Koks - Erfahrungen

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nioh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.07.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2013 04:13    Titel: Koks - Erfahrungen Antworten mit Zitat

Hi zusammen,

mir ist gerade danach, meine Erfahrungen und Empfindungen mit Koks zu beschreiben. Im Prinzip brauche ich keinen Rat, da ich selbst genau weiß, was zu tun wäre (nämlich es sein lassen) und ich glaube auch, dass das, was jeder einzelne grundsätzlich mit Drogen erlebt, empfindet und fühlt total individuell ist...

Bevor ich das erste Mal gekokst habe, dachte ich, dass dies die Droge ist, auf die Orgien gefeiert werden... weiß nicht, ob das mit irgendwelchen Hollywood-Streifen zu tun hat, die ich gesehen habe, aber das war mein Bild, geprägt von was auch immer. Heute kann ich sagen: nein: mich persönlich macht es kalt, ich fühle mich zwar gut und selbstbewusst, aber isoliert, kein Bedürfnis nach Nähe und mein Blut wallt überall, nur nicht in meinem Schwanz... der wird dann nämlich ganz ganz klein und könnte gar nicht mehr, selbst wenn ich wollte...

Ich habe Freunde, die können sich etwas besorgen, an einem lustigen Abend zwei, drei, vielleicht auch vier Lines ziehen, den Rest mit nach Hause nehmen und diesen dann monatelang völlig problemlos liegen lassen, bis eben die Stimmung und die Leute wieder dazu passen, das Zeug heraus zu holen. Aber ich glaube, den meisten Menschen geht´s ähnlich wie mir... irgendwann kommt die Gier und man hört nicht auf bis der letzte Rest weg ist... und am Ende sucht man noch die letzten Krümel zusammen, die irgendwo auf dem Tisch liegen, egal ob es Sinn macht oder nicht.

Das Ding mit den Depressionen ist bei mir unterschiedlich. Manchmal ist es wirklich heftig. Die schlimmen Gedanken kommen einfach und man kann nichts dagegen machen. Gut ist in diesen Momenten, wenn man es schafft im Kopf zu behalten, dass man ja weiß, wo es herkommt und es einfach ein wenig (stunden? Tage? eine Woche?) dauert, bis man sie wieder los wird und die Energie zurückkommt. Aber das ist schwierig, ich hasse es und sage mir immer wieder: das will ich nie mehr haben... ich lass das jetzt! Dumm ist nur, dass - sobald ich mich wieder gut fühle und den letzten "Absturz" überwunden habe, plötzlich irgendwoher wieder die Sehnsucht nach dem kommt, von dem ich im Grunde weiß, dass es mir nichts bringt. Dann wird sich eine zeitlang innerlich dagegen gewehrt und es geht von vorne los. Bei mir ist das momentan circa all 6-8 Tage mit ca 1g, das das ich dann - meist alleine - über Nacht wegmache. Zum Glück bin ich keine der Personen bei denen sich die Häufigkeit steigert (zumindest nicht in den letzten 2 Jahren)... kann sich ja auch kein normaler Mensch leisten, nö?

Ich glaube, es ist schwierig, die Wirkungsweise, den Umgang und die Auswirkungen von Drogen zu generalisieren. Jeder reagiert anders. Jeder hat seine eigene Vorgeschichte, jeder hat beim Konsum seine eigenen Gefühle, die nicht vergleichbar sind. Gleich sind die physische Wirkung und das Erleben einer psychischen Aktivität, die für den Menschen ohne Drogen schlicht und ergreifend nicht in dieser Form erlebbar sind. Und genau deshalb möchte man sie immer wieder haben. Sie sind unvergleichlich - unvergleichlich schlecht oder unvergleichlich gut... das kommt immer darauf an. Hat man den Horizont aber einmal überschritten, bleibt - zumindest latent - immer die Sehnsucht danach, es wieder zu erleben. Das, was man im Alltag nicht fühlen und erleben kann. Der große Nachteil daran ist, dass unser Kopf durch diese unnatürliche Überanstrengung einfach lange braucht, um wieder so zu funktionieren, wie er es sollte... klar und wach...

Keine Ahnung, das, was ich da schreibe Sinn macht. Ich schreibe einfach. Vielleicht nur für mich, vielleicht auch für jemanden von euch. Seit ich denken kann, hab ich gerne gefeiert. Am Anfang mit Alkohol, im Teenageralter dann nebenbei gekifft, mit Mitte 20 Pep, Pillen und ab und an Koks, dann fast 11 Jahre Pause mit "illegalen Sachen" und seit 1,5 Jahren regelmäßig Koks. Ich bin kein Typ, der in eine Abhängigkeit verfallen wird, in der ich täglich konsumiere. Danach ist die Sehnsucht nach dem erwähnten klaren, wachen Kopf zu groß und bringt mich immer wieder zurück und auch in Phasen, in denen ich es schaffe "Halt" zu sagen. Aber der Drogenkack geht mir schon heftig auf die Nerven, weil ich einfach mittlerweile (bin jetzt 40) merke, dass er mir mehr nimmt als gibt. Aber ich muss wohl auch akzeptieren, dass es einfach ein Teil von mir geworden ist, so wie es auf die ein oder andere Weise ein Teil von jedem ist, der sich hier auf diesem Forum rumtreibt.

Na, wird Zeit, mal Richtung Bett zu wandern. Wie gesagt... keine Ahnung ob das Geschriebene Sinn macht. Würd mich freuen, wenn der ein oder andere etwas dazu zu sagen hätte...

Gute Nacht und passt auf euch auf...
nioh
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Berlin30
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 16.08.2013
Beiträge: 242

BeitragVerfasst am: 25. Okt 2013 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Kokain macht sehr stark abhängig - und im Gegensatz zu einer Opiatabhängigkeit merkt man lange Zeit nicht, wie derbe man schon in der Scheisse steckt.

Oft nicht, bevor es zu spät ist.

Ich denke auch, Du solltest mal ne Pause machen.

LG.
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Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 26. Okt 2013 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, du bist schon süchtig. Nicht so arg wie die Meisten hier. Ich habe eine 20-jährige Drogenkarriere hinter mir und Koka war auch tgl. dabei. Erst Nase, dann Base und zuletzt die Nadel. Wie beim H halt auch.

Wenn Du jetzt schon merkts, Du schaffst es nur 6 Tage sauber zu sein, würde ich wirklichz ganz, ganz stark versuchen, die Tage weiterhin auszudehnen.

Ich konsumiere nur noch ca. einmal die Woche..endlich...Ich bin vom Koka ganz irre im Kopf geworden. Habe Psychosen und Abhörparanoia. Wenn ich Stoffe nehme, schiebe ich Möbel vor die Tür usw.

Kokain macht einen psychisch richtig kaputt. Und Du sagst, tgl. kann es sich niemand leisten? Häh? Geld besorgen ist für Süchtige meitens kein Problem. I-eine Gelegenheit findet man immer. Oder meistens zumindest.

Schon mal drüber nachgedacht, warum du kokst? Du sagst ja selber, es macht Dich nicht happy. Wie sieht denn Dein Alltag aus? Wann ist das Verlangen mal stärker, mal weniger stark?
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nioh
Anfänger


Anmeldungsdatum: 01.07.2013
Beiträge: 6

BeitragVerfasst am: 2. Nov 2013 10:42    Titel: Antworten mit Zitat

Klar - ich hab mittlerweile eingesehen, dass ich süchtig bin. Und ich beobachte mich dabei. Und ich find (zumindest in meinem Fall) diese Art von Sucht so verdammt seltsam. Denn das Bedürfnis kommt immer erst dann wieder, wenn´s mir so richtig gut geht, ich mich energiegeladen fühle, völlig klar im Kopf bin und wieder beginne, Pläne zu schmieden. Dann kommt diese Stimme... erst drück ich sie weg... und dann geb ich nach... dann bin ich 2 Tage "druff" und danach arbeite ich wieder daran, in den Zustand zu kommen, in dem ich vorher war...

Bei mir steigert sich glücklicherweise die Frequenz nicht und ich hab immer wieder das Bedürfnis dauerhaft klar zu werden, was mir (dauerhaft) nicht gelingt. Aber ich glaub (hoffe?) tatsächlich, dass es mich deshalb nie so richtig erwischt... als das Ding mit täglich, intravenös usw. ... fertig macht´s mich trotzdem...

Und ja: ich hab natürlich schon oft darüber nachgedacht, warum ich mich so verhalte und was mit mir nicht in Ordnung ist... die Antwort habe ich nicht gefunden... zumindest ist mir ein Rätsel, warum ich immer genau dann drauf komme, wenn´s mir eigentlich gerade mal total gut geht...?

Übrigens: viel mehr Angst als das Koks macht mir eigentlich meine Raucherei (25+) ... die wird mich umbringen, da bin ich mir sicher... und davor hab ich Angst. Hab meinem Vater beim Sterben zugeschaut (Bronchialkrebs). Das war nicht schön. Aber geändert hat´s bei mir nix - und das ist ein Punkt, den ich an mir echt nicht verstehe und für den ich mich hasse - offenbar hab ich einfach nen Drang zur Selbstzerstörung... wie so viele... dabei bin ich eigentlich so ´n prima Typ von dem die Welt mehr bräuchte ... hi hi Wink
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