Wie erkenne ich, ob jemand Drogen nimmt ?

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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

@anny
mit dem Suchtdruck ist das schon ein wenig anders bei mir. Es hängt einfach damit zusammen, dass ich oft alleine zuhause bin.

Du kannst ja nicht ständig fortgehen und ich muss auch lernen, einfach mal was auszuhalten. Hat mir ja mein Therapeut auch gesagt. Fortgehen und Leute treffen ist immer gut, aber es kann und darf kein Ersatz für süchtiges Verhalten sein. Ersatz ist immer schlecht. Ich muss mich auch mal beim Nixtun wohlfühlen können.

Ich selbst hatte den Aspekt noch nie so gesehen.
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Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist nur, wie man damit umgeht, wenn es im neuen
Bekanntenkreis raus kommt das man
mal Druffi auf Droge war, Alkoholiker oder
in der Psychiatrie.
Irgendwann kommt sowieso alles raus.
Wer z.B. an seinem Wohnort in die Psychiatrie kommt
der kann 100 % sicher sein, das sich die Ärzte und
Pfleger dort mit der Schweigepflichtsentbindung den
Hintern abwischen und die anderen Patienten ihren
Angehörigen oder Freunden erzählen Ja, der ist auch
bei uns und so spricht sich alles rum.
Einzige Möglichkeit: In eine andere Klinik gehen die
weit weg vom Wohnort liegt und dort sich therapieren lassen.
Dort kennt einen keiner und sicher auch niemand der im
eigenen Wohnort lebt. Und die eigenen Angehörigen
setzt man eben unter Druck das sie nicht sagen wo man ist
oder sagt ihnen am besten gar nichts davon.
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Entweder man wechselt den Wohnort und fängt ein
neues Leben an oder man sucht sich ein neues
soziales Umfeld, wenn irgendwelche Sachen
von früher raus kommen.
Man wird angreifbar dadurch und man wird nicht
mehr richtig ernst genommen wenn man in gewissen
Schubladen war. Ausnahmen bestätigen
natürlich die Regel, es gibt auch Menschen die haben
keine Vorurteile gegen Leute die mal eine "wilde Zeit" hatten.

Gruß

Wedard
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das sind dann die Momente wo die Wahrheit auf den Tisch kommt.
Wenn man nicht mehr abgelenkt ist, wenn man Ruhe hat und für sich ist.
Dann zeigt sich recht schnell, wie es um einen steht.

Sieh es als Chance. Spürst du dann, dass du anscheinend mit DIR und dem Leben an sich (unabhängig aller Aktivitäten) unzufrieden bist, dann nimm es erstmal so an. Es ist wichtig, dass zu erkennen.
Denn dauerhaft kann man den eigentlichen Seelenfrieden nicht vorgaukeln, egal wie erfolgreich man ist oder wieviele schöne Aktivitäten man in den Tag stopft.
Nimm es als Chance, dass du das jetzt spürst. Ansonsten kommt irgendwann nämlich der große Knall.

Hier sind wir an dem Punkt, den ich leider nie in Worte fassen kann. Wie erklärt man, dass man einfach inzwischen glücklich mit sich ist, mit dem Leben und dem -Alltag an sich? Einfach so, ganz nackig ohne irgendwelche Dinge die ablenken oder ausfüllen...
Ich kanns nicht erklären, vor allem nicht warum.
Es kam einfach irgendwann der Wendepunkt. An dem es nicht mehr darum ging, dass ich clean sein wollte weil ich wusste was mich sonst erwartet oder weil mich bestimmte Dinge anekeln usw.
Auch bei dir wird der Tag kommen, an dem dir der Alkohol nichts mehr geben wird. An dem du ihn nicht mehr bekämpfen musst, mit Weggehen oder sonstwas. Dann ist er überhaupt keine Option mehr.

Nimm dich zunächst mal so an, wie du eben bist. Mit all deinen Schwächen und Stärken. Lerne stolz auf dich zu sein, nicht nur auf das was du leistest.

Alles Gute
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Wedard
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 12.03.2013
Beiträge: 239

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Anny

ich bin kein Alkoholiker. Mit Alkohol hatte ich nie was am Hut.
Ich habe auch nie Drogen konsumiert außer meine
NTB-Kräuteretten ( falls die überhaupt in die Kategorie Droge passen )
und die enthalten noch nicht mal Nikotin.
Ich war wegen einer Angststörung in der Psychiatrie und musste
Psychopharmaka nehmen die ich auch wieder absetzen konnte.
Das ich ein Misanthrop bin ist für die meisten Leute eher Stein des
Anstosses mich zu beargwöhnen, da unsoziales Verhalten heute ja
die Todsünde schlechthin ist.
Eins habe ich gelernt: Alle Menschen halten sich gegenseitig
für verrückt weil sie immer von sich selbst ausgehen und sich
nicht in den anderen einfühlen. Und wenn sie mal einen Anlaß
gefunden haben der sie in ihren Ansichten bestätigt, dann wird
der natürlich von ihnen untermauert.
So ist eben die menschliche Natur.

Gruß

Wedard
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Post war an newlife gerichtet.


Zu dem Punkt von Wedard kann ich nur sagen: In der Regel muss man sich ja völlig neu orientieren. Zumindest denke ich, dass man aus dem alten Umfeld komplett raus muss.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen einen dann ja anders kennen lernen. Sie lernen im besten Fall einen freundlichen, zuverlässigen, liebenswerten Menschen kennen. Kommt dann irgendwann mal raus, dass da früher mal nicht alles glatt lief: Na und?
Eigentlich hat wirklich jeder mal irgendeinen Mist gebaut. Und wenn man sich bewiesen hat und Vertrauen geschenkt bekam, dann ist es echt egal was mal vor zig Jahren gewesen ist. Das passiert dann ja nicht real, sondern die Leute erleben in der Realität einen anderen Menschen.


Ist natürlich abhängig von dem einzelnen, von den Personen um einen herum usw. Aber meine Freunde kratzt es null, was ich früher mal gemacht habe.
Jetzt ist jetzt und ich hab ihnen nie was getan.

Ich glaube auch nicht, dass alles mal raus kommt. Engen Freunden erzählt man sowas, der Rest hat doch meistens mit der eigenen Vergangenheit null am Hut.
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anny
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wedard, wir posten irgendwie immer gleichzeitig und dann entsteht so ein Wirrwarr.
Cool

Jetzt schon wieder. Ich habe zuerst Newlife geantwortet und dann auf deinen ersten Post. Du tippst zu schnell für mich.
Aber ich muss jetzt los, ich hab schon seit einer Stunde Feierabend und häng hier immer noch rum...
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

ich glaube nicht, dass es schlimm ist Wedard. Ich glaube, dass ist mehr Einbildung. Du fällst ja schließlich nicht mit der Tür ins Haus. Sucht ist bei den "Normalos" doch gar kein Thema, da wird also auch nicht drüber gesprochen. Ich verhalte mich exakt genauso, wie früher nur mit dem Unterschied, dass ich fit und nüchtern bleibe.
Damals war ich zwar süchtig, hab aber schließlich erst recht nicht drüber gesprochen und gemerkt hat es auch keiner. Abgestürzt bin ich nämlich immer erst dann, wenn ich wieder alleine war.
Viele die ich kenne, wissen es sowieso und freuen sich sogar, wenn ich komme. Ich bin im Grunde genommen doch kein anderer Mensch. Bei anderen wiederum selektiere ich und erzähle vielleicht irgendwann mal was davon. Hab da aber keine einheitliche "Vorgehensweise", weils mir dann doch wiederum nicht so wichtig ist.
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 23. Mai 2013 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

@anny
ich danke dir einfach mal für deinen Beitrag. Beim Nixtun zeigt sich die Wahrheit. Der Therapeut, der mit mir die Einzelgespräche macht ist richtig gut. Es stimmt einfach was er sagt. Nichtsüchtige leben doch auch nicht so, dass sie ständig überlegen, was sie jetzt tun können. Die liegen doch manchmal auch einfach mal auf der Couch... Ja, sowas muss auch gehen, finde ich. Und es gibt auch genügend Singles die keine Sucht haben. Very Happy
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