heute sind es 149 tage...

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hammerhart1984
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2013 21:59    Titel: heute sind es 149 tage... Antworten mit Zitat

...ohne dich.
liebe mama,
ich habe noch die worte der ärzte im ohr , als sie mir sagten, dass du bald sterben wirst.
das der alkohol deinen körper irreparabel geschädigt hat.
vergebens die worte der vernunft und der warnung- du hast einfach zu tief in deiner sucht dringesteckt.
es gab zeiten der hoffnung in denen du trocken warst und zeiten der wut und des schmerzes als dir der rückfall anzumerken war.
reden wolltest du nicht- hast ja alles im griff gehabt, du und dein "dosiertes" trinken.
dein körperlicher verfall liess sich nicht mehr verbergen, vom geistigen ganz zu schweigen.
all die kleinen appelle mit viel empathie- umsonst.
deine zeit im krankenhaus als es dir so schlecht ging war ein emotionaler ausnahmezustand für uns alle.
deine enkel , die zwar wussten, dass es dir schlecht ging, ihnen zu sagen die oma muss im krankenhaus bleiben, damit ihr geholfen wird.
und papa, als er einen schimmer der hoffnung verspürte - dir ging es besser, man nennt sowas auch das letzte aufbäumen...
und dann am letzten augusttag, das wetter war so schön, es war warm und der tag versprach ein guter werden zu wollen.
auch für dich- es war der tag , an dem du gegangen bist, auf deine reise zu sternen.
der anruf von der ärztin, dass du eingeschlafen bist...der gang zu papa , als wir ihm die nachricht überbringen mussten, es wirkte nicht real, und dennoch war es wahr.
die tage danach , die beerdigung(ich hoffe, dir haben deine blumen gefallen, rote rosen- wie auf deiner hochzeit) und die wege, die gegangen werden mussten.
bald wird dein fünftes enkelkind geboren und wie das schicksal es will ist der errechnete geburtstermin auch dein geburtstag.
wie gerne hätte ich dir die ultraschallbilder gezeigt, du hättest dich sicher sehr gefreut.
erst letzte woche hat ben mich gefragt, ob oma denn nun wirklich bei den sternen ist.
daraufhin haben wir uns ans fenster gestellt und dir gewunken, du hast uns bestimmt gesehen und dich drüber gefreut.
mama, vermissen dich...
25.02.1960-31.08.2012
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2013 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe hammerhart1984,

Deine Mama wäre stolz auf Dich Exclamation .

So warme Worte kann nur eine liebende Tochter finden.

Ich wünsche Dir für die bevorstehende Geburt, von ganzem Herzen, alles alles Gute und vorallem ein gesundes Kind!

Alles Liebe von Lämmchen
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Trini
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 17.06.2009
Beiträge: 1147

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2013 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe hammerhart

das hast du schön geschrieben. Ich bekam eine Gänsehaut.
mein Vater ist auch an Alk gestorben.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute

lg
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Warrior
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 13.11.2012
Beiträge: 1004

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2013 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo hammerhart,

wir hatten, glaube ich, bis jetzt noch nicht das Vergnügen...

Deinen Worten ist zu entnehmen, dass ihr bis zuletzt zu deiner Mutter gestanden habt, trotz ihres Alkoholproblems. Es ist sehr tragisch, dass all die Unterstützung und der Zuspruch nichts genützt haben.

So, wie du hier schreibst, habe ich schon das Gefühl, dass es bei euch auch viele gute Zeiten gegeben hat.

Behalte dir besonders diese gut in Erinnerung und erzähle deinen Kindern davon.

Auch ich wünsche dir für die Geburt alles Gute!

Warrior
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andi1975
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.01.2011
Beiträge: 173

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2013 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

dein text spiegelt die innige verbindung mit deiner mutter wider und sowas bleibt mMn nicht unbemerkt,selbst wenn deine mutter jetzt bei den sternen sein sollte.
trauer ist ein zeichen von liebe und diese geht immer in resonanz mit liebe.

alles gute weiterhin!

lg!
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hammerhart1984
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2013 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

danke euch allen für euren zuspruch; erst so langsam begreif ich das sie nie wieder kommt.
wir hatten nicht immer gute zeiten, ja manchmal war es nicht einfach mit ihr.
aber das kennen die meisten von euch sicherlich auch; wenn die sucht den menschen so eine hässliche "maske" aufsetzt und man den menschen dahinter nicht mehr erkennt.
weihnachten war es besonders schlimm. gerade wenn man eigene kinder hat und in vielen momenten an die eigene kindheit zurückdenkt.
als noch alles irgendwie in ordnung war- als der alkohol noch keine rolle gespielt hat.
dieses gefühl von geborgenheit und "klein" sein dürfen.
ich glaube, dieses gefühl ist es auch was uns alle(zumindest aber die meisten) schwach und gleichzeitig stark sein lässt.
quasi unser lebenselixier.

ich möchte die komende woche zu ihrem grab, seit ihrer beerdigung war ich nicht mehr dort.
immmer wenn ich meinen papa besuche, fühle ich mich ihr nah; nun gut, viel hat sich dort ,seit sie nicht mehr da ist,nicht verändert.
manchmal habe ich das gefühl, dass sie , wenn ich dort in der küche sitze, sie in den raum tritt, lacht und wie immer an den herd geht und etwas zu essen kocht.
aber nein, der herd bleibt kalt.
nur die erinnerungen, die bleiben.

leider ist die allgemeingültige meinung über sie nicht die beste- teilweise wird mit ihr nur das adjektiv "totgesoffen" assoziiert.
wie ich das hasse!
gut, sie ist an den folgen massiven, jahrelangen alkoholkonsums gestorben, dessen bin ich mir bewusst - aber hat sie und all die anderen nicht auch ein recht auf würde?

ich bin den ärzten, die ihr möglichstes getan haben, dass sie sich nicht unnötig quälen musste, dankbar.
sie haben es ihr ermöglicht, ohne angst und schmerzen sterben zu dürfen- ganz unabhängig davon, aus welchem grund, dieser mensch derart erkrankt war.
ich würde mir wünschen, dass es viel mehr von diesen menschen(ärzte,pflegepersonal,therapeuten) gäbe, die einfach nur die not eines menschen sehen und helfen, egal aus welchen gründen es diesem menschen so schlecht geht.
tja, da wären wir bei unserem guten alten grundgesetz, in dem es ja so schön heisst, das die würde des menschen unantastbar ist. schöne theorie!
meine lieben, ich wünsche euch einen schönen restabend und alles gute .
lg, hammerhart1984
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2013 08:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo M.,

wollte nur kurz wissen wie es Dir so kurz vor der Niederkunft geht.

Alles Gute wünscht Dir Lämmchen

Und nun noch die Qualitätsregel...geschafft...
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hammerhart1984
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 6. Feb 2013 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

hallo lämmchen,
so lala, der blutdruck ist icht mehr so ganz gut- etwas hoch aber ansonsten geht es.
mein rücken macht mir zu schaffen; es ist ja leider so, dass er durch mein rheuma schon stark verändert ist und jetzt wird mein kreuz nochmal so richtig auf die probe gestellt.
aber was will ich meckern, ich mach das für mein baby und die liebe, die ich dadurch zurückbekomme macht auch das wieder wett.
danke für den zuspruch!
werde berichten, sobald das schätzchen da ist.
lg, hammerhart1984
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Rauschloverin
Anfänger


Anmeldungsdatum: 07.02.2013
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2013 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

musste weinen über deinen text..es tut echt weh..wenn man sowas liest..so jung wie deine mama noch war..echt schlimm..mein vater trinkt auch und wenn er dann mal trinkt dann richtig und viel und dann geht es ihm mehrer tage schlecht oder das geld fehlt und so ist das ein teufelkreislauf..irgendwie kann man sich gar nicht vorstellen..das es echt menschen gibt die daran sterben..man sieht ja nicht wie eigentlich wirklich der innerliche verfall ist..mein vater sieht eigentlich normal aus..aber er wird auch irgendwann daran sterben..er ist 65 jahre...naja frauen sieht man das häufig gleich an wenn sie dolle in der sucht stecken...und der alkohol ist bei frauen noch gefährlicher...wie lange war deine mutter davon abhängig und warum hat sie getrunken..hat sie da mal was erzählt...hatte sie eine arbeit der sie nach gegangen ist?

viel glück für dich und dein baby..deine mutter wäre stolz auf dich
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hammerhart1984
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2013 23:12    Titel: Antworten mit Zitat

hallo rauschloverin,
meine mama musste schon recht früh(so mit 10 oder 12 jahren) "gross " sein- meine oma war nicht die mutter, die man sich so wünscht.
weil meine mama die älteste von drei mädels war, musste sie viel verantwortung übernehmen- im sinne von "nicht kind sein dürfen".
das hat dazu geführt, dass sie im schnellvorlauf erwachsen geworden ist(mit 18 geheiratet, erstes kind mit 19, zweites mit 24,) ; mein papa ist 12 jahre älter und ein wirklich liebevoller mann für sie gewesen- er stand immer hinter ihr, auch in den heftigsten phasen ihrer alkoholerkrankung.
als sie mit meinem vater zusammenzog, hatte sie sich nicht nur um den eigenen betrieb(landwirtschaft) zu kümmern, sondern auch um meine grosseltern, die auch mit im haus gewohnt haben.
noch dazu war mein grossvater ein sehr griessgrämiger und verbitterter mensch und meine grossmutter ein pflegefall.
als ich im teene-alter war, fing es eigentlich recht harmlos an- hier und da mal ein schnäppschen.
und immer auf der suche nach anerkennung- nebenher hat sie sich für`s dorfleben engagiert, leider hat das der ein oder andere auch ausgenutzt.
sie war einfach zu gutmütig.
und dann wollte sie mit anfang 40 noch ein baby, was ihr, warum auch immer, verwehrt blieb.mama hatte sich immer einen jungen gewünscht, da sie mit 18 schonmal eine fehlgeburt hatte...
und dann begannen die exzesse, erst ab und an, bis sich diese häuften und die "klaren" zeiten weniger wurden.
es wurde irgendwie stillschweigend so hingenommen, da sie ja auch in dem sinne keinen arbeitgeber hatte, der diesen konsum nicht akzeptiert hätte.
und papa hat sie eigentlich immer machen lassen- bis auf die letzten sieben jahre.
mama lag weihnachten 2006 in der uniklinik über wochen im künstlichen koma wegen einer meningitis- durch die laborwerte wurde der konsum erst so wirklich zur sprache gebracht.
zumal sie tagelang aufgrund der schwere der infektion in lebensgefahr schwebte.
als es ihr besser ging(sie musste alles neu lernen:essen,trinken,sprechen,laufen, etc.) war sie für kurze zeit in der reha.
und ich schaf hoffte, dass sie trocken blieb.
pustekuchen!
die erste zeit war sie "geläutert", es ging ihr wirklich gut.
aber mit der zeit merkte ich, dass der teufel"alkohol" wieder in ihr leben trat.
erst schleichend und dann *bang* anfang 2011 wurde sie notfallmässig mit einem massiven ikterus, drohendem organversagen und katastrophalen blutwerten ins kh direkt auf die its gebracht.
diagnose: leberfibrose!

sie war die erste zeit während der drei wochen krankenhaus ein absoluter pflegefall(massive geistige und körperliche schäden) und musste zu haus auch noch rundum versorgt werden.
die ärzte haben eine ganz deutliche ansage gemacht, die lautete: sollte sie nicht aufhören zu trinken, wird sie sterben!
ich hatte gehofft, da sie ziemlich beeindruckt schien, dass dieser schuss vorm bug endlich fruchtete.
nun ja, es kam wie ich es leider aus meiner eigenen berufspraxis kenne; die erste zeit trocken und motiviert und dann...

der nächste zusammenbruch juli 2012, wieder massiver ikterus, kaum noch in der lage geradeaus zu gehen, epi-anfälle, inkontinenz, wahnhafte äusserungen, eigenveranlasste nahrungskarenz...ich könnte noch mehr dazu schreiben, würde aber den rahmen sprengen.
sicher fragt ihr, warum niemand eingeschritten ist oder sie vor dem ganzen bewahrt hat - ganz klare antwort: sie wollte nicht!
mama war in dem was sie tat, ziemlich dominant und wenn sie von etwas überzeugt war, auch wenn es noch so realitätsfern schien, hatte es alles seine richtigkeit für sie.
obwohl ich manchmal denke, dass sie im tiefsten innern sehr unsicher war.
es war , wie ich bereits erzählte, nicht immer ganz einfach.
ihr launenbarometer reichte von extrem schlecht gelaunt+hysterisch bis richtig fröhlich+aufgekratzt.
selbst mein papa war, gerade in den letzten jahren, oftmals etwas überfordert, so dass er bei den meisten auseinandersetzungen einfach nachgab.
oh, ich sehe gerade, ist ziemlich viel geworden.
vielleicht hat es bis hierher jemand geschafft...
lg, hammerhart1984
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hammerhart1984
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 23.08.2012
Beiträge: 190

BeitragVerfasst am: 8. Feb 2013 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

hallo rauschloverin,
meine mama musste schon recht früh(so mit 10 oder 12 jahren) "gross " sein- meine oma war nicht die mutter, die man sich so wünscht.
weil meine mama die älteste von drei mädels war, musste sie viel verantwortung übernehmen- im sinne von "nicht kind sein dürfen".
das hat dazu geführt, dass sie im schnellvorlauf erwachsen geworden ist(mit 18 geheiratet, erstes kind mit 19, zweites mit 24,) ; mein papa ist 12 jahre älter und ein wirklich liebevoller mann für sie gewesen- er stand immer hinter ihr, auch in den heftigsten phasen ihrer alkoholerkrankung.
als sie mit meinem vater zusammenzog, hatte sie sich nicht nur um den eigenen betrieb(landwirtschaft) zu kümmern, sondern auch um meine grosseltern, die auch mit im haus gewohnt haben.
noch dazu war mein grossvater ein sehr griessgrämiger und verbitterter mensch und meine grossmutter ein pflegefall.
als ich im teene-alter war, fing es eigentlich recht harmlos an- hier und da mal ein schnäppschen.
und immer auf der suche nach anerkennung- nebenher hat sie sich für`s dorfleben engagiert, leider hat das der ein oder andere auch ausgenutzt.
sie war einfach zu gutmütig.
und dann wollte sie mit anfang 40 noch ein baby, was ihr, warum auch immer, verwehrt blieb.mama hatte sich immer einen jungen gewünscht, da sie mit 18 schonmal eine fehlgeburt hatte...
und dann begannen die exzesse, erst ab und an, bis sich diese häuften und die "klaren" zeiten weniger wurden.
es wurde irgendwie stillschweigend so hingenommen, da sie ja auch in dem sinne keinen arbeitgeber hatte, der diesen konsum nicht akzeptiert hätte.
und papa hat sie eigentlich immer machen lassen- bis auf die letzten sieben jahre.
mama lag weihnachten 2006 in der uniklinik über wochen im künstlichen koma wegen einer meningitis- durch die laborwerte wurde der konsum erst so wirklich zur sprache gebracht.
zumal sie tagelang aufgrund der schwere der infektion in lebensgefahr schwebte.
als es ihr besser ging(sie musste alles neu lernen:essen,trinken,sprechen,laufen, etc.) war sie für kurze zeit in der reha.
und ich schaf hoffte, dass sie trocken blieb.
pustekuchen!
die erste zeit war sie "geläutert", es ging ihr wirklich gut.
aber mit der zeit merkte ich, dass der teufel"alkohol" wieder in ihr leben trat.
erst schleichend und dann *bang* anfang 2011 wurde sie notfallmässig mit einem massiven ikterus, drohendem organversagen und katastrophalen blutwerten ins kh direkt auf die its gebracht.
diagnose: leberfibrose!

sie war die erste zeit während der drei wochen krankenhaus ein absoluter pflegefall(massive geistige und körperliche schäden) und musste zu haus auch noch rundum versorgt werden.
die ärzte haben eine ganz deutliche ansage gemacht, die lautete: sollte sie nicht aufhören zu trinken, wird sie sterben!
ich hatte gehofft, da sie ziemlich beeindruckt schien, dass dieser schuss vorm bug endlich fruchtete.
nun ja, es kam wie ich es leider aus meiner eigenen berufspraxis kenne; die erste zeit trocken und motiviert und dann...

der nächste zusammenbruch juli 2012, wieder massiver ikterus, kaum noch in der lage geradeaus zu gehen, epi-anfälle, inkontinenz, wahnhafte äusserungen, eigenveranlasste nahrungskarenz...ich könnte noch mehr dazu schreiben, würde aber den rahmen sprengen.
sicher fragt ihr, warum niemand eingeschritten ist oder sie vor dem ganzen bewahrt hat - ganz klare antwort: sie wollte nicht!
mama war in dem was sie tat, ziemlich dominant und wenn sie von etwas überzeugt war, auch wenn es noch so realitätsfern schien, hatte es alles seine richtigkeit für sie.
obwohl ich manchmal denke, dass sie im tiefsten innern sehr unsicher war.
es war , wie ich bereits erzählte, nicht immer ganz einfach.
ihr launenbarometer reichte von extrem schlecht gelaunt+hysterisch bis richtig fröhlich+aufgekratzt.
selbst mein papa war, gerade in den letzten jahren, oftmals etwas überfordert, so dass er bei den meisten auseinandersetzungen einfach nachgab.
oh, ich sehe gerade, ist ziemlich viel geworden.
vielleicht hat es bis hierher jemand geschafft...
lg, hammerhart1984
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primus
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Anmeldungsdatum: 20.02.2013
Beiträge: 192

BeitragVerfasst am: 26. Feb 2013 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

puuuuh ja auch mir kamen ebend richtig die tränen bei dieser emotionalen sehr traurigen geschichte!

auch meine mutter betrieb ihr ganzes leben raubbau an ihrem körper mit sehr sehr viel alkohol,disdras,diazepam..alle medis die sie bekam...und das auch bis ende der achtiziger lange vom hausarzt,bis er ärger von der kasse bekam und sie von einem tag auf den anderen nichts mehr bekam und wirklich beinahe daran starb!

Sie hatte gefühlte 1000 rückfälle,es war alles sehr schwer für meinen vater meinen bruder und mich!ich war am anfang natürlich klein...und immer auf der seite meiner mutter..aber ich habe ihr nicht geholfen mit meinen sechs jahren lebenserfahrung(meine mutter trank auch in meiner schwangerschaft,bin trotzdem ein ansehnlicher junge gewordenund trank schon vor der geburt meines 6 jahre älteren bruder/aber nicht während seiner geburt),wenn ich zu kiosk gegangen bin oder sogar zum hausarzt die tabeletten abholen!mein bruder kippte den stoff weg und ich holte neuen für meine mutter!

Ach ich weiß noch wie sie mitte und ende der 80er kofferweise diazepam tabeletten aus mallorca mitnahm und jeden bekannten,wenn wir nicht da waren,beauftragte das selbe für sie zu machen

trotz allem warst du für mich die beste mutter und was mich so sauer und traurig macht ist,das du dich mit deinen 60 jahren nochmal so aufgebäumt hast...nach 3 wochen krankenhaus..wo es dir so unendlich schlecht ging und mein netter bruder dich noch dafür anschrie,als du dem tode nahe im bett lagst!

du warst über 2 jahre trocken und wir haben deinen 62 jährigen geburtstag beim essen gefeiert..ich lies dich über 1 stunde warten...weil ich ein junkie war und du wußtest es,was dich bestimmt sehr belastete und du weißt ja leider,da ich dir nur kummer bereitete!

neun tage nach deinem geburtstag riefst du mich an,ob wir uns treffen..ich war drauf und gestresst und sagte ich melde mich später oder so...auf ein mal war der empfang weg...ich wollte nochmal zurückrufen,und dir sagen das ich nicht mit absicht aufgelegt habe wie so oft früher..tats aber nicht und dachte wir sehen uns..du wolltest zum friseur bist dort angekommen tot zusammen gebrochen...nicht mal der Rtw,der zufällig am ärztehaus gegenüber stand konnte dich mehr retten.er war nach 1-2 min da!

Du fehlst uns alle so.deinen 3 enkeln...einfach uns allen!Du bist immer in meinem herzen.ich denke jeden tag an dich...ich dachte wir haben noch mehr zeit...im august bist du schon 2 jahre weg...uns gehts nicht besser!
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