Was habt ihr mit Drogenfreunde (Umfeld) gemacht, Abstand?

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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 18. März 2013 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

jo, kenne ich auch. Ich werde auch nicht schlau daraus. Der Umgang mit meinen Mitmenschen beschränkt sich wirklich auf das Wesentliche und nicht mehr seit dem ich nüchtern bin.
Andere »Nüchterne« wirken schon oft arrogant und überheblich. Ist halt nicht mein Ding. Ich so ne Richtung lass ich mich halt nicht verbiegen. Hat mit Menschlichkeit oft nichts mehr zu tun.
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Verhaengnis hat Folgendes geschrieben:
rufe etc.


Jetzt habe ich eine Frau kennengelernt, die kifft jeden Tag und ich hab mich, wie soll es anders sein, total verliebt. Tja, sie wird mich demnächst verlassen, denn ich rauche kein Gras mehr, sie jedoch schon. Ich würde sie so akzeptieren wie sie ist und sie unterstützen wo es geht, aber sie kann mich leider nicht so akzeptieren, wie ich sein möchte, nämlich drogenfrei. Du siehst, schon wieder kein Happy End. Sad




Manuel





Danke Manuel für deinen tollen Beitrag!

Hmm, ja...echt schlimm...das mit der Frau, nur weil du keine Drogen mehr nimmst verlässt sie dich?
Meine Meinung, die hat dich nicht verdient, sie müsste froh sein um dich das du sie wenigstens akzeptierst.
Nochmal Respekt das du das geschafft hast und mir das vor Augen hältst nicht aufzugeben, find ich gut...

Echt positiv...Thanks!
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 03:07    Titel: Antworten mit Zitat

also meine "echten freunde" kenne ich fast alle schon sehr, sehr lang...
die haben mit drogen auch fast alle nix zu tun und wenn doch, so haben wir trotzdem andere gesprächsthemen als schwerpunkt...

und die leute, die ich von der szene her kenne, kommen mir i.d.r. nicht in mein privatleben... ist nicht so, dass ich die kategorisch alle ablehne... aber ich hab einfach irgendwie das gefühl, dass 99% der langzeitkonsumenten über exakt 1 hobby/interesse/leidenschaft verfügen: IHRE SUCHT!

und das reicht mir nicht für ne freundschaft. die meisten langzeituser auf der offenen szene sind auch echt mal übelster bodensatz. das klingt wertend, ich meine es aber nicht böse. für mich geht es einfach nicht klar, dass ich mit besoffenen und hammerbreiten leuten durch die city gehe, die dann auch noch laut werden und unangenehm auffallen... ist mir leider schon recht oft passiert, denn manchmal bewegt man sich gezwungenermaßen ja auf der szene...

was ich auffällig finde: ich habe über die offene szene sehr viele menschen kennengelernt. und es gab ein paar, die ganz sympathisch waren und geistig noch nicht so kaputt wirkten... aber ALLE von denen hatten versiffte wohnungen und waren kopfmässig leider doch ziemlich hängengeblieben.. entwicklungsstadium war geistig irgendwie die pubertät: DVD's/TV gucken, auf der couch abhängen, blech rauchen bzw. H/cocktails ballern usw... und NUR abhängen. es waren keinerlei ambitionen vorhanden. ich hatte oft das gefühl, dass diese leute nicht einmal mehr träume haben, weil sie schon so verlebt und desillusioniert sind...

das waren jetzt keine kiffer, die ich beschrieben habe, sondern "hartdrogenkonsumenten" jeden alters... (von anfang 20 bis hin zum rentenalter).

und was mir speziell bei den älteren aufgefallen ist: sofern ein gewisser altersunterschied vorhanden war, brüsteten sie sich gern vor mir mit wilden geschichten (so nach dem motto:"früher ham wir im knast mit 50 mann 1 spritze geteilt"/"früher war die schore so gut, dass du nur 1 nanogramm brauchtest, um zu fliegen" usw...). dabei werden die geschichten gern so ausgeschmückt, dass ich sie gar nicht glauben kann. wenn andere dabei waren und sowas erzählt wurde, kamen selten zweifel auf und es wurde nicht über den wahrheitsgehalt diskutiert, sondern meist folgten ermüdende diskussionen über randdetails etc... kurz und gut: ich hab einfach oft das gefühl gehabt, dass diese menschen schon so viel gelogen haben in ihrem leben, dass das zur gewohnheit geworden ist. und irgendwie haben diese leute fast alle einen eigenen wertebezugsrahmen, der von meinem meilenweit entfernt ist...

selbst in phasen, in denen ich viel und hart konsumier(t)e, ist die droge und der konsum mir nie so wichtig gewesen, dass ich alles andere total vernachlässigt hätte...

also irgendwie kann ich mit solchen menschen keine freundschaften eingehen...
das ist meine erfahrung... wobei: eine ausnahme gibts doch. es gibt einen kollegen von mir, der zwar auch zur o.g. gruppe irgendwie dazugehört, aber der doch noch etwas anders ist... das ist auch der einzige, von dem ich wirklich gerne wüsste, was aus ihm geworden ist (er mußte zu "therapie statt strafe"; ich zog aus der stadt weg...). aber eine richtige freundschaft mit tiefem vertrauen war auch das nicht...

interessantes thema...
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 03:37    Titel: Antworten mit Zitat

ps.

das phänomen, das der threadstarter beschrieben hat (wenn er mit drogen aufhört, wird er geschnitten/kritisiert usw.) läßt sich m.e. recht gut erklären.

zum einen ist da der neid. zwar halte ich überhaupt nix davon, dass man "NEID" als totschlagargument für alles und jeden nimmt. aber in diesem fall spielt er mit sicherheit eine rolle. die verbliebenen konsumenten sehen, dass jemand etwas schafft, das sie nicht packen. stell dir ne 5er-clique junggesellen vor: 5 frustrierte typen, die seit jahren keine frau abkriegen... 1 von denen schleppt ne superheiße frau ab und die beiden werden ein paar. glaubst du wirklich, dass seine 4 kumpels sich nur aufrichtig für ihn freuen? natürlich nicht.. in fast jedem fall ist neid da, wenn nicht ggf. sogar mißgunst...

zum anderen fühlen sich die drogenkumpels um ihren lebensentwurf verraten. ich weiß noch, wie sauer damals meine fußballkumpels in der jugend waren, als ich plötzlich immer weniger mit ihnen bolzen wollte und mich stattdessen mit mädels traf... "DU BIST JA JETZT WAS BESSERES!" und "FÜR DICH IST FUSSBALL JA NUR NOCH N KINDERSPIEL!" usw. bekam ich echt zu hören.. ich merkte, dass ich sie gekränkt hatte, ohne dies zu wollen.

und noch etwas: die meisten menschen fürchten sich vor dem unbekannten. wenn leute 10, 15 oder 20 jahre lang drogen konsumieren, dann wissen sie gar nicht mehr, wie das leben nüchtern ist... und wenn plötzlich einer ihrer kumpels mit dem gemeinsamen alltag bricht, um eine ganz andere erfahrung zu machen, so verängstigt - oder besser gesagt: verunsichert - das sicherlich auch erstmal diese leute...

wenn man sich dazu entschlossen hat, clean zu werden, dann sollte man das auch angehen - ganz egal, was die kollegen dazu sagen...

man sollte aber eines UNBEDINGT VERMEIDEN: man sollte NICHT urplötzlich zum missionar werden und seine alten kollegen plötzlich mit einer gegenteiligen einstellung überfallen.

ein beispiel: ich hab jahrelang sport gemacht. dann kam die sucht. und mit dem methadon kam das phlegma und mit dem phlegma die kilos... mein alter WG-kollege, ein extremer chiller/langzeitstudent/hobby-pokerspieler/kiffer ging irgendwann - warum auch immer - 15 lächerliche minuten joggen... die nächsten tage machte er dasselbe und er aß plötzlich nur noch müsli zum frühstück. nach ca. 3 tagen fing er an, mich übelst zu penetrieren mit seinen seltsamen ideen, die er plötzlich hatte. er wollte, dass ich nun auch wieder sport mache (und führte sich dabei auf, als hätte ich noch nie sport gemacht und als wäre er der amtierende olympiasieger im 10.ooo m-lauf). er riet mir zu frischer luft und überhaupt solle ich doch besser clean werden...

während dieser letztlich doch recht kurzen phase wusste ich die ganze zeit, dass seine neue lebensphilisophie wohl nur ein kurzes strohfeuer sein würde (wie so oft bei vielen menschen). aber trotzdem - oder wohl gerade deshalb?! - ging er mir damit höllisch auf den sack...

deshalb sollte man nach 3 cleantagen nicht zu den kollegen rennen und sie umkrempeln wollen. erstens klappt das ohnehin nicht und zweitens stresst das die kollegen auch ganz gewaltig...

in diesem sinne: peace.
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newlife
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ein guter Bekannter von mir hat etliche Versuche unternommen aufzuhören. Der macht auch nicht mehr lange, wenn er es nicht mal packt. Er hat es wirklich oft versucht und fühlt sich aber nicht wohl dabei. Jedesmal holen ihn die Emotionen wieder ein. Er spielt absolut genial Gitarre und ist Musiker mit Leib und Seele. Drogenkonsum gehört einfach mit dazu, das Feeling in der Band, etc.
Kann ich alles nachvollziehen. Ich selbst spiele kein Instrument, bin aber dennoch sehr musikbegeistert.

Ich habe leider keinen Kontakt mehr zu ihm und weiß nicht, ob es ihn noch gibt. Ich bin aber davon überzeugt, dass er trotzdem sagen wird, er hatte ein geiles Leben. Das ist so diese Balance zwischen Genialität und Wahnsinn. Erinnern wir uns doch mal an alle, die mit 27 den Löffel abgaben, mir ist da immer Jim Morrison im Kopf, aber auch zu guter Letzt Amy Winehouse. Oder schauen wir uns mal Falco an. Alle süchtig bis über beide Ohren, aber diese Menschen waren genial und eben deshalb, weil sie so exzentrisch waren. Und mein Bekannter hat so in kleinem Rahmen davon auch was abbekommen.

Es gibt halt Personen, da passt es absolut nicht so mit SHG und den heilgen Sprüchen.
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 19. März 2013 12:17    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
ps.

das phänomen, das der threadstarter beschrieben hat (wenn er mit drogen aufhört, wird er geschnitten/kritisiert usw.) läßt sich m.e. recht gut erklären.

zum einen ist da der neid. zwar halte ich überhaupt nix davon, dass man "NEID" als totschlagargument für alles und jeden nimmt. aber in diesem fall spielt er mit sicherheit eine rolle. die verbliebenen konsumenten sehen, dass jemand etwas schafft, das sie nicht pack
en. stell dir ne 5er-clique junggesellen vor: 5 frustrierte typen, die seit jahren keine frau abkriegen... 1 von denen schleppt ne superheiße frau ab und die beiden werden ein paar. glaubst du wirklich, dass seine 4 kumpels sich nur aufrichtig für ihn freuen? natürlich nicht.. in fast jedem fall ist neid da, wenn nicht ggf. sogar mißgunst...

.



Gefällt mir...Ja wahrscheinlich spielt Neid eine grosse Rolle.
Manchmal war nämlich gewisses Verhalten gegenüber mir nicht nachvollziehbar, es gab keinen Anlass unfair zu sein. Hab mich oft bemüht und wurde trotzdem so behandelt wie wenn ich nicht mehr dazugehöre...

Naja...soviel zu dem Thema...Drogen haben sowieso nie zu mir gepasst, horcht sich blöd an, aber man würde mir bis heute nicht glauben wenn man mich nicht kennt was ich durchmachen musste...bin eigentlich garned der Typ dazu...aber trotzdem hab ich mitgemacht...naja

M..F..G
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SAUBERMANN
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

newlife hat Folgendes geschrieben:
Oder schauen wir uns mal Falco an. Alle süchtig bis über beide Ohren, aber diese Menschen waren genial und eben deshalb, weil sie so exzentrisch waren. Und mein Bekannter hat so in kleinem Rahmen davon auch was abbekommen.


es gibt ja in der tat viele süchtige, die etwas mehr durchblick haben als der durchschnittsmensch. sicherlich gibts gerade auf der szene auch viele spinner und stumpfsinnige idioten.

aber ein gewisser teil der drogenkonsumenten kommt halt mit dem zwiespalt INDIVIDUUM vs. GESELLSCHAFT nicht zurecht. selbst einige der äußerlich runtergekommensten personen haben schon intelligenteres zeug erzählt als manch ein professor damals an der uni...

um das beispiel deines freundes aufzugreifen: es gibt in der tat wahnsinnig talentierte leute, die es nicht schaffen, ihr talent und ihre leidenschaft als existenzgrundlage einzurichten...

es ist ein trauerspiel: in der musik, in der schauspielerei, in der literatur und zb. auch der wissenschaft gibt es feingeistige ausnahmekönner, die einfach kein bein auf die erde kriegen.

ABER WARUM IST DAS SO?

unsere gesellschaft ist eine sog. "MARKTGESELLSCHAFT": sie basiert auf dem prinzip von angebot und nachfrage. es kann also passieren, dass jemand supergut musik machen kann, aber weil niemand seine platten kauft/ihm keiner n plattendeal anbietet, verdient er damit keinen cent... wohingegen die größten volltrottel aus castingshows megaerfolgreich sind, obwohl sie nichtmal vernünftig musizieren können usw...

man muß gefragt sein auf dieser welt. und wer sich dem markt und dem massengeschmack besser anpasst, gewinnt.
nehmen wir zb. DIETER BOHLEN: musikalisch ist sein werk und schaffen absolut niveaulos und wirklich billig. das hat mit geschmack auch nix zu tun. es ist kitschig, billig, geistlos und leer. aber es kommt bei der masse an. er verdient millionen und abermillionen mit seinem kram. er produziert sämtliche DSDS-sieger. jedes jahr aufs neue kommt ein junger typ aus der show, bohlen holt einen song aus seiner schublade, man produziert den titel auf die schnelle und zack: der hit ist fertig! jeder song klingt dabei fast gleich, die texte handeln IMMER von liebe und es werden auf plumpe art und weise gefühle "ausgedückt"...

vor einigen jahren erlebte ich in einer kneipe mal eine liveband aus england oder irland. dier konnten richtig gut musizieren, schrieben alle texte selbst und tingelten durch europa, ohne dabei reich zu werden. solche leute haben oft nicht den erfolg, den ein dieter bohlen hat. klar, es gibt auch musikgenies, die es geschafft haben. aber es gibt halt auch viele gute leute, die auf der strecke bleiben..

und manchmal greifen solche leute dann halt zu drogen. sie kommen mit ihrem mißerfolg nicht klar. und sie können nicht verstehen, warum teilweise die größten nieten als erfolgreiche musiker durch die welt touren und das leben führen, das ihnen versagt bleibt... sie selber arbeiten dann vielleicht in der musikbranche als laufburschen... da ist halt die diskrepanz sehr groß zwischem dem, was man in seine leidenschaft investiert und dem, was man zurückbekommt. wenn man immer nur minus macht, geht man kaputt...

ähnlich habe ich das oft in der wissenschaft erlebt. und ich sag es gleich vorweg: es ist wohl überall das gleiche prinzip. in jedem gesellschaftlichen bereich...
an der uni fiel mir auf, dass oft gerade die leute nach ihrem abschluß an der uni blieben, die im studium nie durch besondere leistungen geglänzt haben. da haben dann plötzlich leute stipendien bekommen, die überhaupt nicht ihrer faktischen leistung entsprachen. jeder jüngere akademiker weiß ja, wie an deutschen unis die notenvergabe zumeist abläuft: zu 99% werden "kuschelnoten" verteilt (außer bei juristen u. einigen, wenigen anderen disziplinen). deshalb haben die meisten gute noten und die leistungsfähigkeit kann im grunde gar nicht mehr über noten beurteilt werden. so, ich will die nicht-akademiker hier nicht extrem langweilen, deshalb kürze ich es ab: ganz oft habe ich erlebt, dass die leute, die de facto am besten waren, keinen job an der uni bekommen haben. wirklich extrem oft. die leute, die wirklich was auf dem kasten hatten, bekamen plötzlich keinen blumentopf mehr...
stattdessen wurden leute ausgewählt, die charakterlich eher als "bequem" und "pflegeleicht" galten. und logisch: die meisten professoren wollen halt mitarbeiter, die tun was gesagt wird und die zu ihnen aufschauen. und da passen halt keine leute ins schema, die einen eigenen kopf haben und nicht jede aussage unkritisch übernehmen, sondern selbst mal hinterfragen...

ok, wer jetzt denkt: "WAS JUCKT MICH DESSEN UNI-SCHEISSE?!", dem sei nochmals gesagt, dass das leider auch in vielen anderen lebensbereichen so läuft.

in unserer gesellschaft kommen leute am weitesten, die labern können, die sich gut verkaufen können. schaumschläger halt. es ist wirklich traurig zu sehen, dass ganz oft leute am weitesten kommen, die im grunde total selbstverliebt und überheblich sind...

es ist daher auch kein zufall, dass so viele süchtige zb. probleme mit ihrem selbstwertgefühl haben. und es ist auch kein zufall, dass viele süchtige oftmals etwas mehr durchblick vom leben gewonnen haben als die "normalos" (natürlich gibt es auch normalos und schaumschläger, die drogen nehmen)...

leider kommt es recht oft zu der situation, dass ursprünglich intelligente, aufgeweckte, sensible menschen zu drogen greifen und dann nach einer gewissen konsumdauer so kaputt sind, dass sie nur noch müde belächelt und als totale freaks angesehen werden...

und es ist ja jetzt auch nicht so, als würde man auf der offenen drogenszene auf lauter verkannte genies treffen... da läuft schon viel gesocks rum... aber trotzdem sollte man über o.g. gedanken mal nachdenken...
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Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr gut erkannt, Saubermann.
In unserer Gesellschaft wird der einzelne nur daran gemessen was er
produktiv leistet oder leisten kann.
Menschliche, fürsorgliche oder geistige Qualitäten bekommen
nur Aufmerksamkeit und Wertschätzung
wenn sich deren Inhalte irgendwie vermarkten lassen.
Auch alle Subkulturen die Anfangs aus dem ganzen Mammondenken
aussteigen wollten sind spätestens nach ein paar
Jahren kommerzialisiert worden.
Diese Entwicklung wird mittlerweile so grotesk, das alles was
der Wirtschaftlichkeit im Weg steht, wegen seiner "Unproduktivität"
abgeschafft wird. Zum Beispiel die klassische Familie wo der Mann
arbeitet und die Frau die Kinder wenn sie noch klein sind zu Hause
aufzieht und den Haushalt managt und dann nach zehn Jahren
wieder arbeiten geht.
Aufgrund des wirtschaftlichen Drucks ist das heute in den
Industrieländern für viele Menschen nicht mehr machbar.
Da müssen immer beide ran klotzen.

Also ist es unproduktiv und da alles eh in Sachen Berufswelt total
unsicher ist, verzichtet man in der jüngeren Generation
oft ganz darauf, vor allem auf die Kinder und deren gute Ausbildung.
Und dann gibt es keine Rentenzahler und Beitragszahler mehr die
genug einzahlen. Und deswegen werden immer mehr Schulden
vom Staat gemacht, aber der kann das ganze Problem damit
auch nur kurzzeitig verzögern, nicht lösen.

In was für einer verrückten Welt wir nur leben... Rolling Eyes

Gruß

Wedard
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

wow, saubermann. Geiler Beitrag.
Oft ist es aber auch so, dass bei den sog. Genies der Musikgeschichte viele Ergüsse durch entsprechenden Drogenkonsum ausgelöst wurde. Wenn ich mir als Beispiel mal die Studio-Scheibe von Pink Floyds "Ummagumma" heranziehe, oder die lyrischen, poetischen Songs von Jim Morisson. Ich versinke in deren Musik regelrecht, sogar wenn ich nüchtern bin. Sowas ist unglaublich ausdrucksstark, was Emotionen angeht. So isses halt, ich lebe auch abseits des Mainstreams und bin sogar stolz darauf, nicht zu den DSDS-Konsumenten zu gehören. Ich hab ne bessere Zeit kennengelernt, auch wenn sie nicht drogenfrei war. Es geht aber um das Gesamtpaket und die daraus entstandene Prägung. Ich hab mir letztens bei ebay ne DVD-Audio von Led Zeppelin geschossen. Das Ding ist richtig rar. Gibts ab und zu noch für 200 EUR und ist was feines für meine große Sammlung.
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campmaster
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.07.2012
Beiträge: 623

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 17:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das gemeinsame Drogen konsumieren war definitv ne schöne Zeit und ich bin schon sehr enttäuscht das die ganzen Freundschaften letzendlich alle so oberflächlich waren. Hätte meine Energie viel früher in sinnvolle Freundschaften stecken sollen, wo man auch mal zusammen nen Kaffee oder ein Bier trinken gehen kann und seine Probleme aussprechen.

Ich hab es selbst erlebt wie es ist wenn einem die Kraft fehlt und man Freunde braucht, man kann aber von Süchtigen keine hilfreiche Antwort erwarten.

Und am wichtigsten, die eigene Sucht war mein gröstes Problem!
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lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo campmaster,

warum kann man von Süchtigen keine hilfreiche Antwort erwarten?

Ich erleb das in den letzten Monaten völlig anders. Bin auch süchtig, helfe gerne und habe selber Hilfe erhalten. Diese dann so gründlich und herzlich und auch ehrlich wie ich es nie erwartet hatte. Mir ist es bis heute so ziemlich egal, ob ein Mensch süchtig ist oder nicht.


Keiner ist besser oder schlechter.


Es kommt ja auf den jeweiligen Menschen an und nicht auf das was er/sie konsumiert, oder ?

Gruss Lämmchen
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 21. März 2013 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

ich schreibe hier auch gerne und hab ne zeitlang auch mal ne SHG geleitet. Ganz einfach deshalb, weil ich meine Erfahrungen weitergebe und davon überzeugt bin, dass andere damit was anfangen können.

Ich glaube gerade, das süchtige Menschen anderen gegenüber hilfreiche Antworten geben können, vielleicht sogar eher, wie nicht Süchtige. Ob jetzt eine Person helfen will oder nicht, ist jetzt wieder eine ganz andere Fragestellung und liegt eben an der Persönlichkeit und Charakter jedes einzelnen. Wie Lämmchen sagt, unabhängig davon was er konsumiert.
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BunteFee
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 09.04.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 9. Apr 2013 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum,
hallo midnightexpress,

ich bin durch Zufall hierher gestoßen, ich bin schon länger auf der Suche nach "Gleichgesinnten" und war ganz begeistert, als ich die ersten Beiträge hier gelesen habe! Naja begeistert ist kein passendes Wort, aber ich dacht immer, ich bin die einzige, mit so einer Ansicht und Denkweise...
Ich weiß gerade gar nicht richtig was ich sagen soll, außer: ICH VERSTEHE und: Kann ich 100% nachempfinden!
Leider habe ich gerade beruflich (und auch privat) etwas Zeitmangel aber ich versuche in nächster Zeit öfter hierher zu kommen und Gedanken und Sorgen mit euch zu teilen!

Ganz liebe Grüße
die Fee
Wink
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Hummelrummel
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.08.2013
Beiträge: 17

BeitragVerfasst am: 24. Aug 2013 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Midnightexpress und natürlich auch alle anderen hier Wink ,

also ich kann da ja nur von mir reden (bin jetzt 1,5 Jahre ohne BK ABER Substituiert),

ich kenne es nur zu gut , seit ich kein BK mehr habe sind die Kontakte (was vielleicht IN MANCHEN FÄLLEN auch bessert ist) bis auf ein eine Frau garnicht mehr vorhanden...(sie habe ich allerdings wirklich schon als FREUNDIN bezeichnet)

Und selbst da ist es in letzter Zeit sehr sehr schwer geworden. Nach langer clean Zeit ihrerseits fragte sie mich aufeinmal ob ich ihr saubere uk´s geben könnte( sie hat einen Rückfall) damit sie ihr Take-Home nicht verliert und vor allem dass es das JA nicht mit bekommt (sie und ihr mann[auch substituiert] haben einen gem sohn )...

Ja wie sollte ich schon reagieren? Abrer das gehört ja jetzt hier net hin...

Es wurde auf jeden Fall immer schwieriger eine Ebene zu finden auf die wir dann letztendlich klar kommen würden ,und unsere gemeinsamen Interessen wurden auch immer weniger...
In letzter Zeit meldet sie sich traurigerweise nur wenn sie etwas möchte , es kommen keine Fragen mehr wie es uns geht o.ä.

Also letzt endlich kann ich nur sagen das die Droge einfach ein großes Spektrum an "interressen" abdeckt, und die Prioritäten eben neu setzt.(was ja auch nichts neues ist)!
Das ist jedoch das einzige Päärchen aus der Szene mit denen ich noch Kontakt habe...Mit den anderen Leuten hätte sich meines erachtens nach eine Freundschaft --ohne das immer das "Drogengespräch" im Mittelpunkt steht--garnicht erst entwickeln können.

JEDOCH bei Menschen ohne jeglichen Konsum ( ohne pers Erfahrungen mit Drogen o.ä.) ist es zumindest für mich manchmal sehr sehr schwer Freundschaften zu schließen (komplett neue Freundschaften, ohne das man sich vorher kannte) .Ich habe oft das Gefühl das mich in der "normalen Welt" so wie so keiner versteht, und versuche es dann auch erst garnicht.( was bestimmt nicht immer richtig ist)... Du hast es schon richtig beschrieben man fühlt sich manchmal wie ein Außerirdischer auf einem anderen Planeten...


Zum Beispiel habe ich sehr große Probleme zu der Familie von meinem Mann zu gehen , ich denke immer ich bin da fehl am Platz, alle sind dort so anders...Zum. aus meiner Sicht , was aber mit sicherheit garnicht so sein wird... Bestimmt liegt es auch daran das man sich "betäubt" einfach ja wie soll ich es sagen vor den "bösen" Umweldeinflüssen fälschlicherweise sicherer fühlt... Einfach unnahbar! Und man sich daran iwie gewöhnt hat und es wieder neu erlernen muss Kontakte zu knüpfen eben ohne Drogeneinfluss!

Also bevor ich wieder abschweife--und das passiert mir leider manchmal--, denke ich dass es mit der Zeit immer besser werden wird und man mit der gesamten Situation wie auch mit der Gesellschaft(Familie und Freunde mit eingeschlossen) einfach besser umgehen kann. Und wie es hier schon viele geschrieben haben , wenn man sich "annimmt" wie man eben ist/war dann wird es sicherlich noch besser funktionieren...

Was in der Realität nicht immer so leicht ist umzusetzten ABER es ist machbar!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall das du es schaffst und du bald ( ohne dich wie ein Alien zu fühlen) die Straßen unsicher machen kannst Laughing

Alles Gute
Hummelrummel
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syless2008
Anfänger


Anmeldungsdatum: 26.08.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 26. Aug 2013 01:17    Titel: http://www.youtube.com/watch?v=xTzuF-uxdAY Antworten mit Zitat

ACHTUNG GHB WARNUNG ! schlimmer als alles andere ghb das sogenante liquid Extasy,was kein extasy ist sondern Handelsüblicher maschienenreiniger oder Verdünner wie er auch von lackierern oder malern genutzt wird und legal und sehr günstig auch in großen mängen erhältlich ist
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