Zufriedenheit und glückliches Leben trotz Opiate?

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Caro78
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 22:50    Titel: Zufriedenheit und glückliches Leben trotz Opiate? Antworten mit Zitat

Liebe User,

ich stelle eine Interessensfrage:
Da ihr euch in diesem Forum bewegt gehe ich davon aus, dass ihr oder euer Partner konsumiert bzw konsumiert hat.
Ich frage diejenigen unter euch die ihr eigenes Leben als “ stabil“ einschätzen. Stabil im Sinne von: So wie ich jetzt lebe, so wird es voraussichtlich auch in ein, zwei Jahren noch sein. Das kann im Metha oder Polaprogramm sein, mit Subutex, Suboxone, H oder anderen Drogen.
Natürlich kann es auch sein dass ihr drauf ward und nun clean seid.

Seid ihr glücklich mit eurem Leben? Seid ihr zufrieden? Habt ihr einen Partner bzw Familie, Freunde, Arbeit, Hobbys?
Denkt ihr, dass ihr „eigentlich“ ein ganz normales Leben lebt, ausser eurer Droge bzw eurer Vergangenheit?
Seit ihr so glücklich, dass ihr euer Leben nicht tauschen mögt?
Und zum guten Schluss: Denkt ihr, ihr habt einen Makel, werdet stigmatisiert aufgrund dessen?

Wenn ihr antwortet bitte dabei schreiben ob ihr clean, in Substi oder drauf seid und wie lange schon.

Um den Anfang zu machen:
Ich bin seid vielen Jahren in Substi und mehr oder weniger stabil. Wenn Beikonsum dann nur Opiate. Die ersten Jahre versuchte ich clean zu werden. Jetzt stehe ich dazu,dass ich eine “Schwäche“ für Opiate habe.Mein Nicht-User Mann akzeptiert es.
Seitdem ich nicht mehr verbissen versuche clean zu werden geht es mir sehr gut.
Partner, Job, Glück und Zufriedenheit: Alles top. Ich liebe mein Leben mittlerweile.

Wie ist es bei euch? Glücklich sein mit Opiate. Geht das?

lg
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2012 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hi. Ich bin/war jetzt knapp ein Jahr wieder dabei und war davor 5 Jahre clean und ich war sehr zurieden.
Klar die Vergangenheit holt einen immer wieder ein. Hab Arbeit gehabt, Hobbies gefunden, Beziehung usw.
Also es geht, dass man wieder ein normales Leben leben kann.
Ich habe zur meiner Vergangenheit immer gestanden. Weil wer es schafft aus dem Teuelskreis zu kommen hat viel mehr geleistet als irgendein anderer.

Auch das ich gesund geblieben bin ist wie ein Hoch.
Über 10 Jahre gefixt, auch teilweise in Köln/Neumarkt gefährliche Situationen gehabt (selber Löffel/Filter) und doch kein HEP-C oder ein anderen Mist bekommen. Das ist auch wichtig für mich. Ich wüßte nicht ob ich die Motivation gehabt hätte mit HEP-C aufzuhören. Weil die Altlast wäre zu viel für mich.

LG
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Seid ihr glücklich mit eurem Leben? Seid ihr zufrieden? Habt ihr einen Partner bzw Familie, Freunde, Arbeit, Hobbys?

Alles im Prinzip ja - Partner, Familie, Freunde, Arbeit, Hobby - positiv. Glücklich und zufrieden - einerseits ja, andererseits fühle ich mich von meiner Arbeit versklavt und leide darunter, dass ich kein wirklich freier Mensch sein kann. Am liebsten würde ich den Job hinschmeißen und mich selbstständig machen, aber dafür bin ich wiederum zu feige und auch zu bequem. Eingefahren halt.

Zitat:
Denkt ihr, dass ihr „eigentlich“ ein ganz normales Leben lebt, ausser eurer Droge bzw eurer Vergangenheit?

Absolut - allerdings habe ich auch ein bisschen diese usertypische Arroganz an mir - man glaubt aufgrund der Vergangenheit, irgendwie einen anderen "Durchblick" zu haben und der Masse der anderen Schafe auf irgendeine Weise überlegen zu sein.

Zitat:
Seit ihr so glücklich, dass ihr euer Leben nicht tauschen mögt?

Schon - ich jammere auf hohem Niveau. Wirklich. Mit wem sollte ich tauschen wollen? Bin weder schön, noch habe ich viel Geld, aber ich habe alles, was ich brauche und noch mehr. Das Leben an sich sehe ich als eine Zumutung an, aber ein anderes als meines möchte ich nicht haben.

Zitat:
Und zum guten Schluss: Denkt ihr, ihr habt einen Makel, werdet stigmatisiert aufgrund dessen?

Überhaupt nicht. Wer sollte mich auch stigmatisieren? Bin immer recht offen mit meiner Vergangenheit umgegangen und habe das nicht als Nachteil empfunden. Mittlerweile binde ich das natürlich nicht mehr jedem auf die Nase...

Gerade in letzter Zeit kommen mir ab und zu Gedanken ... scheiße, ja, ich finde Opiate auch toll, keine Frage. Aber ich ahne, dass ich mehr Frieden habe, wenn ich da nicht wieder einsteige.
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Seid ihr glücklich mit eurem Leben? Seid ihr zufrieden? Habt ihr einen Partner bzw Familie, Freunde, Arbeit, Hobbys?


Ich bin jetzt seit Knapp 1 1/2 Jahren Clean von allem und ich denke noch manchmal daran, aber ich möchte mein jetziges "Ich" nicht mehr hergeben, es macht mir echt Spaß das Leben sozunehmen wie es gerade kommt und ich mich nicht benebeln muss, um alles ertragen zu können

Arbeit habe ich, wie du ja weißt Wink und Hobbys habe ich auch, Freunde auch, nur Cleane bis jetzt,

Ich lebe ein Stinknormales Leben und bin froh endlich meine Umwelt akzeptieren zu können und zwar so wie sie nunmal ist und nicht wie ich sie gerne hätte Wink

Zitat:
Seit ihr so glücklich, dass ihr euer Leben nicht tauschen mögt?


Ich hab letztens mal eine ähnliche Frage stellen wollen, Yolande hatte mal sowas ähnliches geposted. Und ganz ehrlich ich hab soooooovieeeeelll Scheiße gebaut und hab auch nicht gerade in Harvard studiert oder sowas, aber ich bin zufrieden so wie es zu Ende (ICH HOFFE ES ÜBER ALLES UND BETE DAFÜR) gegangen ist.

Ich meine ich hätte es besser haben können, aber auch viel vieeel schlechter und deshalb würde ich den heutigen Stand nicht tauschen wollen.
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Caro78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, danke ihr lieben. Also bis jetzt lese ich daraus dass ein cleanes Leben glücklicher/ zufriedener macht.
Wie wollen wir mit den Antworten verfahren? Wollen wir die Antworten auseinanderrupfen oder es stehen lassen?

Ich fange mal an mit auseinanderrupfen:
@sabotage: Du schreibst du warst clean glücklich. Ist es dann wieder dein Ziel clean zu leben oder ist dir der Weg dahin zu anstrengend?

@veilchenfee: Wirklich frei sein, was bedeutet das und wer ist wirklich frei? Ich glaube selbst Afrikaner mit eigenem Ackeranbau sind nicht frei da diese die Verpflichtung zur Beackerung haben. Selbständigkeit ist nicht unrealistisch.
Vielleicht schreibst du mal einen theoretischen Buissnessplan und schaust dir die Zahlen an ob es machbar ist. Eventuell kann man die Stundenanzahl im festen Job kürzen und nebenbei die Selbständigkeit aufbauen.
Oft ist es halt, wie du schreibst, der eingefahrene Alltag das so etwas selten ausprobiert wird.

@Mesut: Ich ziehe den Hut, dass du seit 1,5 Jahren clean lebst. Es klingt als wenn Drogen dir nicht mehr gefährlich werden können da du jetzt glücklich bist. Smile Ganz, ganz toll! Wie viel Jahre warst du vorher dabei? Auch mit Opiaten und anderen Drogen oder hauptsächlich Koka?

Wie geht es euch anderen Forenteilnehmern? Seid ihr glücklich?
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tebja1000
Anfänger


Anmeldungsdatum: 22.11.2012
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Bin seid 8 Jahren clean gewesen jetzt fange ich langsam wieder an zu konsumieren!Irgendwie fehlte es die ganze Zeit ein Stück!Aber ich möchte nie wieder drauf kommen nur mal so in bestimmten Abständen!Mal feiern ich mache es seid 2 Jahren so und es funktioniert!Aber die Grenze von 2 Monaten darf nicht unterschritten werden dann kommt wieder die Gier!Ich hole mir immer 2 gramm und das ziehe ich mir in 3 tagen weg und dann ist wiedeer 3 monate schluß,ohne den Affen! Ich habe vor 8 Jahren aufgehört wegen der Liebe zu meinen Kindern doch wer sagt das es schlecht ist H zu nehmen?Der staat!Ich war nie auffällig habe nicht geklaut oder sonst irgendwas!Meine Wohnung war sauber und immer was zu essen da!Ich bin mit meine Kindern spielen gegeangen usw.was ich nicht mehr so kann seid ich clean bin!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

hi caro, hi @all...

obwohl ich z zt extrem unzufrieden bin, antworte ich mal zum thema...

das thema opiatkonsum ist eine HASSLIEBE bei mir. ich bin an keine andere droge gebunden, rauche nicht, trinke nicht etc... "nur" methadon. das reicht aber leider auch...

meine suchtkarriere sieht so aus, dass ich vor ca. 15 jahren erstmals tilidin konsumierte und dann gelegentlich was nahm, weil es mir ein gefühl bescherte, das ich wahnsinnig toll finde.. ja: "finde", nicht "fand". ich mag das opiatfeeling nämlich immer noch.

zwischendurch war ich eine zeit richtig auf tilidin drauf, dann aber lange jahre clean. diese cleanen jahre waren meine glücklichste zeit bislang. ob es daran lag, dass ich clean war, weiß ich nicht. jedenfalls war das cleansein nicht der hauptgrund für mein glücklichsein, sondern es gab einfach faktoren im leben, die stabil waren und mir gefielen.. da brauchte ich gar nix mehr on top...

naja, irgendwann kam dann doch mal wieder etwas tilidin, codein und tramadol dazu und nachdem ich längere zeit damit rummachte und ernsthaft glaubte, ich könne den konsum langsfristig kontrollieren, kam es dann leider doch so, wie es fast immer kommt: ich war wieder druff. also nahm ich immer mehr und immer öfter was...

und mein leben entglitt mir mehr und mehr. wenn dinge schief liefen, konsumierte ich. wenn es mal was zu feiern gab, dann auch... es lief aber mehr und mehr schief und so kam es, dass ich mich schon bald in einer dauerschleife aus konsum und problemen befand, in der ich z zt noch hänge.

ich glaube schon, dass man generell mit konsum glücklich sein kann. es gibt im leben ja nicht nur den stoff, sondern etliche parameter, die stimmen müssen: gesundheit, familie, beruf, partnerschaft (sofern gewollt), geld, etc...

was mir persönlich auffällt: methadon macht mich phlegmatisch und müde. ich arrangiere mich eher mit einer scheißsituation und leide an aufschieberitis. das kommt ganz klar auch durchs methadon bei mir. zudem bin ich fett geworden.

insgesamt würde ich es gern schaffen, von mo.-fr. mein regular-daily-life zu leben und am sa.+so. etwas opiate zu naschen... leider klappt das nur bei eiserner disziplin und man läuft IMMER gefahr, dass es wieder ausufert.

deshalb habe ich nicht vor, ewig auf metha zu bleiben. es raubt mir auch zu viel kreativität. dinge, die ich früher immer machte, mache ich kaum noch: zeichnen, schreiben, lesen usw... jetzt ist es ein stumpfes rumdümpeln vor dem pc...

mir ist der preis zu hoch, den ich für meinen konsum bezahle, aber noch habe ich nicht den punkt gefunden, um mal wieder zu entziehen..

allerdings bin ich mir auch sicher, dass ich nicht ewig clean bleiben werde, da mir das feeling so gefällt...

ach, scheiße.. das ist ambivalent..
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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo
mag sein, dass ein zufriedenes Leben mit Opiaten ( den medizinischen Gebrauch lasse ich mal aussen vor) möglich ist. Bei mir ist es definitiv nicht.
Mit Heroin kann ich null umgehen, mit Substitut habe ich den Absprung geschafft. Glücklich bin ich erst seit ich ganz clean bin.

Habe Kinder, keinen Partner, meine geliebte Wohnung, ein kleines Auto, einen Job und eine tolle Familie und Freunde. Ich bin auf jeden Fall glücklich, obwohl mein Alltag unvorstellbar anstrengend ist.

Opiate und Familie geht gar nicht, finde ich. Da habe ich kein Verständnis für. Ansonsten würde ich niemals jemanden absprechen mit Opiaten ein zufriedenes Leben zu führen. Aber wirklich glücklich? Ich zweifel das immer an, wenn ich sowas höre.

LG

Kurzes OT: Hi und Grüße an Flippy, Frau Lorke und Veilchenfee! Gehts euch gut? Veilchen, wie gehts dem Pferd? Meine Kleine muss wohl bald gehen, ist ganz schlimm für mich.
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Denkt ihr, dass ihr „eigentlich“ ein ganz normales Leben lebt, ausser eurer Droge bzw eurer Vergangenheit?


Tjoar, war ist schon normal. Ich lebe jetzt zumindest gesellschaftlich angepasst. Find ich persönlich eigentlich nicht normal. Aber das ist Ansichtsache.
Habe mittlerweile einen gut bezahlten Job und bin im Großen und Ganzen auch unter dem System "einigermassen" glücklich.
Persönliche Ansprüche und Ziele verschieben sich in den Vordergrund und werden von mir "mehr oder weniger" angestrebt. Im Gegensatz zu früher, als ich einfach in den Tag lebte und der Meinung war, dass ich nicht älter als 40 werde oder werden will.


Die Drogenerfahrung wollte ich im Nachhinein nicht gemisst haben, klingt schräg, aber wer weiß was für ein deprimierendes Spießerarschloch ich ohne diese Zeit geworden wäre...und welche "Erfahrungen" ich nie gemacht hätte.


Zitat:
Seit ihr so glücklich, dass ihr euer Leben nicht tauschen mögt?

Tauchen möchte ich nicht. Ich habe mich mittlerweile ganz gut an mich gewöhnt Rolling Eyes

Zitat:

Und zum guten Schluss: Denkt ihr, ihr habt einen Makel, werdet stigmatisiert aufgrund dessen?


Nö, irgendwie kann ich auch mit Stolz behaupten was im Großen und Ganzen "doch" noch aus mir geworden ist.
Immer positiv denken. Wer kann schon behaupten, dass man in der Scheiße das schwimmen gelernt hat...

Das einzige was mich stigmatisiert, ist das ich Angst habe "irgendwann" wieder schwach zu werden. Diese Suchtgedanken holen mich oft ein. Aber meine Wundsalbe ist einfach eine negative Schlußfolgerung des ganzen


Zitat:
Wie ist es bei euch? Glücklich sein mit Opiate. Geht das?

Auf Dauer auf gar keinen Fall.
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CrazyMan
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 20:02    Titel: Re: Zufriedenheit und glückliches Leben trotz Opiate? Antworten mit Zitat

Glücklich? Ehrlich gesagt? Nein. Einen Partner? Nein, es besteht noch nicht mal Interesse. Würde sich eine scharfe Stringtangadame mit frisch finanzierten Brüsten vor mich bücken und rufen "Komm rein..." (sorry für diese lüsterne Visualisierung, den Herren wird diese imaginäre Situation gefallen), müsste ich antworten, versuche es morgen früh nochmals, dann bin ich mit Sicherheit affigscharf. Hobbys hatte ich so viele, na, zumindest ausreichend, darunter regelmäßig Sport und auch Musizieren. Nichts interessiert mich mehr. Das Interesse ist einfach weg, verschluckt, ausgeschaltet, disabled. Sogar das Interesse an Freundschaften ist auf Null. Kurz: Ich bin nicht mehr ich selbst. Wo man als Konsument von H in der Rangliste aller Drogenabuser steht, werden die meisten schon selber erlebt haben. Die Vorurteile und das allgemeine Bild wird von jenen genährt, die offen auf der Straße stehen, verticken, Omas berauben und andere anbetteln "Hab die Schore verlore! Hasse ma ne Mark, alter Falter?! Dann darfste auch ma an meinem Axel riechen! Aaaaxeeeel...!" Wie lange das neue Hobby schon betrieben wird? Das ist mein Verheimnis!
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Obelix
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Eins möchte ich aber doch noch an das
Zitat:
Wie ist es bei euch? Glücklich sein mit Opiate. Geht das?
anfügen

Gerade wenn ich meine Suchtgedanken habe, "beneide" Embarassed ich ein wenig die Menschen wie z.B. Bukowski der sein Leben lang gesoffen hat, der trotz allem nie seine "Eier" verloren hat und sein Leben auf seine Weise gemeistert hat.
Da bekomm ich dann irgendwie "Heimweh" und denke mir,

"ha ja, so ähnlich könnte ich es auch machen"

-aber zumGlück- zweifel ich dann irgendwie daran.
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sabotage35
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 20:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hi. Klar ist mein Ziel wieder clean zu leben. Kein weg wird da zu anstrengend. Bin ja auch dabei und muss sagen es ist sehr anstrengend. Heroin war meine große liebe ,für die es jetzt gilt, los zu lassen...traurig.aber lieber ein Schrecken mit Ende als ein Schrecken ohne Ende. LG
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2012 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

@Caro

Zitat:
Ich ziehe den Hut, dass du seit 1,5 Jahren clean lebst. Es klingt als wenn Drogen dir nicht mehr gefährlich werden können da du jetzt glücklich bist. Ganz, ganz toll! Wie viel Jahre warst du vorher dabei? Auch mit Opiaten und anderen Drogen oder hauptsächlich Koka?


Genau, ich war eine Pudernase und das ganze ca 5 - 6 Jahre lang.

Das Drogen mir nicht mehr gefährlich werden können, würde ich nie behaupten. Man liest hier doch die ein oder andere Geschichte, wo Leute nach 9 Jahren Rückfällig werden.

Ich glaube das geht schneller als man gucken kann, deshalb versuche ich immer den Respekt "bewahren" Wink

Das geht wirklich ganz schnell, ich war viele Jahre Nichtraucher glaub so ca 8 Jahre und es hat wirklich ein paar Tage gedauert, da war ich wieder mittendrin und konnte es erstmal nicht lassen. Ich hab 8 Jahre Nichtrauchen in 3 - 4 Tagen übern haufen geworfen und deshalb bin ich sehr vorsichtig.
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Caro78
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2012 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, der Großteil sagt clean ist zufriedener und glücklicher. Ein kleinerer Teil meint dass ein Leben mit Opiate auch zufrieden sein kann bzw das teilweise ohne Opiate etwas fehlt. Ein gesteuertes Konsumieren scheint hier Wunsch zu sein wobei gleichzeitig gedacht wird,dass das nicht funktionieren wird.

Das wirft bei mir die Fragen auf: Ist mein Leben eine Illusion, denke ich nur dass ich glücklich bin und eigentlich bin ich es nicht?
Ein Leben ohne Opiate erschien mir zu anstrengend, zu kraftraubend, zu unzufrieden. Vielleicht habe ich es nicht lange genug probiert.
Während der Substitution hat sich mein Leben derart stabilisiert ( Ausbildung, Arbeit, Partnerschaft, Freunde,geregelter Alltag,Hobbys) das ich mein Leben so behalten möchte wie es ist. Mit Substitution.
Kein Alk, kein Kiffen, kein anderer Quatsch Wink , einfach nur Opiate und mein Leben.

Da wir keine Kinder wollen ist das in Ordnung.
Trotzdem frage ich mich: Mache ich mir einen vor? Meine ich glücklich und zufrieden zu sein aber clean wäre ich das noch mehr?
Ich stehe morgens mit einem Lächeln auf und freue mich auf den Tag. Das kann doch nicht alles Illusion sein?

Wie ich darauf komme? Stehaufmännchen hat es mal krass ausgedrückt: Ein Leben mit Substitution wäre erbärmlich.
Und auch die Mehrheit von euch sagt: clean ist besser.

Weiß ich einfach gar nicht was mir ergeht weil ich es nicht anders kenne? Oder ist mein Leben trotz Opiate zufrieden und glücklich ( ich rede nicht von unkontrolliertem Dauerbreit!), so wie ich es empfinde?
Gibt es noch jemanden der trotz Substitution sagt: Ja, mein Leben ist schön! ?

Lg
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CrazyMan
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010
Beiträge: 2108

BeitragVerfasst am: 24. Nov 2012 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist Glück? Ist es denn nichts anderes, als sich selbst sagen zu können, ja, so wie es jetzt ist, so ist es gut, so gefällt es mir, und würde es noch in 2 Jahren wie jetzt sein, es würde mir weiterhin gefallen?! Und wenn du derzeit nicht ganz clean bist, dadurch aber weder gesundheitliche, partnerschaftliche, soziale noch finanzielle Probleme hast, dann kann ich verstehen, dass du morgens mit einem Lächeln aufstehen und Abends ohne Sorgen einschlafen kannst.

Ein Mensch ist zufrieden, sind seine Grundbedürfnisse gesichert. Tägliche Nahrung, ein Dach über dem Kopf, die Sicherheit, dass auch morgen noch ein Teller mit Essen auf dem Tisch steht. Darüber hinaus gibt es "erweiterte" Grundbedürfnisse. Das, was in einer Gesellschaft als Mindestbesitz eingestuft wird, ein Fernseher, vielleicht noch ein PC mit Internetanschluss, ein Mobiltelefon.

Hat man einen Geschlechtspartner, rundet das alles ab, ist aber weder in ersterem noch in zweiterem Bedürfnispaket zwingend notwendig. Man ist ohnehin erst für eine Beziehung bereit, ist man mit sich selbst in reinem, und da spielen diese Grundvoraussetzungen eine Rolle.

Tja, und du siehst derzeit keinen Grund, warum du nicht sagen könntest, ja, ich bin derzeit zufrieden. Hätte ich keine finanziellen Schwierigkeiten durch mein "Hobby", würde ich die derzeitige Situation vielleicht auch anders bewerten. Obwohl ich mich auch anderweitig unzufrieden fühle. Mein Körper war und ist mir immer sehr wichtig. Durch den veränderten Stoffwechsel hat sich meine Figur etwas verändert. Das wäre für jemand anderes Firlefanz, für mich ist es aber innerhalb des 2. Pakets positioniert. Dazu die Finanzen und schon hängt die Fahne auf Halbmast. Sex war mir auch immer wichtig, das fehlt derzeit komplett, das 2. Paket lässt grüßen.

Deshalb meine ich, du bist nicht nur eingebildet glücklich. Glück und Zufriedenheit ist, sind die primären Bedürfnisse gedeckt, ohnehin sehr subjektiv. Von daher gibt es kein allgemeines Glücksrezept. Und von daher ist dein Glück echt, wenn du meinst, für dich selbst derzeit zufrieden zu sein. Es gibt auch Menschen, die werden nie Zufrieden sein. Manchmal meine ich, dazu zu gehören. Denn hat man erst etwas erreicht, dann findet man schnell wieder einen Grund, doch nicht Glücklich sein zu können. Und überhaupt, alles könnte immer ein wenig besser sein als es ist. Dein Hochzeitskleid sieht perfekt aus, es fehlt aber die Schleife xy und deshalb ist die gesamte Hochzeit ein einziger Reinfall. Meine Partnerin ist toll, sie macht alles für mich, ist im Bett begeisternd, kocht sogar gut, sie hat aber einen Buckel auf der Nase, nein, so geht das wirklich nicht, so kann ich nicht weiterleben *peng*
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