Tipps für einen Klinikaufenthalt - Erfahrungsberichte

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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 13. Aug 2013 20:20    Titel: Tipps für einen Klinikaufenthalt - Erfahrungsberichte Antworten mit Zitat

Hallo Leute

da ich in den nächsten Wochen einen Therapieplatz in einer Klinik
bekommen werde um meine Angststörung und meine PTBS zu behandeln
wollte ich hier einen Thread aufmachen was das Leben in der Klinik
erleichtert um die Zeit dort unbeschadet zu verbringen.
Ist es sinnvoll eine Behandlungsvereinbarung vorher mit
den Ärzten abzuschliessen ? Wenn jemand bestimmte Medikamente
nicht verträgt, dann wäre es doch besser vorher eine Willenserklärung
zu verfassen was man nicht will und was geht.
Doch wie sieht das dann in der Praxis aus ?
Ärzte sind ja nicht gerade dafür bekannt das sie bei
medikamentösen Einstellungen sich Vorschriften machen lassen...
Ich lege auch keinen gesteigerten Wert darauf der Buhmann
der Station zu werden, nur weil ich sage was ich nicht will...

Ich habe mir schon vor längerem beim Hörgeräteakustiker einen
Gehörschutz von der Firma Eggert Gehörschutz
anfertigen lassen. Den steckt man abends in die Ohren und hört
30 Dezibel weniger. Nur wenn jemand direkt vor einem steht,
dann hört man alles was diese Person sagt.
Aber wenn draußen oder in einem anderen Raum
jemand laut palavert, hört man das nicht mehr und hat seine Ruhe.
Ist ähnlich wie Ohropax nur eben eine Dauerlösung.
Kosten liegen bei ca. 80 Euro, aber dann hat man dauerhaft
einen Hörschutz.
Ich hoffe dadurch das mein Zimmernachbar falls er schnarcht
nachts nicht aufweckt oder irgendwo einer in einem
anderen Zimmer herum schreit. Weiß ja nicht, was da auf mich
zukommt.

Was würdet ihr noch mit nehmen in die Klinik um euch
das Leben leichter zu machen ?

LG

Nehell
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Polytoxikomaniker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 01:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nehell !

Vorweg mal eine Frage, geht es um einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, oder Psychiatrie ?

Das ist nämlich ein großer Unterschied.

Falls Du freiwillig in die Psychiatrie gehst, würde ich mir das evtl noch mal überlegen, manche sind schon kranker rausgekommen, als sie reingegangen sind.

Ich lese ja schon einige Zeit deine Beiträge, und habe jetzt nicht den Eindruck, das dir im Kopf was fehlt !

Psychosomatische Klinik ist natürlich was ganz anderes, dort wird auch viel weniger mit Medikamenten gearbeitet, mehr mit Gesprächstherapien und Psychologen.

Ansonsten, achte darauf, daß du deine Freiheit und Selbsbestimmung nicht unnötig verschenkst !

Gruß
Poly
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tuutsweet
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2012
Beiträge: 929

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 09:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ehrlich mann, lass dir bloss keinen vom Pferd erzählen und wenn ...hast du ja noch deine 80Euro Stöpsel.
Ärzte sind auch nur Weisskittel, kochen mit Wasser und es immer wieder erschreckend, wie wenig diejenige Klinik durchorganisiert ist, sprich Übergabezeiten und Weitergabe deiner Angaben , damit die nächste Schicht weiss was los ist.
Oft hast du zwar eine sog Vertauensperson, an die du dich wenden kannst , falls du nicht klarkommst, aber ich hatte auch mal so eine Person "meines Vertauens", die aber 1 Tag nach meiner Aufnahme in Urlaub ging.
Oft sind Aerzte auch plëtzlich verschwunden, sehr ueberfordert und wer weiss schon, mit welche Substanzen die sich am Medischrank bedienen und die Vertretung weiss oft von nix, kann ergo auch nichts ansetzen, kann schon, aber das geht ja um Verantwortung und ich kenne wenige Aerzte , die auch mal ueber ihren Schatten springen und eigenverantwortlich handeln und die sofort helfen.
Die Standardfloskel lautet ja immer , "muessen wir im Team besprechen, blabla, wir informieren sie dann"

Meine Erfahrungen beruhen auf Entgiftungseinrichtungen in und ausserhalb von Psychiatrien, aber ein Stueck Psycho bleibt immer.

Am Besten du trittst so auf , dass du keinerlei Beruehrungsaengste zw Arzt & Team und dir aufkommen laesst.

Immer mit Ecken und Kanten , sag deine Meinung , fordere fuer dich wichtige Dinge ein, informier dich ueber dein Recht als Patient , setz dich durch, dann erinnert sich die "Inquisition" auch besser an dich, bei der Menge an Leuten die da pro Jahr durchgeschleust werden.
Und glaub ja nicht das Pflegepersonal ein Interesse an dir hat, fuer die bist nur ein fuzzy , der das Bett belegt.

sorry , meine Beschreibung mutet sehr negativ an , aber ich habe halt sehrsehr miese Erfahrungen gemacht, gerade wenn du den Mund aufmachst oder Pychopharmaka verweigerst, koennen die auf einmal ihr wahres Gesicht zeigen und dir mit mangelnder Mitarbeit oder sonem Scheiss drohen. Lass dich nicht verunsichern.

Ansonsten du bist du und vertrete dich auch dementsprechend.

gruss
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Poly

ich werde in eine Psychiatrie gehen. Eigentlich wäre eine Psychosomatische Klinik
besser, aber da komme ich nicht mehr rein. Liegt an meiner Vergangenheit.
Als ich 18 Jahre war und die Einberufung zur Bundeswehr
bzw. Zivildienst bevor stand hat mir irgendso ein Typ der schon beim Bund
war erzählt, das wenn es Krieg gibt, die Zivis und THWler
auch schnell in die Grundausbildung geholt und an die
Front gebracht werden können wenn es zuwenig Soldaten
gibt. Er hat mir gesagt ich solle mir einen "Jagdschein" besorgen
( d.h. zum Psychiater gehen und so tun als wäre man verrückt ) da müsse
ich gar nichts mehr machen, weder Zivi, Bundeswehr noch THW.
Da damals der zweite Krieg im Irak los ging bin ich mit einem Kumpel der auch
keinen Zwangsdienst machen wollte zur nächsten psychiatrischen Ambulanz
und wir haben denen allerhand vorgelogen das wir
Angstzustände haben und Stimmen hören seelisch
labil sind usw. was gar nicht gestimmt hat.
Dann haben wir uns vom Psychiater einen Wisch ausstellen lassen
das wir wehruntauglich sindund den ans Kreiswehrersatzamt geschickt.
Das hat uns dann noch mal zu seinem Vertrauensarzt geschickt
und der hat uns dann ausgemustert, so das man keinen
Kriegsdienst mehr machen musste.
Ist nicht weiterzuempfehlen, denn einige Firmen stellen auch
nur Leute ein die beim Bund waren oder Zivi gemacht haben,
weil sie glauben das man dort Disziplin lernt.
Aber heutzutage gibt es ja keinen Zivildienst und keine
Wehrpflicht mehr.

Jedenfalls wollte ich auch in eine Psychosomatische Klinik
doch als die meine Krankenkasse gescannt haben, hieß es
ja sie waren schon mal in psychiatrischer Behandlung deswegen
können wir sie nicht nehmen. So ist das dann leider,
wer mal in einer Psychiatrie war kommt meistens nicht mehr
in eine Psychosomatische Klinik.

LG

Nehell
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Tuutsweet,

danke für die Infos. Wenn es mir da zu bunt wird, gehe ich einfach wieder.
Wer freiwillig in eine Klinik geht, kann auch jederzeit freiwillig wieder gehen.
Die Klinik wo ich hin gehen werde liegt weiter weg und sie hat eigentlich
nur gute Kritiken. Aber mal sehen wie es dann in der Praxis aussieht.

LG

Nehell
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Polytoxikomaniker
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 04.11.2012
Beiträge: 89

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nehell, kannst du uns erläutern, was" PTBS" bedeutet ?

Mich wundert es schon etwas, dasß du auf Grund von Psychiatrievergangenheit in einer psychosomatischen Klinik nicht genommen wirst.

Ich kenne einige Leute, die schon Psychiatriepatienten waren, und trotzdem später in einer psychosomatischen Klinik behandelt wurden.

Akute Psychosen, Schizophrenien, werden dort nicht behandelt, das ist schon klar.

Wünsche dir viel Glück, und nen guten Arzt !

Grüße
Poly
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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2013 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Poly,

PTBS bedeutet Post Traumatische Belastungs Störung.
Ich habe es mal auseinander geschrieben, damit du siehst wie es sich zusammensetzt.

Meist sind damit Auswirkungen von Traumatas und anderen schlimmen Erlebnissen gemeint.
Äußern kann sich sowas in vielfältiger Hinsicht, darum wird es oft auch nicht gleich als PTBS erkannt.

Ich hoffe,ich konnte dir weiterhelfen.

LG,Rose
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 21. Aug 2013 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

So, morgen habe ich ein erstes Vorgespräch mit den Ärzten in der Klinik und
bin schon gespannt, was mich da erwartet und wie das alles aussieht.

Mal eine Frage an die Profis hier im Forum : Es gibt doch Patientenverfügungen,
habt ihr eine und wie funktioniert das dann damit ?
Habt ihr irgendwelche Tips oder Erfahrungswerte die ihr mit teilen könnt
wie eine Patientenverfügung in der Praxis funktioniert ?
Muss man eine Kopie bei einem Anwalt hinterlegen und kostet
das was ?
In den nächsten Wochen wo ich noch daheim bin und auf
den Aufnahmetermin warte fülle ich so eine Verfügung aus.
Was ich auf jeden Fall rein schreiben werde ist, das ich keine
Hämmermedikamente wie Tranquilizer oder Benzos
nehmen werde.

Die Patientenverfügung zeige ich auch erst vor, wenn
irgendwas anstehen sollte , nicht vorher.
Ist glaube ich immer gut, keine schlafenden Hunde
zu wecken.

LG

Nehell
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prinzessin22589
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 21. Aug 2013 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde die patientenverfügung immer vorher zeigen, da wenn es hart auf hart kommt und sie greifen soll, dann ist es zu spät wenn die dann nicht vorliegt, denn solange du dich selber äußern kannst und entscheiden darfst, brauchst du sie ja nicht. Wenn das aber nicht mehr der fall ist, dann bist du auch nicht mehr in der Lage sie aus der Tasche zu ziehen. Sinn macht es immer, dass die Verfügung auch eine Person hat der du vertraust und eine Vorsorgevollmacht ausstellst, damit klar ist wer für dich die entsprechenden Entscheidungen treffen darf wenn du nicht mehr in der Lage bist.
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Nehell
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 21. Aug 2013 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

So was ist aber nur bei Patienten die operiert werden, alten Patienten oder
akut Schwerkranken der Fall, das diese während des Klinikaufenthalts
nicht selber entscheiden können.
Eigentlich wollte ich hier ein paar Erfahrungswerte von Leuten mit
Patientenverfügung hören und wie diese greift wenn diese bestimmte
Medikationen ablehnt und keine besserwisserischen Aussagen
die auf irgendwas Abgelesenem basieren.

Nehell
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PumpsnRoses
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 06.03.2013
Beiträge: 265

BeitragVerfasst am: 22. Aug 2013 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt Patientenverfügungen für ganz normale Klinikaufenthalte?

So nach dem Motto, das will ich...das will ich nicht?

Ich dachte immer, die sind extra dafür gedacht, wenn man nicht mehr in der Lage ist, seinen freien Willen zu äußern?!

Gibts da was neues, oder hab ich dich falsch verstanden?
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Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 22. Aug 2013 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Rose

Auch, ja. Aber eine Patienteverfügung ist der beste Faustpfand dafür
das man seinen Patientenwillen klar äußert und eine rechtliche
Verbindlichkeit besteht. Ich habe mir sagen lassen, das in einer
Psychiatrie schnell willkürliche Medikationen passieren und die
Ärzte dort auch ziemlich hartnäckig sein können, wenn sie einem
ein bestimmtes Medikament aufschwatzen wollen.
Und dem will ich einen Riegel vorschieben.

Nehell
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Nehell
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 14.06.2013
Beiträge: 867

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2013 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Melde mich zurück. Bin gerade in einer stationären Therapie und heute
bis morgen zuhause. Läuft alles eigentlich viel versprechend, ich
nehme auch nicht viel Medikamente ( nur abends ).

Bis bald

Nehell
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Rondi
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 07.11.2013
Beiträge: 290

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2013 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Eine Patientenverfügung habe ich schon lange, die brauchst du ob Jung oder Alt, denn es kann so schnell gehen, man brauch nur auf der Straße einen Unfall haben, egal was.

Eine Verfügung die kann man im Internet herunterladen, füllt die 2 mal aus, eine Behält man für sich und die andere gibt man Unterschrieben bei deinem Hausarzt ab. Dabei ist Wichtig, das man sie Alle 5 Jahre neu Unterschreibt.

Die Verfügung wird Ausgestellt indem man Ankreuzt, was man in Lebensgefahr machen soll, z. B. wenn man Hirntot ist, daß sie Alle Lebenswichtige Maschinen Abschalten und keine Nahrung mehr mit der Magensonde zuführen dürfen.
Kein Künstliches Weiterleben Erhalten usw. Dies wird Alles Angekreuzt.

Dazu brauch man keinen Notar. Bei einer Generalvollmacht, die muß Notariell beglaubigt werden!

Hoffe damit weitergeholfen zu haben.

Alles Gute von
Ronti
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