Heroin auf Nemexin was nun? Wer hat Ahnung, bitte schreiben!

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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2013 22:39    Titel: Heroin auf Nemexin was nun? Wer hat Ahnung, bitte schreiben! Antworten mit Zitat

Ich habe sechs Wochen im Ausland Entzug gemacht, mir gings auch schon körperlich wieder halbwegs gut, bin seit 20 Jahren drauf!
Heute kam ich optimistisch vom Flughafen, hab als erstes die Nemexin-Tablette genommen. Dann ging alles ganz merkwürdig ab: nach dem Essen wurde mir schlecht und unwohl, erst bin ich ins Bett, dann wieder auf, zur Platte und hab Schore gekauft und geraucht. Venen hab ich kaum noch.
Gespürt hab ich von den 3 Bubbles gar nichts = Null. Aber bin natürlich gefrustet, dass ich so schnell umgefallen bin.

Was soll ich nun Morgen machen. Ich will weiter clean werden/bleiben, kann man den Rückfall einfach ausblenden und weiter dieses Nemexin nehmen? Oder muss ich es jetzt 2 Tage aussetzen?
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2013 23:12    Titel: Re: Heroin auf Nemexin was nun? Wer hat Ahnung, bitte schrei Antworten mit Zitat

Ich glaube, ich kann das Nemexin einfach weiter nehmen, weiß aber nichts genaues, im Beipackzettel steht auch nichts dazu. Womöglich bekomme ich dann morgen erst den Turboentzug? Bin völlig ratlos und gefrustet dazu.
Wenn jemand was weiß, bitte ich wirklich dringend um Hilfe.
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wild
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Anmeldungsdatum: 12.12.2009
Beiträge: 324

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 06:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du vorher clean warst, wirst du keinen Turboentzug kriegen.
Du hast nix gemerkt, also, wenn du weiter Nemexin nimmst, wird das auch so bleiben.
Verbuche es unter "Erfahrung" und nimm weiter dein Nemexin. Besser so.
(Du musst min. 2 Tage aussetzen, um was zu merken.)

LG
wild
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Karam
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

wild hat Folgendes geschrieben:
Wenn du vorher clean warst, wirst du keinen Turboentzug kriegen.
Du hast nix gemerkt, also, wenn du weiter Nemexin nimmst, wird das auch so bleiben.
Verbuche es unter "Erfahrung" und nimm weiter dein Nemexin. Besser so.
(Du musst min. 2 Tage aussetzen, um was zu merken.)

LG
wild


Danke, so mach ichs. Fühle mich heute trotzdem etwas wie auf Turkey, aber ist auszuhalten und vor allem zeitlich absehbar.
so nun noch 140 Zeichen voll kriegen, muss möglich sein wie alles möglich ist... ...
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SAUBERMANN
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Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

hi karam,

ich verfolge deine beiträge hier schon lange. und du hast ja ne ziemlich heftige suchtgeschichte und auch -wie es scheint- ne ziemlich ausgeprägte sucht.
offenbar wird das natürlich auch grade dann, wenn jemand trotz der einnahme eines opiatantagonisten wie naltrexon geld für 3 bubbles ausgibt. die kohle hättste genau so gut verbrennen können.

du bist mit sicherheit nicht dumm, so viel ist klar.

insofern stellt sich mir die frage, inwieweit du aktuell psychologisch betreut wirst? und bist du noch in köln? du warst doch irgendwie nicht wirklich glücklich dort, oder vertu ich mich grad voll? ist schon lange her u. ich rekapituliere es nur aus dem gedächtnis...

und was war bei dir nochmal mit substi?

ich hatte damals echt den eindruck, du quälst dich mit deiner sucht, den entzügen immer wieder und genau mit den ständigen rückfällen...

zwar find ich es toll, wenn jemand, der so lange drauf ist, sich zu nem entzug entschliesst. aber das naltrexon ist ja auch nicht grad n wundermittel und "gesund" für den körper ist das ja alles nicht wirklich...

ich bin leider auch von der sorte, die immer clean werden wollen, es dann nicht schaffen, frustriert sind usw... und meine erfahrung ist die, dass es den usern deutlich besser geht, die sich für EINEN weg entschieden haben.

naja, H ist dann auch nochmal was anderes als methadon (wovon ich abhängig bin), besonders vom suchtdruck her dürfte schore ja weitaus übler sein...


und komm bitte nicht auf die glorreiche idee, immer wieder mal mitm naltrexon "auszusetzen" und "zu naschen"... dann biste nämlich irgendwann wieder drauf, nimmst dass das nemexin und zack - haste den affen deines lebens...
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Karam
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 4. Jul 2013 10:11    Titel: @Saubermann Antworten mit Zitat

Habe deine Nachricht erst eben entdeckt. Ja es stimmt, meine Heroinsucht ist maßlos und unkontrolliert, außer dass ich noch nie im Knast war. Dabei war Glück, aber auch das
Heroin-Modellprojekt "Diamorphin" in Köln, in dem ich von Anfang an von 2002 bis vor 2 Monaten war (inzw. Regelversorgung). Dazwischen waren 2 eigene Versuche und eine Therapie. Alles vergeblich. Jetzt bin ich seit 3 Wochen etwa auf Nemexin und es fühlt sich an als könnte es funktionieren. Weil ich nicht mehr in Köln lebe gibt es auch keinen leichten Weg zurück. Und Substitution hier mit all den Schikanen und meinem moderaten Benzo-Gebrauch gibt eh nur Ärger und Stress.
Gäbs nur endlich Diamorphinpillen vom Hausarzt ohne diese ganzen Verhinderungsrichtlinien, den Substitutionsterror und die Repressionsmaschinerie.
Die Schore von der Platte ist hier in KR von miesester Qualität, mich wundert, von welchen Bestandteilen dieser Giftmixturen man da noch abhängig wird. Heroingehalt weit unter 10 %. In Köln sieht es da zwar etwas besser aus, aber leisten kann ich mir beides nicht.

War vielleicht der Fehler meines Lebens, das Diamorphin-Programm in Köln samt Wohnung aufzugeben. Aber so stark war wiederum mein Wunsch nach Freiheit von dieser Abhängigkeit.
Jetzt kommen erst 2 Vergabestellen zu den bestehenden Sieben dazu; nach vier Jahren. Notfalls werde ich wieder umziehen müssen in die Nähe einer der Vergabestellen. In Köln gibts allerdings kaum noch bezahlbare Wohnungen, für Arbeitslose gar keine mehr.
Schweiz und England wären Alternativen, wenn man´s hinbekommt dort Fuß zu fassen.
Nicht mal mehr Codein kann man sich hier noch legal besorgen.
Ein echtes Dilemma, dabei gibt es Opium en masse und im Überfluss, die Briten haben damals 12 Mio Chinesen am Rauchen gehalten - nur wir die es brauchen bekommen kaum was davon ab.
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QyX
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2013 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

Langsam komme ich zu der Überzeugung, dass es im Umgang mit Substanzabhängigen, in der Drogen- und Substitutionspolitik eine riesen Ungerechtigkeit gibt.

Man könnte doch zumindest schon man alle die Opioide zur Substitution zulassen, die bereits in der Schmerztherapie eingesetzt werden.


Morphin, Hydromorphon und Oxycodon würden sich doch auch gut als Ersatz für Diacetylmorphin eignen.

Vielleicht wäre das einfacher als für den Einsatz einer Substanz zu werben die so stark stigmatisiert ist wie Diacetylmorphin?

Gerade Hydromorphon wäre doch eine interessante Substanz, da es keine aktiven Metabolite bildet und praktisch keine Plasma-Proteinbindung aufweist, sprich es interagiert so gut wie gar nicht mit anderen Medikamenten. Deswegen wird es gerne bei älteren Menschen eingesetzt, die ein starkes Opioid benötigen.

Gerade Opiatabhängige sind multiborbide und schlucken oft viele verschiedene Medikamente.

Nachdem was ich über Methadon gelesen habe halte ich es als Ersatzmittel für völlig ungeeignet. Der einzige Vorteil ist die lange Wirkdauer durch die Kumulierung und das es ab einer bestimmten Dosis alle Opioid-Rezeptoren besetzen kann, sprich Beikonsum andere Opioide völlig nutzlos machen kann.

Aber ansonsten? Methadon hat so viele NW ... wie will man damit sein Leben auf die Reihe kriegen und dann hat es auch noch diese zerstörerische Wirkung auf die Libido!

Man hat da doch einfach nur eine Substanz gesucht, die möglichst lange wirkt, sprich nur einmal am Tag abgegeben werden muss.

Es wäre aber problemlos möglich, auch Hydromorphon-Tabletten herzustellen die 24 Stunden wirken. Die Österreicher haben 24 Stunden Morphin-Tabletten.

Es ist echt traurig, dass die Suchtkranken keine Lobby haben.

Ich versteh das als junger Medizinstudent echt nicht.

Warum kann ein Opiatabhängiger nicht die Substanz bekommen, die er am besten verträgt und sein Leben am besten auf die Reihe bekommt?

Ich verstehe auch nicht, warum es eine Gesellschaft zulässt, dass Politiker entscheiden, wie mit kranken Menschen umzugehen ist und mit welchen Medikamenten diese behandelt werden dürfen. Das sollte Sache der Ärzte sein.

Ich bewundere die Ärzte, die sich tagtäglich in der Substitution dieser unerträglichen Situation stellen.
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QyX
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2013
Beiträge: 1270

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2013 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

SAUBERMANN hat Folgendes geschrieben:
hi karam,

ich verfolge deine beiträge hier schon lange. und du hast ja ne ziemlich heftige suchtgeschichte ...


Ja, man könnte seine Sucht hat irgendwas von Selbstkasteiung / Selbstbestrafung.

Da schlucke ich einen potenten Opioid-Antagonisten und kaufe mir von dem wenigen Geld was ich zur Verfügung habe Stoff, dass ich dann auch noch gleich rauche.

Und dann nehme ich mir auch noch die Lebensgrundlage Geld weg. Meinen Körper habe ich ja schon zerstört und durch die Sucht kann ich ihn im Moment nicht weiter zerstören. Ich kann aber weiter Geld für die Sucht ausgeben, auf das endlich alles mal ein Ende hat, das Leben.

Kommt mir so vor wie Suizid auf Raten.

Man könnte ja auch den Eindruck gewinnen, dass die Sucht nur Vordergründig da ist und dahinter ganz andere Probleme und Erkrankungen stecken.

Ich denke die meisten Therapeuten sind mit solchen Menschen wie Karam auch völlig überfordert. Da geht es auch um Freiheit, um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, um Flucht und Selbstbestimmung und die Erfahrung doch so wenig Kontrolle zu haben und doch unbedingt diese Kontrolle ausüben zu wollen.

Führst du einen symbolischen Kampf gegen das "System"?
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Karam
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 00:07    Titel: Angst vorm Suizid Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten, und ja @oyx, es begann alles tatsächlich als eine Form der Rebellion nach Abschluss meines Studiums 1991. Ich hatte mein Volontariat bei einer großen Tageszeitung in der (Ex-)DDR abgeschlossen und hab die Übernahme dort als Krieg empfunden, auch gemerkt, dass ich diesem Beruf nicht gewachsen bin. Total traumatisiert hatte mich allerdings zuvor schon mein Knastaufenthalt in syrischen Gefängnissen 1987/88. Verurteilt zu 7 Jahren wegen homosexueller Handlungen wurde ich zwar nach 11 Monaten abgeschoben, aber das waren schon 11 zuviel. Das dort erlebte konnte ich einige Jahre komplett verdrängen, daher auch mein Studium abschließen, aber mit der Heroinsucht ist da schon einen Zusammenhang, weiß ich inzwischen. Fast 20 Jahre habe ich immer, wenn die Erinnerung daran aufkam, versucht das zu verdrängen. Das hielt ich für die beste Art damit umzugehen, obwohl ich doch vom Intellekt wusste und weiß, dass das nicht richtig ist. Aber es kam erst gar nicht zur Reflexion, ich hatte nur den "Tunnelblick": diese Tür musst du unbedingt zuhalten.
Aber nun ist das alles lange her und kein Thema mehr.

Mir ist die Kraft ausgegangen. Auch während der fast 10 Jahre in der Diamorphin-Vergabe hab ich unter der Sucht gelitten und dann mehrmals versucht, clean zu werden. Selbstversuche im Ausland, Therapien, Entgiftungen, alles gescheitert. Und in der letzten Therapie dann hab ich den Fehler gemacht auf die Therapeuten zu hören und meine Wohnung in Köln aufzugeben. Da ich keine Freunde und Beziehungen mehr habe, bin ich zurück zu meiner Mutter und meinem Stiefvater gezogen.

Auch mein letzter Versuch ist nun gescheitert, ich bin wieder auf Straßenschore, ein zurück nach Köln ist finanziell unmöglich (hab versucht dort als Hartzer eine Wohnung zu finden - unmöglich) und die sogenannte "Hilfe", die man sich hier holen soll, also Substitution, Psychiatrie, Therapie, damit komm ich überhaupt nicht mehr klar. Das sind Pseudo-Hilfen, vielleicht nutzen die einigen wenigen Jüngeren, die das System nicht durchschauen oder einfach anders gestrickt sind, für mich ist das kein Weg mehr.

Nun hock ich mit 51 Jahren in der Dachwohnung bei meinen Eltern, meine Mutter ist schwer krank und glücklich darüber, weil ich angeblich clean bin, inzwischen hab ich angefangen ihren Schmuck zu verpfänden, da ist auch niemand mit dem ich reden könnte (deswegen schreib ich hier) und die ArGe hab ich um 400 Euro betrogen was in den nächsten Wochen rauskommen wird.

Als ich clean war hab ich noch deutlicher gespürt, dass ich sozial und beruflich ohne Chance bin, war auch nur depressiv und hoffnungslos, die Hoffnung auf eine Beziehung kann ich aufgeben, zumal ich - wie fast alle Schwule - auf junge Kerle stehe. Mir bliebe also auch clean, hier rumzuhocken und auf den Zusammenbruch des sozialen Systems oder die nicht vorhandene Rente zu warten.
Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis alles rauskommt und damit auch äußerlich zusammenbricht.

Ich sehe einfach keine Chance und Hoffnung mehr, auch die Kraft lässt nach und ich denke jeden Tag daran, mein Leben zu beenden. Natürlich habe ich Angst davor, vor allem will ich meinen Eltern, die so sehr auf mich hoffen, diesen Schock nicht antun. Trotzdem laufen die Vorbereitungen nebenher, jeden Tag beschäftige ich mich mit dem Thema, habe die entsprechenden Mittel (die ich jetzt nicht nennen will um keinen darüber zu informieren) schon besorgt und es scheint alles darauf hinaus zu laufen, dass ich an einem Tag, wenn Mut und Depression in entsprechender Stärke zusammenkommen, diesen Schritt dann gehe. In den letzten Wochen hatte ich schon einige Momente, an denen ich kurz davor stand, aber ich bin natürlich auch feige und habe Angst. Vor allem bin ich sauer auf mich selbst, warum ich nicht "wenigstens" diese Sucht überwinden kann. Das Leben wäre auch ohne Heroin schon traurig und einsam genug. Gäb es wenigstens hier für registrierte "Schwerstabhängige" (was für ein idiotisches Wort, entweder ist man süchtig oder nicht, aber solange man es politisch zu wenigstens kleinen Fortschritten in der Versorgung instrumentalisieren kann, soll es mir Recht sein) Opiate vom Hausarzt, dann könnte ich noch einigermaßen normal weiter leben, in der Beziehung fühl ich mich auch als Opfer einer mörderischen und idiotischen Prohibitionspolitik, die schlicht über Leichen, und nun eben auch über meine geht.

Natürlich hoffe ich irgendwie noch auf Rettung oder Hilfe, aber von den bestehenden Institutionen erwarte ich nichts mehr. Für die Rückkehr ins Diamorphin-Programm, was auch nur eine Notlösung wäre, fehlt mir schlicht das Geld wie für andere Lösungen, z.B. nach irgendwo in heroinfreies Ausland zu ziehen.
Scheiße, wenn man sein Leben so schäbig und traurig beendet. Ich hatte ja auch mal Hoffnungen und Ziele, davon ist nichts mehr übrig.
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graham
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 01:10    Titel: Re: Angst vorm Suizid Antworten mit Zitat

Karam hat Folgendes geschrieben:
Danke für die Antworten, und ja @oyx, es begann alles tatsächlich als eine Form der Rebellion nach Abschluss meines Studiums 1991. Ich hatte mein Volontariat bei einer großen Tageszeitung in der (Ex-)DDR abgeschlossen und hab die Übernahme dort als Krieg empfunden, auch gemerkt, dass ich diesem Beruf nicht gewachsen bin. Total traumatisiert hatte mich allerdings zuvor schon mein Knastaufenthalt in syrischen Gefängnissen 1987/88. Verurteilt zu 7 Jahren wegen homosexueller Handlungen wurde ich zwar nach 11 Monaten abgeschoben, aber das waren schon 11 zuviel. Das dort erlebte konnte ich einige Jahre komplett verdrängen, daher auch mein Studium abschließen, aber mit der Heroinsucht ist da schon einen Zusammenhang, weiß ich inzwischen. Fast 20 Jahre habe ich immer, wenn die Erinnerung daran aufkam, versucht das zu verdrängen. Das hielt ich für die beste Art damit umzugehen, obwohl ich doch vom Intellekt wusste und weiß, dass das nicht richtig ist. Aber es kam erst gar nicht zur Reflexion, ich hatte nur den "Tunnelblick": diese Tür musst du unbedingt zuhalten.
Aber nun ist das alles lange her und kein Thema mehr.

Mir ist die Kraft ausgegangen. Auch während der fast 10 Jahre in der Diamorphin-Vergabe hab ich unter der Sucht gelitten und dann mehrmals versucht, clean zu werden. Selbstversuche im Ausland, Therapien, Entgiftungen, alles gescheitert. Und in der letzten Therapie dann hab ich den Fehler gemacht auf die Therapeuten zu hören und meine Wohnung in Köln aufzugeben. Da ich keine Freunde und Beziehungen mehr habe, bin ich zurück zu meiner Mutter und meinem Stiefvater gezogen.

Auch mein letzter Versuch ist nun gescheitert, ich bin wieder auf Straßenschore, ein zurück nach Köln ist finanziell unmöglich (hab versucht dort als Hartzer eine Wohnung zu finden - unmöglich) und die sogenannte "Hilfe", die man sich hier holen soll, also Substitution, Psychiatrie, Therapie, damit komm ich überhaupt nicht mehr klar. Das sind Pseudo-Hilfen, vielleicht nutzen die einigen wenigen Jüngeren, die das System nicht durchschauen oder einfach anders gestrickt sind, für mich ist das kein Weg mehr.

Nun hock ich mit 51 Jahren in der Dachwohnung bei meinen Eltern, meine Mutter ist schwer krank und glücklich darüber, weil ich angeblich clean bin, inzwischen hab ich angefangen ihren Schmuck zu verpfänden, da ist auch niemand mit dem ich reden könnte (deswegen schreib ich hier) und die ArGe hab ich um 400 Euro betrogen was in den nächsten Wochen rauskommen wird.

Als ich clean war hab ich noch deutlicher gespürt, dass ich sozial und beruflich ohne Chance bin, war auch nur depressiv und hoffnungslos, die Hoffnung auf eine Beziehung kann ich aufgeben, zumal ich - wie fast alle Schwule - auf junge Kerle stehe. Mir bliebe also auch clean, hier rumzuhocken und auf den Zusammenbruch des sozialen Systems oder die nicht vorhandene Rente zu warten.
Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis alles rauskommt und damit auch äußerlich zusammenbricht.

Ich sehe einfach keine Chance und Hoffnung mehr, auch die Kraft lässt nach und ich denke jeden Tag daran, mein Leben zu beenden. Natürlich habe ich Angst davor, vor allem will ich meinen Eltern, die so sehr auf mich hoffen, diesen Schock nicht antun. Trotzdem laufen die Vorbereitungen nebenher, jeden Tag beschäftige ich mich mit dem Thema, habe die entsprechenden Mittel (die ich jetzt nicht nennen will um keinen darüber zu informieren) schon besorgt und es scheint alles darauf hinaus zu laufen, dass ich an einem Tag, wenn Mut und Depression in entsprechender Stärke zusammenkommen, diesen Schritt dann gehe. In den letzten Wochen hatte ich schon einige Momente, an denen ich kurz davor stand, aber ich bin natürlich auch feige und habe Angst. Vor allem bin ich sauer auf mich selbst, warum ich nicht "wenigstens" diese Sucht überwinden kann. Das Leben wäre auch ohne Heroin schon traurig und einsam genug. Gäb es wenigstens hier für registrierte "Schwerstabhängige" (was für ein idiotisches Wort, entweder ist man süchtig oder nicht, aber solange man es politisch zu wenigstens kleinen Fortschritten in der Versorgung instrumentalisieren kann, soll es mir Recht sein) Opiate vom Hausarzt, dann könnte ich noch einigermaßen normal weiter leben, in der Beziehung fühl ich mich auch als Opfer einer mörderischen und idiotischen Prohibitionspolitik, die schlicht über Leichen, und nun eben auch über meine geht.

Natürlich hoffe ich irgendwie noch auf Rettung oder Hilfe, aber von den bestehenden Institutionen erwarte ich nichts mehr. Für die Rückkehr ins Diamorphin-Programm, was auch nur eine Notlösung wäre, fehlt mir schlicht das Geld wie für andere Lösungen, z.B. nach irgendwo in heroinfreies Ausland zu ziehen.
Scheiße, wenn man sein Leben so schäbig und traurig beendet. Ich hatte ja auch mal Hoffnungen und Ziele, davon ist nichts mehr übrig.


so karam, schön langsam jetzt! am besten erstmal nicht bewegen und versuchen konstant zu atmen!
selbstmord ist keine lösung! stell dir vor=>vielleicht werden nach dem tod ja wirklich einige theorien bestätigt und dann könntest du evtl. nochmal hier landen und den ganzen sumpf nochmal durchschreiten müssen...
aber auch wenn nicht. stell dir deine ma und deinen stiefdad vor, wenn sie ihren toten sohn finden oder von irgend nem bullen hören müssen "ihr schwuler junkiesohn ist tod aber das haben sie ja sicher, wie wir auch, erwartet! das kannst du nicht machen karam, egal was war, daß ist sch*isse!
beruhig dich wieder karam, auch für dich gibbet n plan! das leben ist einfach zu wichtig, als das man sich einfach das leben nehmen kann! seh erstmal zu, daß du bei deinen eltern wieder rauskommst. wenn deine ma dich nicht explizit braucht, solltest du da unbedingt raus. für einen 51 jährigen schwulen junkie kann im elternhaus zu wohnen einfach mal nicht gut sein!
das dein therapeut empfohlen hat aus dem prog zu gehen und zu deinen eltern zu ziehen ist mal wieder so richtig typisch therapie, keine ahnung und meist auch richtig der griff ins klo!
trotzdem karam, round and round it goes, es geht weiter und auch du kannst glücklich werden, wenn du daran arbeitest!

kopf hoch! ick denk an dir! und lass das bleiben!

graham
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

...gegen einsamkeit wächst kein strauch ausser die kokapflanze...
tut mir irre leid das dein rückfall dich so runterzieht und der ganze terror und einsamkeit in suizidgedanken gipfelt.
ich kann das absolut verstehen ich hab auch lange phasen gehabt wo ich nur noch den goldenen im kopf hatte...aber irgendwie hat das leben doch zu viele geile seiten deshalb gebe ich da nicht nach.
ich hab deine texte jetzt nicht so verfolgt deshalb sorry wenn ich bekanntes erfrage:
hast du keinen bock einfach mal inner klapse zu entgiften und dann therapie zu machen?sicher hast du in richtung versucht aber wenn du dich gerade so tief unten fühlst wäre das doch noch mal ne idee.dann hast du auch den terror mit jobcenter nicht mehr und kannst erstmal versuchen ein bisschen zu chillen.
(tröste dich übrigens,ich geh auch regelmässig im ausland entgiften und fahr vom flughafen direkt zu meinem dealer.schnurstracks.)
bei deiner mutter ist vielleicht keine dauerlösung,aber dann bist du nicht ganz allein.
ich kenne mich nicht so aus in der schwulen welt,aber einen lebenspartner finden ist glaube ich überall gleich scheisse und schwer.
hoffe du packst das irgendwie,bring dich nicht um!das fetzt nicht
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 02:40    Titel: Ja Graham Antworten mit Zitat

hast natürlich Recht und ich würde es wohl genau so sagen, es ist ja auch nicht so dass das mein Wunsch wäre, ich seh einfach nur keinen anderen Ausweg mehr.
Meine Eltern waren und sind die einzigen, die immer zu mir gehalten haben. Wer hält schon 20 Jahre zu einem Junkie, beim letzten Entzug waren sie so lieb und fürsorglich, und es hat ja auch einige Wochen geklappt, doch als die Schmerzen und Beschwerden endlich nachließen, der Entzugskampf also ausgestanden war, da war dann auch nichts mehr, kein "Gegner" mehr zu bekämpfen, und dann fingen die Deppris und Selbstvorwürfe, Scham und Verzweiflung erst richtig an. Es geht eben nicht so leicht, mit 51 nach 21 Jahren Heroin so einfach neu anzufangen. Man steht da als Looser auf Hartz-4, ohne Freunde (viele sind schon tot, der Rest hat keinen Bock auf mich), mein Telefon hat wochenlang nicht geklingelt, im Postfach sind nur Werbung oder Abos.

Da kann ich jetzt auch nicht einfach wieder ausziehen. Erstens weiß ich nicht wovon und wohin, vor allem aber weil meine Eltern immer wieder betonen, wie froh sie sind, dass ich bei ihnen bin weil sie ja auch nicht mehr so gut körperlich drauf sind und auf meine Hilfe hoffen und täglich mehr angewiesen sind. Ich putz ja schon das ganze Haus, aber inzw. brauch ich dafür Schore und die kann ich mir nicht mehr leisten. Das sind alles Randprobleme vielleicht, aber ich will ihnen das auch nicht antun, eben weil sie mir immer geholfen haben.
Klar, es wäre natürlich noch schlimmer für sie, wenn ich nun sterben würde, wahrscheinlich ist aber der Auszug wirklich die weniger schlimme Lösung, obwohl ich dann noch mehr Schuldgefühle hätte. ich laber nur Überflüssiges wahrscheinlich.

Fände ich nur einen Ausweg, hab mich auch auf Jobs beworben als ich clean war, da hab ich erst mal geschnallt wie sich dieses Land verändert hat, also erstens gibt es für 50 jährige eh keine mehr und das Lohnniveau liegt auf Höhe von Harz-4.
Die einzige Alternative wäre noch als Dealer den halben Tag auf der Platte herum zu stehen, aber da ist die Konkurrenz auch recht groß, aber das größte Hindernis ist, dass ich mit dem Heroin nicht umgehen kann, ich wäre dann mein bester Kunde und am Ende genauso Pleite, nur höher dosiert. Vor Knast habe ich keine Angst, aber in Deutschland bin ich ja nicht mal vorbestraft. Ich stelle es mir sogar im deutschen Knast einigermaßen angenehm vor, man ist nicht mehr allein, hat junge Männer um sich und bleibt einigermaßen clean. Als Senior ist man wohl auch nicht mehr so in die pubertären Kraftmeiereien verwickelt, und die Prügel, die man vielleicht doch mal abbekommt, sind kein Vergleich mit dem schon erlebten. Leider fehlt mir die kriminelle Energie, sonst würde ich irgendwas wagen, aber die zu beklauen, die es verdienen, sind leider zu gut geschützt. Sonst hätte ich mir einen "Coup" als Ziel gesetzt, aber jetzt wieder drauf bringt das erst Recht nichts.
Ich bin halt der totale Looser, und diese Erkenntnis ist bitter wenn man daran auch nichts mehr ändern kann, sondern jeden Tag wieder auf Schore-Jagd gehen muss - dafür fehlt mir die Kraft, das pack ich nicht mehr. Morgen kann ich den Schmuck meiner Mutter wieder auslösen, aber dann wird nach ein paar Tagen das Geld wieder weg sein.
Man braucht ja auch Kraft für Veränderung, die ist aber merklich nicht mehr da. Das Ende ist eh absehbar, ich hab erst letztes Jahr einen Tumor entfernt bekommen, nun ist das Teil nachgewachsen und tut seit Wochen ziemlich weh aber ich geh nicht zum Arzt, diese Tour mach ich nicht nochmal durch.
Das ist alles ziemlich weinerlich, mir schon klar, ich seh ja auch nicht nur bei meiner Mutter, wie schmerzhaft alt werden sein kann, sein ganzes Leben nur noch bei Ärzten zu verbringen. Andrerseits seh ich meine Familie und "Brüder", mit welchen Problemen die sich in Syrien gegenwärtig rumschlagen, da komm ich mir noch mehr wie ein schäbiges Weichei vor, kann nicht mal 100 Euro rüberschicken. Normal vertrete ich natürlich, dass jeder ein Recht auf Leben hat, nur bei mir selbst sehe bzw. fühle ich das vor Scham nicht mehr so.
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 03:01    Titel: Antworten mit Zitat

salamu aleikum achi
ich kann deine story komplett nachvollziehen auch wenn ich etwas jünger bin als du.
ich will mal versuchen aus deinen nöten eine tugend zu machen.
wieviel schwule araber müssen fürchten von ihren leuten gekillt zu werden?sicher hast du es oft schwer gehabt aber du lebst noch u hast eltern die zu dir halten.
ich finde es eigentlich auch gut das du deinen eltern zur seite stehen kanst weil sie schon was älter sind das ist im orient doch die sinnvollste tätigkeit überhaupt und bewundernswert.also schieben wir den looser mal bei seite.wer legt denn überhaupt fest was ein looser ist?muss man ein unistudium fettes auto oder viel geld haben?sehe ich nicht so ich hab immer nur mist gemacht und nichts gelernt ausser strasse,mein ganzes leben wurde mir dieses "Looser-ding" eingetrichtert trotzdem bin ich weit davon entfernt ein looser zu sein.
hartz 4 ist keine schande,hier leben glaube ich ne menge autoren davon.was ist schon dabei?allah sei dank das wir in einem system leben das diese möglichkeit bietet.
Dealen solltest du vergessen "dont get high on your own supply" bringt unterm strich nichts.
die job situation ist scheiss,keine frage vielleicht auch wegen deinem Alter.aber scheinbar hast du ja berufserfahrung vielleicht solltest du weiterschauen wenn dir das was bringt.ich hab z.B keinen kock konverntionell zu arbeiten.
Ich finde knast auch nicht so schlecht,zwar sind jungs nicht die motivation aber wenn man son stressiges leben hat ist knast immer auch son bisschen urlaub,wesentlich weniger stress als draussen und bei der beschissenen qualität der drogen und der preise auch immer für clean phasen gut.
ich würde therapie machen an deiner stelle.wirds danach nicht besser musst du weitersehen.
20 jahre H die wischt man nicht einfach so weg
aber du bist noch keine 70 und lebst noch,kümmer dich im um die alten herrschaften
tawwakal ala allah
wird schon
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Karam
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Anmeldungsdatum: 31.07.2011
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 04:33    Titel: @homeless Antworten mit Zitat

Unsere Posts haben sich überschnitten, da kann ich auf Deinen auch noch antworten wenn ich mich eh schon als Volltrottel geoutet habe.

In eine Psychiatrie bekommt mich keiner mehr, das sind ja Zustände dort die spotten jeder Beschreibung. Schon bei der Aufnahme wird man durchsucht und die entblöden sich nicht mal, einem ein T-Shirt wegzunehmen weil "Ring deutscher Makler - der Terror geht weiter" (ausm Titanic-Shop) drauf steht. Meistens fliege ich wegen meines irgendwie "anders seins" sowieso nach ein paar Tagen raus, wobei die Begründungen immer sehr kreativ sind, weil ich nicht gegen geschriebene Regeln verstoße sondern angeblich das soziale Klima störe und damit die Behandlung der Anderen gefährde, oder wenn die Voll-Asis überwiegen werde ich rausgemobbt. Einmal hatte ich beim Aufnahmegespräch ganz selbstverständlich meine Homosexualität erwähnt, da bekam ich das einzige Einzelzimmer der Station, obwohl es einem schwangerem Mädchen schon versprochen war. Außerdem sind die Schikanen unerträglich, allein um aufgenommen zu werden muss man da wochenlang täglich anrufen, als hätte man einen Dachschaden. Dann wurde ich mit viel zu viel Methadon vollgepumpt und als ich weniger wollte hieß es, entweder schlucken oder gehen. Die haben dort fast alle eine großen Schaden und die Assistenzärzte sind von den Doppelschichten so am Ende, dass man echt Mitleid bekommt.

Zuletzt habe ich dann in Marokko entgiftet und bin dann in die Therapie. Dort musste ich mich dann nach 4 Wochen als schwul outen, weil die Therapeuten drauf drängten und das Gerücht schon die Runde gemacht hatte. Weiß gar nicht warum, weil ich eigentlich trainiert darin bin, es zu verbergen, schon wegen der vielen Jahre in arabischen Ländern. Ich war damals schon der Älteste dort. Die Reaktionen waren zwar nicht direkt aggressiv (man durfte ja nicht rausfliegen), aber von da an war ich für viele irgendwie so was wie ein Marsmensch und ständigen sexuellen Anspielungen ausgesetzt. Für viele Russen und andere war das die erste Begegnung mit einem "Schwulen" und ich damit die Ausgeburt des Perversen, einer meinte echt, ich sähe doch aus wie ein normaler Mensch. Fast alle sind dort auf § 35 - also unfreiwillig (Therapie statt Strafe) - und das erfordert erst mal Pädagogik, Therapie findet eh nicht statt. Es sind kaum noch Deutsche dort und die sind im Knast fast alle zum Islam konvertiert. So machte sich eine Salafisten-Szene dort breit die ich ziemlich unerträglich fand und von den "Therapeuten" nicht mal thematisiert wurde.
Nun, als geborener Moslem und studierter Islamwissenschaftler konnte ich mir da zwar einen gewissen Respekt verschaffen, aber am Ende lagen ständig irgendwelche notgeilen Jungs in meinem Bett, die sich bedienen lassen oder sonst was wollten oder einfach neugierig waren. Ich meine, es waren auch ganz niedliche Räuber und andere Gewaltkriminelle dabei, aber darauf hatte ich nun wirklich keinen Nerv. Jedenfalls konnte ich die Therapie dann schließlich vergessen, zumal ich als einziger deutschsprachiger Alphabet zunehmend in die Rolle des Co-Therapeuten gedrängt wurde. In Absprache mit dem Therapeuten, wegen dem ich meine Wohnung in Köln aufgab, hab ich mich dann nochmal beworben. Doch als ich dann clean zur Aufnahme kam, hieß es plötzlich, ich müsste nun plötzlich aus einer Entgiftung kommen. Eine sehr junge Sozialarbeiterin, die mit einigen Patienten im Bett war und die ich darauf mal zwar etwas zynisch aber doch eher augenzwinkernd "von Frau zu Frau" angesprochen hatte, hat mir das nie verziehen, wahrscheinlich hatte sie auch die (unbegründete) Angst, dass die Therapeuten (von mir) davon erfahren. Ausgerechnet sie war nämlich inzwischen zur "Aufnahmeleiterin" avanciert und verweigerte willkürlich meine Aufnahme. Keiner von den Therapeuten ließ sich blicken, dieses feige Gesindel, nur so ein Hiwi kam - nachdem mein Arzt dort telefonisch protestiert hatte - und schrie mich förmlich an, ich könne nun 7 Tage lang täglich zur UK kommen, und diese mit je 30 Euro selbst bezahlen, dann würde ich vielleicht nach einer Woche aufgenommen. So konnte wieder gehen und wie gesagt ließ sich keiner von diesen vedammten, scheinheiligen, feigen, verlogenen, unfähigen und Berufsverbrechern von Therapeuten sehen. Das war übrigens im "Wendepunkt" Wesseling, der kann ja gern auf Unterlassung klagen, wenn ich hier was Falsches schreibe.

In einer früheren Therapie hatte ich mich auf eine Beziehung zu einem jungen Marokkaner eingelassen mit dem Ergebnis, dass wir dann rausgeflogen sind, bzw. als ich die "Schuld" auf mich genommen hatte weil er von Abschiebung bedroht war, durfte schließlich nach langen Diskussionen wenigstens er bleiben. Ich war dann der böse Verführer und er das Opfer.

Also das Thema ist für mich gegessen, das sind doch Irrenhäuser, wo inkompetente, selbstherrliche Therapeuten treiben was sie wollen, und jetzt bekomme ich wahrscheinlich eh keine Kostenzusage mehr, weil die letzte schon sehr problematisch war. Schließlich geht da nicht darum, zu helfen, sondern um die "Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit", und das ist ab einem gewissen Alter nicht mehr förderungswürdig.
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

ist nicht verkehrt was du schreibst ich hab da auch immer nur ärger.wie kommt man zu einer entgiftung in marokko?
du bist studierter isl wissenschaftler und findest keinen job.das ist ja mega scheisse ich dachte du bist ungelernt und hast deshalb ne schlechte perspektive.
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