Polamidon als Medikament gegen die Angst

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Flu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 14:48    Titel: Polamidon als Medikament gegen die Angst Antworten mit Zitat

Hallo in die Runde,

seit etwas mehr als 1 Jahr „medikamentiere" ich mich selbst mit Polamidon bzw. Methadon.
Letztes Jahr einige Wochen am Stück, dann nur notfallmäßig 2-3mal im Monat, seit 3 Wochen wieder regelmäßig.

Ich bin Mitte 30 und hatte bisher keinerlei Berührung mit harten Substanzen, bin auch alles andere als drogenaffin.
Der Grund für die Polageschichte ist, dass ich seit Jahren phasenweise an einer starken Angsterkrankung leide
und nach vielen zermürbenden Versuchen keine wirksame „legale“ Therapiemethode gefunden habe.
Oder besser gesagt: Methode zur Schadensbegrenzung.

Denn die Angst killt alles. Also ich spreche von einem Level, wo Psychotherapie und harmlosere Substanzen nichts
bewirken. Das Einzige was zur Angstminderung geholfen hat und was der Psychiater verschreibt, sind Benzos. Lorazepam,
Diazepam. Aber die machen mich zum Zombie. Matschiges Hirn, müde, vergesslich und ich kriege nach jeder Einnahme
eine Art Rebound, sehr unangenehm. Nach meiner Info gibts inbezug auf Abhängigkeitssymptome und Entzug
keine wesentlichen Vorteile, aber da weiß der ein oder andere unter euch sicher mehr dazu.

Nachdem ich mich hier reingelesen habe, weiß ich, dass Pola/Methadon zu recht umstritten ist,
aber in meinem Fall hat es mir das Leben gerettet.

Letztes Jahr habe ich zum ersten mal eine Krise -mit Methadon- überbrückt.
Ich habe über einige Wochen zwischen 2,5mg und 12mg nach Bedarf genommen, immer mit Pausetagen,
so dass der Entzug kaum spürbar war. Außer Gähnen und Niessen habe ich kaum etwas gespürt.
Meine Connection warnt mich aber ausdrücklich vor weiteren Entzügen,
weil die mit der Zeit schlimmer werden.

Jetzt bin ich noch nicht voll auf Angst, aber genau das will ich vermeiden und darum nehme ich etwa
alle 3 Tage bei sich anbahnenden Angstsituationen geringe Dosen Polamidon. Immer 2,5mg Methadon entsprechend.
Ich bekomme keinen Kick oder Anfall von Glücksgefühlen. Das Zeug macht mich einfach halbwegs normal und
damit gesellschafts- und also arbeitsfähig. Ich fühle mich nicht mehr so ultraverletzlich und hab dann so eine Art
Schutzmantel um mich. Manchmal bekomme ich so ein leichtes Gefühl von Beschwippstsein, was ich aber eher
unangenehm finde.

Ich weiß um das Risiko einer Abhängigkeit (auch wenn die physischen Konsequenzen außerhalb meines Vorstellungsbereiches liegen) .
Aber das nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dadurch irgendwie leben kann.
Und auch wenn mein „Leben“ gerade auf einem minimalen Level stattfindet, meinen Jobs nachgehen und mich auf
diese Weise selbst finanzieren und von meinem Psychostress ablenken - mehr geht gerade einfach nicht. Aber ich lebe!

Lähmende Angst ist das absolute Antileben, etwas Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen.
Jetzt bin ich beim Polamidon gelandet und bin einerseits unbeschreiblich froh, einen Strohhalm gefunden zu
haben. Andererseits hab ich eine Scheißangst, dass ich damit nicht weit komme, da ich ja bald spürbar Toleranzen
entwickeln werde.

Kann mir jemand erklären, auf was ich mich ungefähr gefasst machen muss?

Ich freu mich auch einfach, mit jemandem darüber zu quatschen. Hab hier schon viele erhellende Beiträge gelesen ...
und da ich so etwas wie ein Doppelleben führe, bin ich gerade sehr erleichtert, hier frei aus dem Bauch sprechen zu können..

Schöne Grüße!
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hi, ich kann dir sagen das wenn du erst eine Toleranz von Polamidon hast, dann wirst du ein Gefühl haben was "unzufriedenheit" vermittelt. Wenn du dann entziehen möchtest, erlebst du die Hölle und die Angst wird dich schier in den Wahnsinn treiben. Auch wenn du das nicht hören möchtest aber das einzige was hilft ist eine Vertrauensperson zu finden wo du reden kannst und qualifizierte Denkanstöße erwarten kannst. Dies kann ein Freund oder auch Psychotherapeut/in sein. Vielleicht wirst du ne Weile suchen müssen aber es lohnt sich. wenn du Diazepam verordnet bekommen hast, nimm es nur bedarfsweise, wenn gar nix mehr geht.
Ich geb dir diesen Rat weil ich weis wovon du redest.
Gruß Greg
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

2,5ml metha+etwaige nebenwirkungen werden wohl nicht so "schlimm"sein, wie die angst, die du empfindest?!
die gefahr ist natürlich gross, eine toleranz und abhängikeit zu entwickeln aber andererseits=>du weißt, daß du nur damit funktionierst. du hast also nur die wahl es weiter zu nehmen, mit allen drohenden konsequenzen oder es bleiben zu lassen, ebenfalls mit allen drohenden konsequenzen.
ich denke, die wahl wird dir leicht fallen!

greetz
graham
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prinzessin22589
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 31. Jul 2013 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte ja auch eine angsterkrankung und natürlich ist es oft nötig Medikamente zu nehmen um therapiefähig zu werden, aber wie stellst du dir das perspektivisch vor? Hast du denn neben deinen Experimenten auch eine Therapie begonnen oder willst du gar keine Hilfe annehmen? Weißt du warum du diese Ängste hast? Ich weiß das sind viele intime fragen, würde aber helfen wenn man Tipps geben soll. Ich selber habe über einige zeit eine analytische Therapie gemacht und bin seit dem Abschluss angstfrei. Dies alles liegt jetzt auch schon einige Jahre zurück. Es gibt viele Medikamente die angstlösende wirken und nicht dieses suchtpotenzial Bergen. Ich würde dir wirklich empfehlen einen Psychater oder Neurologen aufzusuchen und dich adäquat behandeln zu lassen, dann ist der weg in die Therapie vielleicht auch möglich
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2013 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Dem kann ich nur zustimmen. In dem Moment wo du Emotionen durch Substanzen veränderst oder betäubst, kannst du sie auch nicht verarbeiten. Mit dem Pola verdeckst du die Problematik und schiebst sie vor dir her. Mit jedem Schritt häufst du so mehr an bis der Haufen so groß ist das dir das Pola nicht mehr hilft. Irgendwann platzt die Blase und die ganze Sch. . . e prasselt dann auf dich nieder. In dem Moment hast du noch weniger Möglichkeiten und Energie um dann schadensbegrenzend zu reagieren. Mach dich stark für deine Schwächen und Leiden. Die passende Medikation, erleichtert dir den Weg. Ich weis wovon ich rede.
Gruß Greg
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Flu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 1. Aug 2013 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für eure Antworten.

Es ist wahr, dass ich mit dieser Medikation das Grundproblem meiner Angst nicht löse.
Nur was machste, wenn Psychotherapie nicht ausreicht und LEGALE Psychopharmaka keine Erfolge bringen?

Die Alternative wäre, jetzt inne Psychiatrie zu gehen.
Aber da sind Ärzte, Psychiater, die oberflächliche Schnelldiagnosen abgeben (ich kenns), um dann alle möglichen Neuroleptika, Benzos,
SSRI an dir ausprobieren (Produkte bestimmter Pharmaunternehmen werden bevorzugt..).
Keine Privatsphäre (Doppelzimmer) und die Therapeuten dort sind leider unterirdisch.
Wenn ich da hingehe, gebe ich nen Teil meiner Würde an der Eingangstüre ab. Vielleicht gibts auch bessere Kliniken,
ich habe noch keine gescheite kennengelernt.

Aber die Hauptsache ist für mich, dass ich arbeiten gehen muss. Und will. Ich lebe von der Hand in den Mund, finanziere mich
notgedrungen mit kleinen Jobs. Finanzielle Unterstützung durch meine Eltern ist nicht möglich. Mal eben ne Pause machen geht nicht.
Wenn dann würde ich gerne etwas rumreisen, freiwillig auf Bauernhöfen oder so mitarbeiten, ohne Zwang und viel Verpflichtung, aber das kann ich mir einfach nicht leisten.

Mit den Ursachen meiner Krankheit beschäftige ich mich eigentlich ständig. Also ich denke da eher zuviel drüber nach, als dass ich da was verdränge.
Auch habe ich jemanden zum reden, mein Partner ist sehr verständnisvoll.
Und eine Psychotherapie steht auch nochmal an (leider noch einige Monate Wartezeit).
Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen bringt das eben nicht so viel. Ich stecke da seit über 10 Jahren drin und die Phasen
zwischen den Krisen wurden immer nur kürzer.

Die Angst haut mich psychisch wie körperlich einfach total um.
Stell dir vor, du hast starke Entzugssymptome und sitzt währenddessen beim Therapeuten oder versuchst, dich mit jemandem
zu unterhalten. Das funktioniert nicht.

Mit Polamidon funktioniere ich einigermaßen. Blöderweise habe ich das Gefühl, dass ich da keine Wahl habe.
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Flu
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich interessieren würde ist, wie lange wird es dauern, bis ich spürbar Toleranzen entwickle?
Kann man das irgendwie beeinflussen, indem man größere Pausen zwischen Einnahmephasen macht?
Wie gesagt, ich nehme sehr wenig, etwa 2,5mg und habe im Schnitt 2-3 Tage Abstand dazwischen.

Und wie lange dauert denn ein richtiger Entzug von Polamidon?
Wäre super, wenn da wer was weiß...



Prinzessin
Zitat:
Ich selber habe über einige zeit eine analytische Therapie gemacht und bin seit dem Abschluss angstfrei. Dies alles liegt jetzt auch schon einige Jahre zurück. Es gibt viele Medikamente die angstlösende wirken und nicht dieses suchtpotenzial Bergen. Ich würde dir wirklich empfehlen einen Psychater oder Neurologen aufzusuchen und dich adäquat behandeln zu lassen, dann ist der weg in die Therapie vielleicht auch möglich


Könntest du das mit der analytischen Therapie noch etwas näher beschreiben?
Was genau glaubst du, hat die Ängste "besiegt"?
Möchte jetzt tatsächlich etwas in der Richtung machen, jedoch keine reine Analyse. So einen Onkel hab ich nämlich mal ausprobiert und fand es nicht heilsam, 1 X pro Woche zu reden ohne Feedback. Der Typ ist währenddessen fast eingeschlafen...

Grüße!
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prinzessin22589
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube nicht das ich die Angst besiegt habe, ich habe die Ursache die dazu geführt haben zuerst mal wahr genommen, dann noch mal durchlebt und dann verarbeitet. Als dieser Prozess der Verarbeitung auf einem guten weg war und ich auch meinen Eltern verzeihen konnte, waren scheinbar die Ängste nicht mehr nötig und sind weniger geworden und dann ganz geschwunden. Für mich hat es Monate gedauert bis ich mich überhaupt erst auf die Therapie einlassen konnte. Meiner Erfahrung nach hilft es gar nichts sich gegen die Ängste zu wehren. Eher sie als das zu sehen was sie sind, ein Hilfeschrei der Seele und gucken was sie verursacht. Meine Ängste haben mir sehr geholfen zu den Ursachen zu kommen und zu verarbeiten.
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Sophisticated
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 06.12.2012
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 3. Aug 2013 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Flu,

über Angstzustände weiß ich nichts, aber über Pola weiß ich was...
Ich nehme es selbst seit mittlerweile fast 17 Jahren.
Die Dosis, die Du nennst, ist natürlich sehr klein. Zum Vegleich fängt eine Substitutionstherapie mit Pola bei etwa 3 ml (15 mg) an, die meisten Leute nehmen dann aber wesentlich mehr, auch Dosierungen um die 15 ml sind keine Seltenheit.

Wie schnell Du dich gewöhnst, ist natürlich schwierig voraus zu sagen. Allerdings denke ich, dass bei täglich gleichbleibender Dosierung eine körperliche Toleranz nach einigen Wochen erreicht ist - dazwischen müsstest Du schon nach 4 oder 5 Tagen Konsum immer eine Woche aussetzen, um einer Abhängigkeit zu entkommen. Wobei es ja sein kann, dass Du mit dieser Dosis trotzdem weiterhin gut leben kannst, denn bei dir geht es ja nicht darum, eine Sucht zu stillen wie bei mir. Ich habe in den schlimmen Zeiten meiner Sucht immer mehr gebraucht: nicht körperlich, sondern psychisch.

Beim Entzug ist es so, dass der herbe Teil so 4 Wochen geht. Das ist das schlimme an diesem Stoff: da er so eine lange Halbwertzeit hat, geht auch der Entzug so lange, ist aber nicht so heftig wie bei kürzer wirkenden Opiaten. Trotzdem bedeutet das dann Durchfall, Magenkrämpfe, unruhige Beine, Herzrasen, Angst, Schwitzen, Frieren etc.
Ganz ehrlich: ich würde an deiner Stelle nochmal schauen, ob es nicht doch was anderes gibt. So ein Entzug ist der Horror und Du kannst das Pola ja auch nicht ewig aufm Schwarzmarkt kaufen.
Hast Du schon Lyrika probiert? Das hilft doch auch gegen Angst, wenn ich mich nicht täusche. Soll aber auch ein Abhängigkeitspotential haben. Vielleicht gingen ja auch Opioide mit einer kürzeren Halbwertzeit - vielleicht würde dir schon Tramal helfen, davon entzieht man dann auch nicht so lange. Aber das sind nur Ideen.

Wie auch immer du dich entscheidest: gute Besserung!

Gruß, Sophie
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Domenico
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 19.04.2013
Beiträge: 3088

BeitragVerfasst am: 4. Aug 2013 05:47    Titel: Antworten mit Zitat

hi flu

ich kann sophisticated nur recht geben.eine tolleranz baut sich extrem
schnell auf.ich habe auch eine angststörung und bin in substi mit pola.
bei mir hat das pola überhaupt keine spürbare angstlösende wirkung
mehr.
mir helfen nur benzos die ich aber wegen der substi nicht nehmen
darf.ich fange aber am montag endlich mit meiner tagesklinik für die
angststörung(sozialphobie) an.ich denke nur eine therapie kann einem
helfen die angst wirklich zu bekämpfen.
medikamente unterdrücken die angst ja nur,aber dauerhaft solltest du auch
eine therapie machen!
wegen der pola-tolleranz.also in der regel gewöhnt der körper sich innerhalb
von 1-2 wochen an eine bestimmte dosis.so war es bei mir jedenfalls.
ich hoffe du bekommst dein problem in den griff.angst ist echt assi ich
weiss wie das ist!ich war seit monaten nicht mehr richtig einkaufen in einem
supermarkt.ich hoffe das mir die tagesklinik hilft weil ich weiss nicht was ich
sonst machen soll.ich habe so viel medis gestestet aber mir helfen leider nur
benzos.
und die darf ich 1.nicht nehmen wegen der substitution und 2. ist der
entzug auch die hölle habe ich auch schon hinter mir.
bitte versuche das pola nicht jeden tag zu nehmen denn bald wirst
du 100% eine höhere dosis brauchen damit die angst weggeht.und so
dosierst du dich immer höher.
und ein pola entzug geht ewig.da hast du nach 2 monaten immer noch
körperliche symptome.so war es bei mir!
versuche eine therapie zu machen mit pola wird auf dauer nicht gehen!

liebe grüsse Domenico
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Gregory
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 15.03.2010
Beiträge: 639

BeitragVerfasst am: 5. Aug 2013 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Siehst du, nun hast du noch einige Meinungen von Leuten welche das Dilemma erfahren haben, also dem Irrglauben: Opioide wären ne gute Lösung. Das wären sie vielleicht wirklich wenn man sie im Supermarkt fürn paar Cent bekäme und wenn sie ,freilich nicht körperlich abhängig machen würden.
Ein ganz zentrales Entzugssymptom ist übrigens starke Angst!
Das eigentliche Problem dabei aber ist, das egal ob mit Opioiden oder mit beliebiger, anderer, betäubender Substanz: wenn die Angst nicht aufgearbeitet wird, wird sie immer größer. Betäubt allerdings wird sie (eben weil sie "unbemerkt" bleibt) so groß das dabei weiterer Schaden entsteht der sich mit deinem Grundproblem addiert und so für dich allein unbeherrschbar wird.
G.
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Flu
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Bronze-User


Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2013 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank Sophie für die ausführlichen Erklärungen und die guten Wünsche.

Ich bin jetzt vorsichtiger geworden und hab nun 10 Tage bis zur nächsten
Dosis ausgehalten.
Heute wurden die Hoffnungslosigkeits/Suizidgedanken unaushaltbar und
zum Glück haben schon 2mg ausgereicht um mich etwas runterzuholen.
Das Ding mit den Alternativen ist eben, dass ich bisher nichts gefunden
habe, was bei mir anschlägt. Lyrica klatscht dich voll gegen die Wand.
Die effektiven Sachen haben als Kehrseite idR den sedierenden und
matschig machenden Effekt und machen oft zusätzlich körperlich abhängig,
wie eben Valium und co.

Bisher gibt es auf dem Markt kein wirksames Mittel gegen heftige Angst,
das alltagstauglich ist. In den entsprechenden Foren herrscht oft die totale Ratlosigkeit. „Emapunil“ http://en.wikipedia.org/wiki/Emapunil
scheint zwar solch ein Wundermittel zu sein, aber es erscheint nicht auf dem Markt und man findet kaum Infos darüber im Netz.

Ja, Domenico, ich gebe dir recht, für auf Dauer ist das nichts.
Ich sehe nur einfach gerade keine Alternative. Die Angst ist einfach mördermäßig , psychisch und physisch... sie foltert, lähmt. Und Lähmung, lähmender Schmerz.. das ist wie endloses Sterben...
na du kennst es ja selbst.
Es soll eine Überbrückung sein, ein Notfallmedikament.

Das mit der Tagesklinik ist ein großer Schritt. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Erfolg dabei!
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Flu
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 27.07.2013
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 10. Aug 2013 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zu deinem letzten Beitrag Gregory
ich habe nie angenommen, dass Opiate ne gute Lösung sind. Ich befinde mich
da echt in einer Zwickmühle und will mich einfach umfassend informieren.

Was das Verarbeiten der Ursachen betrifft: ich bin da schon sehr lange dran, hab mich nie gedrückt davor, im Gegenteil. Und trotzdem macht die Angst ihr eigenes Ding.
Es klingt immer so toll und vielversprechend „Therapie machen“. Aber dass sich das Leben damit zum Guten verändert, hat weniger mit LEISTUNG oder mit Wille und Diszplin zu tun. Es hat was mit Vertrauen in die Welt zu tun. Und das kann man sich eben nicht systematisch erarbeiten. Schön wärs aber auf jeden Fall.
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 11. Aug 2013 06:38    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du schreibst du bist lange bei der Verarbeitung, machst du eine Therapie oder versuchst du es alleine? Es gibt keine wunderpille gegen Angst. Die Verhaltenstherapie ist ja die standardbehandlung bei Ängsten, sicherlich auch hilfreich. Allerdings in meinen Augen auch symptombehandlung wie Medis und kratzt nicht an den Ursachen.
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Mario
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.08.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 20. Aug 2013 21:39    Titel: Polamidon Antworten mit Zitat

Meine Frau ist auf 10mg Polamidon und will zu Hause sich sellbst davon entgiften allso auf 0!
In eine Entgiftung will sie nicht gehen .
5 Tage hat sie jetzt schon geschafft,aber jetzt wierd es langsam krietisch finde ich weil sie klagt über Schmerzen in den Gliedern.
Meine Frage an euch geht das überhaubt sich sellbst zu entgiften bei der Menge?
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