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nebukadnezar Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 26.08.2015 Beiträge: 4292
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Verfasst am: 30. Aug 2016 11:44 Titel: |
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Der offenherzige Umgang mit einem Drogenproblem aus der Klasse Opiatsucht sollte schon gut überlegt sein, gerade gegenüber eher unbekannten Menschen.
Wenn man z.B. gesellschaftlich wie beruflich gut gestellt ist - und tats. gibts das auch unter Fixern und vielen Opiatabhängigen und Substituierten - wenn man also etwas zu verlieren hat, dann halte ich es für sehr unvorsichtig gleich alles auf den Tisch zu legen. Man kann doch noch gar nicht einschätzen, wie die neue Liebe so etwas verarbeitet.
Man lernt sich kennen, hat 2 heisse Wochen und sagt: Ich glaube, ich liebe dich, aber du musst wissen , ich bin Opiatabhängig. Sie sagt: ok, schön dass du so offen bist! ... und denkt: Verdammte Scheisse, so´n süsser Typ und dann sowas, was mach ich denn jetzt? ... Was macht sie? Spricht mit ihrem engsten Freund, der von diesen Dingen keine Ahnung hat und mich natürlich gar nicht kennt. ...und so ungewöhnliche, interessant scheinende Geschichten landen irgendwann in Kreisen, wo sie nichts zu suchen haben.
Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Lebenssituationen, unterschiedliche Meinungen...mir hat meine Lebenserfahrung gezeigt, dass Ehrlichkeit wohl dosiert und den Situationen und Menschen angepasst werden sollte!
Naja, jeder wie er meint!
LG N |
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Oxynaut Gold-User
Anmeldungsdatum: 31.01.2012 Beiträge: 725
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Verfasst am: 30. Aug 2016 12:05 Titel: |
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Oha, gut stimmt, muss ich auch einschränken.
Über meinen Opiatkonsum wissen nur die guten Freunde Bescheid, eher die, die es auch tun oder getan haben. Da wird man sonst schnell in ein gewisses Schema gepresst.
Mit allem anderen geh ich recht offen um.
Bleibt also dann dennoch bei meinem Tip für den Opiatkonsumenten, auf keinen Fall damit hausieren zu gehen. Dazu muss sich erst schon etwas tieferes entwickelt haben. |
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Gregory Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.03.2010 Beiträge: 639
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Verfasst am: 30. Aug 2016 16:10 Titel: |
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Mina ist in Substitution und betreibt keinen
weiteren Gebrauch in missbräuchlicher Weise.
So hab ich doch richtig verstanden, oder?
In dem Fall kann sich jeder auch die Frage stellen,
wann würde ich meiner/m Angebeteter/n
offerieren, das ich eine Major Depression habe mit
Symptomen eines Messies. Das ich aber Medis
nehme und in dem Zusammenhang auch meine
Bude immer sauber halten kann?
Sowas vertraut man nur jemandem an wenn aus-
reichend Vertrauen aufgebaut wurde.
Im Grunde würde ich sogar so weit gehen, das
man gar nicht verpflichtet ist solche Sachen zu
kommunizieren, bevor man die Beziehung
offiziell macht bzw sich gegenseitig die feste
Beziehung erklärt. Besser aber kurz davor.
Es gibt Leute welche häufig ihre Liebschaften
wechseln, auf der Suche nach einem Agonisten.
Wenn man da jedesmal gleich reinen Wein ein-
schenkt, weiß bald die halbe Stadt bescheid.
Ich weiß das ist sehr überspitzt formuliert
aber jeder hat das Recht nur so viel von sich
preis zu geben wie er selbst will.
Für mich wäre das auch kein Vertrauensbruch
sondern höchstens Vertrauensmangel und der
bedeutet ja nur das man noch nicht so weit ist.
Vor der Eheschließung sollte man soetwas aber
schon klar stellen. |
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Gregory Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.03.2010 Beiträge: 639
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Verfasst am: 30. Aug 2016 16:45 Titel: |
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...ach und für mich, Mina, wäre deine Substitution
kein Thema und die Vergangenheit ist für die
Gegenwart bedeutungslos.
Wichtig wäre nur, das du nicht auf der Szene rum-
irrst.
Morphinismus ist nicht gleich Junky für mich.
Wärst du Schmerzpatient würde auch niemand
deine Arme auf Einstichstellen kontrollieren.
Allein das du in Behandlung bist und die Szene
meidest würde reichen um dir ebenso zu ver-
trauen wie jeder anderen Person.
...und ich meine das sehrwohl beide Partner
konsumieren können.Wichtig ist nur das man
die Szene meidet, nicht dealt oder sonstig
straffällig ist.
Ich meine aber auch das eine gesunde Beziehung
keinen Konsum (ausser Substitut) braucht.
Ein Joint allerdings, kann das Liebesleben aber
durchaus bereichern. Allabendliches zukiffen
führt aber eher ins Gegenteil. |
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mikel015 Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 27.03.2015 Beiträge: 4068
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Verfasst am: 30. Aug 2016 17:27 Titel: |
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meine Geschichte wäre jetzt zu lang um sie zu erzählen!
Ich habe damals meine Frau einige Wochen bevor ich für 5 Jahre eingeknastet worden bin kennengelernt.Ich war zu der Zeit ein kriminelles Arschloch und süchtig bis unter die Haarspitzen.Sie besuchte mich nur einmal in der ersten Woche im Knast und dann in den ganzen Jahren nie wieder-kein Kontakt auch nicht brieflich.Dieser erste und letzte Besuch lief wie folgt ab,sie kam in dem Besucherraum mit Tränen in den Augen auf mich zu und ich habe in meinem ganzen Leben und danach nie wieder so einen "Elfmeter"von einer Frau und meiner Frau bekommen das mir noch Tage danach die ganze linke Gesichtshälfte weh tat. Kein Wort zu mir und sie drehte sich um und ich sah sie fast 5 Jahre nicht wieder.Am Tag meiner Entlassung wartete sie vor dem Tor auf mich und jetzt sind wir mittlerweile fast 20 Jahre zusammen.Meine Frau hat in ihrem Leben noch nie Drogen genommen,sie raucht nicht und sie trinkt nicht.Ich bin bis zum heutigen Tage auf Opiate und trotzdem hält unsere Beziehung denn die Liebe ist bei uns durch das gemeinsame Leben und Kämpfen definitiv noch mehr gewachsen.
Wir wissen was wir voneinander haben.
Tja,soetwas soll es auch geben,nicht wahr!
so long
mikel |
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Gregory Gold-User
Anmeldungsdatum: 15.03.2010 Beiträge: 639
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Verfasst am: 30. Aug 2016 18:27 Titel: |
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So WORD! |
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Mina P. Somniferum Anfänger
Anmeldungsdatum: 24.05.2016 Beiträge: 17
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Verfasst am: 31. Aug 2016 19:02 Titel: |
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@gregory: Meine größte Befürchtung ist halt dass ich jemanden kennen lerne, er aber nein sagt, sobald er was von Opiaten hört, evtl weil ihm jemand was von einmal Junkie, immer Junkie erzählt hat oder weil er es für wahrscheinlich hält, dass ich irgendwie doch wieder am Bahnhof lande. Nicht jeder kennt sich da aus und viele raten auch von Beziehungen mit Junkies ab.
Ein weiteres Szenario wäre eben, dass der Typ es anfangs akzeptiert, dann aber ein Problem daraus macht und rumnervt, von wegen "willst du nicht doch komplett clean werden? / willst du das Zeugs ewig nehmen?" etc. |
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Seppel 4 Platin-User
Anmeldungsdatum: 05.12.2015 Beiträge: 1593
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Verfasst am: 31. Aug 2016 19:24 Titel: |
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Liebe Mina,
Du musst Dich entscheiden, ob Du stehenbleiben und durch intensives Nach-
denken, auf Nummer sicher gehen willst, oder ob Du Dich so , wie Du bist
einbringen willst.
Egal was Du aktiv tust; Du wirst Erfahrungen machen. Und in der Regel macht
man, wenn man in der Selbstreflektion einen gravierenden Fehler bei seinem
eigenen Verhalten erkannt hat, den Fehler nicht mehr so oft, oder gar nicht
mehr. Deshalb:
Trau Dich
Alles Gute für Dich
von
Sepp |
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Soltau Platin-User
Anmeldungsdatum: 06.11.2014 Beiträge: 1628
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Verfasst am: 31. Aug 2016 19:37 Titel: |
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wie das einmal wird weißt du doch sowieso nicht und kannst es auch nicht planen. Die Verantwortung liegt bei dir damit umzugehen, wie der Mann reagieren wird, wenn er bleibt, dann passt es, geht er, passt es eben nicht auch umgekehrt.
Das ist halt dein Manko, jeder hat was, der eine ist zu fett, zu groß, zu dünn, zu krank, zu viele unehelichen Kinder , zu ungebildet usw.
Entspann dich und lass es auf dich zu kommen, mehr bleibt dir sowieso nicht, bei dieser Theamtik gibts keine Vorkehrungen, hör auf dein Gefühl,
Soltau |
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Lillian Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 22.05.2013 Beiträge: 3894
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Verfasst am: 1. Sep 2016 11:05 Titel: |
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Das wirst Du dann mit der Zeit merken, ob Du ihm das sagen kannst oder eher doch nicht.
Du könntest dann ja mal anfangen mit ihm über das Thema sucht zu reden und dann siehst Du auch, welche Einstellung er zu dieser Thematik hat.
Aber wie Soltau schon sagte, Du kannst es nicht planen. Die Zeit entscheidet dann! |
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