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Pimpinelle Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 15. Mai 2013 17:05 Titel: |
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@Lämmchen, es mag Einzelfälle mit 3 Therapiesitzungen geben. Klar. Es gibt sicher alles. Ich halte eine Stunde in den meisten Fällen für absolut ausreichend und drei Stunden generell für zuviel, denn damit kann man nur überfordert sein und nichts mehr verarbeiten, weil's einfach zuviel ist. In Einzelfällen (!) mögen drei Stunden aber durchaus hilfreich sein, ich vermute aber, dass diese drei Sitzungen die Woche auch nur vorübergehend oder zeitlich begrenzt angemessen sind.
Nun weiß ich nicht, ob der Rest deines Postings sich auch darauf bezieht. Du schreibst von Vereinsamung usw. und auf diese Personen müsste gesondert eingegangen werden. Das mag ja sein, aber dafür ist ein Therapeut nicht zuständig. Dieser Umstand würde nicht drei Therapiesitzungen pro Woche rechtfertigen.
@Newlife
Ich finde völlig in Ordnung, dass ein aktiv Süchtiger eine Therapieeinrichtung verlassen muss. Er gefährdet nämlich den Therapieerfolg anderer Teilnehmer und ist offensichtlich nicht bereit, sich an die Regeln zu halten. Es wird immer wieder erwähnt, es würde an Therapieplätzen mangeln. Vielleicht mangelt es nichtmal daran, sondern die Plätze werden häufig blockiert von Leuten, die eher halbherzig dahin gehen? Wäre ein Grund. Wenn man jedem konsumierenden Süchtigen einen Therapieplatz anbieten sollte, würde das wohl irgendwie den Rahmen sprengen, meinst du nicht? Es gibt nur Konsum oder Clean-Sein. Kontrolliertes Trinken kann man woanders "erlernen", funktioniert bei den meisten aber offensichtlich nicht, wobei ich mich hier auf meine Erfahrungen beziehe, ich kenne keinen, der kontrolliert konsumiert nach jahre- oder gar jahrzehntelanger Drogenkarriere und man das nicht als Dauerkonsum ansehen würde.
Vielleicht sollten sich diejenigen, die gelegentlich konsumieren wollen einfach auf die von dir angesprochenen Einrichtungen beschränken. Dann kann keine Gefahr drohen, aus der Einrichtung geworfen zu werden. |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 15. Mai 2013 19:02 Titel: |
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@Pimpinelle: ja , diese 3 Wochenstunden sind auf ein halbes Jahr begrenzt und mein weiteres Geschreibe bezog sich nicht auf die einsamen Menschen in Therapie.
Nein, sondern eigentlich auf Menschen, die gerade so im A...sind wie tuutsweet.
Aber nun halt ich mich raus, weil ich glaube, das meine Ansichten keiner versteht. Ist nicht böse gemeint. Aber vielleicht seh ich die "Sonne"grad selber nicht.
Gruss Lämmi |
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prinzessin22589 Gold-User
Anmeldungsdatum: 01.01.2013 Beiträge: 498
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Verfasst am: 15. Mai 2013 19:30 Titel: |
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Ich habe in meiner Therapiezeit mit eine Sitzung die Woche begonnen. Nch etwa 6 Monaten wurden die auf 2 Sitzungen die Woche hochgestellt weil ich begonnen habe mich zu öffnen und der Knoten geplatz ist und ich aktiv mitarbeiten konnte und wollte. Vorher hat mich nur der Leidensdruck der angstattacken motiviert. De 2 Sitzungen liefen etwa über 1,5 Jahre. Als dann meine Symptome deutlich zurück gegangen sind und ich die wenigen Attacken gut durchstehen konnte hatte ich dann wieder nur noch eine Sitzung die Woche und dann alle 2 Wochen und dann einmal im Monat. Das ausschleichen war für mich gut. Seit Abschluss der Therapie hatte ich nie wieder eine Panikattacke. |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 15. Mai 2013 19:38 Titel: |
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@Pimpinelle
ich akzeptiere deine Ansicht. Es mag auch durchaus sein, dass ich das falsch sehe. Ich sehe es zur Zeit aber so.
Wir Süchtigen machen oft einen gravierenden Fehler. Wir sehen nur "Drauf" oder "Clean" und wir sehen nur "Schwarz" oder "Weiss".
Eine gesunde Betrachtungsweise ist beides nicht. Es gibt auch was dazwischen. Nur ist uns Suchtis das nicht möglich. Uns ist die gesunde Betrachtung und Lebenshaltung nicht möglich. Deshalb sind wir krank. |
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Pimpinelle Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.03.2012 Beiträge: 1367
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Verfasst am: 15. Mai 2013 20:15 Titel: |
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@Lämmchen
ja, das kann schon sein, dass du gerade keine Sonne siehst.
Ich gehe jetzt gerade deswegen nochmal auf dich ein. Ein Therapeut ist in einem solchen Fall wie bei tuutsweet sicher hilfreich, aber nur dann, wenn er denn seine Ansicht ändert. Niemand arbeitet mit einem Menschen, der einen als "Pack" ansieht mit allem drum und dran. Hatte anny schon was zu geschrieben.
Um ihn vorübergehend an die Hand zu nehmen und aus der Vereinsamung herauszukriegen, wären Sozialarbeiter und Sozialpädagogen gefragt, aber auch hier müsste t. seine Einstellung ändern, was ich als Grundvoraussetzung ansehe.
@Newlife
Das mag durchaus an eurer sicht der Dinge liegen und dass es nur noch schwarz und weiß zu geben scheint. Aber du selber schreibst doch von Kliniken, wo man hier und da konsumieren darf. Damit wäre das Problem doch geklärt, wenn du dich ausschließlich an diese Art von Kliniken hältst oder was steht dem im Wege? |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 15. Mai 2013 20:37 Titel: |
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es ist keine Klinik, sondern mehr ein Auffangort für alleinstehende Süchtige ohne Wohnsitz mit therapeutischen Angebot.
Die Klienten können dort auch sehr lange bleiben und einige sind mit der Einrichtung richtig verwachsen. Sie machen überwiegend landwirtschaftliche Arbeit und sehen die Einrichtung als ihr zu Hause an. Hier wird ehrliche Hilfe geleistet, was auch mich emotional sehr berührt.
Ist aber eben sowas wie eine letzte Auffangstation. Die Menschen, die dort sind wären wahrscheinlich zum Großteil nicht mehr unter uns, wenn es sowas nicht gäbe. Das ist wahre Hilfe am Menschen. |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 16. Mai 2013 07:00 Titel: |
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Guten Morgen,
@Pimpinelle: da geb ich Dir in Bezug auf die Änderung der Grundeinstellung Recht. Das ist nur eben nicht so schnell zu schaffen. Aber vielleicht können wir tuutsweet bestärken, das es doch noch verständnisvolle Menschen gibt.
Dieses, von newlife angesprochene, dazwischen sehen, ist für viele ein Problem.
Auch für nicht süchtige Menschen...
Einen schönen Tag wünscht Euch Lämmi |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 16. Mai 2013 08:16 Titel: |
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als ich gestern meinen letzten Beitrag hier geschrieben habe, habe ich auf der Internetseite dieser Einrichtung mal ein wenig gestöbert. Es geht da in erster Linie um soziale Integration. Die klassichen Suchtthemen werden auch aufgegriffen, aber es geht da eben um mehr, als nur Sucht. Sicherlich ist eine abstinente Lebensführung auch dort ein Ziel, aber eben nur ein Teil des Ganzen. Man sieht dort mehr über den üblichen Tellerrand hinaus und das gefällt mir eben gut.
Ferner habe ich dort gesehen, dass auch ehrenamtliche Helfer gebraucht werden und ich habe erstmals wieder nachgedacht, ob ich mich nicht auch in einem solchen Feld engagieren könnte. Dort geht es für mich nicht, ich habe einen sehr weiten Anfahrtsweg. Gemeinnützige Einrichtungen haben wir hier vor Ort aber auch genug und da wird immer jemand gebraucht.
Ich habe ja über 2 Jahre in einem Suchthilfeverband mitgearbeitet, das kommt nicht mehr in Frage. Mir geht es in erster Linie darum, dass ich nicht vereinsame und von daher möchte ich gerne in Kontakt mit Menschen sein. Ich könnte mir vorstellen in einem Cafe einer gemeinnützigen Einrichtung zu helfen oder vielleicht auch in einem Geschäft, vielleicht auch was Handwerkliches. Emotional muss einfach was rüberkommen und wenn das gelingt, brauche ich im Übrigen auch keine Droge zu konsumieren. Ob ich dann völlig clean bin oder nicht ist doch zunächst mal gar nicht relevant. Oft bringt die Entwicklung dann auch die richtige Einstellung mit sich und der Konsum verliert an Bedeutung. Und genau da liegt der Knackpunkt. Es geht immer um die Bedeutung, die ein Suchtmittel für den Betroffenen hat. Wird das durch interessantere Dinge überlagert, wirst du auch aufhören können zu konsumieren. Du hast dir sozusagen selbst geholfen.
Ich werde mit diesen Gedanken in das nächste Gespräche mit dem Therapeuten nach Pfingsten gehen. |
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Etosha Bronze-User
Anmeldungsdatum: 20.09.2012 Beiträge: 42
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Verfasst am: 16. Mai 2013 13:03 Titel: |
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newlife hat Folgendes geschrieben: | als ich gestern meinen letzten Beitrag hier geschrieben habe, habe ich auf der Internetseite dieser Einrichtung mal ein wenig gestöbert. Es geht da in erster Linie um soziale Integration. Die klassichen Suchtthemen werden auch aufgegriffen, aber es geht da eben um mehr, als nur Sucht. Sicherlich ist eine abstinente Lebensführung auch dort ein Ziel, aber eben nur ein Teil des Ganzen. Man sieht dort mehr über den üblichen Tellerrand hinaus und das gefällt mir eben gut.
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@newlife:
Um welche Einrichtung handelt es sich hierbei?
Könntest Du das mal verlinken, büdde?
Gruß,
Etosha
zukurzzukurzzukurzzukurzzukurzzukurzzuzuzuzuzukuuuurz |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 16. Mai 2013 13:40 Titel: |
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@Etosha
ich weiß ja, um welchen Fall es bei dir geht. Ich gebe dir sehr gerne den Link. Ist in Baden-Württemberg im schwäbisch-fränkischen Wald. Kostenträger ist der Sozialhilfeträger. Ich denke, dass könnte für deinen Freund wirklich was sein.
Erlacher Höhe
Die Gemeinde heißt Großerlach und liegt im Rems-Murr-Kreis. Die nächstgrößere Stadt ist Schwäbisch Hall. Eine sehr reizvolle Gegend auch nicht allzu weit weg von Stuttgart. |
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lämmchen Foren-Guru
Anmeldungsdatum: 09.02.2012 Beiträge: 3756
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Verfasst am: 23. Mai 2013 08:39 Titel: |
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Huhu tuutsweet,
möchtest Du die Info, die ich hier-in Deinem Thread ansprach-noch haben?
Herzliche Grüsse von Lämmi
Turaluralutschingbumusw... |
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SAUBERMANN Platin-User
Anmeldungsdatum: 27.03.2012 Beiträge: 1356
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Verfasst am: 25. Mai 2013 19:17 Titel: |
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hi tuutsweet,
wenns nicht zu persönlich wird (ok, man ist hier ja anonym, aber kann ja sein...), dann würde mich zb. interessieren, ob du weißt (oder zumindest erahnst), wie du dich mit HIV und HEP-C infiziert hast?
und kennst du das buch von JÖRG BÖCKEM? das ist ein spiegel-journalist, der selbst lange jahre an der nadel hing und n buch über seine interferon-therapie verfasst hat... gerade HEP-C scheint ja extrem kraftraubend zu sein, was..?!
viele grüße |
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