Alles nicht so einfach...

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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 18:21    Titel: Alles nicht so einfach... Antworten mit Zitat

Hallo... miteinander!

Heute is mal wieder soweit und ich muss mir was von der Seele schreiben.

Jetzt sind es 7 Monate wo ich kein Gras, kein Pulver, Pillen, Alkohol ; Zigaretten mehr nehme...

Mir gehts eigentlich eh halbwegs gut solange ich beschäftigt bin mit Arbeit, aber manchmal bin ich mir nicht sicher wie die Zukunft aussieht, hab dann irgendwie Verlangen und wiege ab wie es schöner ist, mit oder ohne Drogen?

Echt zermürbend manchmal, natürlich weiss ich das es ohne besser ist, was für eine Frage. Aber mein Leben ist ziemlich langweilig geworden, mich interessieren irgendwie auch keine Leute mehr so richtig, ich bin sehr viel alleine, kommt nirgends mehr hin etc.

Jetzt wirds wieder schön draussen, hmm...mann ist das hart, denke dan wieder an alte Zeiten, obwohl ich weiss das es nix bringt.

Wann geht das weg? 7 Monate ist schon ne Zeit für mich, aber wie lange dauert das, tut sich da noch was oder bleibt es so langweilig. Wie siehts nach 1 Jahr aus, nach 2 Jahren, ich weiss das es bei jeden anders ist...
Vielleicht kann mir wer sagen das es sich ändert. Momentan , meist wenn ich Zeit hab zum nachdenken wirds schwierig die Situation auszuhalten.

Mfg
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Wedard
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Midnight,

ein Charaktermerkmal von Langeweile ist ja, das sie sich ständig wiederholt
oder man eben meint, den Eindruck zu haben
das sich alles wiederholt, weil man sich daran gewöhnt
hatte durch künstlich herbei geführte Hilfsmittel bzw.
Drogen auf der Gefühlsebene viele Hochs und Tiefs
zu erleben und in diesem Ausnahmezustand Energie zu bekommen.
Du kannst dir wirklich auf die Schulter klopfen das du es geschafft
hast nichts mehr an Drogen zu nehmen.
Viele würden sich das wünschen und alles dafür geben da zu sein
wo du jetzt bist.
Was die Langeweile und das Allein sein angeht: Wenn du anfängst
das zu akzeptieren und damit Frieden schliesst, ist es dann noch
eine Belastung oder trübt den jetzigen Moment ?
Der eigene Kopf kann immer was finden, was nicht in Ordnung
sein kann, nicht in Ordnung sein wird oder nicht in Ordnung war.
Doch das sollte man ignorieren, ansonsten jagt man immer
einem Zustand nach der gerade nicht hier ist und kommt niemals
zur Ruhe und Zufriedenheit. Die Kunst liegt wohl darin
den jetzigen Zustand in dem man ist anzunehmen und zu
akzeptieren. Da hat jeder von uns immer die Möglichkeit
dazu.

Gruß

Wedard
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,


meine Meinung;

Du brauchst Aufgaben. Aufgaben, (große)Herausforderungen die Dich beanspruchen, an die du step by step herangehst.

Umso mehr du Dich, wie z.B. mit diesem Gedanken, wieder Drogen zu nehmen rumschlägst, umso wahrscheinlicher wird es auch, dass Du wieder Drogen nehmen wirst.
Das MUSS aufhören, sonst denkst Du dich selbst wieder in ein solchen Zustand.

Suche Dir etwas was Dich längerfristig beschäftigt. Ich meine damit keine stupide Ablenkung, sondern eben etwas was Du gerne tust. Eine Sache die Dich Zeit und Mühe kostet und (d)einen klaren Verstand benötigt.
Denn jeder Tag denn Du dann wieder unnötig mit dem Rauschen verbringst ist ein verlorener Tag, deinem Ziel gegenüber.

Mein Projekt z.B ist dermassen, dass ich mir dazu Haufenweise Bücher bestellen und auch lesen muss, mich immer wieder refelektieren muss nach meiner getaner Sache(auch hier ein Grund einen klaren Verstand zu bewahren) und und und, da ist mir das Ballern ehrlich gesagt einfach zu blöd. Ganz ehrlich.

Und glaub mir, ich habe auch gute Lust und oft den Gedanken.
So, Stop ich muss jetzt aufhören.

Ich lebe, bleibe Gesund und Rauschfrei, Keep Going. Immer weiter.

Mach was aus deinem Leben. Du hast ne Menge drauf.
Nur tun musst du es schon selbst!



freundliche Grüße

Obelix
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 19:41    Titel: Alles nicht so einfach... Antworten mit Zitat

Ja, das zu akzeptieren ist wohl das schwerste...

Ich habe immer so das Gefühl mich verstecken zu müssen, hab irgendwie Angst vor alten Bekanntschaften aus der Vergangenheit, wo alles noch halb normal ablief ...irgendwie fühl ich mich schuldig...für was weiss ich nicht...keine Ahnung... ich kann das nicht klar deuten.


Es ist irgendwie so...man will aber kann nicht...

Habt ihr schon mal was von Amotivationssyndrom gehört, das sollte angeblich nach absetzen der Drogen anhalten ne Weile...(keine Lust, keinen Antrieb...etc)


Wie geht es euch nach längerer Abstinenz, ab wann konntet ihr das halbwegs vergessen...

Mfg
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rudi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo midnight,
ich bin fast 19 Jahre clean. Du solltest Langeweile und Isolation vermeiden weil sonst die dummen Gedanken kommen.
Ausdauersport wie Joggen ist hilfreich und suche dir eine ehrenamtliche Beschäftigung in einem Hilfsprojekt wie zum Beispiel Tafel oder was in der Art. Das gibt deinem Leben Sinn und du bist nicht alleine.
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rudi
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 16.05.2012
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Midnight was hat dich dazu gebracht mit allem aufzuhören?

60 Zeichen eingegeben - Mindestlänge von 140 Zeichen nicht erreicht! Achtung: Beiträge müssen mindestens 140 Zeichen lang sein - nur so wird unser
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 21:05    Titel: Alles nicht so einfach... Antworten mit Zitat

Hallo Rudi!

Warum ich aufgehört habe?
Ja,weil ich immer schon gewusst habe das es keine Zukunft hat, aber es haben trotzdem 15 Jahre vergehen müssen.
Hatte keine wahren Freunde mehr, alles nur Drogenbekanntschaften, keiner interessierte sich wirklich für mich. Hatte Depressionen, fühlte mich nicht mehr normal in der Birne, gut das ist heut auch noch nicht so wie ich es gerne hätte, aber jetz meide ich Kontakt zur Aussenwelt und weiss nicht mehr was alles so sinn hat, irgendwie fühle ich mich alleine gelassen.

Habe irgendwie Schiss da nimmer raus zu kommen, oder wieder hineinzufallen in die Drogen...naja ...so schauts aus Rudi...

Aber ich sehs wahrscheinlich schlimmer wie es ist, es schwankt ständig ins gute, dann ins schlechte...mir fehlt ja nix...im leben, habe arbeit ...gute Gesundheit ( zumindest körperlich)ausser kein Umfeld mehr...und keine Freunde / Freundin, komme mit der Gesellschaft irgendwie nicht mehr klar...

Bin ziemlich arg geworden, streng mit mir und meiner Umwelt...aber kann nicht aus meiner Haut im moment
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Wedard
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Midnight

mir zeigt deine Geschichte das du aufrichtig daran interessiert bist
wirklich Lebensglück und Zufriedenheit zu finden.
Gut, jeder Mensch versucht auf seine Weise glücklich und erfüllt
zu werden aber die meisten denken irgendwelche Illusionen
die sie von der Gesellschaft präsentiert bekommen
würden es ihnen dabei leichter machen, doch das ist ein Irrtum.

Ja, wenn du anfängst die nackte Wahrheit sehen zu wollen,
wirst du fest stellen, das du sehr alleine bist.
Doch das sind in Wirklichkeit gute Nachrichten.
Die meisten Menschen suchen irgendwo außen nach Glück
und Zufriedenheit, aber das gibt es und findet man
nur in einem selbst.
Genauso wie man eine Heimat nur in sich selbst findet
und nicht an einem bestimmten Ort irgendwo in der Welt.

Gruß

Wedard
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midnightexpress
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 27. Apr 2013 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

@Wedard

Ich habe mittlerweile aufgehört zu illusionieren, vielleicht kommts noch ansatzweise hoch aber das wars dann schon.

Momentan glaube ich echt ich seh der Wahrheit ins Auge, ob ich will oder nicht.
Ich hab aufgehört mir ständig was vorzumachen, das ich nicht sehen wollte das es sowieso keiner ernst meint mit mir und nur verarscht werde im Endefekt.Immer wieder den Leuten nachgelaufen bin usw.
Das tat zwar ziemlich weh die Wahrheit, aber mittlerweile kann ich damit einigermaßen gut umgehen.
Es bleibt mir sowieso nichts anderes übrig es hinzunehmen...

Ich war immer schon so gewesen... Crying or Very sad

Vielleicht kommt jetzt in meinem Leben erstmal was neues und mit mir vereinbarungsvolles Zustande? Rolling Eyes


Vl. mag es für manche nervig erscheinen das ich so ins detail und meine Gedanken hier niederschreibe...sry an die, die das nicht leiden können... Wink
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BunteFee
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 09.04.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 5. Mai 2013 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

midnightexpress hat Folgendes geschrieben:

Vl. mag es für manche nervig erscheinen das ich so ins detail und meine Gedanken hier niederschreibe...sry an die, die das nicht leiden können... Wink


Ich finde es gar nicht nervig, im Gegenteil, finde das sogar sehr gut! Dazu sind wir doch schließlich auch hier, oder? Wink Man kann sich darin wiederfinden... ich jedenfalls... kann deine Gedanken und Sorgen sehr gut nachvollziehen und nachempfinden... Mehr kann ich dazu leider auch nicht sagen, weil ich selbst gerade noch auf der Suche nach Lösungen bin...
aber wir müssen wohl sehr geduldig mit uns sein...
Irgendwann wird alles besser... ganz sicher... und bis dahin: durchhalten... tschakka!

Lg
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svanni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.04.2013
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hi midnight,

ich gebe der Bunten Fee auch Recht, es ist echt super, dass Du mal das aussprichst, wie es wohl Einigen hier im Forum geht. Ich kenne das Gefühl auch, leider, dass es einem zwar körperlich gut geht, man einen tollen Job usw. hat, aber in stillen Stunden kommen die düsteren Gedanken...Suchtdruck. Hab auch Niemanden ( außer meinen lieben Freund) mit dem ich über so Psychosachen reden kann, aber er kann mir da nicht weiterhelfen, weil er nie süchtig war. Auch keine richtigen Freunde habe ich, nur " Bekanntschaften", die man so auf der Straße trifft undn Smalltalk hält, oberflächlich ebend. Ich hab mir vorgenommen nächste Woche zur Diakonie zu gehen um zu quatschen. Zum Psychologen od. zum Psychiater will ich nicht, da komme ich mir doof vor.
Oh man, das ist schon ein Sch****. Ich kann Dich da echt vollkommen verstehen! Weißt Du, für " normale Menschen" ist es normal so verschiedene Gefühlswelten auszuhalten, aber wir lernen auf Therapie, wie man Gefühle zuläßt/ aushält usw.. Und wenn man nicht auf Therapie war, muss man sich Hilfe holen von Außen, alleine geht man daran zu Grunde. Ich war zwar auch auf Therapie ( im Jahr 2002) und habs auch gelernt, aber seit Wochen trage ich schon üble Kämpfe mit mir aus. Ich dachte nach 11 Jahren ist es vorbei, aber der Kampf wärt ewig.
Wie die User schon vor mir meinten: suche Dir eine Beschäftigung, die Dich zeitlich sehr einspannt u. die Dir vorallem Freude macht. Ich z.B. arbeite im Tierheim ( Vollzeit) und bin immer länger da, weil es mir Spaß macht und ich dort nicht auf dumme Gedanken komme.
Aber leider ist auch der längste Tag mal zu Ende und dann muss ich gehen und sobald ich da raus bin, kommen die Drogengedanken, echt übel, obwohl ich eigentlich unbesorgt leben kann ( Job, Freund, Wohnung, Geld,Hobby). Ich mußte daher zum Arzt und hab mir einige Psychopharmaka geben lassen, die nehme ich zur Nacht, weil ich sonst ewig grübeln muss.
Ich rate Dir daher: hole Dir Hilfe von Außen, sonst wirst Du früher oder später wieder dort landen, wo Du bestimmt nicht mehr hinwillst! Ne andere Lösung weiß ich leider nicht, aber die ist besser, als wieder drauf zu sein!

Ich wünsch Dir viel Kraft!
Lieben Gruß, Svanni
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke an die aufmunternden Sätze...

Das problem ist weniger das ich ständig Heisshunger auf Drogen habe, weil ich hab mir ja gesagt ich will das nimmer.
Obwohl es manchmal echt arg werden kann und ich mich frage ob das was bringt was ich hier mache mit den aufhören, und ob es vorher schöner war?

Ich habs gefühl immer deutlicher zu spüren, was alles nicht mehr richtig läuft.
Ich habe oft so zwangshandlungen, wie wenn ich die Sucht verlagert habe.
Muss unbedingt Sport machen, mich gesund ernähren, ich finde es ja nicht schlecht, aber irgendwie hab ich das gefühl wenn ich das nicht mache fehlt mir was.Verpasse irgendwie das Leben etc...

Ausserdem könnte ich alle Zeiten wem würgen wenn er mir versucht aufs Bein zu pinkeln, bin eigentlich ( glaub ich?) eh voll der liebe Mensch und auf Liebe ausgerichtet. Aber ich fühl mich echt nicht mehr verstanden.
Vertrauen und Freunde finden istr für mich was fremdes geworden.

Ich vermisse die währen Gefühle, von Sorglosigkeit!

Ich schäme mich für meine Situation und mein Handeln, Leute reagieren auf mich wie wenn ich ein Vollarsch geworden bin, vl. kommts so rüber, aber es ist nicht so...

Mit der Gesellschaft klarkommen...pfffff...eine Sache für sich...
Ich ertrage es nicht wenn wer unangebracht schlechte Laune versprüht, das zieht mich teilweise voll mit, obwohl es mit mir nichts zu tun hat...

Lg
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svanni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.04.2013
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 6. Mai 2013 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

also was Deine Zwangshandlungen betrifft, finde ich garnicht so schlimm, solange es nicht extrem und zu nem Tick wird. Ich finde es super, dass Du Sport machst und Dich gesund ernährst, tust ja was für Deinen Körper und außerdem werden doch bekanntlich Endorphine freigesetzt, wenn man Sport macht. Ich glaub auch, dass Du die Sucht verlagerst. Vielleicht solltest Du Dir wirklich jemanden zum Quatschen suchen? Sonst stauts sich doch und irgendwann platzt die Bombe und dann? Du mußt mit jemanden über Deine Ängste und Deine Gefühle reden, alleine damit fertigwerden ist auf Dauer für Suchtis nicht gesund f. Körper und Psyche. Und was das " Erwürgen" Anderer betrifft, da würde ich Dir ein Anti-aggressionstraining empfehlen, da kannst Du mal Deine ganze Wut abbauen, es wird Dir gut tun. Ist anfangs vielleicht ein Bißchen blöd und man kommt sich komisch vor, aber hinterher wirst Du erleichtert sein. Und wenn jemand schlechte Laune verbreitet, dann geh ihm am Besten aus dem Weg. Ich kenn das auch, dass man so extrem empfänglich ist für sämtliche Gefühlsschwingungen Anderer, da könnte ich auch immer kotzen. Ich muss mich da auch zusammenreißen und werde dann voll schnell wütend. Dann geh ich aus der Situation und schrei kurz oder hau mitm Fuß irgendwo gegen und dann ists wieder gut. Ja diese sch**** Gefühlswelt macht einen fertig, da muss man lernen mit umzugehen.

Und wenn andere Leute von Dir denken, dass Du n " Vollarsch" bist, na und? Die kennen Dich doch garnicht richtig und machen sich bestimmt auch nicht die Mühe zu hinterfragen, warum Du so bist. So Leute vergiss bloß schnell, die brauchst Du nicht. Suche Dir Gleichgesinnte, die können Dich wenigstens verstehen. Ich hab mal gelesen: Drogensüchtige alleine sind in schlechter Gesellschaft! Und das stimmt, da kommt man auf dumme Gedanken. Und jetzt nochmal zum Schluss und zum hundertsten Mal, weil ich es wirklich wichtig finde: Suche Dir Hilfe von Jemanden, da wird Dir n Stein vom Herzen fallen, sobald Du von Dir erzählst.

Lass den Kopf nicht hängen, irgendwie gehts immer weiter, nicht verzweifeln, okay?

Lieben Gruß, Svanni
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 7. Mai 2013 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

@ svanni

Danke für deinen Text, hast dir echt Mühe gegeben, sind einige Punkte dabei die mich ansprechen.Smile

Das mit Zwangshandlungen...hmm...ja...es ist so das ich mich oft körperlich fertig fühle, Schmerzen überall, (Beine, Oberkörper), auch Herzrytzmusstörungen habe ich seit ich aufgehört habe. ( die sind mir in meiner Konsumzeit nicht aufgefallen zumindest)
Hab alles checken lassen, Lunge, Herz, Blutuntersuchung etc., bin eigentlich körperlich in guter verfassung. Aber die Psyche oder Nerven könnens einen auch schwer machen, Schlafstörungen usw.

Ich hab mich halt dann auf gesund eingestellt, echt das ganze Programm, es hilft einen echt leichter von Drogen wegzukommen ( was meine Erfahrung ist!) wenn man sich mal von allen Giften mal befreit, Sauna, Wasser, Obst , Gemüse, wenig oder fast kein <Fleisch...auch wenn sichs keiner vorstellen kann, man fühlt sich leichter wenn man sich dran hält. (seelisch wie körperlich)
Ich bin auch der Meinung das der Dreck in einem tief drinnen sitzt, Leber, Fettgewebe, Lunge...und das alle Zeiten wenn man seinen Körper reinigt wieder hoch kommt in den Blutkreislauf und dann ein Down verursacht, Nervenflattern inklusive.
Ich stell mir das mittlerweile so vor, du verdreckst deinen Körper mit Chemie und Zigaretten über Jahre Jahrzehnte, das geht nicht von heut auf Morgen, das es der Körper verlässt so einfach mir nix dir nix:)
DAS IST HARTE ARBEIT...

Ja...so...lange Rede...ähm, ja...aaa und an das hab ich mich jetzt schon gewöhnt und integriert, was eh ned schlecht ist, hab sehr viel gelesen auch.
Aber man kann das auch übertreiben muss ich zugeben.

Was das quatschen angeht ( Psychotherapie)...

Bin seit Nov. bei einer Drogenanlaufstelle bei so nen Therapeuten (alle 2 Wochen), nichts aufregendes, aber ...gestern war ich das erste mal nicht...bin am überlegen das ich garnimma hingeh.
Der versteht meine Problem auch nicht, er meint mir fehlt nichts, ich bin nur nicht mit meinem Leben zufrieden hat er letztens gesagt, Hä? Ja stimmt eh, aber warum?
Wo fehlts?
Eigentlich bin ich ja ne Frohnatur, aber sehr sensibel und kleinkariert, steigert mich schnell wo rein:)
Ja, wie du sagst, die Gefühlswelt...hmm...Schwingungen anderer, sehr hart, manchmal kein abgrenzen möglich, aber irgendwann werd ichs wieder können, ich glaube!

Manchmal verzweifle ich...das ist richtig...dann gehts mir wieder gut wie nie zu vor...komisch wa?

Ja so bin ich ...ha...

Alles Gute
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svanni
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 21.04.2013
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 9. Mai 2013 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Midnight,

oh mann, das ist echt nicht einfach mit Dir! Klar, der ganze Dreck braucht ewig, um ausm Körper zu kommen, bestimmt Dekaden. Aber den Anfang hast Du ja schon richtig gemacht, finde ich auch super, wenn Du so diszipliniert bist, ich könnte das nicht, wäre da viel zu faul.

Was Dein körperliches Defizit angeht, würde ich mal vermuten, dass das von der Psyche kommt, vorrausgesetzt, dass die ärztlichen Untersuchungen alle gut verlaufen sind. Mit den Herzrhythmusstörungen kann es gut psychisch sein, zumindest hab ich die Erfahrung gemacht, dass es bei mir auch so war. Hab inzwischen verschiedene Antidepressiva ausprobiert ( bin aber nicht depressiv), konnte auch ewig nicht schlafen und kam abends nicht zur Ruhe.Hab dann verschiedene AD's ausprobiert und bin jetzt bei Prometazin neuraxpharm forte hängengeblieben. Damit kann ich super Schlafen und die Gedanken sind wie in Luft aufgelöst. Bis vor einigen Tagen wollte ich auch noch zur Drogenberatung, aber dann hat mein Chef gesagt, dass da nur Hobbypsychologen sitzen und hat mir die Nummer von nem anderen Psychologen geg., der hat 2 Mon. Wartezeit, soll aber super sein. Ich bin mal gespannt und schon jetzt aufgeregt. Irgendwie hab ich auch Schiss, aber da muss man durch. Lustig ist ja auch, hab mich mal unter 4 Augen mit meinem Chef ausgequatscht, weil er meinte, dass was nicht mit mir stimmt und da hab ich mich halt ausgequatscht...Drogengeschichte usw.. Auf jeden Fall kam raus, dass er auch süchtig war und es keiner weiß, außer ich. Und er hat mir seine Hilfe angeboten, wenn der Suchtdruck mal überhand nimmt. Oh mann, da habe ich mich gefreut, dass ich jetzt auch nen Gleichgesinnten hab. Siehste und Du brauchst auch jemanden, wie ich Dir schon mal geschrieben hab. Mein Chef meinte auch, wir Ex-süchtige müssen zusammen halten und da hat er Recht.
Jetzt nochmal zu Dir: Ich hab das Gefühl, dass Dein Therapeut Dir nicht wirklich weiterhelfen kann, wenn er Dir nicht sagen kann, wie Du damit umgehen sollst, weil Du unzufrieden mit Deinem Leben bist. Ich finde, ein guter Therapeut sollte schon Lösungsansätze wissen oder Dir sagen können, was Du anders machen sollst bzw. kannst. Vielleicht wäre es besser ( zumindest vorübergehend), wenn Du Dir von Deinem Hausarzt auch AD's verschreiben läßt ( nur als Übergang, bevor Du an lauter Psychogedanken kaputt gehst) und Dir nen richtigen Dipl.med. Psychiater bzw. Psychologen suchst. Lese Dir ( wenns die gibt) Erfahrungsberichte anderer Patienten durch, wenn Du einen gefunden hast und lese Dir durch, was er für Behandlungsmethoden anbietet. Ich hab z.B. mal bei einem gelesen, dass er Lichttherapie gegen Süchtige anbietet und einem irgendwas injiziert ( keine Ahnung irgendn chem. Element) und zu so einem geh bloß NICHT, der will nur sein Zeugs verkaufen!

Hab auch schon bei Dir überlegt, was Du fürn Sternzeichen bist? Das könnte auch erklären, warum Du so bist, wie Du bist. Wirklich, das ist kein Scherz.

Ich weiß, mitm Abgrenzen von anderen Leuten und deren Gefühlswelt ist echt übel, ich kämpfe da auch immer mit mir. Da muss man auch mal direkt sein können und dürfen und denen mal die Meining geigen. Weißte, die Leute wollen immer, dass man ehrlich ist und wenn man das mal ist, sind sie sauer. Na und? Schei** drauf, die belasten Dich nur!
Wie gesagt, Du brauchst Gleichgesinnte, die Dich unterstützen und Dich verstehen, alles andere ist zwecklos. Als ich z.B. niemanden hatte, habe ich mir einen Hund angeschafft und den habe ich jetzt bald 9 Jahre und er hat mir immer geholfen, auch wenn ich nachts heulend und verzweifelt durch die Straßen getigert bin. Er war immer bei mir und hat mir jeder Zeit Trost gespendet und nur durch ihn bin ich so lange clean geblieben ( 11 Jahre, bis vor Kurzem... da kam dann der Suchtdruck...keine Ahnung warum). Seitdem nehm ich halt AD's und hab dringend um den Termin beim Psychol. gebettelt, auf den ich jetzt warte.

Wäre das ne Idee für Dich, nen wuscheligen Freund zu holen? Vorrausgesetzt natürlich, Du bist auch immer für ihn da...uneingeschränkt, ein Leben lang?
Ich hoffe, ich konnte Dir ein Wenig helfen! Ich mußte erstmal im Forum herumsuchen, bis ich Deinen Eintrag gefunden hab, war garnicht so einfach, daher habe ich auch jetzt erst geschrieben.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft und irgendwie gehts immer weiter, Du mußt nur an Dich glauben!

Herzliche Grüße Svanni Laughing
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