Auf Trebe sein - Erfahrungsberichte

Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2013 20:59    Titel: Auf Trebe sein - Erfahrungsberichte Antworten mit Zitat

Hallo ins Forum,

sicher gibt es hier viele die schon mal auf Trebe waren.
( Ohne festen Halt und Wohnsitz in der Weltgeschichte unterwegs.)
Ich bin selbst als Kind und Jugendlicher öfters von zu Hause ausgerissen
weil ich es dort manchmal nicht aushielt. Ich kam dann aber immer
bei einem Freund unter, der mir sein Gästebett zur Verfügung stellte.
Doch ich muss immer mal an die Leute denken, die niemanden haben,
in einer fremden Umgebung sind und oft keine Kohle oder Unterkunft.
Was sind da so die Tricks um über die Runden zu kommen,
an Lebensmittel zu gelangen und Schlafplätze zu bekommen ?
Mit was habt ihr schlechte Erfahrungen gemacht und mit was
gute Erfahrungen ?
In meiner Nähe gibt es eine Stadt wo es ein Obdachlosenheim gibt
und die Leute dort drei Mahlzeiten am Tag bekommen.
Viele dort sind auch drogenabhängig. Einige gehen abends immer
zu Pizzerias und fragen nach Resten von Salat, Pizza und Nudelgerichten,
die sie dann verspeisen. Viele sammeln auch Leergut und geben
es dann bei den Supermärkten ab um etwas Geld zu bekommen.
Ich stelle mir so ein Leben sehr heftig vor und auch mit einigen
Gefahren verbunden z.B. bei der Kälte im Winter.
Vielleicht kann man darüber hier aufklären
um anderen schlimme Erlebnisse zu ersparen.

Nehell
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2013 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

hi nehell

also finde ich keine schlechte idee deinen thread.es gibt bestimmt
genug menschen die schon obdachlos waren oder sind.wobei die
die obdachlos sind wohl kaum einen internetanschluss zur verfügung
haben werden.
ich war auch schon mal für ein paar wochen obdachlos.aber so wie
du auch freiwillig weil ich damals stress mit meiner mutter hatte und einfach
mal weg wollte.da war ich 17.ist also schon lange her.aber genau wie du
konnte auch ich so gut wie immer bei freunden unterkommen.also in der
zeit von freund zu freund und kollege zu kollege gegangen.
mal da ne nacht und mal da eine.
bis ich irgendwann keinen bock mehr hatte und wieder nach hause bin.
aber was machen die die keine wahl haben.in der letzten entgiftung in der
ich war(bad schussenried/baden würtenberg) waren schon einige obdachlose.
vor allem viele alkoholabhängige russen die nur auf platte lebten.
viele von denen waren bestimmt 3-4 mal da in der zeit wo ich entiftet hatte.
(ich war ca 7 wochen da).den record hielt aber ein obdachloser deutscher.
der war wirklich 6 mal da in der zeit wo ich da entgiftet habe.echt heftig!
aber was machen wenn man kein dach über dem kopf hat und dann noch
abhängig ist?
ich bin echt froh das ich nicht obdachlos bin und auch nicht werden kann
da meine oma ein eigenes haus hat und ich auf lebendszeit meine wohnung
da behalten kann wenn ich will.das ist mein glück,aber andere haben dieses
glück wohl nicht!

grüsse domenico
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2013 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Vittorio

danke für deine Antwort. Ich denke mal, es gibt auch einige Leute hier,
die Internetcafes frequentieren, wenn sie keinen eigenen Anschluss haben
und dafür braucht man ja nur ein paar Euro.
Ich stelle mir nur die Frage was ich machen würde falls ich mal
obdachlos werde. Ich habe mich schon oft mit Obdachlosen unterhalten
und die haben mir oft ihre Lebensgeschichte erzählt.
Habe in einem Bahnhof mal zwei ältere Obdachlose getroffen,
die dort die Bahnhofsmission besuchten. Der eine war zu DDR-Zeiten
Chef eines VEB mit 300 Arbeitern gewesen und ist nach der Wende
abgestürzt. Arbeit weg, Frau weg, Geld weg, Haus weg,
Selbstachtung weg. Wie das so eben so in unserer kalten Welt läuft.
Er ist dann mit dem anderen Obdachlosen der bei ihm
war nach Westen getrampt, weil es hier mehr Sozialhilfe gibt
und sie im Osten immer Ärger mit den "Glatzen" hatten.
Dann habe ich mal einen Obdachlosen getroffen der im Herbst
immer mit einem Billligflieger für 39 Euro nach Südfrankreich geflogen
ist und sagt das man dort im Winter viel besser leben kann und der
mir erzählte, das sein Sohn ein reicher Tierarzt mit einem
großen Haus ist, ganz in der Nähe wohnt, aber nichts von
ihm wissen will.
Er ist immer zwischen den Obdachlosenheimen hier gependelt,
weil man höchstens nur 4 Tage in einem bleiben kann.
Bei denen wo man unbefristet bleiben kann hat er gesagt,
dort gäbe es häufig Streit und Handgreiflichkeiten zwischen
den Bewohnern und da wolle er nicht hin.
Er hat sehr schöne Bilder gemalt und die auf der Straße verkauft.
Ich habe ihm damals auch eins abgekauft.
Ich finde das sind schon sehr besondere Menschen die auf
der Straße leben und ich finde nicht das sie asozial sind.

Nehell
Nach oben
Domenico
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3089

BeitragVerfasst am: 28. Jun 2013 22:05    Titel: Antworten mit Zitat

ja die schicksale der menschen sind schon heftig.mit den obdachlosen
mit denen ich mich unterhalten habe die haben auch alle früher ein
geregeltes leben und familie gehabt.
aber durch die sucht haben die meisten halt alles verloren,leider!
der eine mit dem ich in der entgiftung gesprochen habe hat medizin
studiert in russland und hatte mal im krankenhaus als chirurg gearbeitet.
echt krass sowas.nur durch den alkohol hat der alles verloren,echt traurig!

lg
Nach oben
tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

moinsen,
obdachlos, drogensüchtig, keine familiären Bindungen, das habe ich 1993/94 fast 2 Jahre am Stück durch.Damals war ich Mitte 20 und hab das ganze Thema besser weggesteckt , als wenn ich es heute nochmal durchmachen müsste.

Ich kann nicht sagen, ich wünsche es keinem, denn so ein Leben prägt einen nachhaltig doch in einer Art und Weise , die sehr hilfreich sein kann.Bei mir war es jedenfalls so.
Aufgrund meiner H, Kokain und Benzoabhängigkeit in der zeit damals bin ich nach einer abgebrochenen Therapie auf der Strasse gelandet.
Ich muss dazu sagen , dass es vor 20 Jahren meiner Meinung nach einfacher war auf der Strasse zu überleben als heutzutage, weil man an Orten "geduldelt" wurde, wo es heute unmöglich ist, z.B. diverse Bhf-Vorplätze, Parzellen,Friedhöfe usw.
Es wird heute nicht mehr geduldet, weil sich viele Obdachlose selber durch ihr Verhalten (Einbrüche, aggressives Auftreten etc) alles versaut haben.

Jeder O-dachlose hat ja seinen Schlafplatz, wo er/sie sich einigermassen in Sicherheit wähnen kann, das wird sozusagen zur Gewohnheit.

Ich wollte damals auch garnicht zu meiner Familie Kontakt aufnehmen, weil ich so tief in der Sucht steckte, dass familiäre Hilfe unmöglich war.
Ich konnte mir nur selber helfen und das sah so aus in erster Linie meine Sucht zu finanzieren durch Kleinkriminalität.
Ich habe immer darauf geachtet, eininigermassen jedenfalls, dass man mir den Strassenjunkie nicht gleich sofort ansieht, dazu hat natürlich auch die morgendliche Katzenwäsche gehört und duschen konnte man in diversen Grosstadteinrichtungen oder nachts im Schwimmbad, das waren so die highlights, nachts im Schwimmbad, was zu essen und zu trinken dabei, saubere Klamotten und natürlich die Drogen meiner Wahl und allein im Sommer unterm Sternenhimmel liegen.
Der Winter hingegen war natürlich derbe, man muss auf seine Gesundheit achten, am Besten ein warmer Schlafsack an einem trockenem,windgeschütztem Ort.Sonst fängt man sich ruckzuck eine Lungenentzündung ein.
In Obdachlosenheimen war ich selten, einmal an Sylvester, weil es echt schweinekalt war und es da drinnen Berliner und heissen Tee gab.
Ansonsten hab ich mit Obdachlosenheimen eher schlechte Erfahrungen gemacht, die Anzahl der Neider, nur wenn du 2Mark mehr in der Tasche hattest war gross und du konntest keine sekunde dein Hab und gut aus den Augen lassen.

Ich habe sehr viele Menschen kennengekernt, denn wenn du 24h Strasse machst, laufen dir eben eine Menge Leute übern Weg.
Nicht immer sind sie dir wohlgesonnen, aber oft habe ich von Menschen Zuwendung erfahren von denen ich es niemals gedacht habe.
So manches Vorurteil meinerseits löste sich in Luft auf, Menschenkenntnis hab ich auf der Strasse "gelernt".
Und dieses Gefühl von Freiheit habe ich selten wieder so intensiv erlebt , wie damals.
Trotzdem morgendlichen act sich den ersten Druck zu organisieren.

Ich bin der Meinung , viel mehr müssten mal diesen Weg gehen, als die Eltern/Geschwister/oma und opa in seine Sucht mitreinzuziehn.

Das ist Lebenserfahrung.

gruss
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

Interessanter Thread.

Es gibt auch einige Personen, die dann mal entschieden haben, dass sie so weiterleben wollen. Sie wollen keine Wohnung mehr und sagen, dass sie sich draußen wohler fühlen. Sie haben sich an das harte Leben gewöhnt und auch da gibt es eine Gemeinschaft, die vielleicht eher zusammenhält wie sonst wo und letzteres glaube ich sofort.

Ich habe solche Erfahrungen nicht, aber was das Zusammengehörigkeitsgefühl angeht, habe ich auf der Arbeit mal was interesantes erlebt. Ich habe zwei Jahre lang mal Asylbewerber aufm Sozi betreut. Die Arbeit war hart und das Publikum echt heftig, im Grunde genommen wurdest du verarscht von vorne bis hinten. Was aber gestimmt hat, war das Kollegium. Wir hatten alle dran zu knabbern und wir wuchsen ein Stückweit zusammen, obwohl wir völlig unterschiedliche Menschen waren. Das Beste, was ich im Berufsalltag erlebt habe.

Ich selbst renne aber im Grunde genommen genauso rastlos rum. In letzter Zeit bin ich auch immer in der Stadt unterwegs und ich treffe auch immer die gleichen Süchtigen. Man kennt sich eben und verbringt gerne in wenig Zeit miteinander. Finanzielle Probleme hab ich keine, ich lade andere auch gerne mal aufn Kaffee ein und oft sind es Menschen, die alle 14 Tage woanders wohnen.
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo tuutsweet,

danke für deine Antwort. Habe mal eine Doku über Obdachlose in
Frankfurt gesehen die auf der Zeil betteln. Dort wurde gesagt,
das manche bis 2000 Euro im Monat so zusammen kratzen können,
aber fast alles von dem Geld für Drogen drauf geht.
Ich denke auch das es heute sehr viel schwerer ist auf
Trebe zu sein als vor zwanzig Jahren.
Ich war mal in München gewesen, wenn man sich da irgendwo
in der Innenstadt auf eine Haustreppe hockt um sich auszuruhen
kommt in der Regel 1 bis 2 Minuten später ein Typ von einem
Sicherheitsdienst und scheucht einen weg, da man ja Passanten
anbetteln könnte und somit den Touristen dort ihr gutes Feeling beim
Einkaufen und Sightseeing trüben könnte. Echt ätzend so was.
Wer in einer ländlichen Region lebt, der könnte ein paar Gärten
ausplündern, aber so was geht meistens auch nur Juli/ August /
September wo man sich Obst und Gemüse holen kann,
ansonsten sieht es schlecht aus.
Kommst du ursprünglich aus Äthiopien ?
( Weil dein Avatar die Flagge von Äthiopien zeigt )

LG

Nehell
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Newlife

das stelle ich mir auch heftig vor so einen Job. Habe früher mal eine
ABM-Maßnahme gemacht da war auch so eine Prominenz.
Von 80 Leute die da mitmachten um ihre Qualifikation auf
dem Arbeitsmarkt zu verbessern hat gerade einer einen Job
bekommen. Hat also gar nicht gebracht.
Aber dle Leute sind selbst irgendwo schuld daran, die
kaufen nur Zeug war "Made in China" ist und dann geht
in Europa die produktive Industrie den Bach runter und
niemand hat mehr Geld um sich was zu kaufen und
dann gehen die Chinesen auch mit ihren Firmen Konkurs
und am Ende sind alle arm. Ein Scheiß Teufelskreis, muss schon sagen.
Unternehmer die gewissenhaft sind und zu ihrer Belegschaft
halten gibt es sehr wenige.
Der einzige den ich so kenne heisst Wolfgang Grupp und ist
der Besitzer der Firma Trigema. Er garantiert den Kindern
seiner Mitarbeiter/innen einen Ausbildungsplatz in seinem
Unternehmen und auch eine anschliessende Arbeitsstelle
bei Trigema.
Würden alle Unternehmer so ähnlich denken, wäre es
mit der Arbeitslosigkeit hier schnell vorbei und auch
mit den Problemen die sie nach sich zieht.
Aber die Leute sind mit ihrem Konsumverhalten
viel zu blöde und selbstsüchtig als das sie richtig
investieren würden und schneiden sich so immer
ins eigene Fleisch.

LG

Nehell
Nach oben
prinzessin22589
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich ist Obdachlosigkeit die schlimmste Vorstellung überhaupt. Eine der Hauptgründe, warum ich nie irgendwas gekauft habe was ich nicht bezahlen konnte und darauf geachtet habe, dass mein Privatleben meinen Job nicht beeinflusst. Nun habe ich das Glück eine Ausbildung zu haben, die mich nie arbeitslos werden lassen kann, dafür müsste ich schon agressiv gegen das gesetzt verstoßen. Auch wenn ich meinen jetzigen Job verlieren kann, aber eine Arbeit die mich finanziert werde ich immer haben. Dafür bin ich wirklich mehr als dankbar, da ich weiß das dies in keiner weise selbstverständlich ist.
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

auch ich bin dankbar dafür, das es mir immer wichig war, beruflich Fuß zu fassen. Ich habe mich zwar von Substanzen abhängig gemacht, aber ich wollte ums Verrecken nie von "Lohnersatzleistungen" abhängig sein. So ist mein Naturell und ich habe da eine gefestigte Einstellung. Das hat mir auch die Sucht nicht kaputtgemacht, weil es mir einfach wichtig ist. Das hat mir niemand gesagt, sondern ist meine eigene persönliche Grundhaltung und nur deshalb hat es auch funktioniert. Wenn ich nicht mehr arbeiten kann aufgrund einer Abhängigkeit mache ich schon von selbst einen Entzug. Das muss mir niemand sagen.
Auch ich habe es durch langjährige Arbeit geschafft und kann nicht mehr gekündigt werden. Da müsste ich auch schon den berühmten "goldenen Löffel" klauen. Vielmehr ist es aber so, dass ich mich im Beruf auch engagiert zeige und auch ohne Studium eine ganz gute Entwicklung gemacht habe. Nur bin ich jetzt am Ende angekommen. Ich kann ohne Studium jetzt wirklich nicht mehr erreichen. Ist etwas schade.
Nach oben
graham
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 9. Jul 2013 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Mir..., fehlt die Sprache. Ihr seid so..., ...gefestigt Very Happy , so ...reif Very Happy

Ich war auch 1993/94 ofW, vielleicht sind wir uns mal übern Weg gerannt, tuutsweet?! Bei mir war´s in HH oder besser=>um den HH Hbf herum. Den ganzen Tag Drachen jagen und Affen erschlagen. Ich hab unter Brücken, unter Zeitungspapier, in Gebüschen, in Autos und sonst wo gepennt, Hauptsache der Druck war gesichert. Ende 94 hat mir die Hamburger Polizei dann empfohlen, die Stadt zu verlassen, was ich naklar nicht getan hab und ich dann ganz schnell von ofW auf bgW(besonders gesicherter Wohnsitz)gewechselt hab...
Jaa, lang ists her...

greetz
graham
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Prinzessin22589

der Hauptgrund für Obdachlosigkeit ist in 80 % der Fälle Mietschulden.
Die meisten heutigen Mietverträge erlauben es dem Vermieter
wenn die 2 oder dritte monatliche Mietzahlung nicht an ihn gezahlt
wird das Mietverhältnis zu kündigen. In manchen geht das sogar
fristlos. Mein letzter Vermieter hat mir mal erzählt das er einen
Mieter in einem anderen Haus gehabt hat, der schon 20.000 Euro
Mietschulden bei ihm hatte.
Er war ein netter Vermieter und eigentlich immer fair und nett, aber
dann hat er beim Gericht eine Räumungsklage bei diesem
Mieter durchgesetzt die auch schnell über den Tisch gebracht
wurde, nach fast 3 Jahren nicht erfolgter Mietzahlung.
Dann gibt es noch die sogenannten Miet-Nomaden, die sich
irgendwo wenn sie können mit falschem Namen einmieten,
aber dann nach einem Monat wieder weg sind um keine Miete
zahlen zu müssen.
Nur in den allerwenigsten Fällen werden Leute obdachlos weil
sie zu viele Schulden bei Versandhäusern haben.
Da gibt es auch Pfändungsgrenzen und Freibeträge, denn man
muss ja von seinem Lohn genug haben um Lebensmittel
zu kaufen usw.

Nehell
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 10. Jul 2013 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist halt, was braucht man am dringendsten
falls man mal obdachlos wird ?
Als erstes wäre da wohl ein Sommerschlafsack und ein
Winterschlafsack der Temperaturen bis - 20 Grad abhält.
Dann wäre ein Notzelt gut wo man auch an Orten kampieren
kann wo man ansonsten von Regen betroffen wäre.
Heute gibt es schon Pocket-Schlafsäcke die man ganz klein
falten kann und die in jeden Rucksack passen.
Dann braucht man sicher noch Camping-Besteck, einen
Kocher und einen Teller und einen Topf.
Und natürlich nicht zu vergessen ein Multi-Tool und
Messer und viele Feuerzeuge um den Kocher anzuheizen.
Und natürlich braucht man Wechselwäsche und irgendwo
eine Gelegenheit diese zu waschen.
Man kann sich auch leicht aus einer alten Konservendose
einen Hobo-Kocher machen. Kennt den von euch jemand ?
Ist ein ebenso einfaches wie gutes Prinzip.
Hier eine Bauanleitung :
http://www.youtube.com/watch?v=SpFaV4dbk6s

Was würdet ihr in diese Liste noch einfügen ?
Vielleicht können Tuutsweet und Graham sagen, was sie
in den zwei Jahren wo sie obdachlos waren an Utensilien
so bei sich hatten.
Wo habt ihr eigentlich eure Klamotten gewaschen als
ihr obdachlos gewesen seid ?
Konntet ihr auch in einen Waschsalon oder konntet
ihr das nur im Obdachlosenheim oder bei der
Bahnhofsmisssion machen ?

Nehell
Nach oben
prinzessin22589
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2013 04:50    Titel: Antworten mit Zitat

In der Regel hat es ja einen Grund warum man seine Miete nicht bezahlen kann. Wenn man arbeitet und sein Geld nicht für was anderes ausgibt, geht das mit der Miete ja. Und wenn man zu wenig verdient erhält man Unterstützung vom Amt. Die Konsumverschuldung ist ein Hauptgrund warum die Leute irgendwann ihre Miete eben nicht mehr Zahlen weil sie nicht wissen, welchen Gläubiger sie zuerst bedienen müssen. Und die Sache mit der Räumungsklage, so schnell geht das eben nicht und vor allem ist das für dein Eigentümer mit erheblichen kosten verbunden.
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 11. Jul 2013 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, das geht hier in Berlin unter Umständen auch mal ganz ganz schnell. Hab Fälle erlebt, da wurden 2 Mieten nicht bezahlt und schon wurde eine Mama mit 2 Kindern geräumt und ins Obdachlosenheim abgeschoben.

Warum weshalb wieso nicht gezahlt wurde, interessierte die Wohnungsbaugesellschaft nicht die Bohne.

Das ist auch DEUTSCHLAND!

Sie hat nicht getrunken, war auf sonst keiner Droge und hat NICHT ihre Aufsichtspflicht verletzt...also die Mama.
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Erfahrungsberichte Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin