Erfahrungsbericht - Opis, Benzos, und der Weg zum clean sein

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Reiler
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.08.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2013 13:36    Titel: Erfahrungsbericht - Opis, Benzos, und der Weg zum clean sein Antworten mit Zitat

Hallo liebe Community,
wir, das sind mein Onkel (41) und ich (21), haben uns aus freien Stücken dazu aufgerappelt von Suboxone Zuhause zu entziehen.
Dies hier wird ein wirklicher langer Text, der unsere "Drogengeschichte" erzählt.
Wem der Text zu lang ist, der kann bei Tipps zum Benzo-Entzug bis nach unten scrollen)

Zunächst zur Vorgeschichte meines Onkels:

Seit 1988 hat er mit Opis zutun. Über die Jahre Querbeet das ganze Spektrum an Opis (Codein, Tramal, Methadon, H, Morphin, DHC, Tilidin, Buprenorphin und Oxycodon) aber auch schon so ziemlich jede andere Substanz. allerdings mit unzähligen (teils unfreiwilligen) Unterbrechungen.
2001 kam er durch einen Motorradunfall an Tilidin, da er seitdem Schmerzpatient ist.
Seit 2005 wird ihm zudem Diazepam verschrieben, wovon sich die Dosis am Ende bei täglich 70mg (manchmal auch mehr) gipfelte.
Über die Jahre hat er 4 stationäre Entzüge abgebrochen und eine Substitution erfolgreich beendet - allerdings geriet er einige Zeit später wieder an diesen Mist.
Da durch die neue BTM-Verordnung Ende 2012 Tilidin als BTM eingestuft wurde, weigerte sich seine Ärztin ihm weiterhin Tilirezepte auszustellen - nun stand er vor einem Problem.

Um sich irgendwie über Wasser zu halten, nahm er was er kriegen konnte, und da kam dann zum ersten Mal Oxycodon ins Spiel (Finger weg von dem Zeug!).
Durch die Umstände, dass immer schwieriger und teurer wurde sich über Wasser zu halten, wollte er im November 2012 erneut ins Subsitutionsprogramm. Dort erhielt er allerdings wegen der Benzodiazepinabhängigkeit eine Absage.

Dieser Umstand, und der Gedanke, dass er das Diazepam sicher auch nicht ewig verschrieben bekommen wird, war der Auslöser, dass er beschloss, sich selbst vom Diazepam runterdosiert, um anschließend stationär davon zu Entgiften (in Aussicht, sich Benzofrei in die Substitution zu begeben)
Dezember 2012 reduzierte er die Diazepamdosis abrupt von min. 70 auf 30mg am Tag, was einen enormen Leidensweg mit sich zog.
Im April 2013, nach mittlerweile vier Monaten qualvollen Diazepamentzugs bekam er einen Platz in einer Entzugsklinik.

Den stationären Entzug (nocheinmal angemerkt: er wollte dort nur die Benzos entgiften) begann er mit einer Dosis von 30mg Diazpem und 360mg Oxycodon (dort kann man noch eine Menge draufrechnen, weil die Oxys rektal konsumiert wurden [macht sowas bloß nicht nach, es bombt eure Toleranz in den Weltraum])

In der Klinik angekommen, bekam er dort eine Tagesdosis von 30mg Diazepam und 60mg Oxycodon (oral, ich erinnere: vorher waren es 360mg rektal).
Man kann sich nun vorstellen, dass es für ihn die Hölle auf Erden war. Immerhin meint er (er sitzt gerad neben mir), diese "laschen" 60mg Oxy haben ihn immerhin am Leben erhalten).
An jedem Tag wurde dort die Dosis der Dias um 5mg und von Oxys um 10mg reduziert wurde. Am 6. Tag hat er dementsprechend von Opis und Benzos die erste Nullrunde geschoben.
Tag 7 und 8 waren aufgrund beider Entzüge ein einziges Tief, er war garnicht wieder zu erkennen (während des Klinikaufenthalts habe ich ihn dort jeden Tag besucht).
Am 9. Tag hat er sich selbst entlassen, weil es nicht auszuhalten war.
Zuhause hat er weitere vier Tage nichts konsumiert, da er allerdings Krämpfe, Taubheitsgefühle, Gesichtslähmungen, Nierenschmerzen und Panikattacken hatte, und sich zu dem kaum noch rühren konnte, hat er angefangen zu geregelten Zeiten 30mg Diazepam und 300mg Codein tägl. zu nehmen.

Im Mai hat er dann einen Platz in einer anderen Subsitition bekommen, die auch trotz Benzüabhängigkeit substituiert. Dort wurde er auf 16mg Suboxone eingestellt.

Da er sich nun keine Sorgen mehr um fehlende Opis machen musste, war er fest entschlossen, endlich von diesem Teufelszzeug Diazepam runterzukommen.
Es war zu 100% sein eigener Wille, da es ihn selbst schon angekotzt hat, gefühlstechnisch dadurch abgestumpft zu sein. Er war zum 1. Mal so richtig entschlossen, ein Leben ohne Sucht zu führen.

In 5mg Schritten hat er angefangen sich abzudosieren. Die neue Dosis hielt er immer über ca. 10 Tage. Sobald er gemerkt hat, dass es ihm besser ging (meistens ist er Morgens aufgestanden und war wie ausgewechselt), ging er um weitere 5mg runter.
Seine Dosis hat er über drei Teile am Tag eingenommen, er hat sie allerdings so geteilt, dass er Abends zum Schlafen etwas mehr hatte.
Als er bei einer Tagesdosis von 15mg angelangt war, hat er 2,5mg weggelassen. Je Geringer die Gesamtdosis wurde, desto weniger hat er weggelassen (er hatte nur 10mg Tabletten, die lassen sich eigtl nur vierteln, zum Schluss hat er nur noch son kleinen Krümel 3x tägl. genommen).

Heute ist nun 18. Tag an dem er keine Benzos mehr genommen hat.
Die ersten paar Tage gings ihm wirklich nicht gut. Die ganzen Horrorgeschichten die man im Internet findet, machen einem alles andere als Mut.
Dann stand er Morgens auf und war nicht wieder zu erkennen, er war so fröhlich und gut drauf wie nie. Dieses "Hoch" hielt sich über ein paar Tage. Wir alle (seine Frau, die Kinder, ich und sogar er selbst) dachten, dass es nun vorbei ist. Leider kam der ganze Mist wieder zurück. Vor drei Tagen gings ihm so schlecht, dass er kurz davor war, etwas Diazepam zu nehmen, aber die Vernunft hat gesiegt. Ein wahrer Geheimtipp ist Baldrian-Hopfenzapfen-Passionsblumenkraut-Tee (was'n Name Very Happy), Der Chemie hat er abgeschworen. Mutter Natur ist stärker - und seitdem er diesen Tee trinkt, spürt er den Entzug zwar noch leicht, es ist aber auszuhalten.

Fazit zum Benzo-Entzug:
    - Man muss es WOLLEN! Wird man zum Entzug gezwungen, wird man mal nie auf Dauer von dem Zeug weggekommen.
    - Nicht Alleine sein, jemanden bei sich haben
    - Ganz wichtig: Ablenkung
    - Sich nicht von Horror-Entzugs-Storys im Internet abschrecken lassen
    - Entzüge nicht mit anderen Substanzen bekämpfen
    - Nichts überstürzen, sich am besten einen "Schlachtplan" aufstellen
    - An sich Glauben, alles ist zu schaffen
    - Geheimtipp: "Schlaf- und Nerventee" aus der Drogerie oder dem Supermarkt (Hauptsache es sind Baldrian und Passionsblume drinne)
    - Magnesiumtabletten gegen Krämpfe
    - Viel Trinken
    - Spazieren gehen, rausgehen, den Kopf frei kriegen
    - Sich nicht selbst bemitleiden, es wird besser, der Entzug ist kein Dauerzustand
    - Es variiert von Mensch zu Mensch, aber seiner Erfahrung nach sollte es nach ca. 15 Tagen Abstinenz wieder Tage geben, an denen es einem gut geht


Zum Suboxone Entzug (der 8. Tag Heute), in dem wir beide gerad stecken (er von 16mg, ich von 12), werde ich nachher schreiben, wir gehen jetzt erstmal eine Runde zum Teich Wink

Ich hoffe wir konnten einigen Leuten mit diesem doch etwas lang geratenen Bericht helfen, und vielleicht auch einige Tipps geben!

Grüße
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bonsai
Silber-User
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Anmeldungsdatum: 01.03.2012
Beiträge: 103

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2013 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
meinen Respekt für die Leistung bis hierher und viel Kraft für den weiteren Weg
Liest sich aber gut. Ich wünsche und hoffe das ihr es beide dauerhaft schafft
Ich denke schon das es den ein oder anderen "inspiriert"
Very Happy

B
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Reiler
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.08.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2013 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

So, zurück vom Erholungsspaziergang geht's nun mal weiter im Text, diesmal widme ich aber dem eigentlichen Thema, den Opis, den Beitrag und werde mal versuchen, den Leuten weiter Mut zu machen!

Bisher handelte jetzt alles von meinem Onkel - ich persönlich habe keine lange Vorgeschichte.

Bei mir hat das Übel vor ca. zwei Jahren angefangen, mit Tilidin. Das waren allerdings keine großen Mengen, aber man hat schnell gefallen dran gefunden.
Gekifft hat man dann auch schonmal, und "der Anfang vom Ende" war die Engelstrompete. An dem Zeug bin ich fast gestorben.
Tilidin rückte dann immer mehr in Vordergrund, und man hat auch schon den ein oder anderen kleinen Entzug gehabt.

Nach und nach wurde es mehr und mehr, H und DHC kamen dann auch schon dazu. Gefolgt hat eine Zeit mit Subutex (2mg pro Tag über ca. 8 Monate).

Nachdem meine Subutexquelle zur Neige ging, habe ich zum 1. Mal einen richtigen Opi-Entzug geschoben. Dieser war allerdings recht gut auszuhalten und nach drei Wochen, gerade als alles wieder gut war, kam ich an Oxycodon.
Und weil's so schön war, bin ich am Ende bei einer Tagesdosis von ca. 300mg Oxycodon gelandet.

Da alle Quellen zu Neige gingen, habe mich beschlossen zu entziehen, und zwar stationär (in etwa zur Zeit als mein Onkel den stationären Entzug beginnen wollte).
Ich musste allerdings ewig lange auf einen Platz in der Klinik warten, und saß auf dem Trockenen. Mit einem kleinen bisschen Tilidin musste ich mich also zwangsweise runterdosieren, bis ich meinen Platz bekomme.
Ich kenne mich nur so, dass ich immer wieder schwach werde, wenn Opis in greifbarer nähe sind - im Einteilen meiner Substanzen war ich immer schlecht.
Umso erstaunlicher, dass ich tatsächlich die Disziplin aufgebracht habe, mir den Rest gut einzuteilen.
Von 300mg Oxycodon habe ich mich innerhalb von 1 1/2 Wochen auf 30 Tropfen (weiß nicht wieviel mg das waren) Tilidin runterdosiert - unter schwersten Entzugserscheinungen versteht sich.

Das Tilidin wurde weniger, mein Onkel brach die Stationäre Entgiftung ab und ich hatte wieder Kontakt mit meinem Bruder, welcher sich gerade zur Substitution angemeldet hatte.
Ich habe diesen Schritt also auch getan, die ganze Entgiftungssache abgeblasen und mich zur Substi angemeldet (wenn ich ehrlich bin, nicht weil es keinen Lichtblick für mich gab, sondern weil ich eine gesicherte Quelle zum Panne sein haben wollte)

Ich habe mich auf 30mg Polamidon (10mg hätten locker gereicht) einstellen lassen und war auch zunächst zufrieden - ich hatte was ich wollte. Knatter sein.
Zwei Wochen später hat sich mein Onkel dort auch angemeldet und sich, wie im 1. Beitrag beschrieben, auf 16mg Suboxone (Buprenorphin) einstellen lassen.

Nach einem Monat auf Pola hatte ich (und vorallem die Menschen, die mit mir zusammenleben) die Schnauze gestrichen voll von dem Zeug. Die Schnauze voll vom Knattersein.
Das war das erste Mal, dass ich wirklich nicht mehr Opi-Panne sein wollte.
Ich habe mich also innerhalb einer Woche von 30 auf 10mg Pola runterdosieren und im Anschluss auf Suboxone umstellen lassen.
Während das Pola abdosiert wurde, gab es Tage an denen ich diese Entscheidung verflucht habe, denn auch noch zwei Wochen nachdem ich Suboxone bekommen habe, hatte ich noch Entzugserscheinungen vom Pola.
Beim Subo bin ich auch mit Hirn an die Sache gegangen, ich habe mich nur so hoch einstellen lassen, wie es auch wirklich nötig ist (12mg in meinem Fall).

Nun saßen mein Onkel und ich da - jeden Tag eine 25km Reise zur Substitution um sich seine Tabletten zu holen, die den räudigsten Turn überhaupt haben.
Der Rausch ist Legende - man fährt dort nur Tag für Tag hin, um nicht entzügig zu sein.
Zwischendurch hatte ich einen Versuch gewagt, mich selbst vom Suboxone zu "befreien". Statt mir aber einen Plan zu machen, habe ich mich drauf los gestürzt und - bin nach einem paar Tagen dran gescheitert und zurück auf meine 12mg.

Anfang diesen Monats haben wir beide uns überlegt, dass es doch fühl schöner wär, man viel freier und vorallem viel stressfreier wär, wenn man diese Sucht nicht länger an der Backe hätte - wir wollten aufhören, entgültig.
Der Plan sah vor, bis Ende des Monats Tabletten "abzugreifen" und sich dann selber abzudosieren.

Anmerkung an dieser Stelle: Die substituierende Ärztin möchte ihre Patienten am liebsten ihr Leben lang dort behalten. Um eventuell um wenigstens 2mg runterzugehen, muss man sich wirklich dafür einsetzen.

Voller Tatendrang haben wir unser Vorhaben vorverlegt, uns alles gut durchdacht und losgelegt. Ich muss noch einmal anmerken, dass, wie in meinem 1. Beitrag geschildert, mein Onkel noch an seinem Diazepamentzug zu knabbern hat.

Am 20. fing er an, 4mg von seinen 16mg wegzulassen, einen Tag später lies ich auch 4 von meinen 12 weg.
Am 22. gings meinem Onkel noch "zu" gut, also ließ er doch direkt 8mg weg.
Seit dem 25. lasse ich 8mg weg und seit dem 26. (Vorgestern) lässt mein Onkel 12mg weg

Zur Substitution fahren wir nicht mehr, wir haben uns einen genauen Plan zurechtgebastelt und für den Zeitraum genug abgebunkert.

Nun zu unserem Befinden:
Mein Onkel merkt, trotz Reduktion von 12mg, kaum bis garnichts vom Suboxoneentzug. Die ganzen Tage schon nicht. Auf der Skala von 1-10 würde er den Entzug bei einer 2 einordnen.
Zitat von ihm:
Zitat:
Der sanfteste Entzug den ich je hatte, aber ist ja auch das größte Schwachmatenkram, turnt NULL. Das Zeug ist zum abgewöhnen

Er trinkt fleißig seinen im 1. Beitrag genannten Tee und der steckt das Ganze echt einfach so weg, nur seinen Benzoentzug merkt er noch.

Ich persönlich empfinde das etwas anders. Heute war Tag 7, ich habe 8mg weggelassen (laut Plan nehm ich ab übermorgen noch 2mg).
Teils habe ich echt mal eine halbe Stunde, in der mir Schweiß aus sämtlichen Poren strömt und ich mich am liebsten in eine warme Decke wickeln möcht, aber wenn ich nicht gerade einen dieser Momente habe, ist es wirklich auszuhalten. Da ich wirklich entschlossen bin Weg von Opis zu kommen, weil ich einfach keinen Bock mehr drauf hab, hatte ich bis jetzt auch nicht das Verlangen zu "sündigen".
Ich würde es mit dem Entzug vergleichen, den man hat, wenn man eine N3 Pulle Tilidin geleert hat - etwas doller vielleicht.

Suboxone Fazit
    - Finger weg wenn man breit sein will (erbärmlicher turn)
    - Wirklich "leicht" von Subo den Absprung zu wagen
    - Sollte man sowas wie ein gutes Feeling erwarten, ist man auf dem Holzweg
    - Wenn man von Opis wegkommen will, Suboxone nehmen, und auf KEINEN Fall Pola!


So, das war's erstmal für Heute.
Lasst euch von anderen Leuten nicht entmutigen - wenn man von irgendeiner Substanz gut entziehen kann, dann ist das Suboxone - aber auch nur, wenn man will! Mein Onkel ist das beste Beispiel. 25 Jahre Opis und 8 Jahre Benzos und nun ist das Ziel fast erreicht!

Wir werden uns nochmal melden und berichten, wie der Entzug die folgenden Tage war.

Liebe Grüße
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Jumpin Jack
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2012
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2013 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ich will dich ja nicht in deinem Enthusiasmus entmutigen, aber ich glaube du unterschätzt das Bupre ein wenig. Die Halbwertszeit dauert bis zu 72 Std und ein Entzug wird bei eurer Dosis frühestens nach 6-8 Tagen einsetzen. Der Entzug von Buprenorphin ist zwar körperlich nicht so hart wie von anderen Opioiden, dennoch ist es hochpotent. Jemand ohne Toleranz ist von 1 mg mehr als bedient.

Meiner Meinung nach ist bei so schnellem abdosieren der Rückfall vorprogrammiert. Ich weiß aus Erfahrung das man Bupre ziemlich schnell abdosieren kann ohne körperliche Probleme zu bekommen. Aber wenn die Psyche mit der Geschwindigkeit nicht mitkommt wird der Opiathunger einfach zu groß und man ist ruckzuck wieder auf der alten Dosis.

Wenn ich richtig gelesen habe seit ihr jetzt seit paar Tagen auf 0(?), da hat der Entzug noch gar nicht richtig angefangen.

Aber Respekt vor dem was ihr beide schon erreicht habt. Von Benzos und Oxy clean zu werden ist ja schon ein gewaltiger Fortschritt. Mit dem Bupre wird es auch schon klappen wenn ihr das wirklich wollt.

Nur, lasst es lieber langsamer angehen, aber dafür konsequent.
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graham
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 04.07.2012
Beiträge: 2205

BeitragVerfasst am: 28. Aug 2013 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

ne, ne, da hast du was mißverstanden=>
"Seit dem 25. lasse ich 8mg weg und seit dem 26. (Vorgestern) lässt mein Onkel 12mg weg"
also, noch nichts mit null und das sehen ich und meine 24 anderen persönlichkeiten auch noch nicht so. der junge to wird wohl noch einige runden drehen, wenn er sich nicht mächtig anstrengt. ich glaube, in diesem falle hat der onkel die weitaus besseren chancen, einfach deshalb, weil er den mist schon länger mitmacht aber wenn ich mir dann die abdosierungseskapaden der beiden so durchlese, denke ich, der onkel hat entweder noch nicht wirklich solange junkie sein durch oder er hat schlichtweg nichts wesentliches gelernt in dieser zeit?!
wie dem auch sei. ich wünsch euch beiden soviel kontrolle, daß ihr es schafft!

regards,
graham
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Jumpin Jack
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 29.12.2012
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 29. Aug 2013 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, da hab ich nicht so ganz durchgeblickt bei dem vielen abdosieren.

Zitat:
Statt mir aber einen Plan zu machen, habe ich mich drauf los gestürzt und - bin nach einem paar Tagen dran gescheitert und zurück auf meine 12mg.


Genau das meine ich. Das passiert eben wenn man auf Teufel komm raus runter will. Ich hab das auch schon durch.

Zitat:
Beim Subo bin ich auch mit Hirn an die Sache gegangen, ich habe mich nur so hoch einstellen lassen, wie es auch wirklich nötig ist (12mg in meinem Fall).


Wenn du vorher 2 mg genommen hast, hast du deine Dosis ver6facht. Aber dazwischen war ja noch das Oxy.

Zitat:
Mein Onkel merkt, trotz Reduktion von 12mg, kaum bis garnichts vom Suboxoneentzug. Die ganzen Tage schon nicht.


Also seit 2 Tagen ist dein Onkel auf 4 mg und du auch, wenn ich's jetzt richtig verstanden hab. Dann seit ihr noch nicht mal am Anfang vom Entzug. 12 bzw 16 mg ist schon ne deftige Dosis. Da dauert es erst mal ne gute Woche bis der Entzug überhaupt beginnt.[/quote]
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Reiler
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.08.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

So, wir wollten uns dann auch nochmal kurz melden. Wink
Erstmal @Jumpin Jack: Zwischen meinen 2mg Subutex von damals (das war am Anfang) und den 12mg der letzten Zeit, liegen bald zwei Jahre. In diesen zwei Jahren lagen nicht nur Oxys, sondern viele andere Dinge dazwischen, die 12mg waren also wirklich notwendig. Zumindest nachdem ich mich auf eine viel zu hohe Polamidon Dosis eingeschossen hab.
Dass erst nach einer Woche der Entzug einsetzt, und wir nichtmal am Anfang sind, halt ich mal für sehr sehr weit dahergeholt. Wie kommst du auf die Aussage? Schon am zweiten Tag fängt der Spaß an - es steigert sich die Tage darauf, das stimmt schon. Aber dennoch Danke für die Antworten, auch an die anderen! Smile

Nun zum eigentlichen Thema.
Seit meinem letzten Post sind nun 7 Tage vergangen.
Heute ist mein 4. Tag auf 2mg, und meines Onkels 3. Tag auf ebenfalls 2mg.
Die letzten Tage waren ganz in Ordnung, muss aber anmerken, dass wir uns ein bisschen was zu Rauchen besorgt haben - damit konnte man sich zwei Tage leiden erträglicher machen.
Mittlerweile hatte mein Onkel auch einige Tage, an denen es ihm völlig daneben ging, aber alles ist immernoch auszuhalten.
Mir gings die letzten Tage recht gut, muss aber sagen, dass ich die schlafloseste Nacht seit langem hatte. Die Spannungszustände, die mein Onkel seit dem absoieren gelegentlich hat, haben bei mir seit heut Nacht zum 1. richtig eingeschlagen - ich fühl mich als wenn ich gleich in die Luft geh.
Aaaaber! Es ist im Gegensatz zu vorhin viel besser geworden, bin nur noch von den gängigen Symptomen geplagt (seit Gestern übrigens auch Durchfall, den krieg ich persönlich, nur selten beim Opi Entzug)

Mal schauen was die nächsten Tage bringen. In zwei oder drei Tagen gehts runter auf Null.

Bis dahin und liebe Grüße von uns beiden!
Reiler & Gordon
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newlife
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

nu, es liegt immer an der HWZ, wenn der Entzug einsetzt. Bei Benzos ist es auch so. Du merkst zwar schon nach 1-2 Tagen leichte Symptome. Der eigentliche Entzug fängt aber erst nach ner Woche an. Ich denke mal, darauf wollte graham und jumpin hinaus.
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Jumpin Jack
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Anmeldungsdatum: 29.12.2012
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Stellen wir uns mal vor du gehst direkt von 16 mg auf Null. Da du ja einen Spiegel im Blut hast, dauert die Halbwertszeit von Bupre ca 3 Tage. Also hast du nach 3 Tagen noch ca 8 mg im Blut. Dann... nach 3 Tagen 4mg ... dann 2 mg ... dann 1 mg ...dann 0,5 ... usw. Also hast du nach ca 6 Tagen immer noch ca 4 mg Bupre im Blut.

Das man natürlich auch schon merkt das der Spiegel absinkt ist ja klar. Aber der eigentliche Entzug setzt halt erst später ein, eben wegen der langen Halbwertszeit.

Ich weiß halt nicht ob es bei Buprenorphin auch so was wie Fastmetabolizer wie bei Metha gibt. Dann könnte es auch schneller gehen mit dem Affen.

Gruß Jack
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BlancheNeige
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 22.10.2011
Beiträge: 694

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ohne auf eure Pläne bezgl. des Abdosierens einzugehen - da ziemlich frei von derartigen Erfahrungen:

Innerhalb eurer Familie scheint einiges im Argen zu liegen. Oder wie würdest du das selbst beurteilen? Zwei Brüder und der Onkel sind 'drauf'. Eine unschöne Bilanz, wie ich finde. Manchmal erzielt man größere Erfolge (und langfristige), wenn man sich an die Ursache, die Wurzel allen Übels heran traut, anstatt sich mit kruden Dosis-Plänen zu malträtieren.

Gruß
Nora 
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Jumpin Jack
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 29.12.2012
Beiträge: 80

BeitragVerfasst am: 3. Sep 2013 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Bereits in sehr geringer Dosis hohe Rezeptorbelegung durch Buprenorphin!
• MRI = Kontroll MRT
• Bup 0 = 0 mg BUP:
freie µ-Opioidrezeptoren
(hellgrün radioaktiv markiert)
• Bup 2 = 2 mg BUP:
Belegung von 41% +/- 8% aller OR
• Bup 16 = 16 mg BUP:
Belegung von 80% +/- 2% aller OR
• Bup 32 = 32 mg BUP:
Belegung von 84% +/- 2% aller OR

Ich hab mir mal vor kurzem was aus dem Netz kopiert weil mich ja das Thema auch interessiert. Das stammt aus einer Studie vom Hersteller von Suboxone. Wie du siehst sind selbst bei 2 mg immer noch ca 40% aller Opiatrezeptoren im Gehirn durch das Suboxone belegt. Deshalb wird, vermute ich, es auch unter 2 mg am schwersten mit dem abdosieren. Dann kommt erst die Phase die richtig schwer werden wird. Körperlich ist es bei Bupre ja zum Glück nicht so hart wie z. Bsp. Metha. Aber psychisch geht es doch auch ganz schon an die Substanz. Gerade auch wegen der antidepressiven Wirkung.

Ich wünsche euch auf jeden Fall den Durchhaltewillen das ihr es schafft das Suboxone erfolgreich zu entziehen. Berichtet bitte weiterhin wie es bei euch läuft. Es interessiert mich eben weil ich selbst gerne das Subu entziehen würde, schaffe es aber nie unter 1 mg zu kommen.Rolling Eyes

Gruß, Jack
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Reiler
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.08.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2013 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Morgen!
Heute ist der 4. Tag auf Null. Und wie gehts uns? so kacke, dass man es kaum in Worte fassen kann.
Der Affe knechtet uns so kaputt, es ist kaum auszuhalten.
Heut Nacht lag ich zusammengekauert, schwitzend und frierend inner ecke und dachte das wars jetzt. Aber auch diese Nacht haben wir überlebt, also weiter gehts!
Dazu muss ich mir wohl ne Erkältung eingefangen haben, das ist nicht nur der Entzug.
Kennt wer was, was den Entzug ein wenig lindert?
Liebe Grüße soweit!
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2013 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

bzgl. Opis fällt mir Kratom ein, bzgl. Benzos Phenibut. Sind aber beides Substanzen, die es nicht gerade nebenan gibt, aber man bekommt sie problemlos im Netz und ist auch beides völlig legal.
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TomasG
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 03.11.2011
Beiträge: 1301

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2013 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

kratom würde ich lassen, da es auch an den opioidrezeptoren wirkt.

atosil/promethazin hilft etwas gegen den entzug, ebenso doxepin oder amitriptylin.


ein heißes bad wirkt kurzfristig auch wunder.

ich wünsche euch alles gute und durchhaltevermögen!

ich habe selbst schon erfahrungen mit benzoenmtzügen, und auch mit opioidentzügen, war auch auf um die 320mg oxycodon rektal am tag..
also weis wie sie so ein entzug anfühlt...

benzos war ich auch gut dosiert..

bei benzos ist wirklich extrem wichtig möglichst langsam abzudosieren.
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Reiler
Anfänger


Anmeldungsdatum: 28.08.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 9. Sep 2013 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

So, der Abend ist nun angebrochen.
Der Tag großteils die Hölle. Muss aber sagen dass ich mir mit meinem Onkel ne Pulle Rotwein reingeschmissen, und einen einen geraucht hab. Da gings mir 2Std gut, hab dann um die 3 Stunden gepennt (lag voll peinlich mit nur einer Socke an auf dem Sofa meines Onkels, und die Freundin meiner Cousine starrt mich an ^^). Seitdem ich wach bin, gehts mir mega kacke. Diese eerendlosen Schübe, Dauergänsehaut und die Schwerkraft verzehntfast sich. Das treibt einen in den Wahsinn. Und der Gedanke, dass Subo und Tilidin im Schrank stehen... Und nach Außen hin muss man noch lächeln -.-
Najo, nun sitz ich hier, mein Onkel pennt und meine Cousine pennt bei mir, damit ich Nachts wen bei mir hab. Hab totale Angstzustände.
Hab eben einen geraucht, ne Doxepin reingeschmissen und zwei Ibuprophen gegen meine Schmerzen und mein Fieber genommen.
Dann mal gute Nacht, ich werd noch wahnsinnig. Mein Onkel stolpter auch wie ein Zombie durchd Zimmer.
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