Ein Freund schrieb damals... Der Feiersumpf

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lollopatrollo80
Anfänger


Anmeldungsdatum: 03.12.2013
Beiträge: 10

BeitragVerfasst am: 3. Dez 2013 19:20    Titel: Ein Freund schrieb damals... Der Feiersumpf Antworten mit Zitat

Der Feiersumpf

Ein leichtes Gefühl der Übelkeit überkommt dich und drückt vom Magen rachenwärts, dein Herz fängt an zu rasen (Das Amphetamin wirkt) heißkalte Schauer überkommen dich. Die Hände fühlen sich seltsam an, alles kribbelt. Die Musik und die Stimmen verändern sich, sie werden räumlicher. Aber auch die Optik verändert sich. Alles wird „flashig“ leicht synthetisch. Plötzlich setzen Glücksgefühle ein die du nie zuvor hattest. Du hast das Gefühl aufzuwachen aus dem Schlaf, der dein Leben lang angehalten hat. Du fühlst dich in eine neue Welt hineingeboren von der du vorher nicht einmal geträumt hättest. Eine Freude überkommt dich und du bekommst das Bedürfnis andere das wissen zu lassen und ihnen etwas von dem Gefühl abzugeben. Doch diese schauen dir in die Augen und sehen das du „druff“ bist. Plötzlich fällt dir auf das die meisten im Club auch „unterwegs“ sind, ein Blick genügt um das zu erkennen. Und die restlichen 10 % sitzen besoffen an der Bar und stören keinen. Eine Vertrautheit macht sich breit, man sitzt in einem Boot. Du kannst tanzen bis zum abwinken, unterhälst dich mit Leuten und fast alle sind total nett und locker und freuen sich mit dir. Irgendwann gehst du dann heim und lässt es ausklingen. Aber dieser Tag wird dir ins Gehirn gebrannt sein und du wirst ihn niemals vergessen. Die nächsten paar Monate verbringst du damit mit dem klarzukommen was geschehen ist und damit das Erlebnis zu verarbeiten aber nichts wird mehr so sein wie vorher. Für immer!
Problematik: Nach dem ersten Erlebnis fühlst du dich schlauer und erhabener all denen gegenüber, die von dieser schönen bunten Welt noch nichts wissen. Du lebst ein Privileg, deine eigene „Matrix“. Du sagst dir: die Dinger sind doch gar nicht so schlimm wie es immer gesagt wird. Und du erkennst, dass es eigentlich für dich „legitim“ ist. Du entwickelst das Gefühl das dir der Staat etwas vorenthalten will und bist der Meinung, dass der Bundeskanzler selbst, würde er es besser wissen, am Wochenende im Club anzutreffen wäre. Auch wenn das nicht der Fall sein sollte, ändert das nichts an der Tatsache, dass du in einer Welt lebst, die nicht so ist wie sie zu sein scheint und das du damit klarkommen musst. Anfangs glaubst du mit deinem neuen Leben gut zurecht zu kommen „unter Kontrolle“ zu sein. Als abschreckendes Beispiel hälst du dir diejenigen vor Augen die beim Feiern 8 Teile „klinken“ und nimmst dir vor nur einmal im Monat wegzugehen. Eine Illusion wie sich bald herausstellen wird. Ob sich letzten Endes nach all den noch kommenden Jahren schwarze Zahlen unter dem Strich deines Lebens zeigen werden oder ob es beim „positiven Lernen“ bleibt wird sich erst noch zeigen. Dir steht der „Feiersumpf“ erst noch bevor und du wirst erkennen müssen das nicht alles Gold ist was glänzt. Und letztendlich wird bei jedem früher oder später der tag kommen an dem er erkennen muss das ihm der Sumpf bis zum Hals steht. Schaffst du es dort hinaus dann hast du Glück gehabt. Schafft du es nicht, wie übrigens die meisten, hast du Pech und das wars. Schule/Ausbildung futsch, Studium hin, Freunde weg, Arbeit verloren. Sieh dich also vor und lass dich nicht täuschen, vor allen nicht von dir selbst.

Wenn du nach diesem ersten Erlebnis weggehst, lernst du eine Unmenge von neuen, netten Leuten kennen. Du wirst mit anderen Drogen in Kontakt kommen, die du erst nicht vorhattest zu nehmen. Aber irgendwann nimmst du sie doch, vielleicht weil dein Kumpel, mit dem du angefangen hast zu Feiern, ebenfalls mal etwas anderes ausprobiert oder einfach deshalb, weil das Wochenende 3 Tage hat und diese sich schlecht nur mit Pillen durchhalten lassen. Hier mal „ne Nase“ da mal ein „Bömbchen“, dort vielleicht auch mal ne „Kokarette“ und schon beginnt der Sumpf. Du fängst an dich überwiegend mit Feierleuten zu umgeben, lernst möglicherweise eine/n Freund/in aus der Szene kennen mit dem/der du zusammenkommst, gehst dadurch öfters weg. Bis du irgendwann merkst das du deinen Pflichten nicht mehr nachkommst. Du brauchst länger um deine Schule/Ausbildung zu beenden oder bekommst Schwierigkeiten im Beruf. Du packst deine Scheine im Studium nicht oder gehst montags öfter nicht zur Arbeit, wirst unzuverlässig und schon kleine Schwierigkeiten regen dich unheimlich auf. Zeitgleich mit den Schwierigkeiten im Alltag, fangen die Schwierigkeiten im Club an. Du fühlst dich nicht mehr so wohl und bekommst keine richtigen „Kicks“ mehr. Am Wochenende zu Hause bleiben möchtest du aber auch nicht weil dir dort Stink langweilig wäre, außerdem gehen ja alle deine Freunde Feiern. Dann geht dein/e Freund/in fremd, dein „Feierfreund“ dem du eigentlich vertraut hast, zieht dich ab. Die Bullen nehmen dich hoch und ein guter bekannter landet in der Psychatrie, wieder ein anderer wandert für 2 Jahre in den Bau. Vielleicht hast du kein Geld um dir das Feiern zu finanzieren und du fängst an zu „vertickern“. Eigentlich wolltest du das ja gar nicht aber als die Leute dich öfters mal holen schicken und du ein paar Euro draufschlägst merkst du, wie schnell damit Geld zu verdienen ist. Warum auch nicht immerhin sind die Dinger ja legitim für dich und es bekommen nur ausgewählte Personen deine Drogen. Und die sind froh über die Qualität, du tust ihnen damit also was gutes.
Das Ende vom Lied, ein Freund verpfeift dich oder du wirst erwischt, ein Eintrag im Führungszeugnis und die Eltern bekommen alles mit. Das Bild der Feierwelt bröckelt und langsam wird dir klar, dass auf 90% aller Feierleute kein Verlass ist. Dir fällt auf das die meisten unheimliche Probleme haben, mit denen sie alleine fertig werden müssen und du wirst einige deiner „Freunde“ absteigen sehen ohne etwas daran ändern zu können. Der eine etwas mehr der andere etwas weniger. Der Feiersumpf hat viele Gesichter, helfen können ein ausreichendes Weltbild und echte Freunde. Zu dumm nur wenn man zu jung ist und keines der beiden hat. Es ist schon schwer genug als Erwachsener damit klarzukommen, wie soll ein 16 jähriges Kind damit umgehen ?

Wie tief steckst Du schon im Sumpf und schaffst Du es wieder heraus ? Es liegt bei Dir...





Der Nachtschatten, 19.10.1998 Omen Closing Afterhour irgendwo in Hessen
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