Angststörung:Brauche Tipps in Bezug auf Dauer der Therapie?!

Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Sammy
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2013
Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2013 15:31    Titel: Angststörung Antworten mit Zitat

Hallo.

Ich hatte/habe seit 1 Jahr die generalisierte Angststörung.
Nebendran bin ich seit 20 Jahren schizoaffektiv.
Da bin ich für Angsterkrankungen sehr empfänglich.

Ich habe einen Medikamentenmarathon, also viele Wechsel hinter mir.
Fluanxol, Cymbalta, Tavor, Lyrica.

Vom Tavor 1 mg bin ich natürlich abhängig geworden. Habe es 7 Monate lang genommen. Das gemeine an Tavor ist, dass es bei Dauereinnahme die Angst noch verstärkt und man früher oder später einen netten Entzug machen muss.

Als Entzugshilfe hatte ich Lyrica bekommen.
Jetzt habe ich gestern meine letzte Lyrica genommen, denn meine Ängste haben sich sehr gelegt. So wie die Angststörung gekommen ist, so geht sie auch wieder zurück. Oberflächlich betrachtet ohne Gründe.

Aber es lag an verschiedenen äußeren Umständen, weshalb ich Angst bekam.
Ich fing nach 1,5 Jahren Krankschreibung wegen Schizo wieder an zu arbeiten.
Und da fingen auch die Ängste an (unter anderem). Dann hatte ich eine ganz dissoziale, gewaltbereite Kollegin vor der alle Angst hatten. Diese ist kürzlich rausgeschmissen worden und meine Arbeitsängste haben sich seit dem gelegt.
Vor dem Arbeitsamt hatte ich auch eine Riesenangst. Es waren mehrere Auslöser für die Angst da. Und dann noch das Tavor.

Zuerst war es das einzige Mittel, was gegen die massiven Ängste geholfen hat.
Leider verkehrt Tavor seine Wirkung bei Dauereinnahme ins Gegenteil.

Jetzt geht es mir ganz gut. Ich habe eine Therapie gestartet bei einem Psychiater, der gerne Angstpatienten nimmt.

Als Medikamente nehme ich Zeldox, Citalopram und eine geringe Menge Atosil, die ich auch bald ausschleichen kann.

Auf jeden Fall war vergangenes Jahr soooo anstrengend. Dadurch, dass ich immer unter Angststress stand. Die vielen sinnlosen Mediwechsel haben mich auch geschlaucht.

Aber es gibt Hoffnung. Auch für dich.

Es ist eine Frage der Lebensumstände, der richtigen Medikamente und vielleicht einer Psychotherapie.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du deine Angst bezwingen kannst.
Denn die Lebensqualität leidet enorm in so einem Zustand.

Lieben Gruß
Sammy
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 19. Jun 2013 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Sammy,

hej ist das schön, das Du Dich gefangen hast. Und nun runter vom Tavor, was Dich so quälte. Toll.

Und zum Glück ist nun auch die merkwürdige Arbeitskollegin weg,d.h. das sich Dein Leben wohl etwas entspannt hat.

Mach weiter so und super, das Du Dich gemeldet hast.

Viel Glück weiterhin wünscht Dir Lämmi
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Leider verkehrt Tavor seine Wirkung bei Dauereinnahme ins Gegenteil.


das ist richtig. Und zwar ist es immer dann so, wenn du abhängig geworden bist. Genau dasselbe ist auch beim Alkohol zu beobachten. Das zeigt wieder die Kreuztoleranz von Alkohol und Benzos sehr deutlich.
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Vittorio,

ich mache an mir gerade eine Beobachtung. Habe es in meinem Alki-Thread schon ansatzweise beschrieben.

Ich werde eines nicht mehr tun. Ich werde mir nichts mehr selbst verbieten, sondern wieder alles erlauben. Auch das Trinken von Alkohol, obwohl ich abhängig bin. Ich erlaube mir sozusagen wieder frei zu entscheiden, was ich tun und lassen will.

Momentan ist es so, dass ich mich dabei sehr gut fühle, von Angstsymptomen nicht die geringsten Spur. Ich hab auch keinen Saufdruck. Es ist vielmehr so, dass durch eine solche Denkweise, die Suchtmittel viel bedeutungsloser werden. Warum soll ich denn was saufen, ich brauchs doch nicht. Und wenn ich doch mal an irgendwas nippe, dann hab ich halt mal gesündigt. Wenn ich in dem Fall keine Erwartungshaltung an den Stoff habe, passiert da nämlich gar nichts.

Sowas kannste jetzt nicht überall erzählen, aber ich kann absolut nicht mit irgendwelchen Maßregelungen oder Entscheidungen, die ich heute für die Zukunft treffen muss. Sowas engt mich ein und fördert Angstsymptome. Ich entscheide lieber Tag für Tag neu, lebe dadurch einfach freier und ich bau mit Sicherheit auch mal Scheisse. Das psychische Gleichgewicht ist aber wieder im Lot und darum gehts in erster Linie bei einer Angsterkrankung.

Ich weiss nicht, ob du damit was anfangen kannst, aber ich wollte es in dem Thread hier mal anbringen. Ich vergesse sogar schonmal mein Medikament zu nehmen, an dem ich mich sonst festgehalten habe.
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

hi sammy

danke dir für deinen beitrag und deine anteilnahme.ich hoff es
das es dir auch weiterhin besser geht.und ich hoffe ich bekomme das
auch noch in den griff wenn ich ertmal die tagesklinik mache.
wie ist das denn eigentlich mit schizophrenie also wie genau äussert
sich das und wie kommst du damit zu recht?

grüsse vittorio

hi newlife
ja ich weiss was du meinst habe ich früher schonmal versucht.ging auch
eine zeit gut aber irgendwann war ich wieder voll dabei.aber im prinzip
ist das ne gute idee.weil man theoretisch nehmen kann wann und was
man will aber es nicht muss.also das ganze verliert an bedeutung.das mit
der freien entscheidung kann schon gut funktionieren.ich meine das tut es
j auch bei dir und das ist doch super!wäre ich nicht im programm würde ich
es auch nochmal versuchen.

gruss vittorio
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 20. Jun 2013 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Vittorio,

na ja, nem Therapeuten kannst du sowas nicht erzählen. Der will von dir sozusagen eine "Abstinenzentscheidung". Ich kann mit sowas halt nicht. Ich war gedanklich eigentlich schonmal soweit wie heute, nur bin ich eben auch rückfällig geworden und dann verfiel ich wieder diesen Zwangsgedanken. Der Rückfall hatte aber gar nichts mit dieser Denkweise zu tun. Vielmehr hatte ich mich in andere Sachen verstrickt, wo ich wieder mal nicht "nein" gesagt habe. Ich bin so ein Mensch, der uneingeschränkte Freiheit braucht. Ich kann mich auch an keinen Verein binden, der dann immer mehr Erwartungen an mich hat. Ist nix für mich, auch wenn es zu Beginn vielleicht ganz interessant ist. Irgendwann hab ich keinen Bock mehr drauf.
D.h. jetzt nicht, dass ich gar nix machen will. Es sollen aber Dinge sein, die ich nach Lust und Laune auch wieder beenden kann. Gedanklich frei bewegen und dabei aber wissen, was für Dinge mir nicht guttun, wenn ich sie nehme. Finde ich gar nicht so schwer.
Nach oben
Sammy
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 13.04.2013
Beiträge: 385

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 13:09    Titel: Schizoaffektiv Antworten mit Zitat

[quote="Domenico"]hi sammy

danke dir für deinen beitrag und deine anteilnahme.ich hoff es
das es dir auch weiterhin besser geht.und ich hoffe ich bekomme das
auch noch in den griff wenn ich ertmal die tagesklinik mache.
wie ist das denn eigentlich mit schizophrenie also wie genau äussert
sich das und wie kommst du damit zu recht?

grüsse vittorio


Hallo Vittorio.

Ohne Medikamente habe ich paranoide Zustände aller Art.
Ich höre zum Beispiel, wie anderen Leute über mich reden.
Aber aus weiter Entfernung. Oder ich habe Rapid Cycling, d.h. rasche Wechsel von Tief- zu Hochstimmung im Laufe des Tages.
Oder ich fühle mich in der Wohnung komplett überwacht.
Das kommt meist schleichend und ist belastend.

Eine Zeit lang konnte ich mich mit Tieren mental unterhalten.
Das habe ich aber als schön empfunden.

Die Symptome ändern sich ständig.
Aber mit Zeldox merke ich nix mehr davon.
Ich komme mit der Schizo sehr gut zurecht.

Nur die Angststörung hatte mich schwer belastet.
Das wünsche ich keinem.

Da ich aber jetzt weiß, dass es für jeden ein Ende dieser Qual geben kann, so kannst du auch hoffen.

Ich war vor 1 Jahr auch 3 Monate in der Tagesklinik.
Das hat mir sehr viel gebracht. Besonders die Arbeitstherapie in der Schreinerei und die Gespräche mit einer Psychologin.
Anschließend konnte ich wieder arbeiten gehen.

Das vergangene Jahr war durch die Ängste sehr anstrengend.
Weil sie einen ja von morgens bis abends in Beschlag nehmen.
Ich mache ja jetzt auch Psychotherapie. Hatte jetzt 2 Stunden.
Da gehe ich dann 2x im Monat hin. Die Tatsache, dass ich jetzt nicht mehr alleine bin, hilft mir auch. Mein vorheriger Psychiater hatte mir in 3-Minuten-Terminen immer nur neue Medikamente verschrieben.

Ich wünsche dir gute Besserung.

Lieben Gruß
Sammy
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 23. Jun 2013 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

danke sammy wünsche ich dir auch.
also warst du auch in der tagesklinik.wie ist denn da bei dir der
tagesablauf gewesen.also was habt ihr da alles gemacht?
respekt das du mit der schizophrenie klar kommst ist doch trotz
medis nicht so einfach denke ich.

gruss vittorio
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Fragen und Antworten Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6
Seite 6 von 6
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin