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Caro78 Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.05.2012 Beiträge: 834
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Verfasst am: 14. Dez 2012 23:01 Titel: Sucht nach Aufmerksamkeit als Störung des Verhaltens? |
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Hallo Forum,
mir fällt es hier immer wieder auf:
Es gibt Menschen die sich immer im Kreis drehen. Es geht um Verhaltensweisen, um Bestätigung durch Andere, Gruppenbindung im Sinne “Wir gegen dich“, um auffälliges Verhalten.
Oft haben die Menschen schon geschrieben, dass sie in psychischer Behandlung sind. Die Leser des Forums können sich also ein wenig darauf einstellen.
Ich halte es trotzdem für sinnvoll demjenigen einen Spiegel zu halten denn ich denke oftmals weiß die Person gar nicht wie es wirkt.
Zum Beispiel fällt mir dazu ein: Person A sagt: Du, Person B, du hast mich geärgert und deswegen ziehe ich mich zurück und verteidige mich vorher noch“.
So etwas ärgert mich, denn niemand möchte ärgern sondern es geht darum zu schreiben wie bestimmtes Verhalten wirkt. Das könnte der Person nützen.
Leider sehen Menschen mit diesen Störungen nicht die Hilfestellung und es entstehen Missverständnisse.
Ein persönlichkeitsgestörter Mensch hat zum Beispiel nicht die Fähigkeit aus negativen Erfahrungen in einem bestimmten Bereich zu lernen. Es werden immer und immer wieder dieselben Fehler und Verhaltensweisen wiederholt ohne das die betreffende Person dazu lernt ( in dieser einen Sache, nicht allgemein natürlich)
Fazit: Sollten wir lieber nicht mehr spiegeln wenn wir erahnen, dass jemand damit nichts anfangen kann? Oder sollen wir immer darauf stoßen denn das sind ja Dinge die sicherlich auch in Therapie besprochen werden, Aufmerksamkeit und Kommunikation mit anderen Menschen.
Was meint ihr?
lg Caro |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 14. Dez 2012 23:18 Titel: |
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Liebe Caro,
ohne zu wissen, wen genau du meinst , kommt es mir tatsächlich so vor, als mache es hier im Einzelfall keinen Sinn, zu spiegeln.
Da scheint mir eine so tiefe Störung vorzuliegen, dass es auch nur im Ansatz scheitern muss. Dabei möchte ich das Wort Projektion noch mal ins Spiel bringen.
Zu wenig ausgeprägtes Selbstwertgefühl, gepaart mit Hinterhältigkeit, Narzissmus und einem Aufmerksamkeits (defizit?)syndrom und einem ziemlich dicken Fell kannste nix machen
Lieben Gruß
Sabiote |
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Caro78 Gold-User

Anmeldungsdatum: 29.05.2012 Beiträge: 834
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Verfasst am: 14. Dez 2012 23:56 Titel: |
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Ja, bei ADS oder ADHS gibt es diese Muster von extremen Stimmungsschwankungen gepaart mit dem Effekt nichts aus der Situation zu lernen.
Ebenso bei narzisstischen Persönlichkeitsstörungen die häufig gemischt mit anderen vorliegen.
Zu wenig Selbstbewusstsein würde ich gar nicht sagen. Auch Klugheit ist oft vorhanden.
Ich sprach keine arg spezielle Person an sondern ich las im Forum zurück bis vor einem Jahr.
Da fielen mir bei einigen Personen diese genannten Merkmale auf wo ich beim lesen hin und wieder dachte: “ Mensch, was ist denn jetzt schon wieder los“.
Wenn ich mir dann jedoch die psychischen Störungsbilder ins Gedächnis rufe, dann erinnere ich mich an Geduld und Verständnis. Gepaart mit der Idee nicht mehr zu “spiegeln“ wenn ich merke es bringt nichts.
Ich selber bin ziemlich dankbar wenn mich jemand auf Dinge hinweist und mir kritisches Feedback gibt. Dadurch konnte ich bei mir Dinge und Muster erkennen die ich selbst bei mir nicht sah.
Dadurch konnte ich konstruktiv an mir arbeiten auch wenn gewisse Dinge anfangs weh getan haben. Man nannte mir zum Beispiel ich wäre neumalklug und intolerant. Auf die Dinge worum es ging bezogen konnte ich das nachvollziehen und es stimmte.
lg |
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Tamal_Freundin Silber-User

Anmeldungsdatum: 21.10.2010 Beiträge: 269
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Verfasst am: 26. Dez 2012 10:43 Titel: |
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Hallo Caro78,
die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Ich bin für mich jedoch zu dem Entschluss gekommen, dass das für mich eher ein 'grüblerischer' Standpunkt ist. Klar ist es schön so mitfühlend zu sein sich immer wieder Gedanken darum zu machen wie jemand fühlt, wie ich was formuliere und was ich damit unter Umständen auch 'anrichten' kann und sicher bin ich immer für ein offenes Gespräch. Jetzt kommer leider ein aber... Ich komme da mal mit einem Spruch der Angelika Kallwass um die Ecke: 'Man kann sich nur selbst ändern.'
Also statt darüber nachzudenken ob jetzt jemand so in sich gefangen ist, dass er eine wohlgemeinte Kritik nicht annimmt oder nicht, wäre es auch eine Möglichkeit sich selbst zu fragen was stört mich an dem Verhalten, was kann ich noch tolerieren und wo muss ich da für mich eine Grenze ziehen? Denn ich denke es ist wirklich schwer in jemanden hineinschauen zu können, ob diese Person nun wirklich keine Kritik annimmt oder nur von bestimmten Menschen oder nach außen hin alles abgewehrt wird, aber innerlich der Orkan durchfegt... Das sind einfach zu viele Unwägbarkeiten, die mir als Außenstehender schwer fällt einzuschätzen... |
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mesut76 Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 26. Dez 2012 11:30 Titel: |
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Hi,
Caro das was du ansprichst ist ein ganz wichtiger Punkt, für jemanden der nicht auf der Stelle treten möchte. Nur so kommt man weiter und zwar schneller als man glaubt. Natürlich tut das weh, wenn man Kritik bekommt. Das ist völlig normal, wichtig ist doch dabei zu schauen, dass man es nicht nochmal falsch macht.
Ich hab das aber erst in der Therapie gelernt und deswegen sage ich ja auch "Immer bei sich selber gucken" NUR dann kann man herausfinden was wirklich los. Manche reifen schneller und manche gar nicht.
Ich hab auch einen Kollegen der hat IMMER RECHT, er hat sogar mal wichtige Sachen von mir weggeschmissen im besoffenen Kopp und trotzdem waren andere es Schuld. Ich kann mit solchen Leuten nix anfangen und habe auch keinen Kontakt mehr.
Ich hatte auch meine Phase wo ich der Beste und der Größte sein wollte, ich war aber durch die Drogen so abgestumpft, das ich mich selber verarscht habe. Am Ende habe ich kapituliert, ich habe aufgegeben und bin ins Krankenhaus, von heute auf morgen habe ich einfach ALLES stehen und liegen gelassen. Ich wusste da es bringt alles nix, wenn du nicht Sauber bist.
Natürlich schreien viele einfach nur nach Aufmerksamkeit und Anerkennung. Ich meine wem tut das nicht gut, wenn mal einer sagt;
"Hey toller Beitrag" oder "Haste gut gemacht Junge" oder oder wer hört sowas denn nicht gerne ?
Und Sabiote die Dinge die du da ansprichst waren bei mir genau der Fall und wenn du in der Nummer einmal drin bist, ist es wirklich schwer da wieder rauszufinden. Das ist echt nicht einfach und wenn dann dauert das ziemlich lange.
Ich finde "spiegeln" total wichtig, weil viele merken doch gar nicht wie sie auf andere wirken. Ich hab mal eine Aufzeichnung von mir gesehen, ich hab mich echt erschrocken wie ich dort rüber kam. |
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