Hat mein Sohn einen Rückfall?

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Kasjopaya
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 12. Feb 2009 17:21    Titel: Hat mein Sohn einen Rückfall? Antworten mit Zitat

Hallo, mein Sohn (21) hat vor zwei Wochen eine Entgiftung von Heroin gemacht. Ich habe das Gefühl das wieder was nicht stimmt. Er geht fort und
kommt völlig aufgedreht nach Hause. Er sagt er trinkt Bier. Gestern abend
habe ich eine Spritze bei ihm gesehen. Er streitet alles ab. Reden kann man
nicht mit Ihm. Ich weiß nicht mehr weiter.
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RoteZora
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 178

BeitragVerfasst am: 12. Feb 2009 19:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kasjopaya!

Ich (w, 23) hatte auch ein Heroinproblem, bin jetzt seit drei Monaten richtig clean, habe das auch aus eigenem Antrieb geschafft. Aber das schafft fast niemand ohne psychologische, therapeutische, ärztliche Hilfe.
Auch ich habe vorher immer wieder versucht aufzuhören.
Und es gab genau die gleichen Dialoge zwischen meiner Mutter und mir!Ich habe auch jeden Rückfall versucht zu leugnen. Das ist einerseits die Scham vor den Eltern, denn es ist peinlich Heroin zu nehmen und ausserdem lebt der Heroinkonsument in seiner eigenen Welt, seine Gedanken sind nicht mehr realistisch. Denn der Körper ist voll von diesem Dreck und der gesamte Organismus ist betäubt. Der gesamte Stoffwechsel ist gestört.
Und bis sich das wieder auf einen normalen Level zurückgefahren hat, dauert seine Zeit, mindestens Monate.
Du schreibst, dass er aufgedreht ist wenn er nach Hause kommt. Das ist eigentlich nicht die Wirkung von Heroin, sondern eher das Gegenteil....Das macht mich ein bisschen stutzig.

Aber bleib dran an Deinem Sohn, lass ihn nicht in Ruhe und glaube ihm nichts ohne weiteres. Er wird sich zwar ungeheuer scheiße von Dir behandelt fühlen und sauer auf Dich sein. Dir wird es schwer fallen, Dir wahnsinnig viele Nerven kosten und schlaflose Nächte bereiten.

Bei mir war es auch so. Aber jetzt im Nachhinein bin ich froh, dass meine Eltern dahinter geblieben sind und mich nicht aufgegeben haben. Denn ich habe letztenendes auf sie zählen können und habe meinen Entzug geschafft.

Wenn es Dich selbst alles so sehr belastet und Du mit jemandem drüber reden willst, dann nutz das Forum wenn es Dir nicht reicht, dann geh mal zur Drogenberatung, die bieten da auch immer für betroffene Eltern Gespräche an. Denn Dich zerfrisst die Drogensucht Deines Sohnes auch...

Wünsche Dir viel Kraft! Und Deinem Sohn auch Kraft und dass er den Willen findet aus diesem Teufelskreis auszusteigen....

Lieber Gruß Zora
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NoFATE
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.02.2009
Beiträge: 52

BeitragVerfasst am: 12. Feb 2009 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

die mutter eines heroinabhängigen zu seiin ist ein hartes los, dafür zolle ich dir großen RESPEKT das is nicht einfach!!!

rede ihm ins gewissen und wenn ihm nicht klar is das er damit aufhören muss dann hat er noch einen weiten weg vor sich.....
muss er keinen regelmäßigen drogentest machen?
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RoteZora
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 178

BeitragVerfasst am: 12. Feb 2009 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

ihm irgendwas einzureden bringt rein gar nichts!!!!!

Als Heroin-Kranker denkst du dennoch immer, dass du alles unter Kontrolle hast, dass du nicht süchtig, krank oder abhängig bist! Und das du jederzeit von ganz allein aufhören kannst.

Doch dem ist leider nicht so....
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Sandy
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 28.12.2008
Beiträge: 29

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2009 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

RoteZora hat Folgendes geschrieben:
Als Heroin-Kranker denkst du dennoch immer, dass du alles unter Kontrolle hast, dass du nicht süchtig, krank oder abhängig bist! Und das du jederzeit von ganz allein aufhören kannst.

Doch dem ist leider nicht so....


Das ist ja im Grunde genommen bei jeder Art von Sucht der Fall, nicht nur bei Heroin, das fängt für viele Leute schon an beim "gelegentlichen Alkoholkonsum" und reicht hin bis zu illegalen Drogen und Verhaltenssüchten jeder Art.

Man selbst kommt sich völlig normal vor und sieht eher die Anderen als "komisch, merkwürdig, unnormal" an.
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dad
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.01.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2009 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Hallo, mein Sohn (21) hat vor zwei Wochen eine Entgiftung von Heroin gemacht. Ich habe das Gefühl das wieder was nicht stimmt. Er geht fort und
kommt völlig aufgedreht nach Hause. Er sagt er trinkt Bier. Gestern abend
habe ich eine Spritze bei ihm gesehen. Er streitet alles ab. Reden kann man
nicht mit Ihm. Ich weiß nicht mehr weiter.


Hallo.

Die Situation die du schilderst kenne ich nur zu gut. Vor über 13 Jahren
hatte ich ähnliche Gespräche mit meiner Mutter. Und kann dich und deinen Sohn nur zu gut verstehen. Du machst dir Sorgen und verstehst nicht wirklich was da passiert. Er schämt sich für seine Schwäche und das er dich und sich andauernd enttäuscht. Wahrscheinlich ist er an dem Punkt das er gerne aufhören möchte, aber sich nicht eingestehen möchte das er Süchtig ist.


Zuletzt bearbeitet von dad am 7. Apr 2009 09:04, insgesamt einmal bearbeitet
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bright
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 09.11.2008
Beiträge: 733

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2009 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

dad hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Hallo, mein Sohn (21) hat vor zwei Wochen eine Entgiftung von Heroin gemacht. Ich habe das Gefühl das wieder was nicht stimmt. Er geht fort und
kommt völlig aufgedreht nach Hause. Er sagt er trinkt Bier. Gestern abend
habe ich eine Spritze bei ihm gesehen. Er streitet alles ab. Reden kann man
nicht mit Ihm. Ich weiß nicht mehr weiter.


Hallo.

Die Situation die du schilderst kenne ich nur zu gut. Vor über 13 Jahren
hatte ich ähnliche Gespräche mit meiner Mutter. Und kann dich und deinen Sohn nur zu gut verstehen. Du machst dir Sorgen und verstehst nicht wirklich was da passiert. Er schämt sich für seine Schwäche und das er dich und sich andauernd enttäuscht. Wahrscheinlich ist er an dem Punkt das er gerne aufhören möchte, aber sich nicht eingestehen möchte das er Süchtig ist. Ich kenn das nur zu gut. Man macht einen Entzug und die Umwelt hofft das die "Sache" damit erledigt ist. Natürlich sagt einem die Umwelt das auch, "Junge bin ich froh das du die Kurve kriegst", oder ähnliches. Als Sohn sitzt man dann nach einem Entzug Zuhause und stellt fest, das die Gedanken nur noch um das Zeug kreisen, man kriegt es einfach nicht mehr aus dem Kopf, irgendwann gibt man dann nach und fühlt sich total scheiße weil man alle enttäuscht hat ! Was würdest du in so einer Situation tun ? Würdest du hingehen und sagen, ja klar habe mir gerade einen Schuss gesetzt und dir dann die Enttäuschung im Gesicht deiner Mutter anschauen ! Nein, tut man nicht, gerade nicht gegenüber den Menschen die man liebt.
Das beste was du für dich und ihn machen kannst, ist ihm eine eigene Wohnung zu besorgen und ihn machen lassen. Entweder sucht er sich dann irgendwann Hilfe oder stirbt, aber bis auf deine Bereitschaft das deine Tür offen steht und er jederzeit Hilfe bekommen kann, kannst du leider nicht wirklich an diesem Ausgang teilhaben, du must dich selber schützen. Irgendwann wird er dich beklauen, Sachen versetzen und deine Liebe und Vertrauen immer mehr zerstören.

Die Geschichte mit mir und meiner Mutter hat ein gutes Ende gefunden, obwohl ich gerade dabei bin, die selben Fehler wie vor 16 Jahren zu machen. Aber meine Mutter, kann heute auf mich zählen. Habe ihr letztens die Wohnung renoviert, ihr zwei süße Enkelkinder geschenkt, also alles das was man sich evt. von seinem Sohn im alter wünscht.

Der Glaube das dein Sohn es irgendwann schafft, den behalte und sage das deinem Sohn, alles andere wäre nur destruktiv, das er dich enttäuscht das weis er selber und geißelt sich dafür. Gib ihm das Gefühl das er dein Sohn ist und das egal was passiert, du ihn liebst und an ihn glaubst und er jede Hilfe bekommt wenn er sein Problem angehen will.

P.S. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und innere Gelassenheit um das zu überstehen.

Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ausser, dass die Ärzte ihm doch einfach sein Heroin verschreiben sollen.
Dass die Drogenpolitik geändert werden müsste. Dann ist Heroin ein geringeres Problem, als beispielsweise Nikotin. Oder eine Essstörung.
Ein Bekannter von mir "erstickt" gerade gaaaaaaannnz laaangsaaaam, wirklich elendig, vom legalen Nikotin.
Bevor jemand den Vergleich bezweifelt!!!
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Kasjopaya
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2009 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

ich gehe jetzt seit 4 Jahren mit Ihm durch seine Sucht. Bei jedem Rückfall
habe ich um und mit Ihm gekämpft.

Er hat auch schon einmal ein Jahr alleine gelebt und ist mehr oder weniger
dabei vor die Hunde gegangen. Lehrstelle weg im 3. Jahr. Also wollte er wieder zurück.

Wir, also mein Mann und mein Sohn (15) waren alle dafür Ihn wieder auf-
zunehmen. Das war an sich kein einfacher Schritt, wir haben uns etwas
freigeschwommen und wußten ja auch nicht was da auf uns zu kommt.

Dann hat er sich Anfang des Jahres zu einer Entgiftung entschlossen. Er
wollte aufhören und wir haben Ihn in allem unterstützt.

Ich weiß das es für den Süchtigen nicht einfach ist und das mit einer
Entgiftung nicht alles erledigt ist. Es liegt noch ein weiter Weg vor Ihm.

Aber ich verstehe nicht das er mir nicht vertraut, ich rechne jeden Tag
mit einem Rückfall (das sage ich ihm natürlich nicht), und wenn es soweit
ist will ich nichts verpassen.

Ich nehme mich ungeheuer zurück vor Ihm um Ihn nicht unter Druck zu
setzen. Ich motiviere und motiviere. Was bleibt mir anderers übrig, ich
liebe meinen Sohn und würde mir wünschen er schafft es wie Du und
hat eine Zukunft.

Wenn Du schreibst, das Du dabei bist den gleichen Fehler zu machen
wie vor 16 Jahren, was meinst Du damit? Einen Rückfall?

Danke für Deine offenen Worte und im Grunde weiß ich das Du verdammt
Recht hast in den Bezug auf den Ausgang der Sucht......
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miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2009 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Kasjopaya,

ich wollte nur mal sagen, dass ich ungeheuer Respekt habe vor dem, wie du mit der Situation umgehst. Jedenfalls nach dem, wie Du schreibst, klingt es als würdest du alles "richtig" machen, wenn sowas überhaupt möglich ist.

Wer als Abhängiger solche Eltern hat, kann wirklich nur dem Himmel danken (ich bin nicht gläubig, aber ihr wißt was ich meine, oder?Wink)

Dass du dir Sorgen machst, und wissen willst wie die Lage grade ist, kann ich gut verstehen. Nur solltest du auch versuchen, ein klein wenig Abstand zu bekommen, auch zu deinem eigenen Besten.
Auch wenn dein Sohn dein Kind ist und dazu heroinabhängig, ist er doch erwachsen und muss seinen Weg selber machen, auch entscheiden wann er Hilfe braucht. Es ist gut möglich, dass er Rückfälle hat. Aber du solltest ihm versuchen so weit zu vertrauen, dass er sich an dich wendet, wenn er es kann, und braucht.
Rückfälle sind irgenwie sowas "Peinliches" und man hat das Gefühl, alle zu enttäuschen (was ja auch oft so ist) - ich würde, wenn ich mich in seine Lage versetzte, und wirklich einen Rückfall hätte, auch erst selber versuchen, dass wieder hinzubekommen. Vielleicht ist das nicht die klügste oder erfolgreichste Taktik, aber er muss seinen Weg letztlich selber finden. Zu seinem Glück zwingen kann man sowieso keinen.

Auch wenn er noch ein paar mal stolpert, ich bin sicher, wenn er so starken und verlässlichen Rückhalt spürt und dass ihm seine Fehler auch verziehen werden, wird es irgendwann schaffen.
Du kannst ihn ja fragen, und sagen dass du dir Sorgen machst, aber versuch auch, seine Grenzen zu akzeptieren. Er hat sie nicht ohne Grund. Du wirkst schon recht gelassen (also im vergleich zu anderen, ich glaub meine Eltern/Mutter würde einfach völlig hysterisch werden), versuch das beizubehalten, auch wenn nicht alles glatt läuft. Aber achte auch deine eigenen Grenzen, bzw wieviel eurer Familie zumutbar ist. Ihr macht das schon!
lieben Gruß, Mira
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dad
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.01.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2009 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber ich verstehe nicht das er mir nicht vertraut, ich rechne jeden Tag
mit einem Rückfall (das sage ich ihm natürlich nicht), und wenn es soweit
ist will ich nichts verpassen.


Was willst du nicht verpassen ? Wie er drauf ist ? Ernst nehmen kannste ihn dann sowieso nicht. Wenn der gerade einen Rückfall, bzw. wahrscheinlich gerade dabei ist wieder drauf zukommen, möchte er nicht mit dir darüber reden, er kann dir nicht sagen das er nach 3 Rüchfällen schon wieder resigniert hat und eigentlich wieder dabei ist drauf zu sein, er möchte nicht davon lassen, es geht ihm ja gut damit, die Konsequenzen sind einem Süchtigem irgendwie egal, es geht ihm ja gut und er möchte niemanden der ihm ein schlechtes Gewissen macht, das macht er sich schon selbe.


Zuletzt bearbeitet von dad am 7. Apr 2009 09:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Kasjopaya
Anfänger


Anmeldungsdatum: 12.02.2009
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2009 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich will nicht den Moment verpassen, wo er vieleicht Unterstützung braucht um nicht rückfällig zu werden.

Ich will nicht das er sich alleine fühlt mit diesem ganzen Dreck. Ich möchte
nicht das er sich schämt. Ich möchte das er Hilfe an nimmt wenn er Probleme bekommt und nicht das er sich weg schießt.

Das man mit seiner Mutter nicht über alles reden kann und ich nicht jedes
seiner Probleme lösen kann weiß ich. Aber ich kann da sein!!!

Und ich werde nicht die Augen verschließen und wegschauen. Das weiß er,
und ich weiß das Du recht hast. Er hat es hier bequem und muß sich um
nichts kümmern.

Zwischen Dir und ihm gibt es viele Paralellen, 1 Jahr Polamidon, Hepatitis C, Freundin an besten Freund verloren.

Nach seiner Polamidon Therapie hatte er Erfolge, Schule mit Auszeichnung
beendet, Lehrstelle nach einer Bewerbung erhalten. Anfangs in der Lehre
nur gute Noten und Beurteilungen. Bis ihn das Dreckszeug wieder einge-
holt hat.

Jetzt hat er nichts mehr, Lehre weg, Freundin weg, nur die Aussicht sein
Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wenn er wieder alleine wohnen
würde, würde er sich noch weiter gehen lassen.

So kann ich ihn motivieren eine neue Lehrstelle zu suchen, und fordere
ihn ein bischen. Wenn er nicht hier wohnen würde hätte ich nicht so die
Möglichkeit etwas Normalität von ihm zu fordern.

Es hört sich an als ob ich von einem 12-jährigen reden würde, aber alleine
würde er vieles nicht auf die Reihe bekommen. Das Heroin hat Wirkung
gezeigt und in vielem ist er total weltfremd. Er schläft schlecht, fast keine
Nacht durch, geistert durch das Haus.

Wir versuchen Ihn einzubeziehen, meine Schwester hat MS und sitzt im
Rollstuhl, er geht mit Ihr einkaufen und hilft ihr. So versuchen wir Ihn unter anderem zu mobilisieren. Und so kann er sich auch nicht immer
entziehen.

Ich weiß nicht ob es der richtige Weg ist, aber immer noch besser, als
wenn er wieder in einem Drecksloch alleine vor sich hin vegitiert.

Wir brauchen doch alle ein Ziel, oder nicht? Arbeit und Aufgaben sind
sicherlich wichtig, wir werden ja zum teil auch leider daran gemessen, aber wichtig sind die Ziele die wir erreichen können. Und wenn er heute
nichts nimmt, nimmt er vieleicht morgen auch nichts. Ein Tag nach dem
anderen.

Ich weiß nicht , aber kann Heroin wirklich eine Alternative sein. Sind die
Probleme dann anders, die kommen doch wieder. Und sie werden größer
und größer.

Was ich von Dir lese, hört sich an, das Du mit beiden Beinen auf der Erde
stehst und ziemlich realistisch bist. Wie ein Kämpfer!!!!!!!!!!!!!!!

Hast Du denn niemanden der Dich etwas auffängt?

Kasjopaya
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miramööp
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 163

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2009 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

ich glaube nicht dass es deiner Macht steht, ihn zurückzuhalten, wenn er sich entschlossen hat zu einem Rückfall. Er muss selbst lernen, sich zurückzuhalten, das kann keiner für ihn übernehmen. Wenn man erst mal innerlich "ja" gesagt hat, nachgegeben hat, ist es normalerweise zu spät. Wenn ich mal von mir ausgehe. Da springt so ein Automatismus an, also ich kanns gar nicht beschreiben, einfach ein krass mächtiger Sog. Ich kann es nicht beschreiben, und man kann es sich wohl auch nicht so einfach vorstellen.

Was dad sagste, mit dem Programm, also Substitution, wäre vielleicht wirklich gut. Red mal mit ihm darüber, ob er sich das vorstellen kann. Dann kann erst mal ein bißchen Normalität in sein Leben einkehren, und er hat Zeit gewonnen, in der er Therapie machen und an seiner Sucht arbeiten kann.

Du hast Recht, du kannst "nur" für ihn da sein, und das ist schon sehr viel. Du kannst das Steuer nicht mehr für ihn übernehmen. Aber sich Hilfe zu nehmen, dazu kannst du ihn nicht zwingen. Er muss Hilfe von sich aus wollen, muss sich dazu entscheiden, an welchem Punkt er das kann, weiß niemand von uns. Hilfe die, man nicht annehmen will ist einfach vergebens. Und für dich frustrierend. Du tust schon viel, aber lass ihn auch seinen Part selber finden und übernehmen. Sonst rennst du nur gegen eine Wand. ER muss sich da freischaufeln, du kannst es nicht für ihn machen, so sehr ich verstehe, dass du es gerne würdest.
Weiter alles Gute, Mira
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dad
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.01.2009
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2009 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich weiß nicht , aber kann Heroin wirklich eine Alternative sein. Sind die
Probleme dann anders, die kommen doch wieder. Und sie werden größer
und größe


Leider ja. Probleme spielen keine Rolle mehr, die kann man sich ja wegdrücken.
Zitat:
So kann ich ihn motivieren eine neue Lehrstelle zu suchen, und fordere
ihn ein bischen. Wenn er nicht hier wohnen würde hätte ich nicht so die
Möglichkeit etwas Normalität von ihm zu fordern.


Toll, wie du da dran gehst.

Zitat:
Wir versuchen Ihn einzubeziehen, meine Schwester hat MS und sitzt im
Rollstuhl, er geht mit Ihr einkaufen und hilft ihr. So versuchen wir Ihn unter anderem zu mobilisieren. Und so kann er sich auch nicht immer
entziehen.

Tu alles was du für richtig hälst ihn zu Unterstützen, aber akzeptiere seinen eigenen Weg, sprich mach ihn nicht fertig wenn er Rückfälle hat oder drohe ihm mit Rausschmiss. Vielleicht läßt er sich ja wirklich nur hängen und brauch jemand der ihn im Moment stützt, er war ja schon mal clean.
Zitat:
Jetzt hat er nichts mehr, Lehre weg, Freundin weg, nur die Aussicht sein
Leben wieder in den Griff zu bekommen. Wenn er wieder alleine wohnen
würde, würde er sich noch weiter gehen lassen.


Leider ist es in den meisten Fällen so, das es den Menschen erst so richtig dreckig gehen muss, bevor sie Hilfe annehmen bzw. zulassen können. Wenn man am Ertrinken ist, greift man nach jedem Strohhalm, leider ist die Meinung darüber wann man am Ertrinken ist eine sehr geteilte zwischen süchtigen und nicht süchtigen.

Zitat:
Wir brauchen doch alle ein Ziel, oder nicht? Arbeit und Aufgaben sind
sicherlich wichtig, wir werden ja zum teil auch leider daran gemessen, aber wichtig sind die Ziele die wir erreichen können. Und wenn er heute
nichts nimmt, nimmt er vieleicht morgen auch nichts. Ein Tag nach dem
anderen


Wohl war,
Ich wünsch euch alles gute und drücke insbesondere dir alle Daumen und Zehen und werde Gott fragen, wenn es ihn geben sollte, das er Hilft das dein Sohn nicht seinen Dämonen erliegt. Denn von dem was du schreibst bist du eine tolle Mutter und hast sowas nicht verdient..............


Zuletzt bearbeitet von dad am 7. Apr 2009 09:11, insgesamt einmal bearbeitet
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aint ez
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2008
Beiträge: 398

BeitragVerfasst am: 4. März 2009 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

bullshit eure beitraege haben mich jetzt fertig gemacht...
alles gute euch ich muss jetzt pennen und depris schieben gehen.

habe heute nicht geraucht bin ganz stolz!!
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Jess
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 22.02.2009
Beiträge: 298

BeitragVerfasst am: 5. März 2009 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Da kannst Du auch wirklich stolz drauf sein!!! Denn zu wiederstehen, stark zu bleiben, dass stärkt einen selbst sehr!!! Die Ehrfahrung habe ich zumindestens in den letzten Wochen gemacht!

Kopf hoch...denk dran, was Du mir Gestern geschrieben hast...Das trift auch auf Dich zu!!!
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