Suche Erfahrungsberichte für meine Bachelorarbeit

[mesut76]

Man weiß nie so richtig wer hinter so einer Sucht steckt, meine Schwägerin waere beinahe umgefallen als sie von meiner Sucht erfuhr. Ich kenne auch jemanden der ist 60, ein Supernetter Typ und bei dem sieht man alles, nur seine H Sucht nicht!

Aber dennoch zeigt die Kurve stark nach unten, selbst der 60 jährige hat sehr viele Dinge vernachlässigt und das zieht eine Drogensucht fast immer nach sich.

[Pimpinelle]

[Caro78]

Hallo Hanna...
danke für dein Interesse an dem Thema. Da hier Kontaktaufnahme nur schwerlich möglich ist, macht es wahrscheinlich mehr Sinn die Leute im Kontaktcafe und in Substitution anzusprechen. Allerdings findest du dann die Leute nicht die im Alltag geregelt mit ihrer Sucht leben...Bei drogen. t o sind private Nachrichten mögluch. Evtl findest du da intdnsiven Austausch.

Zu deiner Frage:
Def Sucht: Sucht ist eine Verhaltensweise die zwingend in den Alltag integriert werden muss um den Alltag vernünftig leben zu können. Fällt diese Verhaltensweise weg dann entsteht so intensives Verlangen bzw Depressionen, so dass der Alltag nichts mehr wert zu sein scheint.


Ich war 6Jahre Heroinabhängig, habe immer gearbeitet, Ausbildung abgeschlossen, keine Vorstrafen, den Konsum aus eigenen Mitteln finanziert, nie ins Rotlicht abgedriftet.
Finanzierbar war es nur durch ein gutes Einkommen und durch einmaligen/ zweimaligen Kauf pro Monat wodurch es billiger wurde als einzelne Päckchen zu kaufen.
Konnte mir den Konsum immer gut einteilen.

Aktuell seit über 10Jahren im Methadonprogramm mit 1 mal pro Woche Ausgabe. Geregelte Arbeit, verheiratet mit Nichtuser.
Ich bin mit meinem Leben zufrieden und möchte mir zur Zeit kein Entzug mit ungewissem Ausgang antun.
Die Gehirnstruktur ist durch den Dauerkonsum derart umgewandelt dass cleanes Leben Dauerdepressionen hervorrufen. Vielleicht habe ich es auch nur nicht lange genug probiert.

Ca 1 mal pro Woche habe ich legalen Beikonsum und komme damit ganz gut zurecht.

Alles gute für deine Bachelor Arbeit und sehr klug dass du mit dem Koks aufgehört hast weil es dir zu gut gefiel.
lg Caro

[Hanabanana]

Vielen Dank für die Kommentare und Tipps.

Momentan beschäftige ich mich mit dem Literaturtipp von Sauberman!
Danke, ist echt super Genial geschrieben

[Mümmelmaus]

Hallöchen Hanabanana,

gleich vorweg, ich bin Nicht-Konsument jeglicher Art, aber ich habe auch jemanden, der gerade eine BA-Thesis in der SA schreibt.
Deshalb wollte ich nur kurz einen Vorschlag machen, weil hier ja nun doch nicht viel für dich abgefallen ist (so Aussagetechnisch). Wie wäre es denn, wenn du deinen Fragebogen nochmal überarbeitest (so nach wissenschaftlichen Standards, zecks objektiver Fragestellung) und dann vielleicht bei Einrichtungen für Süchtige (Druckräume, Substitutionspraxen, Apotheken etc.) auslegst, natürlich mit vorheriger Absprache der Leitenden. Ich denke, dass man da, wenn der Fragebogen anonym gestellt ist, deutlich mehr Infos rausholen kann.

Das Internet ist zwar ne schöne Sache, aber für ne BA-Thesis halt bei weitem nicht die beste Quelle. Außerdem hast du dann schriftliche Unterlagen. Und wenn man mit den Ärzten, Sozialarbeitern etc. genau bespricht, wie und was, dann unterstützen die dich normalerweise. Wenn du ganz spendabel bist, könnte man das Beantworten ja mit einer Tasse Kaffee/Tee (jetzt ist es ja wieder kalt draußen und da sind warme Getränke immer willkommen) koppeln.

Viel Glück für deine Thesis!
Die Mümmel

[Die Baronin]

Hallo Hanabanan,

habe deine Fragen gelesen und dachte mir sie dir einfach mal zu beantworten, obwohl ich nicht Heroinabhängig bin sondern "nur" Morphium und Methadon (ge)brauche.

Ich bin von Morphium abhängig um meine Schmerzen erträglicher zu machen und ein halbwegs normales Leben zu führen da ich einen schweren inoperablen Bandscheibenschaden habe (deshalb befinde ich mich seit 2011 in Schmerztherapie). Ergo ist es für mich gesehen im eig. Sinne keine Sucht sondern essentiell für mein Leben.
Meine Sucht ist das Methadon das ich brauche um wirklich mal schmerzfrei zu sein.
Ich gebe dir einfach mal kurz ein paar chronologische Stichpunkte wie ich zu Morphium und Methadon gekommen bin.

Durch Schmerzen seit 2007 Tramal und Tilidin von verschiedenen Ärzten verordnet bekommen

Ende 2011 dann Umstellung auf Morphium durch einen Schmerztherapeuten da die niederpotenten Opiate in der empfohlenen Dosierung keine Wirkung mehr zeigten

Seit Mitte 2012 1x wöchentlicher, oraler Konsum von Methadon

Seit ca. 8 Wochen 1x wöchentlicher i.V. Konsum von Methadon

Meta konsumier ich wöchentlich dazu, um entweder wie ich oben schon geschrieben habe mal gänzlich ohne Schmerzen zu sein, od. was häufiger ist, ich gebrauche es als Notfallmedikation wenn ich die Schmerzen nicht aushalte.
Der Schritt zum i.V. Konsum war anfänglich eine große Überwindung für mich, aber die Schmerzen haben mir iwann die Entscheidung SEHR leicht gemacht da der Wirkungseintritt bei i.V. unmittelbar ist.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich kein schnellwirkendes Bedarfsmedikament von meinem Arzt bekomme das ich nehmen kann wenn ich "Schmerzspitzen" habe, sondern schlicht retardiertes Morphium um den "Dauerschmerz" unter Kontrolle zu halten.

Zu den Preisen kann ich dir nicht viel Sagen, da ich das Metha von einem Freund geschenkt bekomme der mir damit helfen möchte.

Allerdings muss ich dazu sagen, das der erste i.V. Konsum auch seine Tücken hatte, denn er nahm mir nicht nur die Schmerzen sondern zeigte mir auch welch berauschende Wirkung Opiate haben können. Ich kann dir ehrlich nicht sagen ob ich damit jetzt noch aufhören würde, wenn ich plötzlich keine Schmerzen mehr hätte, od. ob ich nicht auch ab und an zu Heroin greifen würde wenn ich kein Metha mehr bekomme...

So, ich hoffe ich konnte dir damit ein bisschen weiterhelfen, auch wenn es nicht um Heroin an sich geht.

LG B.

[bananenschale]

Ich bin 26 jahre alt und vor sieben jahren drauf gekommen.

ich führe ebenfalls ein ganz normales leben und habe auch einen ganz normalen kontaktkreis, natürlich habe ich auch kontakte zu junkies aber eher oberflächlich und nicht daheim. Ich klaue nicht und gehe auch nicht auf den strich. Es gibt auch andere wege, Du wirst wahrscheinlich einfacher kontakt zu den leuten auf der straße finden aber nicht zu den leuten die trotzdem ihr leben versuchen ihr leben normal zu führen und nicht auf der szene hängen. Leute die auf der straße hängen (so meine erfahrung) hängen auch weniger im internet.

Ich fühle mich von dir nicht angegriffen noch gestört. Ich finde es ok hier mal nachzufragen. Bloß ich wäre zu faul hier meine ganze geschichte aufzuschreiben. Über einen anderen weg ja.

Auf jedenfall ist das zeug ein teufelszeug und hat man damit zu tun ist es immer schwer wieder raus zu kommen. Je länger dabei desto schlimmer.

Naja alles gute für deine arbeit!