Sehr schlechte Erfahrungen mit stat. Drogentherapien

[Supernova]

Hallo!

Ein häufig übersehenes Problem gibt es doch bei den angebotenen stationären Drogentherapien.
Meine eigenen Erfahrungen damit waren sehr schlecht, weshalb ich auch abgebrochen habe.

Jetzt suche ich Erfahrungsberichte von guten Therapien die ohne Druck arbeiten, wo du dich als Drogenabhäniger nach der Entwöhnung erst ein mal besinnen kannst und wo nicht eine Gehirnwäsche stattfindet und alle "Junkies eh gleich sind". So nach dem Motto denen kann keiner mehr helfen wenn man die nicht umkrempelt"
Ganz schlimm finde ich die bespitzelung unter den Patienten "Kapos" achten auf die Einhaltung der abstrusesten Regeln.

Meine Meinung zu der Therapie war dass wir dort so fertig gemacht werden bis wir uns jeder Psychotherapie hingeben oder wir uns anders gesagt bereitwillig alles an-diagnostizieren lassen. Dann können die Therapeuten ihre Um-Programmierung starten! Meiner Meinung nach hilft dies aber den wenigsten von uns. Nach der Therapie ist man wieder auf sich gestellt und jeder weiß doch eigentlich von sich selbst oder von min. einem Bekannten der schon mehrere Therapien hinter sich hat. Im Gegenteil vielleicht ist dies ja beabsichtigt aus Kostengründen und ich habe mich gefragt ob irgentein Arzt sich ersthaft darum bemüht eine Gute therapie zu machen.


Jedenfalls war ich hinterher verwirrter und unmotivierter als zu Beginn der Therapie ---- also WER KENNT DIESE GEFÜHLE BEI EINER THERAPIE ?
und wer hat vielleicht eine Einrichtung in Deutschland
kennengelernt die mit anderen Mitteln als Druck,
Zwang, Bespitzelung unter den Patienten, Verrisse
usw. arbeitet.

Bin über jede Adresse und Information froh!

[Supernova]

Ach so, ich war übrigens auf dem Therapeutischen Hof Toppenstedt, ca. 30km von Hamburg entfernt! dort bestand der Tag eigentlich nur aus putzen. Als ich dort ankam fühlte sich keiner der Angestellten zuständig mir meine fragen zu beantworten, so nach dem Motto jetzt bist du hier siehe zu wie du klarkommst. Für alles auser den Therapiestunden mussten Termine gemacht werden. Wenn man mit denen sprach fühlte ich mich von ober herab behandelt...

[vermilion]

Hallo Supernova

Was du schreibst kommt mir sehr bekannt vor, zwar habe ich mich dem auch entzogen...aber viele Freunde von mir, die solche Therapien gemacht haben , berichteten ähnliches.
D.H. eigentlich glaube ich das es immer eine individuelle Geschichte ist...welche Art von Therapie man machen möchte.Ich kenne auch Leute die schwören auf sog. Regel Therapien . Vielleicht auch deshalb weil sie auch eine nötig hatten.
Als ich mich 1996 entschlossen hab eine zu machen...wollte man mich auch direkt zu Day Top, Synanon, oder ähnlichem schicken...dagegen hab ich mich sehr gewehrt....bin dann in die Salus Klinik/Friedberg /Hessen gegeangen...und das war auch die richtige Entscheidung. Dort legt man sehr viel Wert auf Eigenverantwortlichkeit...das Motto damals war....Jeder Klient ist sein eigener Therapeut.
Der tagesablauf begann ganz normal aufstehen so gegen sieben...dann Frühstück...Arbeitszeit in verschiedenen Bereichen...bis Mittag...und am Nachmittag waren dann die ganzen Gruppen und Einzelgespräche.

Sehr Empfehlen kann ich auch die Therapieeinrichtung in Hunoldstal auch in Hessen...ähnliches Konzept.
In anderen Bundesländern kenn ich mich nicht so aus, ich komm eigentlich aus Bayern und bin damals ganz bewusst...wegen den oben genannten Zuständen in ein anderes Bundesland zur Therapie gegangen.

Ich denke du kannst dich auch bei deiner örtlichen Drogenberatungsstelle noch genauer informieren...was zu dir passt...
aber ärger und stress wird es in ner Terapie immer mal geben...man soll ja etwas an sich verändern...und das tut eben auch mal weh....aber ich glaub das weist du bereits...

also...ich hoffe ich konnte dir etwas helfen...greetz..vermilion

[bright]

[vermilion]

@bright...da muß ich dir, wie oben genannt wiedersprechen...es gibt sehr wohl in Deutschland Therapie Einrichtungen die anders sind....d.h. z.B. auch frei von jeglichem religiösen Dogma

diese Käseglocken Mentalität nützt meiner Meinung nach keinem...da gebe ich dir Recht...aber es gibt auch Ausnahmen

[bright]

[Supernova]

Zu dem Thema was ich hier ins Forum geworfen habe, dass mich im moment ja am meisten interessiert kann ich nur jedem das Buch
Heroin Sucht ohne Ausweg?- Ein Aufklärungsbuch von Burkhard Schröder empfehlen. Dort ist auch die Anfangszeit der Therapie entstehung beschrieben. Es ist auch etwas älter, sehr kritisch zu allgemeinen Behauptungen über Drogen/Heroin/Therapien in der Gesellschaft und beleuchtet wohl auch politische Einflüsse auf die Drogenberatung Betreuung. Ein sehr gutes Buch!!!!

Dort habe ich meine persönlichen Erfahrungen mit der Therapie bestätigt gesehen.

[bright]

Gruss.

[Chrystal]

Aloha ihr Lieben!

Oh man, da macht ihr mir jetzt aber schon Angst!!!
Wisst ihr vielleicht wie es in der Fachklinik Bokholt so zu geht. Ich soll dort, wenn ich denn endlich meine Kostenzusage bekomme, in ein paar Monaten eine Kompackttherapie von drei Monaten machen für Erwachsene.
Wäre echt cool, wenn ihr mir vielleicht ein bissl die Angst nehmen könntet?

Hat lieben Danke.
LG
Chrystal

[worstcase]

hi chrystal!
ich kenne mich mit drogenthera leider nicht so gut aus. wollte aber nur kurz schreiben: denk daran, dass jeder für sich selbst das richtige finden muss! was für die einen voll schlecht oder mies ist, kann für den anderen die perfekte therapie sein!
lass dir also bitte nicht zuviel angst machen!

abgesehen davon glaube ich, dass du dich in einer therapeutischen einrichtung leichter tun wirst als manche andere, da ich das gefühl habe, dass du sehr viel arbeit, die manche erst in der therapie beginnen, schon hinter dir hast. du hast schon so viel an dir gearbeitet und bist schon zu so vielen wichtigen erkenntnissen gekommen...
ich hoffe, du weisst, wie ich es meine.
alles liebe und viel glück beim lernen!
(wann hast du denn eigentlich prüfung?)
lg karo

[Chrystal]

Aloha Karo!

Also Deutsch EAN (erhöhtes Anforderungsniveau) habe ich schon hinter mir (sehr wichtig für mich), Geschichte GAN (grunlegendes AN) wartet am Samstag auf mich, dann Chemie EAN, Biologie EAN (muss sitzten *bammel*) und dann noch locker mündliche Prüfung.
Puh dann habe ich es geschafft, letzte Prüfung ist auch letzter Tag Subutex, dann enziehe ich kalt, wird schon klappen und dann hoffe ich, dass ich meine Therapie schnell anfangen kann, ansonsten muss ich meine Ausbildung (habe ich schon sicher) an den Nagel hängen oder ich überleg mir iwie was anderes. Naja und wenn das iwie alles klappt, dann werde ich auch Pharmazie studieren, duales Studium bei nem Konzern oder so, mal gucken wies wird. Das wäre echt mein Traum *träum*, aber der ist schließlich zum Leben da!

Bin echt ganz schön im Stress, aber ich schaff das schon.

*huch* das war jetzt aber viel, joah, aber so stell ich mir das vor.
Was die Therapie angeht, habe ich auch das Gefühl, dass ich eigentlich vieles schon begriffen habe, aber es hapert eben an der Umsetztung, das will ich unbedingt noch lernen, aber ich denke, das bekomme ich auch noch hin (*mhhh... wo kommt denn die Motivation gerade her*?*?*) !!!

Lieben Gruß
Chrystal

[worstcase]

klingt super! es ist immer gut einen plan und auch träume zu haben.
das wird schon klappen.
ich denk an dich und drück dir die daumen!
gute nacht und schlaf gut! karo

[Chrystal]

Ja, wünsch dir auch eine erholsame Nacht!
Träum was schönes

*knuddel*
Chrystal

[otto1]

...senf dazu obwohl ich absolut keine ahnung hab äh hallo
ich hole mir montags immer mein rezept und dann die 7 fläschchen für die woche und es ist jedesmal das gleiche. ich kann nicht pennen so um 7 uhr werde ich müde und schlaf ein na ja egal .
@supernova ich wurde schon des öfteren bedrängt eine langzeittherapie zu machen . ich war sogar einmal soweit dass ich mit einem der "insassen" dort briefkontakt hatte, das war so üblich ... ich will da nicht weiter drauf eingehn.
ich bin der meinung , dass man die zeit zu hause durchleben sollte denn nach der therapie muss man dahin ja wieder zurück. ich halte viel mehr von selbsthilfegruppen da trifft man auf leute die 10 oder 15 jahre schon nichts mehr nehmen und das ist ein klarer vorteil gegenüber angelesenem wissen.
eine langzeittherapie ist meiner meinung nach vieleicht was für leute die keinen schulabschluss, keine ausbildung, keine interessen die keinen plan haben was sie denn so machen wollen im leben. dann kann solch eine einrichtung sinn machen.
apropos gehirnwäsche ich habe gehört in russland gibt es einen arzt der bohrt dir ein loch durch die schädeldecke und nimmt ein spezielles stück gehirn raus, wenn dann alles klappt hast du keine bedürfnisse mehr nach irgendwelchen drogen. vieleicht ist man dann auf dem niveau eines schimpansen zurückgesetzt obwohl ich hab mal in der glotze gesehn dass affen sich die alkoholischen getränke der touristen klauen . nicht ohne wirkung. tschau otto1

[Supernova]

@christal
Fachklinik Bokholt habe ich schon mal gehört! die ist auch in der Nähe um Hamburg, glaube ich.
Wenn ich mich nicht irre haben die neben der Therapie auch einen gesonderten Bereich wo man seine Entwöhnung machen kann und gleich in der nähe zur therapie ist.
Das ist noch so ein Punkt bei den meisten Therapien;dort ist Drogenfreiheit eine Vorraussetzung(saubere Uk, kennt man ja) Doch eigentlich möchte man ja in der Therapie geheilt werden und sollt meiner Meinung nach dort eine Entgiftung machen.

Ja dort in Bokholt wird aber nur ein kalter entzug angeboten, nur mit Hilfe von Akkupunktur! Ich habe aber gehört die Leute stehen dort richtig Schlange um aufgenommen zu werden.

Ich denke du solltest keine Angst haben nur bewußt sein was du von der Therapie erwartest. Reinschauen schadet nicht.

Tschüss