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tuutsweet Gold-User
Anmeldungsdatum: 22.05.2012 Beiträge: 929
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Verfasst am: 8. Feb 2013 09:40 Titel: HH - Ochsenzoll Blues |
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moinsen,
nach meinen 2Jahre andauerndernden Rückfall auf Lexotanil habe ich den Entschluss gefasst es jetzt mal endlich gebacken zu kriegen und mich zum Benzoentzug zur stationären Entgiftung einweisen lassen.
HH Ochsenzoll war angesagt, weil es schnell gehen musste , ohne lange Wartezeit.
Und wer diese gigantische , "under authority" by Asklepios Abfertigungsmaschinerie drogenkranker Menschen kennt, weiss wovon ich rede, wer nicht dem kann ich nicht empfehlen , sich dort einweisen zu lassen, wenn er/sie nicht eine starke Persönlichkeit besitzt oder es wirklich 5 vor 12 ist.
Hardcore , sag ich euch.
Ich hab ja immer gedacht ich habe leicht einen weg vom vielen kosumieren, aber was ich 2 Wochen lang dort erlebt habe , ist nicht zu toppen.
Eingewiesen wurde ich auf eine Doppeldiagnosen Station.
In schlechten Tagen mit 25 Leuten belegt, quer beet, die mangels Zeitaufwand mit Psychopharmaka zugeknallt werden, sich quasi garnicht dagegen zur wehr setzen können, weil sie total durch den Wind sind.
Ich bin kein Freund von Psychopharmaka, weil man sich in diesem Dschungel von Medis und deren Generika garnicht mehr auskennt.
Da bleib ich doch lieber bei meinen Opiaten, da weiss ich was ich habe, aber da sind sich die Mediziner dort anscheinend einig.Gib dem Patienten lieber 4mal täglich Neuroleptika die er /sie garnicht kennt, anstatt ihn mit Pola/Metha/Subutex mal 2 ml/mg höher zu setzen, wenn es mal schlecht läuft.
Dies richtet meiner Meinung nach nicht so einen Flächenbrand an, wie die Vergabe von Psychopharmaka.
Nein, ich wurde sehr zügig runterdosiert, debattieren zwecklos.
Du kannst Dominal haben , wurde mir gesagt.
Was soll ich mit Dominal, diesem Scheisszeug, dosiert mich doch langsamer ab, sagte ich, nein, entweder 10 oder 21 Tage Programm, Dienst nach Vorschrift.
Und wer sich widersetzt gilt schnell als Querolant, der beim geringsten Regelverstoss vor die Tür gesetzt wird.Es gibt ja genug Leute auf der Warteliste,der Nachschub ist gesichert.Der Rubel muss rollen, auf den Menschen wird dabei nicht geachtet, Scheissegal was passiert wenn man entlassen worden ist, der Rückfall ist zu 99% gesichert.
Wie schon erwähnt, wenn ich mir nicht jeden Tag wieder aufs neue gesagt hätte ich tue das für mich, ich ziehe das Ding hier durch,hätte ich abgebrochen.Aber ich habe meinen "Schein" bekommen und wurde regulär entlassen.Das ist wichtig für mich selbst, etwas schweres durchgezogen zu haben, ein sehr gutes Gefühl, aber ein bitterer Beigeschmack bleibt , über die Systematik deutscher Entgiftungseinrichtungen.
Wie sind eure Erfahrungen, wo habt ihr entgiftet, was habt ihr erlebt, das würde mich interessieren.
lg |
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veilchenfee Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 18.12.2009 Beiträge: 4072
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Verfasst am: 8. Feb 2013 10:37 Titel: |
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Hey tuutsweet,
fabelhaft, dass Du´s durchgezogen hast! Hört sich schon gruselig an, was Du da beschreibst und ich bin froh, dass ich mir derartige Erfahrungen erspart habe bisher. Dafür habe ich letzte Nacht von der Psychiatrie geträumt, kein Witz. Es war aber ein eher angenehmer Traum .
Alsdann, bleib tapfer + man liest sich! |
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XotoX Silber-User
Anmeldungsdatum: 13.04.2012 Beiträge: 102
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Verfasst am: 8. Feb 2013 13:01 Titel: |
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Das erinnert mich ganz dunkel an meinen ersten Krankenhausaufenthalt, bei dem die Herrschaften mich innerhalb von 3 Tagen von 100mg Praxiten auf 0 gesetzt haben...
Diese Neuroleptika-Wirtschaft ist wirklich zum Mäuse melken - vorallem, wenn man die Nebenwirkungen (vorallem die NICHT reversiblen Bewegungsstörungen) mal betrachtet...
Ende vom Lied: Der ewige Kreis...
Aber Glückwunsch, dass dus durchgezogen hast... Ich bin nach 4 Wochen mit Segen meines Hausarztes raus...
Von den Nebenwirkungen der ach so tollen Neuroleptika hab ich bis heute was...
P.S.: Wie dosieren / setzen sie denn im berühmt berüchtigten Ochsenzoll ab?
Gruß
XotoX |
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prinzessin22589 Gold-User
Anmeldungsdatum: 01.01.2013 Beiträge: 498
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Verfasst am: 8. Feb 2013 18:11 Titel: |
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Ich habe immer nur dort gearbeitet, aber nie als Patient dort. Aer wegen solchen Dingen entziehe ich lieber alleine Zuhause kalt anstatt von der tillisucht und die nächste zu rutschen. Und hinterher muss man eh in seinem leben ohne alleine zurecht kommen, da ist der körperliche Entzug ja eher das wenigste. Aber kommt ja auch immer drauf an von was man körperlich entzieht. |
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James Bronze-User
Anmeldungsdatum: 16.01.2013 Beiträge: 72
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Verfasst am: 13. Feb 2013 17:30 Titel: |
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Hallo ihr , mir erging es ähnlich in Rissen auch asklepius und voll der Hammer für Menschen die eigentlich ein normales leben haben , auch bei mir 25 Personen im mischverhältniss . Nach acht Tagen hab ich die Nase voll gehabt von der verarsche dort und bin nach Hause und hab es allein Geschäft clean zu werden . Es ist schon schade wie mit der Not des einzelnen Geld gemacht wird und wie unser System immer mehr Geld ansammelt . Ich kann nur jedem Raten nicht in solch eine Anstalt zu gehen und es wenn möglich zu Hause oder anders zu erledigen . Der Horror ist schlimmer als der Entzug . Lg James |
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