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CrazyMan Platin-User


Anmeldungsdatum: 15.01.2010 Beiträge: 2110
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Verfasst am: 20. Jun 2013 21:47 Titel: Re: Was ist an Sucht eigentlich so schlimm? (nicht falsch ve |
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Maximus96 hat Folgendes geschrieben: | Ohne Shore bin ich nicht lebensfähig, ich komme nicht aus dem Bett, es geht mir beschissen, ich bin psychsisch am Ende, ich kann nichts, ich kann nicht funktionieren, ich bin den ganzen Tag am heulen, raste aus, habe Suizidgedanken, würde mich am liebsten aufhängen oder mir das Bein abhacken ... die Liste möchte gar kein Ende nehmen. |
Wie alt bist du eigentlich? Du bist doch sicher weit unter 20 Jahre, also um die 14 bis 15 vielleicht? Du schreibst, ohne H bist du "nicht lebensfähig". Du lernst jetzt also, mit H "lebensfähig" zu sein. Meinst du, jemals ein Leben ohne H führen zu können? Ich hatte es auch nicht leicht in meiner Jugend, hatte nur wenig Selbstwertgefühl, meine Eltern förderten so etwas nun mal nicht. Das ist gerade in der Jugend schwer, in der ein jeder versucht, einen Platz in der Gesellschaft für sich zu finden. Diese Stressphase habe ich, wie jeder, überwunden. Vor allem ist das ohne Drogen geschehen. Wie lange das schon her ist, herje, wie die Zeit vergeht. Zwar habe ich heute ein Problem mit H, doch weiss ich, wie es ist, "ohne" zu leben und ich weiss, dass es ohne weit besser war und ist. Aber was wirst du später haben, auf das du zurück greifen kannst, machst du mit Ende 20 oder gar Ende 30 eine Therapie? Du wirst ausschließlich gelernt haben, alle deine Probleme mit H zu lösen. Du wirst es ganz besonders schwer haben, ohne zurecht zu kommen. Setzt du dein Leben also so fort, wird es zu 100% sicher sein, dass du dein ganzes Leben mit Heroin verbringen wirst, und selbst wenn du es zeitweise schaffst, ohne auszukommen, wirst du Mittel brauchen, um allgemein klarzukommen, was viele mit Alkohol erreichen. Ist das wirklich erstrebenswert?
Ich empfinde es wirklich als sehr schade, dass es so viele Konsumenten gibt, die schon sehr früh mit Drogen, vor allem Heroin, angefangen haben. Es gleicht einem Gewächs, dass von Grund auf, von den Wurzeln hoch bis ins Geäst verkrüppelt ist. Sorry, das klingt hart und ist eine schaudrige Vorstellung, aber ist es nicht so?! Wo sind die süßen Früchte, die schönen Verzweigungen? Jemand, der später angefangen hat, steht aber in der Summe auch nicht viel besser da, ist es der Person nicht möglich, sich von der Sucht loszusagen. Solange die Sucht Bestand hat, ist die Vorgeschichte fast gleichgültig. Auch mit 30 zerstört eine 10' oder 20'jährige Sucht und hebelt all die guten Lebenserfahrungen von früher aus und zerknüppelt sie mit negativen Erfahrungen, die mehr und mehr überwiegen, je länger der ganze Mist anhält.
Hast du eine Ausbildung absolviert? Warum haust du nicht einfach ab, irgendwo hin, wo du neu anfangen kannst? Ich weiss, fliehen ist selten eine Lösung, aber speziell bei dir würde es sich lohnen, wenn alles gut läuft. Verschwende nicht deine schönste Lebenszeit mit Dreck. Es gibt auch andere Möglichkeiten, morgens ohne Angst, Sorgen und Depressionen aufzuwachen. Heroin macht alles nur noch schlimmer. Schon leichter Entzug, den du kaum merkst, macht dich ängstlicher, depressiver. Während du ohne Heroin ein psychisch weitgehendst stabiles Leben führen würdest, schubst dich Heroin von einer Stimmung in die nächste, je nach Füllung der Rezeptoren.
Wenn du in dich gehst, und dir vorstellst, was du dir wünschst, wie deine Zukunft aussehen soll, spielt da Heroin wirklich eine große Rolle? Gibt es nicht so viele schöne Dinge, die du erleben kannst, mit H aber nie erleben wirst? Auch Finanziell wirst du immer unten am Boden krauchen. Wenn du mich fragst, ich hasse Heroin, und ich hasse das Leben mit Heroin! Selbst wenn ich noch so depressiv und ängstlich wäre, ich würde nicht den Weg über Heroin wählen, es gibt heute genug andere Mittel, die helfen können, und wenn es Benzodiazepin sein muss. Übrigens wirst du dich wundern, wie dir eine Psychotherapie helfen wird. Sie löst nicht alles diene Probleme, gibt dir aber einen imaginären Tritt in das psychischen Popöchen, so dass alles in positive Bewegung kommt. Doch auch eine Psychotherapie bedingt leider Drogenfreiheit, denn mit Drogen wird kein Therapeut eine Verhaltens- und/oder Gesprächstherapie durchführen. Die Begründung dafür lautet, und die ist nicht verkehrt, dass der Klient von der Droge in seinem Denken und Verhalten beeinflusst wird, so dass der Therapeut nicht zu unterscheiden weiss, was ist wahrhaftig der Person zuzuordnen und was ist drogenindiziert. Kurz: Mach was aus deinem Leben, bevor es von Heroin unwiderruflich vergiftet ist. Und ich weiss, von außen ist es immer leicht, Ratschläge zu geben. Eines ist aber Fakt: Es liegt an dir, etwas daraus zu machen. |
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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 21. Jun 2013 21:37 Titel: |
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Guten Abend, ihr. Danke. Ich versuch' mal drauf zu antworten.
Hey Lämmi! Klar erinnere ich mich an dich! Auch an Caro, Saubermann, CrazyMan, ich habe euch alle nicht vergessen. Lämmchen, echt vielen Dank für deine Worte. Ich erinnere mich auch noch an deine Situation damals. Hat mich echt berührt das Ganze.
Naja, irgendwie komme ich nie so zum Punkt. Kann nie wirklich das ausdrücken, was ich mir vorher vorgenommen hab' und was ich sagen will. Saubermann, du hast echt klasse Beiträge geschrieben, da hat Caro wirklich recht. Auch Danke dafür. Was das Inhaltliche angeht, da möcht' ich auch drauf eingehen. Dass mein Konsum so eine Art Hilfeschrei ist oder sein könnte, da gebe ich dir durchaus recht, das ist gar nicht unwahrscheinlich, wenn auch eher unbewusst. Ach. Mann. Mist, ich kann mich gar nicht mehr richtig ausdrücken. Ich weiß nicht, ob das vom Zeug kommt (owbohl ich gerade mehr oder minder nüchtern bin) oder von meiner allgemeinen Verwirrung. Wisst ihr, das tut mir schon weh. Ich weiß gar nicht, warum ich hier überhaupt schreibe. Das ist so mein letzter Strick, ich weiß ja schon bzw. habe schon von der Versumpfung gehört, die Drogenkonsum so mit sich bringt. Dass hier Menschen sind, die mich verstehen, denen es ähnlich geht, die z. T. ähnliche Dinge durchgemacht haben, irgendwie hält mich das auch ein wenig davon ab, mich total aufzugeben. Wenn ihr versteht, was ich meine. Aber wie gesagt, eigentlich tut mir das weh. Die ganzen Appelle, die mitfühlenden, gar verzweifelten, mühsam niedergetippten Beiträge von Usern, die scheinbar vollkommen hilflos mitansehen müssen, wie ein junger, halbwegs talentierter Mensch in die Fänge einer Droge gerät und droht, komplett in diesem Sumpf unterzugehen (ich habe jetzt bewusst ein wenig übertrieben, ach, irgendwie konnte ich das mal besser mit dem Schreiben, das frustriert mich). Diese Appelle sind ja nicht nur virtueller Natur, nein, von realen Menschen (mittlerweile u.a. mein Vater, hähä) bekomme ich so was auch jeden Tag zu hören. Deswegen der Titel. Ich habe scheinbar ständig das Gefühl, alle wollten mir meinen einzigen Zufluchtsort, meinen Gral, das, was mich psychisch einigermaßen über Wasser hält, was mir einen Sinn gibt, mein Leben strukturiert, alle wollten mir das madig machen und mir "den Spaß verderben". Obwohl mir bei näherem Überlegen natürlich bewusst ist, dass die Sucht teuflisch ist und sich irgendwann gegen mich wenden wird. Ähm, was ich sagen wollte, es ist so furchtbar dieses Dreckszeug. Nein, es ist ja nicht das Zeug, es ist das, was es mit mir macht. (Aufgrund der Lesbarkeit mache ich mal einen Absatz.)
Trotz all der Appelle (und ich weiß das wirklich zu schätzen, ehrlich, mein voller Ernst, noch nie hat sich jemand in so einem Ausmaß meiner angenommen) kann ich die Finger nicht davon lassen. Ich weiß nicht, wann es angefangen hat, wahrscheinlich schon, als ich irgendwann einmal den glorreichen Einfall hatte, überhaupt mit dem Zeugs anzufangen. Ich lese all das, was mich wirklich berührt, ich schreibe, dass ich es im Grunde eh scheiße finde und wisst ihr, was das erste sein wird, was ich nach diesem Beitrag tun werde?
Richtig.
Ich werd' 'ne Nase ziehen.
Ich hab' mir vorhin vier Plomben geholt. Meinen Vater habe ich belogen, und zwar richtig übel (was manche im Forum hier von im halten, das steht auf einem anderen Blatt), er wollte mich einsperren wegen der Geschichte. Ich habe es wieder getan, ich habe ihn angelogen, meine Adoptiveltern habe ich mehrmals beklaut. Ich weiß, ich neige dazu, pathetisch zu werden. Es ist, als würde mir das Zeug ständig ins Ohr flüstern "ach, die quatschen doch nur, im Falle des Falles lassen sie dich im Stich, aber ich bin doch da. Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst, ich bin dein einziger und bester Freund. Ich lasse dich nicht allein, ich schreie dich nicht an, ich beleidige dich nicht, ich akzeptiere dich so wie du bist, wenn du mich hast, dann brauchst du nichts und niemanden anderes mehr. Mit mir fühlst du dich gut, also tue den Teufel und verrate mich, hör' nicht auf die, die wollen mich vor dir nur schlecht machen. Mit mir stehst du alles durch, ich mache dich unverwundbar, ich mache dich selbstbewusst, ich mache, dass du keine Angst mehr hast und lasse dich alle deine Probleme vergessen."
So in etwa. Ich bin heute ein wenig in Schreiblaune, tut mir leid.
Von meinem Vater kann und möchte ich nicht weg. Ich weiß nicht, ich fühle mich an ihn gebunden. Er gibt mir wenigstens den Hauch einer Illusion von einer Familie. Klingt bescheuert. Ich wünsche mir ein Kind. Vermutlich deswegen. Nicht vernünftig, ich bin zu jung, zu verantwortungslos, kann dem Kind nichts bieten, abgesehen davon fehlt der (richtige) Mann/Freund dazu. Deswegen muss ich resignieren, aber der Wunsch ist da. Ich weiß gar nicht, wieso. Ich bin doch gar nicht so schlecht aufgewachsen, ich hatte doch eine Familie, wieso wünsche ich mir dann so zwanghaft eine?
(Ich hab' heute sogar was Verrücktes gemacht, hatte noch einen Gutschein von H&M, für den ich sonst großartig keine Verwendung gehabt hätte, und habe mir dort einen Strampelanzug und ein Schnuffeltuch für meinen zukünftigen Sprössling, meinen kleinen Krümel, gekauft, ich mag Kinder wirklich, ich weiß, dämliche Aktion, das nur am Rande ... Abgesehen davon wird es keine Mutter haben wollen, das regelmäßig Heroin oder irgendwelche anderen Drogen konsumiert, naja, wenigstens rauche ich nicht.)
Zu der Therapie habe ich mich auch breitschlagen lassen. Das war schon länger im Gespräch. Kann jetzt nichts mehr machen, die Unterlagen sind abgeschickt, und ich denke, ich gucke es mir mal an. Wenn's mir nicht gefällt, kann ich immer noch gehen. Ich möchte gar nicht so lange eure Aufmerksamkeit und Zeit strapazieren. Irgendwie habe ich dann ein schlechtes Gewissen. Weil ich auch nicht immer auf alles eingehen kann, gleichwohl ich mir selbstverständlich alles durchlese.
Ach ja, Saubermann, scheiße, das klingt übel, was du da berichtest. Ein Glück, dass es nicht schlimmer gekommen ist ...
Naja, weiß gar nicht, was ich sagen soll. Danke nochmal. Hm, schwach, mehr fällt mir nicht ein.
ALLES ALLES LIEBE
MAXI  |
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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 21. Jun 2013 21:39 Titel: |
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Oh, ich habe noch etwas vergessen. Wegen der Frage von CrazyMan. Ich bin 16, werde Ende Oktober 17. Wollte ich nur noch mal gesagt haben. Hattest ja gefragt.
(Bekloppte Regel ...) |
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Happy Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 125
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Verfasst am: 22. Jun 2013 08:29 Titel: |
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ast hat Folgendes geschrieben: |
wahrscheinlich musst Du erst noch Deinen point of no return überschreiten...
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Was ist denn das für ein Unsinn? Bist du dir der englischen Sprache(Schrift) mächtig?
Wenn Maximus den "Punkt an dem es kein zurück mehr gibt", überschreitet, dann iss Essig.
Wie es schon heißt, "an dem es KEIN zurück mehr gibt" !
mfg
Happy |
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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 22. Jun 2013 17:32 Titel: |
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Ich glaube, er meint damit, dass ich wohl erst auf die Schnauze fallen müsse, um zu erkennen, womit ich da überhaupt zu tun habe.
Ich bin heute auf die Schnauze gefallen. Naja, passiert jedem mal, aber bin trotzdem stinksauer. Außerdem nur eine Plombe, die anderen muss ich erst antesten. Noch nie habe ich so lange auf der Scene verbracht.
"Gibt keiner Schore, wir warten auf meinen Kumpel, der hat gutes Zeug."
Ja, ist klar. Alle sagen: "Der hat gutes Zeug, der zieht dich nicht ab." Und was ist mit dem guten Zeug? Verbrennt ohne Rückstände auf Folie, kompletter Abzug, wenigstens kein Sand oder sowas, aber fast reines Mannitol. So ein Lutscher. So ein Arsch. Sorry, das regt mich auf. Andere lassen das vielleicht mit sich machen, ich aber nicht. Der kommt nicht ungeschoren (man bemerke das Wortspiel) davon, das wird ein Nachspiel haben. Und wenn ich höchstpersönlich auf die Scene spazieren muss um jeden einzelnen dieser Drecksjunkies (nichts gegen Drogenabhängige an sich, aber auf der Scene laufen nur volltrunkene Schwachmaten/Schlägertypen rum) davon zu überzeugen, nichts mehr von dieser Dummnuss zu kaufen. Schaumschläger. Laber-Rhabarber, nichts kommt bei rum ... Gute Schore, gute Schore ... gute Schore am Arsch! Asoziales Drecksschwein. Alles Drecksschweine. Eh alle link. Haben sich gegen mich verschworen. Wenn ich kein kleines unbedarftes Mädchen wäre, bekäme dieser Typ von mir höchstpersönlich eins in seine Fresse. Sorry, wie gesagt, aber ich bin echt geladen.
Feurige Grüße von Maxi
PS: Ja, ich hab's gewusst, dass das irgendwann passieren würde. Nur die Konstellation hat mich einfach aufgeregt. Da gibt man sich schon solch eine Mühe, nur, um abgezogen zu werden. Kennt ihr das? Man holt sich Braunes, denkt sich, ist bestimmt scheiße, ist's super, man hält es für spitzenmäßig, und es ist ein Abzug. Schade um das Geld, ehrlich. |
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Domenico Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013 Beiträge: 3089
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Verfasst am: 22. Jun 2013 20:09 Titel: |
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hi maxi
ich denke das ist jedem schonmal passiert so in etwa jedefalls.
ist nur die frage was man mit dem typen hinterher macht?ich
meine wenn jemand so einen dreck verkäuft dann muss der mit
den konsequenzen leben!
ist auch schon echt assi,ich hasse solche pisser auch wie die pest!
zum glück gibt es nicht all zuviele von solchen checkern.
was machst du jetzt?gibt es garkeine andere möglichkeit mehr heute
schore zu holen?oh man ist echt scheisse sowas!
ich hoffe du bist wenigestens nicht affig?!
lg vittorio |
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Maximus96 Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.11.2012 Beiträge: 367
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Verfasst am: 22. Jun 2013 23:00 Titel: |
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Hey Vittorio,
ja, das passt schon, hatte insgesamt vier Plomben, zwei davon totaler Rotz (hat auch komisch geschmeckt, will nicht wissen, was da sonst noch drin war) und zwei, weitere, die zwei sind zwar nicht der Burner, Standard-Durschnittszeug halt, eher unterer Durchschnitt, aber wenigstens ist 'n bisschen was vom eigentlichen Wirkstoff drin. Eigentlich armselig, die ganze Nummer. Affig bin ich nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich richtig drauf bin ... ? Eigentlich müsst' ich's sein, ich nehme ständig was, habe vor über einem Jahr angefangen, aber ich bin nicht so arg drauf, dass ich ständig unter Entzugserscheinungen leide. Ich nehme ja auch dauernd was, ich halte es wg. Suchtdruck gar nicht großartig lange aus, um auszutesten, wie weit die körperliche Abhängigkeit fortgeschritten ist.
Wie war/ist das bei euch? Wann werdet ihr affig, wann so richtig? Woran merkt ihr es als erstes? Wie lang hat das gedauert, bis ihr euren ersten richtigen Affen erlebt habt?
Ich merke nur, dass ich irgendwann anfange ununterbrochen zu gähnen, ich bekomme Kreuzschmerzen, Rückenschmerzen, Fußschmerzen, Beinschmerzen und Magenschmerzen, fühle mich, als wäre ich einen Marathon gelaufen oder als wär' ich 80, außerdem wird mir 'n bisschen schlecht. Aber das alles klingt schlimmer als es ist, ich finde den Affen momentan noch nicht richtig schlimm, nicht unaushaltbar, ganz abgesehen vom Suchtdruck ...
LG Maxi  |
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Happy Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2012 Beiträge: 125
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Verfasst am: 22. Jun 2013 23:36 Titel: |
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Hallo Maximus,
nun ich erinnere mich das sich bei Shore so etwa 6 Stunden nach der letzten Einnahme das sogenannte Craving bemerkbar macht. Verlangen.
Und wenn du dann nichts nimmst oder nichts mehr hast dann wird dieses Verlangen stärker als alles was du vorher kanntest. Du suchst alle möglichen Verstecke ab, in der Hoffnung doch noch irgendwo etwas zu finden.
Dann geht`s langsam los mit Gähnen, das man das Gefühl hat sich den Kiefer auszurenken, Kopf und Gliederschmerzen, Zuckungen am ganzen Körper, Brechreiz usw.
Alles in allem etwa so schlimm wie ne schwere Grippe, die Symtome gleichen sich ja in etwa. Auszuhalten.
Der wahre Kampf beginnt, nach dem der körperliche Entzug, meisst nach 4 Tagen überstanden ist.
Dann geht`s m.M.n. erst richtig los. Pure Langeweile! Man weiß nichts mit sich anzufangen, kann sich über nichts freuen. Man ist nur noch ein Haufen Elend. Selbst einfache Dinge wie die Wohnung zu putzen werden zur Tortur.
Diesen Zustand empfand ich immer als quälender als den Entzug selbst. Dieser verdammte Suchtdruck blieb bei mir immer ca. 4 Wochen, in denen ich mir hoch und heilig geschworen habe nie wieder Heroin zu nehmen.
Doch spätestens wenn ein "Kumpel" vor der Tür stand war alles wie vergessen. Alles ging gnadenlos schief und der Kreislauf schloss sich. Wieder einmal.
Den ersten Affen bekam ich nachdem ich etwa 6 Wochen durchgehend auf Heroin war. Ich dachte ich muss sterben, dass das erst der Anfang war und jedes mal schlimmer und langwieriger sein würde, wusste ich damals noch nicht.
Heute in Substi mit Subutex ist das gröbste vergessen und verdrängt und es geht mir gut.
Noch ein Nachtrag zu den Tickern die statt Shore einen solch gepanschten Dreck verkaufen das es kaum noch ein Btm ist und es als super Quali anbieten. Solche Affen wurden bei uns schon wegen 50 Gramm in ner Kieskuhle totgeschlagen.
Das war 1997(omg!)
mfg
Happy |
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ast Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 14.03.2012 Beiträge: 3325
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Verfasst am: 23. Jun 2013 10:22 Titel: |
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Happy hat Folgendes geschrieben: | ast hat Folgendes geschrieben: |
wahrscheinlich musst Du erst noch Deinen point of no return überschreiten...
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Was ist denn das für ein Unsinn? Bist du dir der englischen Sprache(Schrift) mächtig?
Wenn Maximus den "Punkt an dem es kein zurück mehr gibt", überschreitet, dann iss Essig.
Wie es schon heißt, "an dem es KEIN zurück mehr gibt" !
mfg
Happy |
nun, ja, ich denke Maxi ist derzeit auf der Suche...
dies beinhaltet auch Grenzen auszuloten und gegebenenfalls zu überschreiten.
Erfahrung ist halt ein sehr guter aber u.U. auch sehr kostspieliger Lehrmeister  |
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Leviathan Gold-User


Anmeldungsdatum: 30.03.2013 Beiträge: 983
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Verfasst am: 23. Jun 2013 11:56 Titel: |
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@Saubermann: Ich bin noch nicht so lange in diesem Forum. Ich schätze Deine Beiträge sehr.
@ Maxi: Hol Dir Hilfe. Ich tue es jetzt auch und ich bin schon in Substitution.
Was Sucht ausmacht, hat Saubermann ( man kann es kaum plastischer beschreiben) geschrieben. Denk nur mal an die Story mit den Russen...
Der Dauerkonsum von Opiaten verändert den Menschen. Ich erlebe es gerade selbst. Anfangs knallte das Buprenorphin in niedrigster Dosierung jegliche Depression weg.Ich fühlte mich großartig, hatte das Wundermittel gegen Depris gefunden. Nach einem Jahr Konsum bin ich zeitweilig auf 10 mg/Tag und ich funktioniere gerade noch so. Der Spass ist weg, kein schönes Subu-Körper-Feeling mehr, kein Bock mehr auf all die Aktivitäten, die mir früher Freude bereitet haben, z.B. Joggen, Sex etc. etc.
Aktuell haben wir (Familie) noch ne Menge andere Probleme, weil meine Frau ihren Job verloren hat. Die Droge verschlimmert das alles, weil ich durch die Droge keine echte Hilfe für meine Geliebte Frau bin.
Nächste Woche habe ich mal wieder ein Gesprächstermin mit meinem Substi-Doc. Ich werde ihm von meinen Problemen berichten und ihn bitten, mir beim abdosieren zu helfen. Nun habe ich das Glück, von Subutex abhängig zu sein. Der Entzug von Methan/Pola soll die absolute Hölle sein. Schlimmer jedenfalls als der Entzug von H. Dagegen soll der Subutexentzug ein Kinderspiel sein, wenn man es langsam macht. Ich werde mir auch weitere Unterstützung von einem Psychiater holen. Muss nur erstmal einen finden, der auch etwas taugt.
Meine Empfehlung an Dich: Wende Dich an eine Drobse, laß Dich für eine kurze Zeit auf Subutex einstellen, damit Du vom H und von der Szene wegkommst. Setze Dir das Ziel, innerhalb eines vernünftigen Zeitraumes von allen Opiaten wegzukommen. Du wirst die Erfahrung machen, dass das Leben ohne Drogen schön und lebenswert ist. Nur jetzt im Moment weißt Du das nicht. Deine Verzweiflung kann ich nachvollziehen. Weil Du aktuell den Tunnelblick hast, keinen Ausweg sehen kannst.
Warte nicht. Morgen ist Montag. Schwing Dich gleich morgen ans Telefon und werde aktiv.
LG, Leviathan |
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campmaster Gold-User

Anmeldungsdatum: 22.07.2012 Beiträge: 623
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Verfasst am: 23. Jun 2013 18:16 Titel: |
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Ich finde das im Nachhinein so ekelhaft mir so gestrecktes Zeug reingezogen zu haben oder Zeug bei dem man absolut null Wirkung gespürt hat. Wenn ich nochmal die Wahl hätte würde ich immer beim Alkohol oder bei Medikamenten bleiben. Wenn man jung ist macht man sich da noch nicht so nen Kopf drüber, bei Heroin scheint das ja auch nochmal ne eigene Liga zu sein.
Ich würde Dir hier gerne nochmal in den Hintern treten das Du bald wieder mit dem Mist aufhörst! Das Leben kann und ist auch ohne schön und es wird durch Drogen nur immer beschissener!
Also viel Glück! |
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Oldmen Silber-User

Anmeldungsdatum: 04.03.2012 Beiträge: 185
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Verfasst am: 23. Jun 2013 18:35 Titel: |
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Also in deinem Alter solltest Dir definitiv Hilfe holen.
Da ich selber kein Konsument und desweiteren bin so kenne ich doch einige Abhängige aus meiner Stadt.
Darunter auch ein junges Mädchen was eine Zeitlang mit einer Fixierung in einem Bein nach Geld gebettelt hat.
Habe sie vor ca. 1/2 Jahr wieder gesehen sie sah ganz anders aus frisch aufgeblüht und erzählte mir als sie mich um Geld bat das sie in der Klinik war wegen ihrem Bein und entgiftet hat.
Nun vor kurzem habe ich sie wieder gesehen und wieder ganz unten angekommen und wieder fragte Sie nach Geld, von ihrem Aussehen her war Sie ganz unten angekommen schmutzig kaum gegessen und ausgemergelt.
Sie kann noch nicht mal mehr spritzen weil sie kaum noch Venen findet.
Habe sie nun längere Zeit nicht mehr gesehen, aber ich kann mir mein Teil denken was geschehen ist.
Möchtest Du so Enden ich denke mal sie war höchsten 17/18 älter nicht.
Lieben Gruß
Oldmen |
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