Von welchen Drogen rote Augen?

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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2013 06:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

doch, manchmal hat Kontrolle auch was mit Hilfe zu tun. So einfach schwarz oder weiß, hopp oder topp funktioniert nichts im Leben.

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erwähnt habe. Vor 3 oder 4 Jahren hatten wir schon mal das Drogeneinsatzkommando im Haus - viele vermummte Männer, ein Drogensuchhund und ein Sprengstoffsuchhund. Damals war mein Sohn nach seiner ersten gekündigten Ausbildung in einer Art "Mal-bunte-Mandalas-aus-Jugendlichen-Beschäftigungstherapie", also einer Maßnahme vom Arbeitsamt. Dort ist ein Mädchen, nachdem sie Ecstasy-Tabletten genommen hat, ins Krankenhaus gekommen und hat dort ausgesagt, die Tabletten von meinem Sohn bekommen zu haben.

Er wurde damals deswegen verurteilt und bestraft, auch wenn er es vor kurzem erst zugegeben hat. Das war so sein erster Kontakt mit Drogen, aber noch extrem selten, vielleicht 2-3 Mal pro Jahr. Gemerkt habe ich davon absolut nichts, es lief auch alles noch viel ordentlicher.

So, wenn heute noch mal so ein Drogeneinsatzkommando auftauchen sollte, dann möchte ich nicht als völlig bekloppt dastehen, dass ich mal nie kontrolliert habe und die in seinem Zimmer evtl. alles mögliche finden. Vielleicht sind es dann sogar auch die Leute vom letzen Mal.

Ich möchte wenigstens grob wissen, was läuft. In seinem Zimmer hat nichts was zu suchen, selbst leere "Ullas" nicht. Ich möchte wissen, mit welchen Leuten er Kontakt hat, denn schon allein daran kann man ungefähr sehen, was er evtl. konsumiert. Ich möchte einfach nicht, dass er mir in eine bestimmte Richtung wegläuft, während ich noch in eine andere Richtung penne.

Das hat weniger mit Fanatismus zu tun, viel mehr mit Angst und Verzweiflung, die man als Eltern nun mal hat.

Einen Mittelweg, so wie du es dir für deinen Freund und seine Eltern wünschen würdest, gibt es einfach nicht. Sie haben deinen Freund nicht abgeholt, nachdem er um Hilfe gebeten hat. Würde er denn überhaupt für seine Eltern erreichbar sein, wenn sie mal Hilfe bräuchten oder wenn die Angst überhand nimmt und sie ein einfaches Lebenszeichen wollen? Wann soll man helfen und wann nicht?

Bei mir könnte man es wieder als falsch hinstellen, dass wir sofort losgefahren sind, als ein Hilfeanruf kam. Und das nicht nur einmal. Einmal hat er eine Ecstasy-Tablette genommen, wonach es ihm sehr schlecht ging, er einen Horrortrip hatte. Der letzte Hilfeanruf war erst vor wenigen Wochen. Da hat ein Mädchen mit seinem Handy angerufen, dass wir ihn holen sollen, er liegt bei denen auf der Treppe und hat die ganze Treppe vollgekot...

Mir gingen in dem Moment auch so viele Gedanken durch den Kopf. Ob wir ihn wirklich holen sollen oder doch lieber einen Krankenwagen hinschicken sollen. Nur es war mir echt lieber, vor Ort zu kommen, weil das Mädchen sogar zu blöd war, einen genauen Standort anzugeben. Musste mich ewig lange durchfragen - nach Städten, Straßen, bis hin zu einer Kumpeline - und diese Fragen konnte sie nur mit ja oder nein beantworten. Außerdem hätte er auch bewusstlos sein können, was ja sehr gefährlich hätte werden können. Da war es jedenfalls schon mal ein großer Pluspunkt, dass ich über seinen Umgang wegen meinem "Fanatismus" einigermaßen Bescheid wusste. Hätte ich das nicht gewusst, dann wüsste ich wohl bis heute den Standort noch nicht.

Wie soll man Hilfe sortieren? Finanzielle Hilfe bekommt er von uns schon seit langem nicht mehr. Nun bedient er sich nur noch bei der Oma. Und mit ihr habe ich gestern gesprochen. Es bringt ja nun gar nichts, wenn mein Sohn immer weiter abrutscht und meine Eltern evtl. sogar Haus und Hof loswerden. Endlich hat meine Mutti auch mal mit sich reden lassen, weil sie auch fertig ist. Sie hat sogar geweint, weil sie ja auch weiß, was er sich schon alles vermauschelt hat, dass er beruflich keine anderen Chancen hätte. Wenn er mal in den Laden kommt, dann ist er wie gewohnt total lieb mit ihr. Ja, er ist eigentlich auch ein sehr lieber Mensch. Aber momentan hilft ihm Geld und Vertrauen überhaupt nicht weiter. Also Vertrauen, ihn unbeaufsichtigt an die Kasse zu lassen.

Auch da wäre also entweder eine Kündigung oder Kontrolle nötig. Letzten Endes schützt man ihn ja sogar auch mit Kontrollen. Das versteht mein Sohn auch. Im Grunde denke ich nämlich schon, dass er versteht, was er für Bockmist verzapft, aber er findet eben noch keinen Ausgang. Bis jetzt hat er immer die Ansicht vertreten, dass kiffen doch nicht so schlimm ist. Er muss halt begreifen, dass er sich auch damit alles kaputt macht und evtl. auch wieder Umgang mit härteren Drogen bekommt oder bekommen hat. Er isst und schläft zwar im Gegensatz zum Vorjahr regelmäßig, aber das war es dann auch schon an "Besserung".

Liebe Grüße
Elke
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2013 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, Elke, ich weiß ja selbst, dass es nicht DEN Weg gibt. Ich sehe nur, wie du dich aufopferst und die Sache irgendwie aus dem Ruder läuft. Du siehst selbst, wie lange es schon geht und seit den vier Jahren hat sich nichts verbessert, sondern eher verschlimmert. Du gehst dabei eher vor die Hunde als dein Sohn und eigentlich nur aus dem Grund hatte ich dir empfohlen, dich etwas zurückzuhalten.
Was das abholen anbelangt? Ja, ich hätte ihn abgeholt, wenn er mich um Hilfe bittet. Nein, er hilft seinen Eltern auch nicht, aber das ist auch nicht seine Aufgabe. Er ist das Kind, sie sind die Eltern. Er ist krank, sie sind gesund. Ich meine nur, man sollte nicht die Hilfe aufzwängen und sich einmischen, aber da sein, wenn das Kind einen wirklich braucht und da meine ich nicht die finanzielle Unterstützung. Eine Hilfe beispielsweise könnte die eigenen Wohnung sein und einmal die Woche ein Fresspaket, oder eben das Kind abholen, wenn es explizit darum bittet. Ihm dann die Hilfe abzuschlagen, empfinde ich als Machtspielchen, denn demjenigen, der in so einer Situation um Hilfe bittet, ist das an sich ja schon peinlich genug. Ihm dann die Hilfe zu verwehren, lässt denjenigen, der um Hilfe bittet, am langen Arm verhungern.
LG
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 06:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Yolande,

nein, seit 4 Jahren geht das nicht schon so. Als das vor 3-4 Jahren mit dem Drogeneinsatzkommando war, hat er wirklich nur mal "probiert". Dann hat er 1 oder 2 Jahre gar nichts genommen.

Ab Herbst 2011 fing es dann langsam an - ab und zu am Wochenende Alkohol oder/und Peppen, selten mal Cannabis. Zu der Zeit ist er auch zum ersten Mal in eine Techno-Disko gegangen. Weil wir auf dem Betriebsgrundstück einen Partyraum haben, durfte er dort jeden Samstag mit seinen Kumpels rein. War uns lieber, als wenn er auf der Straße abhängt. Kontrolliert haben wir nie, haben auch keinen Grund dafür gesehen, da der Alltag noch bestens lief.

Er war sogar sehr gut in der Schule, also in seiner Ausbildung. Sein Klassenlehrer, der hier auch ein Geschäft hat, wollte sogar, dass er auch mal Berufsschullehrer wird, weil er lt. Klassenlehrer die nötige Intelligenz und vor allen Dingen das nötige dicke Fell hat. So viel auch dazu, wie ich meinen Sohn "unterbuttern" könnte. Das würde wohl keiner so schnell schaffen. Vielleicht, wenn er sich mit den Drogen ausreichend kaputt gemacht hat. Crying or Very sad

Da war er jedenfalls noch 1-er Schüler und nun schafft er wegen Bummelei die Ausbildung nicht. Naja, im Herbst 2011 ging es langsam los. Da der Partyraum ausreichend groß ist, haben die Kumpel ihre Kumpel mitgebracht und die dann ihre.

Silvester 2011/2012 waren seine eigentlichen Kumpel alle bei uns im Haus feiern. Ich habe gedacht, dass sie wegen dem Alkohol so ausgelassen sind. An Drogen habe ich da überhaupt nicht gedacht. Aber meinem Bruder ist da schon was aufgefallen. Er hat damals zu den Jugendlichen gesagt, dass er mal eine Tüte Mehl auskippen wird, mal sehen, wer sich alles auf den Boden stürzt. So wie mein Sohn erzählt hat, haben sie da alle Peppen konsumiert.

Sein erstes Mal Crystal hat er im Mai 2012 genommen. Der Peppendealer hatte keine Peppen, also haben sie gerechnet, dass sie für die 10,00 Euro eben Crystal holen - müsste ja ungefähr den gleichen Effekt haben. Das hat aber ganz anders reingehauen. Das war an einer Wochenendparty in unserem Partyraum.

Von diesem Tag an ging dann alles bergab. 2 Wochen war er verschwunden, als völlig bekloppter Abgemagerter ist er nach Hause gekommen. Er wollte eigentlich nur ein Wochenende Party machen, hat durch Crystal gar nicht mitbekommen, dass daraus schon 2 Wochen geworden sind. Ohne Schlaf und ohne Essen. Einmal war er in der Zeit zu Hause, hat sich geduscht - ich war nicht da. Habe nur das Chaos im Bad gesehen, alles lag auf dem Boden, so als ob eine Bombe eingeschlagen hat. Heute denkt mein Sohn, dass er damals im Bad bewusstlos geworden ist.

Das letztjährige Spiel kennst du ja. Die Wochenenden, wo er für keinen erreichbar ohne Schlaf und Essen unterwegs gewesen ist, waren länger als die Wochentage, die er sich ausgeschlafen hat. Es gab zwischendurch Zeiten, wo er aufhören wollte, aber länger als 1-1,5 Wochen hat er nie durchgehalten.

Im November haben sich dann die Kontakte geändert, er hat angefangen, mehr zu kiffen, Crystal war alle paar Wochenenden im Spiel. Nachdem es ihm nach eigenen Aussagen - das war vor 4 Wochen - in der Silvesternacht so richtig dreckig durch Crystal gegangen ist, hat er damit aufgehört. Von da an aber täglich gekifft und auch mal Alkohol im Übermaß getrunken (z. B. der Treppenunfall). Vor ca. 5 Wochen wollte er seinen Konsum einschränken, aber weg vom Cannabis wollte er nicht. Er hat 1,5 Wochen nichts genommen, es lief wieder alles gut. Naja, seit nun 4 Wochen ist er wieder täglich "unterwegs".

Was sich verbessert hat, ist sein regelmäßiges Schlafen und Essen. Aber sein täglicher zugedröhnter Zustand gefällt mir überhaupt nicht. Seit 4 Wochen war auch kein vernünftiges Gespräch mehr möglich. Er zieht sich zurück und sobald man ihn anspricht, habe ich das Gefühl, dass er seine Psyche mächtig im Zaum halten muss - ihm wird schnell alles zu viel. In den 1,5 Wochen, wo er nichts genommen hat, hat er oft wieder gelacht wie verrückt. Da kam auch öfter ein Freund, der nichts nimmt und gemeinsam haben die sehr viel gelacht.
Der kommt nun nicht mehr, jetzt ist er wieder mit seinen Drogenkumpels unterwegs und er macht einen mächtig depressiven Eindruck auf mich. Kein lachen, kein reden, sich einfach nur stumpfsinnig vor den Fernseher setzen, wenn er abends nach Hause kommt.

Ja, an Stelle der Eltern deines Freundes hätte ich ihn auf jeden Fall auch abgeholt. Aber da scheint jeder anders zu sein. Als Eltern hat man ja auch Gefühle für sein Kind, wohl die Stärksten, die es gibt. Wenn man dann so enttäuscht und deprimiert ist, dann handelt man vielleicht auch nicht immer richtig. Was auch immer richtig oder falsch in so einem Fall ist. Ich weiß es auch nicht, deswegen kann ich nur nach Bauchgefühl handeln.

Ich weiß, dass es für meinen Sohn auch schon 5 nach 12 ist. Hatte eigentlich nach dem Gespräch mit meiner Mutti gedacht, dass sie ihn ab gestern besser an der Kasse beaufsichtigt. Aber ausgerechnet gestern früh war das System kaputt, so dass mein Vater zur Ladenöffnungszeit noch mal nach Hause gekommen ist und meinen Sohn aus dem Bett geholt hat. Er kann ja doch besser mit technischen Dingen umgehen und zur Not improvisieren. Er ist auch sofort aufgestanden und war eine halbe Stunde später im Laden. Darüber haben sich meine Eltern mit Sicherheit sehr gefreut, weil sie allein einfach aufgeschmissen gewesen wären. Aber ab Mittag war er dann wieder verschwunden.

Und das ist diese Zwickmühle. Einerseits sieht man, dass er zur Not noch einen Willen hat. Andererseits hast du schon recht, damit hat sich ja nichts gebessert, es kann sich noch Jahre so hinziehen und verschlimmern. Aber es dauert eben, bis man als Familie Konsequenzen durchsetzen kann. Zumal mein Sohn auf mehrere Familienangehörige angewiesen ist und bisher keine wirkliche Einigkeit geherrscht hat.

Mein Vater und ich wollten z. B. schon lange meinem Sohn das Auto wegnehmen und verkaufen. Erst mal, weil er unter Stoff fährt und der Führerschein so wichtig ist und dann, weil er die Kosten für ein Auto nicht selbst bestreiten kann. Das machen alles wir, seine Großeltern haben im Februar auch den TÜV bezahlt. Nur seine Oma war immer dagegen, dass wir ihm das Auto wegnehmen, weil er es ja angeblich für die Arbeit braucht und für die Schule, wo er fast nie war. Ohne Auto wär er für einige Typen schon viel uninteressanter, die ihm auch noch Löcher in die Rücksitzbank gebrannt haben.

So langsam hat meine Mutti aber auch das Drogenausmaß erkannt, so dass wir wohl hoffentlich bald alle auf einem gemeinsamen Nenner handeln können. Also Auto weg, wenn er nicht arbeiten geht und damit kein Geld verdient und dass ihm keiner Geld gibt bzw. wegen Diebstähle aufpasst.

Liebe Grüße
Elke
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Broooonkell
Anfänger


Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 15:25    Titel: Re: Wenn sie ihren Sohn helfen wollen Antworten mit Zitat

Elke hat Folgendes geschrieben:
Mein Sohn konsumiert seit voriges Jahr Mai Crystal, andere Aufputsch- und Partydrogen und zum Runterkommen Cannabis. In den letzten Monaten hat er kaum noch Crystal konsumiert, das letzte Mal war wohl Silvester. Da ging es ihm dann auch nicht gut, er hat geweint. Naja, das sind so die sentimentalen Tage, wo man sich an einige Dinge erinnert.

Seit ungefähr Anfang Dezember konsumiert er täglich Cannabis. 1,5 Wochen hat er nun mal gar nichts genommen, ist sogar mal wieder zur Schule gegangen. Er war wie ausgewechselt - viel offener als unter diesem Drogenmist.

In den 1,5 Wochen hat er mir auch sehr viel erzählt. U. a., dass einige Leutchen aus seinem Bekanntenkreis nun Tilidin konsumieren. Sie halten das nicht für schlimm, weil es ja ein Medikament ist. Rolling Eyes Weil ich hier nun auch schon viel über Tilidin gelesen habe, konnte ich ihm einige Dinge darüber erzählen. Wenn mein Sohn nämlich erzählt, dass Bekannte sowas nehmen, dann schrillen bei mir irgendwie die Alarmglocken.

Vorige Woche Donnerstag war er nach den 1,5 Wochen Ruhepause nun wieder mit seiner Kumpeline (deren Freunde das sind mit dem Tilidin) unterwegs und ich habe von Anfang an nichts gutes geahnt. Freitag hat er wieder die Schule gebummelt, aber ihm war nichts anzumerken. Außer, dass er futtert wie ein Scheunendrescher - teilweise 3 x täglich warm. Das war für mich schon ein Hinweis auf Cannabis.

Am gestrigen frühen Abend hat ihn nun wieder seine Kumpeline abgeholt. Auch da habe ich schon geahnt, was kommt. Gegen 23.15 Uhr kam er leise nach Hause, ist sofort in sein Zimmer. Ich habe nachgeguckt und da saß er mit ganz roten Augen.

Ich bin ausgerastet, weil es hier mittlerweile schon ganz viel Theater wegen seinen Drogen gegeben hat. Voriges Jahr hat er mein Konto um einen mittleren 4-stelligen Betrag erleichtert, musste deswegen ein neues Konto anlegen und die Kontodaten versteckt halten.

Bei einer Inventur ist aufgefallen, dass er nun auch die Geschäftskasse meiner Mutti um einen mittleren 4-stelligen Betrag erleichtert hat. Meine Eltern sind normal Rentner, sie erhalten die Läden nur noch aufrecht, um meinem Sohn eine Ausbildung zu ermöglichen. Kündigen will meine Mutti ihn nicht, weil es für sie ein Fallenlassen wär. Nun hat er ihnen Schulden besorgt, das heißt, meine Eltern müssen weiter arbeiten. Mein Vater steht 2.00 Uhr nachts auf, um die Tageszeitung auszutragen, hat zwischen 5.00 Uhr und 7.00 Uhr eine kurze Ruhepause und dann arbeitet er durch bis 20.00 Uhr abends.

Ich habe ein verdammt schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern, würde ihnen am liebsten das Geld geben. Andererseits bettele ich schon regelrecht seit Sommer vorigen Jahres, dass sie ihn wenigstens für ein paar Monate kündigen. Ich habe meiner Mutti tausend Mal gesagt, dass sie ihn, wenn er Donnerstag mal für eine Stunde in den Laden kommt, nicht an die Kasse lassen soll, weil ich wusste, dass er zufasst. Aber sie hat immer auf Durchzug gestellt. Klar, sie verbindet eine Affenliebe zu meinem Sohn.

Nur diese Kündigung wär doch zum Schutz aller gewesen und mein Sohn wär vielleicht voriges Jahr schon wach geworden. Zumindest wär er nicht mehr an Geld gekommen, in diesen Massen schon gar nicht. Ich habe alle Wertsachen unter Verschluss, hier konnte er nur noch wöchentlich das Leergut klauen. Damals hat er noch nicht mal sein eigenes Leergut weggebracht, noch nicht mal nach Partys. Da hat ihm sein Ausbildungsgeld gereicht. Und nun ist es ein Fass ohne Boden und ohne Gewissen geworden.

Meine Eltern hatten auch Probleme mit meinem Bruder, nachdem mein Sohn wieder arbeiten ging (also die 1,5 Wochen). Mein Bruder wollte deswegen kündigen. Spinnerei von ihm, aber für meine Eltern ein weiteres Ärgernis. Meine Mutti hätte meinen Bruder gehen lassen, aber meinen Sohn wohl nur über ihren totalen gesundheitlichen und finanziellen Ruin.

Sie ist das schwächste Glied in der Kette für meinen Sohn und es macht mich stocksauer, dass er das so ausnutzt. Deswegen bin ich bei dem Anblick der roten Augen auch so ausgerastet, weil einfach kein Ende in Sicht ist.

Welche Droge das ist, wenn jemand klaut und nicht arbeiten geht, ist ja eigentlich egal. Vom Kiffen bekommt man ja auch den Arsch nicht hoch, also nix mit harmlos. Nur er soll mir nicht davonlaufen, während ich noch ans Kiffen denke.

Deswegen meine Frage, gibt es auch andere Drogen als Cannabis, die rote Augen verursachen, ganz besonders auf Tilidin bezogen? Wie sehen die Anzeichen aus, wenn jemand Tilidin konsumiert? Kleine Pupillen...?

Ich hoffe ja, dass kein Tilidin im Spiel ist, aber ich will schnell handeln können, falls es doch ins Spiel kommen sollte.

Liebe Grüße
Elke


Wenn Sie ihrem Sohn helfen wollen gibt es nur einen schmerzlichen weg.
Geben Sie ihm kein bargeld auch keine anderen Sachen die man zu Geld machen kann. Er wird Sie dafür hassen und das ist der Punkt der viele schwach
macht, aber da muss man durch. Irgentwann haben Sie ihren Sohn wieder.
Viel Glück!
Ps: Bei mir hat es geklappt!


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mesut76
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2013 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

@bronkell

Schön dass es bei dir funktioniert hat, möge es immer so bleiben👻👻

Leider ist es in diesem Fall nicht so einfach den "Geldhahn" zuzudrehen

Gruß
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2013 06:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Broooonkell,

wie Mesut schon richtig geschrieben hat, ist es in unserem Fall leider nicht so einfach, ihm den Geldhahn zuzudrehen. Seine Oma hat Angst um seine Zukunft und deswegen lässt sie ihn auch noch im Laden arbeiten - wenn er denn mal kommt. Meistens nutzt er es aber nur, um sich Geld aus der Kasse zu nehmen. Aber auch da kommt langsam Bewegung ins Spiel, denn meine Eltern sind keine Millionäre, die diese Diebstähle auf Dauer verkraften könnten.

Ich hätte wirklich auch überhaupt keine Probleme damit, wenn mein Sohn mich wegen dem Geldhahn abdrehen hassen würde. Das ist etwas, was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann und wo ich auch weiß, wofür es gut ist, dass es ihm am Ende helfen kann.

Schön, dass es bei dir geklappt hat, das macht Hoffnung. Danke!

Liebe Grüße
Elke
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anny
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2013 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,
ich bin selber Mutter und Ex-Abhängige.

Meine Eltern waren dir sehr ähnlich, sie haben lange versucht mir zu helfen.
Solange sie aber letztendlich noch in irgendeiner form da waren habe ich si hemmungslos ausgenutzt.

Ich habe nicht zu Hause gewohnt, rausschmeissen ging also nicht. Sie haben irgendwann den Kontakt völlig abgebrochen, mich absolut auflaufen lassen.

Dein Sohn wird nicht aufhören, denn ihm geht es nie wirklich schlecht. Er hat immer noch ein sicheres Zuhause, eine liebevolle Mutter die ihn aufpäppelt, die sein verhalten duldet. Er hat immer genug Essen, ein warmes Bett und seine Omi.
Das ist mehr als genug um nicht aufzuhören, dafür braucht es deutlich mehr als ein paar schlechte Drogenerlebnisse.

Was soll passieren wenn ihr ihn fallen lasst? Er könnte richtig abstürzen, sicher. Aber indem ihr ihn gewähren lasst ändert sich doch überhaupt nichts. Ausser dass die Jahre vergehen und du immer mehr kaputt gehst.

Ich musst erst einmal spüren wie es ist NICHTS mehr zu haben, keinen Ausweg zu sehen und alles Vertrauen verspielt zu haben.
Das zu wissen, diese Erinnerung und Erfahrung lässt mich heute umso glücklicher sein. Erst jetzt weiß ich zu schätzen was ich damals hatte und heute wieder habe.
Erst als das Leben mit Drogen so unerträglich war, dass ich nicht weiter kam habe ich ernsthaft versucht aufzuhören.


Ich bewundere deine Kraft und mir fällt es schwer, dass ich dir nun folgendes sage: Du förderst die Drogenkarriere deines Sohnes mit.
Deine Beweggründe sind ehrenhaft und für mich als Mama so verständlich. Aber für mich bleibt es eine Tatsache, dass dein Sohn dich manipuliert und genau weiß, dass es für ihn niemals wirkliche Konsequenzen geben wird.

Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, dass ich falsch liege und er es schaffen wird.
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2013 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Anny,

schön, dass du dich traust, Elke das zu sagen. Ich habe lange versucht, ihr nahe zu bringen, dass sie eigentlich das Aufhören ihres Sohnes hinauszögert, auch wenn ihre Liebe und die Motivation ihm zu helfen, ehrenhaft ist.

Elke, nimm dir Annys Ratschlag an...umso eher du aufhörst, ihn zu bemuttern, umso eher hast du ihn vielleicht als den zurück, den du dir so sehr wünschst. Manchmal muss man etwas loslassen, bevor es zurückkommen kann. Ich weiß, dass das schwer ist, auf jeden Fall. Und wenn er nicht zurückkommt, dann wäre er auch mit dir an den Drogen zu Grunde gegangen, nur vielleicht langsamer, aber das macht die Sache nicht besser.

LG
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Arschbombe
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Anmeldungsdatum: 03.10.2012
Beiträge: 528

BeitragVerfasst am: 22. Apr 2013 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schrieb dies auf der ersten Seite. Aus der Sicht des "Täters", also eigenen Erfahrungen.
Zitat:
Du meinst es zwar gut, aber Du unterstützt / förderst sowohl seine Sucht als auch seine Unselbstständigkeit.

Meine Familie hat lange gelitten. Wie ich finde viel zu lange. Die Entscheidung mich loszulassen und mich nur noch bei meiner Suchtbekämpfung zu unterstützen war notwendig und klug, alles andere schadet ALLEN Beteiligten.
Dein Sohn wird nicht aufhören. Er macht sein (Drogen) Ding, beklaut Euch und Ihr unterstützt Ihn weiterhin. Das ist doch Scheisse, kapier das.
Um es mal krass zu sagen, Ihr kauft Ihm seine Drogen. Denn durch Eure Unterstüzung hat er überhaupt erst das Geld für seinen Konsum übrig.
Tschuldige wenn ich das so krass schreibe, aber so ists nun mal und ich sehe das Du nicht wirklich verstehst / sehen willst was bei Euch abgeht. Alles versuchst Du zu relativieren.
Laß Ihn doch mal hier mitlesen und konfrontier Ihn mit unseren "Tips". Sprecht mal Tachelis.
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Elke
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 08.07.2012
Beiträge: 197

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 06:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo ihr 3,

weil ihr eigentlich alle das gleiche ansprecht, antworte ich euch mal zusammen. Man kann mir auch alles sagen, auch wenn manches von mir dann evtl. sturköpfig erscheinen sollte, so ist es eigentlich nicht gemeint.

Von Betroffenen wurde hier desöfteren schon geschrieben, dass man erst einige Runden drehen muss, um irgendwann evtl. zu begreifen. Das geht den Angehörigen nicht anders. Ich stecke nicht in meinem Sohn, kann nicht sagen, wie tief er schon in einer Sucht steckt oder nicht. Ich weiß nicht, was ihm momentan mehr schädigen könnte. Im Grunde wohnt er hier nur noch und bekommt sein Essen. Selbst seine Wäsche wasche ich schon seit ca. 2 Wochen nicht mehr (was er noch gar nicht so gemerkt hat), weil ich einfach die Nase voll hatte, dass er täglich alles komplett neu anzieht (auch Hose und Jacke) und das für so ein Lodderleben.

Von überall höre ich andere Dinge. Eine Freundin hat mir durch meinen Sohn nun auch von ihrer Drogenvergangenheit mit Cannabis, Speed und Kokain erzählt. Sie hat von heute auf morgen ganz allein damit aufgehört, als sie gemerkt hat, dass es nur unnötig ins Geld geht. Sie meint, ich soll das nicht überbewerten, so eine Phase haben heute fast alle, irgendwie gehört es zum Erwachsenwerden für viele mit dazu.

Dann werfen mein Bruder und seine Frau mir öfter vor, warum ich ihn nicht in eine Klinik bringe. Wenn es ihr Kind wär, hätten sie das schon am ersten Tag gemacht. Das ist Blödsinn, ich weiß - mein Sohn ist erwachsen, er kann sich am selben Tag noch entlassen lassen.

Das einzige, was ich noch machen könnte, wäre der Rausschmiss. Er hat ja wie gesagt nur noch Essen und ein Dach über dem Kopf. Selbst Internet hat er nicht mehr. Am Sonntag war er auch breit genug, dass wir ihn den Autoschlüssel wegnehmen konnten. Am Montag früh hat er mir deswegen gedroht. Am Nachmittag hat mein Vater eine Bong in seiner Tasche gefunden (ich nehme doch mal an, dass es eine Bong gewesen ist, mein Vater sagte, es war eine Flasche mit einem Magnet dran) und diese rausgenommen, woraufhin mein Sohn auch ordentlich Theater gemacht hat.

Also wenn es zu irgendeiner Form von körperlicher Gewalt kommen sollte, das wäre für mich auf jeden Fall ein Grund zum Rauswurf. Angst in der eigenen Wohnung möchte ich nicht haben. Ich bin überzeugt davon, dass von Freitag bis Sonntag wieder Crystal im Spiel gewesen ist, weil er an diesen Tagen nicht geschlafen hat. Auch die verbale Aggression am Montag morgen spricht für Crystal.

Nach diesem Vorfall hat er das Auto bis heute nicht mehr angesprochen. Wenn ich ihm sage, wie beschi... er aussieht, lächelt er mich nur an und sagt, dass er doch nur rote Augen hat. Klar, er ist vom täglichen Kiffen total matschig im Kopf.

Geld bekommt er seit langem schon nur noch von der Oma, leider. Aber auch sie passt jetzt besser auf, damit zumindest keine größeren Summen mehr geklaut werden können. Trotzdem hat sie noch Mitleid mit ihm und hat ihm am Samstag z. B. 10,00 Euro gegeben. Als sie anschließend die Kasse gezählt hat, hat wieder Geld gefehlt.

Gestern Nachmittag ist er auf Arbeit gelaufen, seine Oma hat ihn aber weggeschickt, er soll lernen, weil am 7.5. Prüfungen sind. Da es nach fast nur Bummelei eine Unmöglichkeit wäre, die Prüfungen zu bestehen, hat sie ihm schon gesagt, dass er dann in einem halben Jahr wiederholen kann.

Über einen längeren Beobachtungszeitraum kenne ich zwar keine ehemaligen Drogenabhängigen persönlich, dafür aber genügend trockene Alkoholiker. Nur einer davon hat alles verloren, so dass er auch auf der Straße gelebt hat. Die anderen haben entweder ihre Familien verloren (aber nicht ihr Dach über dem Kopf) oder die Frauen sind jahrelang regelrecht Spießruten gelaufen, haben überall dafür gesorgt, dass er keinen Alkohol bekommt und leben auch heute noch mit diesen Frauen zusammen. Es gab Rückfälle, die wurden aber im Laufe der Jahre/Jahrzehnte immer seltener bis gar nicht mehr.

Die einzige harte Konsequenz, die ich noch machen könnte, wäre der Rauswurf. Wie gesagt, alles andere bekommt er ja schon länger nicht mehr. Dann würde er 10 m weiter bei der Oma zur Haustür reingehen. Mit einem Rauswurf könnte ich als nur noch das allerletzte kleine Vertrauen zerstören, denn selbst wenn er irgendwann mal wieder clean sein sollte, würde er diesen Schritt nie einsehen. Mein Geld und Wertgegenstände schütze ich, indem ich einige Räume abschließe. Er hat sich zu diesen Zimmern noch nie Zutritt verschafft. Auch gab es noch keine körperliche Gewalt, was so einen Schritt begründen könnte.

Ich würde ihn sehr gern hier mitlesen lassen, habe ihm vor Monaten auch schon die Links gezeigt. Da hatte er aber kein Interesse und heute hat er kein Internet mehr. Und ich denke mal noch weniger Interesse, sich ernsthaft mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Fest steht, dass er sehr bald auf eigenen Beinen stehen lernen muss. Denn auf Dauer kann das natürlich nicht so weitergehen. Er sieht schon richtig grottig aus - Haare sind ausgefallen, blasses Gesicht, dunkle Augenringe und rote Augen, verschwitztes und "balla" Aussehen. Nur die allerletzte Konsequenz, die mir noch zur Verfügung steht - also der Rauswurf - da dauert der Entschluss noch etwas. Das ist ja auch der schlimmste Vertrauensbruch, den man als Eltern machen kann. Wenn ich wüsste, dass er dadurch wieder zur Besinnung kommt und wieder einen normalen Weg geht, würde ich es sofort machen. Nun steckt er auch schon fast 1 Jahr im Drogenschlamassel.

Liebe Grüße
Elke
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 08:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke

ich glaube auch mit nem Rauswurf ist das letzte Lied noch lange nicht gesungen, das ist absolut nicht das Patentrezept. Wobei es schon ein deutliches Zeichen wäre, aber man stelle sich vor, es passiert wirklich was ganzschlimmes, dann finde ich die jetzige Version trotzdem besser.

Mit der Verantwortung "übertragen" kann man auch langsam und Schritt für Schritt anfangen, z b Wäsche, Finanzen, Auto usw . . . .

Ich hatte auch Anfang 20 so ne Phase und die ging ca auch 2-3 Jahre, auch mit Pep, Ecs, Hasch und habe auch von einen auf den anderen Tag aufgehört, weil ich gemerkt habe so soll`s nicht weitergehen.

Gruß
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht...
Ich finde echt nicht, dass man da überhaupt noch von Vertrauen sprechen kann.
Alles wird versteckt, Räume werden abgeschlossen, Schlüssel abgenommen und geglaubt wird ihm sowieso nicht mehr.
Ich sehe da kein Vertrauen. Da geht es nur noch darum, dass du ein schlechtes Gewissen hättest und vor allem wohl darum dass dir dann die Kontrolle völlig fehlt.

Ich sehe aber überhaupt keinen Nutzen in dem was ihr tut. Immerhin macht er trotzdem weiter.

Überleg mal, wenn du einen fiktiven Mitbewohner hättest. Und dieser würde regelmäßig und ohne Skrupel mehrere tausend Euro (!) von euch klauen. Würde lügen und betrügen und sich absolut verweigern. Du würdest gar nicht mehr überlegen was zu tun wäre. Dass es sich um deinen Sohn handelt macht die Sache natürlich viel schwieriger, aber du solltest seine Taten viel objektiver betrachten.

Die Tatsache, dass er weiter klaut sagt einiges über sein ganz aktuelles, großes Drogenproblem aus. Er weiß doch, dass ihr aufpasst und dass ihr das bemerkt. Ich wusste das immer und ich habe weiter geklaut, weil ich schwer abhängig war.


Ich kann dir keinen Rat geben, aber ich kann dir berichten wie es bei mir war. Und ganz ehrlich, ich hatte keine Zeit und keinen Raum für Rücksicht oder Mitgefühl mit meiner Familie. Im Hinterkopf war es da, aber solange es eine winzige Möglichkeit gab habe ich die Liebe und das Vertrauen meiner Eltern benutzt. Ich habe es absolut ausgenutzt, dass ich ihre Tochter bin und sie mich nie aufgegeben haben.
Das tut bei weitem nicht alle abhängigen, aber dein Sohn hat es getan und tut es weiterhin.

Ich bin sicher dass es da nicht nur um Hasch geht. Da wird nämlich noch untereinander geteilt, da braucht man keine zig tausend Euro und dafür setzt man auch nicht alles aufs Spiel.
Ich empfinde es auch als eine absolute Frechheit, dass er überhaupt so offensichtlich seinen THC-Konsum zelebriert. Das ist respektlos und dreist nach allem was schon gewesen ist, zumindest meiner Meinung nach.

Elke, ich verstehe deine Angst und deine Liebe für deinen Sohn wirklich total.
Ich glaube aber, dass ihr ihm mit eurem Weg nicht helfen werdet.
Ansonsten würde es ja nicht so laufen, wie es eben läuft.
Es ist ihm schlicht egal (oder zumindest ist es zweitrangig) ob er ein Auto fahren kann, ob er die Wäsche gewaschen bekommt oder ob er das Geld nur mit List bekommen kann. All das hat er schon seit langer Zeit aufs Spiel gesetzt, er riskiert den Verlust dieser Dinge schon seit vielen Monaten.

Warum stellt ihr keine klaren Regeln auf? Ich verstehe das echt nicht.
Klare Worte, klare Konsequenzen.
Meine Regeln wären ganz sicher:
- in meinem Haus wird nicht konsumiert, egal was.
- in meinem Haus hängt niemand breit rum. Ohne Ausnahme.
- es wird ein Mietanteil gezahlt.
- es wird deutlich angesprochen, dass ihr wisst dass er euch mehrfach um große Summen beklaut. Auch die Oma.
- es wird kein Geld geklaut.
- euer Auto steht ihm nicht mehr zur Verfügung.
- möchte er wieder fahren, dann soll er einen Drogentest vorzeigen.
- bei deutlichem Konsum ist die Arbeitsstelle futsch (so wie es überall sonst auch wäre).


Bei Verstoß gibt es Konsequenzen, wie auch immer die aussehen. Aber das sind alles ganz normale Dinge, die allermeisten Menschen in seinem Alter müssen sich an so viel mehr Regeln halten.
Passt das nicht, dann muss er eben woanders leben. Dann geht er halt zur Oma. Dafür hast du endlich mal eine Grenze aufgezeigt. Die Omi kann dann ja mal sehen, ob sie das alles immer noch so harmlos empfindet wenn sie es täglich miterlebt.

Ich meine, mal ganz ehrlich:
Da macht einer was er will, beklaut die Familie usw. Zerstört seine Angehörigen mit seiner Sucht, gefährdet andere Menschen, bekommt sein Leben überhaupt nicht auf die Kette.
Und als Konsequenz kriegt er die Wäsche nicht mehr gewaschen und die Mutter muss in ihrem eigenen Haus die Wertsachen wegschließen.
Das ist für Außenstehende einfach unglaublich und unverständlich.
Und genau diese Sichtweise solltest du auch immer wieder einnehmen.


Viele herzliche Grüße


@Mesut:
Ich finde es gefährlich, wenn man den Konsum von Elkes Sohn als typische Phase von Heranwachsenden bezeichnet oder ihn damit vergleicht.
Immerhin ist es bei Weitem nicht so, dass er sein Leben auf die Reihe bekommt und zB am Wochenende auf Partys einen Joint raucht.
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Pimpinelle
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2012
Beiträge: 1367

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elke,

ich sehe das genau so wie anny und ich glaube auch nicht daran, dass du so weiter kommst, wie es jetzt läuft.

Unglaublich, das als "vorübergehende Episode" zu bezeichnen. Das hat damit m. E. schon gar nichts mehr zu tun. Mal einen Joint zu rauchen finde ich nicht besonders tragisch, deswegen muss man nicht gleich einen Aufstand machen. Hier geht's aber doch schon an die Substanz, und zwar an deine, liebe Elke. Wenn geklaut, belogen und betrogen wird wegen Drogen, kann man das nicht einfach so abtun wie deine Freundin, die dir den Rat gab, diese Sache nicht überzubewerten. Hat sie dir eigentlich zugehört?

Mir würde ehrlich gesagt schon Angst und Bange wenn mich jemand in meinen eigenen vier Wänden bedrohen würde. Welche Folgen hatte das denn eigentlich für deinen Sohn?

Es ist ja nun so, dass man was zum Erfolg führt wiederholt. Bisher - so finde ich - läuft es für deinen Sohn sehr gut zu Hause. Dass du seine Wäsche nicht wäschst, wird er verkraften können. Ich würde vermuten, es wird für ihn eine kleine Unannehmlichkeit sein, aber nicht viel mehr.

Gruß

Pimpinelle
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mesut76
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anny,

Ich finde deine Regeln gut und auch korrekt. Langsam aber sicher würde ich diese Regeln an ihn heran führen. So eins nachdem anderem, das wird ihm erstmal nicht schmecken, es wird ihm aber für seine Zukunft nützlich sein.

Aber Elke hat auch nicht Unrecht, ich kenne viele Leute die gerade in so einem Alter etwas durchdrehen. Wie geschrieben, ich hatte auch mal so eine Phase und hab komplett alles abgestellt.

Dennoch muss man irgendwann handeln, weil er muss sowieso irgendwann lernen mit seinem eigenen Geld auszukommen, lernen das ne Arbeitswoche 40 Std hat, er sich nicht an der Kasse bedienen darf wie er will usw

Trotzdem ist es in diesem etwas anders, weil eben viele Verwandte beteiligt sind und er immer jemanden weich geredet bekommt. Ist bei meinem Neffen nicht anders, der findet auch immer jemanden für seine Bedürfnisse.

Gruß
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mesut76
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.03.2012
Beiträge: 1238

BeitragVerfasst am: 25. Apr 2013 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anny,

Ich finde deine Regeln gut und auch korrekt. Langsam aber sicher würde ich diese Regeln an ihn heran führen. So eins nachdem anderem, das wird ihm erstmal nicht schmecken, es wird ihm aber für seine Zukunft nützlich sein.

Aber Elke hat auch nicht Unrecht, ich kenne viele Leute die gerade in so einem Alter etwas durchdrehen. Wie geschrieben, ich hatte auch mal so eine Phase und hab komplett alles abgestellt.

Dennoch muss man irgendwann handeln, weil er muss sowieso irgendwann lernen mit seinem eigenen Geld auszukommen, lernen das ne Arbeitswoche 40 Std hat, er sich nicht an der Kasse bedienen darf wie er will usw

Trotzdem ist es in diesem etwas anders, weil eben viele Verwandte beteiligt sind und er immer jemanden weich geredet bekommt. Ist bei meinem Neffen nicht anders, der findet auch immer jemanden für seine Bedürfnisse.

Gruß
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