Depersonalisation und Derealisation

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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 05:23    Titel: Depersonalisation und Derealisation Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich leide seit 6 Monaten unter DP / DR . Es wurde durch einen Cannabishorrortrip ausgelöst.Ich hatte anfangs Schwindelanfälle und Angstzustände und habe seitdem nichts mehr geraucht. Ich war schon beim Psychiater und nehme seitdem Olanzapin. Meine Symptome sind viel besser geworden und ich denke ich bin auf dem Weg der Heilung. Ich bin in einer Phase, in der ich nicht weiß, ob ich darunter noch leide oder ob mein Leben so ist wie früher. Meine Frage an euch geht dieser Zustand weg, weil die Derealistation macht mir schon zu schaffen, denn ich nehme alles so unreal war und ich bin blendempfindlich und Nachtblind irgendwie geworden. Und habt ihr Erfahrungen damit ? Würde Alkohol meinen Zustand verschlechtern oder hat das keinen Einfluss darauf, weil mein Psychiater sagt das dies keinen Einfluss durch Cannabiode oder so hat ?
Mit freundlichen Grüßen
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Bushaltestelle,
vor 7,5 Jahren hatte ich das auch mit der Derealistation. Nach einem dreiviertel Jahr (unbehandelt) ging dieser Zustand wieder so einigermaßen weg. Jedoch wurde die DR im Laufe der Jahre von allen möglichen Zuständen und Beschwerden abgelöst und heute habe ich "nur" noch Panikattacken. Diese werden medikamentös behandelt und im Alltag bin ich mittlerweile beschwerdefrei.

Zitat:
Ich bin in einer Phase, in der ich nicht weiß, ob ich darunter noch leide oder ob mein Leben so ist wie früher.


Mit Sicherheit ist Dein Leben nicht wie früher, immerhin nimmst Du ein Medikament und bist in psychiatrischer Behandlung. "So wie früher" wird es auch nie mehr sein, denn Du hast eine massive Erfahrung "gewonnen", die Du nicht mehr einfach so abschütteln kannst.

Ob Alkohol mit Deinem Medikament interagiert, kann ich nicht beurteilen. Dass moderater Alkoholkonsum die DR beeinflusst, glaub ich aber auch nicht.
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antwort . Wie kann ich mir das vorstellen mit der Heilung. Ist das dann von heut auf morgen alles weg , was ich mir schwer vorstelle. Das mit der Erfahrung stimmt allerdings , denn es hat mich echt geprägt .
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wie kann ich mir das vorstellen mit der Heilung. Ist das dann von heut auf morgen alles weg


Nein, ich denke nicht. Und ich weiß auch nicht, ob es überhaupt eine vollständige Heilung gibt. Ich bin ja auch nicht geheilt. Es ist offenbar im Gehirn oder in der Psyche etwas "kaputtgegangen", das sich nur unvollständig regenerieren lässt. "Damit leben und das Beste daraus machen", heißt die Devise. Zumindest in meinem Fall. Irgendwann verlieren diese Zustände ihren Schrecken und man kann besser damit umgehen. Natürlich bleibt es weiterhin anstrengend und äußerst lästig und es ist blöde, womöglich lebenslang auf ein Medikament angewiesen zu sein. Aber so hat jeder Mensch sein Schicksal ...
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Was heißt den unvollständig Regenerieren ? Was ist den immernoch anders im Vergleich zu früher ? Kannst du mal erzählen wie bei dir die Lage während DP / DR war , wie du dich gefühlt und was du getan hast ?
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 4. Jan 2014 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wie habe ich mich gefühlt ... das ist über 7 Jahre her, aber ich will versuchen, das so präzise wie möglich zu schildern. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt, aber nicht angenehm, sondern eben "entfernt" von meiner Umgebung. In bestimmten Situationen wurde mir schwindelig, z.B. wenn ich länger unbeweglich stehen musste oder während der Durchführung von Arbeiten, die sich häufig wiederholten. Allerdings hab ich die Zähne zusammengebissen und mir gesagt: "Bevor ich nicht tatsächlich umgekippt bin, mache ich weiter". Und tatsächlich bin ich nie umgefallen, auch wenn es sich noch so danach anfühlte. Dann folgte eine kurze Phase, in der ich beim Autofahren dachte, ich werde bewusstlos bzw. nicke weg. Mit Kaugummi und lauter Musik habe ich das bewältigt. Dann kamen Kontrollzwänge, aber nur für kurze Zeit. Ja und dann manifestiierte sich das Ganze in Panikattacken. Vor einem Jahr, als die PA teilweise im Viertelstundentakt auftraten, hab ich dann aufgegeben und mir Citalopram verschreiben lassen. Kürzlich versuchte ich, das Medikament auszuschleichen - mit katastrophalem Ergebnis. Die Panikattacken kamen mit äußerster Brutalität zurück.

Fazit: 2006 fing der Mist bei mir an und jetzt haben wir 2014. Ich bin lebens- und arbeitsfähig (dank des Medikamentes), aber keinesfalls geheilt.
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2014 02:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also wie ich richtig verstehe ist bei dir DP/DR weg und du hast nurnoch diese panikattacken ? Diese kenne ich leider auch selber zu gut , ich hatte eine Phase ,da bin ich nachts schweißgebadet aufgewacht und wusste zum Teil nicht das ich ich bin . Aber wieso kommen diese panikattacken bei dir noch, denn ich glaub meine sind weg oder täusche ich mich da und es liegt an den Medikamenten
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2014 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Nun ja, zu 99,5% ist die DP/DR bei mir weg, wobei es in ganz seltenen Ausnahmesituationen doch dazu kommen kann. Zu Beginn war es aber ein Dauerzustand und ich bin sowas von froh, dass ich diesen Zustand los bin. Warum bei mir die DP weg und die Panikattacken noch da sind - keine Ahnung. Die "reine Wahrheit" offenbart sich immer erst dann, wenn man keine Medikamente mehr nimmt. Wie schon erwähnt hab ich - weil es mir ja so gut geht Rolling Eyes kürzlich versucht, mein Medikament abzusetzen. O weia. Bei Dir mag der Verlauf der Krankheit ein anderer sein als bei mir. Mit Sicherheit sogar. Daher empfehlen sich Vergleiche nur eingeschränkt. Jedenfalls wünsche ich Dir, dass Du eines Tages wieder vollständig genesen sein wirst und ohne Medikamente auskommst. Aber lass Dir Zeit - dieser Weg kann lang, steinig und schwer sein! Wink
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 5. Jan 2014 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ja was ich das letzte halbe Jahr erlebt hab ist echt krass. Ich war am Boden zerstört und bin garnicht mit der Situation klargekommen und war kurz vor dem Gedanken, dass ich jetzt wieder anfange zu rauchen um den Schmerz zu lindern. Doch dazu kams nie, den ich merkte eine Verbesserung meiner Lage. Ich konnte wieder klardenken und hatte keine Deja-vu's mehr und konnte einigermaßen wieder in den Spiegel sehen und mich erkennen. Die Angst ist verschwunden und ich glaube auch das die Angst der Auslöser für diesen Zustand war, oder nicht ? Ich bin gerade in der Situation, in der ich mich frage, ob der Zustand der Dp vorbei ist und alles ist wie vorher. Warst du auch in so einer Phase ? Mir macht nurnoch die Dr zu schaffen, denn ich kann mir immernoch nicht vorstellen, was passieren soll, damit ich meine Umgebung wieder als natürlich wahrnehme. Ich bin gerade dabei,wie der Arzt gesagt hat, die halbe Portion von meinen Tabletten zu nehmen und komme sehr gut damit klar. Denkst du wenn ich sie absetzte erleide ich einen Rückfall ? Und nochmal zum Alkohol, hast du während deiner Phase etwas getrunken und wenn ja wie hat es sich geäußert ?
Und ich möchte mich nochmal für deine Hilfe bedanken =)
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veilchenfee
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2014 03:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich bin gerade in der Situation, in der ich mich frage, ob der Zustand der Dp vorbei ist und alles ist wie vorher. Warst du auch in so einer Phase ? Mir macht nurnoch die Dr zu schaffen, denn ich kann mir immernoch nicht vorstellen, was passieren soll, damit ich meine Umgebung wieder als natürlich wahrnehme.


Solange Du Deine Umgebung noch nicht wieder natürlich wahrnehmen kannst, hast Du noch einen weiten Weg vor dir. Ob Du nach dem Absetzen Deines Medikamentes einen Rückfall erleiden wirst, kann ich nicht wissen. Dazu sind die Menschen zu verschieden ...

Alkohol ist grunsätzlich nicht so "meins", daher kann ich sagen, dass ich während meiner schlimmen Phase keinen Alkohol getrunken habe. Wohl aber habe ich gekifft, obwohl mir klar war, dass das meinen Zustand eher verschlechtern wird. Als dann die Panikattacken immer ärger wurden, hab ich 2011 das Kiffen endgültig aufgegeben.
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2014 03:17    Titel: Antworten mit Zitat

Wie es aussieht bist du hier in dem Forum viel unterwegs. Gibt es da viele die dasselbe Problem haben oder ist das ein Ausnahmefall ? Und wenn ja kennst du da Geschichten von Anderen die geheilt wurden ?
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 6. Jan 2014 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

In diesem Forum bin ich schon einige Jahre unterwegs, daher hatte ich Zeit und Gelegenheit, eine Menge Beiträge zu verfassen. Zur Zeit hab ich mein Engagement etwas heruntergefahren - "man" kann sowas in der Intensität nicht ewig machen.

Fälle wie Deinen (oder auch meinen) gibt es sicher einige. Leider hab ich jetzt kein konkretes Fallbeispiel parat. Wenn Du einige Stunden oder Tage investierst und hier fleißig liest, dürftest Du einiges zum Thema finde. Und Du möchtest jetzt also hören, dass X und Y geheilt wurden und jetzt wieder "alles ist wie früher". Wahrscheinlich hast Du große Angst, dass es bei Dir nicht wieder werden wird wie früher. Dazu kann ich Dir sagen, dass das Leben immer einen Wandel darstellt und einen Prozess ... egal, was passiert: Es wird NIE so sein wie früher. Diese Vorstellung an sich ist sehr naiv. Der Weg ist das Ziel und nicht irgendein Zustand!

Auch wenn es Dich übel erwischt hat: Das sollte offenbar so sein und das Leben hat Dir damit eine Aufgabe gestellt, die es zu bewältigen gilt. Jeder kriegt vom Leben seine Aufgabe. Versuche, mit Gelassenheit und Umsicht damit umzugehen und hadere nicht mit Deinem Schicksal. Arbeite daran (was Du ja tust) und lebe Dein Leben! Es geht immer weiter!
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Bushaltestelle
Anfänger


Anmeldungsdatum: 04.01.2014
Beiträge: 8

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2014 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ja du hast Recht. Aber eins Frage ich mich. Wieso haben die Krankheit manche Leute über Jahren hinweg und werden nicht geheilt ? Kann es mich auch so erwischen oder bin ich auf dem Weg zur Besserung , weil ich merke ja, dass das nicht mehr so stark ist wie am Anfang ( 80% geheilt ungefähr ) .
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veilchenfee
Foren-Guru
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Anmeldungsdatum: 18.12.2009
Beiträge: 4072

BeitragVerfasst am: 15. Jan 2014 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wieso haben die Krankheit manche Leute über Jahren hinweg und werden nicht geheilt ?

Weil jeder Mensch und jeder "Fall" anders gelagert ist und bei jedem sowohl die Voraussetzungen, als auch die Begleitumstände für Heilung oder nicht Heilung eben unterschiedlich sind! Köper, Psyche, Konstitution, Vergangenheit und Gegenwart unterscheiden sich nunmal und damit auch die Prognose für eine Heilung!

Wie das bei Dir aussieht und ob Du je wieder zu 100% wiederhergestellt sein wirst, kann ich nicht beurteilen, dazu kenne ich dich viel zu wenig.
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Eisenfaust
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 28.02.2014
Beiträge: 48

BeitragVerfasst am: 29. Apr 2014 13:41    Titel: Veilchenfee wie lange hast du trotz der DR weiter gekifft? Antworten mit Zitat

veilchenfee hat Folgendes geschrieben:
Hallo Bushaltestelle,
vor 7,5 Jahren hatte ich das auch mit der Derealistation. Nach einem dreiviertel Jahr (unbehandelt) ging dieser Zustand wieder so einigermaßen weg. Jedoch wurde die DR im Laufe der Jahre von allen möglichen Zuständen und Beschwerden abgelöst und heute habe ich "nur" noch Panikattacken. Diese werden medikamentös behandelt und im Alltag bin ich mittlerweile beschwerdefrei.

Zitat:
Ich bin in einer Phase, in der ich nicht weiß, ob ich darunter noch leide oder ob mein Leben so ist wie früher.


Mit Sicherheit ist Dein Leben nicht wie früher, immerhin nimmst Du ein Medikament und bist in psychiatrischer Behandlung. "So wie früher" wird es auch nie mehr sein, denn Du hast eine massive Erfahrung "gewonnen", die Du nicht mehr einfach so abschütteln kannst.

Ob Alkohol mit Deinem Medikament interagiert, kann ich nicht beurteilen. Dass moderater Alkoholkonsum die DR beeinflusst, glaub ich aber auch nicht.


Veilchenfee wie lange hast du trotz der DR weitergekifft? Ich sitze nur daheim und mir ist extrem langweilig. Und das schon seit 6 Wochen:/ seit 6 wochen letzter joint ;9
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