Selbsthilfegruppen

Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
MaHo86
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 30.06.2013
Beiträge: 126

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2013 00:13    Titel: Selbsthilfegruppen Antworten mit Zitat

hallo Zusammen,

helfen cleanen Süchtigen eigentlich immer Selbsthilfegruppen oder ist es eine Last regelmässig über die Sucht zu sprechen?

Habe viel von den NA's gehört.. Wisst ihr ob dort jede Sucht vertreten ist unter den Mitgliedern? Hört sich zwar ziemlich Sektenmässig an, aber einige schwören ja drauf Surprised

LG
Nach oben
homeless
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2013 01:43    Titel: Antworten mit Zitat

Narcotics Anonymos ist wohl eher was für drogensüchtige,für alkohol gibt es ja aa.ist überhaupt nicht sektenmässig finde ich es will ja keiner was von dir.du brauchst nicht mal reden und kannst in den meetings nur zuhören.
ich persönlich gehe da nur nüchtern hin weil mich sonst das glück der anderen zu sehr belastet (kein neid)
auf jden fall finde ich NA hilft einem clean zu bleiben und je nach stadt sind die leute auch ganz symphatisch.
einfach mal hingehen.
Nach oben
newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 26. Jul 2013 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

einfach ausprobieren. Ich hab mal ne Gruppe für Alkis geleitet und hab mich aus diesem Bereich wieder zurückgezogen.

Es ist dort so, wie im richtigen Leben. Viele ehem. Abhängige strotzen nur so vor Selbstbewusstsein und proklamieren gerne das, was sie alles erreicht haben, nachdem sie aufgehört haben. Viele stellen gerne ihre Familie in den Vordergrund, ohne sie hätten sie das nie geschafft.

Es ist nicht alles schlecht, vielleicht findest du auch jemand mit dem du gut auskommst. Mir persönlich gefällt dieser Grundtenor nicht mehr. Die Gruppe wird dann auch als überaus wichtig angesehen und oft stehen da auch Vereine im Hintergrund, denen es auch in erster Linie um Repräsentation und Bekanntwerden in der Öffentlichkeit geht.

Ich bin inzwischen auch der Ansicht, dass es gar nicht so falsch ist, wenn man sich mal mit anderen Themen beschäftigt, als nur mit der Sucht. Wenn man bald nichts anderes mehr hört, kann auch das Suchtdruck auslösen.

Gut, es gibt auch SHGs, die mehr einem Kaffeekräzchen ähneln. Da fühle sich auch einige richtig wohl, weil sie die Menschen mögen. Da wird nicht mehr über Suchtmittelkonsum geredet. Diese Gruppen haben in aller Regel einen festen Mitgliederstamm und du wirst dann lange ZEit "der Neue" bleiben. Das kann aber dennoch ganz gut sein, weil andere Themen überwiegen und es selbstverständlich ist, das nicht konsumiert wird (Alkohol).
Nach oben
tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2013 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

hi,

also meine erfahrungen mit Na sind gut.

Eine Sekte ist das schonmal garnicht.

Alles, was Du von dir preisgibts wird diskret behandelt , ist freiwillig und nur du redest ohne feedback,was und so lange du willst.

Wenn du dich danach befreiter fühlst , hast du dein heutiges , bzw momentanes Ziel erstmal erreicht.

In den Pausen quatscht dich der eine oder andere vllt an auf deinen vortrag oder stellt sich einfach nur vor.

Das läuft alles ganz locker und ungezwungen ab.

Wenn du intensiver in Na drinne bist wirst du mit den 12 Schritten der >Genesung konfrontiert werden.

Du bekommst Lektüre zu dem Thema und kannst dich entscheiden ob es dein Weg ist mit dem programm vllt clean zu werden , vllt ist es dein Weg!

Ich kenn Leute , die sind durch Na clean geworden und stehen mit 2 Beinen im Leben, aber sie sind regelmässig zu meetings gegangen, jahrelang und gehen heute noch hin.

lg
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 844

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2013 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kommt halt drauf an, was du für Erwartungen an dich und an andere hast
wenn du so eine Selbsthilfegruppe aufsuchst.
Wenn du frei von der eigenen Geschichte werden willst, dann ist es
sicher nicht optimal. Denn die eigene ( Leidens)geschichte ist dort
ja Grundlage allen Handelns.
Gruppen können einem sicher Halt geben wenn man in einer
Krise ist, aber pragmatisch deine Probleme auflösen damit ist
es so eine Sache, die auf wackeligem Grund steht.
Viele Leiter von solchen Gruppen waren selbst mal Betroffene
und ihre Koordination und ihr Ehrenamt ist somit immer ein
Stückweit Eigentherapie wo sie sich beweisen wollen, das sie
es geschafft haben und anderen prinzipiell auf ihre
Art "helfen" wollen.
Das ist meiner Auffassung nach eine ziemlich kurzsichtige Art zu helfen,
denn sie glaubt das alles und jeder Probleme hat und berücksichtigt
nicht, das sich die Umstände auch ändern können.
Wer sich wie in solchen Gruppen nur auf die Probleme konzentriert
der ist nicht mehr offen für viele Problemlösungen.

LG

Nehell
Nach oben
tuutsweet
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2013 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

@nehell,
du hast da sicherlich einen wunden Punkt in diesem riesigen NA Komplex getroffen.
Klar, da laufen auch viele Spackn rum, die einen raushängen lassen und auf das Leben so offensichtlich unauthentisch abfeiern, das es nicht echt rüberkommt.
Und es wird auch Leute dort geben , die sich weiter Zeug in die Venen jagen , aber in den meetings wichtige Ämter bekleiden und kluge texte abgeben.
Aber die verarschen sich selbst und das ist ja nicht dein problem.

Aber wenn ich jetzt mal einen abend völlig neben derspur bin und die chance habe, in ein meeting zu gehn und dampf abzulassen, wär das eine überlegung wert, um mir nix zu holen.
Meistens läuft es natürlich anders, leider.

lg
Nach oben
Lugosi
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2013 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

hallo,

zuerst einmal hat NA mich konsumfrei gehalten, so lange ich
regelmäßig zu den meetings gegangen bin, doch nachdem ich
entschieden hatte nicht mehr zu den meetings zu gehen ging
es sehr schnell wieder bergab mit mir.
NA war für mich lange zeit eine große stütze und hilfe.
was ich an NA sehr geschätzt habe war, das ich dort von mir
reden konnte und durfte, jedoch niemand versucht hat mich
zu therapieren, denn das ist ein grundsatz bei NA jeder bleibt
bei sich und bezieht sich nicht auf aüßerungen anderer.
auch empfand ich es als positiv, das es in den meetings nur
betroffene und keine therapeuten gibt, ebenso ist keine
hierarchie vorhanden.
alles in allem eine runde sache, du gehst bei NA soweit
du willst, dir steht frei wie sehr du dich einbringst oder ob du
die schritte arbeiten möchtest, alles basiert auf freiwilligkeit.

sicherlich gibt es eine kehrseite, wenn es beim cleansein
überhaupt eine kehrseite gibt.
ich habe viele süchtige kennengelernt die NA zu ihrem lebens-
mittelpunkt gemacht haben und sowas wie suchtverlagerung
betrieben haben.
ich kenne leute die laufen von einem meeting ins nächste, jeden
tag ein meeting, aber wenn es ihnen hilft, okay!
nur mir wäre das einfach zu viel.

schlussendlich kann ich NA empfehlen, jedoch kenne ich auch
keine anderen selbsthilfegruppen.

in clean phasen helfen mir sprüche aus NA auch heute noch

nur für heute/die nächsten 24 stunden nehme ich keine drogen,
damit hab ich teilweise monatelang durchgehalten.
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 844

BeitragVerfasst am: 2. Aug 2013 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tuutsweet,

ist mir bewusst. Mir fällt eben nur immer wieder auf, das Menschen
die ganz schnell gerne anderen helfen, das nicht
aus Nächstenliebe tun, sondern das diese Art zu helfen immer
eine Art Rückgewinnungsvorgang für sie ist.
Sie sind in ihrem inneren keinesfalls selbstlos,
sondern unheimlich stolz und können sich
unheimlich gut und schnell in andere Menschen einfühlen und mit
ihren Ratschlägen und ihrem Helfersyndrom die Menschen in
ihrer Umgebung auf ihre Weise lenken. Nur wollen sie sich damit helfen,
sonst niemandem und prostitutieren sich versteckt als emsige Helferlein
um bei allen anderen einen Stein im Brett zu haben und dafür Energie
und Wertschätzung zu bekommen.
Aber sich selbst helfen lassen wollen sie nur äußerst ungern.
Auch wenn man sich für ihre Hilfe erkenntlich
zeigt, wehren sie das schnell ab.

LG

Nehell
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 08:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nehell,

aber nicht alle mit einem Helfersyndrom sind so wie von Dir beschrieben.
Ich hab schon immer gerne geholfen, selbst als Kind schon und hab mich selbst immer hinten angestellt.

Ich tu das nicht, weil ich für mich selbst was erhoffe oder Selbstbestätigung haben will. Nein, aus einem ganz anderen Grund. Ich trage eine Hoffnung in mir, nämlich mit Hilfe die kalte Welt ein wenig wärmer zu machen.

Lenken will ich auch nie, nur eine Richtung weisen, mehr nicht. Ich denke auch, das wenn alle etwas mehr Nächstenliebe ausüben würden, würde es vielen etwas besser gehen. Aber der Egoismus lebt. Leider!

LG Lämmi

P.S. Sorry für den bescheuerten Ausdruck, aber Tili und Hitze passen nicht zusammen...
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 844

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lämmchen,

aber die Welt zum guten ändern kannst du doch nur, wenn du dich erst mal
um deine Bedürfnisse kümmerst und nicht um die der anderen, oder ?

Aber diese Konditionierung ist weit verbreitet: Sich um die anderen
kümmern und sich um die Geschichte der anderen sorgen und dabei
seine eigenen Bedürfnisse ausblenden und verdrängen.
Ist auch nur allzu einfach doch damit ist man immer ein hilfloser Helfer
der vom Hilfsbedürftigen unterbewusst abhängiger ist als dieser von
den Helfern.

LG

Nehell
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 10:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nehell,

das sehe ich etwas anders. Natürlich kümmere ich mich auch um meine Bedürfnisse, aber eben nicht ausschliesslich-weil ich keine Egoistin bin. Es gibt nicht nur mich auf dieser Welt, sondern auch noch andere Menschen. Und wenn dadrunter einer ist, der Hilfe möchte und dann auch annimmt ist das doch gut, oder nicht? Das bestätigt mich nun nicht oder gibt mir ein wahnsinnsgeiles Gefühl, nein, ich bin froh, wenn es demjenigen danach etwas besser geht.

Als hilflose Helferin betrachte ich mich nun nicht gerade. Hilflos war ich oft dann, wenn die mediz. Hilfe versagte und jemand verstarb...da ja.

Nochmal zum Ursprungsthema. Ich hab oft überlegt ob ich in eine SHG gehe. Habe aber Angst davor, aus folgendem Grund. Dort geht es oft immer nur ums rumgesuhle in einem Thema. Das Lachen bleibt vor der Tür, das Thema ist oft die Sucht oder Schmerz...ob das dann effektiv hilft? Das Leben hat so viele Faszetten...und son Einheitsgelabere nach Schema F ist nicht mein Ding.

LG Lämmi
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 844

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 10:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lämmchen

ich denke wer sich wirklich ganz um seine Bedürfnisse kümmert, kann gar
kein Egoist sein, sondern würde im Gegenteil dadurch glücklich und selbstzufrieden werden.
Doch glückliche Menschen die nichts von anderen wollen und keine
"Hilfe" brauchen sind eine Gefahr für die Gesellschaft.
Glück ist das Gegenteil von Ego und der egoistischen Gesellschaft.
Und glückliche Menschen verletzen
das Ego normaler Menschen ob sie wollen oder nicht
und werden deshalb als Bedrohung betrachtet.

LG

Nehell
Nach oben
Mia30
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.02.2012
Beiträge: 263

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Ich würde sagen wer sich "NUR" um seine Bedürfnisse kümmert ist ein Egoist.

Natürlich sollte jeder auf seine Bedürfnisse achten und vor allem daran arbeiten diese auch zu erfüllen. Aber es gibt eben auch Menschen die es glücklich macht anderen zu helfen. Warum ist das so schwer zu glauben ?

Und warum sind glückliche Menschen eine Gefahr für die Gesellschaft ?
So ein quatsch !

Auch ist Glück nicht das gegenteil von Ego ! Das Gegenteil von Glück ist Pech !

In meinen Augen hast du wirklich eine seltsame Ansicht von glücklichen Menschen oder auch Menschen die anderen Helfen wollen.

Wer anderen Menschen selbstlos hilft, bekommt natürlich irgendwo Wertschätzung. Aber nun frag ich dich. Was kann man sich dafür kaufen ?
Und was ist falsch daran Energie daraus zu ziehen wenn man Wertgeschätzt wird ?
Mir wurde schon oft geholfen ! Und ich bin DANKBAR dafür das ich heute Glücklich bin.

selbstlosen Gruß Mia
Nach oben
lämmchen
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3756

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

HAllo,

Mia-Du sprichst mir aus der Seele. Ich verstehe auch nicht, warum glückliche Menschen eine Gefahr darstellen.

Und noch was: ich helfe ausschliesslich Exclamation selbstlos Exclamation . Will dafür nix im Gegenzug, so bin ich nun mal. Was ist daran verkehrt? Ich gebe gerne, ganz einfach.

Wertschätzung erfahre ich, weil ich so bin wie ich bin, nämlich nicht egoistisch, immer ein offenes Ohr für andere habe ( das ich aber auch mal dicht mache ).

Nee, da komm ich jetzt nicht mehr mit.

Wenn jetzt schon Menschen angezählt werden die so sind, dann läuft aber noch viel mehr in der Gesellschaft verkehrt. Ich bin glücklich wenn andere glücklich sind.

Gruss Lämmi
Nach oben
Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 844

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wirkliches Glück kann man sich nicht verdienen. Wäre dem so, dann müssten
wir alle schon längst im Paradies auf Erden leben.
Wirkliches Glück kann man nur erlangen wenn man die eigene Geschichte
vergisst. Und dafür muss man genau genommen immer weniger tun
und immer mehr im Hier und Jetzt leben.
Und Leute die das tun, werden eben von der Gesellschaft beargwöhnt.

Und wenn ihr beiden meint, das ihr so selbstlos seid und deswegen
irgendwelche Bedingungen erfüllen müsst, weil ihr was von anderen
wollt, dann seid ihr nicht frei und macht euch auch abhängig.
Nur das wollte ich damit sagen.
Schaut mal lieber selber nach was die Intention hinter euren
Handlungen ist. Ich denke doch, das es der Stolz ist.
Das soll keine Wertung im Sinne von Gut oder schlecht sein,
so ist eben die menschliche Natur.

LG

Nehell
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Clean sein Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2, 3  Weiter
Seite 1 von 3
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin