Ich sollte mein Leben ändern, aber wie?

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PeppNase
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 23.06.2013
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 21. Nov 2013 23:20    Titel: Ich sollte mein Leben ändern, aber wie? Antworten mit Zitat

Hey Leute,
ich bin momentan irgendwie unzufrieden mit allem und merke wie ich körperlich und vorallem mental immer mehr dahinsieche...
Ich bin eigentlich noch ziemlich jung mit meinen 17 Jahren,
und habe Angst um meine Zukunft,
habe aber das Gefühl in diesem Teufelskreis gefangen zu sein.
Seit ich 14 bin konsumiere ich regelmäßig Cannabis,
das erste mal Speed habe ich mit 15 gezogen.
Doch seit etwas mehr als einem halben Jahr auch das "fast" regelmäßig.
"Fast" weil ich mir eigentlich nach jedem durchgefeierten Wochenende sage dass ich mit dem Zeug unbedingt aufhören will usw.,
Aber trotzdem am nächsten oder übernächsten Wochenende wieder was zum ziehen hole.
Mittlerweile ziehe ich auch öfters in der Woche wodurch ich dann am nächsten Tag in der Schule oder auf der Arbeit total im Arsch bin, weshalb ich danach weiterziehe um nicht komplett kaputt zu sein.

Also wenn ich mal versuche meinen Konsum in Zahlen zu nennen,
rauche ich so etwa 1 Gramm Gras Tag,
ziehe so etwa 4-5 Gramm Speed im Monat
und werfe am Wochenende auch ganz gerne mal ein oder zwei Teile (Ecstasy).
Bevor ich Speed und Ex genommen habe, habe ich auch oft Lachgas inhaliert oder DXM eingeworfen.
Ich versuche meinen Konsum so niedrig wie möglich zu halten und dosiere mich nicht hoch damit die Toleranz einigermaßen unten bleibt.
Außerdem kann ich so konsumieren ohne dass es zb meine Familie mitbekommt.
Wenn meine Eltern von meinem Konsum wissen würden, würde ich mich sehr schämen.
Ich habe in den letzten Monaten stark an Gewicht verloren, ca 20 Kg.
Außerdem ist meine Konzentrationsfähigkeit ziemlich im Keller.
Es fällt mir auch schwer mich auszudrücken, vorallem Fremden gegenüber habe ich oft Wortfindungsprobleme und bekomme dann Schwierigkeiten ganze Sätze im Kopf zu bilden und beginne beim sprechen zu stottern.
Auch glaube ich dass ich eine Soziale Phobie entwickelt haben könnte,
ich fühle mich sehr unwohl beispielsweise morgens die Klasse zu betreten.
Ständig habe ich Angst irgendwie negativ oder peinlich aufzufallen und vermeide es so gut es geht im Mittelpunkt zu stehen.

Aber mein größtes Problem ist mein Umfeld.
In den letzten Jahren habe ich mir einen guten Drogen-Lifestyle angewöhnt,
und so sieht auch mein kompletter Freundeskreis aus.
Mein bester Freund, den ich eigentlich Bruder nenne weil ich ihn schon von Geburt an kenne, wohnt mitlerweile knapp 100km weit weg und kifft auch jeden Tag.
Mein anderer bester Freund den ich seit dem sechsten Lebensjahr kenne kifft jeden Tag und zieht unregelmäßig aber auch schon oft Speed.
Meine besten Kumpels aus der Nachbarstadt kiffen auch alle jeden Tag, und machen am Wochenende ohne Hemmungen Party auf Speed, Koks oder Ex.
90% von dem Rest an Leuten mit denen ich so zu tuen habe kiffen auch regelmäßig.
Und die restlichen 10% kann ich nicht leiden, oder umgekehrt.

Das hindert mich halt daran aufzuhören mit dem ganzen.
Ich will mich nicht isolieren und am Wochenende alleine zuhause rumgammeln.
Ich kann mir nur schwer vorstellen neue Leute kennenzulernen.
Denn meine Freunde sind eben meine Freunde!
Die Zeit die ich mit ihnen verbringe basiert nicht bloß auf gemeinsamem Konsum,
sondern wir kennen uns schon Jahrelang und haben uns schon vor den Drogen bestens verstanden.
Der Drogenkonsum hat uns bloß noch ein ganzes Stück mehr zusammengeschweißt, wie eine kleine Familie.
Doch diese Leute muss ich hinter mir lassen wenn ich aufhören will...
Denn deren Konsumverhalten ist viel viel höher als meins und über Abstinenz ist da nicht nachzudenken.

Auch wenn es vielleicht ein bisschen so klingen mag, habe ich meinen Konsum alles andere als unter Kontrolle, ich halte ihn bloß in Grenzen.
Vorallem beim Speed habe ich gemerkt wie schnell man doch eine psychische Abhängigkeit entwickelt.
Ich habe Angst, dass wenn ich jetzt nicht dem ganzen ein Ende mache werde ich ewig so weitermachen.
Ab und zu überlege ich auch vielleicht in Therapie zu gehen, aber dass würde alles kaputt machen.
Niemand weiss von meinen Problemen, und vom Chemo-Konsum auch nur meine engsten Freunde.
Am liebsten würde ich einfach schluss machen und ein normales Leben führen.
Aber das was mich nach dem aufhören erwartet gefällt mir noch weniger.


Sooo, vielen dank falls ihr dieses Gedanken-WirrWarr tatsächlich zuende gelesen haben solltet,
ich denke das ganze musste einfach nur mal raus.
Was ich tuen werde liegt immer noch in meiner Hand,
aber ein paar Tipps von Leuten die da mehr Erfahrung haben wär echt cool.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo PeppNase...
oder passt es auch wenn ich Herzog sage Cool


Zitat:
Aber mein größtes Problem ist mein Umfeld.
In den letzten Jahren habe ich mir einen guten Drogen-Lifestyle angewöhnt,
und so sieht auch mein kompletter Freundeskreis aus.

Tja, Freunde sind in der Tat, grundsätzlich bei Jugendlichen, bitte mich jetzt nicht auf alle Jugendlichen festnageln, eines der dämmlichsten Zwickmühlen, in Jung/Mädel stecken kann.
Der Mensch ist jung und will leben bzw das leben ausprobieren, und wenn die Kumpels natürlich alle feiern macht man da mit.
Klar, kenn ich nicht anders.

Jetzt stellt sich die Frage. Wieviel davon sind echte WAHRE Kumpels, die dich auch ohne Konsum respektieren.
Ein schönes Experiment um mal zu sehen, wer dann noch alles übrig bleibt, wenn Du keine Drogen mehr nimmst.
So weisst Du zumindest wo Du dran bist!


Zitat:
Das hindert mich halt daran aufzuhören mit dem ganzen.

Nöö.
Du bist einfach noch nicht so weit, scheinst aber auf einem Guten Wege zu sein, den sonst würdest Du hier ja nicht schreiben.

Zitat:
Ich will mich nicht isolieren

Musst Du nicht. Es gibt auch ein Leben ohne Drogen.
Psst. Kleiner Tipp. Ich lebe NICHT in einer geschlossenen Laughing

Zitat:
Ich kann mir nur schwer vorstellen neue Leute kennenzulernen.

Das muss sich natürlich ändern, denn sonst wird das wirklich nichts.
Das ist reine Kopfsache.

Zitat:
Die Zeit die ich mit ihnen verbringe basiert nicht bloß auf gemeinsamem Konsum,
sondern wir kennen uns schon Jahrelang und haben uns schon vor den Drogen bestens verstanden

Wenn dem so ist, wie Du schreibst, warum sollte sich dann was ändern, wenn Du aufhörst?

Zitat:
Der Drogenkonsum hat uns bloß noch ein ganzes Stück mehr zusammengeschweißt, wie eine kleine Familie.

Was glaubst Du was passiert, wenn Du aufhörst. "Deine Familie" wird stolz auf Dich sein, und vielleicht macht man(n) / frau es Dir auch nach.


Zitat:
Aber das was mich nach dem aufhören erwartet gefällt mir noch weniger.


Warum?
Ich sage es Dir! Wie bereits erwähnt. Du bist noch nicht so weit.
Wenn Du wirklich aufhren willst, dann machst Du das auch.
Du wirst nämlich sehen, wie schön das Leben plötzlich ohne Kaugummimasse im Schädel ist. Es schmeckt auf einmal nicht mehr so knatschig und künstlich, sondern es ist ECHT!

Mensch! Du bist 17 Jahre alt! Fuck, Du machst Dir Gedanken um dein Leben. Tu Dir den Gefallen und dröhn diese Gedanken nicht wieder weg.



p.s. sollte ich mit herzog falsch liegen,
Aim so sooori
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homeless
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Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 440

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

ich zieh eigentlich fast jeden tag amphetamine seit 3 jahren und vorher eigentlich ständig kokain 10 jahre lang.bin 37 jahre alt und versichere dir das drogen einem das leben nicht immer oder eher selten schöner machen.gerade bei speed ist der körperliche und seelische verfall immens und es ist gut das du versuchst deinen konsum flachzuhalten aber da du auf dem besten weg bist speed in deinen alltag einzubauen (der klassiker,ich ziehe weiter obwohl ich keine lust habe aber bin zu krass im arsch um den talg zu bewältigen)
ist die chance das es besser wird oder das du deinen konsum unter kontrolle hast,eher gering.
trenn dich von menschen,zu denen du nur ein drogenverhältnis hast.
geh zu einer drogenberatung und fass mal eine entgiftung/therapie ins auge,alleine schafft man den ausstieg eher selten.
wenn man so jung anfängt (du kiffst auch nicht wenig) wird es sehr schwer sein leben im griff zu behalten.
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Obelix
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 18.06.2011
Beiträge: 784

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

achso...mensch Obelix, das wichtigste haste nu vergessen


Zitat:
Ich sollte mein Leben ändern, aber wie?

Das mein Lieber, wirst Du nie in einem Forum herausfinden, ausser es wird von Jesus administriert, sondern nur du selbst kannst die Antwort darauf finden.
Vorausgesetzt du hast einen klaren Kopf/ Geist...



was weiss ich...
pffff
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Polly
Anfänger


Anmeldungsdatum: 20.11.2013
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: 22. Nov 2013 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend,
ich habe mir da -bezügl meines Freundes- viele Gedanken drüber gemacht.

Sein Leben zu ändern bedeutet, Gewohntes aufgeben.
Das ist grausam, aber nur solange nichts anderes Reizvolles an die Stelle rückt von dem, was dich vorher ausgefüllt hat.

Außerdem bedeutet es, neue + ATTRAKTIVE(!) Wege für sich zu finden.
Das scheint jetzt undenkbar für dich, weil du dieses "andere" gar nicht kennst.
Oder momentan gar nicht so weit denken kannst.


Beispiel Freundeskreis.
Das ist ja die Hauptsache, für das was einen zufrieden macht und
auch bezüglich Lebenseinstellung. In deinem Fall: DRogen-Party-Lifestyle.

Du kannst dir nicht vorstellen, dass es andere Leute gibt, mit denen
du auf Dauer gut klarkommst. Du stellst dir als "Freunde-Alternativen"
die paar öden Typen vor, die du bisher nie leiden konntest.

Also was machen?
Auswahl erweitern.
Mutig sein.
Zum Beispiel:
-Schulwechsel.
-Aneignung von Hobbies, wo du dann regelmäßig auch auf Leute mit nem gesunden Lebensstil triffst, dabei halte dich von den harten Feierleuten fern:
--Skaten/Klettern/am besten auch ein Vereinssport.


Mein (EX)Freund ist Mitte30 und hat das versäumt, was du noch schaffen kannst.
Je älter du bist, desto schwieriger ist es, die Kurve zu kriegen. Irgendwann gibts kein Zurück mehr.

Bitte mach es JETZT!

ruft
die
Polly
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midnightexpress
Bronze-User
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Anmeldungsdatum: 05.01.2013
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2013 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Peppnase!

Ich habe auch mit damals 17 Jahren schon gewusst das es nicht so weitergeht und ich die Drogen lieber lassen soll.
Respekt das du wenigstens darüber nachdenkst, echt!

Ich hatte das die ganze Zeit gewusst, es wurde immer enger und enger..., und heute bin ich 31 Jahre alt und wundere mich wie schnell die Zeit vergangen ist.

Also heute bereue ich es fast ein wenig.
Ich versuche schon seit Jahren damit aufzuhören, schaffe es einige Monate, aber meine Gedanken wenden sich dann wieder zurück zu Drogen.
Nun bin ich echt an einen Punkt angelangt wo ich alles in meinem Leben in Frage stelle.
Mit jeden mal aüfhören lernte ich dazu, jetzt weiss ich dass ich diesen Schmerz der in mir vorhanden ist stellen muss und ich nicht weiter davon laufen kann, sonst geht es sich zeitlich nicht mehr aus in meinen Leben zurück nachhause zu kommen.

Glaub mir, lass es sein...du hängst schon weiter drinnen was du denkst...und die Zeit vergeht unter Drogeneinfluss wie im Flug.
Du bist in einen Alter wo du noch viel lernen musst.
Also bitte zerstöre dir nicht dein einzigstes Instrument ( dein Gehirn)
das dir beim Probleme lösen und Wege finden stets gute Dienste leistet.

Das Beste!

midnight...
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Lillian
Foren-Guru
Foren-Guru


Anmeldungsdatum: 22.05.2013
Beiträge: 3894

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2013 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum.

Du bist 17 Jahre alt und hast jetzt noch die Chance, aus Deinem Leben etwas zu machen, außer einer Drogenkarriere.Als ich 17 war, war ich schon schwer alkoholabhängig und Drogen gehörten zum Alltag.

Ich habe dann i-wann gemerkt, das ich abhängig bin. So mit 26. Habe die erste Entgiftung gmacht und zu meinen damaligen Freunden gesagt, das ich nicht mehr mit ihnen befreundet sein kann, wenn ich aus der Entgiftung und der anschließenden Therapie komme. Das war für viele ein harter Schlag ins Gesicht. Es kam leider anders als gedacht. Nach der Therapie zog ich wieder ins alte Heimatland. Und es kam, wie es kommen musste. Noch mal 10 Jahre in der Spur oder länger.
Es erfolgten einige Entgiftungen, wo ich bei jeder Entlassung sofort rückfällig wurde. Und insgesamt bin ich seit mehr als 20 Jahren drauf.


Tu Dir das nicht an. Suche Dir Hilfe. Den ersten Schritt hast Du ja schon getan, indem Du Dich hier meldest und nach Hilfe suchst. Wir können Dir aber nur Ratschläge geben. Du solltest wirklich mal eine Entgiftung in betracht ziehen. Den Freundeskreis wechseln und eine Ausbildung machen.

Mach was...Du bist 17 Jahre alt und kannst das Blatt noch wenden.
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newlife
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 30.11.2011
Beiträge: 1844

BeitragVerfasst am: 23. Nov 2013 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mit 17 wäre ich noch gar nicht auf die Gedanken gekommen, dass ich überhaupt eine Sucht haben könnte. Das Feiern machte mir Spaß und es war zunächst auch immer der Alkohol. Aber ich trank anders, als die anderen. Bei mir war es immer erst dann gut, wenn ich richtig beknallt war. Das hab ich aber so nicht wahrgenommen, ich hielt das für vollkommen normal. Irgendwann fing ich auch an dazu zu kiffen, war nie so richtig meine Droge, obwohl ich auch Bong und Eimer zog, aber das brauchte ich nicht permanent. Davon wurde ich auch nicht abhängig. Der Alk aber verfolgte mich dann über 20 Jahre, nach 13 Jahren Konsum dann auch körperlichen Entzug, aber das kam auch alles woanders her, nur nicht vom Suchtmittel. Ich redete mir das aber nur so ein, weil ich es nicht wahrhaben wollte. Ich machte so ziemlich genau nach 20 Jahren Konsum meine erste Entgiftung und blieb 2,5 Jahre tatsächlich clean. Ich engagierte mich ehrenamtlich, leitete kurz darauf eine Selbsthilfegruppe für junge Alkoholiker, merkte aber irgendwann, dass es das auch nicht war, was ich wirklch wollte. Alle fanden das zwar gut, nur ich selber nicht. Der Hang nach den Drogen verschwand nie, ich wurde wieder rückfällig und konsumierte neben Alkohol auch Benzo und machte den schlimmsten Entzug meines Lebens. Da bin ich bis heute nicht mehr raus gekommen. War nach diesem Entzug nur ansatzweise etwas cleaner, nahm aber immer irgendwelche dubiosen Substanzen. Seit Juni/Juli bin ich wieder richtig drauf. Alkohol interessiert mich weniger, nehme aber auch niederotente Opis zu den Benzos und bin halt wieder satt abhängig von dem Scheiss. Ich bin jetzt 43, hatte noch nie ne Beziehung, weil die Suchtmittel immer wichtiger waren. Ich hock halt aleine in der Bude und konsumiere. Was mich ein wenig aufbaut, ist dass ich gerne in die Sauna gehe und da mal für ein paar Stunden mein sonstiges Leben vergesse, obwohl ich natürlich auch an einem solchen Tag trotzdem konsumieren muss.

Schöne Scheisse, kann ich dir nur sagen. Es ist wichtig, dass du etwas findest, wo du auch voll und ganz dahinterstehst und nicht irgendwas machst, was dir jemand ins Ohr hustet. Du bist jung und kannst noch viel entdecken. Du hast es viel leichter, als wir mit unseren jahrzehntelangen Suchtkarrieren. Denke einfach daran, du hast dir noch lange nichts verbaut.
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PeppNase
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.06.2013
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2013 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Leute!
Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten, und sorry dass ich mich so spät erst zurückmelde, aber ich hatte in letzter zeit recht viel um die Ohren...

Am vorletzten Wochenende habe ich beschlossen mit dem Kiffen aufzuhören.
Recht schnell hatte ich aber den Entschluss gefasst es erstmal bloss aufs Wochenende zu reduzieren.
Was eigentlich bis jetz auch ganz gut klappt.
Aber ich glaube ich habe meine Beziehung zum Amphetamin bisher etwas unterschätzt...
Es fällt mir verdammt schwer von dem Zeug wegzukommen.
Nachdem ich 5 Tage lang garnichts konsumiert hatte habe ich mir am letzten Freitag nen 10er Gras und ca 3 Gramm Speed besorgt.
Das Gras hat über das ganze Wochenende gereicht weil es mich einfach unnormal breit gemacht hat.
Von dem Speed ist immernoch etwas über und ich kann einfach nicht die Finger davon lassen.
Mitlerweile bin ich irgendwie total zerstreut und schwanke den ganzen Tag lang zwischen Realitätsverlustähnlichen Gedanken, leichten bis mittleren Deppressionen und starker gereiztheit.
Das ganze geht schon ein paar Wochen, doch seit ich aus diesem "Konsumkreis" ausgebrochen bin krieg ich das erst richtig zu spüren.
Das Speed wirkt da wahre Wunder, für ca ne Stunde, weshalb ich auf der Arbeit alle zwei Stunden eine rotzen gehe.
So kenne ich mich garnicht!
Ich kotze mich im Moment einfach nur selber an...
Ich will jetzt noch bis Freitag weiter ziehen, weil ich sonst auf der Arbeit garnicht klarkomme, wenn ich drupp bin arbeite ich viel entspannter, gezielter, und effizienter.
Dann versuche ich am Wochenende das runterkommen mit viel Weed zu kurieren und danach wird Amphe dann komplett abgesetzt!
Ich versuche Momentan mein Leben in den Griff zu bekommen, doch in den letzten Tagen ist mir bewusst geworden wie leer und beschissen es eigentlich ohne Drogen ist.
Ich hatte total verblendet dass mein Leben auch schon vor den Drogen ziemlich beschissen war.

ps: Als Herzog betitelt zu werden sehe ich als Kompliment an, aber ich bevorzuge dann doch eher Vollbluthustler Very Happy
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sabotage35
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 19.06.2012
Beiträge: 573

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2013 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das geht vorbei. Du bist 17 jahre und hoffe du findest was dass dich von den verdammten Drogen fernhält.

Ich bin jetzt 36 Jahre, habe zwar ne Ausbildung in dem ich aber nicht arbeite. War jetzt jahrelang über ne Zeitfirma am arbeiten.
Verdienst war sehr gut aber trotzdem. ich habe in den Jahren entfernte Bekannte von mir getroffen. Also die haben auch bis 24 jahren Drogen genommen aber dann den Absprung geschafft und wieder Schule gemacht oder sonstwie weitergebildet.

Was ich sagen will: Die haben es noch geschafft und ich leider nicht. Ich habe immer wieder Drogen genommen und irgendwann gewechselt zu Opiaten. Die waren schon immer im Spiel aber dann nur noch zu 100%.
Und das ist blöd als Leiharbeiter irgendwo aufzukreuzen und dann Leute zu treffen die dir dann zu sagen haben was ich machen soll obwohl früher auch Druffis. Aber immerhin geschafft, das sein zu lassen.
Blödes Gefühl. Ich mach jetzt mit 36 Jahren nochmal ne Ausbildung. Hätt ich mir sparen können in dem ich nach 10 jahren Stopp gesagt hätte. Nein es müssen ja 20 Jahre werden. Abgerechnet wird zwar immer zum Schluss aber ich muss viel aufholen.
Deshalb je eher du den Absprung schaffst desto besser. Vielleicht nicht sofort zu sehen aber man wird älter! Confused
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Lugosi
Gold-User
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Anmeldungsdatum: 06.05.2013
Beiträge: 739

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2013 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

hallo Pepnase,

also mal ehrlich dein plan mit dem aufhören hört sich für mich
eher wild und verworren an.
gründe weshalb man im moment nicht aufhören kann wirst du
immer finden, wenn du hier mal eine umfrage machen würdest
würden die meisten wohl auch sagen:''ich mach jetzt noch bis
freitag durch - weil ich ja arbeiten muß, weil der stress im studium
so hoch ist oder weil ich ja noch genau bis freitag versorgt bin!''
eine droge mit einer anderen zu entziehen ist so ziemlich das
dümmste was du machen kannst.
damit ist Freud schon auf die nase gefallen. er wollte einen freund
vom morphium mit kokain entziehen, das hat nicht geklappt, im
gegenteil - am ende hing sein freund auf morphium und auf kokain.
sicherlich ist der fall bei dir ein wenig anders gelagert, aber was ich
dir damit sagen möchte - paß auf, das du nicht irgendwann auf die
idee kommst das speed mit gras und das gras mit benzos, usw. zu
entziehen.
ich kenn das alles zur genüge. ich hab auch immer am we aufgehört,
phasenweise jedes we im jahr, wenn du aufhören willst, dann höre
jetzt auf, denn jetzt ist der richtige zeitpunkt und nicht morgen
oder nach der nächsten nase und erst recht nicht freitag, denn
sonst scchreibst du in 30 jahren genau das gleiche wie ich.

denk mal drüber nach
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Billy Bones
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 01.11.2012
Beiträge: 275

BeitragVerfasst am: 4. Dez 2013 03:24    Titel: Re: Ich sollte mein Leben ändern, aber wie? Antworten mit Zitat

PeppNase hat Folgendes geschrieben:

Die Zeit die ich mit ihnen verbringe basiert nicht bloß auf gemeinsamem Konsum, sondern wir kennen uns schon Jahrelang und haben uns schon vor den Drogen bestens verstanden.


Auch wenn das viele Therapeuten anders sehen...ich finde es auch "krass", Leuten die Freundschaft zu "kündigen", weil man selbst nicht mehr klarkommt!

Wenn die "Freundschaft" nur wegen den Drogen bestand: ja!
Aber wenn es stimmt, was du sagst: Dann gibt es vlt. doch noch etwas Verbindendes außer den Drugs?
Wenn es echte Freunde sind, sollten sie dich auch "clean" akkzeptieren.


sabotage35 hat Folgendes geschrieben:

Die haben es noch geschafft und ich leider nicht. Ich habe immer wieder Drogen genommen und irgendwann gewechselt zu Opiaten. Die waren schon immer im Spiel aber dann nur noch zu 100%.
(...) und dann Leute zu treffen die dir dann zu sagen haben was ich machen soll obwohl früher auch Druffis. Aber immerhin geschafft, das sein zu lassen.
Blödes Gefühl. Ich mach jetzt mit 36 Jahren nochmal ne Ausbildung. Hätt ich mir sparen können in dem ich nach 10 jahren Stopp gesagt hätte. Nein es müssen ja 20 Jahre werden.


Hi @ sabotage Smile

Ja, mir gehts genauso...bin auch im selben Alter wie du!

Kenne das Gefühl, das du beschreibst soooo gut: Wir waren früher auch keine "Kinder von Traurigkeit", aber wenn ich die Leute von damals wieder treffe, sind die mittlerweile alle verheiratet & haben Kinder, während ich mich seit damals nicht weiter entwickelt habe...

Da fehlt dann auch automatisch der gemeinsame Nenner (bei 90%), der früher eben die Drogen waren...besonders toll, dass ich damals immer der "Klassenbeste" war ...dann triffst du Leute, die vorzeitig von der Schule abgegangen sind aber jetzt Haus, Familie, gutes Einkommen haben...da schäme ich mich mittlerweile & wechsle schnell die Straßenseite, weil "wenn die wüßten" Shocked

Aber: Gut, dass du ne neue Ausbildung machst...mache ich jetzt auch!
Klar, wir haben uns ne Menge versaut, aber...so alt sind wir nun auch wieder nicht! Wink
LG


Lugosi hat Folgendes geschrieben:

damit ist Freud schon auf die nase gefallen. er wollte einen freund
vom morphium mit kokain entziehen, das hat nicht geklappt, im
gegenteil - am ende hing sein freund auf morphium und auf kokain.


Ist der genannte Patient nicht sogar an einer Kokain-OD gestorben?

Lugosi hat Folgendes geschrieben:
wenn du aufhören willst, dann höre
jetzt auf, denn jetzt ist der richtige zeitpunkt und nicht morgen
oder nach der nächsten nase und erst recht nicht freitag


"Morgen, morgen, nur nicht heute!
...sagen alle süchtigen Leute" Wink
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Sienna
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 31.08.2009
Beiträge: 1986

BeitragVerfasst am: 5. Dez 2013 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass du das Amphe "komplett" absetzen wirst! Ich würde die Abhängigkeit nicht unterschätzen, wirst 100 pro Craving kriegen und dann musst du sehen wie du damit umgehst. Aber so, wie du noch vom Pep schwärmst, klingt das nicht nach Aufhören. Drupp arbeitet es sich ja so viel entspannter...
Eine Droge mit einer anderen zu entziehen nennt man übrigens in Fachkreisen Suchtverlagerung, hab ich mal gehört...
Kannst ja weiterhin berichten, wie dein Vorhaben läuft.
LG
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PeppNase
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 23.06.2013
Beiträge: 24

BeitragVerfasst am: 16. Dez 2013 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,
ich hatte niemals vor eine Droge mit einer anderen zu entziehen sondern bloß übers Wochenende viel zu kiffen um das craving und das runterkommen zu unterdrücken!
im moment reiße ich mich einfach zusammen und verlagere meinen Konsum aufs Wochenende.
Denn wenn ich ganz ehrlich bin, ganz ohne kiffen komm ich noch viel weniger klar als mit.
Das einzige was mich nervt ist der tägliche Konsum der wiegesagt jetzt erstmal abgesagt ist.
So wie es jetzt läuft bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Craving oder wirkliche Suchtgefühle habe ich eigentlich nur wenn ich bereits Pep konsumiert habe. Ich konsumiere meistens Phasenweise.
Manchmal nur einen Abend, meistens dann aber noch die tage danach.
Dann aber mal wieder ein oder 2 Wochen garnicht und hab damit auch kein Problem.
Der Spaß am Amphetaminkonsum ist mitlerweile sowieso ziemlich verflogen, von euphorie ist nix mehr zu spüren, eine line speed die mitlerweile doppelt bis dreifach so groß ist wie zu anfangszeiten hat von der wirkung her kaum noch unterschied zu einem starken kaffee.
zum feiern nehme ich mitlerweile eigentlich lieber kokain oder mdma, und das sind drogen die im dauerkonsum absolut nix für mich sind.
zu amphetamin hatte ich von anfang an ein ganz anderes konsumverhalten.
Beim Gras sieht das ganze schon ganz anders aus, sobald ich zuhause sitze und mich entspannen will hab ich richtig den drang zum kiffen.
Deswegen versuche ich mir die Zeit mit Computerspielen & Fitness zu vertreiben.

Lugosi hat Folgendes geschrieben:

also mal ehrlich dein plan mit dem aufhören hört sich für mich
eher wild und verworren an


ziemlich verworren sieht es auch gerade in meinem kopf aus.
eigentlich habe ich auch garkeinen plan sondern ich versuche nur meinen konsum zu reduzieren und mich aus diesem "high-life" herauszuholen.
wann ich dem ganzen ein geraden schlussstrich ziehe steht noch offen.
momentan versuche ich lediglich endich mal ziele zu setzen denn das is das was mir am meisten fehlt denke ich.
ich habe absolut keine ehrgeiz und das leben was mir von diesem system vorgeschrieben wird reizt mich null.
deswegen versuche ich meinen mittelweg zu finden mit dem auf dauer zufrieden bin.
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LuniChu
Anfänger


Anmeldungsdatum: 21.12.2013
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 21. Dez 2013 23:21    Titel: Lass die Hosen runter! Antworten mit Zitat

Also, den ersten wichtigen Schritt hast du schonmal gemacht, finde ich. Denn immerhin scheinst du ja ernsthaft drüber nachzudenken. Die Frage die sich stellt ist: wie verzweifelt bist du? Ich hoffe für dich, und das hört sich jetzt auf den ersten Blick ziemlich gemein an, dass du total am Boden bist. Denn erst wenn der Leidensdruck hoch genug ist, wenn du wirklich im Arsch bist, hast du auch einen langfristigen Anreiz, was zu ändern.
Das wäre auf jeden Fall gut, denn ich sag dir eins: Jetzt bist du 17, und alle deine Freunde kiffen und ziehen mit dir. Gut.
Warte mal drei Jahre, oder fünf, und ich sag dir was passieren wird: Einer nach dem anderen wird aufhören und klar kommen. Und zwar für sich selbst, die können dich da im Zweifel schlecht mitziehen, die werden anfangs mit sich selbst zu tun haben. Das wird dich frustrieren. Und wenn du Pech hast, noch tiefer in die Spirale reißen. Denn diejenigen, die nicht aufhören, werden sich, wie vielleicht auch du, immer weiter steigern. Oder zumindest so weiter machen wie bisher und allein deswegen ihre Möglichkeiten verspielen. Das Leben, dass du dann haben wirst, wird nicht im mindesten so erfüllt sein wie das Leben, dass du haben könntest, wenn du auf den Dreck scheißt.
Drogen bringen immer Dramen. Keine vernünftige Frau wird mit dir eine langfristige Beziehung führen - es sei denn, sie ist selbst drauf, und in dem zustand ist sie keine vernünftige Frau. Ich sag dir das, weil ich selbst mal so eine war. Und du wirst auf Dauer auch keine berufliche Perspektive haben. Selbst wenn du es schaffst, die Fassade noch eine Weile aufrecht zu erhalten, möglicherweise auch Jahre (auch das hab ich selbst geschafft und erlebt), irgendwann bricht alles zusammen. Natürlich könnte auch das dann der Punkt sein, an dem du aufhörst, aber das wird dann nicht einfach nur schwierig - das wird der Kampf deines Lebens. Die meisten Leute in meinem Umfeld, die 10, 15 Jahre Drogen konsumieren sind weit über den Punkt hinaus, an dem sie den Absprung noch wagen werden. Es gibt einige wenige Leute, die das können, aber verlass dich mal lieber nicht drauf. Und ich sag dir nochwas: Klar, das Leben das dich ohne Drogen erwartet mag dir momentan wenig attraktiv erscheinen. Und du wirst auch erstmal lernen müssen, so Spaß zu haben und klar zu kommen. Aber was dich dann am Ende des Wegs erwartet, wird so viel geiler sein als das, was du jetzt hast. Du wirst viel mehr schaffen und erschaffen können, dir wird die ganze Welt offen stehen. Mensch, du bist 17. Du hast das Beste noch vor dir. Machs nicht wie ich und verpass alles, was die nächsten Jahre für dich bereit halten. Das Leben wird noch hart genug, genieß deine Jugend.

Wenn du es wirklich ernst meinst, musst du einen klaren Schnitt machen. Vielleicht muss das Weh tun, damits besser wird. Damit mein ich: Such dir Hilfe. Geh zu deinen Eltern. Jaaaa, ich weiß, es gibt keinen schlimmeren Horror, als sich seinen Eltern zu offenbaren, weil man natürlich keine Lust auf die Kontrolle und die Konsequenzen hat. Aber dort könntest du eine Hilfestellung bekommen. Wenn man wirklich aufhören will und begriffen hat, dass Hilfe was tolles und positives sein kann, was einen weiter bringt, ist es aber garnicht so ätzend, sie anzunehmen, wie man vorher vielleicht denken mag. Oder machs auf eigene Faust und geh zur Suchtberatung. Glaub mir, sich zu offenbaren, die Hosen runter zu lassen und alles auf den Tisch zu legen kann unendlich erleichternd sein und ganz viel Druck von dir nehmen.
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