Definition "schwer/schwerst Abhängig" ? und meinun

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novate
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.01.2009
Beiträge: 293

BeitragVerfasst am: 31. März 2009 21:16    Titel: Definition "schwer/schwerst Abhängig" ? und meinun Antworten mit Zitat

Hi. (Das ist ein sehr langer beitrag, ich hoffe manche interessieren sich dafür)

Ich lese sehr viel über das thema "sucht", vorallem da es auch bei mir eine rolle spielt wie einige schon wissen.
Nun habe ich recht viel über behandlung und therapieformen für "schwer/schwerst" abhängige durchgelesen (Obwohl mich das jetzt direkt nicht betrifft bin ich an den thema sehr interessiert).
Meistens geht es da um sachen wie die abgabe von z.b medizinischen heroin für eben betroffene personen oder der einrichtungen sehr großer gut ausgestatteter therapieeinrichtungen in der süchtige die ihre sucht entgültig loswerden wollen sogar über jahre verweilen können und arbeiten sowie ausbildung machen könnten um wieder in das normale leben zurückzufinden, soweit ich gelesen habe und ich hoffe das stimmt, man kann ja bei diesen berichten nie wirklich wissen ob das stimmt, weil auch viel humbug verbreitet wird, sind mir ein paar begriffe unklar die ich gerne erklärt bekommen würde und auch ein paar meinungen würden mich interessieren.

Also 1.: man liest sehr oft den begriff "schwer" "schwerst" abhängig, es wird aber nirgendwo erläutert was das eigentlich heißt, wann ist eine person "schwer" abhängig von einer droge, geht es dabei um die länge einer sucht sowie der konsummierten menge und die rückfälle ?

2. Ich hab einige berichte gelesen, in england und schweiz wurden projekte gestartet in der medizinisches heroin an eben sogenannte "schwerst" abhängige ausgegeben wird und das kann unter aufsicht in räumlichkeiten konsumiert werden. (Natürlich alles unter ärtztlicher aufsicht)

Mich würde eure meinung dazu sehr interessieren, besonders was die offene aber regulierte abgabe von suchtgift an schwerabhängige betrifft, findet ihr das gut ? Wenn ja oder nein, warum ?

Meine meinung dazu.

Angeblich wurde bei der studie in englang festgestellt das sich heroinabhängige durch die offene ausgabe von heroin sogar selbständig abdosiert haben und einige es schaffen aufzuhören. (So zumindest steht es in dem bericht).

Also pro: Ein schwerst abhängiger wird wohl eine gewisse menge an rauschgift brauchen und das kostet ihm natürlich unsummen an geld, job ist in diesen stadium unrealistisch also wird er leider in die kriminalität gezwungen, wenn ihm sein suchtgift sozusagen frei zur verfügung gestellt wird ist der vorteil, sein soziales umfeld bleibt verschont, kriminalität wird eingedämmt und der süchtige muss um an die droge zu kommen keine entwürdigenden dinge tun die seine psychische lage nur verschlechtern, prostitution z.b treibt menschen in einen ewigen teufelskreis der depression und folgenden konsums.

Kontra: Egal ob kontrolliert oder nicht, leidergottes ist der mensch gierig, ich wäre mir sicher das solche institutionen missbraucht werden. schmiergelder würden fließen und das gutwillige projekt wird schnell für illegalen profit missbraucht. auch ein grund dagegen wäre.. ist es vertretbar das man eine person die süchtig ist sozusagen einfach "fallengelassen" wird, quasi.. du bist so süchtig das es keinen sinn mehr macht.. hier hast du dein rauschgift, richte dich damit zu grunde wenn du willst ? bzw.. so mancher würde sich denken "naja werde ich halt schwer abhängig umso besser, bekomm ich meinen stoff gratis"

Ein sehr schweres thema.

Das andere thema sind große therapieeinrichtungen die dafür ausgelegt sind süchtige vielleicht sogar über mehrere jahre aufzunehmen um ihnen eine perspektive für ein drogenfreies leben zu eröffnen sammt ausbildung etc.

Pro: einfach eine gute sache, wir wissen, das beenden einer sucht ist mit den körperlichen entzug nicht getan, dazu gehört mehr, es braucht seine zeit sich zu "normalisieren" in der heutigen leistungsgesellschaft ist das für einen süchtigen sehr sehr schwer, ich fände es gut wenn man diesen leuten eine chance geben würde sich auch wenn es lange dauert neu zu ordnen und "neu" anzufangen.

Kontra: Solche therapiestellen wären ein wahres paradies für illegale einfuhr von suchtgift. viele hätten die idee gerade mit den leuten die davon wegkommen wollen ein geschäft machen zu können und 2. auch leute dessen therapiezeit vorrüber ist währen ihr lebenlang gezeichnet und geächtet von der gesellschaft, sie würden immer als "giftler" gelten sobald wer erfahren würde das sie dort waren.


Das wäre das thema und meine meinung dazu, ich freue mich auf die meinung anderer. bitte objektiv und bringt das thema auch nicht direkt mit meinen suchtproblem in verbindung, es geht rein nur um das thema selber und nicht um mich. (Danke)

Als schlusswort möchte ich noch sagen..und diese aussage ist sicherlich so manchen ein dorn im auge: Jeder der drogen konsummiert trifft eine entscheidung für sich, die folgene sucht ist somit "eigene" schuld. Egal welche motivation und umstand der auslöser dafür waren.

Dennoch finde ich, unser staat ist verantwortlich dafür, da er harte drogen verbietet auch für die opfer des misserfolgs sorge zu tragen, eine tatsache ist das suchtgift frohlockend auf den straßen gehandelt wird, alleine der missbrauch von verschriebenen therapiemedikamenten wie z.b substitol grenzt an wahnsinn. Deswegen hat der staat auch für seinen misserfolg sorge zu tragen und süchtigen die es schaffen wollen auszusteigen alle hilfe die sie brauchen zukommen zu lassen und damit meine ich sinnvolle therapien und vorallem eine neue bessere drogenpolitik.

mfg
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worstcase
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 31. März 2009 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jeder der drogen konsummiert trifft eine entscheidung für sich, die folgene sucht ist somit "eigene" schuld.


...nur so ein gedankenspiel:
es wurde nachgewiesen, dass es unter alkoholkranken eine typologie-gruppe gibt, die eine sehr hohe prädisposition und affinität zur sucht/abhängigkeit aufweist. diese entsteht ua durch
-gehirnerkrankungen vor dem 14. lebensjahr,
-perinatalschäden,
-gehirnverletzungen vor dem 14.lj,
-epilept. anfälle unabhängig von alkohol,
-frühkindliche verhaltensstörungen etc

wie ist das jetzt deiner meinung nach? haben abhängige, die zu dieser gruppe gehören, weniger schuld an ihrer sucht...?
wäre ja eigentlich die logische schlussfolgerung, da sie ja aufgrund von von-ihnen-nicht-beeinflussbaren-faktoren eine stärkere anfälligkeit, tendenz oder neigung zur abhängigkeitsentwicklung haben...
aber kann man ihnen dadurch die "schuld" völlig absprechen?

wenn ich eine genetische prädisposition zur abhängigkeit habe (was ja nachgewiesenerweise eine rolle spielt), bin ich dann auch weniger schuld an meiner sucht? also quasi eine "nicht ganz so schuldige und schlechte abhängige" wie die anderen, die diese genetik nicht haben?

das heisst, wir haben da also eine ganze hierarchie unter abhängigen, ...gemessen an dem schuld-level...???!!!

ich bin für jede sinnvolle diskussion offen, allerdings finde ich, man sollte sich über die entstehungsmechanismen von sucht und abhängigkeit genau informieren bevor man behauptungen aufstellt.

karo
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novate
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Anmeldungsdatum: 12.01.2009
Beiträge: 293

BeitragVerfasst am: 31. März 2009 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hi du.

Ich hab das "jeder ist schuld" absichtlich am anfang geschrieben, ich bin nämlich einer der es nicht so sieht.

Jeder Konsument hat die entscheidung für sich getroffen drogen zu nehmen, die schuld daran liegt jedoch sicher nicht bei allen an ihnen selber.

Eines muss ich ehrlich sagen, ICH bin das perfekte beispiel von wem der sich selber in die schei... geritten hat, ich hatte eine tolle kindheit, einen tollen job, ich hab eine weltreise gemacht und eine wundervolle freundin und familie.
Ich hab heroin aus spaß genommen und ich wusste von anfang an das es süchtig macht, trotzdem hab ich dauerkonsum betrieben, aus reiner dummheit und fahrlässigkeit, das war einer der gründe warum ich es geschafft hab noch einigermaßen rechtzeitig die bremse zu ziehen, ich wusste von anfang an genau auf was ich mich einlasse, natürlich hab ich heroin ansich unterschätzt wie es jeder tut, also ich hätte mir nicht gedacht das es SOO schwer ist damit aufzuhören und welch harte schwerwiegende konsequenzen es hat so eine sucht zu beginnen.

Ich bin ein idiot.. und selber schuld, mich sollte man in einen raum stecken und mich zwingen kalt zu entziehen, das würde mir wirklich gehören, ich nehme nun codein und schleiche aus, ich bin feige und stehle mich aus der sucht heraus, das gebe ich wirklich offen zu, ich kann mir deswegen so manches mal nicht in die augen sehen. Also nicht jeder ist arm und leider "reingerutscht".. wiegesagt ich gebe selber zu das ich an allem selber schuld bin, DAS IST aber nicht jeder.

Dennoch, alleine das ich an heroin gekommen bin, ist ein fehler des staates und ein misserfolg von denen, heroin ist verboten also hat auch wer die sorge dafür zu tragen das es nicht auf unseren straßen verkaufbar ist, wie schon angemerkt, alleine der schwarzhandel mit substitutionsmittel ist eine banale fahrlässigkeit des staates, weil in österreich (wien) hat das substitutionsmittel "substitol" heroin fast vom markt vertrieben, die leute gehen ohne suchtproblem zum artzt jammern das sie abhängig sind, geben eine opiatpositive urinproble ab und schwups bekommen sie medikamente ausgehändigt, ich sehe das an meinen beispiel, ich ging zum artzt sagte ich konsummiere 3g h am tag und will weg, urinproble rezept.. bam bam bam.. 2mal 60stck 120mg codeintabs die woche, die sucht hätte wirklich jeder einfach vortäuschen können, die abgaberegelungen sind ein witz.. man könnte fast denken die pharmakonzerne und die ärtzteschaft provozieren diesen schwarzhandel mutwillig.. weil das ist sehrwohl auch ein geschäft für die.

Und das dealen *GGG* ? ich hab mein h auf offener straße gekauft meinen dealer getroffen zusammen gelacht.. immer an der selben stelle 8 monate lang.. jeden tag, die polizei ist vorbeigefahren.. nichts, man sah einfach das dort bestochen wurde.. das war sooo offensichtlich das schmiergelder an die polizei flossen und das ist ein fehler im system, das sollte nicht sein.

Daran schuld sein ist eine sache, aber die möglichkeit für so einen markt liegt nochimmer an der verantwortung unseres staates, weil der ist korrupt bis gehtnichtmehr, süchtige werden geradezu gezüchtet, tritt man einen schritt zurück und sieht das "ganze" merkt man das die drogensucht und substitution der leute einfach ein rieesen geschäft ist, versicherungen bezahlen die kosten der pharmafirmen und ärtzte und die freuen sich gewaltig über den schwarzhandel und reiben sich die hände.. das ist einfach so.

Weil die substitution mit medikamenten die eigentlich einen langwierigeren entzug als heroin verursachen ist ja eigentilch ein klarer beweis für das ganze, ein gutes geschäft wem auf ein medikament abhängig zu machen das nur über jahre ausgeschlichen werden kann. Wenn man das geld z.b für einen stationären entzug und eine folgende jahrelange therapie ausgeben würde währe das viel gescheiter.. wird aber nicht gemacht.. wegen geld

lg
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Elfe
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Anmeldungsdatum: 31.03.2009
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2009 03:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gebe Novate voll und ganz Recht. Ich habe zwar auch eine Scheiss vergangenheit und manchmal denke ich auch dass es anders gelaufen wäre hätte ich das alles net erlebt, ABER als ich mir die erste Nase Heroin gelegt habe und gezogen habe, habe ich das mit vollem Bewusstsein getan obwohl ich wusste was das verursacht und wozu es führen kann (wie es auch letzendlich gekommen ist). Ich denke mir auch ich bin selbst Schuld dran, keiner hat es mir geraten oder mich gar zu gezwungen, es war mein freier Wille also muss ich nun auch die Schuld dafür tragen. Ich ganz allein. Jeder Mensch hat ein Gehirn zum Nachdenken und egal was er erlebt hat oder was er für ein Grund hat um letzendlich etwas zu nehmen/trinken und anhängig zu werden, es ist jedem seine eigene Handlung und dementsprechen seine eigene Schuld.
Auch wenn die von worstcase aufgezählten Gründe zur Abhängigkeit führen könnten, trotzdem spielt der eigene Wille eine große Rolle. Und man kann nicht den aufgezählten Gründen die Schuld geben sondern nur dem eigenen Willen, also im Endeffekt sich selbst.
Für mich gibt es kein weniger Schuld und mehr Schuld dran. Eigentlich ist man immer selbst Schuld dran solange man bei vollem Bewusstsein die Sucht durch Konsum herausfordert. Nur dann trägt man in meinen Augen keine Schuld, wenn man durch fremdeeinwirkung dazu gezwungen wird, und das kommt nur in den seltensten Fällen vor!
LG
Sandrine
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novate
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.01.2009
Beiträge: 293

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2009 07:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hi

Ich bin mir sicher bei manchen fällen sind schlimme erlebnisse oder schlechte kindheit und traumatische erlebnisse auch ein grund. Aber ehrlichgesagt das wird auch gerne als ausrede verwendet, weil eigentlich kann fast jeder mensch traumatisches aus seinen errinerungen ausgraben, es wird nur so gern gesagt "meine kindheit war so schlimm ich musste mich betäuben".. ich finde bei vielen ist das einfach nur eine ausrede, zugern wird sowas als grund angegeben, es gibt auch leute mit sehr schlimmer kindheit die nie zu drogen greifen würden.

Ich lasse mir eher noch gruppenzwang einreden, aber naja durch gruppenzwang betreibt man eigentlich keinen dauerkonsum der wirklich in eine tiefe sucht führt sonnst hätte man sehr nette freunde die einen gern finanziell durchziehen *g*, aber klar bei einer droge wie heroin ist der erste konsum schonmal der griff zur türklinke ins verderben.

Allerdings, ich wiederhole mich, der staat hat für sein versagen harte drogen von den straßen zu bringen zu bezahlen, süchtigen gehört vollste unterstützung und jede hilfe ins leben zurück zu finden.

"-frühkindliche verhaltensstörungen etc"

hast du dich schon einmal vor eine volkschule gestellt und die kinder beobachtet ?.. ich glaub 90% der kinder sind verhaltensgestört, dafür können sie aber nichts, das ist der misserfolg der heutigen gesellschaft, den jungen leuten wird im kindesalter bereits soviel abgefordert das sie schon als kinder unter stress stehen, jede kindheit ist im moment ein trauma einfach wil den kindern viel zu viel abverlangt wird, geboren in eine kalte leistungsgesellschaft, eigentlüch müsste demnach jeder alkohol oder drogenkrank sein, ich habe schonmal gesagt unter den falschen umständen würde JEDER und ich meine ohne ausnahme JEDER mensch in eine sucht geraten, einfach weil jeder mensch in sich das streben nach glückseligkeit und ruhe hat und drogen können einem soetwas verschaffen. Jeder würde dazu greifen wäre der moment falsch/richtig.



mfg
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worstcase
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 28.11.2008
Beiträge: 596

BeitragVerfasst am: 1. Apr 2009 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

morgen!
habe leider nur kurz zeit, kann also nicht auf alles eingehen.
das mit der schuld ist eine schwierige frage, deshalb ja auch das "gedankenspiel".
aber nochmal: ein mensch, der eine genetische prädisposition hat oder durch die vorher aufgezählten gründe zur risikogruppe für abhängigkeit gehört (also allein organisch/physiologisch leichter abhängig wird), dieser mensch müsste dann doch wirlich automatisch weniger schuld haben.
sein "freier wille" ist ja "eingeschränkt", er hat also bezüglich abhängigkeit, sucht, affinität zu drogen oder suchtmitteln ganz andere grundvoraussetzungen als ein "gesunder" mensch...

ich habe absichtlich ein beispiel aus dem alk-bereich gewählt, da ich glaube, dass man sucht und "beschaffungskriminalität" teilweise auseinanderhalten muss.
die schuldfrage gilt für beide oder sogar alle süchte. der verlauf der sucht ist auch teilweise vergleichbar. aber was den heroinsüchtigen durch den staat etc angetan wird, ist meiner meinung nach eine andere geschichte. so furchtbar und ungerecht das ganze auch ist, es hat mit der von mir gestellten schuldfrage nicht mehr viel zu tun.
deshalb bin ich vorher auch nicht auf dieses thema eingegangen, sondern habe mir nur diesen schuld-satz rausgepickt.
ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

ich glaube, ich verstehe schon, was du mit "ausreden" für den konsum (kindheit etc) meinst. das wollte ich jetzt auch gar nicht diskutieren. ich wollte nur die frage aufwerfen, was mit der oben genannten gruppe von leuten ist. wir leben ja in einer gesellschaft, in der man automatisch ziemlich früh mit alkohol in berührung kommt, ohne bewusst etwas illegales zu konsumieren.
wie schaut es da also mit der schuld aus, wenn sie unbedacht schnell abhängig werden, ...also schneller oder unbewusster als andere...?

novate, ich hab deine geschichte eh verfolgt. ich meine das alles auch nicht persönlich, ich finde das thema nur sehr interessant und diffizil. vor allem in vergleich mit der alk-sucht, da alk ja was legales und gesellschaftlich akzeptiertes ist.

so,...ist doch länger geworden und ich muss jetzt fetzen...
wünsche allen einen schönen tag!
lg karo
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***crazy***
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Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2009 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

hi
ich wäre sehr für medizinische heroin ausgabe-für schwerabhängige...pro und kontras gibt es überall, man muss nur auswiegen können-was man für was in kauf nimmt..

laut ärzten, bin ich schwerabhängig...ich bin in einer drogenambulanz(von da bekomme ich mein rezept zur substitution), mit 4 fachärzten..als ich das erste mal drüben war wussten die doch garnicht was mit mir machen...verschrieben mir ein zeug nach dem anderen...hab jetzt suboxone 36mg-hilft mir kaum was-suchtdruck ohne ende und abends manchmal schon diese misst beinkrämpfe..., hab nach 1jahr immer beikonsum....komm zum glück bald in ne entzugsklinik, aber ich wäre echt froh wenn es das schon gäbe, mit medizinischer heroinausgabe

schuldfrage:
natürlich trägt jeder selbst schuld, aber auch manche personen oder situation können dazu beitragen

lg
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novate
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 12.01.2009
Beiträge: 293

BeitragVerfasst am: 2. Apr 2009 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

hi crazy.

hmm ich weiß das gehört nicht dazu aber kannst du mir sagen wie bei dir beikonsum möglich ist, suboxone enthält ja "naloxon".. sollte das nicht grade beikonsum verhindern weil es opioide am rezeptor blockt ?

ist keine unterstellung oder irgendwie böse gemeint weißte ? würd mich nur interessieren also das medikament an sich.

danke
Zitat:

aber nochmal: ein mensch, der eine genetische prädisposition hat oder durch die vorher aufgezählten gründe zur risikogruppe für abhängigkeit gehört (also allein organisch/physiologisch leichter abhängig wird), dieser mensch müsste dann doch wirlich automatisch weniger schuld haben.
sein "freier wille" ist ja "eingeschränkt", er hat also bezüglich abhängigkeit, sucht, affinität zu drogen oder suchtmitteln ganz andere grundvoraussetzungen als ein "gesunder" mensch...


Ja also, da hast du sicher vollkommend recht.
Weißt du, solche themen machen wir angst weil es auf eine sache zutrifft die wohl jeden menschen ein bisschen angst macht.. nämlich der freie wille, so viele sachen gerade bei drogen deuten nämlich wirklich darauf hin das wir eine biologische maschinen sind.. man nimmt eine substanz und ist glücklich.. hat man die substanz nicht fehlt ein chemischer stoff im gehirn bzw. ist weniger und man ist unglücklich... das deutet darauf hin das man garkeinen freien will hat.. und das ist eine sache die macht mir volle angst *g* offtopic sry hehe

lg
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***crazy***
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 07.11.2008
Beiträge: 216

BeitragVerfasst am: 4. Apr 2009 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

hi novate,
ja stimmt, naloxon+hero=affe...aber naloxon wirkt nur ca 12h und so ist das mit beikonsum auch nicht schwer....und manchmal nimm ich sie nicht richtig(spuck sie aus), weil mich das schon sooo anzipft-die solln mich richtig einstellen-aber zum glück kann ich bald auf entzug Wink
lg
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kolja50
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Anmeldungsdatum: 01.03.2011
Beiträge: 39

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

warum soll ich schuld sein an meiner sucht...ich sehe es nicht als sucht...warum soll man eine schuld tragen wenn man sich selbst hilft...mir helfen opiate einfach zu leben...deshalb sehe ich alles ein wenig anderst...
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Stehaufmännchen
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Anmeldungsdatum: 30.05.2011
Beiträge: 356

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 04:05    Titel: Antworten mit Zitat

kolja50 hat Folgendes geschrieben:
warum soll man eine schuld tragen wenn man sich selbst hilft...mir helfen opiate einfach zu leben...

Du Glücklicher. Liegt aber auch ein wenig an der persönlichen Definition von "Leben".
Mir hat "H" lediglich geholfen völlig am Leben vorbei zu leben.
Wenn Du allerdings die Beschleunigung Deines körperlichen Verfalls sowie den Verlust jeglicher sozialer Integrität als Gewinn verbuchst, dann ist "H" wirklich DEINE Droge.
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Tamal_Freundin
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 21.10.2010
Beiträge: 269

BeitragVerfasst am: 30. Jul 2011 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würd gern was zu der indirekten Frage nach schwer/schwerstabhig schreiben.

Ich glaube das ist ähnlich wie bei Depressionen oder Angsterkrankungen. Es gibt da keine eindeutigen 'Beweise', weil Empfindungen nunmal was sehr subjektives sind. Wie traurig schätzt man den Gegenüber ein? Wie hoch ist die Angst?
Weil das so nicht funktioniert, gibt es eine Art Krücken, um die Schwere klassifizieren zu können. Das sind bei Depressionen beispielsweise die Dauer der Niedergeschlagenheit und wie häufig das sich über den Alltag verteilt, Gewichtszu- und abnahme (bestimmte Kiloanzahlen in bestimmter Zeit) usw.
Ich denke das Gleiche Prinzip wird dann auch bei Süchten angewandt. Eine Droge wird wahrscheinlich als nicht so 'schwer' eingestuft, als politox. Die Länge der Sucht, inwiefern noch eine soziale Eingliederung vorhanden ist (Berufstätigkeit vorhanden ja/nein/soziale Kontakte ja/nein/Partnerschaft ja/nein usw.), inwiefern der Körper schon in Mitleidenschaft gezogen wurde usw.

Ein(e) schwer/schwerstabhängie(r) ist dann wohl jemand, der vermutlich politox ist bei dem fast immer Heroin im Spiel ist und der ohne Suchtmittel den Alltag gar nicht mehr bewältigbar scheint und daher einer speziellen Förderung bedarf.

Die Frage nach pro und kontra Substitution stelle ich mir gar nicht, weil ich denke das Menschen einfach zu komplex sind, um zu sagen: Wir nehmen hier Rezept Substitution und jedem Süchtigem ist geholfen. Dem einen hift es, dem anderen nicht. Der eine hat seinen persönlichen Tiefpunkt, wenn Mitmenschen ihn auf die Sucht ansprechen, andere müssen erst Partner und Job verlieren, andere haben ihn gar nicht (leider). Dem einen hift ein Therapieplatz auf Station, andere wollen ihre Familie um sich haben und wieder andere wollen dabei ganz allein sein. Der eine möchte lieder eine Frau als Therapeutin, der andere einen Mann. Andere schwören auf Selbsthilfegruppen. Manche sind begeistern von bestimmten Medikamenten. Einige haben mit Sport aus der Sucht gefunden usw. usf. Die Liste könnte ich jetzt noch ewig lang fortsetzen. Jeder ist ein Individuum und daher denke ich das jeder auch seine ganz eigene Sucht- und Genesungsgeschichte hat.
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Onkel Don
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2011 21:20    Titel: 2cents Antworten mit Zitat

Auch wenn der Thread schon kalt ist, trotzdem meine Gedanken zum Thema Schuld bzw. zu dem, was bisher darüber gesagt wurde:

Die Frage nach Schuld im Zusammenhang mit Sucht ist meiner Meinung nicht zielführend und somit auch nicht angebracht. Um in der Schuldfrage zu einer Beurteilung zu kommen, ist eine moralisch- ethische Festlegung von Werten nötig. In der Gesellschaft, in der wir leben, wäre das also das Gesetz. Nach rechtlicher und mittlerweile auch gesellschaftlicher Auffassung, gelten Süchtige jedoch als krank. Würde man dem Süchtigen also ‚die Schuld’ für seinen Zustand geben, müsste man z. B. genauso bei geschätzt (von mir) 90% aller Herz- Kreislauf- Erkrankungen die Schuld dem Patienten geben, da diese Krankheiten aus rein medizinischer Sicht bei ‚richtigem’ Verhalten vermeidbar wären. Diese Fragestellung ist also schon mal nicht wirklich hilfreich.
Bei der Frage, ob der Süchtige beim Einstieg in die Spirale ‚schuldhaft’ handelt, kommt man zwangsläufig zum Begriff des ‚Freien Willens’. Die Frage lautet also, ob der Süchtige beim ersten Mal ‚alternativlos’ gehandelt hat, oder ob er auf Basis des ‚Freien Willens’, auch hätte anders handeln können. Die moderne Medizin weist hierbei auf Zusammenhänge hin, die eher in die Richtung deuten, dass derselbe Mensch im selben zeitlichen Zusammenhang und im selben Kontext vermutlich die gleiche Entscheidung wieder so getroffen hätte, weil er, warum auch immer, eben dazu veranlagt ist (Gene, Hirn, Frühkindliches oder weiß der Geier - wurde ja auch schon gesagt).
Darüber hinaus gilt die Fragestellung nach dem ‚Freien Willen’ in der Philosophie als ungeklärt (Zum Einstieg ins Thema ist der Wikipedia- Artikel zum Thema Freier Wille echt gut!). Warum das so ist, kann man am Beispiel des Süchtigen leicht festmachen. Wenn wir die Suchtspirale betrachten, gehen wird davon aus, dass die Entscheidungen, die der Süchtige trifft, nicht mehr auf Basis der Freiwilligkeit gefunden werden. Beim ‚ersten Mal’ jedoch, wird hier in der Regel ein anderer Maßstab angesetzt. Mir ist nicht klar, warum.

Viele Grüße, Onkel Don.

P.S.: Seit genau 18 Tagen ohne Metha und seit gestern ist mir der Rauch auch noch ausgegangen ...
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Intervallmorphinistin35
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 19.08.2011
Beiträge: 238

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2011 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Der Staat kann nicht alles und überall kontrollieren. Ich möchte keinen Kontrollstaat in dem viele Polizisten durch eine Strasse laufen um jegliches und alles zu kontrollieren!
@Onkel Don: Glückwunsch! Vll magst ru von deinen Erfahrungen bezüglich Metha abdosieren berichten?
Weiter so,ganz toll!
lg
PS Ich bin fuer die Orginalstoffausgabe da sie Schadensminimierung darstellt.
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Onkel Don
Anfänger


Anmeldungsdatum: 09.07.2011
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 27. Aug 2011 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

@Onkel Don: Glückwunsch! Vll magst ru von deinen Erfahrungen bezüglich Metha abdosieren berichten?

Aber gerne doch ...

Weiter so,ganz toll!

Vielleicht kannst Du mir aber vorher noch kurz erklären, warum ich mich von Dir angepisst fühle?

Vermutlich komme ich ein wenig von oben herab rüber. Sorry dafür! Deinem Nick entnehme ich jetzt einfach mal, dass du 35 bist. Falls das so ist, habe ich schon einige Lenze mehr – und glaube mir, es waren richtig miese dabei. Und ich hatte genug Zeit zum Nachdenken. Nachdenken darüber, was geworden wäre, wenn alles anders gelaufen wäre. In dieser Zeit sind meine Kinder groß geworden, ohne, dass ich es so richtig mitgekriegt habe – ich habe die ganze Zeit nur funktioniert. Irgendwie hab’ ich’s halt immer hingebogen und die viele Leute dabei angeschissen und mich immer dabei gefragt: Bin das wirklich ich, will ich das wirklich? Und dann kommst Du und sagst: „Ganz toll!“? -> LMA

Aber vielleicht interessiert es Dich ja wirklich:

Die ersten 2- 3 Tage waren nicht sehr angenehm. Aber, da ich sowieso krank im Bett lag, fiel es nicht sonderlich auf – ich war ja auch schon recht weit unten. Jetzt, nach 18 Tagen, nehmen die Niesattacken und unkontrollierbaren Gähnanfälle langsam ab, dafür macht sich eine gewisse Leere breit. Diese bekomme ich in der Regel ganz gut mir ein bisschen Kiffen in den Griff (0,1- 0,2 g max.). Leider ist mir das, wie bereits erwähnt, heute ausgegangen, verrutscht, weiß der Geier ...
wie immer halt ...
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