Gesellschaft und Alkohol

[Darkm]

Hallo,

zu mir: Ich bin 19 Jahre alt, M und mache grade mein Abi. Natürlich ist in der Oberstufe viel los im Punkto Drogen. Ich halte mich meist daraus, da ich schon einige Leute kenne, die dadurch abgestürzt sind.

Meiner Meinung nach macht es nur am Anfang Spaß (Drogen), danach sind sie nur noch da, um seine Entzugserscheinungen zu lindern. Persönlich war ich nur vier mal betrunken (1x mal gekotzt) alles mit 16, 17, hab aber gemerkt, dass es nichts bringt und auf irgend ne Weiße falsch ist, dann hab mit 16 nochmal an einem Joint gezogen, der war aber aus, also nicht angezündet, da kann ich nix abbekommen haben oder ? Nebenbei bemerkt, habe ich bereits dadurch kognitive Schäden erlitten ?

Auf jeden Fall: Viele Trinken ja in meiner Altersklasse und wenn man nicht mit macht gilt man als: "Moralapostel" "Spaßverderber" oder das ich Ex-Alki wäre, das geht mir schon gewaltig auf die Nerven und noch 1-2 sagen bei mir das liegt an meiner "Hochbegabung", dass ich alles immer logisch nachvollziehen muss, aber diese Reaktion sind meist nur bei Fremden, nicht bei meinen Freunden, obwohl dich mich manchmal als Fahrer missbrauchen . Hat jemand eine Idee wie ich das Ignorieren kann ?

Mfg Darkm

[Billy Bones]

[StampfFee]

Hallo,

Ich (auch 19) trinke ebenfalls keinen Alkohol. Auch nicht in Gesellschaft. Ich hab' einmal jedem klar gemacht, dass ich das Zeug nicht anfasse und wurde nie wieder gefragt.
Dein Problem verstehe ich dadurch irgendwie nicht, egal wo ich hinkomme, meine Entscheidung keinen Alkohol zu trinken wird überall respektiert und hoch gelobt, spaßverderber oder ähnliches, hat man mir noch nie gesagt.
Steh einfach dazu, trinke weiterhin nichts und steh über diesen Ex-alki Sprüchen.

Viel Erfolg dabei

[newlife]

das kommt immer darauf an, an wen bzw. welche Gesellschaft zu gerätst. Es ist vollkommen richtig, wenn du sagst, dass du Nichtraucher bist, das keiner mehr fragt warum.
Erzähl denen aber mak du bist "Nichttrinker". Ist im Grunde genommen nicht falsch, wenn du keinen Alk trinken magst. Das wird aber trotzdem anders aufgefasst.

Ich bin in der Tat alkoholabhängig und hab mich somit schon öfter mit der Fragestellung beschäftigt.

Es geht aber dennoch niemanden was an, warum du nicht trinkst. Es ist doch deine freie Entscheidung. Reaktionen unserer Gesellschaft sind allerdings oft einfach nur blöd.
Aber ich bin auch seit meiner (versuchten) Abstinenz mehr alleine wie vorher. Die anderen haben ja dann sogar noch Angst, dass sie für einen Rückfall verantwortlich sein können.

Ist ein schöner Mist, überhaupt, wenn du süchtig bist. Ich bin nicht clean, manchmal trinke ich auch doch schon mal, andere Sachen nehme ich auch, damit es mir weiterhin gut geht. Ich brauche eben Medikamente.

Das ist jetzt die nette Argumentation. Ich könnte genauso sagen, ich nehme es nur, um keine Entzugserscheinungen zu bekommen.

So verschieden kann man diese Dinge aber tatsächlich betrachten.

[StampfFee]

Naja, es kommt wohl auch auf's Umfeld an. Ich hab' noch NIE n blöden Spruch oder ähnliches an den kopp bekommen, nur weil ich keinen Alk. anfasse.
...auch in dem Umfeld meiner Mutter, (seit einigen Jahren trocken) gibt es viele leute die gar keinen Alk. trinken. Sooo ungewöhnlich ist es gar nicht. Feiern tun sie trotzdem alle zusammen.

Bei mir kommt evtl. hinzu, dass ich illegale Drogen nehme, ich berausch mich also auch ohne alk. Auf Partys sowieso.
Dennoch fühle ich mich von der "bösen betrunkenen gesellschaft" kein Stück "gezwungen".

[newlife]

@StampfFee

bei mir isses ja so, dass Alk eben früher meine Hauptdroge war und diese wurde eben immer mehr durch Benzos und leichtere Opioide ersetzt. Ich hab ne Suchtverlagerung gemacht, bin allerdings bei weitem nicht mehr so zugeknallt wie früher immer mit dem Alk, aber hab halt auch ne sehr hohe Toleranz entwickelt und bin jetzt von dem Zeug abhängig.

Mit dem Alk kommts auch ein wenig auf die Gegend und den Landstrich an. Ich wohne in einer Weingegend und hier ist das total wichtig und wenn dann die Weinfeste kommen, können es alle kaum erwarten (sich dann auch mal am Vormittag sich so richtig vollsaufen zu dürfen, manche scheinen nur auf den Augenblick zu warten.)

Alkohol ist schon etwas, was aus der Gesellschaft nicht wegzudenken ist, aber es wird zunehmend schicker auch sagen zu dürfen, dass man nicht trinkt. Da ist auf jedenfall positive Bewegung drin. Das stimmt schon.

[StampfFee]

Anscheinend kam mein Post nicht an. Toll

Newlife, ist man eigentlich nicht Entzügig, wenn man Benzo's futtert?
Also wenn man auf Alk. Ist?

[newlife]

Nein, Benzos und Alk sprechen dieselben Rezeptoren an und sind miteinander kreuztolerant. Sie wirken sehr gut bei Alkoholentzug.
Ist man reiner Alkoholiker wird man in aller Regel mit Distraneurin entgiftet, was ich ehrlich gesagt noch nie verstanden habe. Da könnte man genauso Diazepam geben. Distraneurin macht nämlich auch schwer abhängig bei längerem Gebrauch und das findest du nicht mal gerade um die Ecke. Also, wen es damit erwischt hat, wirklich gute nacht...
Ich werde wegen Abängigkeit von beiden Substanzen immer mit Diazepam entgiftet.

[Billy Bones]