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Wedard Silber-User
Anmeldungsdatum: 12.03.2013 Beiträge: 239
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Verfasst am: 22. Mai 2013 12:12 Titel: Erfahrungsberichte über Drogenhilfeeinrichtungen |
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Hallo Leute,
wir hatten hier an einigen Ecken ja schon mal am Rand die Frage nach
der Qualität und den Konzepten von Drogenhilfeeinrichtungen angesprochen
und jetzt wollte ich noch mal einen Thread für das Thema an sich
erstellen.
Als erstes viel ja die Sprache auf die Fleckenbühler die überregional
wohl eine der größten Drogenhilfevereine sind. Ich sehe auch immer
mal Plakate von denen im ländlichen Raum.
http://www.diefleckenbuehler.de/
Dann gibt es diverse anthroposophische Einrichtungen die auch in
einigen wenigen Suchthilfe anbieten.
Meistens liegt jedoch der Fokus auf der Arbeit mit geistig
und körperlich Behinderten.
http://www.verband-anthro.de/
Welche überregionalen Drogenhilfeeinrichtungen kennt ihr noch
und wie waren die Erfahrungen dort ?
Gruß
Wedard |
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Lugosi Gold-User
Anmeldungsdatum: 06.05.2013 Beiträge: 739
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Verfasst am: 22. Mai 2013 13:25 Titel: |
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hi Wedard,
ich halt erstmal gar nichts von den drogenhilfen!
ich hab zwar jede menge therapie gemacht, aber die ganzen motivationsüberprüfungen der beratungseinrichtungen bin ich grundsätzlich umgangen da ich direkt zum gesundheitsamt bin, der typ der da saß war relativ unkompliziert und hat jedesmal sehr schnell und unbürokratisch für mich die therapien beantragt.
so, nun zu den anthros, ich weiß jetzt nicht wieviel therapieeinrichtung speziell für sucht es gibt, aber die älteste und bekannteste heilstätte sieben zwerge ist schon echt eine erfahrung wert, aber da kannst du nichts ambulantes machen, wenn du einen kleinen hang zur esoterik und natur hast wirst du dich da wohlfühlen.
dort wird auch sehr stark mit vertrauen gearbeitet, ich hab in 18 monaten keine einzige uk abgegeben, auch nicht, wenn ich vom heimaturlaub kam.
aber ich befürchte fast, das du gar nichts stationäres suchst oder? |
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newlife Platin-User
Anmeldungsdatum: 30.11.2011 Beiträge: 1844
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Verfasst am: 22. Mai 2013 13:39 Titel: |
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In diesem Zusammenhang passt da gerade ganz gut, was mein Therapeut gestern zu mir gesagt hat.
Zunächst mal vorneweg bin ich auch immer jemand, der meint, ich muss direkt was machen, was dann womöglich an die Stelle der Sucht treten kann. Sei es Arbeit in der SHG oder ähnliches bzw. Mitwirkung in solchen von dir angesprochenen Verbänden.
Ein wesentliches Merkmal ist aber auch das, dass es völlig normal ist, sich mal schlechter zu fühlen. Es bringt nichts, sich in andere Tätigkeiten zu flüchten, die dann evt. auch Suchtcharakter einnehmen können. Kontakt mit Menschen ist immer gut, aber da ich alleine lebe muss ich auch lernen, alleine mit mir klar zu kommen. Dazu gehört auch mal was aushalten zu können.
Etwas unternehmen, eine kleine Tätigkeit nebenher ist schon in Ordnung. Aber nicht deshalb, weil ich süchtig bin, sondern wenn ich wirklich an was Spaß habe ohne diesen Suchthintergedanken, dann kann ich es selbstverständlich tun.
Da hab ich gestern schon ne Weile drüber nachgedacht und das erschließt sich mir inzwischen auch. |
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Saint Anfänger
Anmeldungsdatum: 17.06.2013 Beiträge: 15
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Verfasst am: 17. Jun 2013 21:57 Titel: |
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Ich war 18 Monate in einer Anthroeinrichtung und es war echt ok. Nach der Motivationprüfung kam ich für 3 Monate in die Eingangstufe, wo hauptsächlich Arbeiten angesagt war. Für mich war es richtig und gut so, es hat mir geholfen überhaupt dort zu bleiben. Ich hatte gar keine Zeit, dem Dämon nach zugeben. In der Intensivphase wurde halt viel in Gruppengesprächen gelabert, die Arbeit rutschte in den Hintergrund. In der Ausgangphase waren einige Praktikas und wieder viiiel Anthrogelaber.
Es war schon in Ordnung und ich konnte so einiges mit meinem Leben in Verbindung bringen, doch nach dieser Zeit stehst du alleine, wenn du nicht weiter als Anthro leben willst.
Ich wollte dies nicht, war von jetzt auf sofort alleine und damit wieder im alten Spiel...
Das Ende vom Lied, es waren 18 Monate Venenurlaub.
Ich will es hier nicht schlecht machen, es war ne gute Zeit und ich kann es echt empfehlen, es war halt nur nix für mich.
Ein Versuch ist es auf jedenfall wert! |
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tuutsweet Gold-User
Anmeldungsdatum: 22.05.2012 Beiträge: 929
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Verfasst am: 19. Jun 2013 08:51 Titel: |
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@wedard,
also ich hab mir Fleckenbühl mal während meines Aufenthalts in der ÜE Hasselberg irgendwo mitten im Wald in Hessen angeschaut.
Was mir noch in Erinnerung hängengeblieben ist , das war 1993, sind die sauberen Kühe, echt , so saubere Kühe hab ich noch nie gesehen.
Und dann die Affencouch im Essraum.
Die Leute spachteln da ab und liegst auf dieser couch rum und fragst dich wohl, wie komme ich hier am schnellsten wieder weg.
Aber ich bin der Meinung, manche Leute brauchen diesen turn, um clean zu werden.Und wenn du mehrjähriges Mitglied bist , hast du Privilegien, mit denen es sich anscheinend echt aushalten lässt.
Bei uns in Bremen gab es auch mal so einen Synanon Ableger, namens EL Rond.
Nur mit weniger verschärftem Reglement. Aber der "chef" und seine tussie verfeierten die teilweise vom Senat gestellten Gelder in diversen Thailandurlauben mit china white. Seitdem ist EL Rond insolvent.
Das gute an diesen Einrichtungen ist , du brauchst keine Kostenzusage und kannst da sofort hin.Was fragwürdig ist, dass sie dir deine Finanzen
aus der Hand nehmen, du bist quasi enteignet.
Aber fürn Strassenjunkie, der alles durchhat oft der letzte Strohhalm und das ist gut.
Die 7 Zwerge am Bodensee, eine antroppsophische Einrichtung kenne ich , weil ich da mal wen besucht habe.
Diese Therapie hat äusserlich einen hervorragenden Eindruck gemacht, aber der religiöse touch ist mir suspect.
Was mir gutgefallen hat, waren die vielfältigen Angebote, die Leute wurden nicht nur verwahrt, wie in vielen konventionellen Einrichtungen, sondern jeder hatte eine sinnvolle Aufgabe in den angeschlossenen Werkstätten.
Das ist mein subjectiver Eindruck , ich konnte da auch mit Gelassenheit an die Sache rangehn, weil ich nur Besucher war. |
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Nehell Gold-User
Anmeldungsdatum: 14.06.2013 Beiträge: 856
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Verfasst am: 7. Jul 2013 10:35 Titel: |
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Hauptanbieter von Drogenhilfe-Einrichtungen sind auch Konzerne wie
z.b. der bundesweit expandierende Vitos-Konzern und
vor allem die kirchlichen Einrichtungen Diakonie und Caritas.
Letzteren beiden decken wohl das größte Angebot ab.
Was ich beobachte ist, das immer mehr Holdings
finanziell marode Drogenhilfeeinrichtungen aufkaufen und
sie in ihrem Sinne umbauen und wirtschaftlicher machen.
Es wird immer mehr kontrolliert und abgefragt was die Patienten
oder Klienten erreichen wollen und sie müssen sich verpflichten in
einem bestimmten Zeitraum so und so viel Erfolge erreichen zu wollen.
So gesehen ist wenig Zeit zum regenerieren und entspannen gegeben
da der Kostendruck auf die Patienten abgewälzt wird und diese
unter Leistungsdruck gesetzt werden.
Den Gedanken sollte man im Hinterkopf behalten wenn man
eine solche Einrichtung aufsucht. Muss sicher nicht bei allen
so ablaufen, aber bei denen die Holding-Gesellschaften sind allemal.
LG
Nehell |
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