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rudi Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.05.2012 Beiträge: 216
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Verfasst am: 11. Apr 2013 10:17 Titel: |
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@yolande
was ich noch anfügen will, man kann doch nicht sein ganzes Leben davon abhängig machen,das man eine schlimme Kindheit hatte.
Was ist mit den Kindern in Indien die mit 7,8Jahren schon schwer arbeiten müssen, um nicht zu verhungern? Oder die Leute mit Behinderungen? Es ist immer eine persönliche Entscheidung sich selbst zu bemitleiden oder zu versuchen aus dem Vorhandenen das beste zu machen.
Ich verurteile niemanden der Drogen nimmt oder säuft um seine inneren Schmerzen zu betäuben. Aber bitte nicht auf Kosten anderer. |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 11. Apr 2013 11:47 Titel: |
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Hallo Sirius,
herzlich willkommen hier!
Was mich interessiert:
Zitat: | Wenn er bereit ist sein leben zu verändern werde ich da sein und ihn unterstützen. Ich mache gerade u.a. eine ausbildung zur systhem/ familienaufstellung. |
Hast du deine eigene Familie innerhalb dieser Ausbildung schon aufgestellt? Das würde mich interessieren, weil Drogensucht (laut Hellinger) ja verschiedene Ursachen haben kann.
Und ich frage mich auch, wie du deine Haltung, mit ihm nichts mehr zu tun haben zu wollen, mit deiner systhemischen Ausbildung übereinbringst. Denn im Kern ist das ein Widerspruch.
Lass mal hören von dir!
LG
Sabiote |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 11. Apr 2013 12:31 Titel: |
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Ein Einbruch bei den Eltern sowie heftige Wutausbrüche, weil kein Geld gegeben wird ist schon nicht ohne. Da ist eine Grenze überschritten, erstrecht, wenn der Bruder nichts ändern will. Ich sehe keinen Grund, warum die Familie das weiter aushalten und alles entschuldigen sollte. Eine solche Belastung (was anderes ist es nicht) ist wohl nur schwer auszuhalten. Deshalb finde ich die Entscheidung, sich hier abzugrenzen durchaus nachvollziehbar und in Ordnung.
Sabiote, welche Vorschläge hättes du denn noch wie diese Situation entschärft werden könnte? Außer Vorwürfen habe ich von dir jetzt nichts anderes gelesen. Und noch etwas fällt mir auf: Angehörigen wird immer wärmstens empfohlen, das Gespräch mit dem süchtigen Familienmitglied zu suchen und zwar ohne, dass man Vorwürfe macht. Für alles soll Verständnis aufgebracht werden, auch wenn es noch so schwer ist. Umgedreht scheint es sowas aber nicht zu geben. Letztendlich scheinen die Angehörigen für alles verantwortlich zu sein und dürfen sich jederzeit mit ständigem Fehlverhalten auseinandersetzen, wahlweise wegen zuviel oder zu wenig Unterstützung, Abgrenzung oder nicht, usw. Ich meine, mit Vorwürfen kommen wir hier auch nicht weiter. Es muss bestimmt eine Menge passieren, bevor eine Familie so reagiert wie hier, meinst du nicht? |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 11. Apr 2013 12:55 Titel: |
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Hallo Pimpinelle,
schade, dass du meinen Post nicht verstanden hast. Macht nichts, denn dieser Post war ohnehin an Sirius gerichtet.
Ich könnte dir das jetzt erklären, doch dazu habe ich keine Lust. Mein persönlicher Eindruck ist tatsächlich, dass du hier (in letzter Zeit) besonders durch deine Sticheleien aufgefallen bist - wie sonst kommt beispielsweise die Frage nach Yolandes Kindern zustande? Was bringt dir das?
Deinem Beitrag kann ich im zweiten Absatz in weiten Teilen zustimmen - denn er widerspricht meinem Post nicht im geringsten. Ansonsten wird Sirius das sehr wohl verstehen - und das ist mir wichtig.
LG
Sabiote
PS: Vorwürfe? Kannst du das mal posten? Danke und Gruß |
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mesut76 Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 11. Apr 2013 15:26 Titel: |
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Hallo Sirius,
was ich noch schreiben wollte ist:
Ich war auch in einer bescheuerten Situation und irgendwie gings nicht mehr vorwärts und auch nicht mehr Rückwärts. Da habe ich schon pro Tag ca 250 € für Drogen ausgegeben und die Lage sah echt NIE danach aus, dass es mal Klappen könnte mit einem Cleanen Leben.
Dein Bruder sagt zwar, er will keine Hilfe/Entgiftung usw, aber tief in seinem Herzen will er natürlich ein normales Leben führen. Ich meine du lebst es (z b mit deinen Studium) doch vor, es ist einfach schwierig für ihn, daran zu glauben, dass er auch ohne Drogen Leben kann.
Wenn man ihm da nur irgendwie Mut machen könnte ... |
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sirius Anfänger
Anmeldungsdatum: 06.04.2013 Beiträge: 10
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Verfasst am: 11. Apr 2013 18:26 Titel: |
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ich grüsse euch!
Mir geht es gerade nicht so gut. Ich lag heute den ganzen tag flach
Seid mir nicht böse wenn ich nicht auf alle beiträge antworte oder kommentiere. Ich lese alle beiträge sorgfältig durch über einige beiträge denke ich lange nach.
Sandrielle? Sorry habe den namen vergessen betr der aufstellungsarbeit.
Es handelt sich hier genau genommen um meinen stiefbruder! Er kommt aus einer anderen herkunftsfamilie und so kann ich "systemisch" leider nichts sagen.
der grundeinstellung von hellinger stimme ich zu, jedoch muss der wille zur veränderung voraus gehen.
In jeder familie ist etwas. ich kenne jetzt diese arbeit seit 13 jahren. also ich habe in den letzten 13 jahren konstant damit gearbeitet.
Da mein bruder keine interesse hat sein leben zu verändern kann ich das nur respektieren.
Hier braucht man keine aufstellung machen.
Sollte es jedoch jemand interessieren. Mit dieser methode kann man unsichtbare probleme sichtbar machen und lösen!
! TIP!
" oh, meine ahnen! Wie das leben unserer vorfahren in uns wiederkehrt"
Von anne ancelin schützenberger
es hilft mir sehr diese verschiedene meinungen zum thema zu lesen.
Ich wünsche euch alles liebe
Sirius |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 11. Apr 2013 18:28 Titel: |
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@Sabiote
Schade, dass du meinen Post an Yolande nicht verstanden hast, aber der war übrigens auch nicht an dich gerichtet. Bei Yolande ist es übrigens auch nicht angekommen. Nichtsdestotrotz finde ich ihre Bemerkung reichlich anmaßend und kann mich nur wundern, dass man sogar für respektloses und skrupelloses Verhalten Erklärungen und Entschuldigungen findet. Gehört hier aber auch nicht hin und geht dich wie gesagt nichts an.
Nein, ich habe nicht vor zu sticheln und tue das auch nicht ständig. Mag ja sein, dass ich deinen Post falsch verstanden habe, aber ehrlich gesagt, ich lese noch immer nichts anderes. Im Übrigen empfinde ich meinen Beitrag auch nicht als Stichelei.
@mesut
Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass der Bruder sich halbwegs vernünftige Verhältnisse wünscht. Wer lebt schon gerne auf der Straße. Aber bei der Familie ein Zimmer zu bekommen (was anderes wäre wahrscheinlich gar nicht möglich) und konsumieren wird kaum möglich sein. Ich würde jetzt erstmal vermuten, dass er gerne beides in seinem Leben hätte. |
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sirius Anfänger
Anmeldungsdatum: 06.04.2013 Beiträge: 10
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Verfasst am: 11. Apr 2013 18:30 Titel: |
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ich grüsse euch!
Mir geht es gerade nicht so gut. Ich lag heute den ganzen tag flach
Seid mir nicht böse wenn ich nicht auf alle beiträge antworte oder kommentiere. Ich lese alle beiträge sorgfältig durch über einige beiträge denke ich lange nach.
Sandrielle? Sorry habe den namen vergessen betr der aufstellungsarbeit.
Es handelt sich hier genau genommen um meinen stiefbruder! Er kommt aus einer anderen herkunftsfamilie und so kann ich "systemisch" leider nichts sagen.
der grundeinstellung von hellinger stimme ich zu, jedoch muss der wille zur veränderung voraus gehen.
In jeder familie ist etwas. ich kenne jetzt diese arbeit seit 13 jahren. also ich habe in den letzten 13 jahren konstant damit gearbeitet.
Da mein bruder keine interesse hat sein leben zu verändern kann ich das nur respektieren.
Hier braucht man keine aufstellung machen.
Sollte es jedoch jemand interessieren. Mit dieser methode kann man unsichtbare probleme sichtbar machen und lösen!
! TIP!
" oh, meine ahnen! Wie das leben unserer vorfahren in uns wiederkehrt"
Von anne ancelin schützenberger
es hilft mir sehr diese verschiedene meinungen zum thema zu lesen.
Ich wünsche euch alles liebe
Sirius |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 11. Apr 2013 18:46 Titel: |
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Hallo Sirius,
erst mal danke für deine Antwort. Und gute Besserung wünsche ich dir auch.
Wenn das dein Stiefbruder ist (oder meinst du Adoptivbruder?) dann habt ihr doch ein gemeinsames Elternteil. Und die systhemische Arbeit kann in solchen Fällen zeigen, dass z. B. ein früherer Partner nicht ausreichend gewüdirgt wird und eine Identifizierung vorliegt - deshalb werden Kinder, Stiefkinder etc. "gerne mal" drogensüchtig. Wenn es ein Adoptivkind ist, dann liegt der Fall wieder anders. Hier spricht Hellinger auch gerne von der Schuld der Adoptiveltern - das könntest du dir ansehen - und die Verstrickungen verstehen. Damit meint Hellinger nicht, dass Adoptiveltern vorsätzlich einem Kind einen Schaden zufügen - nicht, dass das falsch verstanden wird.
Du kannst auch eine Stellung für den Bruder machen. Selbst, wenn er nicht aktiv an der Stellung beteiligt ist, überträgt es sich doch ins "wissende Feld" und das kann dazu führen, dass er zumindest den Willen entwickelt, seinen Lebensstil zu ändern.
Ich will dich aber auch in nichts reinqautschen. Mir fällt eben auf, dass du doch das Bedürfnis hast, über ihn zu reden, insofern beschäftigt es dich - und dann kannst du dir deine Erfahrung zunutze machen und ihm helfen.
Einen Versuch ist es wert! Und danke für den Tipp, ich schau mir das Buch gleich mal an.
LG
Sabiote |
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mesut76 Platin-User

Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 1238
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Verfasst am: 11. Apr 2013 21:01 Titel: |
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Pimpinelle hat Folgendes geschrieben: |
@mesut
Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass der Bruder sich halbwegs vernünftige Verhältnisse wünscht. Wer lebt schon gerne auf der Straße. Aber bei der Familie ein Zimmer zu bekommen (was anderes wäre wahrscheinlich gar nicht möglich) und konsumieren wird kaum möglich sein. Ich würde jetzt erstmal vermuten, dass er gerne beides in seinem Leben hätte. |
Ich meine wer wünscht sich das nicht, auch wenn er angeblich keine Hilfe möchte, ich bin mir sicher, nichts wäre ihm lieber als das.
Ich kenne das ja auch von mir selber und er ist in einer ähnlichen Situation.
Lieben Gruß |
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Yolande Platin-User

Anmeldungsdatum: 01.06.2011 Beiträge: 1438
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Verfasst am: 11. Apr 2013 21:23 Titel: |
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Pimpinelle, wieso glaubst du, dass ich dich nicht verstanden habe? Das habe ich sehr wohl, ich bin tatsächlich in der Lage dazu. Ansonsten kann ich Sabiote nur zustimmen, du bist auf Krawall gebürstet und das ist nicht weiter schlimm. Ich mag provokante Fragen und kann gut kontern. Also, nur zu...
Sirius...nun, wenn den Bruder dein Stiefbruder ist, dann handelt es sich um eine Patchworkfamilie? Du kennst seinen familiären Hintergrund von vorher nicht so sehr? Ich nehme an, er ist ohne seine Mutter aufgewachsen? Nun, dann erklären sich doch einige der Dinge ziemlich von selbst...wenn es so ist, dann kann ich dir eine Menge an Zusammenhängen für sein Verhalten erläutern.
Natürlich hat dein Bruder Grenzen überschritten und man kann rein objektiv darüber nur mit dem Kopf schütteln. Da gebe ich hier jedem Recht, auch Rudi, der sagt, dass man seine Vergangenheit nicht immer nur als Vorwand benutzen soll, um die Gegenwart zu erklären. Auch das stimmt. Jeder erwachsene Mensch kann sein Leben trotz aller Verletzungen in angenehme Bahnen lenken. Nur lese ich aus Sirius Beiträgen heraus, dass der Bruder die "Erfahrungen" der Vergangenheit ja gar nicht als Entschuldigung benutzt. Das machen ja eher wir in unserem Versuch, Sirius beizustehen. Dem Bruder gehts ja anscheinend nicht so schlecht, vor allem leidet die Familie und zwar so stark, dass sie seinen Tod als Erlösung betrachten und das ist verständlich. Ich kann es verstehen, nur glaube ich eben, dass sein Tod die Familie nicht von ihrem Leiden befreit und so wäre es hilfreich, wenn man sich bereits zu seinen Lebzeiten mit diversen Fragen beschäftigt, denn nur weil er stirbt, ist das eigentliche Problem ja nicht gelöst.
Ich erzähle euch mal ein Beispiel von Respektlosigkeit einer Mutter ihrem Sohn gegenüber. Mein Ex war gestern zu Besuch und es war ein wirklich schöner Abend. Seine Mutter kam und es dauerte keine 5 Minuten bis sie ihn mit folgenden Worten konfrontierte: Wann beginnst du endlich ein Leben als vollwertiger Mann zu führen? Er stand auf und sagte zu ihr: Ich bin nur ein halbwertiger Mensch, da benehme ich mich auch nur halbwertig. Dann ist er gegangen und ich hab seither nichts von ihm gehört. Aber da lag so viel Verletzbarkeit in der Luft, dass es mir fast die Kehle zugeschnürt hat. Damit will ich eigentlich nur sagen, dass so "Kleinigkeiten" eine sensible menschliche Seele so herabstufen und missachten können, dass der Betroffene eben so reagiert wie er reagiert. Seine kleine Schwester nimmt nun ebenfalls Drogen und die Mutter fragt noch immer nicht nach eigenen Fehlern.
LG |
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Pimpinelle Platin-User

Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 11. Apr 2013 21:27 Titel: |
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mesut76 hat Folgendes geschrieben: | Pimpinelle hat Folgendes geschrieben: |
@mesut
Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass der Bruder sich halbwegs vernünftige Verhältnisse wünscht. Wer lebt schon gerne auf der Straße. Aber bei der Familie ein Zimmer zu bekommen (was anderes wäre wahrscheinlich gar nicht möglich) und konsumieren wird kaum möglich sein. Ich würde jetzt erstmal vermuten, dass er gerne beides in seinem Leben hätte. |
Ich meine wer wünscht sich das nicht, auch wenn er angeblich keine Hilfe möchte, ich bin mir sicher, nichts wäre ihm lieber als das.
Ich kenne das ja auch von mir selber und er ist in einer ähnlichen Situation.
Lieben Gruß |
Jaja, lieber Mesut, das denke ich wohl auch. Nur, es ist nicht umsetzbar, weil gleichzeitig konsumieren und auch bei der Familie zu wohnen beides nicht zu haben ist. Ich denke mal, da wird der erste Schritt von ihm zu machen sein. Nur, auch das ist derzeit eher Wunschdenken, denn sein Statement, dass er nichts ändern möchte (also, er möchte weiter konsumieren) ist eine klare Ansage. |
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Sabiote555 Platin-User


Anmeldungsdatum: 14.08.2011 Beiträge: 1568
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Verfasst am: 11. Apr 2013 22:31 Titel: |
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Zitat: | Gehört hier aber auch nicht hin und geht dich wie gesagt nichts an. |
Zum einen ist das hier ein öffentliches Forum. Zum anderen verbitte ich mir diesen Ton. Und es war einfach unverschämt, diese Frage an Yolande zu formulieren - wenn dir das nicht einleuchtet, dann kann ich dir auch nicht helfen.
Und wenn dir selber deine stichelige Art nicht auffällt, dann kann und will ich aus das nicht ändern - und ich merke, dass ich gar keine Lust mehr auf dich hab. Sry.
Get a life! |
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Dunja Bronze-User

Anmeldungsdatum: 30.12.2012 Beiträge: 25
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Verfasst am: 11. Apr 2013 23:26 Titel: |
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@pimpinelle
Ich glaube schon dass er gerne way verändern würde, nur ist er halt nicht in der Lage dazu. Bei mir war das ziemlich.bescheuert, ich wußte die ganze Zeit dass es mit Vollgas gegen die Wand geht. Aber ich war einfach nicht fähig anders zu handeln. Und das ist eben die totale Abhängigkeit. |
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Elke Silber-User

Anmeldungsdatum: 08.07.2012 Beiträge: 197
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Verfasst am: 12. Apr 2013 06:47 Titel: |
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Also erst mal, dass heute so viele Drogen konsumiert werden, liegt mit Sicherheit nicht immer an den Eltern, sondern vielmehr an der Zeit. Einer Zeit, wo in Filmen und Serien Drogen immer mehr ein Thema werden - und das aber oftmals so, dass es das Interesse bei vielen Menschen weckt. Eine Zeit, wo Rapper Hasslieder gegen alles singen und dieses kaputte bumbum-Gehacke (auch wenn ich damit schon nerve). Nun kann man sagen, was hat Musik mit Drogen zu tun - doch, Musik spiegelt immer den jeweiligen Zeitgeist wider. Hört euch mal den Unterschied an - das waren z. B.. die "friedlichen" 50-er Jahre, voller fröhlicher Musik:
http://www.youtube.com/watch?v=azxoVRTwlNg
Und das ist die heutige Zeit. Wir haben 2 Diskos in der Nähe und beide spielen nur sowas. In beiden "Diskos" zappeln die Jugendlichen nur in Richtung DJ, da tanzt keiner mit keinem - doch, man zappelt mit seiner Droge.
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=KoE9cdsx8KE
Es ist eine schreckliche Zeit, wo alles nur auf die Eltern abgeschoben wird. Selbst wenn ein Mensch in die Drogen rutscht, gibt es keine Hilfe. Als Eltern soll man dann entscheiden, sein Kind vor die Tür zu setzen oder nicht. Dabei bin ich der Meinung, dass eine Familie immer die letzte Stütze sein sollte, also man sollte ihr auch irgendwo Verantwortung abnehmen - in diesem Fall extrem schwere Verantwortung.
Es gibt keine Familie, wo immer alles perfekt läuft. Nur viele schieben leider den Grund ihrer Drogeneinnahme auf andere. In einem youtube-Video von einer Drogenberatungsstelle wurden z. B. junge Leute interviewt, was sie am Anfang von ihrem Drogenkonsum hätte wegbringen können. Alle sagten sie - wenn sie mit ihren Eltern darüber hätten reden können. Ein User schrieb hier auch mal, dass seine Mutter zur Angehörigengruppe gegangen ist, aber nicht mit ihm geredet hat. So - von meinem Sohn habe ich dann mal das genaue Gegenteil zu hören bekommen. Wir haben uns viel darüber unterhalten, er hat auch gern und freiwillig erzählt. Beim nächsten "Crystal-Unfall" sagte er dann, dass es an mir gelegen hat, weil wir so oft über das Thema geredet haben.
Was man als Angehöriger macht, kann nur falsch sein. Ignoriert man es, ist es falsch, redet man darüber, kann es auch falsch sein. Nehme ich meinem Sohn den Autoschlüssel weg, hasst er mich dafür. Nehme ich ihm den Schlüssel nicht weg und er wird evtl. den Führerschein los, hasst er mich mit Sicherheit auch, weil ich nicht eingegriffen habe, als er über sich selbst kein Herr gewesen ist.
Genau aus diesen Gründen finde ich, wäre energische Hilfe von außerhalb extrem wichtig. Damit ein Familienverhältnis nicht zerbrechen muss. Ich stelle mir die Lage von Sirius Eltern sehr, sehr traurig vor. Er ist ja nun doch schon sehr abgestürzt, das Verhältnis kaputt.
Yolande hat Folgendes geschrieben: | Ihr verbindet seine Sucht mit Leid. Der böse Sohn wagt sich Drogen zu nehmen. Möglicherweise bringt er damit die ganze Familie in Verruf. Welche Schande, mit dem reden wir nur, wenn er clean ist...tralala. Warum? Warum nehmt ihr ihn nicht so wie er ist und akzeptiert seine Lebensentscheidung? |
Yolande, glaube mir, wenn es dein Kind wäre, würdest du höchstwahrscheinlich auch nicht anders handeln können. Ich glaube nicht, dass es Eltern gibt, die eine Sucht akzeptieren können. Schon gar nicht, wenn es schon so schlimm steht wie um Sirius Bruder. Du würdest wohl auch bis zum Schluss versuchen, deinem Kind zu helfen und gegen alles, was mit Drogen zu tun hat, anzukämpfen. Sicher hören sich da manche Worte wie Bevormundungen an - so wie du es über deine Schwiegermutter geschildert hast. Aber was soll, kann man anderes machen? Dein Ex war empört über diese Worte - aber wer weiß, vielleicht kommen sie ihm noch mal ins Bewusstsein zurück, nagen an ihm, weil er durch die schei... Drogen ja doch sein eigentliches Mann-sein, also seine Familie verloren hat.
Deiner Schwiegermutter wird die ganze Situation sicher auch sehr weh tun. Erst mal die Angst um den Sohn und dann hat sie 2 Enkelkinder, wo sie evtl. auch Angst hat, dass irgendwann ein anderer Mann kommt, die Familie in eine andere Gegend entführt und sie den Bezug zu ihren Enkelkindern verliert. Für sie wäre es ja doch eine ganz andere Situation, wenn ihr Sohn normal als Papa und Mann funktionieren würde. Deswegen weiß ich nicht, ob man ihr diese Worte zum Vorwurf machen kann. Ich wär in dieser Lage wohl auch zu ähnlichen Worten fähig, eben weil mir groß keine anderen Handlungsmöglichkeiten bleiben.
Du beschreibst die Erziehung von kleinen Kindern. Ich glaube, das dürfte in der gesamten Kindesentwicklung das geringste Problem sein, kleine Kinder gut zu erziehen. Sie machen ja doch noch gern, was du beschrieben hast - also Tisch decken und abräumen, mit einkaufen gehen usw. Schwieriger wird es wirklich erst mit der Schule, noch schwieriger mit der Pubertät, wo die Bitte, den Tisch abzuräumen, schon für mächtig Zoff sorgen kann.
Yolande hat Folgendes geschrieben: | Der Vater meiner Kinder sagte mir mal, wie ich mit unseren Kindern umgehen soll, damit sie evtl. nicht abhängig werden: Er meinte, ich solle ihnen immer zuhören, ganz egal, was sie sagen. Ich soll sie ernst nehmen in ihren Träumen und ihren Wünschen und ich soll sie teilhaben lassen. Damit meinte er, ich soll ihnen das Gefühl geben, dass sie gebraucht werden, dass es wichtig ist, dass sie da sind. |
Yolande, ehrlich gesagt, so habe ich es damals gemacht. Vielleicht war es aber auch zu viel, denn um Elternliebe/Großelternliebe musste er nie buhlen wie andere Kinder. Das seltsame ist, in unserer Gegend greifen besonders viele Kinder von Erziehern zu Drogen. Natürlich auch aus sämtlichen anderen Schichten. Dagegen gehen andere Kinder, die besonders streng, sogar mit Schläge, aufgewachsen sind, "normale" Wege. Also ich habe da noch kein Schema für eine Drogenanfälligkeit entdeckt.
Ich habe auch schon -zig Mal zu meinem Sohn gesagt, dass wenn wir irgendwas falsch gemacht haben, er es doch sagen soll. Sicher bemerkt man oft eigene Fehler nicht. Seine Antwort war immer - nein, so ein quatsch, er nimmt das Zeug lediglich zum Abhängen mit den Anderen.
Aber das kann ich irgendwo auch nicht glauben, weil ihr schon Recht habt, dass ein stabiler Mensch keine Drogen zur Geselligkeit braucht. Ich denke mal, dass es ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren ist - Charakter, Selbstbewusstsein (was eigentlich die meisten jungen Leute noch nicht haben, aber auch nicht zu viel Selbstbewusstsein), Freundeskreis und Probleme.
Ich stimme dir zu, dass man einem Mensch immer seine Liebe zeigen sollte. Das würde ich auch Sirius raten, denn wenn mal mit ihm was sein sollte, werden die Eltern es wohl sehr bereuen, ihm nicht noch mal gesagt zu haben, dass sie ihn lieben. Denn das tun sie doch mit Sicherheit und Sirius auch. Vielleicht kann man ihm alle Woche mal einen Brief oder so zukommen lassen, worin man schreibt, dass man ihn liebt, Angst hat, ihn zu verlieren und ihn deswegen auch finanziell nicht unterstützen kann, aber man jederzeit für ihn da ist, wenn er aus diesem Sumpf raus will. Vielleicht auch immer mal die Substitution ansprechen.
Ob es irgendwann was bringt? Ich weiß es nicht. Gut wird es ihm jedenfalls bestimmt nicht gehen, schon gar nicht, wenn er sich prostituieren muss.
Schei... Lage für alle.
Liebe Grüße
Elke |
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