Brauche Hilfe, Tipps etc

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schmetterling89
Anfänger


Anmeldungsdatum: 08.08.2013
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 12:40    Titel: Brauche Hilfe, Tipps etc Antworten mit Zitat

Liebes Forum,

mein Bruder, 17 Jahre alt, kifft bereits seit Jahren, ich vermute, dass er mittlerweile auch andere Drogen konsumiert. Er ist sehr launisch, wird schnell aggressiv und geht auch gegen meine Eltern an. Ich wohne nicht mehr zu Hause, bekomme aber regelmäßig von meinen Eltern erzählt was wieder vorgefallen ist und erlebe es live mit, wenn ich zu Besuch bin und er mal wieder "schlecht" drauf ist. Meine Eltern hatten bereits Gespräche bei der Drogenhilfe, dies hat jedoch gar nichts gebracht - er leugnet und lügt.

Er bestielt meine Eltern, leugnet danach alles - er war es nicht. Selbst wenn man ihn erwischt - "Ich wars nichts; Hab doch gar nicht gemacht" und so weiter. Er hat nur einen relativ schlechten Hauptschulabschluss, hat es einfach bisher nicht so leicht gehabt, noch nicht das richtige gefunden - habe mit ihm zusammen sämtliche Bewerbungen geschrieben, er begann eine Ausbildung zum Bäcker, brauch sie aber wieder ab. Derzeit macht er nichts, er lungert nur rum, ist Nächte lang unterwegs, sagt nicht wohin er geht, macht im Grunde was er will.

Meine Eltern sind mit der Situation überfordert, wissen nicht mehr was sie tun sollen - Gespräche im Guten nützen nichts. Er hat irgendwie zwei Gesichter - auf der einen Seite das liebe, sensible Nesthäkchen ("Mama, lass uns nicht mehr so viel streiten, ich hab dich doch lieb!") und dann wieder ist er uns allen so fremd.

Er hat bestimmt schon 5 Handys zerschlagen, schlägt Türen ein, wirft Dinge durch die Gegend - meine Mutter hat teilweise auch Angst vor ihm.. Mein Vater vermutlich auch, weswegen er nicht mehr viel zu alldem sagt.

Ich bin leider auch ratlos und weiss meinen Eltern nicht mehr zu helfen. Solange er selbst nicht will, können wir ihn ja auch nicht zum Entzug zwingen oder ähnliches.

Vielleicht macht er auch nur ne schwere Zeit durch, Pubertät, keine Perspektive .. aber so wie es derzeit ist, kann es nicht mehr weiter gehen. Er wird im Oktober 18 und ich befürchte, dass es dann nur noch schlimmer wird.

Die Ämter fühlen sich auch nicht wirklich verantwortlich.

Ich hoffe es gibt Leute unter euch, die mir helfen können - Tipps, Erfahrungen etc.

Liebe Grüße!
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo schmetterling,

das hört sich ja übel an. Was überhaupt nicht geht, ist, daheim zu randalieren und die Eltern zu ängstigen. Nesthäkchen hin oder her - ich finde, es ist Zeit, dass er die elterliche Wohnung verlässt. Wie ihr das bewerkstelligen könnt, weiß ich auch nicht, habe in solchen Dingen keine Erfahrung. Eines würde ich aber auf jeden Fall tun (auch wenn Du schreibst, dass ein Gespräch im Guten nichts bringt):

Bittet ihn als Familie an einen Tisch und bietet ihm Hilfe an. Sollte er kein Problem zu haben glauben, macht ihm eine glasklare Ansage. Wenn er nicht in der Lage ist sich zu benehmen, muss er ausziehen und zwar ganz schnell. Im Zweifelsfall am Tag seinens 18. Geburtstages. Im schlimmsten Fall wird er dann erstmal obdachlos sein, aber es ist nicht einzusehen, dass Eure Eltern unter seinem Verhalten derart leiden müssen. Ach ja, und: Auf keinen Fall würde ich ihm an Stelle Deiner Eltern Geld geben. Essen - Trinken - Kleidung - Wäsche - "Homeservice" - das muss reichen. Wer kauft ihm denn die ganzen Handys, die er dann zerschlägt? Das muss aufhören!

Ich wollte, ich könnte was Ergiebigeres dazu schreiben ...
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Caro78
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und willkommen im Forum,

manchmal stecken psychische Erkrankungen hinter "seltsam schwierigen" Jugendlichen die versuchen diese Symptome mit Drogen zu überdecken wodurch es dann manchmal noch schlimmer wird wie zum Beispiel bei hebephrener Schizophrenie.
Vll steckt eine psych Erkrankung dahinter.
Beim nächsten "Ausrasten" können deine Eltern den Notruf wählen und einen psychiatrischen Notfall melden. Dann wird er mitgenommen in die Psychiatrie und durchgecheckt. Dort kommt er auch nicht an Drogen und vll nutzt er seine Zeit um zu gucken was mit ihm los ist, Therapie zu beginnen.

Ansonsten zum Psychiater zur Diagnostik, fort Therapievorschlag bekommen.

Ich befürchte das dein Bruder das alles nicht möchte.
Dann geht nur die Zwangseinweisung solange er noch nicht 18 ist. Allerdings ist das auch krass fuer Eltern und Kinder.
Besser waere ein Gespräch mit der Bitte um Auszug.
Er soll sich eine eigene Wohnung suchen bis zum Datum x. Er muss gucken wie er es finanziert bekommt. Wenn er dort nicht zurechtkommt und niemanden hat der hinter ihm herräumt, dann ist die Chance grösser dass er sich Hilfe sucht.

Zu Hause ist es ja einfach! Er hat Essen, Wäsche, Strom, ect...
Nehmt ihm das quasi weg... Er sollte Erwachsen werden...Wenn er es nicht finanzieren kann und sich kein Job sucht erkundigt euch beim Harz4 Amt und beim Jugendamt wegen Hilfe und zwar aufgrund seiner Ausraster. Fuer Eltern unzumutbar auf Dauer...

Betreutes Jugendwohnen ginge evtl auch. Deine Eltern haben zwar noch das Aufenthaltsbestimmungsrecht aber ohne Eigenmotivation nehmen die oft nicht auf...

Wenn Eltern Angst bekommen geht es so gar nicht. Da ist der Ofen aus! Wenn es wirklich ne psych Erkrankung ist wird es evtl mit Medikation besser werden.
Ich wuerde auch das Kiffen in der Wohnung verbieten und es ihm ansonsten konsequent wegnehmen wenn er sich nicht dran hält.

Berichte doch mal wie es weiter ging bei euch!

lg Caro
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Leviathan
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 30.03.2013
Beiträge: 983

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte mich veilchenfee anschließen. Bietet ihm Hilfe an, ehrlich und konstruktiv. Alles muss auf den Tisch bzw. Zur Sprache kommen. Macht dem Jungen aber auch unmissverständlich deutlich, dass ihr dieses Benehmen keinesfalls länger dulden werdet. Man muss sich in Acht nehmen, nicht Co-abhängig zu werden. Sollte der junge Mann das nicht annehmen, dann sollte er sofort ausziehen.

LG, Leviathan
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scoobi
Anfänger


Anmeldungsdatum: 02.03.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz so einfach ist es zum Glück nicht, ein Kind vor die Tür zu setzen.
Bis zur vollendeten Berufsausbildung oder bis zum 27igsten Lebensjahr sind Eltern verpflichte, ihren Kindern ein Dach über dem Kopf, Essen, Kleidung, Taschengeld zu gewähren.
Trotzdem geht es nicht an, dass sich der Bengel so daneben benimmt.
Sollte ein klärendes Gespräch mit der Familie nichts bringen kann, unter gewissen Voraussetzungen, die meiner Meinung nach gegeben wären in deinem Fall, ein Anspruch auf soziale Leistungen geltend gemacht werden, was aber im Fall deines Bruders mit Sicherheit an Auflagen geknüpft wäre, wie falls erforderlich, Beratung Entgiftung, Therapie.
Der eventuelle Anspruch auf soziale Leistungen besteht aber nur, wenn deine Eltern nicht in der finanziellen Lage sind, deinem Bruder Unterhalt zu zahlen im Falle des Auszugs aus der elterlichen Wohnung.
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veilchenfee
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4076

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der eventuelle Anspruch auf soziale Leistungen besteht aber nur, wenn deine Eltern nicht in der finanziellen Lage sind, deinem Bruder Unterhalt zu zahlen im Falle des Auszugs aus der elterlichen Wohnung.

Daran dachte ich auch schon. Wenn er rausfliegt, müssen die Eltern weiterhin bezahlen - wenn sie können - und das wird sicher teurer, als wenn er weiterhin im Elternhaus wohnen bleibt. Dennoch kann es so nicht weitergehen.

Zitat:
Ganz so einfach ist es zum Glück nicht, ein Kind vor die Tür zu setzen.

Wie mans nimmt. Wenn es sich um ein KIND handelt - stimme ich Dir zu. In diesem Fall ist es ein junger Mann, der bald volljährig wird und sich daheim aufführt wie ne Wildsau. Möchte nicht mit den Eltern tauschen!
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anny
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.10.2011
Beiträge: 464

BeitragVerfasst am: 8. Aug 2013 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wie bequem es ist mit 300 Euro monatlich zu leben, in einer bescheidenen Wohnung und nur mit dem nötigsten eingerichtet, das wird der junge Mann schnell merken.


Die Liebe von Eltern ist meistens bedingungslos, trotzdem muss man nicht alles für das eigene Kind ertragen. Niemand sollte sich als Geldgeber, Futterspender, Hausmädchen und Fußabtreter missbrauchen lassen, erst Recht nicht von der eigenen Familie.

Spätestens beim ersten selbst ersparten Handy überlegt man es sich dreimal ob das Teil gegen die Wand fliegt. So ein eigener Haushalt mit allen Rechten und Pflichten kann einen Menschen schnell auf den Boden zurück holen.

Aber letztendlich liegt es an den Eltern. Wieviel können und wollen sie ertragen, wie lange wollen sie es dem "Kind" noch bequem machen?

Er hat keinen Grund was zu ändern. Es läuft doch auch so, er hat alles was er braucht und muss nichts dafür tun. Und benehmen wie eine offene Hose kann er sich auch noch.
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 868

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2013 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

In so einem Alter ohne sinnvolle Beschäftigung zu Hause rum hocken ist
natürlich eine totale Belastung. Vielleicht kann dein Bruder ja in eine
Integrationsfirma gehen oder einen gemeinnützige GmbH die
Beschäftigungsprogramme für junge Arbeitslose anbietet.
Gibts eigentlich in jeder größeren Stadt, meistens haben die
ein Recycling-Zentrum angeschlossen oder ein Möbelkaufhaus
mit gebrauchten Möbeln.
Jedenfalls bei uns in der Gegend gibt es solche Angebote
für junge Arbeitslose oft.
Und da dein Bruder von Cannabis abhängig ist, fällt er auch
sicher in den Personenkreis der auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt
ist und in so eine gemeinnützige GmbH ( gGmbH ) aufgenommen
werden kann.

Alles Gute

Nehell
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Madeira
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 14.02.2013
Beiträge: 78

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2013 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

scoobi hat Folgendes geschrieben:
Ganz so einfach ist es zum Glück nicht, ein Kind vor die Tür zu setzen.
Bis zur vollendeten Berufsausbildung oder bis zum 27igsten Lebensjahr sind Eltern verpflichte, ihren Kindern ein Dach über dem Kopf, Essen, Kleidung, Taschengeld zu gewähren.

Das stimmt nicht - so mal überhaupt nicht... Wie kommst du auf Taschengeld?

Ab dem 18. Lebensjahr kann er der Wohnung verwiesen werden, da er erwachsen ist.
Hat er eine Ausbildung, sind die Eltern unterhaltsverpflichtet - egal in welcher Form.
Während der Erstausbildung ist dies so.

Bricht er diese ab/beginnt eine 2. Ausbildung/macht gar nichts, gibts nix von den Eltern.

Ich weiß nicht, wo du deine Infos herhast, aber sie sind ziemlich falsch.
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 9. Aug 2013 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

naja da würde ich doch glatt mal sagen er braucht ne arbeit/ausbildung, dann hat er schonmal etwas eigenes geld, und außerdem hat er nen geregelten tagesablauf.

ob er nur kifft oder nicht kann ich kaum wissen, aber das spielt aiuch nicht unbedingt so eine große rolle.

ich hab auch nur nen miesen hauptschulabschluss, und hab trotzdem ne lehrstelle gefunden.
bei kleineren handwerksbetrieben braucht man oft nicht mal ne bewerbung schreiben, einfach vorbei gehen, und fragen ob man mal ein par tage probearbeiten darf.
und wenn man sich dann nicht blöd dran stellt, bekommt man nen job/lehrstelle.
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