sos

[Troja]

Hallo, guten Abend

Seit Tagen suche ich nach einem Forum, wo man verstanden wird und Ratschläge erhält.

Ich bin 45 Jahre und seit einem Jahr mit einer Frau zusammen, die ich mehr als mein Leben liebe. Diese Frau war/ist über 20 Jahre heroinsüchtig. Seit 5 Jahren ist sie inaktiv und eigentlich war alles gut. Ein Leben mit der Sucht kann sie bzw. können (konnten) wir gut handeln.

Vor einigen Wochen hatte meine Freundin einen Bandscheibenvorfall und der Arzt verschrieb ihr Tilidin. Den Verlauf könnt ihr euch jetzt bestimmt vorstellen. Aus Tilidin wurde jetzt neuerdings Oxycodon und sie fängt an, Geheimnisse vor mir zu haben. Ich bin sicher, sie steuerst auf direktem Weg wieder in die Sucht und ich stehe daneben und kann nichts machen.

Habt Ihr eine Idee oder einen Tipp. Ich bin völlig verzweifelt. Bitte gebt mir einen Strohhalm, an den ich mich halten kann.

[graham]

du solltest ihr sagen was fase ist! sprich mit ihr darüber, sag was deine ängste sind und ganz wichtig=>bewerte sie dabei nicht und versuchs erst gar nicht mit repressionen, egal wie subtil sie sind!

greetz
graham

[SAUBERMANN]

richtig. wie mein vorredner schon sagte, solltest du MIT IHR reden.
das schwierige bei sowas ist ja leider, dass man eigentlich nicht das richtige augenmaß bei sowas finden kann:

- machst du ihr vorwürfe und setzt sie unter druck, besteht die große gefahr, dass sie dichtmacht und dich evtl. in zukunft anlügt (damit sie "in ruhe" konsumieren kann).
- bist du "zu verständnisvoll/tolerant", kann das auch der startschuss für sie sein, jetzt quasi ungeniert süchteln zu können.

egal, in welche richtung du gehst: es wird konflikte geben. fakt ist ja leider auch: sie hatte n bandscheibenvorfall. ok, schmerzhaft. aber dass sie erst tilidin und dann oxycodon bekommt, deutet schon darauf hin, dass sie entweder sehr extreme schmerzen hat ODER dass sie plötzlich von der netten wirkung des tilidins angetan war (erst recht, wenn sie länger clean war! dann kommt das einfach richtig gut, wenn man auf opiate steht) und jetzt die chance gesehen hat, mit der diagnose völlig legal, günstig und stressfrei an saubere, sehr potente opiate zu gelangen...

ich bin da ganz offen zu dir: vermutlich würde es JEDER von uns so machen. wenn man einige jahre sogar clean war und dann eher zufällig vom arzt mit opiaten behandelt wird und somit wieder "blut leckt", dann kickt das schon ziemlich heftig.

und wenn man sich dann ggf. im internet über die medikamente mal schlau macht und dann erfährt, dass es da ja sogar noch bessere sachen gibt als tilidin, dann kann man ja seinen arzt mal fragen, ob er nicht eventuell noch etwas besseres gegen die starken schmerzen hat...

das alles geht schon ziemlich stark in richtung sucht. das hast du ja auch selbst erkannt. leider kann ich dir nichts beruhigendes dazu sagen, weil auch ich glaube, dass deine frau wieder auf den geschmack gekommen ist... es wäre jedenfalls nicht gerade abwegig...

es ist immerhin kein heroin... und die versorgung ist (NOCH) nicht so teuer und zeitraubend... aber das kann noch kommen... ich sehe da im grunde nur 2 wege: entweder, sie sieht selbst ein, was sie sich damit wieder antut (von der sucht her ist es absolut kein unterschied zu heroin: man hat identische wirkungen und nebenwirkungen und man wird auch extrem entzügig, wenn man erstmal drauf ist) ODER sie macht sich selbst und dir was vor, indem sie den konsum runterspielt und verharmlost ("sind doch nur medikamente", "ich krieg die vom arzt verschrieben gegen meine rückenschmerzen")...

wenn sie weiterkonsumiert, wird sie wohl über kurz oder lang in der substitution landen.. denn wenn der arzt mitkriegt, dass sie immer mehr pillen verbraucht (und so wird es wohl kommen), kanns halt gut sein, dass er von heut auf morgen sagt: "DAS IST IHR LETZTES REZEPT! TEILEN SIE SICH DIE GUT EIN!"

und wenn sie dann affig in seiner praxis auftaucht, bietet er ihr n platz in der psychiatrie an zum entgiften... da wäre sie nicht die erste, der es so ergeht...


jetzt kommt noch ein "ABER":
falls das oxycodon aus medizinischer sicht wirklich notwendig ist, dann laß es ihr bitte und mach ihr keinen stress! opioide sind nun mal das mittel der wahl bei starken schmerzen. und man sollte nicht auf diese stoffe verzichten, nur damit man nicht abhängig wird. denn wenn es deiner frau dann permanent schlecht geht, hat sie ja auch nix davon, dass sie clean ist... in dem fall laß sie einfach das angenehme mit dem nützlichen verbinden...

aber achte darauf, dass sie keinen scheiss macht. also wenn sie zb mal geballert (gespritzt) hat, dann pass n bißchen drauf auf, ob sie evtl. irgendwo pumpen, abbinder usw. rumliegen hat... denn das injizieren von den tabletten ist lebensgefährlich!

bei all dem vergiss bitte auch nicht, dass man auch mit einer opiatsucht halbwegs "normal" leben kann. es gibt menschen, die sind auf opiaten, aber keiner merkt es ihnen an.. die machen ihren job, haben familie, sind normal gekleidet usw...


alles gute

[hamster]

Ich geb Dir den Rat NEXT!
Such dir ne neue Freundin, Du bist bereits Co abhängig und das ist mal garnicht lustig! Du bist nicht für Ihr Leben zuständig! Sie ganz allein muss Ihr Leben managen und wenn sie dazu nicht in der Lage ist, muss Sie mit dem Verlust Deiner Person klarkommen!
So hart wie es sich auch anhört, aber glaube mir, hab das alles schon durch. Du kannst kein Leben einer anderen Person retten, immer nur Dein eigenes!

[hammerhart1984]

hallo allerseits,
@hamster:boah, was ist denn mit dir los?
ich meine ,klar, wenn du bereits schlechte erfahrungen bezüglich co-abhängigkeit am eigenen leib in welcher form auch immer gesammelt hast, kann ich dich durchaus verstehen.
aber deine radikale aussage stört mich per se doch etwas, da uns doch zum teil einiges an background-wissen fehlt.
wir können in erster linie nur versuchen uns in die lage des te hineinzuversetzen;die entscheidung sich zu trennen fällt er ,ganz allein für sich.
dieses forum dient des austausches , begleiten, aufbauen nach rückschlägen/rückfällen; aber bitte nicht mit dieser , deiner meinung nach besseren , holzhammermethode.
wenn eine beziehung/ehe/freundschaft eine gute qualität hat, hält sie auch härtere krisen aus!
@te:da ich keinerlei erfahrungen mit illegalen drogen habe, kann ich dir leider auch keine erfahrungswerte geben.
das einzige was ich dir mit auf den weg geben kann, ist, setzt euch zusammen und geht die sache gemeinsam an!
sei verständnis voll und hör ihr zu ,gib ihr aber nicht das gefühl, dass du sie kontrollierst-sonst macht sie dicht.
aber zeig ihr auch deine grenzen auf, sag ihr , dass du ihr helfen und beistehen möchtest.
aber sie sollte mit den lügen und heimlichtuerei aufhören- das macht niemand lange mit-ausser er/sie möchte angelogen unnd hintergangen werden.
alles gute dir und halt die ohren steif!
lg, hammerhart1984.