Ich habe keine Kraft mehr

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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2014 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Herzliches Dankeschön für eure Meinungen

Wenn ich dann 2 Euro pro Mahlzeit nehme, käme ich dem Sozialsatz nahe, das passt. Irgendwie muss ich doch mal eine Lösung herbei führen.
Es geht nicht an das er ständig sich an meinem Kühlschrank bedient, vor allem ohne zu fragen - das finde ich immer sehr dreist.
Wie oft kaufe ich etwas was ich gerne esse und er holt es sich ohne zu fragen oder zumindest Bescheid zu sagen und wenn ich es dann abends zb essen möchte, ist es nicht mehr da. Frag ich ihn dann, tut er beleidigt und hält mir vor das wir ja schließlich Familie wären und ich deswegen wegen Essen kein Theater machen solle - er würde mir neues kaufen wenn er wieder Geld hätte - was dann natürlich nicht passiert.
Wißt ihr, ich hab das damals in meiner Jugend auch erlebt. Hab bei meinen Eltern ein Brot geschmiert ohne zu fragen und mein Vater hat mir knallhart gesagt das es SEIN Brot wäre und er dafür gearbeitet hätte. Ich hab SEIN Brot dann wieder zurück gelegt, aber es hat mich mehr als verletzt - deswegen kann ich eben nicht so rigoros sein und ihm sagen das ich das nicht möchte.
Kommen alte Gefühle hoch und die waren nicht sehr schön !
Ich habe schon so oft mit ihm geredet das ich es auf Dauer nicht schaffe ihn ständig kostenlos mit zu versorgen.
Das Problem ist, das mein Lebensgefährte ebenfalls recht wenig verdient und ich ihn monatlich mit versorge, jedenfalls gegen Ende des Monats.
Mein Sohn beruft sich dann immer darauf. Er sagt er müsse mir schließlich wichtiger sein als mein Lebensgefährte, immerhin wäre er mein Fleisch und Blut.
Eigentlich wiederstrebt es mir wegen Essen und Trinken zu diskutieren, aber irgendwo sehe ich es auch nicht mehr ein.
Was wäre wenn ich selber keine Arbeit mehr hätte, hab ich ihn gefragt.
Da sagte er, ja dann würde er untergehen, das wüsste er.
Mann, er ist 30 ...
Bisher hat seine jüngste Schwester noch mitgeholfen und ein paar Euro dazu gesteuert, aber sie will nun auch nicht mehr und sagt er soll zusehen das er klar kommt, sie wäre keine Bank.
Die ältere unterstützt ihn von vorne herein nicht, sie hat selber Kinder zu versorgen und sagt er könne wohl gerne mal zum essen kommen, aber mehr auch nicht.
Ach, ich hoffe das meine Therapie mich wieder ein Stück weiter bringen kann.
Meine Therapeutin meint, mir fehlt ein gesunder Egoismus. Geb ich ihr Recht.
Rolling Eyes lg Monika
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 27. Okt 2014 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika,

die Therapie ist ganz bestimmt kein Fehler und ich sehe das übrigens genauso wie dein Therapeut. Die Argumentation deines Vaters sowie deines Sohnes kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Dein Sohn macht einen Denkfehler. Der Unterschied liegt einzig und alleine darin, wie und ob sich jemand bemüht einen Teil zum Haushalt beizusteuern. Dein Lebensgefährte lebt offenbar nicht den ganzen Monat auf deine Kosten und hier liegen die Gründe auch noch etwas anders, weil er nämlich wenig verdient. Deine Beweggründe, ihn ein paar Tage zu sponsern ist also für meinen Geschmack völlig berechtigt.

Ich finde, das sind immer so die Psychospielchen, mit denen unsereins sich schnell in die Ecke drängen lässt. Dein Sohn macht dir einfach ein schlechtes Gewissen und schon bekommt er was er möchte. Hat schon immer (bei dir) funktioniert und funzt auch weiterhin. An der Stelle darfst du ruhig mal an den Rat deines Therapeuten denken, der anregte, du mögest etwas egoistischer sein. Ich füge dem hinzu, du mögest dir ein gutes Nervenkostüm anschaffen. Nur ist das eben nicht so leicht getan wie von mir hier geschrieben.

Zitat:
... Was wäre wenn ich selber keine Arbeit mehr hätte, hab ich ihn gefragt.
Da sagte er, ja dann würde er untergehen, das wüsste er.
Mann, er ist 30 ... ...


Das glaube ich nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass du, Monika, untergehen würdest.

Versuche dich so abzugrenzen wie deine beiden Töchter es tun. Klare Regeln solltest du aufstellen und konsequent einhalten. Umso wichtiger zu überlegen, welche Regeln das sein sollen und ob du sie auch einhalten kannst . Jede Regel, die eher durch Ausnahmen bestätigt wird, ist unsinnig, stärkt seine Position und schwächt dich und deine eigene Position. Das hilft ihm nicht weiter. Wie gesagt, ich fänd gut, wenn du einen bestimmten Betrag pro Mahlzeit einfordern würdest, denn er ist schon 30 und bezieht sein eigenes Einkommen mit dem er sich normalerweise selbst unterhalten müsste. Damit hat er an deinen Lebensmitteln nichts verloren.

Viel Erfolg

Pimpinelle
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Monika
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2014 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

Danke @ Pimpinelle für dein Statement, so ist es.
Ich warte sehnsüchtig auf den 1.11, wo sein Hartz4 nach der Sperre wieder laufen müsste und ich einen Grund habe zu sagen - du hast ja eigenes Einkommen.
Die Vorfreude hat er mir heute zerstört, indem er mir eröffnete, er müsse nun nach der hundert Prozent Sperre einen komplett neuen Antrag beim Jobcenter stellen. Leider finde ich auch im Netz hierüber keinerlei Infos, ob dies zutrifft ?
Das würde nämlich heissen, weitere 2 Wochen hat er kein Geld Sad Hinzu kommen noch Stromschulden und Schulden beim Internet Anbieter, die er ja vom Regelsatz ersteinmal berappen muss. Bleibt nicht mehr viel übrig wie ich das so sehe. Dann steht er doch wieder vor meiner Tür und ich bin in dieser Endlos Schleife absolut gefangen Sad
Ich kann doch nicht innerhalb paar Tagen vom Paulus zum Saulus mutieren und ihm meine Hängematte unterm Hintern wegreissen - das wäre ein für mich sehr schwieriges Unterfangen, weil ich garnicht weiss wie ich ansetzen soll.
Klar weiss er wie er mich rumkriegt, er kennt mich ja lange genug Smile Und ich mag einfach keine Schreierei oder Streit und er kann unter Umständen schon sehr sehr bedrohlich wirken wenn er die Lautstärke seiner Stimme verdoppelt.
Schließlich ist er es ja nie selber schuld, es sind immer die anderen die ihm Steine in den Weg legen um so zu leben wie er es möchte.
Das er es war der die Termine beim Jobcenter verpasst hat und darum für drei Monate kein Geld bekam, das war halt Pech sagt er. Zu der Zeit lag er im "Koma" von den Rm,s. Hat gedacht er könne die Termine halt nachholen. Kann er ja nix für wenn die Gesetze so scheisse sind.
Passiert nicht nochmal sagt er ( glaub ich ihm absolut nicht )
Ehrlich gesagt, egal wie böse es sich anhört - ich hatte im stillen etwas auf unseren Vermieter gesetzt und auf die Räumungsklage gehofft, sei mir nicht böse das ich so denke. Aber dann wäre ich nicht so alleine in dieser Situation, ihm zu zeigen - so gehts nicht.
Mein Lebensgefährte mischt sich halt nicht ein. Von ihm habe ich da keinerlei Unterstützung. Er sagt ich muss wissen was ich tu und wie ich entscheide, so entscheidet er auch. Ist zwar lieb und nett, aber nicht wirklich hilfreich.
Für meine Therapeutin ist es die einfachste Sache der Welt.
Tür auf, nein, tut mir leid, ich habe kein Essen für dich, kümmere dich bitte darum das du woanders etwas bekommst. Bei mir nicht mehr.
Aber das sind nicht meine Worte, das bin nicht ich.
Wo bekomme ich diesen Sack her zum drüberstülpen und "anders" werden ?
alles K.cke ! lg Monika
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2014 08:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika, guten Morgen,

weder deinen Sohn noch deinen Lebensgefährten wirst du ändern können, sondern nur dich selbst. Indem du dich änderst kannst du aber möglicherweise Änderungen herbeiführen, die für dich gut sind und wodurch sich auch das Verhalten deines Sohnes ändert. Tatsache ist nämlich, dass dein Sohn nicht einen einzigen Grund hat etwas zu ändern, weil es für ihn genau so wie es läuft gut läuft. Sein Verhalten ist also völlig in Ordnung aus seiner Sicht.

Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber es kann auf lange Sicht funktionieren, nämlich in kleinen Schritten. Ich kann aus meiner gesicherten Position natürlich gut klugscheißen, wahrscheinlich sind für dich die kleinen Schritte auch schon große Hürden. Dennoch sehe ich für dich keinen anderen Weg, als dass du endlich dein Programm durchziehst mit Regeln. Wie gesagt in kleinen Schritten.

Anfangen würde ich persönlich damit, dass er sein Verhalten ändert. Der Druck, den er durch seine Aggressivität auslöst ist sicher schon fast nicht auszuhalten. Das muss er abstellen. Führe ein, dass Gespräche nur in ruhigem Ton geführt werden und verlasse sofort den Raum, wenn er rumschreit. Damit kannst du dich schon deutlich abgrenzen. Du kannst auch die Wohnung ganz verlassen oder mit jemandem telefonieren oder in Kombination. Das einzige, was du nicht tun darfst, ihm diese Entgleisung durchgehen lassen. Lasse dich einfach nicht drauf ein. Wäre das ein Anfang mit dem du leben könntest oder der dich weiter bringen könnte? Diese Änderung würde ich natürlich in einem ruhigen Gespräch ankündigen, damit er bescheid weiß.

Es ist nicht das Problem deines Lebensgefährten, deshalb kann er sich gut raushalten. Ist ja grundsätzlich auch erstmal ok. Allerdings sollte er schon in der Lage sein zu differenzieren, dir als Gesprächspartner und vielleicht mit einem Rat zur Seite stehen, dich vielleicht auch stärken, indem er deinen Forderungen Nachdruck verleiht. Er muss ja nichtmal selbst Stellung beziehen, aber er könnte sich erkennbar für deinen Sohn auf deine Seite stellen. Auch hier wäre m. E. ein klärendes Gespräch wichtig. Ihr beide müsst schon gemeinsam an einem Strang ziehen.

Jeder Hartz-IV-Empfänger hat Rücklagen für besondere Notlagen zu bilden (dafür gibt es nämlich kein Geld mehr gesondert), sollten Schulden vorhanden sein, muss er diese von seinem geringen Einkommen abbezahlen. Das kriegen viele sogar hin. Dass da nicht mehr viel übrig bleibt ist klar, aber auch von wenig lässt sich durchaus leben. Das Hauptproblem ist hier, dass er sich entscheiden muss, ob er entweder den verbliebenen Rest für Drogen ausgibt oder für Lebensmittel. Letzteres finanzierst du, so dass es hier kein ernsthaftes Problem gäbe, wäre da nicht deine ewige Nörgelei. Aber auch das hat er im Griff. Ansonsten kann er dir hier und da vielleicht noch ein Märchen auftischen und dann ist Ruhe. Ich glaube das jetzt nicht mit seinem Antrag. Ich wüsste schon nicht, dass längerer Krankenhausaufenthalt (hier Koma) Grund wäre, alle Leistungen sofort zu streichen. Es mag so sein, dass erstmal alles gestrichen wird z.B. weil dadurch Termine erfolglos verstrichen sind, aber ich nehme stark an, dass diese Maßnahmen rückgängig gemacht werden, wenn ein Nachweis über den Krankenhausaufenthalt beigebracht werden kann.

Es gibt entsprechende Foren im Netz, wo du dich schlau machen kannst. Stelle deine Frage dort mal und ich bin sicher, du bekommst dort recht schnell Antwort. Oder du rufst einfach mal bei der Arge an und fragst dort nach, wie die Gesetzeslage in einem solchen Fall ist. Es gibt auf jeden Fall Möglichkeiten, das herauszubekommen.

Ich wünsche dir einen schönen und möglichst stressfreien Tag

Pimpinelle
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 29. Okt 2014 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen Monika

Es möchte dir keine Details bezüglich der Jobcenter vorgänge geben. Nur soviel das die Bedarfsgemeinschaft
Sohnemann (so heisst das im Amtsdeutsch) an Ultimo also dem 30. Oktober unter allen Umständen seinen vollen
Satz auf dem Konto, bzw. in den Händen hält.
Ich seh Dich jedoch nicht in der Bringschuld das herauszufinden. Die große Verarsche , der Eiertanz, geht in die nächste Runde.

Zitat:
Bei mir nicht mehr. Aber das sind nicht meine Worte, das bin nicht ich.

Solange Du eine Vorstellung hast wer oder wie Du bist wirst Du nie über deinen Schatten springen können.
Deine eigene Krankheit geht dann halt immer weiter.

Auszüge aus deinen anderthalb Jahren "Ich habe keine Kraft mehr" Thread:

Kann nächtelang nicht schlafen, habe keine Freude mehr an meinem eigenen Leben, alles dreht sich nur um meinen kranken Sohn.
Immer die Angst im Nacken
Das ist kein Leben mehr !
***
Ich habe mich schon zu lange einlullen lassen, immer wieder vertraut, Rücksicht genommen, mich selber hintenan gestellt für seine Belange.
da ich das seelisch und nervlich einfach nicht mehr aushalte.
***
Kann schon wieder nächtelang kein Auge zumachen, alles dreht sich wieder nur um ihn, meine Ängste und Sorgen werden immer größer und immer mehr
***


Beantrage vielleicht einfach mal eine mehrwöchige Kur, wo Du Dich verwöhnen lassen kannst. Du solltest es
Dir wert sein.

Sebastian Brant
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Monika
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2014 05:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hey und guten Morgen
Ich danke euch zwei für euer "mich wieder in die Spur bringen".
Liebe Pimpinelle, mit Koma war kein Krankenhaus gemeint. Er hat 3 Meldetermine verpasst weil er die Nächte davor Räuchermischungen konsumiert hat und morgens nicht in der Lage war aufzustehen - er hat schlichtweg verpennt.
Daher die komplette Sperre.
Wenn es so ist, wie Sebastian schreibt, er am 30. sein Geld wieder in den Händen hält - hat er mich ja wieder angelogen.
Klar, so halte ich die Tür auf um weiter versorgt zu werden Smile
Deine Worte Pimpinelle sind die meiner Therapeutin. ICH muss MICH ändern und das in kleinsten Schritten. Konsequent einen anderen Weg einschlagen. Dabei darf ich auch ruhig mal in alte Gefilde abdriften weil man nicht so einfach jahrelang falsches Verhalten von heute auf morgen ändern kann, aber dann muss man auch wieder in seine neue "Spur" zurück kommen - genau das habe ich verpasst.
Ich dreh grad eine Ehrenrunde Smile Danke für die Erkenntnis, das war mir aus den Augen verschwunden.
Aller Anfang ist schwer, aber ich versuche es erneut !
Auch dir Sebastian gebe ich Recht, ich bin da wo ich am Anfang gestanden habe. Eine Kur wäre keine schlechte Idee, ich werde das mal mit meinem Hausarzt bequatschen.
Nochmals Danke an euch !
lg Monika
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Sebastian Brant
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2014 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika

Von kleinem Schritten halte ich gar nichts. Das führt in deinem Fall einfach nur von einem Tingeltangel zum
nächsten. Von meinem Blickwinkel aus sehe ich Dich auch nicht als eine, die einen Dreissigjährigen davor
bewahrt hungrig und abgemagert auf einer Parkbank zu sitzen; eher als eine die irgendwann aufwacht und
auf die Frage: Wo bin ich? von einem weissgekleideten Menschen die Antwort erhält: Das ist hier die Notaufnahme.
Sie sind gestern am Arbeitsplatz? (im Supermarkt?; auf der Strasse?) zusammengebrochen. Es ist am besten
sie bleiben erstmal ein paar Tage.
Die Blauäugigkeit ein Kartenhaus aus Tricks, Bluffs und Lügen nicht als solche zu erkennen verwundert mich
manchmal sehr. Da spielt wohl Christian Morgenstern`s "Weil nicht sein kann, was nicht sein darf!" eine größere
Rolle.
Nun vielleicht habe ich in früheren Jahren (während meiner aktiven Suchtzeit) zuviel Kommissionen gewährt. Hat meinem Geldbeutel nicht gutgetan, jedoch könnte ein Resultat davon sein das es heute zumindest schwierig ist
mir ein X für ein U zu verkaufen.
Die Kur könnte ein ganz großer Schritt sein. Neue Umgebung ohne irgendwelche Alltagsverpflichtungen. Nur
Wassertreten, Wanderungen durch herrliche Wälder, vielleicht eine Tasse Kaffee im Cafe am Marktplatz von
Bad XY. Entspannung pur.
Geh es an.

Sebastian Brant
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Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2014 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Monika,

da hat er schon irgendwo recht, der Sebastian Brant, sh. auch dein gewähltes Thema "Ich habe keine Kraft mehr".

Ich verstehe, dass du deinen Sohn liebst und ihm nichts Schlechtes willst. Allerdings sehe ich auch, dass ihm dein Befinden ziemlich egal ist.

Das geht nicht gut aus für dich, wenn du so weiter machst. Du verschwendest dein Leben, ist dir das eigentlich bewusst?

Ich finde die Idee mit der Kur hervorragend. Kümmere dich doch am besten sofort und vorrangig darum.

Pimpinelle
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Monika
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2014 05:57    Titel: Antworten mit Zitat

Lieben Dank ihr zwei für euren Zuspruch
Vieleicht vermag ich euch so einen Eindruck hinterlassen das ich evtl kurz vor
dem Zusammenbruch stehe - dem ist aber nicht so.
Ich war schon immer ein Steh auf Männchen/Frauchen von Kindesbeinen an.
Es gibt natürlich Tage an denen ich einfach des ganzen müde bin und auch verzweifelt mich im Kreise drehe,
aber ich habe meine Arbeit, meine Gärten und auch mein eigenes Leben.
Da achte ich schon drauf das ich meinen Ausgleich habe.
Ich denke schon das eine Kur gewinnbringend sein kann, jedoch auch diese ist
zeitlich begrenzt und wenn ich dann wieder nach hause komme, habe ich das gleiche in grün.
Momentan fühle ich mich recht gut, kann zwar nachts nicht schlafen, oder schlafe in 2 Stunden Etappen, aber das ist schon seit Jahren so und nichts neues.
Nichts desto trotz werde ich schon nochmal mit meinem Hausarzt darüber reden.
Von daher glaube ich eher das meine Therapie noch wichtiger ist, denn da habe ich das Gefühl Unterstützung zu bekommen die ich für mein Verhalten wirklich brauche.
Große Schritte Sebastian kann ich nicht gehen, dafür steckt meine Mutterrolle zu tief in mir fest.
Bedingt dessen das ich selber keine hatte, will ich eine besonders gute sein, die auch keine Fehler machen soll - aber ohne Ende wahrscheinlich deswegen macht ...
werd sehen was ich vernünftiges draus bastele Smile
lg Monika
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Laurinschen
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 31. Okt 2014 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebe Monika,
Ich verfolge nun schon seit mehreren Monaten deinen Thread und es ist Wahnsinn wie es sich bei mir wiederspiegelt. Mein Sohn ist 19 Jahre alt geworden und seit seinem 14 Geburtstag auf Drogen. Angefangen wie bei deinem Sohn mit kiffen mittlerweile Speed, Koks, Heroin ( durch Nase ) gespritzt hat er bislang noch ! nicht. Sämtliche Entgiftungen und Therapien hat er nicht durchgehalten oder abgebrochen 😒 diese Woche ist er bei seinem Psychiater komplett durchgedreht und wurde übers Gericht zwangseingewiesen ... Ich dachte " Gott sei Dank" aber nach 48 Stunden war Monsieur schon wieder draußen und sitzt wieder in seiner Wohnung ... Kiffend versteht sich... Wir drehen uns immer wieder im Kreis und ich muss lernen zu akzeptieren das er keine Therapie möchte genau wie dein Sohn. Meine Gefühle sind zwischen Hass, Wut, Mitleid ein ständiges auf und ab. Am liebsten würde ich meine Koffer packen und einfach abhauen was natürlich keine Lösung ist. Aber ich bin einfach seelisch sowie körperlich am Ende. Sage ich "nein" ich helfe nicht mehr machen mir meine Eltern ein schlechtes Gewissen... Man kann ihn doch nicht verhungern lassen... er kann doch nicht in der müllwohnung leben usw nach mir fragt eigentlich kein Mensch. Ich kann mit alldem nicht umgehen bin ich ehrlich ich habe einen Vollzeitjob in einer Zahnarztpraxis und einen vollpupertierende Tochter 😊 zu Hause...z. Z. Komme ich mir vor wie eine Maschine schlafen, arbeiten, essen, Bett ... Manchmal denke ich mir würde ich doch nur einfach tot umfallen dann wäre ruhe dann gibt es Tage die einfach auch wieder schön sind... Ich hoffe und bete zu Gott dass er eines Tages einsichtig wird... Was ich nicht mehr glaube... Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt 😉
Ich hoffe das wir noch lange Kraft haben das ganze durchzustehen und verbleibe mit gaaaaanz lieben Grüßen Heike 😘
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Monika
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 61

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Heike

Ja du hast Recht, dies ständige rauf und runter, hin und her, das sich ewig meldende schlechte Gewissen, die immerwährende Angst um die Gesundheit der Kinder, das alles setzt uns Müttern unglaublich zu.
Nun ist deiner ja auch noch erheblich jünger wie meiner. Meiner betreibt seinen Drogenkonsum ja nun schon 16 Jahre, fast 10 davon habe ich inzwischen mitbekommen, näher als mir manchmal lieb war.
Mich hat das ganze 20 Jahre meines Lebens gekostet, ich bin darüber alt geworden, sehr alt - wenn du verstehst was ich meine.
Es ist schon alles richtig was hier geschrieben wird, wir müssen in Liebe loslassen.
Sie tragen selber Verantwortung dafür, wir haben sie nicht dazu gezwungen.
Dieses Denken dann auch in die Tat umzusetzen, das erfordert Mut und Kraft weil es das Gegenteil ist von dem wie wir empfinden.
Sei virtuell umarmt, du bist damit nicht alleine.

Bei uns ist es gestern zu einer sehr großen Auseinandersetzung gekommen.
Ich habe ihm gesagt das er auf sein Konto schauen soll ob sein Hartz4 gekommen wäre und er sagte, nein, man habe ihn wohl irgendwie vom Amt aus abgemeldet.
Als ich ihn fragte wie er sich denn vorstelle wovon er die nächste Zeit leben würde und das er am Montag doch bitte aufs Amt gehen soll um es neu zu beantragen, meinte er ich solle ihn damit in Ruhe lassen, er sei kein kleines Kind mehr und mich ginge das alles nichts an.
Natürlich habe ich ihm dann in aller Ruhe erklärt das ich ihn nicht mehr mit verpflegen kann und auch nicht möchte.
Daraufhin brüllte er mich an, was ich da erzählen würde. Das bischen was er von mir bekommen hätte, dafür solle ich mich schämen das überhaupt zu erwähnen. Schließlich habe seine Schwester auch etwas für ihn dazu getan und außerdem sei er schließlich mein Sohn und ich seine Mutter und ich wäre moralisch verpflichtet. Dafür hätte ich mich schließlich jahrelang nicht um ihn gekümmert etc etc.
Ich hab ihn dann wie Pimpinelle es riet aufgefordert seinen Ton zu mäßigen und sein Brüllen in meiner Wohnung zu unterlassen, woraufhin er gegen meine Tür tritt und mit der Faust in sie einschlug vor Wut.
Er mußte dann leider gehen, denn so lasse ich nicht mit mir umgehen.
Das meine Haustür nicht aus den Angeln flog als er ging, hat mich gewundert.

Ich finde das ist jetzt erstmal der erste Schritt in die richtige Richtung.
Wenn ich jetzt konsequent bleibe und mich weigere weiter zu helfen, dann muss er gezwungenermaßen seine Wege machen und gehen um leben zu können und zwar nicht auf andere Kosten bzw meine Kosten.
Er weiß welche Schritte notwendig sind, welche Ämter er kontaktieren muss, welche Unterlagen notwendig sind. Nun liegt es in seiner Hand.

Natürlich dauert es nicht lange bis er versuchen wird sich zu entschuldigen, mit mir zu reden etc denn er möchte ja wieder etwas dadurch erreichen, nämlich meine Gutmütigkeit ausnutzen zu können.
Bis dahin werde ich vor meinem Spiegel stehen und das Wort NEIN lernen Smile
Ich werde ihm klar machen das er mich an den Wochenenden gerne mal zum Kaffee besuchen kommen kann, wir uns gerne mal ein Stündchen unterhalten können wenn ich die Zeit dazu habe und dann muss er wieder seines Weges ziehen. Mal sehen ob es klappt, drückt mir die Daumen.
lg Monika
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Laurinschen
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 31.10.2014
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen liebe Monika😀,
Bei meinem Sohn ist mittlerweile in seiner Wohnung der Strom abgestellt worden weil er nicht gezahlt hat, er sitzt gerade neben mir und ist ganz kleinlaut. Ich habe ihm angeboten eine Nacht hier zu schlafen und was zu essen, Duschen und Montag muss er zur Stromversorgung um das ganze zu regeln, ich habe ihm eben klipp und klar gesagt, dass ich es nicht zahlen werde und ihm auch nicht helfe. Er sagte mal wieder er wolle in eine Langzeittherapie diesmal nach Klingenmünster mit kaltem Entzug ... Glauben werde ich es erst wenn er ne zeitlang dort ist. Die Aggressionen die du erfahren musstest habe ich auch schon hinter mir leider😔 das war der Grund warum er zuhause ausziehen musste, er meinte er komme alleine besser zurecht, stürzt aber mehr und mehr ab. Ich kann mich nicht in seine Lage reinversetzen ich war noch nie abhängig. Aber die ständigen schuldzuweisungen habe ich satt, natürlich sind viele Dinge falsch gelaufen Scheidung vom Vater, falsche Beziehungen, usw... Aber das sind Dinge die nicht mehr rückgängig zu machen sind aber ich litt darunter auch und musste mein Leben neu ordnen ( ohne Drogen ) aber das verstehen unsre Jungs wahrscheinlich nicht oder wollen nicht 😣 ich weiß manchmal überhaupt nicht was für Gefühle ich haben soll ich schwanke immer zwischen liebe, hass, Unsicherheit ich bin manchmal sogar selbst sehr aggressiv und damit komm ich selbst nicht klar. Diese Wechselbäder der Gefühle IST unglaublich. Ich weiß nicht wie ich mich verhalten soll oder muss aber es tut gut nicht alleine da zu stehen fühl dich ganz lieb gedrückt 😘 Heike
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Schön, dass ihr beide euch gefunden habt. Das gefällt mir richtig gut. Smile

Monika, das hast du richtig gut hinbekommen. Hut ab!
Dein Sohn hat es selber auf den Punkt gebracht, als er sagte, es ginge dich nichts an. Das war wohl ein versehentliches Eigentor, aber es ist ja auch richtig, dass er sich um seine Finanzen kümmern muss. Noch einfacher geht es doch gar nicht, als zum Amt zu gehen. Das ist schnell erledigt und dann kommt auch wieder was in die Kasse.

Ich wünsche euch beiden weiterhin viel Kraft. Das ist keine einfache Aufgabe, schon gar nicht "Nein" zu sagen. Das bedeutet natürlich nicht, dass ihr nicht jederzeit als Gesprächspartner zur Verfügung stehen könnt oder unterstützt, wenn eure Söhne ernsthaft etwas an ihrem Leben ändern wollen.

Gruß

Pimpinelle
[/quote]
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Sebastian Brant
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 24.10.2014
Beiträge: 106

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Monika

Ich schreibe ja aus der Position eines ehemalig Betroffenen. Dabei bin ich mir schon bewußt auch übermäßig
hartnäckig und lästig zu agieren. Um Dir mal einen Einblick von der unbekannten Suchtpsyche zu geben. Meine
Wahrnehmung war dahingehend verzerrt das ich wirklich glaubte der Vermieter, das Energieunternehmen und andere
die Cash von mir wollten könnten sich nicht immer auf mich verlassen ?!
Ja das glaubte ich wirklich. Ich brauchte jeden Pfennig um meine Sucht zu befriedigen und lieber suhlte ich bei
Kerzenlicht, dem Gedudel eines billigen batteriebetrieben Radios und unangenehmen Kaltduschen im eigenen
Selbstmitleid als das ich fähig gewesen wäre zu erkennen was mein Leben doch für ein einziges Versagen war.
Ich ein Looser. Niemals würde ich sowas akzeptieren.

Sucht hat ja dieselbe Wurzel wie Suche und egal wo ich war fieberte es in meinem Schädel. Was lässt sich zu
Geld machen oder sonst wie sinnvoll einsetzen? Ein Bierkasten der nicht trinkenden Mutter. Nun was will sie damit?
Schmuck, eine notierte Pinnummer eines Girokontos oder auch ein TV Gerät das doch sicher mal die Atmosphäre
eines Pfandhauses genießen möchte. Irgendwas geht doch immer.

Das dein Sohn nicht realisieren und würdigen kann das Du ihm die letzten zehn Jahre einen hohen fünfstelligen
Betrag* zukommen hast lassen überrascht mich nicht. Es ist nicht das Ding mit dem er sich beschäftigen will.
Es auch mental nicht gebacken kriegt momentan.


*(bin da auf grobe Schätzungen angewiesen die in deinen Beiträgen angedeutet sind)

PS. Herzliches Willkommen auch an Heike

Sebastian Brant
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AndNow
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2014
Beiträge: 219

BeitragVerfasst am: 1. Nov 2014 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sebastian,

Deine Beiträge haben immer Substanz, spiegeln die Erlebnisse eines Betroffenen wider.

Du verfolgst Gedanken quer, und triffst dennoch den Punkt.

Aber eines (wenn gleich hundertfach zitiert ) stimmt so nicht.

Zitat :
"Sucht hat ja dieselbe Wurzel wie Suche "

Das hat sie eben nicht, Sucht kommt von Siechtum>>Kranksein.


Dennoch finde ich es klasse, wie Deine wertvollen Beiträge solch ein Forum bereichert.

Sorry für OT.

Gruss
AndNow
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