stationäre vs. ambulante Suchtentwöhnung

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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 29. Jul 2015 18:38    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Nachtrag zum Buddhismus: in jedem Falle sollte man Krishnamurti gelesen haben oder seine Vorträge auf YT anschauen. Er war ein spiritueller Freigeist, er versuchte den Weg zur wahren inneren Freiheit zu lehren.
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2015 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
@Mohandes: ich werde mir den Satz einprägen, das Rückfälle nicht schlimm sind. Auf jeden Fall versuche ich es. Besser wäre es natürlich, wenn sie noch ein Weilchen auf sich warten lassen oder bestenfalls gar nicht wieder kommen.
Es ist nett, dass du mir hier schreibst, auch wenn ich nie von harten Sachen abhängig war und jetzt schon wieder ein Weilchen abstinent bin. Glaube mir, ich wünsche mir manchmal, dass ich das wenigstens hätte richtig machen sollen. Aber ich bin leider nie soo sehr abgestürzt mit sowas wie Heroin. Ich hab auch nie täglich Speed oder ähnliches konsumiert. Ich hab nämlich das Gefühl, dass du mein Problem nicht ernst nimmst. Ist das denn so? Ehrlich, ich weiß es auch nicht ob ich mich ernst nehmen kann. Ich fühle mich gerade leer. Aber das liegt nicht nur an dem Gefühl. Darauf komme ich aber später noch mal zurück.

@Dakini: Danke für deine Zeilen und den Hinweis auf diesen besonderen Buddhismus. Bisher kenne ich mich damit gar nicht gut aus, aber ich möchte es mir gerne anschauen. Bei dem Fitness, wo ich bin, gibt es auch eine sehr inspirierende Yoga-Lehrerin. Sie hat ausnahmsweise eine tolle Ausstrahlung, was man nicht häufig von Yoga-Lehrern behaupten kann. Eigentlich ist sie Schauspielerin und so bin ich ihr auch das erste Mal begegnet. Im Theater. Es war ein gesellschaftskritisches zeitgenössisches Stück und sie hat toll gespielt. Am liebsten hätte ich mit gespielt. Und dann sehe ich sie beim Yoga wieder. Sie strahlt Stärke aus, glaub ich. Auf jeden Fall, ist sie ganz bei sich. Geht ihren Weg, ist freundlich und schafft es wunderbar sich abzugrenzen. Sie ist weder eitel noch eingebildet. Naja, ich finde sie toll. Und vielleicht finde ich am Buddhismus etwas, was mir Kraft gibt. Ich möchte es mir auf jeden Fall anschauen. Also mal zu einer Veranstaltung gehen und mir das Buch besorgen.
Wie du die Leute mit Essstörungen in deinem Umfeld siehst, trifft es eigentlich ganz gut. Wenn ich ehrlich bin, mag ich mich auch nicht wirklich. Eigentlich habe ich ein ganz dickes Problem mit meiner Familie. Eine Therapeutin meinte mal, dass die in einer Dauerkrise stecken und nicht wieder raus kommen. Leider habe ich es noch nicht geschafft, sie so zu nehmen wie sie sind und zu leben. Ich behaupte, das meine Mutter co-abhängig ist und mein Vater schwer depressiv. Natürlich ist keiner in Behandlung. Mein Bruder liegt meinen Eltern auf der Tasche. Er lebt bei ihnen und macht gar nichts. Hat weder Schulabschluss noch Berufsausbildung. Natürlich hatte er ein Drogenproblem. Er hat gekifft über Jahrzehnte hinweg und selbst angebaut. Ich vermute mal, dass er eine Psychose hat oder sogar schizophrene Störungen. Auf jeden Fall redet er oft von Wahnvorstellungen und Paranoia. Hinzu kommt das ich Migrationhintergrund habe. Meine Eltern samt Bruder haben vor 2 Jahren endgültig wieder rüber gemacht in ihre Heimat. Mich belastet das alles sehr. Obwohl ich mit 18 ausgezogen bin, belastet es mich. Ich hab Panik, wenn ich daran denke, das ein Elternteil stirbt. Was wird dann aus dem anderen Elternteil? Oder was, wenn sie Pflegefälle werden? Mein Vater ist eigentlich schon einer. Außerdem sind alle Messies. Was wird aus meinem Bruder? Ich habe ihn vor 2 Monaten nach 5 Jahren das erste Mal wieder gesehen für eine halbe Stunde... Musste wieder zurück fliegen. Wenn ich daran denke, dass ich für längere Zeit in ihre Nähe muss, wird mir ganz schlecht.

So wie du das mit der stationären Therapie beschreibst, Dakini, sehe ich das auch. Es sollte eine Auszeit sein, in der ich mich intensiv um mich selbst kümmere. Eine Klinik habe ich sogar schon im Auge und Kontakt aufgenommen. Die Bedingung allerdings ist, dass ich im Kontakt mit einer ambulanten Suchtberatung bin. Bei der war ich heute sogar schon. Gut, ich war ja schon mal bei denen. So war es nicht so schwer, da hinzugehen. Aber meine Geschichte musste ich trotzdem wieder erzählen. Irgendwie dachte ich danach, dass die Beraterin denkt ich würde auf hohem Niveau jammern. Sie hat mich auch gefragt, warum es denn stationär sein soll. Ob denn nicht ambulant reichen würde. Und der stationäre Aufenthalt einen Zeitraum von 26 Wochen bedeutet. Das hatte ich so nicht gehört. Weder von meinem Arzt noch von der Klinik. Dann holte sie ein Prospekt von der Klinik (Fontane-Klinik, falls es jemanden interessiert) und da stand tatsächlich auch etwas von einer Kurztherapie von 6 Wochen. Ich weiß nicht. Ich bin mir wieder total unsicher, was ich machen soll. Dann habe ich jetzt auf einmal total Angst, das mir die Arbeit meine Arbeit weg nimmt. In dem Büro, gibt es eigentlich niemanden, der meine Arbeit machen könnte. Außer vielleicht das Büro in der anderen Stadt, eine Zweigstelle. Heute in der Mittagspause habe ich dann erwähnt, dass es manchmal doch schön wäre, wenn ich einen Kollegen oder Kollegin hätte, die das gleiche machen würde wie ich und ich mich mit ihr über unsere Arbeit austauschen könnte. Dann meinte ein Kollege, dass ich Bescheid sagen soll, wenn eine Stelle frei wird bzw. eine weitere zu besetzen ist. Er kennt da jemanden, die das auch gut könnte. Daraufhin habe ich Panik bekommen. Denn wenn es darum geht, jemanden einarbeiten zu müssen, sieht es im Moment ganz übel aus. Ich arbeite völlig chaotisch. Aber durch die Routine fällt es nicht auf, weil es automatisch läuft. Sobald ich das jemandem erklären müsste würde es spätestens auffliegen wie ich arbeite und das es völlig chaotisch ist. Fast irrational. Ich hab aber auch Panik, dass ich dann Konkurrenz hätte. Dass sie mich rauswerfen. Ich mach auch diesen Job nicht aus vollem Herzen. Aber dann gibt er mir auch Halt und ich kann mich finanzieren dadurch.

Aber wenn ich deinen Beitrag lese, Dakini, dann denke ich "ja, genau das brauche ich und will ich". Ich brauche Unterstützung. Leider schwanke ich sehr. Heute denke ich, ich sollte doch einfach die Zähne zusammen beißen. Ich schaffe das auch ohne Therapie.
Danke fürs Lesen.
LG,
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Cariote
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2015
Beiträge: 1134

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2015 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Dein Leben scheint zur Zeit nicht "gerade und stolz aufgerichtet" , sondern eher etwas gebückt, sich Menschen "schnappend".
Ich glaube, sobald dein Leben gerade wird, dann funktioniert es.
Also: "Was zeichnet mich aus? Was kann ich gut und was schlecht? Welche Eigenschaften habe ich? Wie beschreiben mich andere Menschen? Wie würde ich gerne beschrieben werden? Womit beschäftige ich mich gerne? Wohin möchte ich gerne gehen? Wie gestalte ich mein Leben in den nächsten 5 Jahren? Ect...
Der Buddismus paßt dazu großartig, ebenso Therapie, Persönlichkeitstraining, ein Coaching.

Was hältst du von einem betreuten Wohnen? Wo Therapie und Persönlichkeitsentwicklung angeboten wird.
Dort bist du nicht allein, bekommst Antrieb...

Ich glaube sobald du "gerade" bist ( wer bist du, warum, was zeichnet dich aus, wohin geht der Weg ect..), dann wird sich dein Quicki Liebesleben in Luft auflösen, ebenso andere Suchtprobleme.

Schritt 1: Gehe gut mit dir selbst um! Sag dir selbst "guten Morgen". Mache dir eine Freude, schenke anderen Menschen ein Lächeln und jeden Tag eine Hilfsbeitschaft gegenüber einem anderen Menschen.
Das macht Spaß!
Lg Caro
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Mohandes59
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2015 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

laboum hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
@Mohandes: ich werde mir den Satz einprägen, das Rückfälle nicht schlimm sind. Auf jeden Fall versuche ich es. Besser wäre es natürlich, wenn sie noch ein Weilchen auf sich warten lassen oder bestenfalls gar nicht wieder kommen.
Es ist nett, dass du mir hier schreibst, auch wenn ich nie von harten Sachen abhängig war und jetzt schon wieder ein Weilchen abstinent bin. Glaube mir, ich wünsche mir manchmal, dass ich das wenigstens hätte richtig machen sollen. Aber ich bin leider nie soo sehr abgestürzt mit sowas wie Heroin. Ich hab auch nie täglich Speed oder ähnliches konsumiert. Ich hab nämlich das Gefühl, dass du mein Problem nicht ernst nimmst. Ist das denn so? Ehrlich, ich weiß es auch nicht ob ich mich ernst nehmen kann. Ich fühle mich gerade leer. Aber das liegt nicht nur an dem Gefühl. Darauf komme ich aber später noch mal zurück.


Hallo Laboum,

'please don't let me be misunderstood' dachte ich gerade. DOCH, ich nehme dein Problem (und dich als Person/Persönlichkeit) sehr ernst! Da sieht man wieder einmal wie Worte mißverstanden werden, Stichwort: nonverbale Kommunikation.

Ich hatte quasi nur laut gedacht und mir überlegt, ob Drogen bei dir wirklich das Hauptproblem sind. Oder eher ein Symptom. Vielleicht irre ich mich bei dir komplett. Hängt vielleicht auch damit zusammen, daß ich bis heute immer noch nicht die Ursache meiner Sucht gefunden habe. Eigentlich habe ich aufgegeben, danach zu suchen; stattdessen akzeptiere ich sie als Teil meiner Persönlichkeit, versuche damit zu leben und nach vorne zu blicken.

Und sei mal froh, daß du nicht völlig abgestürzt bist (Heroin z.B.) - du hast auch so schon genug Probleme!

Yoga ist auch gut.

Und für Rückfälle habe ich inzwischen meinen Weg gefunden: hinfallen, aufstehen und weiter im Leben.

LG Mohandes
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mohandes,
wie gehts dir? wie bist du eigentlich auf diesen nickname gekommen? ist das persisch? ich danke dir für deine einfühlsamen worte. drogen sind nicht mein hauptproblem. das stimmt. sorry, ich bin irgendwie sensibel zur zeit und wankelmütig. ich bin wirklich sehr froh was du schreibst. du bist sicher voller lebenserfahrung. sowas schätze ich.
ich hab bis letzten november fluoxetin genommen. das hab ich 6 jahre lang genommen. ich hatte mal einen kinderwunsch. daher habe ich mit all dem aufgehört. sogar rauchen. das war das schwierigste. ab und zu rauche ich mal eine damiana zigarette.
ist 59 dein geburtsjahr?
LG
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Laboum, danke für deine Worte,

zu sehr möchte ich mich hier nicht outen (wer weiß wer alles mitliest? - z.B. meine Ex-ex-ex, obwohl sie das alles weiß) aber 59 bin ich geboren.

Ja, Mohandes ist persisch und dann kennst du auch meinen Beruf. Den Spitznamen haben mir meine persischen Freunde damals auf der Szene gegeben (obwohl sie erst später erfuhren, daß ich ein solcher bin).

Außer Technik habe ich noch Sprachen & Kulturen als Leidenschaft, speziell orientalische. War auch viel im Orient, habe in den 80ern in Indien gelebt. War aber leider noch nie im Iran - steht an 1. Stelle meiner inneren Liste.

Wie's mir geht? Ziemlich gut, wieder. Habe nach der Trennung von meiner Ex-ex-ex dermaßen gelitten, daß ich einen Mega-Rückfall gebaut habe. So schlimm, daß ich mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht wurde. Vorläufiger absoluter Tiefpunkt meines Lebens. Mal wieder einen schmerzhaften Entzug hinter mich gebracht und versuche gerade mein Leben neu zu sortieren. Läuft ziemlich gut.

So, nun weißt du etwas über mich. Dann traue ich mich, dir auch eine Frage zu stellen: habe da etwas von Migrationshintergrund (blödes Wort) gelesen. Würde mich interessieren aus welcher Ecke deine Wurzeln sind (wenn du antworten magst).

Ich wünsche dir, daß daß du Ordnung und Ruhe in dein Leben bekommst und mit dir selber Frieden schließt (ich denke, du hast mehr Probleme als ich). Caro's Antwort fand ich gut. Und die von Dakini sowieso.

LG Mohandes
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Schön, dass du so schnell antwortest. Aber Mohandes, ich stehe vielleicht auf dem Schlauch, deinen Beruf kenne ich nicht. Tut mir leid zu lesen, dass eine Ex dir so sehr den Boden unter den Füssen weggerissen hat. Ich habe auch sehr gelitten nach der Trennung von meinem Ex-ex. Und ich denke immer noch viel an ihn. Vielleicht aber auch weil ich gerade einsam bin.
Schade, dass es hier kein Chat gibt oder die Möglichkeit, private Nachrichten zu schicken. Du scheinst ein bewegtes Leben gehabt zu haben. Indien wollte ich schon immer gerne bereisen und oder den Orient. Aber das sind so Träume, die weit weg sind

Migrationshintergrund ist wirklich ein doofes Wort. Ich weiß auch nicht, warum ich das verwendet habe. Meine Eltern kommen aus Ungarn. Mein Vater eigentlich aus Vojvodina, dass zu Serbien gehört. Aber er ist Ungar. Vermutlich stammt er von den Kumanen ab. Aber das weiß ich nicht genau. Er sieht irgendwie orientalisch aus Smile Sie kamen vor meiner Geburt in den 70ern nach D.

Heute gehts mir einigermaßen. Meine neuen Nachbarn haben mich gestern Nacht nicht schlafen lassen. Die Nachbarin, dachte nachts um halb 1 Tapetenreste von der Wand kratzen zu müssen. Ich schlief oder wollte schlafen hinter dieser Wand. Leider habe ich mich nur geärgert ohne was zu sagen und heute morgen um 6 extra laut das Radio laufen lassen. Die Wände sind sehr dünn. Darum bin ich etwas angespannt und jedes Geräusch aus Nachbarswohnung streßt mich. Ich hoffe, ich schaffe es erstmal da wieder ein wenig Entspannung rein zu bekommen. Vielleicht hilft mir ja der Buddhismus hierbei.
Ich hoffe, du hast eine angenehmere Umgebung Smile
LG
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man eh angeschlagen ist, dann nerven einen natürlich solche Kleinigkeiten. (Das Problem habe ich nicht, ich bin vor Jahren aus einer großen Stadt in ein winziges Dorf geflohen - hier hört man nachts nur die Frösche, Schafe und ab und zu eine Eule. Und morgens kräht der Hahn).

Du weißt Mohandes ist persisch aber meinen Beruf nicht? Ingenieur.

Buddhismus ist gut. Um sich selber zu finden, den Umgang mit sich selber, mit Anderen. Die Dinge erstmal einfach zu akzeptieren und dann daran zu arbeiten. Hatte ich schonmal geschrieben. Und ganz wichtig: KLEINE SCHRITTE! Nicht aufgeben. Nach vorne blicken.

Schreib mal weiter im Forum wie es dir ergeht, deine Geschichte interessiert bestimmt einige.

LG Mohandes

P.S. Kumanen - muß ich nachher mal nachlesen.
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab in der Tat deinen Namen gegooglet weil ich finde, dass er schön klingt. Aber ich hab es schon vergessen, wohin der erste Link führte.
LG
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2015 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Caro,
ich wollte dir auch noch danken für deine Antwort. Über betreutes Wohnen habe ich tatsächlich auch mal kurz nachgedacht. Aber mir scheint es also ob es eine zu heftige Maßnahme wäre. Ich würde ja dann meine Wohnung aufgeben müssen.
Vor ein paar Jahren habe ich mal ehrenamtlich einmal wöchtenlich in einem Café für Frauen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind, gearbeitet. Das war eine sehr bereichernde Zeit. Aber klar, gab es da auch Probleme. Untereinander, aber auch mit Leuten, die da gearbeitet haben. Sowohl die Besucherinnen als auch die Arbeitenden. Einige der Frauen, die dort zu Besuch waren, haben auch in einer betreuten WG gewohnt. Ich glaube, das wäre nicht einfach für mich. Da gibt es dann noch mal krassere Probleme als im normalen Leben. Dann lieber doch die Zähne zusammen beißen und alleine weiter machen. Oder ich suche mir eine Wohnung in einer Hausgemeinschaft. Aber als erstes möchte oder sollte ich versuchen bessere Schwingungen mit meinen neuen Nachbarn zu erreichen Smile
Darf ich dich nochmal fragen, wie du das mit dem nach Menschen schnappen meintest? Vielleicht wegen meinem Beitrag in meinem anderen Threat und dem Rückfall mit dem Quickie? Das passiert mir nur, wenn ich die Kontrolle verliere. Und da ist viel Alkohol im Spiel. Mir macht sowas überhaupt keinen Spaß. Ich bin da wie fremdgesteuert. Aber ja, dann schnapp ich nach einem Menschen. Allerdings schwirrt dieser Mensch dann schon um mich herum und will das auch. Das ist ein ganz dunkles Kapitel in meinem Leben und ich schäme mich sehr dafür.
LG,
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2015 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich hab mich gestern getraut mal wieder auszugehen. Eine Bekannte, die ich vom Sport kenne, hat mich gefragt, ob ich Lust hätte mit ihr und ihren Freunden auszugehen. Es hat mich Überwindung gekostet. Aber ich habe es geschafft, diesmal nicht abzusagen. Ich hatte mir vorgenommen nur wenig zu trinken. Wir haben uns bei ihr zu Hause getroffen und ein paar Wodka Drinks getrunken. Danach sind wir in einen Club. Dort mussten wir lange anstehen, um reinzukommen. Endlich drin, war es ganz nett. Ich hab getanzt und eigentlich nur noch ein Bier getrunken. Einer der Jungs, die mit uns waren, meinte dann, dass er sich gerne Drogen kaufen würde und hat mich gefragt, wo er das tun könnte. Als ich das hörte, habe ich unglaubliche Lust bekommen etwas zu konsumieren. Ich war ihm behilflich beim Kauf und im Anschluss haben wir es konsumiert. Es war nicht viel. Vielleicht war das auch nicht qualtitativ gutes Zeug. Auf jeden Fall habe ich nicht viel gespürt. Aber das war nicht schlimm. Es musste auch nicht mehr sein. Zwischen dem Lust bekommen und dem Kauf gab es genügend Zeit, um darüber nachzudenken, ob ich das wirklich mache. Aber ich habe dann beschlossen, der Lust nachzugeben und es zu genießen.
Eigentlich geht es mir ganz gut damit. Ich hab schon Mist gebaut, aber ich wollte jetzt nicht in ein Loch von Schuldgefühlen und einem schlechten Gewissen fallen. Das nächste Mal werde ich versuchen, das sein zu lassen. Vielleicht gelingt es mir. Warum ich das genau gemacht habe, weiß ich nicht. Vielleicht habe ich nicht nach einem Menschen geschnappt, aber ich wollte nicht allein sein. Nur dort also für die Zeit dort.
@Mohandes: ich glaube es geht mir gut. Aber die Frage ist schwierig zu beantworten, weil ich ja ein bißchen Mist gebaut habe. Aber. Ich möchte es einfach das nächste Mal besser machen und abstinent bleiben.
LG
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Mohandes59
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Anmeldungsdatum: 05.12.2014
Beiträge: 1858

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2015 00:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Laboum,

finde ich klasse. Nicht deinen Rückfall als solchen, aber wie du damit umgehst. Und daß du dich unter Menschen getraut hast und Freude am Leben hattest.

Der Rückfall: shit happens. Aufstehen und weiter. Auch daß du keinen Drang nach mehr hattest ist ein gutes Zeichen. Und keine Schuldgefühle - Sucht ist keine Frage der Moral. Du solltest also aufrecht weiter gehen.

off-topic: Habe, da mich ja Kulturen & Sprachen faszinieren, über die Kumaren nachgelesen. Turksprachiges Volk, mit den Mongolen verwandt (kein Wunder daß dein Papa orientalisch aussieht). Minderheit in Ungarn. Guter Artikel bei Wiki.

LG Mohandes
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2015 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mohandes,
es tut gut zu lesen was du schreibst. Danke dir. Schön, dass du hier bist. Wünsche dir eine schöne Woche.
LG,
Laboum
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 18. Aug 2015 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich wollte auch mal wieder in meinem Thread was schreiben.. Also mittlerweile habe ich mich fest entschlossen eine stationäre Therapie zu machen. Am Donnerstag schau ich mir die Klinik an und am Montag habe ich einen Termin mit der ambulanten Therapiestelle, die mich bei der Antragstellung unterstützt. Vielleicht gehe ich da aber auch schon früher hin. Irgendwie streßt mich das alles gerade. Arbeiten, Alltag, sich um Therapie kümmern.. Heute bin ich früher von der Arbeit heim unter dem Vorwand das mir schlecht ist und ich habe vor mich morgen bis zum Freitag krank schreiben zu lassen. Mir ist das gerade alles zu viel und ich hab gerade auch wieder mit dem Essen Probleme. Die Zeit will ich dann nutzen um mich um den Therapiekram zu kümmern und mich um mich zu kümmern. Sport gesunde Ernährung.. blabla..
Am Wochenende war ich Freunde von früher besuchen. Früher haben wir immer zusammen viel gekifft. Diesmal hat es tatsächlich ohne geklappt. War gar nicht schwer. Aber mit dem Essen hat es nicht so geklappt. Ich hab mich ständig aufgequollen gefühlt. Und anstatt heute mit gesundem Essen entgegen zu wirken, habe ich mir alles gegönnt auf was ich lust hatte. War leider nicht wenig. Und bei mir behalten konnte ich es auch nicht.. Also Schuldgefühle. Ich bin mir gerade nicht sicher, was eher mein Problem ist: Drogen oder Essen. Aber ich glaube beides. Ertappe mich immer wieder, dass ich daran denke in den Park zu gehen, um mir was zu besorgen.
lg,
laboum
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laboum
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Anmeldungsdatum: 03.08.2014
Beiträge: 66

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2015 20:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
ich war heute in der Klinik zu einem Vorgespräch und muss sagen, dass ich glaube das das nichts für mich ist. Ich hab mich ja auch krank schreiben lassen seit gestern bis Freitag. Heute hat mein Chef mir eine E-Mail geschrieben (über den Arbeitsaccount) und die war schon etwas kritisch. Also er hat meine Arbeit kritisiert Sad Das hat sich nicht gut angefühlt. Ich dachte gleich, dass ich doch sowieso alles hinschmeiße. Zur Klinik wollte ich dann auch nicht. Aber ich hab mich überwunden.. War ein ganz schöner Act.
Und dort? Also erstmal musste ich fast 2 km durch einen Wald latschen bis ich in der Klinik ankam. Auf dem Weg dorthin sind mir 2 Typen begegnet, die dort wohl Patienten sind. Eigentlich sahen sie symphatisch aus. Partyjungs halt. Dort angekommen, saß ich dann die meiste Zeit im Büro und hab mir das Prozedere zur Aufnahme angehört. Plötzlich habe ich wieder Angst um meine Arbeit bekommen. Wenn ich solange wegbleibe, hängt bestimmt das Arbeitsklima schief. Aber wirklich happy bin ich ja sowieso nicht dort. Ach, ich weiß nicht. Was ich sonst machen mag, weiß ich auch nicht. Am liebsten was mit Hunden. Aber ich hab keine Ausbildung.
Nachdem Gespräch hatte ich noch ein paar Minuten um mich auf dem Gelände umzuschauen. Joa, sah ganz friedlich aus. Ich hab mich auf dem Weg zur Caféteria gemacht. War drin, hab mir aber nichts gekauft weil eine riesen Schlange war. Die Leute, die mir auf dem Weg zur Caféte begegnet sind, waren mir alle nicht so symphatisch. Es gab keinen mit dem ich mich hätte unterhalten wollen. Irgendwie sahen sie wie Looser aus. Sorry. Aber so schlimm geht es mir dann doch nicht.
Vielleicht sollte ich es doch mit Selbsthilfegruppen und ambulanter Beratungsstelle versuchen. Meinen Sport weiter machen, mindestens ein halbes Jahr clean bleiben, ein neues Hobby anfangen, bei Arbeit wieder etwas mehr geben damit der Chef wieder zufrieden ist. Und vor allen Dingen, die Lücke die das fehlende Kiffen hinterlassen hat, nicht mit essen zu füllen. Hab heute 2 Packungen Eis gegessen Sad Ach man, ich dreh mich im Kreis. Mein Leben gefällt mir nicht. Ein bißchen mehr dürfte es schon sein. Nur ein bißchen.
Ach, ich weiß auch nicht..
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