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CFZ Gold-User
Anmeldungsdatum: 30.07.2012 Beiträge: 759
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Verfasst am: 30. Sep 2012 21:34 Titel: Was sind Erinnerungen? |
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Ich frage mich gerade, was Erinnerungen sind. Ich meine, wie muß ich mir Erinnerungen physikalisch vorstellen? Wenn ich mir ein Gehirn anschaue, dann sehe ich dort eine gräuliche Masse mit Rillen und Vertiefungen und unter dem Mikroskop zeigt sich das Gehirn wie ein verästeltes Gebilde. Wenn ich aber meine Erinnerungen sehe, dann sehe ich klare Bilder, Farben und Formen, die sogar noch in Bewegung versetzt werden können.
Wie kommen diese vielfältigen, runden und harmonischen Bilder in ein derartiges Geäst wie das Gehirn?
Meine Bilder sind plastisch, dimensional und dreidimensional, es sind Geschichten. Wie sehen solche Bilder physikalisch aus? Als was kann ich mir meine Erinnerungen vorstellen? Licht vielleicht? Elektromagnetische Wellen, elektrischer Strom? Wenn meine Erinnerungen nur Licht sind, wie kommen dann die Formen und Farben zustande? Woher kommen die Bilder? Wo sind sie und wie sind sie in meinem Gehirn abgelegt? Wenn ich ein geeignetes Mikroskop hätte, wäre ich dann vielleicht in der Lage, diese Bilder durch das Mikroskop hindurch zu betrachten? Oder entstehen diese Bilder erst durch mich, erzeuge ich sie gewissermaßen erst dadurch, daß ich sie mir in Erinnerung rufe? Woher weiß ich bzw. wie bin ich mir sicher, daß meine Erinnerungen immer die selben sind, wenn ich sie jedesmal selbst erzeuge? Irgendetwas gibt mir die Sicherheit, daß meine Erinnerungen auch wirklich vorhanden sind, aber was? Was macht mich selbst aus?
Was sagt die Neurologie dazu?
Eure Antworten=>
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Luukas Gold-User
Anmeldungsdatum: 06.06.2012 Beiträge: 590
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Verfasst am: 30. Sep 2012 21:47 Titel: |
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Falls du es glaubst oder nicht aber ich hab mir die gleiche Frage mal gestellt als ich auf pillen war und da war ich ziemlich drauf
Mir sind dann die Wörter um den Kopf rum geflogen die ich gerade gedacht hab und die die ich in dem Moment gedacht hab, die ausgedachten wörter
Kann dir leider nicht auf die frage antworten aber mich würde die antwort auch interessieren
Du hattest recht, als du mal gesagt hast, dass man (viele, wie du sagtest) dich anfangs nicht so mag und man sich nach 'ner zeit doch "nach dir richtet" haha Kann aber auch daran liegen das ich mich daran gewöhnt hab |
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Elke Silber-User
Anmeldungsdatum: 08.07.2012 Beiträge: 197
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Verfasst am: 1. Okt 2012 06:48 Titel: |
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Ich denke mal, man hat nur Erinnerungen an Dinge, die uns auf irgendeine Art und Weise geprägt haben - positiv oder negativ, lustig oder traurig.
Keine Ahnung, wie man sich das physikalisch vorstellen kann. Da rätselt ja selbst noch die Wissenschaft. Selbst im Bauch-/Darmhirn sitzt gespeichertes Wissen. Viele handeln nach ihrem Bauchgefühl. Ich meine, den Begriff könnte es doch gar nicht geben, wenn man im Bauch/Darm nicht auch Informationen abrufen könnte, die in der jeweiligen Situation weiterhelfen können. Und oftmals entscheidet das Bauchgefühl besser als der Verstand.
http://kurier.at/nachrichten/gesundheit/4496229-das-bauchhirn-hat-viel-zu-sagen.php
http://www.sokrateam.de/download/sokrateam_wissen_bauchhirn.pdf
Manch einer, der schon einmal eine Ohnmacht erlitten hat, hat eine Art des Bauchgefühl vielleicht schon erlebt. Also das Gefühl der kommenden Ohnmacht, das vom Bauch hochwärts zieht. Eigentlich würde man ja denken, dass eine Ohnmacht vom Gehirn gesteuert wird.
Auch bei Organtransplantationen ist es ja kein Geheimnis mehr, dass Organspender während der Entnahme Anzeichen von Schmerzen gezeigt haben, deswegen darf in der Schweiz nur noch mit Vollnarkose transplantiert werden. In Deutschland scheut man sich noch davor, da man damit ja zugeben müsste, dass auch ein Gehirntoter noch etwas fühlen kann. Zum Thema Organspende gibt es viele Videos bei youtube, kann sich jeder selber ein Urteil bilden.
Ich denke, dass Erinnerungen im Gehirn und Bauch abgespeichert sind, welche man auch mit den Sinnesorganen wieder abrufen kann. Der Duft einer Zigarre, eines Tees, Parfüms usw. kann einen an bestimmte Menschen erinnern und weil es keine alltäglichen Bekanntschaften waren, sondern sie sich in unserem Herzen oder wo auch immer eingebrannt haben, können wir sie vor unserem geistigen Auge sehen.
Also ich vermute, dass Erinnerungen, die wir mit Bildern abrufen können, unser Leben geprägt haben. Und die stecken in irgendwelchen Leitungen im Körper/Gehirn.
Die Fähigkeit der Erinnerungen haben auch Tiere. Meine Papageien haben immer mein Meerli imitiert. Dann war es tot und ich hatte 2 oder 3 Jahre kein Meerli, sie haben auch dieses Quieken nicht mehr nachgeahmt. Und als dann ein neues Meerli einzog, hat mein Hahn sofort beim Anblick das Quiekgeräusch gemacht. Er hatte praktisch im Gehirn das Bild eines Meerlis gespeichert und was das für Töne macht und das es für ihn ungefährlich ist.
Vielleicht ist die Fähigkeit für Erinnerungen aber auch überlebensnotwendig. Wenn ein Spatz z. B. nicht das Bild von z. B. einem Bussard als bösen Feind abgespeichert hätte, würde er wohl auf der Dachrinne sitzen bleiben und sich fressen lassen.
Wenn wir keine Bilder in unseren Erinnerungen hätten, würden die Mütter wohl immer ein anderes Kind aus dem Kindergarten mit nach Hause nehmen. Wir brauchen also Erinnerungen, um überhaupt menschlich leben zu können.
Es bleibt die große Frage, wo sie als Bilder abgespeichert werden. Wenn das die Wissenschaft wüsste, bräuchte man ja nur ein Radiergummi zu nehmen und negative Erinnerungen einfach wegradieren oder mit einem Mikroskalpell ausschneiden, z. B. auch eine Sucht.
Es gibt Dinge im Leben, die wir zwar gern wissen würden, aber wohl nie erfahren werden. Alles im Leben hat ja ein Anfang und ein Ende - alles was wir begreifen. Wie soll man da z. B. die Unendlichkeit des Universums begreifen? Ich kann es nicht, für mich ist das absolut unvorstellbar. Aber selbst eine Hülle in Milliarden Lichtjahren würde mich ängstigen, denn dann würde der Gedanke kommen - was ist hinter der Hülle?
Liebe Grüße
Elke |
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