Meine Ärztin will mich nur kurz substituieren!

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Mia Melody
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.09.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 15:35    Titel: Meine Ärztin will mich nur kurz substituieren! Antworten mit Zitat

Hallo! Ich bin 30 und Mutter von 2 kleinen Kindern, verheiratet und berufstätig. Seit 2 Wochen bin ich zum 1. Mal in Substitution, nachdem ich über mehrere Jahre verschiedene Opiate konsumiert habe, zuletzt 6 Monate Fentanyl wovon ich mich nicht mehr alleine befreien konnte. Der Hauptgrund warum ich in Substi bin ist dass ich aufgrund meines Jobs wirklich sehr wenig Freizeit habe, Urlaub ist so gut wie gar nicht möglich - und mit 2 kleinen Kindern ist es auch nicht möglich einfach mal so einen Fentaentzug zu reissen...

Jedenfalls hat mir meine Substiärztin knallhart gesagt dass ich in 8-12 Wochen runter sein muss vom Buprenorphin, sonst schickt sie mich auf Entgiftung. Da das meine erste Substitution ist bin ich jetzt schon ein bisschen verunsichert, ich dachte im Rahmen einer Substitution soll man sich stabilisieren und nicht schon von Anfang an unter Druck gesetzt werden innerhalb kürzester Zeit auf Null zu sein?!

Ich hab mit der Ärztin versucht zu reden, aber sie meinte sie möchte mich nicht länger abhängig machen als nötig und Stabilisation bringt eine Psychotherapie und nicht das Substitut... Und sie sagte sie kennt Fälle wie mich, da hat sie die Leute dann 5 Jahre an der Backe... Mir kommt es wirklich ein bisschen so vor als ob ich Platz machen muss für die wirklich harten Fälle...

Möglicherweise bin ich selbst schuld. Aus Angst die Ärztin würde mich sofort dem Jungendamt melden habe ich nur das aktuelle Problem wegen dem Fentanyl erwähnt, nicht dass ich bereits vorher über 3 Jahre bereits vogelwild mit Opiaten experimentiert hatte... Ich habs mich einfach nicht getraut zu sagen...

In den Schwangerschaften mit meinen Kindern war ich immer Clean, aber vorher und nacher war immer eine absolute Katastrophe... Ich bin überhaupt nicht stabil und ich hab echt Angst dass ich nach 8 Wochen auf der Straße steh und nur wenige Tage danach wieder einen Rückfall erleide weil alles zu schnell ging...

Müssen mehrere gescheiterte Therapien vorliegen damit man länger Zeit bekommt für die Substitution? Ich bin wirklich fix und fertig... Im Moment nehme ich 4 mg Bupre. Bis vor 1 Woche waren es noch 8 mg. Ich wollte guten Willen zeigen und hab mich auf die Hälfte runterdosieren lassen, aber ich merk schon dass es mir jetzt so fantastisch gut geht dass ich wieder anfange zu leben, ohne Suchtdruck ohne Angst. Doch meine Zeit läuft ab... und das macht mir andererseits solche Panik!

Welche Gründe müssen denn vorliegen um ein wenig länger substituiert zu werden?

Lg Mia
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Speechless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
eigentlich reicht Labilität aus.Wenn klar ist das Du sofort wieder abstürzen wirst dann wird man in der Regel weiter substituiert.Da aber jeder Arzt anders ist kann ich Dir nicht sagen was die Ärztin sich denkt.Aber da Du ihr nicht alles gesagt hast kann sie ja nur nach dem handeln was Du erzählt hast.Also such am besten das Gespräch zu ihr und leg alle Karten auf den Tisch oder sieh Dich nach einem anderen Arzt um wenn sie so gar nicht mit sich reden lässt.LG
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Mia Melody
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.09.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für Deine schnelle Antwort! Ich hab mich eh gefragt was es bringen soll wenn sie mich auf Entgiftung schickt, da bin ich danach zwar clean aber immer noch gefährdet. Generell wollte sie mich ja erst überhaupt nicht substituieren sondern gleich auf Entgiftung schicken, so habe ich es eigentlich ihrem guten Willen zu verdanken dass ich 2 Monate überhaupt Subu bekomme...

Können Ärzte das wirklich verfügen, dass eine Therapie gemacht werden muss? Oder hängt das damit zusammen dass die Ärzte vor der Krankenkasse ja rechtfertigen müssen warum sie wen wie lange substituieren?

Ich komme jetzt schon nicht zur Ruhe weil ich mir ständig Gedanken machen muss wie lange ich noch einen Platz habe. Hier in meiner Gegend sieht es nämlich ganz schlecht aus... Ich bin von 20 Leuten die genommen werden die 22. und hatte Glück dass ich noch angenommen wurde.

Vielleicht könnt ihr mir mal erzählen wie lange und wieso ihr substituiert werdet?

Ich habe Freitag früh einen Termin bei der Ärztin, vielleicht kann ich sie mit den richtigen Argumenten doch noch umstimmen.

Lg Mia
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Genießer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.07.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 18:07    Titel: Re: Meine Ärztin will mich nur kurz substituieren! Antworten mit Zitat

Mia Melody hat Folgendes geschrieben:
...nachdem ich über mehrere Jahre verschiedene Opiate konsumiert habe...dass ich bereits vorher über 3 Jahre bereits vogelwild mit Opiaten experimentiert hatte... Ich habs mich einfach nicht getraut zu sagen...

In den Schwangerschaften mit meinen Kindern war ich immer Clean, aber vorher und nacher war immer eine absolute Katastrophe... Ich bin überhaupt nicht stabil


Servus,

über dich und deine Drogen schreibst du viel...
Manchmal fragt man sich schon, ob manche Leute sich nicht mehr Gedanken über Empfängnisverhütung gemächt hätten sollen?

Kinderwunsch ist immer Egowunsch...

Roman
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Speechless
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu
klar sollte man mit Drogen keine Kinder bekommen aber ich denke das sollte nicht Teil des Threades werden,zumindest nicht,wenn die TE eigentlich ein ganz anderes Anliegen hat.

Ich werde mittlerweile um die 8 oder 9 Jahre substituiert,immer wieder mit langer Unterbrechung dazwischen.Ich bin aber auch schon seit meinem 11 Lebensjahr abhängig und nun 28.Ich hab viele schlimmer Dinge erlebt und bin unter anderem auch noch schwer krank weswegen ich keine Probleme mit der Substi habe oder mit der Länge wie lang ich bleiben darf.

Ich denke das Du wirklich mit offenen Karten spielen solltest.Allein wegen der Kinder ist es wichtig das Du stabil wirst.Und wenn dem nicht so ist solltest Du schauen das Du es irgendwie schaffst.Rede erstmal mit der Ärztin und dann schau weiter.Vielleicht lässt sie sich ja doch auf etwas anderes ein.
Natürlich müssen Ärzte rechtfertigen wen sie wie lange substituieren.Aber wenn Du keinen Grund hast um länger bleiben zu können dann hat ihn niemand.Denn gerade wenn es um Kinder geht muss Stabilität vorhanden sein.LG
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Genießer
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Anmeldungsdatum: 23.07.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Speechless hat Folgendes geschrieben:
Huhu
Ich denke das Du wirklich mit offenen Karten spielen solltest.Allein wegen der Kinder ist es wichtig das Du stabil wirst.Denn gerade wenn es um Kinder geht muss Stabilität vorhanden sein.LG


Servus,

ja, mit offenen Karten spielen, dafür sind sie bekannt, die H-User...
Die schauen, dass sie Ihren Pegel bekommen, die Wahrheit hat da meist wenig zu suchen, logischerweise...
Kenne keine Personengruppe die so perfekt lügen kann wie bei jemanden, bei dem grad so richtig die warme Welle anflutet...

Und das jetzt die Kinder indirekt dazu instrumentalisiert werden sollten, damit die Themenstarterin Ihre Drugs erhält, finde ich eigentlich ziemlich traurig...

Euer Roman...
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Old Shatterhand
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 59

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 19:55    Titel: Re: Meine Ärztin will mich nur kurz substituieren! Antworten mit Zitat

Genießer hat Folgendes geschrieben:


Servus,

über dich und deine Drogen schreibst du viel...
Manchmal fragt man sich schon, ob manche Leute sich nicht mehr Gedanken über Empfängnisverhütung gemächt hätten sollen?

Kinderwunsch ist immer Egowunsch...

Roman


Wie klug du bist..
..hast ganz geschickt die Frage beiseitegelassen,wie und wann es zur Opiatsucht kam und wie alt die Kinder sind.
Und hast bestimmt nur vergessen,zu erwähnen,daß du stets Kondome dabei hast.

@ MIA :
Wenn Du den Eindruck erweckst,daß Du erst seit nem halben Jahr dabei bist,kann man die Ärztin verstehen.
Vielleicht suchst Du mal eine Psychosoziale Betreuung auf. Die können Dir sicher Tips geben,welche Rechte Du hast und ob das Jugendamt informiert wird und wie das Jugendamt vorgehen kann.
Oder such nen anderen Arzt,demgegenüber Du nichts von Deinen Kindern erwähnst.
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Speechless
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 07.10.2011
Beiträge: 673

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Genießer hat Folgendes geschrieben:
Speechless hat Folgendes geschrieben:
Huhu
Ich denke das Du wirklich mit offenen Karten spielen solltest.Allein wegen der Kinder ist es wichtig das Du stabil wirst.Denn gerade wenn es um Kinder geht muss Stabilität vorhanden sein.LG


Servus,

ja, mit offenen Karten spielen, dafür sind sie bekannt, die H-User...
Die schauen, dass sie Ihren Pegel bekommen, die Wahrheit hat da meist wenig zu suchen, logischerweise...
Kenne keine Personengruppe die so perfekt lügen kann wie bei jemanden, bei dem grad so richtig die warme Welle anflutet...

Und das jetzt die Kinder indirekt dazu instrumentalisiert werden sollten, damit die Themenstarterin Ihre Drugs erhält, finde ich eigentlich ziemlich traurig...

Euer Roman...

Wenn Du nur dagegen stänkern willst such Dir doch bitte nen anderen Thread und missbrauch nicht meine Posts dazu Deinen Kram abzulassen,danke.Wenn jemand schon nach Hilfe fragt sollte man die vielleicht auch geben anstatt dann drauf zuhaun und damit nur zu erreichen das die Person sich nicht mehr meldet.

Ansonsten wurde eigentlich alles gesagt liebe Threadstarterin,wenn Du magst berichte dann doch mal wie Du weiter vorgehen magst.LG
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Genießer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.07.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Servus,

@ Old Schmetterhand: Warum sollte ich fragen wie und wann es zur Opiatsucht kam? Warum sollte mich das auch nur ansatzweise interessieren? Das ist ein öffentliches Forum, und wer hier anfängt, ungefragt seine Privatsachen auszupacken, muss damit rechnen, dass jemand darauf reagiert, der eine in der einen, der andere in der anderen Form...

@ Sprachlos: Das gleiche gilt für dich, wenn du deine Meinung öffentlich kundtust, musst du auch die Meinung anderer akzeptieren, oder zumindest wenigstens versuchen... Ob dir diese Meinung gefällt ist wiederum deine ganz persönliche Sache...
So, jetzt kannst du der "lieben" Threadstarterin ja weiter Tips geben, wie sie durch die Tatsache der eigenen zwei Kinder wieder zu weiteren bzw. zu noch mehr Drogen - natürlich nur zur eigenene Stabilität und damit natürlich und schlußendlich zum Wohlergehen des eigenen geliebten Nachwuchses - gelangt...
Denn das Kindeswohl steht hier ja schließlich stets und ausschließlich im Vordergrund, oder? Smile
Bitte laßt euch nicht abbringen von anderen Meinungen, ihr seid mit Sicherheit im Recht und auf dem richtigem Weg.

Also, ich wünsche euch wirklich alles Gute! Ach ja, und den lieben kleinen Kinderchen natürlich auch...

Roman
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Mia Melody
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.09.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 25. Sep 2013 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Puh, ich glaube nicht dass ich unbedingt das Klischee eines H-Süchtigen mit Spritze im Arm, in einer verasselten Wohnung, dazwischen die Kids bediene...
Wäre es so, würde alles glaube ich so viel einfacher sein, DANN würde ich sicher länger substiuiert werden - ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich hatte in meinem Leben noch nie Kontakt mit H, ich habe noch nie i.v konsumiert. Ich lebe mit meinem Mann in einem eigenen Haus, wir haben keine finanziellen Probleme, die Kinder 1 und 4 Jahre alt besuchen den Kindergarten bzw. die Kinderkrippe, und um eines klarzustellen, ICH LIEBE SIE SEHR! Und sie waren absolute Wunschkinder!

Vor 7 Jahren hatte ich meinen ersten Kontakt zu Fenta, Bupre, Tili, DHC usw. Ich hatte immer wieder Pausen, aber auch immer wieder Rückfälle. Ich sehe mich nicht in der Opferrolle, verbaut habe ich mir vieles selbst, aber genauso bin ich auch immer wieder aufgestanden und habe mich hochgerappelt.

Um dem Suchtdruck zu entfliehen habe ich meine eigene Methode entwickelt, ich bin ein absoluter Workaholic! In der Arbeit kann ich abschalten, wenn ich an einem Projekt arbeite kann ich den Suchtdruck einfach mal vergessen und ich fühle mich dabei selbst richtig wertvoll.

In kurzer Zeit habe ich es geschafft mit viel Fleiss eine gute berufliche Position zu erlangen, allerdings forderte das nun seinen Preis. Ich habe angefangen Opiate in meinen Alltag einzubauen. Das funktioniert sehr gut wenn man Leistung bringen und abliefern muss. Ich war die perfekte Mutter mit Karrierejob.

Kein Mensch wusste von meinem Geheimnis! Mit niemandem konnte ich darüber reden. Dieser Druck hat mich fertig gemacht, denn ich wusste wenn ich eines Tages kein Fentanyl oder ähnliches mehr auftreiben kann bricht meine perfekte Welt zusammen.

Deshalb bin ich in die Substitution. Dieser Weg ist mir nicht besonders leicht gefallen, denn offenzulegen warum man konsumiert und dennoch Kinder hat fällt glaube ich keinem besonders leicht...

Ich weiss dass ich Probleme habe und dass ich endlich stabil werden muss. Mich macht es doch selber fertig nur mit Hilfe von Opiaten so wahnsinnig perfekt zu sein. Kein Mensch der nicht wirklich Hilfe will geht freiwillig in die Substitution und erklärt dem Arzt dass man Kinder und dazu noch Suchtprobleme hat. Ich hätte ja auch einfach gar nichts von meinen Kindern erwähnen brauchen, aber mir ist das ziemlich Ernst!

Im Grunde geht es nur darum dass ich nicht verstehe warum ich nach 8-12 Wochen einfach rausgeschmissen werde. Gerade jetzt wo ich in Ruhe anfangen könnte an meinem Leben einiges zu ändern, wo es mir gut geht, wo ich den Nerv habe alle Missstände zu beseitigen die dazu geführt haben dass es überhaupt so weit gekommen ist, gerade da muss ich schon wieder mit der Panik leben was nach den 3 Monaten kommt? Ob ich es diesmal packe oder ob alles wieder von vorne losgeht.

Ich habe Freitag meinen wöchentlichen Termin bei meiner Ärztin, ich werde das alles sagen, aber ich gehe davon aus dass sie auf Therapie statt Substitution setzt und als Süchtiger hat man ja von vornherein relativ wenig Mitspracherecht...

LG Mia
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Genießer
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.07.2013
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2013 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Servus,

jetzt, wo du mal von deinen genaueren Umständen (Kinder, Familie...) schreibst, kann man sich schon ein wesentlich besseres Bild deiner Situation machen, vielen Dank!
Und es gibt ja genügend Beispiele, wo Menschen mit Drogen wie Alkohol oder Heroin oder Opiaten jahrzehntelang gut funktionieren, auch in hohen beruflichen Positionen. Ich finde das irgendwie faszinierend, einerseits die tägliche enorme Arbeitsleistung, anderseits die dunklen Abgründe mit dem Konsum nach der Arbeit...
Ich muß da immer an einen Mann denken, der auch einen sehr guten Job hat, Familie, Kinder, und aber seit Jahren sich das Braune reinzieht...
(einfach bei Youtube nach die Domiansendung vom 01.06.12 nachzuhören/nachzusehen bei 36:35...)

Alle Gute - Roman
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Mia Melody
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.09.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2013 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Roman,

leider muss ich Dir absolut recht geben. Im Prinzip baut man sein Leben auf einer großen Lüge auf. Nach außen ist man nahezu perfekt, man leistet Unglaubliches - kombiniert einen Fulltime Job mit den Mutter und Haushaltspflichten und das geht einem auch noch sowas von leicht von der Hand... Opiate sind absolute Hochleistungsdrogen, alltagstauglich und leider auch noch prinzipiell unschädlich für die körperlichen Organe - wenn da nur nicht das Problem mit der Abhängigkeit wäre...

Man erntet täglich Anerkennung für seine überragenden Leistungen und auch dafür dass man immer geduldig und tiefenentspannt ist. Nichts macht mir Angst, keine Aufgabe ist mir zu schwierig. Meinen cholerischen Vorgesetzten ertrage ich mit täglich freundlichem Lächeln ohne zu murren - schließlich scheint mir dank Fenta und Konsorten ja immer die Sonne aus dem A...

Ich bin selbst unzufrieden mit meiner Lage. Gerne wäre ich so leistungsbereit und motiviert ohne Opiate, das könnt ihr mir glauben...
Jedenfalls habe ich den Entschluss gefasst mich zu dem Stress den ich sowieso schon täglich habe nicht noch Gedanken an Beschaffung verschwenden möchte. Deshalb bin ich in Substitution gegangen, damit endlich ein wenig Ruhe einkehrt.

Gegen eine Therapie habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, aber so wie ich mich kenne werde ich sie erst gar nicht antreten wenn man mir vorher schon das Substitut entzieht. Da hab ich dann nämlich erst mal alle Hände voll zu tun damit mein Leben nicht Kopf steht.

Ich bin ziemlich nervös wegen morgen früh. Grundsätzlich ist meine Ärztin sehr nett, ich fühle mich sehr wohl in der Praxis, aber sie hat mir zu Beginn schon knallhart die Meinung gegeigt und sie wird nicht begeistert sein wenn sich meine Situation augenscheinlich nun eher noch weiter verkompliziert...

Übrigens um nochmal darauf zurückzukommen - ich möchte nicht weiter substituiert werden damit ich bequem an mein Zeug komme, sondern damit ich endlich anfangen kann mein Leben zu ändern. Ohne Bupre würde ich das nicht auf die Reihe bekommen und sofort in mein altes Muster fallen.

Die Substi hier ist alles andere als ein Spaziergang. Es gibt enorm wenig Plätze in meiner Gegend. Um zur Praxis zu kommen muss ich jeden Tag 1 Stunde fahren, Take Home gibt es da generell nicht Ich könnte zwar die Dosis für 2 Tage auf einmal nehmen aber das schaff ich nicht, ich hab da zu großes Kopfkino und außerdem gibt mir dieses tägliche Aufschlagen in der Praxis einfach Sicherheit. Wenn ich ohne auskommen würde, wär mir das ja auch recht...


Vielleicht fallen euch ja noch ein paar Argumente ein die ich morgen früh vorbringen kann... ich bin supernervös.

Lg Mia
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Mia Melody
Anfänger


Anmeldungsdatum: 25.09.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2013 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Roman,

leider muss ich Dir absolut recht geben. Im Prinzip baut man sein Leben auf einer großen Lüge auf. Nach außen ist man nahezu perfekt, man leistet Unglaubliches - kombiniert einen Fulltime Job mit den Mutter und Haushaltspflichten und das geht einem auch noch sowas von leicht von der Hand... Opiate sind absolute Hochleistungsdrogen, alltagstauglich und leider auch noch prinzipiell unschädlich für die körperlichen Organe - wenn da nur nicht das Problem mit der Abhängigkeit wäre...

Man erntet täglich Anerkennung für seine überragenden Leistungen und auch dafür dass man immer geduldig und tiefenentspannt ist. Nichts macht mir Angst, keine Aufgabe ist mir zu schwierig. Meinen cholerischen Vorgesetzten ertrage ich mit täglich freundlichem Lächeln ohne zu murren - schließlich scheint mir dank Fenta und Konsorten ja immer die Sonne aus dem A...

Ich bin selbst unzufrieden mit meiner Lage. Gerne wäre ich so leistungsbereit und motiviert ohne Opiate, das könnt ihr mir glauben...
Jedenfalls habe ich den Entschluss gefasst mich zu dem Stress den ich sowieso schon täglich habe nicht noch Gedanken an Beschaffung verschwenden möchte. Deshalb bin ich in Substitution gegangen, damit endlich ein wenig Ruhe einkehrt.

Gegen eine Therapie habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, aber so wie ich mich kenne werde ich sie erst gar nicht antreten wenn man mir vorher schon das Substitut entzieht. Da hab ich dann nämlich erst mal alle Hände voll zu tun damit mein Leben nicht Kopf steht.

Ich bin ziemlich nervös wegen morgen früh. Grundsätzlich ist meine Ärztin sehr nett, ich fühle mich sehr wohl in der Praxis, aber sie hat mir zu Beginn schon knallhart die Meinung gegeigt und sie wird nicht begeistert sein wenn sich meine Situation augenscheinlich nun eher noch weiter verkompliziert...

Übrigens um nochmal darauf zurückzukommen - ich möchte nicht weiter substituiert werden damit ich bequem an mein Zeug komme, sondern damit ich endlich anfangen kann mein Leben zu ändern. Ohne Bupre würde ich das nicht auf die Reihe bekommen und sofort in mein altes Muster fallen.

Die Substi hier ist alles andere als ein Spaziergang. Es gibt enorm wenig Plätze in meiner Gegend. Um zur Praxis zu kommen muss ich jeden Tag 1 Stunde fahren, Take Home gibt es da generell nicht Ich könnte zwar die Dosis für 2 Tage auf einmal nehmen aber das schaff ich nicht, ich hab da zu großes Kopfkino und außerdem gibt mir dieses tägliche Aufschlagen in der Praxis einfach Sicherheit. Wenn ich ohne auskommen würde, wär mir das ja auch recht...


Vielleicht fallen euch ja noch ein paar Argumente ein die ich morgen früh vorbringen kann... ich bin supernervös.

Lg Mia
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Yolande
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 27. Sep 2013 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mia,
leider kann ich dir bezüglich der Argumente nicht helfen, die du bei deinem Arzt vorbringen kannst. Der Termin war heute früh, oder? Wie ist es gelaufen?

Ich möchte auch nur kurz sagen, was mir beim Lesen aufgefallen ist. Du schreibst, dass du gern alles perfekt machen möchtest...und deshalb zu Hilfsmitteln greifst, die dir dies ermöglichen. Willst du vor dir selbst perfekt sein oder anderen zeigen, dass du alles problemlos schaffst? Ich bin selbst Mama von zwei kleinen Kindern, noch in Elternzeit, gehe aber bald wieder arbeiten und weiß, wie stressig dies mitunter ist, wie hin- und hergerissen man sich fühlt zwischen all den Ansprüchen, die da auf einen wirken. Wir leben heute in einer Gesellschaft, die viel zu schnell ist, sich viel zu schnell verändert und man ist stets der Meinung, man müsse in diesem Hamsterrad mitlaufen. Vor allem ist jeder stets bemüht, einem deutlich zu machen, was man alles falsch und noch besser machen kann...entscheidet man sich, einen Job zu machen und die Kinder abzugeben, dann ist man eine schlechte Mutter, geht man nicht arbeiten, weil man lieber mit den Kindern Zeit verbringen will, ist man ebenfalls eine schlechte Mutter, macht meine beides, sollte man sich doch besser für eines entscheiden, damit die Kinder Klarheit haben etc...du verstehst sicher, was ich dir damit sagen will. Am wunderbarsten ist dann noch, wenn man stets tippitoppi gestylt ist und die Wohnung auf Hochglanz poliert und nebenbei der 24h Entertainer der Kinder und des Ehemannes ist und trällernd den Kaffee serviert, wenn der Besuch mit weiteren 4 Kindern auftaucht...es ist gruselig, denn das was bleibt ist eine völlig hektisch, gestresste Mutter und quengelige Kinder, die keine Chance auf Orientierung haben. Ich habe das bewusst zugespitzt formuliert und kann gut verstehen, dass man immer glänzen will, geht mir ähnlich, aber leider funktioniert es so eben nicht. Du musst nicht perfekt sein. Kinder brauchen im Grunde so wenig um glücklich zu sein, aber sie brauchen eine Mama, die bei ihnen ist...ich meine damit nicht, 24h am Tag, aber eine die menschlich ist, die authentisch ist, die Zeit und Geduld hat. Auch ich muss mir das jeden Tag aufs Neue sagen und manchmal klappt es eben nicht, dann versuche ich es am nächsten Tag besser zu machen. Warum gönnst du dir nicht ein bisschen Ruhe, eine Verschnaufpause...dass du zu den Opiaten greifst, zeigt doch, dass dir dein Leben so gestresst eigentlich nicht gefällt. Ich würde dir raten, von jedem ein bisschen weniger zu machen, die Zeitfenster zu schaffen, die bewusst dir gehören und andere, die dem Rest gehören. Und wenn du unbedingt länger substituiert werden willst, dann versuchs doch bei einem anderen Arzt? Wie bist du überhaupt zu den Opiaten gekommen?
LG
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Caro78
Gold-User
Gold-User


Anmeldungsdatum: 29.05.2012
Beiträge: 834

BeitragVerfasst am: 28. Sep 2013 20:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mia, es klingt als möchte dich dein Arzt nicht "so lange an der Backe haben weil er nur 20 Patienten substituieren möchte/darf.
Deswegen schon zu Beginn die Ansage: "Nur 2,3 Monate..."
Einen anderen Arzt wuerde ich mir ersatzweise suchen. Ein normaler Hausarzt ohne spezielle Ausbildung darf bis zu 3 Leute substituieren. Der Substituierte muss mit einem Suchtmediziner kooperieren und dort alle 3Monate vorstellig werden. (Konsiliarregelung)

Alternativ kannst du dich als Privatzahler substituieren lassen auf Privatrezept oder du suchst dir einen privaten Bezug fuer die Subus. Je nach Region kosten 8mg zwischen 5 und 20Euro...

lg Caro
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