Große Liebe an die Drogen verloren...

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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 03:52    Titel: Große Liebe an die Drogen verloren... Antworten mit Zitat

am 14.10.13 habe ich meine große Liebe verloren... leider nicht an eine andere Frau oder so etwas, sondern seine Drogen haben gewonnen. Er war erst 20 Jahre alt und ich weiß, dass er in diesem Forum geschrieben hat, ich weiß nur nicht unter welchem Namen. Er ist meine große Liebe ich habe ihn unglaublich geliebt und er mich auch, aber irgendwie konnte man nichts machen. Er war so unglaublich verzweifelt und wollte eigentlich aufhören, hat aber immer wieder an sich gezweifelt und gesagt er schafft es nicht.

Wie gesagt er war erst 20 Jahre alt, hat mit 17 angefangen Tramadol zu nehmen. Danach kamen alle möglichen Medikamente... Tramal, Tilidin, Naloxon, Ephedrin... sämtliche Opiode eben. Als wir uns vor einem Jahr kennen lernten, sagte er mir eben, dass er ab und an Tramaltropfen nimmt. Ich wollte damit nichts zu tun haben und meinte er solle aufhören oder es ist vorbei. Ich wusste nicht, dass er so süchtig war, dass es alles so ernst ist... Er hat die Medikamente vor meinen Augen ins Klo gekippt und aufgehört. Ich dachte dann es wäre okay. Leider war er anscheinend nur einige Monate clean. Vor zwei Monaten erzählte er mir, dass er nach einiger Zeit wieder angefangen hatte. Leider diesmal nicht nur oral, sondern Morphine intravenös. Ich war geschockt! Natürlich! Ich hatte ja keine Ahnung und sonst auch niemand. Er sagte mir das alles, in unserem gemeinsamen Türkeiurlaub. Er bracht zusammen, hat geweint, wollte vom Dach springen, hat mich angeschrien und wurde handgreiflich, dann brach er wieder zusammen und weinte einfach nur noch. Das war der erste Schock, er versprach dann so viel wollte so viel tun, wenn wir zu Hause wären. Je näher jedoch die Heimreise kam, desto unklarer wurden wieder seine Entschlüsse. Er ging mit mir zusammen zu einer sehr schlechten Beraterin. Danach trat er sein Auslandssemester in Holland an, weil er seinen Eltern unter keinem Umständen sagen wollte, dass er Drogen nimmt. Ich habe mir so Sorgen gemacht. Es war ein einziges Drama. Mal wollte er aufhören, mal nicht. Mal Therapie, dann nicht. Mal Beziehung, dann mich loswerden. Nach 7 Tagen Holland kam der Anruf er kann nicht mehr ich solle ihn abholen. Als ich ankam, war er schon wieder breit. Zu viele Pilze. In der Nacht hatten wir ein unglaublich intensives Erlebnis zusammen. Er wollte mal wieder aufhören, in diesem Moment schien es, als würde alles gut gehen. Die Heimreise verlief voller Hoffnung. Wir gingen zu einem anderen Berater, er sagte es seinen Eltern und hatte einen Termin beim Psychiater. Ich hatte den Glauben, dass er es schafft und alle anderen auch. Dann kam der Rückfall. Er war total betrunken... es war wieder wie in der Türkei. Er war verzweifelt, er weinte, er rastete aus, er wollte aus dem Fenster springen, ich brach die Tür ein, er wurde handgreiflich, die Polizei kam und nahm in mit in die Ausnüchterungszelle. Super Polizisten, super Idee. Ich erklärte ihnen eindringlich und öfter, dass er in eine Klinik muss, zu einem Therapeuthen. Die Beamten meinte er wäre nicht Suizidgefährdet. Na da haben wir ja die super Psychologen erwischt, solche Spasten. Der Vater meines Freundes holte ihn dann bei der Polizei ab. Ich informierten ihn über das Ereignis, er sah es nicht so ernst, es würde mit ambulant mit Psychiater und Psychologen schon gehen. Mein Freund (er hieß Fabian) kam also erstmal unter Dauerbeobachtung zu Hause... tolle Lösung! Das letzte mal sah ich ihn die Woche vor seinem Tod. Wir waren im Zoo. Er kam kurz davor vom Psychiater und war total verzweifelt. Er sagte wieder, er schafft das alles nicht er braucht Hilfe, der Psychiater soll ihm sagen, was er gegen den Suchtdruck tun kann, was er machen kann, dass er es schafft. Er weinte nochmal so viel. Ich meinte es braucht Zeit und wenn der Psychiater ihm nicht zusagt, muss er eben zu einem anderen. Er würde das schon schaffen, ich glaube an ihn! Zwei Tage später wollte ich den Fabian nochmal besuchen. Er wollte nicht, er sagte er weiß nicht wie er drauf sei, er will mich nicht mehr verletzten, er braucht Abstand. Den Tag drauf kam dann die Nachricht, er ist wieder rückfällig, er schafft es nicht, er kanns nicht. Er verlässt mich nicht weil er mich nicht liebt, sonder weil er mich liebt, er will mich nicht weiter mit rein ziehen. Ich sagte ihm ich mache mir so viel Sorgen und er meinte noch "Ich verreck schon nicht, ich bin morgen auch noch da, es wird schon gut Süße. Es tut mir Leid, aber das ist halt mein Weg". Ich sagte ich liebe ihn und schrieb ihm noch so viel, dass er es schafft, dass ich an ihn glaub, aber das ich das hin und her nicht mehr kann. Entweder Beziehung und Entzug oder eben keine Beziehung, auch wenn es mir das Herz bricht. Aber er soll sich immer melden, wenn was ist. Ich wäre immer da und es wäre so schön wenn er anruft und sagen würde "Hey Süße ich habs geschafft ich bin clean." Er hat sich nicht mehr gemeldet. Zwei Tage später war er Tod. Seine Mutter hatte ihn gefunden. Ob es Absicht war oder nicht, ich weißes nicht. Er hätte sicherlich nie gewollt, dass seine Mutter ihn findet und er hätte sich höchstwahrscheinlich noch einmal davor gemeldet. Andererseits ist der Zeitpunkt schon komisch mit der Trennung, außerdem sollte sein Studium wieder los gehen, er wollte sich bei Freunden melden, hat es aber nicht getan und ich habe beim Psychologen angerufen, er hatte nie einen Termin ausgemacht. Beim Psychiater war er aber nie beim Psychologen. Außerdem ging es Jahrelang gut und plötzlich nahm er zu viel. Vielleicht hat er das übliche nicht mehr bekommen, da seine Eltern nun bescheid wussten und er seine Opiode in der Apotheke seiner Eltern bekommen hat. Ich weiß es nicht... Es ist eventuell auch nicht relevant, so oder so hat er sich für diesen grausamen Weg entschieden, den ich nicht verstehen kann.

An alle Süchtigen hier:
Was ist bei euch eigentlich los? Ich mein rational wisst ihr doch, dass es scheiße ist was ihr tut. Also er wusste es immer. Aber ihr lügt euch selber noch an?! Wir sterben nicht, es sterben immer die anderen, dies nicht können, die nicht aufpasen, die blöder sind. Ich kann euch was sagen mein Freund hatte einen IQ von 140 und war somit überhaupt nicht blöd. Er hat sich das Wissen eines Artzes angeeignet und immer aufgepasst. Er hatte reine Sachen, da es Meidkamente aus einer Apotheke waren und es ging trotzdem schief. Also bitte wenn ihr euch für den Weg entscheidet, dann seid doch wenigstens ehrlich zu euch selbst. Seht es einfach so, dass ihr definitiv daran sterb und das wohl früher als der Rest der Welt. Das ist Fakt und das wisst ihr selber. Also sucht nicht selber Erklärungen, Ausflüchte oder Verhamlosungen. Das Zeug hat euch sehr lange ein sehr angenehmes Leben verschafft oder tut es auch immernoch, dann bitte lebt auch mit den negativen Konsequenzen und sagt dann nicht wie schlecht es euch auf einmal geht. Leute ohne Drogen ging es dafür die Jahre davor viel schlechter, als euch. Stellt euch vor, es ist eben so, dass einem nicht jeden Tag die Sonne aus dem Arsch scheint und man voll entspannt, aufgedreht oder happy drauf ist. So ist das Leben. Ihr habt solche negativen Gefühle jahrelang verdrängt und musstet sie nicht ertragen und leider kommen sie dann eben in einem Schlag zurück und bitte sucht nicht irgendwelche blöden Gründen. Das Elternhaus, der Körper, das Umfeld, die Gelegenheit... Meint ihr das interessiert irgendeinen? Im Grunde genommen NEIN! Es gibt tausend andere mit den gleichen Problemen und es gibt tausend andere Wege damit umzugehen. Wegen mir kann man schreien, weinen, ausrasten oder sonst was tun, aber bitte Drogen ist schon ein recht leichter Weg. Schön den eigentlichen Dingen aus dem Weg gehn und dann wundern, wenn es einem irgendwann scheiße geht. Sorry versteht mich nicht falsch, ich weiß schon, dass es einem dann echt scheiße geht, man nicht weiß wies weiter geht und nicht aufhören kann und es sicherlich auch Gründe dafür gab. Ich finde nur man kann dann Konsequent sein, entweder man wählt den Drogenweg mit all seinen Vor-, aber eben auch Nachteilen die er bringt oder man lässt es eben. Sich nur die Vorteile der Drogen rauszusuchen finde ich etwas inkonsequent. Entweder man sagt "Ja mir gehts scheiße, dafür hat es mir aber auch verdammt lang was sehr gutes gegeben und jetzt muss ich eben die negativen Konsequenzen tragen und auch damit rechnen zu sterben" oder man sagt "Verdammt mir gehts scheiße, ich hatte lange meinen Spaß. Aber jetzt merk ich, dass es ein Fehler war. Mir gings verdammt lange gut damit und dafür muss ich eben jetzt durch die Hölle gehen, denn für alles positive was es mir gab, muss ich auch das negative jetzt auf mich nehmen." Aber ich finde es ist keine Lösung zu sagen "Ja mir gehts schlecht, die Drogen sind aber schon auch geil. Naja es ist zwar scheiße, aber ich werd schon nicht dran sterben ich kann dann schon noch irgendwann aufhören." Ne die Ansicht ist absoluter bockmist. Wegen mir könnt ihr so viele Drogen nehmen wie ihr wollt, aber dann stellt euch auch den negativen Konsequenzen und lebt damit, dass ihr sterbt und/oder kein normales soziales Umfeld habt, eure Familie kaputt geht ect. Ihr wisst das, aber es ist euch egal? Okay finde ich ne Aufrichtige Aussage, jeder kann mit seinem Leben tun was er will. Aber zu denken und zu hoffen, dass es bei einem nicht so ist, ist absoluter Schwachsinn. Entscheidet euch fürs Sterben/Leiden oder für einen Entzug. So oder so kommt es negativ auf euch zu. Denn stellt euch vor man kann nicht nur die Rosinen aus dem Kuchen essen, der Rest des Kuchens muss auch irgendwie weg. Es gibt so viele Gründe irgendwas zu tun. Ich könnte jetzt auch sagen, ich halts nicht aus ich nehm Drogen, dann muss ich aber damit leben, dass ich mal keine Kinder haben werde (da ich das denen sicherlich nicht antu), keinen richtigen Mann bekommen werde (entweder er ist gestört auf ne Drogenkranke zu stehen und mir dabei zu zu schaun oder hat selber ein Drogenproblem) und ich früh sterbe und damit alle anderen unglücklich mache. Ich seh das ganze nämlich realistisch. Vielleicht entscheide ich mich für den Weg, aber dann bin ich mir dessen bewusst und ob ich wirklich schon sterben will, weiß ich noch nicht oder ob ichs dann nicht einfach anders machen würde. Ich versteh die Situation, dass man nicht mehr aufhören kann, aber ich versteh nicht, warum man es sich dann selbst nich eingesteht und sich dann für den einen oder anderen Weg entscheidet, sondern so nen Mittelweg, womit man sich selbst etwas vor macht. Ich verstehs echt nicht. Sicherlich ist es einigen klar, es befassen sich ja auch einige hier mit dem Tod und wissen, dass er auf sie zu kommt. Ganz viele wissen es aber eben nicht und das sind leider meistens die bei denen es eigentlich noch nicht zu spät wäre wirklich aufzuhören. Die könnten noch, aber wollen noch nicht und gerade denen will ich mitgeben sich dann auch jetzt schon für einen der Wege zu entscheiden und dann aber auch offen damit umgehen. Wenn ich Bauchspeicheldrüsenkrebs hab, such ich mir nämlich eigentlich auch keine neue Freundin mehr und erzähle "ich schaff das schon es wird schon gut" oder Gründe ne Familie oder sont sowas. Ne ich würde das als Totkranker nicht tun, noch was neues aufbauen. Drogenkranke sind nichts anderes als Totkranke Menschen, die aber leider eben genau noch solche Dinge tun, nicht abschließen und bis zum Schluss denken es wird schon. Ich finde man muss auch mal realistisch sein und abschließen lernen. Es tut mir Leid es sagen zu müssen, aber dieses Ganze hin und her ist ja nicht nur bei meinem Freund üblich, sonder eben allgemein. Und man kann immer anders wenn man wirklich will. Ich habe selber Depressionen und denke oft es geht nicht, aber wenn ich ehrlich bin, wenn es was gäbe was mir echt wichtig wäre, könnte ich immer anders, mir ist es nur manchmal egal und eigentlich ist das verdammt egoistisch, deswegen wollte ich dann was ändern. Es gab und gibt so viele kack Tage, aber wenn man wirklich will und am Leben fest hält, schafft der Mensch einfach unglaublich viel, man mussn ur ein Ziel haben. Meins ist die Zukunft, Kinder und ich will keine labile Mutter sein, die ihre Kinder iwie im Stich lässt. Das ist mein Antrieb, eigentlich sollte jeder einen haben... In der Community noch positiv über Drogen zu reden, Tipps zu geben und eigentlich irgendwie noch "Stolz" drauf zu sein in so einen Club zu gehören und Drogen zu nehmen, finde ich absoluten bockmist. Ihr legitimiert damit nur eure handeln! Nur weil es noch andere machen, heißt das nicht, dass es okay ist so mit seinem Leben oder Problemen umzugehen. Und vielleicht stirbt mal einer, wenn ihr ihm nicht sagt, wie er die Drogen richtig ein nimmt, aber ich glaube es würden viel weniger erst anfangen, wenn sie nicht wüssten, was/wie/wo das ales funktioniert. Anfänger haben nämlich noch Respekt und Angst vor dem Zeug und wenn sie kein Plan haben, wie man das macht, lässt mans lieber bevor man drauf geht. Zumindest ist das bei den meisten so. Dieses "was du willst Drogen nehmen fang damit nicht an, dass ist ganz schlimm, aber wenn du es machst dann nimm so und so viel von dem und dem in der und der Weise" finde ich auch etwas verlogen. Ich geb doch keinem Infos für Sachen die er nicht machen soll?! Absolut unlogisch. Ich gehe auch nicht zu meinen Schülern und sage "ihr dürft die Tische nicht anmalen, aber wenn ihr es schon macht, dann nehmt doch bitte die und die Stifte und mal nur an den Tischrand". Das macht doch kein Schwein? Wenn sies nicht tun sollen, brauchen sie dazu keine Infos und wenn dann würde ich ihnen nicht noch den Weg zu den Informationen erleichtern. Wenn jemand Informationen will, dann berkommt er sie auch, da muss ihm echt keiner dabei helfen und noch sagen wie er das oder das nicht tun soll. Ich will echt kein fertig machen, ich weiß, dass es nicht leicht ist. Wie gesagt mein Freund hat mich sehr geliebt, war sehr verzweifelt, aber man kanns auch ändern wenn mans möchte und wenn mans nicht möchte und sich für den Drogenweg entscheidet muss man meiner Meinung nach zu den Konsequenzen stehen und sie einsehen. Viel Glück und Erflog ich bin der festen Überzeugung, dass es mit dem richtigen Willen jeder schafft. Der Mensch schafft so viel wenn er will oder muss.


An alle Angehörigen:

Wie durchsteht ihr das? Was gibt euch Kraft? Glaubt ihr an ein Leben nach dem Tod? Und gibt es nur die eine große Liebe und ich bleibe jetzt alleine, oder kann man sich irgendwann auf etwas neues einlassen? Habt ihr die Sucht denn vestanden? Ich hab es nie verstanden jemanden so zu lieben, aber nicht aufhören zu können. Ich wäre für ihn doch mehrere Höllen gegangen, hauptsache es ginge ihm gut. Es gehen mir so viele Fragen durch den Kopf, es gibt so viele Erinnerungen. Ich mache mir zum Glück keine Schuldgefühle, ich habe meiner Meinung nach alles getan, was in meiner Macht stand. Man kann jemanden nicht dazu zwingen. Ich hätte viel anders machen können, aber wer weiß schon, ob das richtiger gewesen wäre. Er hat sich für diesen Weg entschieden, was sollte man da tun... Aber ich hätte trotzdem noch so gern so viel gesagt und ich bin einfach so oft unglaublich taurig und vermisse ihn. Ich hoffe an ein Leben nach dem Tod, aber bis dahin ist es noch wirklich lang und ich will nicht ein Leben mit einem Mann verbringen, wenn ich noch an einen anderen denke. Ich fühle mich, als würde ich ihn betrügen, wenn ich einen anderen hätte. Als würde ich ihn vergessen und hintergehen, dabei würde ich ja nur ihn wollen und lieben. Kennt jemand noch solche Gefühle? Ich kann das alles nicht verstehen, er war noch so jung und gesund. Ich habe eine Sendung über Kinder im Hopiz gesehen, die wären froh gewesen sein Leben zu haben. Warum schmeißt einer das bewusst weg? Es ist alles verdammt mies und scheiße.


An die Community:

Vielleicht hat ihn einer gekannt. Ich weiß er hat hier geschrieben, aber ich weiß kein Nickname. Vielleicht kommt jemanden die Geschichte bekannt vor? 20 Jahre alt, Fabian kommt aus Bayern, ist seid er 17 ist abhängig hauptsächlich Opiode, aber auch andere Mediakemente. Schlauer Typ, Student, oft etwas stur, eigene Ansichten und diskutiert ganz gerne mit anderen. Hat auch in den letzten Wochen hier mit jemanden diskutiert, weil er angeblich kein plan hatte von irgendwas. Kennt sich sehr gut mit Medikamenten und allgemein mit Drogen aus auch über die Mengen und wie man sie einnimmt. Hat sicherlich mal schlaue Kommentare abgegeben und sich auch in den letzten zwei Monaten mal informiert, weil er sich ein Ei geschossen hat und gefragt, ob das so einfach wieder weg geht und wie es ist wenn man nicht die Vene trifft ect. weil er da noch nicht so lang gespritzt hat. Vielleicht kann sich einer erinnern und könnte es mir sagen? Das wäre unglaublich nett! DANKE!
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo jorita,

habs jetzt erst entdeckt. Mein allerherzlichstes Beileid!

Du fragst, warum man mit einem IQ von 140 Drogen nimmt? Das hat mit der Intelligenz nicht allzuviel zu tun. Schau Dich mal um...wer nimmt alles Drogen? Das sind weniger schlaue, ganz schlaue, oberschlaue Menschen. Daran kann man das überhaupt nicht festmachen. Oft ist es eine Flucht oder eine Suche nach etwas.

Die darausfolgende Sucht ist eine Krankheit, in der/die jenige Hilfe benötigt, von vielen Institutionen und liebenden Menschen oder Freunden.

Ich bin mir sicher, das Du wieder jemanden kennnenlernen wirst, der Dein Herz erwärmt und wo Du Dich sicher fühlen kannst und Du Liebe erfährst. Du bist noch so jung...da geht noch viel.

Für die kommende Zeit wünsch ich Dir ganz viel Kraft.

Herzliche Grüsse von Lämmchen
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Geschichte erinnert mich total an ein Ereignis des vergangenen Sommers, oder eher Frühjahrs. Ich glaube es war Männertag. Da kam eine Freundin zu mir, die mir tränenüberströmt vom Tod eines nahen Freundes berichtete, der auch Fabian hieß, 20 Jahre alt war, ...auch ansonsten ist die Geschichte ziemlich ähnlich. Er ist allerdings in Spanien gestorben. Ein sehr tragische, traurige Geschichte.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft.

LG
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

ich weiß, dass Drogensucht nichts mit dem IQ zu tun hat. Aber ich verstehe nicht, dass so rational eben schlaue Menschen so dumm und irrational handeln... und ja ich weiß, dass es eine Krankhet ist, das Problem ist nur, dass sich diese Kranken teilweise garnicht helfen lassen wollen. Das ist eigentlich das Problem, war es zumindest bei meinem Freund. Wir sind alle hinter ihm gestanden, er hatte alle Wege offen, er hatte Therapieplätze, er wollte bzw. konnte nur einfach nicht. Deswegen ist es scho schwer diesen Leute zu helfen. Er hat gelitten, aber er konnte und wollte nicht anders, wer weiß warum. Einen Kampf kann man unterstützen und begleiten, selbst wenn er irgendwann verloren ist, aber Kranke die nicht kämpfen wollen, denen kann man leider eben nicht helfen und das macht einen so machtlos und unglaublich traurig einen Menschen leiden zu sehen, ohne was zu tun. So wie es mir persönlich auch das Herz zerreist, wenn Kinder leiden, aber man nichts tun kann und er kam mir manchmal einfach so naiv und hilflos wie ein kleines Kind vor. Es wäre "leichter" einem Krebskranken zu helfen als einem Drogensüchtigen, der es einfach noch nicht eingesehen hat. Jeder ist verschieden es gibt nicht DEN Drogenkranken, genauso wie es nicht DEN Menschen gibt. Jeder ist individuell. Jeder wird seinen persönlichen Grund haben, seinen persönlichen Leidens- und Lebsnweg. Jeder auf seine Weise kann oder will einfach nicht damit aufhören oder durchhalten. Aber genau das macht es für die Angehörigen so verdammt schwer... Sie leiden mindestens genauso mit, glaubt mir das, wenn sie nicht sogar noch mehr leiden, weil sie keinen kleinen Helfer haben der über die schlimmsten Phasen hinweg hilft Smile. Es soll wirklich keine Kritik sein und verallgemeinern und ich versuche es auch zu verstehen, aber in manchen Punkten gelingt es mir nicht und es macht mir auch einfach sauer...
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lämmchen
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 09.02.2012
Beiträge: 3754

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, Du musst oder solltest noch recht viel über Sucht lesen und lernen. Ich lese schon Kritik aus Deinem Post heraus. Vielleicht kannst Du zur Zeit auch nicht anders ...

Aber glaub mir, wenn man süchtig ist, sucht man seinen Willen sonstwo und findet ihn nicht und weil man ihn nicht findet, süchtelt man weiter, irgendwann gibt man auf und arrangiert sich mit der Sucht-die eine Krankheit ist.

Sicherlich, als Angehöriger ist mal so hilflos und das macht die Sache nicht einfach, aber was ist schon einfach Leben?

Mir ist das jetzt zuviel auf alles einzugehen, aber wenn Du Dich hier Forum mal ne grosse Runde beliest, wirst Du unendlich viele Threads zum Thema Sucht, Angehörige, Tod ...usw. finden.

Und noch was. Ich glaube kaum ( kann mich auch irren ), das hier jemand den Nick Deines Fabians preisgeben wird. Denn Du musst wissen, das Süchtige Menschen misstrauisch sind...weil ihnen das Leben das so aufgezeigt hat, d.h. auf Deutsch: such ihn selbst...und Du wirst ihn auch finden. Kann ja sein, dass das alles nicht stimmt, was Du geschrieben hast. Sei jetzt nicht sauer, aber was wir hier schon teilweise an Geschichten erlebt haben...

Lieben Gruss von Lämmi
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Yolande
Platin-User
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Anmeldungsdatum: 01.06.2011
Beiträge: 1438

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jorita, ich kann deine Fragen und auch die Antworten, die du dir zu geben versuchst sehr gut nachvollziehen und auch verstehen. Das liegt vor allem daran, dass ich selbst keine Drogen nehmen und es mir anfangs sehr schwer viel zu verstehen, warum jemand sein Leben so sehr aufs Spiel setzt und auch ich habe geglaubt, dass man doch schlichtweg bekloppt sein muss, dass zu tun. Nun, seit gut zwei Jahren lese und schreibe ich hier im Forum, weil mein Exfreund ein ebenfalls krasses Drogenproblem hat und ich Rat und Hilfe suchte. Anfangs verurteilte ich alle Drogen dieser Welt und vor allem jene, die ihnen verfallen sind. Heute sehe ich dies dank des Forums völlig anders. Ich hab hier mehr schlaue, kultivierte, erfahrene Menschen getroffen als anderswo. Und ich habe begriffen, dass niemand mit den Drogen beginnt, um davon abhängig zu werden und es wird ja auch tatsächlich nicht jeder bzw. ist nicht jeder davon derart eingeschränkt, dass ein "normales" Leben nicht mehr möglich ist. Viele Abhängige gehen einem geregelten, sogar oft arbeitsintensivem Leben nach. Viele Abhängige stellen sich mehr tiefgründige Lebensfragen als jeder andere Mensch. Viele beginnen sicher damit, um sich mal eben zu berauschen, zu vergessen, keine Ahnung warum, aber die wenigsten rechnen wahrscheinlich wirklich damit, in einen Kreislauf zu gelangen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Viele beginnen mit dem Wunsch, frei zu sein, unabhängigen und ernten paradoxerweise genau das Gegenteil. Für einige andere ist es eine kurze Episode in ihrem Leben. Wer am Ende den Absprung schafft, dass weiß man leider nicht vorher...aber ich glaube, keiner will daran sterben oder sein Leben in einer so versklavten Abhängigkeit verbringen. Warum sollte das auch deren Wunsch sein? Manchmal denke ich sogar, dass es sich um mutige Menschen handelt. Menschen, die sich trauen, die Kontrolle abzugeben, die sich trauen, unangepasst zu leben...sich den gesellschaftlichen Verpflichtungen zu verwehren. An sich lobenswerte Eigenschaften...dein Freund hat sich nicht dafür entschieden, an den Drogen zu sterben. Er wollte vermutlich ein Problem lösen, etwas kompensieren...Sucht ist ja meist die Problemlösung für ein anderes, meist psychisches Problem, auch wenn wir das nicht so gut verstehen können. Er wird nicht damit gerechnet haben, in was für eine Strudel er dabei gerät und hat den Weg zurück einfach nicht gefunden. Vielleicht findet er nun seinen Frieden. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute.
LG
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

ich find es ist keine Erklärung, wenn man psychische Probleme hat zu Drogen zu greifen. Wie gesagt ich bin selbst depressiv. Ich verstehe wenn man den hang dazu hat, sich darin aber zu verlieren verstehe ich nicht! Mein Freund war sehr intellektuell, wirklich überdurchschnittlich intelligent (was manchmal sogar recht anstrengend war). Also ich habe nicht das Vorurteil Drogenkranke sind alles abgeranzte Junkys. Mein Freund stand auch absolut im Leben. Er war erfolgreich im Studium und keiner der anderen Bekannten wusste was von seinem Drogenproblem. Natürlich hat er damit andere psychische Probleme selbst behandelt. Trotzdem ist das für mich kein Weg und ich finde man sollte dafür auch keinerlei Verständnis oder Legitimation finden und so sehen das wohl auch die meisten Psychiater, Psychologen und Berater zumindest mit denen ich geredet habe. Es kann tausend Gründe dafür geben, aber es ist niemals der Weg. Das alle denken es trifft sie nicht, ist ja genau das Problem. Wie gesagt mein Freund stand absolut im Leben. Er hatte eine Familie, eine Freundin, viele Freunde, ein geregeltes Leben, Erflog in dem was er tat. also ein intaktes Umfeld. Er hatte sicherlich nicht gedacht, dass er bald sterben würde. Das hat keiner gedacht. Keine Psychologen, Psychiater Verwandte, Bekannte oder Freunde. Trotzdem war es eben so und auch er sagte ja "ich verreck schon nicht, morgen bin ich auch noch da" ja war er leider nicht. Mutig finde ich Drogenkranke überhaupt nicht. Da stimme ich dir absolut nicht zu. Sie gehen den leichtesten Weg, um mit ihren Problemen umzugehen. Wie gesagt ich spreche aus Erfahrung, ich hatte auch oft den Drang etwas zu nehmen, damit es endlich besser wird. Letztendlich ist es aber Blödsinn und macht nichts besser. Sich den Sachen zu stellen ist definitiv viel mutiger, als die Probleme mit Drogen zu dämpfen. Ich will nicht sagen, dass Drogensüchtige feige sind, aber sie verdrängen recht gerne. Zumindest wenn sie Drogen nehmen, weil sie Probleme haben. Mutig wäre für mich, sich den Dingen zu stellen und sich nicht im Kummer und den Drogen zu verlieren. Selbst mein Freund selber hat es so gesehen, dass er einfach zu feige ist sich dem zu stellen, was in ihm drin ist... Drogen nehmen ist definitiv viel, aber nich mutig und ich finde auch nicht, dass man dafür immer so viel Verständnis aufbringen sollte, da man so doch nur einen echt miesen Weg unterstützt der wirklich einfacher ist, als sämtlichen negativen Gefühlen ausgesetzt zu sein. Sicherlich gibt es Phasen, aber irgendwann muss es weiter gehen, man muss sich wieder fangen. Was soll ich sonst jetzt machen? Mir auch den goldenen Schuss geben? Und er hat sich sehr wohl für diesen Weg und fürs Sterben entschieden. Er hat ganz bewusst in einem klaren Moment diese Entscheidung getroffen, wer weiß warum. Seine Worte waren "sorry das ist eben mein Weg, ich will nicht ohne." Da kann man auch nichts mehr dazu sagen.
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Itsuko
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Anmeldungsdatum: 17.07.2013
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das klingt wirklich furchtbar und es gibt wohl nichts was dir einer hier sagen kann was dir helfen wird...

Eins solltest du dir aber zu Herzen nehmen: Rede nicht so leichtfertig über uns Süchtige. Denn so wie du es beschreibst "nimm es oder lass es" ist es beim ersten, vll auch noch zweiten und dritten mal. Doch ab da wo man leidet ist es Krankheit, die freie , ja so leichte Entscheidung gibt es da nicht mehr.

Solange du nicht weißt was Suchtdruck ist und welche Machtlosigkeit dieser mitbringt, tu nicht so, als würde jeder hier nur die Rosinen essen wollen! Je nachdem wie man gestrickt ist, ist der scheinbar freie Wille alles andere als das!

In deinem Text lese ich sehr viel Wut deinem Freund gegenüber, vielleicht musste das auch mal raus...
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Na dann ist der freie Wille des Menschen ja ganzschön begrenzt. Meiner Meinung nach ist das alles eine Frage des Willens und man sieht ja auch, dass es ja welche mit dem richtigen Willen schaffen. Sogar ein Heroinkranker kann wenn er einen starken Willen hat kalt entziehen. Es ist doch wohl echt eine Frage des Willens oder wie schaffen es dann solche? Sind das Übermenschen? Der Mensch schafft so unglaubich viel wenn er es will. Les doch mal Berichte was z.B. Mütter schaffen, wenn ihre Kinder in gefahr sind. Eine Mutter ist z.B. aus einem Skilift gesprungen und danach kilometerweit gelaufen um ihre Kinder vor dem erfrieren zu retten, weil sie im Lift vergessen wurden. Ja normalerweise schafft man das auch nicht, aber wenn man den Willen dazu hat eben schon. Es gibt eben nur von natur aus Menschen mit starkem Willen, die oft über Grenzen gehen oder eben nicht. Alle Extremsportler gehen so oft über Grenzen und man denk, dass gibts doch nicht, die müssten umfallen. Ich kann verstehen, dass man den Willen nicht aufbringt, aber zu sagen "ja ich kann nicht anders" das finde ich bedenktlich. Man kann immer anders wenn man richtig stark will, sonst würde ja nie jemand dauerhaft clean werden. Oder waren die dann nicht abhängig oder hatten weniger Probleme oder Gründe oder Suchdruck? Die körperliche Abhängigkeit ist ja meist garnicht das Problem. Entgiftet ist man schnell. Es ist die Psyche, die einen abhängig macht und die Psyche ist immer vom Wille des Menschen abhängig. Außer wir reden gerade davon, ob der Mensch einen freien Willen hat, aber dann ist eh die Frage wie wichtig ist das Leben. Da könnte man sicherlich länger diskutieren. Wie gesagt ich kann verstehen, dass emand keinen Willen und/oder keine Kraft (mehr) hat etwas zu ändern. Zu sagen es ginge aber überhaupt nicht ist defnitiv nicht wahr. Anonsten hätten wir ja einige Superhelden auf der Welt, weil sie jetzt clean sind. Ich finde es sollte jeder mal nach seinem Willen suchen und was finden wofür es sich lohnt zu kämpfen. Das wäre doch schön
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Das Problem bei den ganzen psychischen Krankheiten ist doch, dass viele garnicht wissen, dass sie kämpfen müssten, weil ihnen nicht bewusst ist, dass sie krank sind oder sie garnicht wirklich dagegen kämpfen wollen, weil es (noch) nicht schlimm genug ist oder sie garnicht genau wissen gegen was sie kämpfen müssen, sondern nur wissen, dass es ihnen schlecht geht. Aber dieses berühmte "klick" machen, funktioniert tatsächlich. Wenn man einmal ein richtiges "klick" Erlebnis hatte schafft man so viel, leider kann man solche Ereignisse eben nicht erzwingen. Andere nicht und auch man selbst nicht bewusst. War aber einmal dieses AHA-Erlebnis da, hat man auch den Willen alles durchzuziehen, was man vorher nie gedacht hätte, allein durch seinen eigenen Willen. Das echt der wahnsinn und absolut krass, was man dann auf einmal schafft, was man vorher nie für möglich gehalten hätte und da spreche ich aus Erfahrung.
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 23. Okt 2013 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

der reale oder befürchtete Leidendruck muss größer als der Suchdruck sein, dann funktionierts auch. Da bin ich mir absolut sicher Wink und ich habe auch keine Wut auf meinen Freund. Ich habe Wut auf seine Einstelllung und auf Drogen allgemein. Ich mochte es nie, ich verstand es nie... Ich glaub ich bin nicht der Typ dazu, zum Glück
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jorita
Anfänger


Anmeldungsdatum: 23.10.2013
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

ich will garkeinen kränken oder beleidigen oder verändern. es muss ja jeder für sich selbst wissen, was er tut und für ihn möglich ist und was unmöglich. Es war eher eine Selbsttherapie für mich und sicherlich nicht empirisch belegt und allgemein gültig. Es ist gerade meine ganz subjektive Meinung in meiner Trauerphase, es wird jeder anders damit umgehen und ich schwanke auch selbst oft was ich denken soll. Am Freitag ist Beerdigung, sicherlich ein scheiß Tag. Eigentlich hatte ich mich hier angemeldet, um ihn hier irgendwo zu finden, aber ich hab keine Beiträge, die von ihm sein könnten gefunden und ich habe auch keinen seiner üblichen Nicknames gefunden. Anscheinend ist er dann wohl endgültig verschwunden. Ich hab den Text einfach gestern Nacht geschrieben, weil ich sowieso nicht mehr schlafen kann. Ich hoffe wirklich, dass es viele von euch schaffen und es nicht so endet wie bei meinem Schatz. Falls sich irgendjemand eventuell doch noch an Beiträge von ihm erinnert auch wenn es nur sein könnte, wäre es toll es mir zu sagen. Anonsten halte ich mich jetzt mit Diskussionen und Meinungen raus. Ist sowieso subjektiv und gerade bei mir vor lauter Schmerz verzerrt. Ich hab auch garkeine Kraft dazu... Also entschudligung, wenn sich jemand angegriffen fühlt oder meine Aussagen recht radikal waren. Ich wünsche allen viel Glück
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Itsuko
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Bronze-User


Anmeldungsdatum: 17.07.2013
Beiträge: 22

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 01:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab mir nicht alles durchgelesen aber bevor man etwas nicht selbst erlebt hat sollte man mit so Äußerungen a la "Ich weiß es besser' sehr vorsichtig sein - meine Meinung

Und ja, liebe jorita, nicht jeder hat gleich viel Suchtdruck und nicht jeder hat gleich viel Willen. Es hängt vom Menschen und der Lebensumstände ab, ob man eine Sucht eher überwinden kann oder eher nicht.

Die Mutter die aus dem Skilift sprang hat überlebt, eine andere wäre vielleicht vor Erschöpfung gestorben - wenngleich sie ihre Kinder nicht minder geliebt hätte.

Es ist unendlich schlimm was deinen Fabian passiert ist. Ich wünsche dir dass du ihn für sein "Versagen" eines Tages nicht mehr verurteilen wirst sondern es annehmen kannst, dass er vielleicht machtlos war und die Droge leider stärker als er.
Ich wünsche dir dass er in deinem Herzen weiterleben darf und Dass auch du bald wieder leben kannst. Es wird ein harter Weg.

Am Wichtigsten ist dass du an dich selbst glaubst, das kann nicht jeder!
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Sienna
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Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Jorita,
In einer Aussage gebe ich dir recht: Dein Text ist von Trauer geprägt und deswegen leider total verzerrt. Sicherlich weißt du es aber auch einfach nicht besser, da du nicht direkt von Sucht betroffen bist. Versteh mich nicht falsch, aber das ist dann in etwa so, wie wenn man einem Blinden eine Farbe erklären will. Letztendlich wirst du es nie verstehen, und darüber kannst du echt froh sein und es wird einige geben (mich eingeschlossen), die dich darum beneiden.
Eine Sache will ich dir aber sagen. Unzählige Male musste ich mir anhören, Süchtige seien willensschwache Menschen. Meine Meinung dazu:
Sucht hat N I C H T S mit Willensschwäche zu tun!
Sucht ist Sucht. Das muss man als eigenständige Krankheit betrachten. Ein Rückfall hat nichts mit einem schwachen Willen zu tun. Man hat als Abhängiger gar keine Entscheidungsfreiheit mehr. Die Gehirnchemie wird von der Droge verändert, etwas im Kopf wird umgepolt. Es ist eine Krankheit... aber bitte vergleich es nicht mit Krebs etc. Das sind physische Krankheiten (obwohl Krebs mMn auch viel mit der Psyche zu tun hat, aber anderes Thema) wohingegen Sucht eine psychische Krankheit ist, so wie Depression, Schizophrenie etc. Du leidest doch selber unter Depressionen, richtig? Dann solltest du doch am besten wissen, dass es nichts mit Willensstärke bzw. -schwäche zu tun hat. Zu einem Depressiven kann man auch nicht einfach sagen, er solle sich doch mal zusammenreißen und aufhören, depressiv zu sein. Genauso wenig kannst du zu einem Abhängigen sagen, er solle aufhören, drogenabhängig zu sein.
Und glaub mir: So gut wie KEINER schafft es, direkt vom ersten Entzug an für immer clean zu bleiben. Rückfälle gehören dazu... viele Menschen haben den Wunsch, ein cleanes Leben zu führen, aber gleichzeitig große Angst davor. Irgendetwas gibt einem die Droge ja, und dieses Gefühl bleibt für immer in der Erinnerung. Starker Wille hin oder her. Es ist verdammt schwer, dagegen dauerhaft anzukämpfen. Wie gesagt, das Zeug greift in die Gehirnchemie ein und das Gefühl was die Droge auslöst brennt sich ein. Das kannst du auch mitnichten mit Extremsportlern vergleichen, oder der Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Sorry aber diese Vergleiche hinken wirklich extrem. Für einen Süchtigen ist es ein tagtäglicher Kampf, und selbst Menschen mit einem eisernen Willen bauen Rückfälle. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, nicht nur willensstark und -schwach. Und noch mal : Sucht ist keine Willensschwäche sondern eine Krankheit.
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prinzessin22589
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Anmeldungsdatum: 01.01.2013
Beiträge: 498

BeitragVerfasst am: 24. Okt 2013 06:09    Titel: Antworten mit Zitat

Jemand der eine extremsportart lebt, hat ja auch was von einem Süchtigen. Warum das so von dir in den Himmel gelobt wird, kann ich nicht verstehen. Das sind bestimmt keine superhelden. Die können nicht anders als ihr ganzes leben der Sportart unterordnen. Nur für den Kick, die Aufmerksamkeit. Das hat viel Ähnlichkeit mit einem Schuss. Willensstärke hat im Entzug nur wenig Relevanz. Die Motivation und die Ursache der Sucht ist viel entscheidender. Warum bin ich süchtig und warum will ich es nicht mehr sein? Alleine nur weil man seinen Körper kaputt Macht reicht nicht.
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