Meine Mutter

[Maximus96]

Guten Mittag, ihr!

Ich muss mir kurz mal bzgl. meiner Mutter den Frust von der Seele schreiben. Habe letztens nämlich wieder mit ihr telefoniert und manchmal platzt mir da echt der Kragen. Wer hier aufmerksamer Mitleser ist, weiß wahrscheinlich bereits das ein oder andere über meinen Vater, bei dem ich zurzeit lebe. Heute wollte ich mal ein wenig über meine Mutter, ich nenne sie nur K., berichten. Lange Zeit hatte ich keinen Kontakt zu ihr, die Gründe führe ich weiter unten noch aus, und das ist erst so die letzten Jahre wieder aufgekommen. Also.

Meine Mutter ist mittlerweile 35 Jahre alt, lebt im Landkreis und ist verheiratet, hat außer mir noch eine Tochter, die im Mai 14 geworden ist. Ihr Mann, mittlerweile 60, ist Frührentner und hat schon seit einer halben Ewigkeit Hepatitis C. Über ihn kann ich im Großen und Ganzen nicht viel Schlechtes berichten, denn eigentlich habe ich ihn als relativ nett erlebt. Nun zu K. und meinem letzten Besuch bei ihr.

Ich besuchte K. in den Sommerferien, als ich selbst noch 15 und meine Halbschwester ebenfalls da war. Sie lebt normalerweise nicht bei meiner Mutter, sondern im Heim. Wir beide waren ein verlängertes Wochenende da. Leider gab es dort, weil auf dem Dorf, nicht viel zu tun. Also vertrieben wir uns die Zeit mit Fernsehen und Konsolenspielen. K. legte uns eine Zombie-Splatter-DVD ein. Ich stand da nicht so drauf, aber das interessierte sie nicht. Beide hatten allgemein einen komischen Tagesrhythmus. Gefrühstückt wurde um 15 Uhr, mittags gab es gar nichts, Abendessen um 23 Uhr. Dieser Tagesrhythmus wurde für uns Kinder auch nicht geändert, im Gegenteil. Als meine Halbschwester sich beschwerte, dass es immer so spät Essen gab, wurde sie von meiner Mutter angeschnauzt. R. (ihr Mann) hätte doch Hep C, deswegen solle sie ein bisschen Rücksicht nehmen. Und meine Mutter konnte nun gar nicht kochen.

Wären wir beim nächsten Thema. Die beiden haben nicht viel Geld, das meiste geben sie davon für Piece aus. Piece die erste Hälfte des Monats, danach Alk. K. fuhe mit uns in die nächste Stadt ins Woolworth, da sie uns ein Geschenk machen wollte. Bis fünf Euro durften wir uns etwas aussuchen. Als wir wieder zu Hause waren, war ich kurz mit ihr allein, da holte sie ihre Bong raus und wollte einen mit mir kiffen. Ich wollte nicht, da ich schlechte, ziemlich trippige Erfahrungen mit Cannabis gemacht habe. "Ach, komm schon", meinte sie, ich beharrte aber auf meinem Nein. Zehn Minuten musste ich mich verbal dagegen wehren. Vor meiner Schwester wurde ihr Haschischkonsum allerdings verheimlicht.
Am Samstag dann fanden sie wohl einen im Dorf, der ihnen Piece verkaufen konnte. Normalerweise kamen sie dafür nach KS. Ich war bei diesen Besuchen immer zweitrangig, sie kamen hauptsächlich fürs Piece. Also ging R. irgendwann abends aus dem Haus und holte Piece, er war bis 24 Uhr noch nicht zurück. Wir Kinder hatten Hunger, es sollte Maiskolben geben. K. weigerte sich jedoch, diese zu kochen, bevor R. wieder da war. Sie behauptete, sie könne es nicht. Egal, R. kam um 1 wieder, dann wurden wir zum Essen gerufen, obwohl wir schon längst im Bett lagen.

Als meine Mutter und ich wieder in einem unbeobachteten Moment zusammen waren, erzählte sie mir von damals. Als ich wieder Kontakt zu ihr aufgenommen hatte, hatte sie meinen Geburtstag und meinen Namen vergessen gehabt. Sie erzählte mir von meinem Vater, das war eins ihrer Lieblingsthemen. Was er doch für ein Arschloch gewesen wäre, der schlimmste Mensch, den sie je kennengelernt hätte etc. Die Zeit mit ihm wäre so schlimm gewesen, dass R. sie danach mit "Shore-Drucks" hätte aufpäppeln müssen. R. hat sie erst auf die Nadel gebracht. Außerdem erzählte sie mir von ihren "Geschäftszeiten", als meine Schwester noch klein war und von denen sie wohl alles mitbekam. Sie erzählte mir ganz stolz, dass die beiden mal so locker was weiß ich wie viel tausend Euro auf der hohen Kante gehabt hätten und so weiter. Einmal wären wohl die Bullen zu ihr gekommen, während sie Shore im Keller und gekochte Steine in der Küche hatten, und sie hätten nichts gefunden. Tja, hatte allerdings auch die Folge, dass R. fünf oder sieben Jahre im Bau saß, sie hat nun Bewährung. Beide sind auf Pola, weil sie sich mehr nicht leisten können, wie ich das verstanden habe.

Hinzu kommt, dass meine Mutter auf Koks durchgeknallt ist, sprich eine Psychose bekommen hat. Sie war in der Klapse und hat danach wohl ihre Medikamente selbst abgesetzt. Vom Amt habe ich übrigens erfahren, bzw. stand dies in meiner Akte, dass sie ganz froh war, dass ich wegkam. Sie hätte eine Therapie machen und mich behalten können, aber die Shore war ihr wichtiger. Und meine Halbschwester. Da sie mit meinem Vater nichts mehr zu tun haben wollte, war es ihr recht, dass auch ich aus dem Verkehr gezogen wurde, ihr Wortlaut, um selbst einen Neuanfang zu machen. Das sehe ich, wie dieser Neuanfang geglückt ist. Ich war und bin ihr scheißegal, die Drogen waren ihr wichtiger. Dass ich auch keine Lust darauf habe, dass sie noch ständig gegen meinen Vater aufhetzt (Arschloch, Schlappschwanz usw.) hat sie auch nicht verstanden. Stattdessen hat sie sich über mich lustiggemacht, ich müsse erstmal auf die Fresse fliegen. Aber das würde ich ja sowieso nicht raffen. Und Probleme hätte ich auch nicht, das wäre alles Einbildung, es ginge mir doch so gut. Jeder heutzutage würde eine Therapie machen. Versteht mich nicht falsch, das eine Ding mit meinem Papa ist auch so eine Sache, aber ansonsten hat er sich immer rührend um mich gekümmert. Obwohl wir nicht viel Geld haben, versucht er mir alles zu ermöglichen. Zum Geburtstag habe ich das Poster und das Buch bekommen, das ich haben wollte, und er hat mir sogar noch drei Stück Torte gekauft, die wir uns geteilt haben. Er hat mir meine Ratten geschenkt. Meine Mutter hat mir dieses Jahr immerhin eine Karte geschickt. Aber davor hatte sie meinen Geburtstag vergessen.

Sorry, musste das einfach mal loswerden. Vielleicht auch als Beispiel, was Heroin und Drogen im allgemeinen aus einem machen können. Sie stellen sich zwischen Mütter und ihre Kinder. Nehmt das als kleinen Denkanstoß, oder so.

Liebe Grüße, Maximus

[Caro78]

Hallo Maxime,
ich finde deine Geschichte abartig weil deine Eltern Drogen und Kinder zusammenbringen. Mein Bild von deinen Eltern ist eine Katastrophe! So Stelle ich mir die Familien vor in der Kinder das Substitut ihrer Eltern nehmen und daran sterben. Dann kommt es wieder im Fernsehen und dann ist wieder grosses Trala angesagt für alle Substituierten in Deutschland.

Meiner Meinung nach bist du im betreuten Wohnen besser untergebracht. Da wohnst du in einer WG mit anderen Jugendlichen zusammen. Dort gibt es auch Betreuer.

So wie es jetzt ist schlittert du in die Sucht.
Schade!
lg Caro

[TomasG]

üble geschichte.. und unverwntwortlich deine mutter..

aber das sind meiner meinung nach nicht alleine die drogen schuld.

ich weis auch von müttern die kiffen oder heroin nehmen, und die sich sehr liebevoll um ihre kinder kümmern.
und die nie im leben auf die idee kämen ihre kinder zum drogenkonsum einzuladen, zu animieren oder gar zum konsum zu drängen!
und die auch nicht in gegenwart ihrer kinder konsumieren würden.

ich würde den kontakt zu so einer mutter abbrechen denke ich.

dein vater scheint sich ja wenigstens zu bemühen, auch wenn er sicher nicht alles richtig gemacht hat...

aber was deine mutter da treibt ist unter aller sau.

[Bernd90]

@ Maximus
Hab mir grad mal deine Storry angeshen.
Du schreibst im Grunde schon immer ganz gut und anschaulich.
Aber die kleine Geschichte macht mich echt Traurig und Wütend.
Im Prinzip gibt es echt gute Angebote für dich wie Betreutes Wohnen.
Du musst eigentlich nur auf ein Amt z.b. Jugendamt danach Fragen, du musst sagen das du das dringend brauchst.
Ein Alptraum.
Das ist Junkitum von seiner ganz hässlichen Seite.
Du musst was tuen Antonym im Internet Zuschreiben hilft dir nicht weiter. Du musst dir leider selber Perspektiven schaffen um dein erlebtes besser zu Verarbeiten, und besser nach vorn sehen zu können.
Und wenn de schon mit Subutex und Heroin herumexperimentiert hast, wird dich eine Aspirin auch nicht umbringen!


mfg

[Maximus96]

Hallo!

Hm, ich weiß nicht, das mit dem betreuten Wohnen, aber danke für den Tipp. Als kleines Kind habe ich schon mal einige Zeit in einer solch außer-familiären Einrichtung verbracht. Mein erstes Jahr war ich zudem bei einer Pflegemutter, einer älteren Dame, die es hauptsächlich des Geldes wegen tat, habe mich aber entsprechend gut entwickelt.

Ja, ich denke, wenn man das so liest, kommt einen das meiste wirklich ziemlich asozial vor. Wenn man es selbst erlebt, findet man es normal. Meine Mutter ist auch wirklich ein wenig einfältig, zum Glück bin ich ihr nicht wirklich ähnlich. Ich bin voll und ganz ein Papakind, bin ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Er hat immer versucht mich zu unterstützen, bringt mir neue Wörter bei und hat mir Bücher von Hesse geschenkt. In Gegensatz zu meiner Mutter stammt er aber auch aus ganz guten Verhältnissen. Habe übrigens am Telefon erfahren, dass R. mal wieder Arbeitsstunden wegen dem Piece bekommen hat. Tja ...

Kennt ihr denn eigentlich ähnliche Fälle?

Lg, Maximus

[Bernd90]

@ Maximus
Ich denke das das betreute Wohnen das beste ist in deinem Alter.
Du müsstest dann auch einen Sozialarbeiter bekommen der auf jeden Fall besser geschult ist auf solche Probleme.
Das heißt aber Trotzdem das man abstürzen kann, du solltest vielleicht versuchen eine Ausbildung zu machen, um die Grundlage für ein Geregeltes Leben zu bekommen.
Ich finde deine Situation schlimm da du keine wirkliche Bezugsperson hast die nicht unter Btm oder dem dazugehörigem Affen steht.
Im Gegensatz zu tomasG der ja meint
Zitat aber das sind meiner Meinung nach nicht alleine die Drogen schuld. Zitat ende
glaube ich im Gegensatz schon das es nur Drogen sind Unter denen sie stand und Unter deren Affen sie leidet, da die Droge Heroin nicht Versteht warum andere so Gesunde Menschen Regelmäßigkeit essen müssen.
Es gibt noch schlimmere Fälle als dich.

mfg

[memyselfandi]

hallo maximus du kannst ja mal meine alten threads lesen, unter krebs88 , im tod und trauer und bei fragen und antw. , ebenso bei erfahrungsberichte

ich war als kind auch nur zwischen junkies und alkis, jetzt bin ich mutter, ärgere ich über so assi substis als eltern, denn wegen solchen muss ich mich schikanieren lassen.

naja, was soll ich saen, ich konnte als ich noch drauf war bei und mit meiner mutter junken,kiffen,pillen fressen, mein stiefvater war ein "großer" im frankfurter rotlicht millieu und ich kannte fast alle zuhälter dort, war eben immer bekannt al die kleine vom "***" naja...jetzt kann ich sagen, dass ich glück hatte das sich dies alles in den 80 er und 90er abspielte damals wars mit juendamt ncht so krass, die bullen waren jeden tag bei uns und sagten, entweder gut pennst bei ner freunin oder du musst mit ins heim, bis die hier nüchtern sind^^

so viel dazu, sieh dass du clean wirst, ich kanns dir auch eigener erfahrung saen, du wirst der nächste junkie, einfach weil es dir so vorgelebt wurde , alles gute

[memyselfandi]

ähm ja, die threads sind im zeitraum 2010 august- 2011 april ,falls es dich interessiert


cknedc wendcwkl ndewkln wejkn dcewl wjken dwjklam 140 zeichen

[Bernd90]

@Maximus
Nur noch zum Feierabend
Höre auf mit koks und crack das ist alles Dreck.
Wenn du das weiterhin anrührst wird sich deine Sehliche Situation auf keinen Fall Verbessern.
Du lebst nur einmal höre auf und mach was draus.

mfg

[Maximus96]

@memyselfandi: Oh ja, interessiert mich sehr, werde bei Gelegenheit mal reinschauen!

@bernd: An Koks habe ich mittlerweile die Lust verloren. Macht einfach zu rappelig. Dennoch konnte ich mir nicht verkneifen, meine entsprechenden Erfahrungen mit euch und der Allgemeinheit zu teilen ...