Rückfälle ...

Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 14:28    Titel: Rückfälle ... Antworten mit Zitat

mein Mann hat richtig Scheiße gebaut, quasi angekündigt
Vor kurzem hatte ich das hier gepostet: http://forum.suchtmittel.de/viewtopic.php?t=12704&highlight=gef%FChl+spritzen

Ich war so blöd und dachte in meiner Naivität ich räum die Spritzen weg, die Nadeln lass ich da, denn die kann er ja ohne Sprite eh nicht verwenden. Wie dumm von mir. Ich muss aber auch sagen, dass ich, trotz dass ich es hier gepostet habe, nicht wirklich geglaubt habe, dass das passieren würde.

Kurz nach dem 6. Jan hat er angefangen, sich regelmäßig H zu spritzen. Seit wir uns kennen ist das noch nie passiert, trotz dass es an unserem alten Wohnort schon zu einer "Rückfall-Phase" gekommen ist, dann umgezogen und hier auch noch eine Phase gab im Sommer.

Nun kam er am Freitag nach Hause uns brach mit dem Ganzen einfach heraus und erzählte mir, dass er seit 1 1/2 Wochen schon Mist baut und zwar so richtig.

Nachdem er vor ein paar Jahren unser Konto langsam aber sicher leergeräumt hat und sich die Karte als Problem herausstellte, habe ja nur ich die EC Karte aber wir haben seit kurzem noch ein gemeinsames Konto mit nur ein paar hundert Euro Überzugsrahmen, für Notfälle. Davon hat er eine Karte und am Freitag erzählte er mir dann, dass er in den letzten 1 1/2 Wochen das Konto bis zum Maximum überzogen hat für H. Und das nicht wie "üblich" bei Rückfällen durch die Nase sondern schön geballert. Als das Geld leer war, ging es nicht mehr weiter und er hat es mir erzählt. Das ist doch das Verhalten von einem Kleinkind, oder irre ich?
Davor wurde ich mehrfach belogen, denn natürlich hatte ich einen Verdacht und Fragen gestellt, aber immerhin hat er letzten Endes von sich aus gebeichtet bevor ich ihm auf die Schliche gekommen bin.

Ich fühl mich seitdem irgendwie leer.

Er hat die Telefonnummer von dem Typ nicht mehr und die EC Karte hat er mir auch wieder gegeben. Da nun Seit zwei Tagen keine größeren Entzugserscheinungen waren ist er der Meinung, es überstanden zu haben. Er hat sich sein Methadon teilweise aufgehoben.

Er meinte, es ist ihm klar geworden, dass er dabei ist sein Leben zu versauen und ich und sein Job sind ihm zu wichtig. (Außerdem sagte der Automat, in den man so Wunschzahlen eintippen kann und dann kriegt man Geld geschenkt, dann irgendwann "no, no".)

Das Komische ist, es war in der Zeit schon unheimlich gut. Er hat richtig was hingekriegt zu Hause, Sachen repariert, die schon lange zu reparieren waren. Ich hab zweimal einen ganz tollen Liebesbrief bekommen ... echt schade, dass das nicht "echt" war.

Solche Dinge passieren irgendwie immer, wenn es zu viel wird in seinem Leben. Jetzt ist aktuell im Betrieb einfach alles im Aufruhr und sein Job ggf. bedroht. Wenn er dann nicht mit der psychischen Belastung umgehen kann, dann sieht die Lösung für ihn halt so aus. Ich versteh das gar nicht, weil er doch im Kopf eigentlich weiß, dass das überhaupt keine Lösung ist.
Er meinte halt, das erste Mal war ein Ausrutscher, weil ihm alles zu viel wurde und er sich damit besser fühlte und die Sachen besser im Griff hatte. Das zweite Mal ähnlich, und dann wurde es regelmäßig bis er die Notbremse gezogen hat.

Ich würde gerne langsam mal mit jemandem über diese Dinge reden, weil ich mich ganz allein damit fühle. Wo geht man da am besten hin?
Wir haben jetzt auch darüber geredet, ob es nicht besser wäre, mal einen ganz klaren Schnitt zu machen, mit Methadon und auch THC.
Er würde dann eher eine Entgiftung machen und danach zu so unverbindlichen, unkontrollierten Psychologen-Gesprächen gehen. Er möchte nicht auf Therapie. Ich muss auch sagen, dass er einmal stationär auf Therapie war und ich das Gefühl habe, dass er dort fast einen Knacks weg bekommen hat. Wenn ich so den Erzählungen darüber lausche liegt der Gedanke an die Stasi nicht weit.
Aber kann man es hinbekommen ohne Therapie? In seinem Umfeld ist niemand, der Drogen nimmt, aber den Suchtdruck hat er ja trotzdem.


LG

nivea

PS übrigens wäre es toll, wenn es hier eine PM Fuktion geben würde, wo man auch mal etwas nicht öffentliches schreiben kann.
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nivea, ich bin auch mit einem süchtigen Partner zusammen und wir leben in getrennten Wohnungen. So, wie ich dich verstanden habe lebt ihr zusammen in einer Wohnung. Ist er denn für seinen Konsum untergetaucht oder hast du das nicht gemerkt oder wie muss ich mir das vorstellen? Habt ihr ein gemeinames Konto?

Grundsätzlich kann es ja jederzeit zu Rückfällen kommen, insbesondere in schwierigen Situationen. Von daher sind Rückfallphasen erstmal nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, was er nun draus macht und immerhin hat er ja schonmal erkannt, dass er sich sein Leben nicht versauen will und mit dir reinen Tisch gemacht.

Ich würde ihn mal fragen, was er nun konkret dagegen machen will und auf jeden Fall ein eigenes Konto einrichten. Vielleicht könnt ihr das mit dem Geld so regeln, dass jeder einen Anteil zum Leben gibt und nicht alles gemeinsam verwaltet wird? Damit fahren wir sehr gut.




> Das Komische ist, es war in der Zeit schon unheimlich gut. Er hat richtig was hingekriegt zu Hause, Sachen repariert, die schon lange zu reparieren waren. Ich hab zweimal einen ganz tollen Liebesbrief bekommen ... echt schade, dass das nicht "echt" war. >

So paradox das klingen mag, aber dass er bestimmte Dinge gut hinbekommt schließt nicht aus, dass es zu Rückfällen kommen kann. Ich würd ihm auch nicht gleich unterstellen, dass seine geschriebenen Briefe nicht ernst gemeint waren. Liebesbriefe schließen Rückfälle nicht aus, leider.

Wie sieht es denn mit Substitution aus? Mein Freund ist in Substi, hat auch Rückfälle alle paar Monate einmal, aber schlägt sich durch. Er befindet sich aber auch in ambulanter Therapie und wird bald in stationäre gehen. Das hat die Situation mit den Rückfällen anfangs verschlimmert, was auch nicht ungewöhnliches ist, denn immerhin gibts auch einen Grund für den Konsum und da hat er auch einiges auszuarbeiten. Ich denke, ohne Therapie ist es langfristig eher unwahrscheinlich, dauerhaft da raus zu kommen. Zumal ja die Bereitschaft zur Therapie auch bedeutet, alles in seiner Macht stehende zu tun um da rauszukommen!

Dass du dich leer fühlst, kann ich sehr gut verstehen. Ich empfehle dir dringend, dich an eine Therapeutin zu wenden und dich zu stärken. Noch was, ich bin zwar mit einem Süchtigen zusammen, aber nicht co abhängig. Das ist man nämlich nicht automatisch, wenn man mit einem Süchtigen zusammen ist.

Unterlass am besten alles, wo du ihm irgendetwas abnehmen könntest ( Spritzen wegräumen oder ähnliches, damit er keinen Suchtdruck kriegt).
Er kann dies alles selbst uns sollte es auch und wenn nicht, dann nimm in Kauf, was geschehen könnte. Andernfalls kommst du sehr schnell in eine Co Abhängigkeit und dann wird es richtig sch... für dich.

Ich fühle mit dir, lg
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nikki,

danke für dein Posting.
Ich hab nicht so viel drum herum geschrieben, weil ich das alles schon ein paar Mal vorher erzählt habe. Aber vielleicht ist es besser, ich schreib das nochmal:

Er ist in Substi, schon seit Jahren und hat sich da auch ziemlich runterdosiert. Wir leben zusammen und sind auch verheiratet. Sein Gehalt geht auf mein Konto, er hat eine Karte dafür, die er mir aber letztes Jahr zurückgegeben hat, weil er damit nicht umgehen kann. Ich verwalte das ganze Geld und gebe ihm die Karte höchstens mal, um einen bestimmten Betrag fürs Einkaufen abzuheben. Ich komm mir schon blöd dabei vor, weil es wirklich gar nicht klappt mit der Karte. Wenn es nicht Drogen sind, dann kann er bei anderen Dingen nicht so richtig einteilen. Es funktioniert nur mit abgezähltem Geld, d.h. ich schreibe eine Einkaufsliste, schätze den Betrag und gebe ihm das in die Hand. Blöd ist das natürlich, wenn ich mal nicht da bin oder spontan woanders übernachten will, weil er dann nichts da hat. Daher wollte ich eigentlich ein Konto ohne Überzugsmöglichkeit machen aber aus welchen Gründen auch immer war das nicht möglich. Unser zweites, gemeinsames Konto wird quasi nicht benutzt, keine Eingänge, keine Abbuchungen und kann nur ein paar hundert Euro überzogen werden. Diesen Rahmen hat er jetzt ausgeschöpft. Ich hoffe es war jetzt klarer. Ich komm mir echt blöd vor mit dem Geld aber er will kein eigenes Konto. Er will, dass ich sein Geld verwalte. Ich habe es ihm schon ein paarmal gesagt, dass es besser wäre, wenn er zumindest einen bestimmten Betrag auf einem eigenen Konto hat, aber er meint, es wäre besser, wenn ich die Kontrolle habe. Ich habe ihm schon gesagt, dass das keine Dauerlösung sein kann, da ich mir dadurch manchmal wie seine Mama vorkomme aber wenn es hilft mach ich es. Zumindest hat sich unser Konto seitdem sehr erholt und bis vor 2 Wochen hat es auch an der Rückfallfront geklappt.

Zitat:
Hi Nivea, ich bin auch mit einem süchtigen Partner zusammen und wir leben in getrennten Wohnungen. So, wie ich dich verstanden habe lebt ihr zusammen in einer Wohnung. Ist er denn für seinen Konsum untergetaucht oder hast du das nicht gemerkt oder wie muss ich mir das vorstellen? Habt ihr ein gemeinames Konto?

Er hat ein Hobbyzimmer zum Rauchen, weil ich den Gestank in der Wohnung nicht ertrage. Dort ist er für sich allein. Ich habe es nicht gemerkt, weil er im Moment eben auch dieses im anderen Thread erwähnte neue Medikament nimmt. Die Wirkungen habe ich dann eher dem Medikament zugeschrieben.


Zitat:
Ich würde ihn mal fragen, was er nun konkret dagegen machen will

Habe ich. Antwort: Einfach nichts mehr nehmen. Er hat seit Freitag nichts mehr und es geht im gut. Daher ist er sich sicher, dass er es überstanden hat.



Zitat:
> Das Komische ist, es war in der Zeit schon unheimlich gut. Er hat richtig was hingekriegt zu Hause, Sachen repariert, die schon lange zu reparieren waren. Ich hab zweimal einen ganz tollen Liebesbrief bekommen ... echt schade, dass das nicht "echt" war. >

So paradox das klingen mag, aber dass er bestimmte Dinge gut hinbekommt schließt nicht aus, dass es zu Rückfällen kommen kann. Ich würd ihm auch nicht gleich unterstellen, dass seine geschriebenen Briefe nicht ernst gemeint waren. Liebesbriefe schließen Rückfälle nicht aus, leider.


Nein, ich meine WÄHREND er mitten in der H-Phase war, hat er alles besser hingekriegt.

Zitat:
Wie sieht es denn mit Substitution aus? Mein Freund ist in Substi, hat auch Rückfälle alle paar Monate einmal, aber schlägt sich durch. Er befindet sich aber auch in ambulanter Therapie und wird bald in stationäre gehen.


Also er ist in Substi UND ambulanter Therapie gleichzeitig? Das ist ja interessant. Sowas wie "kontrolliertes Abdosieren"? Ich denke, das würde ihn auch sehr interessieren. Schreibst du etwas genauer darüber?


Zitat:
Dass du dich leer fühlst, kann ich sehr gut verstehen. Ich empfehle dir dringend, dich an eine Therapeutin zu wenden und dich zu stärken. Noch was, ich bin zwar mit einem Süchtigen zusammen, aber nicht co abhängig. Das ist man nämlich nicht automatisch, wenn man mit einem Süchtigen zusammen ist.


Weißt du, ob sowas die Krankenkasse bezahlt?

LG

nivea
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nikki,

danke für dein Posting.
Ich hab nicht so viel drum herum geschrieben, weil ich das alles schon ein paar Mal vorher erzählt habe. Aber vielleicht ist es besser, ich schreib das nochmal:

Er ist in Substi, schon seit Jahren und hat sich da auch ziemlich runterdosiert. Wir leben zusammen und sind auch verheiratet. Sein Gehalt geht auf mein Konto, er hat eine Karte dafür, die er mir aber letztes Jahr zurückgegeben hat, weil er damit nicht umgehen kann. Ich verwalte das ganze Geld und gebe ihm die Karte höchstens mal, um einen bestimmten Betrag fürs Einkaufen abzuheben. Ich komm mir schon blöd dabei vor, weil es wirklich gar nicht klappt mit der Karte. Wenn es nicht Drogen sind, dann kann er bei anderen Dingen nicht so richtig einteilen. Es funktioniert nur mit abgezähltem Geld, d.h. ich schreibe eine Einkaufsliste, schätze den Betrag und gebe ihm das in die Hand. Blöd ist das natürlich, wenn ich mal nicht da bin oder spontan woanders übernachten will, weil er dann nichts da hat. Daher wollte ich eigentlich ein Konto ohne Überzugsmöglichkeit machen aber aus welchen Gründen auch immer war das nicht möglich. Unser zweites, gemeinsames Konto wird quasi nicht benutzt, keine Eingänge, keine Abbuchungen und kann nur ein paar hundert Euro überzogen werden. Diesen Rahmen hat er jetzt ausgeschöpft. Ich hoffe es war jetzt klarer. Ich komm mir echt blöd vor mit dem Geld aber er will kein eigenes Konto. Er will, dass ich sein Geld verwalte. Ich habe es ihm schon ein paarmal gesagt, dass es besser wäre, wenn er zumindest einen bestimmten Betrag auf einem eigenen Konto hat, aber er meint, es wäre besser, wenn ich die Kontrolle habe. Ich habe ihm schon gesagt, dass das keine Dauerlösung sein kann, da ich mir dadurch manchmal wie seine Mama vorkomme aber wenn es hilft mach ich es. Zumindest hat sich unser Konto seitdem sehr erholt und bis vor 2 Wochen hat es auch an der Rückfallfront geklappt.

Zitat:
Hi Nivea, ich bin auch mit einem süchtigen Partner zusammen und wir leben in getrennten Wohnungen. So, wie ich dich verstanden habe lebt ihr zusammen in einer Wohnung. Ist er denn für seinen Konsum untergetaucht oder hast du das nicht gemerkt oder wie muss ich mir das vorstellen? Habt ihr ein gemeinames Konto?

Er hat ein Hobbyzimmer zum Rauchen, weil ich den Gestank in der Wohnung nicht ertrage. Dort ist er für sich allein. Ich habe es nicht gemerkt, weil er im Moment eben auch dieses im anderen Thread erwähnte neue Medikament nimmt. Die Wirkungen habe ich dann eher dem Medikament zugeschrieben.


Zitat:
Ich würde ihn mal fragen, was er nun konkret dagegen machen will

Habe ich. Antwort: Einfach nichts mehr nehmen. Er hat seit Freitag nichts mehr und es geht im gut. Daher ist er sich sicher, dass er es überstanden hat.



Zitat:
> Das Komische ist, es war in der Zeit schon unheimlich gut. Er hat richtig was hingekriegt zu Hause, Sachen repariert, die schon lange zu reparieren waren. Ich hab zweimal einen ganz tollen Liebesbrief bekommen ... echt schade, dass das nicht "echt" war. >

So paradox das klingen mag, aber dass er bestimmte Dinge gut hinbekommt schließt nicht aus, dass es zu Rückfällen kommen kann. Ich würd ihm auch nicht gleich unterstellen, dass seine geschriebenen Briefe nicht ernst gemeint waren. Liebesbriefe schließen Rückfälle nicht aus, leider.


Nein, ich meine WÄHREND er mitten in der H-Phase war, hat er alles besser hingekriegt.

Zitat:
Wie sieht es denn mit Substitution aus? Mein Freund ist in Substi, hat auch Rückfälle alle paar Monate einmal, aber schlägt sich durch. Er befindet sich aber auch in ambulanter Therapie und wird bald in stationäre gehen.


Also er ist in Substi UND ambulanter Therapie gleichzeitig? Das ist ja interessant. Sowas wie "kontrolliertes Abdosieren"? Ich denke, das würde ihn auch sehr interessieren. Schreibst du etwas genauer darüber?


Zitat:
Dass du dich leer fühlst, kann ich sehr gut verstehen. Ich empfehle dir dringend, dich an eine Therapeutin zu wenden und dich zu stärken. Noch was, ich bin zwar mit einem Süchtigen zusammen, aber nicht co abhängig. Das ist man nämlich nicht automatisch, wenn man mit einem Süchtigen zusammen ist.


Weißt du, ob sowas die Krankenkasse bezahlt?

LG

nivea
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nivea,

jetzt hab ich es verstanden Smile

Das heisst, ihr habt nur ein Einkommen und das ist seins? Bekommst du denn auch noch irgendwo Geld her oder bist du quasi auf seins angewiesen? Glaub ich dir gerne, dass du dir wie die Mama vorkommst.



< Die Wirkungen habe ich dann eher dem Medikament zugeschrieben. <

Ah ok.


<Einfach nichts mehr nehmen. Er hat seit Freitag nichts mehr und es geht im gut. Daher ist er sich sicher, dass er es überstanden hat. <

Ok, dann hat er vielleicht den Entzug überstanden, aber dauerhaft gehts ja darum, mit Triggern anders umzugehen. Vor allem die psychische Abhängigkeit ist ja eben nicht zu unterschätzen. Und mit "einfach nichts mehr nehmen" wird das nix. Mein Freund hat relativ schnell verstanden, dass er es alleine nicht packt. Nach jahrelangem Konsum und gescheiterten Selbsttherapien kann man sich auch nur schwer nochwas vormachen.



<Nein, ich meine WÄHREND er mitten in der H-Phase war, hat er alles besser hingekriegt. <

Ah ok, jetzt hab ichs Smile Weil sein Suchtdruck vielleicht erstmal befriedigt war und er nicht so dicht war, dass gar nichts mehr ging.



<Also er ist in Substi UND ambulanter Therapie gleichzeitig? Das ist ja interessant. Sowas wie "kontrolliertes Abdosieren"? Ich denke, das würde ihn auch sehr interessieren. Schreibst du etwas genauer darüber?<

Ja. Er wird mit Subutex substituiert und ist in ambulanter Psychotherapie einmal pro Woche. Und nun bald stationär und danach will er ambulant ganztags weitermachen. Abdosiert wird derzeit nichts in der Substi, eher stabil gehalten, da er ohne mehr Rückfälle hatte. Ich würd auch nicht unbedingt dazu raten auf null zu gehen und dann in Thera. Das funktioniert kombiniert oft einfach besser. Das zahlt die Krankenkasse. Wenn dein Mann arbeitet, könnt er sich krank schreiben lassen und in stationäre gehen oder neben der Arbeit einmal die Woche zur Psychotherapeutin oder Psychologin. Einige Terapeuten nehmen Patienten, die in Substi sind. Müsste er mal recherchieren.

Bei dir gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du könntest auch ne Psychotherapie machen über die Krankenkasse oder du gehst bspw. in eine Beratungsstelle, die ist kostenlos und anonym. Ich kann dir das wirklich nur ans Herz legen, das entlastet so unheimlich und du siehst klarer.


lg Smile
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nikki,

ich denke du hast schon Recht mit dem Hilfe suchen. Normalerweise ist ja bei uns alles ziemlich gut. Aber wenn dann mal sowas ist, dann fühle ich mich sehr allein. Außerdem komm ich mir leider auch organisationstechnisch oft wie die Mutter vor. Wie ist das bei euch? Ich hab ihm schon zig mal gesagt, dass er sich wie ein Partner aufführen soll und nicht wie ein Kind. Sachen selbst in die Hand nehmen und halt auch nicht um Erlaubnis fragen, wenn er was machen will. Ich würde echt schon mal gerne wissen, wie ich das abstellen kann. Vielleicht bin ich ja auch selbst mit schuld. Ich denke, wenn etwas nicht läuft, nehme ich es halt selbst in die Hand, auch wenn es eigentlich seine Sache wäre. Ich seh im Moment auch nicht wie es anders laufen würde. Ich habe es mal mit dem Thema Versicherung versucht und die Briefe einfach ungeöffnet auf seinen Schreibtisch gelegt. Das Ende vom Lied war, dass Mahnungen kamen und Androhungen, dass sein Versicherungsschutz erlischt. Als ich dann hart blieb und es nicht in die Hand genommen habe, hat er die Briefe seiner Mutter in die Hand gedrückt. Paar Monate später das gleiche Spiel. Und dabei ging es nur um anrufen und sagen, dass sie es bitte vom Konto abbuchen sollen. Es ist halt auch immer alles für ihn organisiert worden. Er war echt der Meinung, dass er, bevor er mich kannte, allein gelebt hat, dabei hat Mami die Wäsche gewaschen und die Wohnung bezahlt und alles organisiert. Die Sucht wurde da gar nicht so thematisiert.
Ich glaub ich werde mal nachfragen wegen Beratung für Angehörige.
Wir waren am alten Wohnort öfter zusammen bei der Begleitbetreuung für die Substitution. Das hat mir aber ehrlich gesagt nicht weitergeholfen.

Zitat:
Das heisst, ihr habt nur ein Einkommen und das ist seins?

Nein, wir haben ganz normal zwei Einkommen, die beide auf mein Konto gehen.

Zitat:
Mein Freund hat relativ schnell verstanden, dass er es alleine nicht packt. Nach jahrelangem Konsum und gescheiterten Selbsttherapien kann man sich auch nur schwer nochwas vormachen.

Wie gesagt, er war schon auf stationärer Therapie und auch auf ambulanter. Die stationäre war der Horror für ihn, es ging vorwiegend darum, in Gesprächsgruppen andere zu verpetzen. Wenn man nicht erzählt hat, dass man andere bei irgendwas gesehen hat, hat man selbst die gleiche Strafe bekommen. Sorry, aber sowas ist doch krank. Er wollte mit Psychologen sprechen, aber solche Gespräche gab es leider nur einmal pro Woche, der Rest Gruppensitzungen und Arbeitstherapie. Die Arbeitstherapie ist ja bei jemandem, der immer gearbeitet hat irgendwie fehl am Platz und die Gruppensitzungen, siehe oben. Ich denke die Psychologen sind zu teuer und daher wird die Zeit lieber anders verplempert. Bei den Gruppensitzungen mussten sich die "Sünder" in die Mitte knien und wurden dann von den anderen beschimpft. Wer sich sowas ausdenkt, der hat doch einen an der Waffel und sollte meines Erachtens nicht als Psychologe arbeiten. Außerdem musste er mit einem verurteilten Mörder das Zimmer teilen. Hat die Therapie trotzdem durchgezogen und heute noch dran zu knabbern, was da abgelaufen ist.
Die ambulante Therapie lief anders ab, aber da kam er nicht mit dem Therapeuten klar. Hier hat er es aber schon bereut, die Therapie abgebrochen zu haben.
Daher ist er sehr skeptisch was Therapie angeht. Schon möglich, dass er eine ambulante Therapie nochmal machen würde.

LG

nivea
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nachtrag:

Sorry, das kam jetzt so rüber als würde er nichts auf die Reihe bekommen. Meine Mutter hat für meinen Vater auch immer die organisatorischen Dinge übernommen und der ist nicht süchtig. Dafür musste sie sich z.B. nie ums Auto kümmern.

Bei uns ist es schon auch so, dass er mich anderen Bereichen mehr unterstützt als ich ihn, z.B. dass die Wohnung immer ordentlich ist, da ist eher er die treibende Kraft und der Hauptakteur.

Man darf nicht unfair sein Wink
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hey Nivea,

Aber wenn dann mal sowas ist, dann fühle ich mich sehr allein.

Kenn ich auch zur Genüge. Daher ist es wirklich wichtig, dass du, soweit das geht, nur auf dich schaust.

Außerdem komm ich mir leider auch organisationstechnisch oft wie die Mutter vor. Wie ist das bei euch? Ich hab ihm schon zig mal gesagt, dass er sich wie ein Partner aufführen soll und nicht wie ein Kind. Sachen selbst in die Hand nehmen und halt auch nicht um Erlaubnis fragen, wenn er was machen will.

Naja, das mit dem Regeln kenn ich auch, habe ich aber nach kurzer Zeit völlig eingestellt. Vielleicht fällt es dir einfacher, nichts für ihn zu regeln, wenn du dir vor Augen hälst, dass er genauso erwachsen ist wie du. Und es einfach lässt, denn er muss schon auch lernen, dass sein Handeln Konsequenzen hat. Damit mein ich nicht, dass man nicht mehr für den anderen machen soll, aber lass SEINE Probleme SEINE sen. Und kümme dich um dich. Bei uns klappt das gut. Wenn du das einmal konsequent durchziehst, macht der andere entweder mit, weil er nämlich muss, oder es geht auseinander.

Ich würde echt schon mal gerne wissen, wie ich das abstellen kann. Vielleicht bin ich ja auch selbst mit schuld. Ich denke, wenn etwas nicht läuft, nehme ich es halt selbst in die Hand, auch wenn es eigentlich seine Sache wäre.

Genau. Gut erkannt. Und nun versuch das einzustellen. Unterschätz ihn mal nicht. Er kann sehr wohl für sich selbst sorgen. Dann muss er halt zur Mama und das regeln lassen, nur DU machst es nicht mehr Smile
Er kann es ja nur lernen, wenn du konsequent bist.


Wir waren am alten Wohnort öfter zusammen bei der Begleitbetreuung für die Substitution. Das hat mir aber ehrlich gesagt nicht weitergeholfen.

Ds würd ich auch nicht machen. Such dir jemanden nur für dich.

Zitat:
Das heisst, ihr habt nur ein Einkommen und das ist seins?

Nein, wir haben ganz normal zwei Einkommen, die beide auf mein Konto gehen.

Das ist doch super! Dann sagst du ihm, du möchtest, dass er ein eigenes Konto eröffnet und ihr macht ne Haushaltskasse, wo ihr gemeinsame Kosten teilt. Den Rest deines Geldes nimmst DU für DICH und ER für SICH. Wenn er das dann verballert, ist das seine Kiste. Versuche, dir darüber keine großen Gedanken zu machen und sieh, was du für dich tun kannst. ( mit Freundinnen treffen, ausgehen)


Wenn man nicht erzählt hat, dass man andere bei irgendwas gesehen hat, hat man selbst die gleiche Strafe bekommen. Sorry, aber sowas ist doch krank. Er wollte mit Psychologen sprechen, aber solche Gespräche gab es leider nur einmal pro Woche, der Rest Gruppensitzungen und Arbeitstherapie. Die Arbeitstherapie ist ja bei jemandem, der immer gearbeitet hat irgendwie fehl am Platz und die Gruppensitzungen, siehe oben. Ich denke die Psychologen sind zu teuer und daher wird die Zeit lieber anders verplempert.

Nein, die sind nicht zu teuer, aber oft ist es so, dass Gespräche mit Psychologen über einem Mal pro Woch einfach für den Klienten nichts bringen, da er auch eine gewisse Zeit braucht sacken zu lassen, was er da aufgearbeitet hat. Ich habe noch nie gehört, dass eine stationäre Th so abläuft aber selbst wenn dem so ist, kann er sehen, ob er nicht doch dran teilnimmt oder er sucht sich einen anderen Rahmen oder ne andere Therapieform.

Hat die Therapie trotzdem durchgezogen und heute noch dran zu knabbern, was da abgelaufen ist.

Das glaub ich.

Die ambulante Therapie lief anders ab, aber da kam er nicht mit dem Therapeuten klar. Hier hat er es aber schon bereut, die Therapie abgebrochen zu haben.

Ok, wenn er nicht mit dem klar kam, muss er sich einen anderen suchen. Mein Freund kam mit dem Ersten auch nicht klr. Jetzt geht er zu einer Frau, das klappt besser. Er hatte auch die Skepsis, nochmal eine Therapie anzufangen und durchzuziehen, aber ich hab ihm klar gemacht, dass er wenigstens 4 Mal hingehen soll, sonst bin ich weg. Das hat er dann durchgezogen und er ist dran geblieben, weil er es doch nicht schlecht fand, sondern froh war, endlich mal jemanden gefunden zu haben, der ihm weiterhelfen kann.

Bei uns ist auch nicht alles eitel Sonnenschein und mit Rückfällen habe ich auch zu kämpfen, zumal wir in der Zeit, wenn er Rückfälle hat, keinen Kontakt haben. Aber ich seh das etwas gelassener mittlerweile. Solange er dran bleibt, seh ich da ne Chance. Würde er aufgeben, müsste ich mich trennen. Ich weiss, es ist total anstrengend manchmal, insbesondere, weil man ja latent Schiss hat, das gesundheitlich auch etwas passiert. Mach ihm nochmal klar, wo du stehst.

LG Smile
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ohje, sorry, ich hab die Zitate irgendwie nicht gekennzeichnt. Hoffe, du kannst es trotzdem lesen. Ich komm noch nicht so ganz mit der Technik hier klar Very Happy

Jetzt 140 Zeichen..140 Zeichen..140 Zeichen?
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 23:19    Titel: Re: Rückfälle ... Antworten mit Zitat

nivea hat Folgendes geschrieben:

Er hat die Telefonnummer von dem Typ nicht mehr und die EC Karte hat er mir auch wieder gegeben.


das ist aber ne klasse leistung von ihm, ehrlich... knapp 2 wochen den macker markieren mit liebesbriefen, reparaturen usw., aber kaum ist die kohle alle, rennt er zu mutti und weint... und dann verspricht er hoch und heilig, sowas "nieeeeeeee wieder" zu tun und dass das ja "nur ein ausrutscher" war...

ich muß ehrlich sagen, dass mir das an dem punkt scheißegal wäre... jetzt ist die kohle eh weg. er hat es nur deshalb gebeichtet, weil er an dem punkt angekommen ist, an dem er nicht mehr weiter wusste... tel-nr. löschen und ec-karte zurückgeben sind symbolische akte, die in dem fall leider einfach wertlos sind...

ich finde das nicht gut. selbst auf dem höhepunkt meiner sucht gab mir ein freund seine ec-karte inkl. pin, weil ich für ihn einkaufen war... auf dem konto waren zu dem zeitpunkt über 4000 euro drauf und mir kam nichtmal im ansatz dieser gedanke... und das, obwohl ich in absoluter geldnot war...

nein, sowas geht gar nicht, finde ich. klar, ich hab auch schon ladendiebstähle gemacht usw., aber seiner eigenen frau (!) das gemeinsame notkonto zu plündern, ist einfach nur erbärmlichster junkie-style...

mir stellt sich immer die frage: WIE HALTET IHR ES BLOSS MIT SOLCHEN PARTNERN AUS?! denn der typ hat dich einfach hintergangen. und wahrscheinlich hat er dir seine "beichte" auch noch als was ganz tolles verkauft ("ich vertrau dir...", "ich will dein vertrauen nicht mißbrauchen...", "es tut mir wahnsinnig leid..." usw. bla bla bla), obwohl dieser schritt nur aus seiner ratlosigkeit heraus kam, weil er nicht mehr weiter wusste...

ich muß nochmal kurz was sagen: es gibt definitiv auch süchtige, die zuverlässig sind und sowas NICHT machen. deshalb ist nur "SUCHT" noch keine rechtfertigung dafür...

und druck im job haben wohl die allermeisten von uns heutzutage...

ich kann verstehen, dass er konsumiert. und dafür würde ich NIEMALS jemanden verurteilen. aber die begleitumstände sind das, was für mich entscheidend ist. das ist der bezugsrahmen für meine moralische bewertung. er kann ja auch konsumieren, ohne das konto bis zum anschlag leerzuräumen..
Nach oben
SAUBERMANN
Platin-User
Platin-User


Anmeldungsdatum: 27.03.2012
Beiträge: 1356

BeitragVerfasst am: 19. Jan 2014 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

nivea hat Folgendes geschrieben:
Es ist halt auch immer alles für ihn organisiert worden. Er war echt der Meinung, dass er, bevor er mich kannte, allein gelebt hat, dabei hat Mami die Wäsche gewaschen und die Wohnung bezahlt und alles organisiert.


wasn pantoffelheld...

aber therapie will er nicht machen..? dein mann sollte mal ganz fix lernen, was es heißt, verantwortung FÜR SICH zu übernehmen.. erst dann kann er ja auch verantwortung für andere übernehmen.

mir ist eines vollkommen klar: du schilderst hier natürlich überwiegend die negativen seiten an ihm bzw. an eurer beziehung. und er wird durchaus ein feiner kerl sein, der seine qualitäten hat.
aber gerade dieses "bemuttert werden" ist gift für sein leben. denn in bezug auf seinen sucht hat das ganz böse folgen: er wird immer ein stück weit auf seinen "erlöser" warten. er hat sehnsucht nach dem mutterschoss (wie wir alle). er hat sich nie richtig emanzipiert.
solche menschen können in einer partnerschaft sehr nett und liebevoll sein. aber leider neigen sie auch zu extrem verantwortungslosem handeln (siehe konto leerräumen usw.).

er wird seine sucht niemals gänzlich verstehen/in den griff bekommen, wenn er nicht durch eine therapie erstmal lernt, verantwortung für dinge zu übernehmen.

menschen, die überbehütet aufgewachsen sind, fühlen sich meist sehr schnell überfordert und unter druck gesetzt. so haben diese menschen oftmals zb probleme im beruf und auch mit dingen, die ihnen irgendwie unangenehm sind.

solange mutti lebt, haben sie immer eine möglichkeit, weich zu fallen... aber wenn die eltern mal nicht mehr sind und diese menschen nicht in einer partnerschaft mit einer "ersatzmutti" leben (zb. weil sie durch die sucht zu unattraktiv geworden sind o.ä.), folgt nicht seltern der totale absturz... dann vegetieren diese menschen allein vor sich hin und können den alltag gar nicht vernünftig managen...
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 20. Jan 2014 00:43    Titel: Re: Rückfälle ... Antworten mit Zitat

@ Saubermann, ich habe schon einige deiner Kommentare in anderen threads gelesen und musste meistens etwas schmunzeln, weil ich ähnliche Gedankengänge hatte Smile


< ich kann verstehen, dass er konsumiert. und dafür würde ich NIEMALS jemanden verurteilen. aber die begleitumstände sind das, was für mich entscheidend ist. das ist der bezugsrahmen für meine moralische bewertung. er kann ja auch konsumieren, ohne das konto bis zum anschlag leerzuräumen<

Oder halt sein Geld verballern? Kommt auch auf die Häufigkeit und Dauer der Rückfälle an und ob jemand dennoch alles in seiner Macht stehende tut, da raus zu kommen, ob man grundsätzlich zusammen sein kann.
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Jan 2014 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

wollte nochmal Bescheid sagen, dass ich es inzwischen einigermaßen verpackt habe und wir wieder "back to normal" sind. Ein Vorteil, der sich aus dem Ganzen ergeben hat, ist, dass das Thema "ganz aufhören" jetzt im Raum steht und wir über Reduktion/Entzug, Rauchen aufhören etc. reden. Ob und wie und wann er das macht ist natürlich seine Sache.

Nikki,

das mit dem Konto wird nicht funktionieren. Ich hab schon viel drüber nachgedacht, vor allem wegen dem, was du schreibst, dann hätte ich auch mein eigenes Geld, das ich mir selbst einteilen könnte und das nur von MIR und meinem Einteilen abhängig wäre. Er wehrt sich aber vehement und letzten Endes hafte ich als Ehepartner sicher eh irgendwie dafür, wenn er dann seinen Dispo überzieht oder auf die Idee kommen sollte, bei der Bank einen Kredit aufzunehmen. Außerdem lehnt er es völlig ab. Ich hab mir sogar schon mal ausgerechnet, wie viel in die Haushaltskasse müsste etc.

Zitat:
Nein, die sind nicht zu teuer, aber oft ist es so, dass Gespräche mit Psychologen über einem Mal pro Woch einfach für den Klienten nichts bringen, da er auch eine gewisse Zeit braucht sacken zu lassen, was er da aufgearbeitet hat. Ich habe noch nie gehört, dass eine stationäre Th so abläuft aber selbst wenn dem so ist, kann er sehen, ob er nicht doch dran teilnimmt oder er sucht sich einen anderen Rahmen oder ne andere Therapieform.

Ich denke schon, dass Geld da eine sehr große Rolle spielt. Natürlich kosten Psychologen viel Geld und natürlich ist es billiger, weniger Gesprächstermine anzusetzen oder mehr Gruppentermine. Nicht ohne Grund gibt es bei Privatkliniken viel mehr Gespräche mit Psychologen. Und wenn ein Patient schon danach verlangt, reden zu dürfen und die Dinge verarbeiten will und die Therapie richtig anpacken will, dann sollte er das doch auch dürfen. Ich glaube nicht, dass häufigere Gespräche per se zuviel sind und grundsätzlich nichts bringen. Das hängt sicher ganz von der Person ab und wie er mit der Sache umgeht.
Therapie dürfte schon ein bisschen auf den Menschen angepasst sein. Ich finde er hat da einiges "lernen" müssen, was nie ein Problem war (z.B. arbeiten), und einiges nicht lernen dürfen, was er gern gelernt hätte.
Dazu kommt sicher, dass der Großteil derer, die die Therapie mitmachen, gar nicht freiwillig da sind. Dadurch sind natürlich vielleicht auch erst solche Stasi-Methoden nötig (gegenseitiges Zwangsverpetzen und Gruppenbeschimpfungen im Plenum), von denen ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, wie gerade Psychologen auf so etwas die Menschenwürde verachtendes kommen können. Vielleicht hat er auch einfach nur eine schlechte Einrichtung erwischt.

Hi Saubermann,

das sind eben die Grenzen des Internets. Man liest nur, was da geschrieben steht, man kennt die Menschen dahinter nicht und es kommen auch schwerer die richtigen Emotionen rüber wie von Angesicht zu Angesicht.
Ich glaube bei dir kam ein falsches Bild von meinem Mann an. Es lässt sich aber eben durch so ein bisschen Text nur sehr schwer ein richtiges vermitteln.

LG

nivea
Nach oben
nivea
Silber-User
Silber-User


Anmeldungsdatum: 03.05.2012
Beiträge: 110

BeitragVerfasst am: 25. Jan 2014 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

wollte nochmal Bescheid sagen, dass ich es inzwischen einigermaßen verpackt habe und wir wieder "back to normal" sind. Ein Vorteil, der sich aus dem Ganzen ergeben hat, ist, dass das Thema "ganz aufhören" jetzt im Raum steht und wir über Reduktion/Entzug, Rauchen aufhören etc. reden. Ob und wie und wann er das macht ist natürlich seine Sache.

Nikki,

das mit dem Konto wird nicht funktionieren. Ich hab schon viel drüber nachgedacht, vor allem wegen dem, was du schreibst, dann hätte ich auch mein eigenes Geld, das ich mir selbst einteilen könnte und das nur von MIR und meinem Einteilen abhängig wäre. Er wehrt sich aber vehement und letzten Endes hafte ich als Ehepartner sicher eh irgendwie dafür, wenn er dann seinen Dispo überzieht oder auf die Idee kommen sollte, bei der Bank einen Kredit aufzunehmen. Außerdem lehnt er es völlig ab. Ich hab mir sogar schon mal ausgerechnet, wie viel in die Haushaltskasse müsste etc.

Zitat:
Nein, die sind nicht zu teuer, aber oft ist es so, dass Gespräche mit Psychologen über einem Mal pro Woch einfach für den Klienten nichts bringen, da er auch eine gewisse Zeit braucht sacken zu lassen, was er da aufgearbeitet hat. Ich habe noch nie gehört, dass eine stationäre Th so abläuft aber selbst wenn dem so ist, kann er sehen, ob er nicht doch dran teilnimmt oder er sucht sich einen anderen Rahmen oder ne andere Therapieform.

Ich denke schon, dass Geld da eine sehr große Rolle spielt. Natürlich kosten Psychologen viel Geld und natürlich ist es billiger, weniger Gesprächstermine anzusetzen oder mehr Gruppentermine. Nicht ohne Grund gibt es bei Privatkliniken viel mehr Gespräche mit Psychologen. Und wenn ein Patient schon danach verlangt, reden zu dürfen und die Dinge verarbeiten will und die Therapie richtig anpacken will, dann sollte er das doch auch dürfen. Ich glaube nicht, dass häufigere Gespräche per se zuviel sind und grundsätzlich nichts bringen. Das hängt sicher ganz von der Person ab und wie er mit der Sache umgeht.
Therapie dürfte schon ein bisschen auf den Menschen angepasst sein. Ich finde er hat da einiges "lernen" müssen, was nie ein Problem war (z.B. arbeiten), und einiges nicht lernen dürfen, was er gern gelernt hätte.
Dazu kommt sicher, dass der Großteil derer, die die Therapie mitmachen, gar nicht freiwillig da sind. Dadurch sind natürlich vielleicht auch erst solche Stasi-Methoden nötig (gegenseitiges Zwangsverpetzen und Gruppenbeschimpfungen im Plenum), von denen ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, wie gerade Psychologen auf so etwas die Menschenwürde verachtendes kommen können. Vielleicht hat er auch einfach nur eine schlechte Einrichtung erwischt.

Hi Saubermann,

das sind eben die Grenzen des Internets. Man liest nur, was da geschrieben steht, man kennt die Menschen dahinter nicht und es kommen auch schwerer die richtigen Emotionen rüber wie von Angesicht zu Angesicht.
Ich glaube bei dir kam ein falsches Bild von meinem Mann an. Es lässt sich aber eben durch so ein bisschen Text nur sehr schwer ein richtiges vermitteln.

LG

nivea
Nach oben
nikki1977
Bronze-User
Bronze-User


Anmeldungsdatum: 19.01.2014
Beiträge: 26

BeitragVerfasst am: 25. Jan 2014 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Nivea,


<<das mit dem Konto wird nicht funktionieren. Ich hab schon viel drüber nachgedacht, vor allem wegen dem, was du schreibst, dann hätte ich auch mein eigenes Geld, das ich mir selbst einteilen könnte und das nur von MIR und meinem Einteilen abhängig wäre. Er wehrt sich aber vehement und letzten Endes hafte ich als Ehepartner sicher eh irgendwie dafür, wenn er dann seinen Dispo überzieht oder auf die Idee kommen sollte, bei der Bank einen Kredit aufzunehmen. Außerdem lehnt er es völlig ab. Ich hab mir sogar schon mal ausgerechnet, wie viel in die Haushaltskasse müsste etc.<<

Jepp, du haftest, wenn ihr keine Gütertrennung habt. Das könnt ihr nachträglich jedoch auch festlegen lassen, also eine Gütertrennung. Würd ich ohnehin machen, unabhängig der Sucht, denn ich hätte keinen Bock, die Schulden eines anderen zu bezahlen. Dafür verdien ich mein Geld zu sauer. Und auch für mich soll niemand zahlen.

Es geht ja nicht nur nach ihm. Wenn du ein eigenes Konto willst und ich rate dir dringend dazu, auch allein um aus der Muttirolle zu entkommen und ihm auf Augenhöhe begegnen zu können, dann kann er sich wehren wie er will. Sein Geld geht nicht mehr auf dein Konto, ergo ist er gezwungen, sich selbst eins einrichten zu lassen. Du musst ihn schon auch mal lernen lassen, Verantwortung zu übernehmen und das geschieht nicht, wenn du seine Verwalterin bist. Erst recht, nachdem er dich bestohlen hat und das hat er, würde ich keinen Cent mehr verwalten wollen.


>> Vielleicht hat er auch einfach nur eine schlechte Einrichtung erwischt. >>

Klingt so.

Wie habt ihr das denn jetzt mit der verloreren Kohle geregelt?

LG
Nach oben
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Dieses Thema ist gesperrt, du kannst keine Beiträge editieren oder beantworten.    Drogen-Forum Foren-Übersicht -> Heroin Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2
Gehe zu:  
Impressum & Rechtliches
ForenübersichtIndex   SucheSuche   FAQFAQ   LoginLogin