Spätfolgen von Carbamazepin und Perazin

Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 13:06    Titel: Spätfolgen von Carbamazepin und Perazin Antworten mit Zitat

Hallo Forum

ich habe viele Jahre lang das Antiepileptikum Carbamazepin und
das mittelstarke Neuroleptikum Perazin eingenommen.
Das Perazin habe ich dann vor fünf Jahren absetzen können und das Carbamazepin weiter genommen.
In früheren Jahren habe ich versucht davon los zu kommen
denn durch das Carbamazepin bekam ich häufig Nesselsucht
( stark juckender Ausschlag auf der Haut ).
Einmal habe ich bei einer Heilpraktikerin eine Entgiftung
angefangen aber abends zeitgleich noch 100 mg Carbamazepin
abends genommen. Das führte dann zu Ödemen und einer
starken Irritation der Haut.
Also habe ich die Entgiftung sofort abgebrochen.
Das Carbamazepin und konnte ich dann auch absetzen.
Ich nehme heute hin und wieder nur noch Perazin
wenn ich in einer seelischen Schieflage bin aber setze
es wieder ab wenn es mir besser geht.
Langfristig will ich aber nichts mehr nehmen müssen.
Ich habe mich in meiner freien Zeit viel mit der Wirkungsweise
dieser beiden Medikamente beschäftigt und mir auch
Bücher bestellt z.B. das Buch "Psychopharmaka absetzen" von
Peter Lehmann aus dem Antipsychiatrieverlag.
Studien haben nämlich gezeigt das Neuroleptika langfristig
Schaden verursachen, was z.B. zu Spätdysikinesien führen
kann. Aufgrund von einer Neurodegeneration des Nervensystems,
das die Leute zwanghaft mit dem Mund zucken lässt
und die Motorik und das kognitive Denken einschränkt.

Meine Frage: Hat sich hier jemand aus dem Forum auch mit
diesem Thema beschäftigt und weiß, was man tun kann
um Spätfolgen von Psychopharmakakonsum zu minimieren ?
Habe gehört das bei der rechtzeitigen Einnahme von
hochdosiertem Vitamin E das Risiko von Spätdyskinesien
vermindert wird, aber das kommt wohl bei den
meisten Menschen die diese Medikamente nahmen oder
nehmen zu spät, da sie schon lange sediert sind.
Momentan habe ich keine Beschwerden jeglicher Art,
aber mich interessiert das Thema Vermeidung
von Spätdyskinesien und anderen Spätfolgen
von Medikamenten.

Gruß

Wedard
Nach oben
veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wedard, herzlich willkommen!
Dein Anliegen ist sehr speziell und ich bin gespannt, ob unter unseren Mitforisten Leute sind, die sich mit Dir zu diesem Thema austauschen können. Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg!
Nach oben
Pimpinelle
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Wedard,

vor einigen Jahren musste ich mich zwangsläufig mit Medikamenten u.a. Psychopharmaka beschäftigen, allerdings ging es bei mir nicht um die Behandlung einer psychischen Störung. Innerhalb von zwei Jahren habe ich eine Menge "Zeug" durchprobiert, alle Beipackzettel gelesen und mich hierüber mit anderen Betroffenen dieser Erkrankung ausgetauscht hierüber und selbstverständlich auch Gespräche hierzu mit behandelnden Ärzten geführt.

Wenn es denn möglich ist, würde ich erstmal in regelmäßigen Abständen schauen, ob die Dosis noch in der verordneten Höhe gerechtfertigt ist oder ob sie ggf. verringert werden kann. Ebenfalls wenn möglich, sind Medikamentenferien eine gute Sache. Und nochmal wenn möglich, vielleicht in regelmäßigen Abständen eine Umstellung auf andere Medikamente.

Mehr fällt mir dazu jetzt nicht ein, aber vielleicht hilft dir das ja schonmal ein bisschen weiter?

Herzliche Grüße

Pimpinelle
Nach oben
Master Slowhand
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Servus,
Wenn du Angst vor Spätdiskynesien hast, solltest du klassische Antipsychotika (z.b. Perazin, Chlorpromazin, Haldol etc.) eher meiden.
Atypische Antipsychotika (AAP) wären eine Alternative (besonders Seroquel!). Bei diesen Medikamenten ist das Risiko für Bewegungsstörungen geringer. Clozapin wäre ein AAP das in dieser Hinsicht sehr gut abschneidet. Leider ist eine Kombination mit Carbamazepin sehr (!) gefährlich.
Grundsätzlich sind bei allen Kombinationen von Nls mit Carbamazepin regelmäßige Routinekontrollen nötig!
Darf ich fragen was deine "Ärzte"(Psychiater halte ich für Dünnbrettbohrer) dazu sagen, dass du immernoch auf zwei obsolete Medikamente eingestellt bist?

Gruß, der Kampf geht weiter! Wink
Nach oben
Master Slowhand
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2011
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldigung, habe nicht gesehen dass du kaum noch was nimmst. Da muss ich dir wirklich meinen Respekt aussprechen, dass du das hinbekommen hast!
Nach oben
Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 12. März 2013 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute

danke für eure Antworten. Ja, das Antiepileptika wie Carbamazepin
niemals mit atypischen Neuroleptika zusammen eingenommen werden
dürfen steht auch in jedem Beipackzettel.
Denn sollte man vorher immer lesen, denn die meisten Ärzte
scheren sich wenig darum was Wechselwirkungen angeht und
verschreiben sogar manchmal 2 Medikamente zusammen,
die sich überhaupt nicht vertragen und wenn man das nicht
ablehnt kann das böse enden. Muss nicht sein.

Ich will kein neues Medikament nehmen, denn zum einen sind
ältere wie Perazin schon ausreichend auf alle Nebenwirkungen
getestet und zudem sind die neuen Neuroleptika meistens stärker
in ihrer Wirkung und abhängiger machend.
Es gibt diverse Abhandlungen von Prof. Volkmar Aderhold
von der Universität Greifswald zu der Wirkung von Psychopharmaka.
Wen es interessiert hier sind sie als pdf zum downloaden:

http://www.meinungsverbrechen.de/?page_id=142

Gruß

Wedard
Nach oben
Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 15. März 2013 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Folgendes Beispiel ist ein Extrembeispiel wie man aussieht wenn man
Spätdyskinesien hat. Der in dem Video gezeigte Mann Willi Kappes
wurde als kleines Kind in eine Psychiatrie verfrachtet und dort
45 Jahre fest gehalten. So was wünsche ich wirklich keinem. Sad

http://www.youtube.com/watch?V=tM3UyLPrBUM

Gruß

Wedard
Nach oben
Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 15. März 2013 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hier kann man mehr erfahren. Wusste ich auch nicht, das man
hierzulande 3,5-Jährige in den Siebzigern in eine Irrenanstalt einweisen konnte...

http://www.youtube.com/watch?v=uABzEHgH5Zc

Gruß

Wedard
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Legale Drogen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Seite 1 von 1
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin