunderbaren kleinen Wesen auf ihrem Lebensweg zu begleiten, dass kriegt ihr nicht hin. Boah, da wird mir echt schlecht.

Ganz ehrlich, für Menschen, die von der Sucht weg möchten und die Subsitution der einzig gangbare Weg erscheint, ist das BW eine gute Einrichtung. Für dich jedoch nicht.

LG
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 14:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Na ja, das mit der eigenen Wohnung dürfte ja wohl kaum das Problem sein. Da wird sich schon was finden.


Doch, leider schon. Wenn man nicht gutes Geld verdient oder gern nach Hellersdorf ziehen möchte, ist es zur Zeit schon schwer, in Berlin etwas vernünftiges zu finden.

Deshalb mein ich, bewa, dass du vielleicht erst einmal andere Dinge regeln solltest, bevor du dir jetzt einen Umzug plus Wohnungssuche antust.
Bringen dir diese Gruppen denn gar nichts?
Könntest du nicht bei deiner Freundin einziehen, wenn du eh immer da bist?
Wird bestimmt schwer werden, ne gute Bude zu finden, wenn man sagen muss, dass man aus dem betreuten Wohnen kommt Confused

Ich kann zudem aus deinem Text nicht erkennen, dass du dich nicht um deinen Jungen scherst. Eher im Gegenteil. Du machst dir Gedanken um ihn und stehst mit dem Jugendamt in Kontakt- was will man mehr?
Lass dir nichts erzählen. Man kann nicht alles richtig machen Rolling Eyes

Zitat:
ich spiele gitarre in der s-bahn, also muss ich nicht kriminell werden für die kohle


Was haste denn so gespielt? Laughing
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TomasG
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Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

bei solchen ämtern uns so weiter sollte man nicht zu ehlrich sein, ich habe beim arbeitsamt auch mal den fehler gemacht zu ehrlich zu sein, und hab deswegen ganz schön probleme bekommen.

gott sei dank hab ich mit diesem kack verein nichts mehr zu tun!


also so wie ich das verstehe hast du angst das dir kontakt zu deinem kind verboten wird?!

das musst du auf jeden fall verhindern, denn es ist doch wichtig das du weiterhin kontakt mit deinem sohn halten kannst!

krankenhaus und einen entzug machen ist völlig irrsinnig, wenn du das nicht willst.

versuch doch erst mal noch vorfübergehend in dem betreuten wohnen zu bleiben, und halt ein par wochen lang sauber UK's abzuliefern.

langfristig wäre aber wohl eine eigene wohnung sicher das beste.
wenn du das geld für heroin ohne kriminell zu werden verdienen kannst, spricht für mich erst mal nichts dagegen.

das jugentamt sollte natürlich nicht mitbekommen das du heroin konsumierst, und dein sohn auch nicht, ich denke das versteht sich von selbst!

ich bin der meinung das man kein schlechter vater sein muss, nur weil man drogen nimmt.
man sollte halt nicht vor dem kind konsumieren, und wenn das kind zu besuch ist nicht total zugedröhnt sein!
auch müssen die drogen gut versteckt+weggeschlossen sein, so das das kind auf keinen fall an die drogen kommen kann, und sich vergiften könnte..
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt, man ist nicht zwangsläufig ein schlechterer Vater, wenn man Drogen nimmt gegenüber einem, der keine Drogen nimmt. So war das nicht gemeint. Dennoch denke ich, dass auch ein Mann irgendwann erwachsen werden sollte und eben einfach mal bewusst verzichtet, damit man selbst auch in der Lage ist, das AUfwachsen seines Kind unberauscht und nicht benebelt zu sehen. Wenn ich immerzu in irgendeiner Form berauscht wäre, hätte ich das Gefühl, etwas vom Heranwachsen meines Kindes zu verpassen. Egal, darum gehts ja nicht.
Das Jugendamt hat im Grunde kein Recht bei der Mutter und dem Sohn vorbei zu schauen, wenn du nicht bei ihnen lebst und nicht das Sorgerecht hat. Hast du Sorgerecht, dann könnte dir dein Drogenkonsum durchaus als Kindeswohlgefährdung ausgelegt werden. Hast du es nicht, liegt es an der Mutter, ihr Kind vor deinem Drogenkonsum zu bewahren.

LG
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

@ Yolande

Was hat denn Sucht und das "Erwachsenwerden" miteinander zutun?

Zitat:
Dennoch denke ich, dass auch ein Mann irgendwann erwachsen werden sollte und eben einfach mal bewusst verzichtet, damit man selbst auch in der Lage ist, das AUfwachsen seines Kind unberauscht und nicht benebelt zu sehen.


Da gebe ich dir Recht, es ist schade, wenn der Vater berauscht ist (wobei ich denke, dass er eher "normal" ist, wenn er etwas nimmt. Man kann da Heroin wohl nicht mit Crystal vergleichen). Ohne ihn in Schutz nehmen zu wollen, ich finde es nur auffällig, dass du deine Probleme mit deinem Freund & sein krasses Fehlverhalten hier des Öfteren auf andere Mitglieder projezierst.
Ich find's auch scheiße, was so ein väterliches Verhalten angeht aber woran machst du denn bitte fest, dass bewa kein guter Papa ist?
Sein Sohn geht auf's Gymnasium und lebt bei der Mama...soweit klingt das doch ok. Ein süchtiger Papa muss nicht unbedingt direkt ein schlechter Papa sein! Davon ab hat bewa hier ja um Hilfe und Meinungen gebeten, demnach macht er sich Sorgen und versucht alles richtig zu machen.

Sorry für's OT aber mir ist das jetzt schon ein paar Mal aufgefallen, auch bei anderen Schreibern hier, dass auf ganz normale Fragen oder Problemstellungen total harsch und unangebracht reagiert wird.
Da werden die Threadersteller erst einmal als Person angegriffen oder degradiert, anstatt mal einen vernünftigen Ratschlag zu geben.
Nicht alle Menschen sind gleich (gut oder schlecht).

Also bewa, wäre schön, wenn du nochmal ein bisschen was zu deiner Situation schreibst!
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Yolande
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, so hab ich das nicht gemeint, aber ja, ich bin gerade sehr empfindlich was meine Situation anbelangt und ich gebe zu, da projiziert man tatsächlich einige Dinge auch auf Menschen in ähnlichen Situation. Wie gesagt, ich habe ja an sich zugestimmt, dass man mit Drogen kein schlechterer Vater sein muss. Mein Exfreund ist an sich auch kein schlechter Papa und ein mitunter ein viel besserer Papa gewesen als so manch ein Papa ohne Drogen.

Und natürlich zeigt das Leben des Sohnes, dass er vielleicht gar nicht so viel falsch gemacht hat. Vielleicht war es aber auch die Mutter, die ziemlich allein dafür sorgte, dass der Sohn heute da steht, wo er steht. Aber ja, das wissen wir nicht.

Auf jeden Fall sollte es nicht so aussehen, dass ich den Threadersteller runtermachen wollte. Das war eigentlich nicht meine Absicht.
LG
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 19:32    Titel: Antworten mit Zitat

bewa,

wohin zieht es Dich? Zu deiner Freundin, in eine eigene Wohnung oder in eine (betreute) Wohngemeinschaft? Was sagt Dir Dein Bauch? Ich sage, hör' auf Deinen Bauch. Geh' genau den Weg, der Dir am Besten gefällt.

Deine Fragestellungen klingen für mich nach verplanter Lebensstrategie. Ich würde mir zuerst die Frage stellen, wie kann ich mir mein eigenes Geld verdienen? Und zwar so, daß ich auf niemanden angewiesen bin? Wenn ich das gefunden hätte, würde ich mich fragen, was ich mir von meinem selbst verdienten Geld leisten kann. Dann würde ich mich fragen, was ich davon wirklich brauche und was nicht. Auf eigenen Beinen stehen heißt, auch finanziell auf eigenen Beinen stehen, und es bedeutet, sich wirklich nichts, aber auch rein gar nichts schenken zu lassen. Jede Socke, jede Tasse Kaffee und aber auch jeder Cent muß aus eigenem Verdienst stammen. Ich würde sagen, spätestens, wenn Du diesen Punkt erreicht hast, wirst Du erkennen, daß sich der ganze Aufwand für Drogen und Substitution überhaupt nicht lohnt für Dich, weil die Bedingungen, die Du dafür eingehen müßtest, Dich in Deiner Lebensführung existenziell einschränken würden. Drogen und Substitution kosten Geld. Gitarre spielen in der S-Bahn ist sicher ein gute Möglichkeit, sich etwas nebenher zu verdienen, aber reicht es auch, um eine Wohnung zu bezahlen, Essen und Kleidung selbst zu kaufen, Versicherungen zu bezahlen, vielleicht auch etwas zum Lebensunterhalt des Sohnes beizutragen und dennoch etwas Geld für Hobbies oder Ansparungen übrig zu haben? Ich glaube kaum, daß Du nach all Deinen monatlichen Ausgaben noch Geld für Substitutionsmittel oder Drogen übrig hättest.

Du solltest Dich fragen, was sich für Dich lohnt. Ist es mir das wert, dem Staat und der Rentenversicherungskasse auf der Tasche zu liegen und mich dafür gängeln zu lassen, oder ist mir meine Unabhängigkeit wichtiger und ich verzichte auf alle Hilfen? Der Staat hat nicht das Ziel, Dich dauerhaft an die Leine zu nehmen, er will Dich ganz im Gegenteil immer zu einem Steuerzahler machen. Deshalb wird Dich der Staat niemals Ruhe lassen, solange Du hier in Deutschland lebst. Über kurz oder lang wird Dich der Staat immer wieder vor die Alternative stellen, produktiv tätig zu werden oder stärkere Einschränkumgem in Kauf zu nehmen. Das läßt Dir nur die Wahl zwischen einem Leben in relativer Armut und ständigen Versuchen deinerseits, Auflagen zu umgehen, oder Dich in die freie Wirtschaft zu begeben, um dort als Angestellter oder selbstständiger Unternehmer selbst für Deinen Lebensunterhalt zu sorgen.

Strategien wie Deine hatte ich ebenfalls eine Zeit lang versucht und habe sie als für mich untauglich verworfen. Ein Leben als Angestellter oder Zögling des Staates oder Angestellter oder Arbeiter in der freien Witschaft wollte ich nie sein. Für mich kam sehr früh schon immer nur Selbstständigkeit in Frage. Nur die geeignete Geschäftsidee hatte mir immer gefehlt. Am Ende habe ich dann einfach gemacht was ich wollte, bis ich einen Dreh gefunden hatte, mir meinen Traum zu verwirklichen, aber immerhin: Mir geht kein Sozialarbeiter mehr auf die Nerven mit seinem Geblubber.

Vielleicht ist die Selbsständigkeit ja auch der richtige Weg für Dich. Es ist einfacher, als Du denkst. Als Selbsständiger bist Du nicht einmal für Dich selbst zu Krankenkassenbeiträgen verpflichtet, und Du genießt Steuerfreiheit bis zu einem gewissen Jahreseinkommen. Unter dem Strich kannst Du mit einem geschickten Steuerberater auch mit wenig Einsatz gute Gewinne erzielen. Zum Leben sollte es also irgendwie reichen. Vielleicht ist es ja sogar ganz gut, Du würdest Dich von Deinem Sohn mal für eine Weile trennen, dann hättest Du mehr Zeit für Dich und Deine Vorhaben. Ich denke, Dein Sohn kommt auch für eine Zeit ganz gut ohne Dich aus.

Wie auch immer, Deine derzeitigen Überlegungen sind in den Sand gesetzt. Ohne Ausprobieren wirst Du kaum in Erfahrung bringen, welche Strategie die richtige für Dich ist. Gleich eins vorneweg: Mit Drogen wird das nix, da bisse' anne' Wurscht mit. Wenn Du auf eigenen Beinen stehen willst und als verantwortlicher Mensch ernst genommen werden willst (wozu auch der Kontakt zu Deinem Sohn gehört), dann werden Dich Drogen nur behindern, sowohl in Deiner Leistungsfähigkeit als auch sozial. Daran gibt es nichts zu rütteln. Der scheinbar leichte Weg über Drogen und Substitution ist letzten Endes der schwerere, weil er Hindernisse enthält, die Deine Verwirklichung durch Erreichen Deiner gewünschten Ziele hemmen. Substitution hilft Dir nicht, sie hindert Dich.

Aber es ist ja auch ok. Wenn du noch eine Weile auf der Drogenschiene reiten willst, dann reite, reite in die Welt hinaus (nur immer aufpassen, daß man nicht zwischen die Schwellen tritt, bleib' also gesund genug) und nimm' einfach alles in Kauf, was dazugehört, dazu gehört auch der Abstand zu Deinem Sohn. Die Sache hat dabei zwei Seiten. Einmal aus Deiner Sicht und einmal aus der Sicht Deines Sohnes. Aus der Sicht Deines Sohnes ist es die Frage, ob ein Kontakt zu Dir förderlich oder hinderlich wäre, aus Deiner Sicht ist es vielleicht schmerzhaft, aber meine Einschätzung ist, daß ein Abstand besser wäre. Hier mußt Du ehrlich zu Dir selbst sein, und Du mußt klar differenzieren zwischen Deinen Wünschen und Deinen Bedürfnissen. Auf Deine Wünsche kannst Du verzichten, auf Deine Bedürfnisse nicht. Ich bin selbst als Kind von Scheidungseltern aufgewachsen, und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich unter den Spannungen zwischen meinen Eltern gelitten habe. Für Deinen Sohn bist Du einzigartig, unersetzlich, Dein Leben lang. Es ist für ihn vor allem wichtig, daß Du da bist, früher oder später, so oder so.

Gruß
CFZ

@Yolande
Manchmal sind's auch die Frauen, die die Männer in der Erziehung nicht dabeihaben wollen. Manchmal sind die Bedingungen für die Männer auch zu hart. Manchmal stellen Frauen auch absichtlich harte Bedingungen, um einen Grund zu haben, einen Mann abzulehnen.
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ja ich merks schon, wollte dich auch gar nicht angehen.
KA, das hat mich jetzt einfach irgendwie mitgenommen.
Tendenziell stimmt es natürlich, dass Väter mit Drogenproblematik eher keine guten Vorbilder sind.

CFZ, er arbeitet doch, macht doch Musik Smile
Und damit kann man echt einiges verdienen, zumindest in Berlin Wink
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

BlancheNeige hat Folgendes geschrieben:
CFZ, er arbeitet doch, macht doch Musik Smile
Und damit kann man echt einiges verdienen, zumindest in Berlin Wink


Oh, ich bin auch musikalisch. Ich kann sogar zum Gitarrespielen ganz gut singen und ich kann auch Mundharmonika spielen (Blues Harp). Aber meine Versuche vor 20 Jahren in der Hamburger U-Bahn hätten nie meine Ansprüche decken können (und dabei war ich doch ein so netter Junge Very Happy ). Glaub' mir, auch mit Straßenkunst kenne ich mich ein bischen aus, und ich weiß, auf Dauer ist das kein Zuckerschlecken.

Gruß
CFZ
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BlancheNeige
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ja schon klar. War auch nicht zu hundert Prozent mein Ernst. Daher auch der hier Arrow Smile

blablablablablablablabalabaljajaalksalksalskal

isn't it ironic
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bewa
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Anmeldungsdatum: 30.08.2012
Beiträge: 881

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

wow, danke für die vielen antworten.
ich habe das schon richtig verstanden, mit meinem sohn, ich erkläre erst noch mal genauer:
ich habe keine angst, dass mir der umgang mit meinem sohn verboten wird, er ist alt und selbstständig genug, von alleine zu mir zu kommen. und mir den kontakt verbieten, können sie ja auch gar nicht.
nach der sache mit der meldung ans jugendamt, habe ich einfach beschlossen, ihn nicht mehr dorthin kommen zu lassen, um stress und einmischung zu vermeiden. und außerdem kommt er ja im durchschnitt 3 mal die woche zu meiner freundin, wo wir dann zeit zusammen verbringen. -und darauf freut er sich auch!
im rahmen meiner möglichkeiten versuche ich ein guter vater zu sein. -ich helfe in der schule, weil ich auch abi hab, wir gehen raus und machen sport und fahren mit meiner freundin auch mal im auto weg.
ich weiß, dass die situation nicht optimal ist, aber ich hab es mir auch nicht ausgesucht, vater zu sein, das war die entscheidung der mutter. trotzdem, mein sohn und ich verstehn uns super, er sagte nur einmal auf die frage von mir, was für ein vater er sich denn wünsche, dass er gern einen vater hätte mit weniger drogenerfahrungen. klar, dass wünscht sich jedes kind, dass die eltern nicht trinken, rauchen oder sonst was machen... aber er kommt freiwillig gerne zu mir und meiner freundin und will auch meist bei uns übernachten und nicht wieder nach haus, und vom konsum bekommt er ja so nichts mit, wenn er da ist, wird nicht konsumiert!

heut hab ich ein schreiben bekommen, in dem steht:
- montag schlüssel abgeben und ich darf nicht mehr in die wohnung (normalerweise hätte ich die schlüssel sofort abgeben müssen, aber weil die betreuer mir soweit vertrauen und mich als vernünftig einschätzen, darf ich ihn noch bis montag behalten...)
- den montag drauf (8.10.) kann ich mich dann ein letztes mal entscheiden und wenn ich mich gegen das wohnprojekt entscheide, folgt die fristlose kündigung
- dann muss ich bis zum 15.10. das zimmer räumen

eigentlich hatte ich ja von mir aus gesagt, dass ich die substitution beenden möchte - und jetzt drehen sie es so, dass sie mich kündigen müssen und nicht ich denen?!
habe auf jeden fall habe ich kein schlechtes gewissen, da ich immer mit offenen karten gespielt habe. für mich ist das ein sauberer abgang.

egal, thema abgeschlossen, denk ich. es war gut für'n halbes jahr -und immerhin hab ich dadurch aufgehört alkohol zu trinken, was cool ist
- aber jetzt is genug. ich brauche keine betreuung, der krankenhausaufenthalt wäre verschwendung und in der wohnung bin ich nie. ich werd einfach versuchen mit meiner freundin zusammen zu ziehen, wenn sie aus ihrer wohnung auszieht. bis dahin finde ich ne übergangslösung (ideen gibts ja schon...)
wie gesagt, ich bin mit meinem leben zufrieden. ich nehme wenig heroin, rauche ein bisschen haschisch, habe ne süße freundin, verdiene mein geld auf befriedigende art und weise (auch wenn du das nicht glaubst, cfz) am vormittag und kümmer mich nachmittags um den haushalt und meine freundin, so ganz bürgerlich ;)
schönen dank nochmal für eure antworten, ich halte euch auf dem laufenden!
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CFZ
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Anmeldungsdatum: 30.07.2012
Beiträge: 759

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2012 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

bewa hat Folgendes geschrieben:

wie gesagt, ich bin mit meinem leben zufrieden. ich nehme wenig heroin, rauche ein bisschen haschisch, habe ne süße freundin, verdiene mein geld auf befriedigende art und weise (auch wenn du das nicht glaubst, cfz) am vormittag und kümmer mich nachmittags um den haushalt und meine freundin, so ganz bürgerlich Wink


(Doch, glaub' ich, wußte ich nur nicht.)

bewa, nun ja, das klingt doch ganz relaxed. Wozu machst Du Dir dann den Kopf - ? Nur wegen so 'nem blöden Brief? Soweit Deine Wohnsituation geklärt ist, Dein Einkommen gesichert, Deine Zufriedenheit hergestellt und der Kontakt zu Deinem Sohn nicht unterbunden werden kann und es auch Deinem Sohn dabei gut geht, sind alle Deine Ziele scheinbar erreicht. Solange Du Deinen Drogenkonsum unter Kontrolle hast und er Deine Lebensführung nicht existenziell beeinträchtigt, kannst Du Dein Leben doch gelassen so weiter leben wie bisher. Ein bischen Konsum außerhalb der Arbeitszeit ohne negativen Einfluß auf die eigenen Fähigkeiten ist sicherlich vertretbar. Das ist allerdings etwas, das nur Du selbst abwägen kannst.

Gruß
CFZ
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Stehaufmännchen
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 29. Sep 2012 02:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
moin, ich muss heute eine entscheidung treffen, deshalb schreib' ich's mal auf, vielleicht habt ihr ja ideen.
vor einem jahr war ich drauf, 40 - 50 euro pro tag für heroin. ich spiele gitarre in der s-bahn, also muss ich nicht kriminell werden für die kohle.

Ist ja toll wie Du die Finanzierung Deines H Konsums im Griff hast. Kein Wort über die Sorgen, Ängste und Probleme einer drogenabhängigen Mutter. Wie hast Du denn für Dein Kind gesorgt?
Du entscheidest Dich für die Sucht. Das ist Dein gutes Recht. Aber es ist das gute Recht anderer, auch der Behörden, Deine Entscheidung in Frage zu stellen.
Was erwartest Du vom betreuten Wohnen für Subs? Daß sie Dich gewähren lassen? Das Du neben Meta alles einfahren darfst was Dich nicht direkt umbringt?

Willkommen in der Realität. Die Entscheidung für die Sucht zieht Konsequenzen nach sich. Wenn Dir Deine Sucht wichtiger als Dein Kind ist, mach weiter so. Oder kämpfe. Dann bedeutet das aber auch mal nicht nur an dich zu denken und zumindest Deinen Beikonsum sein zu lassen.
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Friedrichshainer
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.07.2012
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 29. Sep 2012 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall inner Substi bleiben zumindest vorerst. Ich suche grade nen Platz und finde nur Praxen die ewig weit weg sind.

Beantage einen WBS auf dem Bezirksamt,dann hast du die Möglichkeit an geschützten Wohnraum ranzukommen.Mit dem Schein kannst du dann zu ner Einrichtung wie z.B. Asum gehen,die vermitteln nur WBS(Sozial) Wohnungen.

Du findest in Berlin schon ne Bude,ist aber heute leider mit Aufwand verbunden (verdammte Schwaben).Bis dahin kannst du doch sicher bei deiner Freundin unterkommen,oder?
Wenn du noch Fragen hast kann ich dir bestimmt weiterhelfen,denn ich hatte das Problem auch selber schon mehrfach nach Bau oder Thera.

Hoffe ick konnte dir nen kleinen Tip geben,viel Glück auf jeden erstmal.Peace!
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